Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Hier geht es um die Trainingsgestaltung,-methodik,-formen.
Jupp
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Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Jupp »

Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Da ich mittlerweile schon 60 Jahre alt bin, interessiert mich das Thema "Judo für Oldies" aus zwei Perspektiven:
a) als Oldie
b) als Judotrainer

Meine Fragen an Euch:
Wie läuft bei Eurem Verein das Oldietraining?
Gibt es überhaupt eines? Wenn ja, wie viele Teilnehmer trainieren mit?
Welche Altersbereiche werden damit abgedeckt? (Bei mir z.B. geht es vom 15-jährigen Anfänger bis zum 73-jährigen 4. Dan (und alles bunte dazwischen...)
Wie läuft das Training so ab?
Was macht besonders Spaß?
Was empfindet ihr als öde bzw. langweilig, überflüssig?

Habt Ihr Tipps für ein gutes Oldietraining?

Habt Ihr Tipps, wie man Judo für Oldies in einem Verein besonders interessant machen kann?

Ich selber werde in den nächsten Monaten mich im Judo-Magazin zu diesem Thema wiederholt äußern, aber würde mich über Eure Ideen, Anregungen, Erfahrungen, Anmerkungen usw. sehr freuen, da ich es für ein wirklich wichtiges Thema halte.

Jupp
tutor!
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von tutor! »

Ich habe einige Jahre eine solche Gruppe geleitet - Alter zwischen ca. 30 und 65 Jahren. Ab und zu ruft mich ein guter Freund an und fragt, ob ich nicht zum Training (in einen anderen Verein) kommen möchte - erst zum Judo, dann zum Quatschen und auf ein Bier. Bei der Gelegenheit gebe ich dann auch das Training dort ;)

Nach meiner Erfahrung kommt es auf die richtige Balance zwischen Abwechslung, also Neuem, und Kontinuität an. Gerade Ältere freuen sich besonders, wenn Ihnen etwas gelingt, aber sie möchten auch, dass es gefestigt wird. Ältere sind nach meiner Erfahrung auch sehr aufgeschlossen für unterschiedliche Aspekte des Judo - Hauptsache "es klappt".

Gerade bei Älteren machen methodische Reihen besonders viel Sinn. Vorteilhaft ist es oft, diese Reihen von der Fallschule her aufzubauen, damit ängstlichere Naturen es ihrem Tori nicht allzu schwer machen.

Lieber zwei unterschiedliche Techniken vermitteln als zwei Variationen derselben Technik! Warum und wie eine Technik im Wettkampf funktioniert, interessiert die meisten auch eher weniger. Wie aber die Technik in ihrer Hauptphase funktioniert - als das so genannte "Prinzip" der Technik, ist schon wieder interessanter.

Vielfalt ist als weniger eine Vielfalt der Situationen, die mit wenigen Techniken zu lösen sind, sondern mehr eine Vielfalt von Techniken, mit unterschiedlichen Funktions- oder Wirkprinzipien.

Auch haben Ältere durchaus die Geduld, ein Langzeitprogramm durchzuziehen.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Fritz
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Fritz »

Wie läuft bei Eurem Verein das Oldietraining?
Gibt es überhaupt eines? Wenn ja, wie viele Teilnehmer trainieren mit?
Wir haben in zwei Erwachsenentrainingszeiten: regulär 2x 1:30h die Woche ab U17
und "Elternjudo" 1x 1:15h die Woche.
Welche Altersbereiche werden damit abgedeckt? (Bei mir z.B. geht es vom 15-jährigen Anfänger
bis zum 73-jährigen 4. Dan (und alles bunte dazwischen...)
Regulär: von 12jährigen (gelegentlich Wunsch) bis 70+ (ebenfalls 4.Dan) An guten Tagen stehen
25 Leute auf der Matte (und dann sind noch nicht mal alle da),
Die meisten sind U17, U20 und drumherum.
Die eigentlich älteren sind Erwachsene ehemalige aktive Kämpfer, Wiedereinsteiger mit höherem Kyugrad usw.

Elterntraining: Grundstock waren einige Eltern, die als Anfänger "überredet" wurden. Mittlerweile
finden sich auch Wiedereinsteiger dort ein. Hauptaltersspanne: 30 - 60.
Anzahl ungefähr 8 Leute (falls alle da sind).

Die Gruppen sind durchlässig.
Wie läuft das Training so ab?
Regulär: Wie man es halt so üblich ist Erwärmung, Fallübung, Technik, Randori, manchmal noch
ein Spiel zum Ausklang, Mattenabbau, Duschen, optional Vereinsheim ;-)

Elternjudo: Ähnlich wie bei regulärem Training, allerdings mit geringerer Intensität. Auch
kommen die Randoris etwas kurz, weil der Technikteil oft etwas länger dauert als geplant.
Dafür übe ich mit ihnen mehr SV-Grundlagen (Schläge, Tritte usw...)
"Vereinsheim" gibt es hier auch nicht, dafür wird jede Gelegenheit (Geburtstage, Einstände usw.)
beim Schopf ergriffen, um nach dem Training noch etwas zusammenzusitzen in der Halle und einen kleinen Imbiss mit Getränken zu vertilgen. Das geschieht auch gelegentlich beim regulärem Training,
dann wird eine halbe Stunde eher die Matte weggeräumt und sich hingesetzt...
Was macht besonders Spaß?
Regulär: Randori mit den alten Haudegen ;-)
Elternjudo: Wenn sie mal wieder was gelernt haben und sagen: Training war schön.
Zu sehen, wie sie langsam ein gewisses Judoverständnis entwickeln...
Was empfindet ihr als öde bzw. langweilig, überflüssig?
k.A. ist mir auch egal, allen kann man es nie gleichzeitig recht machen ;-)
Habt Ihr Tipps für ein gutes Oldietraining?
Habt Ihr Tipps, wie man Judo für Oldies in einem Verein besonders interessant machen kann?
Wir verwenden den Begriff "Oldies" eigentlich nicht.
Es sind Erwachsene und es sind halt Eltern, meinethalben auch "Ältere"..

Beim regulären Training erlaube ich den erfahrenen Älteren - falsch! ich begrüße es sogar -
den Jüngeren, Tips zu geben und zu helfen, das wird eigentlich auch recht gut von beiden Seiten
angenommen. Die älteren wissen, wo ihre Grenzen liegen, sie wissen auch, daß es ok ist, auf
diese Grenzen zu achten - die jüngeren respektieren das.

