Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

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tutor!
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von tutor! »

kanou65m hat geschrieben: 276.231 (2001)
200.302 (2004)
196.899 (2006)
184.828 (2007)
Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund
Also die Zahl für 2001 stimmt nicht, sie ist zu hoch. Unter http://www.judobund.de/verbandsinfos/wa ... /statistik sidn die Zahlen nachzulesen. 2001 hatte den Höchststand mit 221.282. Seitdem sind die Zahlen aber stetig rückläufig. Das ist richtig. Richtig ist auch der Hinweis, dass die Erhebungsmodalitäten nicht wirklich präzise Ergebnisse erwarten lassen können.

Erst einmal sollten wir aber festhalten, dass das der Rückgang der Mitglieder der Vereine und Abteilungen ist. Der Verband ist ja nur die Summe seiner Mitglieder.

Die Ursachen sind sicherlich vielfältig: vermehrt Ganztagsschulen, Verdichtung der schulischen Anforderung durch 8-jähriges Gymnasium in (mindestens) einem Bundesland, ein insgesamt größerer Druck auf die Schulen nach dem PISA-Schock 2001, den diese an die SChüler weitergeben.

Für manche scheinen die Faktoren in der Tat kein Anlass zu sein, einmal nachzudenken. Dabei gibt es Vereine, die sehr erfolgreich arbeiten und ihre Mitgliederzahlen steigern konnten. Den Bundestrend spiegelt sicherlich der NWJV wieder, der auch im Jahr 2001 sein Mitglieder-Hosh hatte und seitdem rückläufige Zahlen verkraften muss.
http://www.nwjv.de/index.php?mf=infos/statistik.htm
Man sieht, dass einige Vereine entgegen dem Trend ausgesprochen erfolgreich sind, wie z.B. der Godesberger Judo-Club, der vor einigen Jahren - wenn ich Jupp damals richtig verstanden hatte - bei knapp über 300 Mitgliedern war und nun 490 Mitglieder hat. Jupp hat ja hier schon einiges über sein Vereinskonzept geschrieben, das er nach den Ideen aus Sundsval konzipiert hat.

Allerdings muss ich dem auch zustimmen, dass viele Verbände aufwachen und gemeinsam mit den Vereinen gegen den Trend ankämpfen müssen. Wenn die Vereine das überhaupt wollen.....
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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mcdüse
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von mcdüse »

Hallo kanou65m,

wie auch immer diese Mitgliederzahlen zustande kommen. Eins ist doch auffällig: Wenn man, wie Du sagst, innerhalb von 6 Jahren quasi 20% aller Mitglieder verliert, sollte einem das erstmal sehr zu denken geben!
Selbst wenn es am Ende ein paar Tausend mehr oder weniger sein sollten, weil die Datenbasis fragwürdig ist. Wenn sich ca. 35-Tausend Mitglieder abwenden, muss man doch wohl erkennen, dass die doch nicht alle nur doof sein können.

Jetzt stellt sich die Frage: Wo sind die hin?
In andere Judo-Verbände oder in Judo-Vereine ohne Verbandszugehörigkeit? Zu anderen Sportarten/Kampfkünsten?
Ich habe keine Ahnung, werde aber mal versuchen die Mitgliederentwicklung der anderen Verbände heraus zu bekommen.

Aufwachen!! JAAAAAA :D

Vielleicht mal über den eigenen Schatten springen, das eigene Ego der Funktionäre ein bisschen zurückstellen (Ein Judoka sollte schließlich auch Bescheidenheit gelernt haben und zu seinen Tugenden zählen) und mal die Politik weglassen.
Soll heißen:

Liebe Funktionäre,
viele Judoka haben keine Lust auf Politik und Machtkämpfe zwischen Verbänden. Sie wollen zu einer großen Gemeinschaft von Judo-Interessierten gehören. Wie auch immer der Verband heißt!
Also, setzt Euch bitte schleunigst an einen Tisch und vereint Euch und uns wieder im Sinne des Sportes, der Sportler und der Toleranz.
Gruß

McDüse

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Ronin
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von Ronin »

ich glaube nicht, dass Judoka im Verein aufhören wegen Machtspielchen der Verbände.