Beim Elternjudo orientiere ich mich zwanglos am Gürtelprogramm, und frage in der Regel nach,
welche Technik sie nun heute üben wollen...
--
So ich muß jetzt zum Training, vielleicht schreib ich irgendwann noch mehr dazu...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Fjala
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Fjala »

In meinem eigenen Verein, der eine kleine Judosparte hat, gibt es zwei Trainingstermine, an denen Erwachsene teilnehmen können. Einmal ist es das sogenannte Familientraining, bei dem sowohl, wie der Name sagt, ganze Familien, als auch Kinder ohne (mitgebrachte) Eltern und vereinzelt Erwachsenen ohne Kinder zusammen trainieren - vom Anfänger bis zum halbwegs Fortgeschrittenen, zwischen momentan 7 und 72 Jahren und etwa 8E und 16K. An diesem Tag werden nach Spiel und Aufwärmen, überwiegend Techniken vermittelt, die sich nach der Interessenlage der Leute richten - Prüfungsprogramm und auch mal die ein oder andere Wettkampftechnik. Meistens übernehme ich zu Anfang die ganz neuen Anfänger und vermittle die ersten Grundlagen getrennt vom Rest und dann wird gemeinsam weitergemacht.
Dann gibt es noch das reine Erwachsenentraining für alle ab etwa 16 Jahren. Da trainieren aber mehr ältere Oldies mit. Das Aufwärmen ist sehr gymnastiklastig, was ich persönlich nicht so mag. Oft kommt dadurch das eigentliche Training zu kurz. Es werden hauptsächlich Techniken in ihrer Reinform und Würfe ohne das Kake geübt. Als ich neu dabei war, hat man sich sogar bei mir dafür entschuldigt, mich versehentlich geworfen zu haben. Das hat sich aber geändert. Randoris sind eher selten und zu Wettkämpfen fährt auch von den Jüngeren niemand. Nur dieses Training fände ich zu eintönig. Ich gehen aber noch einmal in der Woche im befreundeten Nachbarverein zum Oldietraining (35-50). Dort ist es sehr abwechslungsreich. Fallschule, Technikvermittlung, Prüfungsvorbereitung, Taktik, Randoris der unterschiedlichsten Art und momentan sogar Kata. Jeder macht mit, was er körperlich kann und alle haben großen Spaß. Der ein oder andere nimmt auch noch an Wettkämpfen teil (nicht nur an Ü30-Turnieren). Hinterher trifft man sich noch im Vereinsheim auf eine Hopfenkaltschale oder ähnliches.
Mir macht das Trainieren in dieser Gruppe mit 10-15 Leuten großen Spaß. Alle sind hochmotiviert, man hilft sich gegenseitig und zittert gemeinsam durch Prüfungen - viel mehr als das im reinen Kindertraining der Fall ist - ich lerne viel Neues und frische viel Altes wieder auf, ich kann so üben, wie es für mich geht und habe lauter lernfreudige und ihr Wissen teilende Mitstreiter.
Viele Grüße
Fjala
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Fritz
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Fritz »

Fjala hat geschrieben: Es werden hauptsächlich Techniken in ihrer Reinform und Würfe ohne das Kake geübt.
Das ist übel. Judo ist zum großen Teil werfen und geworfen werden.
Die Altherrenliga im Fußball, läßt ja auch nicht beim Fußball den Ball weg, weil das Treten weh tun
könnte ;-)

Die Schilderung der anderen Gruppe klingt sehr vernünftig...

Achso: Viele erwachsene Neuanfänger scheuen sich manchmal, sich zu blamieren (gerade wenn
Kinder / Jugendliche auf der Matte sind) oder sie haben ein schlechtes Gewissen, weil
sie spüren, daß sich plötzlich jemand (ÜL oder hilfsbereites Gruppenangehöriger) intensiv um
sie kümmert (und nicht so um andere bzw. sich selbst).
So gesehen ist es sicherlich sinnvoll zum Einstieg, eine eigene zielgruppenorientierte
Übungsgruppe zu haben...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Syniad
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Syniad »

Ich möchte nur ein paar Worte dazu sagen, weil ich auch in einer solchen Gruppe trainiere (vom Studenten bis zum 65jährigen; Jugendliche kommen nur in den Ferien mal vorbei) und gerade gedenke, ihr den Rücken zu kehren (keine Sorge, es bleiben noch zwei Trainings in anderen Gruppen ;) ).
Mir ist Abwechslung wichtig, und das fehlt in der Gruppe einfach total. Das Training besteht aus Aufwärmen (gut :D ) Kraft- oder (seltener) Turnübungen (okay bis prima) und Randori.
Mir reicht das nicht.
Ab und an wird mal ein paar Minuten vor Schluss eine Technikübung gemacht. Alle paar Wochen kommt eine Bahn Fallübungen rein (manchmal sogar zwei Bahnen - und ich mache die eigentlich mit Begeisterung und würd' am liebsten immer... ja, ich weiß, ich bin seltsam :? ). Kata? Habe ich in zweieinhalb Jahren einmal gesehen, ja (und ein paar Teile dann selbst geübt - mit meiner Partnerin durch Videos, Bücher und einen LG halt selbständig vorbereitet. Ich erwarte ja auch kein dumpfes Vorkauen von da vorn; wenn ich was wissen will, finde ich das schon selbst raus und bitte dann um Hilfe in der Ausführung). SV? Nein.
Meine Partnerin und ich haben schon oft auf unsere (Technik-)Wünsche hingewiesen, aber vielen anderen gefällt offenbar das Training so, wie es ist. Etliche wollen zum Abschluss lieber Kraftübungen statt Technik ausüben.
Es ist also nicht so, als würde der Trainer die Wünsche der Trainierenden nicht berücksichtigen. Ich meckere also nicht, ich beschreibe ein persönliches Problem!
Wir sind - als einzige, die im Erwachsenenalter angefangen haben- eben die Querschießer mit offenbar seltenen Wünschen. ;)
Also, mir fehlt die Abwechslung. Ich könnte mir sogar vorstellen, ein Training komplett ohne Randori zu absolvieren, und ich könnte das u.U. immer noch für ein gutes Training halten, ich seltsames Wesen.
Will jetzt nicht lang drüber reden, aber mir macht's keinen Spaß mehr.
Ich halte mich wohl ab jetzt an die Trainings, bei denen ich das Gefühl habe, mehr zu lernen und vielseitigere Erfahrungen zu machen. Dann habe ich auch nicht an drei aufeinanderfolgenden Tagen Training; das ist nämlich auch ungünstig.

Quintessenz: Ich finde Abwechslung gut (was nicht heißt, dass man nicht mal wochen- oder monatelang einen Schwerpunkt setzen könnte ;) ).
"Begriffe - Fehlschlüssel"
(E. Benyoëtz)
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Ronin
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Ronin »

wir haben immer wieder versucht ein Oldietraining (wir wollten das Seniorentraining nennen, man hat sich dann auf GoKyo-Gruppe verständigt) einzuführen. Die Notwendigkeit hat sich bei uns dadurch ergeben, dass wir aus dem Jugendbereich zunehmend mehr Leute ins Erwachsenentraining hochgekommen sind (ein Prozess der jahrelang kaum stattfand).

Die Trainingsintensität der "jungen Erwachsenen" war eine andere als die der "alten" Erwachsenen. Leider ist jedwede Anstrengung in diese Richtung immer wieder daran gescheitert, dass die "alten" Erwachsenen einfach zu unregelmässig ins Training kamen (das ist auch heute noch so). Wir haben dann für uns die Entscheidung getroffen - auch weil wir insgesamt zwei Trainer durch Frustration verbrannt hatten - das nicht mehr zu tun. Heute machen die alten mit allen zusammen beim allgemeinen Training mit und halten sich gegebenenfalls etwas zurück (die "jungen" akzeptieren das, aber die Befürchtung der "alten" das es nicht so sein könnte war anfangs groß). Sie haben Spaß dabei, aber es gibt halt immer andere Sachen, die auch wichtig sind (wie auch immer).
Geplant war ursprünglich stark bodenlastiges Training (Opa Schutte) etc zu machen und viel Gymnastik. Ich persönlich habe darauf auch keine Lust mehr, Extrawürste haben sich - in unserer Vereinsgeschichte - noch nie ausgezahlt.
Jupp
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Jupp »

Hallo Fritz (und auch die Anderen),
Danke für Eure umfangreichen Rückmeldungen.
Für Dich, Fritz, gilt: was Du schilderst für Dein Oldietraining könnte nahezu 1:1 auch mein Oldietraining sein.
Meine Frage: welche Art Techniken hast Du erfolgreich eingesetzt, um die ca. 8 "Eltern" - die ja wohl auch unterschiedliche Gürtel haben - technisch "voran" zu bringen? Ich selber empfinde es z.B. bei einbeinigen Eindrehtechniken (Hane-goshi, Uchi-mata, manchmal auch Harai-goshi) als sehr schwierig, diese "gefahrlos" (vor allem für Uke) diesen älteren Judoanfängern zu vermitteln. Wie erlebt Ihr das?

Jupp
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Fritz
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Fritz »

Meine Frage: welche Art Techniken hast Du erfolgreich eingesetzt, um die ca. 8 "Eltern" - die ja wohl auch unterschiedliche Gürtel haben - technisch "voran" zu bringen? Ich selber empfinde es z.B. bei einbeinigen Eindrehtechniken (Hane-goshi, Uchi-mata, manchmal auch Harai-goshi) als sehr schwierig, diese "gefahrlos" (vor allem für Uke) diesen älteren Judoanfängern zu vermitteln. Wie erlebt Ihr das?
Ich weiß jetzt nicht ob ich Deine Frage richtig verstehe.
Also die, welche als Neuanfänger angefangen haben, haben jetzt im halbgrün,
Ein paar Wiedereinsteiger haben blau, einer orange, eine halborange...

Harai-Goshi ist an sich kein Problem, geht mit den Kata-Schritten auch recht gut.
Hane-Goshi ist in der Tat ein Problem, allerdings aus den gleichen Gründen, wie
bei allen, die ihn Lernen sollen... Offensichtlich ist es schwierig, das Bein vernünftig zu
plazieren, eine koordinative Sache halt (Bein-Oberkörper-Koordination).
Uchi-Mata muß ich mal wieder ausprobieren lassen, haben sie aber auch schon mal gekonnt ;-)

A und O bei den einbeinigen Techniken ist jedenfalls die Gleichgewichtsarbeit und Hüftbeweglichkeit
Übungen zu Schulung des Gleichgewichts kennst Du ja sicherlich zur Genüge, ebenso zur
Hüftbeweglichkeit.

Fußtritte zu üben, schult auch ungemein das Gleichgewicht und Beweglichkeit, einige
Fußtritte (Ushiro-Geri) lassen sich als nahezu ideales Tandoku-Renshu für Uchi-Mata einsetzen.
Auch der seitliche Tritt ist recht nützlich.
Wichtig ist, nicht nur in die Luft zu treten, sondern
auch gegen einen Widerstand
(Partner mit u. ohne Medizinball, senkrecht gestellte Weichbodenmatte
o.ä. - gegebenenfalls die Tritte langsam und kontrolliert (als "schieben") ausführen lassen).
"Luft-Tritte" würden, bezogen auf die Einbeinwürfe, die Tendenz des Wegknickens über
das Standbein verstärken, Tritte gegen einen Widerstand schulen die Schwerpunktverlagerung
in Richtung des Ziels - bei den Würfen also in Wurfrichtung...

Ansonsten benutze ich gern eine methodische Reihe:
Uki-Goshi, Harai-Goshi, Uchi-Mata/Hane-Goshi oder so etwas in der Art.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Jupp
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Jupp »

Nach all den tollen Tipps möchte ich erläutern, wie mein "Oldie-Training" abläuft und ein wenig erklären, warum ich es so zu gestalten versuche.

Ich fange zunächst mit leichter Aufwärmarbeit an, also laufen, hüpfen, hopsen usw., um den Kreislauf anzuregen. Danach versuche ich abwechslungsreich andere Aufwärmformen anzuwenden:
- Laufübungen mit Partner/n zur Koordinationsschulung
- Tandoku-renshu als Koordinationstraining und zur sportartspezifischen Ausdauerverbesserung
- (seltener) Dehnübungen mit und ohne Partner
- (häufiger) Kleine Spiele in denen nicht gesprintet wird!
- Bodenturnen (Aufschwingen in den Handstand, Rad re.li, Radwenden , Rollen usw.
- abwechslungsreiche Fallübungen aus der Bewegung (rw., sw.vorwärts); jedoch keine hohen, risikoreichen und sehr harten Falltechniken, wie z.B. den "freien Fall", den ich nur auf Weichbodenmatte oder mit Partnerhilfe bei den Älteren über 45 Jahren machen lasse (ich selber mache es natürlich immer noch vor!!)

Im anschließenden Technikteil versuche ich, Stand- oder Bodentechniken zu vermitteln, die sowohl von Anfängern als auch von fortgeschrittenen Judoka gemacht werden können, also z.B. Fußtechniken, Halten und Befreien am Boden, SV-Techniken (vor allem Gelenkhebel mit Übergang zum Boden) mit Judobezug oder auch Kata (Techniken der Nage-no-kata; Bewegen wie in der Kata, formellles Grüßen usw.) oder auch Prinzipien des Gleichgewichtsbrechens oder Tai-sabaki Übungen zum Ausweichen auf Angriffe im Stand oder am Boden.