Meine Mitglieder kriegen das zum grössten Teil gar nicht mit, es sei denn, sie sitzen im Vorstand mit mir. Alle anderen sollen einfach Judo machen, trotzdem haben auch wir, gerade im Jugendbereich massive Rückgänge. Interessanterweise im Erwachsenenbereich genau das Gegenteil (so gut wie heute waren wir da noch nie!!)

Die hier im Faden geschilderten Ursachen hängen da ganz stark mit zusammen. Aber auch eine gewisse gesellschaftliche Laissez-faire (schreibt man da so?) Einstellung. Man ist halt mal Mitglied und kommt dann mal, wie man Bock hat oder lässt es auch sein, meldet sich auch wieder ab, weil man sich zu nix verpflichten will und überhaupt ist rumhängen und "chillen" viel cooler.
Das ist das eigentlich Hauptproblem der Vereine, alles andere ist auch hässlich, aber nicht das Kernproblem.

Das Vereinsmodell an sich ist gerade im Jugendbereich (und ein paar Jahre später auch bei den Erwachsenen) massiv überarbeitungsbedürftig. Nur weiß ich beim besten Willen nicht, wohin...

Übrigens findet seit einigen Jahren auch ein Generationenwechsel in den Vorstandschaften der Vereine statt. die klassischen Gründungsvorstände, die ihren Job seit 30 und mehr Jahren gemacht haben, gehen in den Ruhestand. Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass wir jungen Vorstände, dass ganze noch nicht so gut im Griff haben, wie unsere langjährigen Vorgänger?

Ich denke nämlich, mit Judo hat das ganz sehr wenig zu tun...
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Trax
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von Trax »

kanou65m hat geschrieben: hier mal ein paar DJB-Mitgliederzahlen:

221.282 (2001) (korregiert)
200.302 (2004)
196.899 (2006)
184.828 (2007)
Quelle: Deutscher Olympischer Sportbund
Hat sich mal jemand Gedanken gemacht, wie groß der Mitgliederrückgang noch ist wenn, wenn man ihn vom Geburtenknick der Anfang/Mitte 90er Jahre 'bereinigt'? Man sollte nicht vergessen, daß so 75% der DJB-Mitglieder (hab grad keine Zeit, es genau rauszusuchen) <18 Jahre ist. Ja und wenn man davon ausgeht, des die meisten von Anfang der 90er jetzt etwa 16-20 sind und hier die Spanne ist, wo die meisten mit Judo aufhören, reicht die Menge der durchschnittlichen Anfänger mit 6-8 Jahren einfach nicht, um die Lücke zu schließen, oder? (Annahme gleiche Akquisitionsrate vorausgesetzt).
Insofern bleibt nur die Möglichkeit, die prozentuale Quote an Kindern und Jugendlichen zu steigern oder mehr Erwachsene fürs Judo zu begeistern. Ersteres wird schwierig aus den hier nun schon oft genannten Gründen
(Schule, andere Interessen, Faulheit für Bewegung...)
Mehr Erwachsene zu gewinnen, ist wohl auch nicht einfacher, aber wie Ronin schreibt, kann es funktionieren, wenn man es richtig angeht.
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Ronin
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von Ronin »

Das ist auch eine wichtige Erkenntnis...

Aber ich mache jetzt schon seit locker 15 Jahren (eher länger) jedes Jahr einen Anfängerkurs und jedes Jahr fangen 25-35 Leute an.
Seltener 25. Öfter 35.
Damit ist die Theorie zumindest für meinen Verein widerlegt, aber ein andere Tatsache freut mich gerade.
Wir haben offensichtlich - davon ausgegangen, dass die Geburtenrate in meinem Einzugsbereich sich am Durchschnitt orientiert - unser Stück vom Kuchen vergrößert. :)

Dummerweise halten sie sich die heute mehr akquirierten Kids nicht mehr so lange wie früher im Verein.
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mcdüse
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von mcdüse »