Der dritte Teil ist dann "freies Training" von ca. 20 Minuten, das die Teilnehmer selbst gestalten. Hier bereiten sie sich mit Hilfe von Büchern oder unseren Lehrtafeln auf ihre Prüfungen vor, machen Uchi-komi oder Wurfserien auf Weichbodenmatten, traineren Kata oder üben einfach weiter an den Dingen, mit denen ich sie vorher konfrontiert habe.

Im Anschluss daran machen wir immer mindestens 20 min. Bodenrandori, oft verbunden mit Yakusoku-geiko Aufgaben zwischen den einzelnen Randori wie z.B. Uke greift mit O-uchi-gari an, Tori weicht aus, übernimmt Ukes Vorwärtsbewegung zu Morote-seoi-nage usw.

Zum Abschluss gibt es bei uns immer eine "Abschlussbelastung" in Form von Krafttraining. Das kann eine Art Circuittraining sein, aber auch gemeinsames "Abarbeiten" von 3-5 x jeweils 20 Wiederholungen von Kniebeugen, Sit-ups, Liegestütz und Rückenübungen. Oder aber eine Vorgabe von Übungen an unterschiedlichen Stationen, die dann jeder so oft durchläuft, wie er in 6-10 min. schafft.

Danach: immer noch ca. 5-10 min. "Reden" auf der Matte. Manchmal erkläre ich irgendetwas, mit dem ich mich aktuell beschäftige, also "Was ist Go-kyo?" oder "Woher kommt Randori?", manchmal aber berichtet auch unsere 1. Vorsitzende über die Vereinsentwicklung; manchmal gibt es ein Frage-und-Antwort-Spiel zwischen den Teilnehmern und mir.

Oft suchen wir nach Anlässen, um hinterher noch für knapp eine Stunde zusammen zu sitzen, etwas zu essen und zu trinken. Manchmal aber ist nach dem Training und dem Duschen auch einfach Schluß.

Wir sind zwischen 7 und 12 Teilnehmern, mit 2-3 Frauen.

Ich versuche viel Abwechslung ins Training zu bringen, lege großen Wert auf eine gezielte Ausbildung der Körpermuskulatur (vor allem Bauch und Rücken und dann Beine, Arme erst zuletzt!), habe Angst davor, dass sich meine "älteren Schützlinge" im Judo schwer verletzen und verbiete daher (in meinem Training) Standrandori, bevor sie Blaugurt haben und eine gute athletische Grundlage. Verletzungen können für manch einen ein hohes berufliches (und familiäres) Risiko bedeuten, das ich für sie im Judo nicht eingehen möchte. Ich möchte, dass meine Judoka Freude an den Judobewegungen erhalten und für sich selber die Judobewegungen nicht nur als nützlich und effektiv sondern auch als schön erleben können, d.h. die Judotechniken sollen schön aussehen und sich schön anfühlen.

So, das für heute.

Jupp
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Fritz
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Fritz »

Klingt gut, wie lange ist die Trainingseinheit?

"Freier Fall und Weichbodenmatte" - Wozu?
Entweder "Freier Fall" oder eben nicht.
Aber warum um Gottes Willen sollen sie eine Fallübung machen, die für sie nicht funktioniert?
Entweder jemand ist in der Lage (nach Vorübungen mit steigendem Schwierigkeitsgrad)
den freien Fall irgendwann hinzubekommen, oder eben nicht,
dann braucht er diese Bewegung auch nicht auf ner weichen Matte zu machen...

Ich muß allerdings zugeben, daß ich den freien Fall in der Erwachsenengruppe auch zur Zeit
sträflich vernachlässigt habe... hm, das werd ich mal wieder ändern müssen... ;-)

Ansonsten klingt es recht vernünftig was ihr das so treibt, aber:
habe Angst davor, dass sich meine "älteren Schützlinge" im Judo schwer verletzen und verbiete daher (in meinem Training) Standrandori, bevor sie Blaugurt haben und eine gute athletische Grundlage.
Hmm, wenn Du Dich an die aktuelle gültige PO hältst,
dann werden sie allerdings nur sehr schwer den Blaugurt erreichen können, da Standrandoris
im Prüfungsfach Randori gefordert sind... ok wenn sie natürlich in zwei anderen Fächern
regelmäßig (++) erhalten ;-)
Ich denke, Deine Angst ist unbegründet. Wenn Du sie langsam ranführst,
durch Aufgabenrandoris in allen Facetten und
ihnen klar machst, daß "Fallen" nicht Niederlage heißt usw., dann klappt es schon
- normalgesunde Leute vorausgesetzt. Als Erwachsene haben sie schon genug
Verstand, etwas ruhiger und besonnener die Sache anzugehen.
Gefährlich sind nur höhergraduierte "Wiedereinsteiger", die noch die Randoris/Kämpfe ihrer
Jugend im Kopf haben, nur daß ihr Körper die alten Bewegungsmuster nicht mehr
umsetzen kann...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Ronin »

habe Angst davor, dass sich meine "älteren Schützlinge" im Judo schwer verletzen und verbiete daher (in meinem Training) Standrandori, bevor sie Blaugurt haben und eine gute athletische Grundlage.
Also damit habe ich auch meine Schwierigkeiten... Gerade meine Erwachsenen sind ganz scharf auf Randoris, allerdings habe ich speziell nach Einführung der neuen PO sehr viel Zeit drauf verwendet, ihnen den Begriff Randori (siehe Hoffmann unter:
http://www.judobund.de/ausbildung/techn ... en_randori ins Hirn zu hämmern. Zwischenzeitlich geht das ganz gut. Verletzungen in den letzten Jahren hatten wir nur ein einziges Mal, ein gebrochenes Schlüsselbein (und der Verletzte war ganze 19 Jahre alt und ist an der Stelle sowieso vorbelastet)
Gefährlich sind nur höhergraduierte "Wiedereinsteiger", die noch die Randoris/Kämpfe ihrer
Jugend im Kopf haben, nur daß ihr Körper die alten Bewegungsmuster nicht mehr
umsetzen kann...
Das ist tatsächlich ein ganz großes Problem - die zeigen sich auch meist recht lange als beratungsresistent - vor allem in Kombination mit der unregelmäßigen Trainingsteilnahme, zeigt sich hier auch kaum ein Trainingsfortschritt.
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von kastow »

Ich lasse meine Älteren über die Intensität meistens selbst entscheiden.