Ronin hat geschrieben:Dummerweise halten sie sich die heute mehr akquirierten Kids nicht mehr so lange wie früher im Verein.
Ronin hat geschrieben:Man ist halt mal Mitglied und kommt dann mal, wie man Bock hat oder lässt es auch sein, meldet sich auch wieder ab, weil man sich zu nix verpflichten will
Meint Ihr, dass war wirklich früher besser?
Ich habe 1980 mit Judo begonnen und erinnere mich sehr gut, dass wir immer mal wieder bis zu 20 Anfänger (Kinder und Jugendliche) da hatten, von denen 15 noch gelb gemacht haben, 5 vielleicht noch orange, von denen dann wiederum vielleicht 1 oder 2 weitergemacht haben.

Ich erinnere mich außerdem an die Gespräche in der Schule in dem Stil: " Ich mache jetzt Judo", und im Rhythmus von jeweils ein paar Wochen/Monaten "Handball", "Leichtathletik", "Fußball", "Schwimmen", "Karate", "Tischtennis", "Ringelpietz mit Anfassen" ...
Ich glaube, das hat sich bis heute nicht viel verändert.

Aus meiner Sicht sind heutige Kids und Jugendliche aber Sport, Bewegung und auch Vereinen wieder mehr zugeneigt, als das in den 90er war. Das war in meinen Augen das schwärzeste Kapitel unserer Jugend aus sportlicher Sicht.
Damit meine ich aber keinen persönlich.

Es stimmt natürlich schon, dass das Angebot immer größer wird (nicht nur sportlich sondern ganz allgemein).

Es liegt bestimmt auch nicht nur an einem bestimmten Grund, aber der Zwist der Verbände wirkt sich sicherlich nicht positiv auf die Entwicklung aus.
Gruß

McDüse

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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von Olaf »

Auch wir führen Listen und das hat mehrere Vorteile. Einige wurden schon erwähnt, andere möchte ich ergänzen.
- Den leidigen Eltern, die immer wieder meinen, ihr hochmotiviertes Kindlein müsste doch schon längst wieder Prüfung gemacht haben, kann man schwarz auf weiß belegen, wie die Unterschiede im Vergleich mit anderen sind. Durch die Listen wird Vorbereitungszeit auch tatsächlich Vorbereitungs- und nicht nur Wartezeit.
- Bei Kindern, die mir erzählen, dass sie eine bestimmte Technik oder einen Trainingsinhalt noch nie gemacht haben, kann ich sehr schnell abgleichen, ob sie am Tag dieses Inhalts da waren oder nicht.

Zum ewigen Thema Mitgliederschwund. Die demographische Entwicklung wird alle Sportverbände und Vereine in den nächsten Jahren vor enorme Herausforderungen stellen. Der DOSB stellt hierzu einiges an Material, auch online, zur Verfügung.
http://www.dosb.de/de/sportentwicklung/ ... twicklung/

Die Zahlen sind in der Tat schwer vergleichbar. DOSB, der die Zahlen der LSBs bekommt und Judobund zählen einfach anders. Für 2009 variieren die Stärkemeldungen an LSB und NJV um ca. 10.000 Sportler. Dabei kennt z. B. der LSB keine Passivmeldung, die in der Stärkemeldung des NJV vorhanden ist.
Für 2010 werden übrigens alle Meldungen ausschließlich an den LSB gehen, der dann die Stärkemeldungen an die Fachverbände weitergibt, welche danach ihre Beiträge berechnen. Der NJV ist schon sehr gespannt auf diese Zahlen, weil es damit zu ersten Male nicht die bekannten Diskrepanzen zwischen verschiedenen Meldungen geben wird, denn bekanntermaßen werden dem Fachverband aus finanziellen Gründen eher zu niedrige Zahlen gemeldet, während dem LSB aus politischen Gründen eher höhere Zahlen gemeldet werden.

LG
Olaf
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von kanou65m »

Ronin hat sicher Recht,wenn er sagt, dass kaum ein einzelner Judoka mit Judo aufhört aufgrund seiner Verbandszugehörigkeit.
Darüber macht sich "der Judoka" i.d.R. gar keine Gedanken. Und das ist auch gut so.