So biete ich alternativ die Weichbodenmatte für den freien Fall an. Aber es muss niemand darauf fallen. Eigentlich kommt bei allen Teilnehmenden irgendwann der Punkt, an dem der freie Fall zumindest teilweise auch ohne dieses Hilfsmittel geübt wird.

Für mich ist die Weichbodenmatte beim Ukemi-Training die Analogie zum Uchi-komi beim Wurftraining. Ein m.E. sehr sinnvolles Trainingsgerät, da die Knochen im Alter poröser werden können. Ebenso verfahre ich mit den Wurftechniken: im Techniktraining entscheidet Uke, wie oft Tori Uchi-komi mit Ausheben oder auch mit Kake übt. Ohne Kake fällt es mir auch viel einfacher, die Körperhaltung nach gesundheitlichen Aspekten zu korrigieren. Im anschließenden Yaku-soku-geiko- bzw. Randoriteil wird dann komplett geworfen.

Ähnlich handhabe ich das Randori. Meine älteren Anfänger entscheiden selbst, ob sie im Stand nur Yaku-soku-geiko trainieren, ggf. erweitert um Zusatzaufgaben (z.B. die in der PO genannten Randoriaufgaben). Freies Randori wird ja erst zum ersten Kyu verlangt. Da habe ich bei Älteren einen ähnlichen Standpunkt wie Jupp.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Olaf »

Ich habe mich lange um eine Beteiligung in diesem Faden gedrückt, da meine Antwort umfangreich werden wird. Aber da ich grade etwas Zeit habe, versuche ich es mal.

Bisher konnte ich Erfahrungen in drei "Oldie"gruppen sammeln. Die Gruppen in Bückeburg und Hameln entstanden jeweils aus SV-Kursen, die ich für Eltern, aber auch andere Interessierte eingerichtet hatte. Die Bückeburger Gruppe hatte Mitglieder zwischen ca. 15 Jahren bis hin zur Altersgruppe 50+, genau weiß ich das nicht mehr. Der größte Teil fing ganz frisch an und einige haben bis zum 2. Dan Judo gemacht. Das gleiche Ergebnis gab es dann nach meinem Umzug nach Hameln noch einmal. Durchschnittlich, würde ich sagen, haben meine Erwachsenen den blauen Gürtel erreicht.

Die Schwerpunkte beim Training lagen immer im Spaß an der Sache und dabei bezog es sich nie auf den Wettkampf, auch wenn einige sich in diesem Bereich versucht haben.

Sehr gute Erfahrungen habe ich mit dem Judo-Sportabzeichen gemacht, dessen verschiedene Bereiche sich für alle Bedürfnisse meiner "Oldies" eignen.

Der Fitnessteil wird am meisten gefürchtet, aber andererseits ist er auch begehrt, weil gerade hier jeder merkt, wo seine körperlichen Grenzen liegen.

Der Kraftteil ist recht beliebt und wird gern einmal direkt nach dem "Aufwärmen" eingebaut. Spätestens beim letzten Teil, der Ganzkörperübung, liegen aber alle regelmäßig über den empfohlenen Pulswerten.

Der Parcours wird gelegentlich neben der Matte aufgebaut und an manchen Abenden durchlaufen ihn die Trainingsteilnehmer, neben dem normalen Training, der Reihe nach, während die anderen weitertrainieren.

Der Katateil war früher immer ein Kreativteil, bei meiner jetzigen Gruppe werde ich aber 2009 die Gruppen der NNK einführen, um die Teilnehmer auf die bald anstehenden Prüfungen vorzubereiten.

Grundsätzlich gilt bei meinem Erwachsenentraining, "Jeder macht nur so viel mit, wie er an diesem Tag gerade leisten kann.". Auch kurze Pausen während der Trainingseinheiten sind in Ordnung, solange diese neben der Matte genommen werden und nicht während des Übungsbetriebs in "Schwätzchengruppen" ausarten, da ich die Erfahrung gemacht habe, dass dies auf der Matte ansteckend ist und sich in Wellen ausbreitet. Daher werden die nötigen Pausen immer neben der Matte gemacht.

Einen großen Anteil am Unterricht erhält auch immer der turnerische Bereich, denn nach meiner Erfahrung fällt Leuten, die auch turnerische Basisübungen beherrschen, der nachfolgende Technikunterricht leichter. Ich bin immer bemüht, zu möglichst vielen Judotechniken hilfreiche Turnübungen zu finden. Auch aus anderen Sportarten (Ringen, Tanzen etc.) gibt es viele einzelne Übungen, die man für gutes Judotraining adaptieren kann.
Zirkeltraining zum Erwärmen ist eine Frage der Gruppe. Hier habe ich schon unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Die jetzige Gruppe ist grade ganz heiß drauf.
Es hat sich des weiteren bewährt, nach einem anstrengenden Training auch einmal eine Massage- oder sonstige Entspannung zum Cool-Down anzubieten, wenn ich auch zugebe, dass dies zur Zeit im Training zu kurz kommt.

Bei der Technikvermittlung selbst lege ich großen Wert auf induktive Methodik, da sich dies bei meinen Erwachsenen im Hinblick auf nachhaltige Motivation am besten bewährt hat. Da viele meiner Erwachsenen durch SV mit dem Judo begonnen haben, greife ich auch immer wieder auf solche Situationen und alternative Faßweisen zurück, wenn es dem Grundverständnis einer Technik nach meiner Ansicht dient. Ich liebe im übrigen induktives Unterrichten. Gern bringe ich bei Anfängern (auch Kindern) mein Schimpansenbeispiel.
Wenn ich einem Schimpansen beibringe einen Hüftwurf durchzuführen und jedes Mal wenn er ihn richtig macht gibt es eine Banane, macht er ihn irgendwann nach. So kann ich ihm nach und nach alle Techniken des weiß-gelben Gürtels beibringen. Aaaaber, hat der Schimpanse dann verstanden, was er da macht? Kann er jetzt Judo?
Eigentlich habe ich noch nie jemanden erlebt, der diese Frage mit "Ja" beantwortet hat. Alle verstehen immer recht schnell, worauf ich hinaus will und warum ich so viel wert auf das Verstehen der Prinzipien lege. Vor allem meine Erwachsenen sind immer sehr motiviert, etwas über Judo zu lernen und nicht nur Bewegungen zu kopieren. Mit dieser Art zu unterrichten, habe ich sehr viele Erwachsene über viele Jahre beim Judo halten können. Derzeit unterrichte ich im zweiten Jahr in Obernkirchen und unsere Erwachsenengruppe, die wir im Sommer 2007 ins Leben gerufen haben, erfreut sich wachsender Beliebtheit.

6 Wiedereinsteiger bis Mitte 40, 4-5 Jugendliche von etwa 15 Jahren, 5 Neueinsteiger zwischen 17 und 40 und zwei Anwärter auf den ersten Dan bilden die derzeitige Gruppe, die einmal in der Woche (die Dananwärter fahren zusätzlich nach Rinteln und Hannover) 1,5 Stunden trainieren. Die Leichteste wiegt knapp 50 kg, der Schwerste 137 kg. Zum Jahresende 2009 möchte ich die Wiedereinsteiger und einen der Jugendlichen (der aber auch 2 Jahre aufgehört hatte) so weit haben, dass sie die Prüfung zum 2. Kyu ablegen können.

Zum Thema "Fallschule" und "freier Fall". Diese Unterrichtsinhalte bereite ich mit Weichbodenmatten und turnerischen Inhalten vor. Bei der Aufgabenstellung "Landet mit den Füßen voran auf der Weichbodenmatte." Machen eigentlich alle recht schnell einen Überschlag in der Luft. Wenn ich nun noch Hindernisse in wachsender Höhe vor die Matte platziere, kommt die Bewegung dem freien Fall sehr schnell nahe. Jeder meiner Erwachsenen, grade wenn sie jenseits der 30 überhaupt das erste Mal seit der Schule wieder Sport machen, haben vor dem freien Fall auf der Judomatte aber gehörigen Respekt. Ich beginne mit diesen Übungen schon mit den Weißgurten (Stichwort: turnerische Vorübungen) und zeige im Anschluss, dass man diese Übungen aus verschiedenen Höhen auch ohne Weichmatte machen kann. In den letzten 20 jahren haben fast alle irgendwann auch den freien Fall beherrscht, nur diejenigen, die ich, in meiner Anfangszeit, zu früh zum freien Fall gedrängt habe, haben hierbei negative Erfahrungen gemacht. Meine Anfänger lernen die Basics dieser Fallübung, nämlich die Drehung in der Luft,und die dazu gehörige Raumlageorientierung mit Hilfe der Weichmatte. Erst wenn sie hier Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten gefasst haben, kommt der Wunsch nach einer Fallübung ohne dieses Hilfsmittel ganz von allein. So ist zumindest meine Erfahrung. Hilfestellungen, wie Fallen mit dem oder über den Partner sind natürlich auch dann noch möglich und gern gesehen (Vor allem wenn die 137 kg einschlagen).

Das Randori wird auf der Matte meist geteilt. Eine Mattenhälfte bleibt für Stand-, eine für Bodenrandori reserviert. Jeder kann selbst entscheiden, wo er mitmacht. Mit dem Partner wird die Intensität des Randori kurz besprochen. Das kann von Weiterüben der vorher gezeigten Technik, bis zum Shiai gehen, soweit die Partner sich einig sind. Nur Stillstand ist nicht erwünscht (Wenn Pause, dann neben der Matte).

Ach ja, natürlich gehen wir nach dem Training auch immer noch kurz weg. Unser Stammgrieche freut sich immer, wenn er am Mittwochabend noch ein bisschen Umsatz macht.

LG
Olaf
Immer wieder muß das Unmögliche versucht werden,
um das Mögliche zu erreichen

Derjenige, der sagt „Es geht nicht“, soll denjenigen nicht stören, der es gerade tut.

Jeder kann unter http://www.obernkirchenraptors.de mehr über uns erfahren.
Jupp
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Jupp »

Danke für die klasse Antworten. Ich denke, den meisten geht es wie mir, dass man mit jeder Antwort entweder neue Anregungen erhält oder aber erinnert wird, Dinge, die man lange nicht mehr gemacht hat, wie der einmal zu probieren.
Selbst ich, der viel in der "Judowelt" umherkommt und viele andere Judolehrer sieht, muss verwundert zur Kenntnis nehmen, wie eingeschränkt die eigene Sichtweise wird, wenn man nicht ständig über den eigenen Horizont hinauszublicken sucht.
Deswegen auch Danke für die langen und inhaltsreichen Beiträge von Olaf, Fritz und kastow.
Fritz hat auf die Bedeutung von SV-Technik wie z.B. Atemi-waza auch für das Erlernen von Judowürfen hingewiesen und ist damit über die eigentliche Bedeutung dieser Techniken - nämlich das Schlagen und Treten - hinausgegangen.
Olaf hat mich an die Bedeutung des Judo-Sportabzeichens erinnert, das ich sträflich vernachlässigt habe. Auch Circuit-Training und Massagen könnte ich wieder einmal machen. Und die Idee, die Art des Randoris (vom Techniküben, über Yakosoku-geiko bis zu leichtem oder härterem Kämpfen) vorher von den Teilnehmern individuell absprechen zu lassen, ist zwar nicht neu, aber auch zu wenig von mir bewußt eingesetzt worden.
Zum freien Fall und dem Einsatz der Weichbodenmatte, die Fritz dafür ablehnt, haben Olaf und kastow sehr gute Argumente und Beispiele geliefert.
Die Idee, den "Oldies" abgestufte Angebote zu machen, statt fester Vorgaben, halte ich sowohl methodisch als auch unterrichtspsychologisch für sehr angemessen.
Fritz Hinweis, die Fähigkeit, Randori zu machen müsse langsam entwickelt werden bzw. die Teilnehmer müssten langsam an richtiges Randori herangeführt werden, kann ich nur bestätigen. Genau dies versuchen wir ja mit den Randoriaufgaben in der neuen DJB-Kyu-PO zu erreichen.
Wenn man jetzt noch Syniads Wünsche beachtet, die, sich manchmal lieber Technik üben als Randori machen möchte, auch nichts gegen viel Fallen und Kata hat, jedoch "dumpfes Vorkauen" nicht leiden kann und gerne "vielseitige Erfahrungen machen" möchte, dann haben wir doch schon sehr viele konkrete Hinweise darauf, was für ein erfolgreiches "Oldie-Training" wichtig wäre.

Erwachsene wollen in ihren Bedürfnissen abgeholt werden und auch beim Judo als Erwachsene mit eigenen Wünschen und Interessen behandelt werden. Wer dies als Trainer sieht und versteht, der findet auch die richtige Art, seine "Oldies" treffsicher anzusprechen. Fritz, Olaf,Tutor und Kastow können als gute Beispiele ganz sicher herhalten.
Jupp
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Jupp »

Vielleicht kann der eine oder andere aus dem Folgenden ein paar Anregungen übernehmen, um für "Judo für Oldies oder andere Junggebliebene" zu werben.