Blöd ist eben nur, wenn dieser Judoka eine exponierte Stellung in seinem Verein einnimmt und sich beim betreffenden Verband nicht mehr gut aufgehoben fühlt: dann nimmt er nämlich den ganzen Verein/Sparte mit.
So mußte ich es in letzter Zeit gelegentlich beobachten.

Aber auch dieser Fall - sprich Wechsel ganzer Vereine vom DJB weg zu anderen Judo-Verbänden - ist statistisch gesehen nahezu unerheblich und wird sich auch zukünftig kaum bemerkbar machen.
Blöd ist eben nur, daß diese "Abwanderungen" immer vom DJB weggehen. Oder ist Euch ein Verein aus einem anderen Verband bekannt, der zum DJB dazu gekommen ist? Mir nicht.
Sind nur ganz kleine Signale, ich weiß-nur: ernsthaft wahrnehmen will man das nicht und dies halte ich für unklug.

Zum Thema "junge Erwachsene" kann ich nur aus unserem Verein berichten: Judo ist nicht mehr attraktiv.
Gefragt sind Thai-Boxen, MMA und div. Hybrid-Systeme.
Warum: schaltet die Glotze an: K1 u.ä.
Interessanterweise erlebe ich von denen gerade Nachfrage nach Bodenkampf (grappling), nur mit dem weichgespülten DJB-Judo können die nix anfangen.
Ich könnte mir vorstellen, dass das Team um Tom Herold da etwas ganz anderes berichten können - nur sind die aus bekannten Gründen nicht im DJB.
Welch eine Verschwendung....

Also: aus den o.g. Gründen ist ein runder Tisch auf Augenhöhe schon angesagt.
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von tom herold »

Hallo Kanou65,
zur Problematik der Abwanderung aus eurem Verband kann ich nichts sagen (will ich auch nicht, weil es mich nichts angeht).

Aber daß hier Leute, die intensiv Krav Maga, Grappling (was immer man darunter verstehen mag), MMA, Muay Thai, FMA und anderes trainieren, regelmäßig zu uns kommen, um von uns zu lernen, wie man effektiv wirft und wie man effektiv am Boden kämpft - das kann ich bestätigen.
Es ist auch so, daß ich von genau diesen Leuten (ältere Jugendliche, Jungerwachsene und Erwachsene) immer wieder unaufgefordert zu hören bekomme, daß sie das Sportjudo tatsächlich als "weichgespült" empfinden.
Die sind immer ganz erstaunt, wie böse wir bspw. hauen und treten ;)

Ich habe recht gute Kontakte zur MMA-Szene usw.
Wir haben da einen ziemlich guten Ruf ... und zwar als Jûdôka.
Schüler von mir haben in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich an Worldcups, Europa- und Weltmeisterschaften teilgenommen (Ralph Paulat wurde dabei immerhin Worldcup-Sieger und danach sogar Weltmeister ... und das waren KEINE "Privatveranstaltungen von Winz-Verbänden"!)
Man kann also auch als Jûdôka zeigen, daß man kämpfen kann - auch ohne die vielen unsinnigen Regeln, die der Judosport heute aufweist.
Aber das führt vom Thema weg, denke ich.
Da du nicht allzu weit von uns entfernt trainierst ... melde dich doch mal, wenn du magst.
Vielleicht können wir dich ja auf die dunkle Seite locken.
Warum?
Weil wir Kekse haben ...
:D
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Olaf
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von Olaf »

kanou65m hat geschrieben: Böd ist eben nur das diese "Abwanderungen" immer vom DJB weggehen.Oder ist Euch ein Verein aus einem anderen Verband bekannt,der zum DJB dazu gekommen ist? Mir nicht.
In meinem Kreisverband ist vor nicht allzu langer Zeit ein Verein der IBF zum DJB gewechselt. Da gab es internen Zoff und man trennte sich. Die Neugründung ging dann mit "seinen" Leuten wieder zur IBF, der Altverein ist weiterhin im DJB. Ich hatte das Prozedere schon mal irgendwo gepostet.