In einem ganzseitigen Artikel zum Thema „Gesundheit“ vom 14./15. Juni 2008 des „Bonner Generalanzeigers“, der am meisten gelesenen Tageszeitung in Bonn, wurde unter der Überschrift „Sport macht schlau“ auf die – auch im Alter – ausgesprochen positiven Auswirkungen koordinativ anspruchsvoller körperlicher Aktivitäten im Hinblick auf neuronale Verschaltungen im Hirn hingewiesen.

Hier einige – auch für Trainer von Judogruppen – wichtige Zitate aus diesem Artikel.
„Körperliche Bewegung stimuliert die Neubildung von Nervenzellen und fördert die für Lernvorgänge wichtige Bildung von Synapsen… Das gilt besonders für Ausdauer- und Kraftausdauersportarten – egal in welchem Alter!“
„Sport macht das Gehirn effektiver“
„Das Gehirn hat die Fähigkeit, sich beständig den Erfordernissen seines Gebrauchs anzupassen, wenn auch mit zunehmendem Alter langsamer.“ Die Großhirnrinde, der Kortex, erweist sich dabei als einzigartig flexible und sich zugleich beständig selbst optimierende Struktur.
„Sport hilft den Nerven beim Wachsen“
„Das Bilden neuer Nervenzellen und ihrer Verschaltungen ist gebrauchs- und aktivitätsabhängig und dient dazu, den Hippokampus ein Leben lang an veränderte Erfordernisse anzupassen
„USE IT or LOSE IT“ (also: Benutze Deine Fähigkeiten oder verliere sie!")
“Die Anzahl der neu gebildeten Nervenzellen lässt sich durch körperliches Training verdoppeln“
„Sport erhöht die Konzentration der Botenstoffe im Gehirn, mit deren Hilfe die Synapsen Informationen weiterleiten: Das Denken wird effizienter.“
„Serotonin = der Gute-Laune-Botenstoff sorgt für Ausgeglichenheit, Optimismus und Ruhe.“
„Regelmäßiges mittleres Ausdauertraining lässt folglich auch positive Effekte hinsichtlich des Sozialverhaltens erwarten“
Sport fördert die kognitiven Fähigkeiten in jedem Alter.“
Der Mensch braucht Bewegung zum Denken!“
Je komplexer der Bewegungsablauf, desto größer der Trainingseffekt für das Gehirn, beispielsweise durch Rudern“ (oder auch durch Judo!, Anmerkung und die vorherigen Unterstreichungen von mir)
Wenn das keine Werbung für den positiven Nutzen des Judo ist, dann weiß ich nicht, womit man - im Bezug auf positive gesundheitliche Wirkungen des Judo – noch werben kann.

Bei jedem dieser Sätze kann man doch nur sagen: „Genau das ist es, was Judo macht!“

Jupp
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Jupp »

Da ich ich gerade auf einen Lehrgang zum Thema "Judo für Oldies" (vgl. auch Ausschreibungen) vorbereite und mich über die tollen Rückmeldungen in diesem Faden sehr gefreut habe (von denen ich einige sicherlich auch weiter geben werde), möchte ich noch einige Anregungen für "gemischte Gruppen" hier vorstellen, die man mit Älteren auch sehr gut anwenden kann.

„Gemeinsame Übungsangebote für Kämpfer und Nicht-(bzw. Wenig-)Kämpfer“

Vorbemerkungen: In den meisten Vereinen - besonders in Deutschland - wird es kaum reine Wettkampfgruppen für Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren geben. Entweder trainieren die 14/15-jährigen noch bei den Kindern oder die 16-19-jährigen trainieren schon mit den Erwachsenen. Vor allem für die zweite Gruppe (Jugendliche und Erwachsene trainieren gemeinsam) ist es wichtig, ein möglichst breit gefächertes Übungsangbot bereitzustellen, das mehr Motive anspricht als nur den Erfolg im Wettkampf der Jugendlichen. Die Kunst für den jeweiligen Trainer/Judolehrer besteht nun darin, das Übungangebot so zu gestalten, daß es von allen Gruppenmitgliedern durchgeführt werden kann und sich möglicherweise nur im Tempo, den Wiederholungszahlen und/oder der Intensität der Ausführung, nicht aber grundsätzlich unterscheidet.

Noch einmal: alle sollten dieselben Trainingsinhalte üben, aber jeder in der Intensität, die er von seiner Motivation her für angemessen hält. Diese Art „selbstbestimmt“ zu trainieren, entspricht meinem Verständnis vom Umgang mit Erwachsenen.

Einige Inhalte haben sich für diese Zwecke besonders bewährt. Diese möchte ich in dieser Unterrichtseinheit z.T. nur kurz vorstellen:
1. Judo in Zeitlupe (Slow-motion Demo zur Musik): eignet sich besonders gut zu Stundenbeginn; auch zum Aufwärmen, wirkt ähnlich wie die langsamen Bewegungen des Tai-chi; gut geeignet: alle Eindrehtechniken auf beiden Beinen, Ko-uchi/O-uchi-makikomi; Fußfeger; Sasae, Tomoe-/Yoko-tomoe-nage, Te-guruma; alle Haltegriffe mit Befreiungen, Juji-gatame-Ansätze

2. Rolling-nage-no-kata (2-3 Gruppen): Techniken der Nage-no-kata; aber Uke rollt ab und steht nach dem Rollen wieder auf; Tori läßt Uke rollen, d.h. er hält ihn nicht am Ärmel fest; gut geeignet: 1. Gruppe Te-waza; 3. Gruppe Ashi-waza; 4. Gruppe: Mae-sutemi-waza; 5. Gruppe Yoko-sutemi-waza (Koshi-waza geht relativ schlecht!)

3. Kurz-kata: Eine Judoidee, ein Judo-Prinzip; ein Wurf- oder Technikprinzip wird in eine (von allen wiederholbare) Form gebracht

4. „Plausch“ (Witz-)Kata: eine lustige, witzige Kata wird vorgeführt, in der alle möglichen Dinge „schief“ gehen oder einfach nur lustig aussehen

5. Judo in Selbstverteidigungssituationen (Judo als klassische Kriegskunst): Judotechniken werden in „kriegerischen“ Zusammenhängen geübt; Abwehr gegen einen Schlag von oben mit Ippon-seoi-nage, O-goshi oder Ude-garami; Anleihen aus dem Aikido wie z.B. Handgelenkhebel oder Abwehr gegen Griff am Kragen mit Waki-gatame oder Würger gegen Boxschlag

6. „Neue“ (moderne) Wettkampftechniken für alle: wie z.B. „Laats“-Abtaucher, Yoko-tomoe-nage, von außen eingedrehte Schulterwürfe oder Beingreiftechniken

7. Judorollen auf möglichst viele verschiedene Arten: z.B. 20 verschiedene Judorollen

8. Fallen als Selbstzweck in einer „Witz-Vorführung“ (z.B. „Glatteis“, „Der betrunkene Seemann“ oder „Der Boxkampf“)

9. Artistik-Vorführung, bei der Uke zwar immer geworfen wird, aber jedesmal akrobatisch verteidigt (z.B. durch Abdrehen und Fallen auf den Bauch oder durch Radwenden)

Dies sind nur Anregungen, mit denen man Ideen erhält, die man dann -abgewandelt bzw. dem Kenntnisstand/Können von trainer und Gruppe angepasst - in seinen Gruppen verwenden kann.