In Niedersachsen sind aus bekannten Gründen im letzten Jahr haufenweise Vereine wieder zum DJB gewechselt. Der Thread mit den Gründen ist ja nun geschlossen, aber die allermeisten dürften die Gründe sowieso hinreichend kennen. Es gibt also auch die andere Richtung.

LG
Olaf
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von kanou65m »

Hallo Tom,
Kekse finde ich prima - vielleicht bleiben ja noch ein paar nach Weihnachten übrig - die können wir dann ja im Neuen Jahr verputzen. :)

Hallo Olaf,
vielen Dank für die Info.
Es geht also auch andersrum :)
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ctjones
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von ctjones »

Auch ich kenne Mitglieder-Listen aus allen Vereinen, in denen ich (mehr oder weniger lange) mal trainiert habe.

In meinem alten Stammverein haben wir auch für den Trainingsfleißigsten ein Präsent gehabt, aber da hatten wir auch nur einmal die Woche Training und mittwochs Wettkampf-Zusatztraining, welches nicht in die "Gesamtbewertung" rein gezählt hat.
In meinem jetzigen Verein wird das nicht so gehandhabt, aber aus dem einfachen Grund, das die Kinder und Jugendlichen 3mal und die Erwachsenen 2mal die Woche trainieren können und natürlich nicht jeder immer kann.

Achja, einen kleinen Zuwachs hatten wir im Jahr 2008 noch dazu (inklusive mir ;-) )
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
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mcdüse
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von mcdüse »

Also das waren jetzt eine ganze Menge gute Gründe und ich frage mich, wie ich bisher ohne Listen auskommmen konnte.

Werde das auf jeden Fall einführen.

Ein großes :danke an alle für die Tips und Erfahrungen!
Gruß

McDüse

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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von katana »

Und es ist komischerweise immer das Judo-Training, wofür sie keine Zeit 2x die Woche haben und wo dann die
Arzttermine usw. reingelegt werden Und sie schauen einen dann mit großen Kulleraugen an, wenn man
sie bittet, doch an einem judofreien Tag solcherart Zahnarzt oder Impftermine abzuhandeln:
"Aber da habe ich doch XXX?"...
Ganz toll sind auch die, welche einem plötzlich freudestrahlend eröffnen,
daß zur Trainingszeit "Nachhilfe, Flöte, Klavier, Therapie, o.ä." stattfindet:
"Na dann frag doch dort mal nach, ob sie es sich nicht verschieben läßt?" - Ungläubiges Staunen...
Ich kann diesen Trend durchaus bestätigen, oftmals ist erst nach einem Fingerzeig auf die Anwesenheitsliste
den Eltern überhaupt bewußt, daß das liebe Kindlein eigentlich kaum anwesend ist.
Meist stellt sich diese Frage kurz vor einer Gürtelprüfung.
Die Frage "Warum" es meist Judo ist, das für andere Dinge ausfallen muß, ist einfach zu beantworten...
weil die anderen Dinge, Kurse, Musik-, Nachhilfe-,Reit-, Tanzstunden etc. etc. ein Schweinegeld kosten,
und man diese nicht so einfach ausfallen lassen kann.
Die verlangen ihr Geld zum Teil auch, wenn du nicht kommst, oder kassieren im Voraus.
Da Judo ohnehin nix kost, bietet es sich ja als Freizeitjoker regelrecht an.
Vor allem,
was versäumt der kleine Balg schon im Judotraining, wenn er (in vielen Vereinen leider Alltag) von einem jugendlichen
Grüngurtträger trainiert wird ?

Das (nahezu) kostenlose Kinderparadies "Judotraining" trägt maßgeblich dazu bei, daß die Leute dann recht frühzeitig
wieder aufhören, wenn sie die Zeit dann für was "Wichtiges" brauchen.
Die Kinder waren ja ohnehin nicht da, weil Sie das selbst wollten. :dontknow
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von Olaf »

katana hat geschrieben: was versäumt der kleine Balg schon im Judotraining, wenn er (in vielen Vereinen leider Alltag) von einem jugendlichen
Grüngurtträger trainiert wird ?
Wenn der Grüngurt vernünftig ausgebildet und angeleitet wird hoffentlich eine ganze Menge. Aber ich weiß schon was Du meinst.