Jupp
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Jupp »

Rückblickend auf unser Forumstreffen in Bad Godesberg möchte ich noch einmal auf die Bedeutung des Trainings für "Oldies" in unseren Vereinen hinweisen.
Bei meinem Lehrgang in Frankfurt hat mein Freund Wolfgang Biedron etwas süffisant angemerkt, dass in vielen Vereinen die "Oldies" ja schon mit 16 oder 17 Jahren beginnen würden.

Damit hat es nicht so sehr das eigentliche Alter der Teilnehmer angesprochen, sondern mehr die Probleme gemeint, die man in einer "Oldiegruppe" oft hat.

In vielen Vereinen kann man eigentlich in einem Alter ab 13/14 Jahren gar nicht mehr mit Judo anfangen, weil es überhaupt keine passenden Gruppen für diese Altersstufen gibt. Noch schwieriger wird es, wenn sich ein Anfänger von 17/18 Jahren in einen Judoclub "verläuft" und beginnen will. Ohne einen Freund als Partner, den er gleichzeitig mitbringt, ist das in den meisten Vereinen mangels geeigneter Partner bzw. Vereinsstrukturen nur schwer möglich.

Unser "Publikum" beim Forumstreffen entsprach eigentlich fast genau dem, was ich mir unter einer "Oldiegruppe" vorstelle: von jüngeren Teens über einige Twens und zahlreiche "mittelalterliche" Braun- und Schwarzgurte bis hin zu den fast oder sogar über 60-jährigen, hohen Danträgern.

Einer derart gemischten Gruppe ein interessantes, abwechslungsreiches Judoangebot zu machen, ist für jeden Verein und jeden Trainer eine wirkliche Herausforderung.

An einigen Beispielen (Aufwärmen mit Musik, variabales Fallen, ungefährliche aber interessante Spiele zum Aufwärmen, Techniken, die sich für alle Teilnehmer annähernd gleichermaßen studieren (nicht unbedingt ausführen) lassen, Techniken in unterschiedlichen Anwendungssituation (d.h. nicht nur Judo-Wettkampf sondern auch "SV"), Trainer, die auch andere Teilnehmer zu Wort kommen lassen, Judovermittlung auch durch Vorträge oder Diskussionen, usw.) ist - so glaube ich - deutlich geworden, wie man den Aufbau einer "angemessenen Atmosphäre" für eine Oldiegruppe herstellen kann.

Einige andere erfahrene Trainer haben ihre Erfahrungen und Leitgedanken auch in diesem Faden schon vorgestellt.

Vielleicht schaffen es jetzt noch andere "Oldies" (oder solche, die als Teens oder Twens in einer solchen Gruppe mitmachen) ihre ganz speziellen Wünsche und Vorstellungen eines für sie passenden Trainings hier zu formulieren. Das würde allen helfen, den Trainern als Anregung, den Übenden als Bestätigung ihrer - möglicherweise - ähnlichen Auffassungen.

Nur so kann eine Diskussion (oder Weiterentwicklung) in diesem - wie ich finde - mittlerweile wichtigsten Bereich der neueren Judoentwicklung entstehen.

Teilnehmer und Trainer - Eure Meinung ist nach wie vor gefragt!

Lasst von Euch hören!

Judo ohne Ältere, ohne motivierte und begeisterte Erwachsene geht nicht in unseren Vereinen!


Jupp
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von kanou65m »

Wir haben in der Vergangenheit einige Versuche unternommen, eine Judo-Erwachsenengruppe dauerhaft zu installieren. Nach anfänglichen Erfolgen sind diese leider jedoch immer wieder eingeschlafen. Die Ursachen lagen im "Zeitmanagement" der Teilnehmer: Beruf z.T. mit Schichtdienst, Familie oder gesundheitliche Einschränkungen waren nur einige Gründe.
Der Wunsch nach sportlicher Betätigung i.S.v. "Fitness/Gesunderhaltung" ist stärker denn je in unserer gegenwärtigen Gesellschaft zu beobachten und bietet jedem (Judo-)verein enorme Möglichkeiten...
Allerdings bin ich davon überzeugt,dass sich jeder Verein stärker als je zuvor auch als Dienstleister auch jenseits der Tatami definieren muss.
Hier gilt es noch Einiges nachzubessern, wenn wir "neue Kunden" in unsere Dojos holen wollen und da stimme ich Jupp vollkommen zu:"Judo ohne Ältere, ohne motivierte und begeisterte Erwachsene geht nicht in unseren Vereinen!"

Judo-der sanfte Weg: dies könnte ein Zauberwort sein, um mehr Erwachsene für unseren schönen Sport zu begeistern.
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Re: Judo für Oldies und andere Junggebliebene

Beitrag von Reaktivator »

kanou65m hat geschrieben:Judo-der sanfte Weg: dies könnte ein Zauberwort sein, um mehr Erwachsene für unseren schönen Sport zu begeistern.
Und würde damit dann aber leider genau jenes Vorurteil bestätigen, das besagt, die genannte - wenn auch nicht ganz falsche - Übersetzung des Begriffes Judo würde von Außenstehenden oft mißverstanden.... :crybaby

Aber auch "Jupps" (bzw. Wolfgang Biedrons) Definition des Begriffes "Oldie" vermag ich nicht zu teilen. Was hier beschrieben wird, ist aus meiner Sicht eine "stinknormale" (alters- und niveaumäßig durchaus gemischte) "Erwachsenengruppe".
Unter "Oldies" würde ich mir eher eine Gruppe des sogenannten "zweiten Weges" (d.h. Spätanfänger ab etwa 30-40 Jahren aufwärts) und/oder "ewig jung Gebliebene" (z.B. frühere Wettkämpfer etc. im Alter von 40, 50 oder 60 Jahren an aufwärts) vorstellen.
In meinem Heimatverein gab es z.B. früher reine Anfängergruppen mit ausschließlich berufstätigen jüngeren Leuten (hauptsächlich "Twens"). Ich sehe nicht, was dagegen spricht, daß diese Klientel ganz normales Judo macht - bis hin zu Randori und Wettkampf....
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