LG
Olaf
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von Fritz »

Hmm, vielleicht sollten wir unsere Einsteigergruppe als "Kurs" abhalten und richtig Geld pro Trainingstermin nehmen und
am Ende dann als Ziel die Halbgelb-Prüfung setzen und da auch richtig Geld nehmen und den "Bestehern"
dann großzügig die Möglichkeit eröffnen, zum regulärem Vereinstraining zum normalen Beitragssatz zu wechseln...
Oder eine verbindliche Vereinbarung treffen, daß pro vorher entschuldigtem Fehltag fünf Euro in die "Portokasse" kommen und
pro unentschuldigtem Fehltag halt deftig mehr... (mal attestierte längere Krankheiten ausgenommen) Wahrscheinlich ist man
als Judoverein einfach noch viel zu sozial eingestellt :-(
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von Olaf »

Vom Geld nehmen mal abgesehen machen wir das so. Nennt sich Ganztagsbetreuung im Grundschulprojekt. Es dürfen aber auch Anfänger direkt zum Training kommen. Ist aber schon auffällig, das die Kinder der Schulgruppe, außer im Krankheitsfall, immer da sind, da es eine Pflichtveranstaltung ist.
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von Helge Bartelt »

So, so, die gute alte Anwesenheitsliste - dokumentiert die Anwesenheit, aha.
Ich hatte einmal einen Schüler der regelmäßig am Übungsbetrieb teilnahm, nämlich quartalsweise. Immerhin bleibt er am Ball, als Orangegurt, hübsch. Von Anwesenheitslisten halte ich mittlerweile gar nichts mehr, alles Unsinn in jeder Beziehung. Die alleinige Anwesenheit ist kontraproduktiv... oder unterhalten wir uns hier nur noch über die Zielgruppe u7 bis u11.

Wie traurig.


Nachtrag:
Wer sie benötigt (aus welchen Gründen auch immer), muß sie halt führen.
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Judo_HoHan
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Re: Was haltet Ihr von Anwesenheitslisten?

Beitrag von Judo_HoHan »

Hallo,
nun auch ein Wort von mir. Auch wir haben Anwesenheitslisten, aber bei fast 250 Mitgliedern und drei Trainingstagen mit jeweils drei bis vier Untergruppen, mussten wir das einführen, damit für Prüfungen man nachvollziehen konnte, ob ein regelmäßiges Training statt gefunden hat. Genauso hätten wir bei acht Trainer, die wir sind, keinen Überblick mehr, ob ein Schüler bei dem Trainer trainiert hat oder bei dem anderen Trainer.
Für Ehrungen, die wir auch vornehmen haben, wir eine Wettkampfliste. Wer die höchste Punktzahl am Jahresende erreicht hat, bekommt einen Gutschein für Sportartikel.
Geehrt werden:
1. der gesamte Sieger
2. jeweils m/w U11, U14, U17 u. U20
Die Punkte-Verteilung sieht so aus:
Vereinsmeisterschaft 0 Punkte
Stadtmeisterschaft 1 Punkt
KEM/KET 2 Punkte
BEM/BET 3 Punkte
Land 4 Punkte
alles darüber 5 Punkte
Dazu gibt es noch Punkte für die Plätze, die wie folgt aussehen:
1. Platz = 5 Punkte
2. Platz = 4 Punkte
3. Platz = 3 Punkte
4. Platz = 2 Punkte
alles unter 4. Platz = 1 Punkt
IT, sowie außerhalb unseres Bundesland und Mannschaftkämpfe, die nicht für unseren Verein sind, kommen nicht in Genuß dieser Punkte.
Wer dazu noch Fragen hat, kann mich gerne fragen.
Gruß
Holger
Um kämpfen zu können, brauchen wir nicht nur starke Arme und einen schnellen Geist; wir brauchen den Glauben

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