Führungsstil - Wie leitet Ihr das Training?

Hier geht es um die Trainingsgestaltung,-methodik,-formen.
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bully1987
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Beitrag von bully1987 »

Dann kommen wird balt so weit, das jeder Trainer ein Studium absolvieren muß.
Ich gebe dir Recht, das der Trainer die Verantwortung über die Kids hat und pädagogisch tätig ist, jedoch ist dies Aufgabe der Eltern und nicht die eines Trainers. Er hat in erster Linie dafür zu sorgen, das das Training in geordneten Bahnen verläuft und nicht in einem Disaster endet.
In der heutigen Zeit ist jeder darauf aus, die Lehrer und Trainer in die Erziehung der Kids mit einzubeziehen, bzw. fast zu übergeben. Man sollte eigentlich bei den Eltern mal anfangen.
Ich sag da nur folgendes dazu ( ich hoffe es fühlt sich jetzt hier niemand angegriffen ):
Jeder Arsch kann heut ein Kind in die Welt setzen, doch nicht jeder darf eins adoptieren !!

Früher war es so, das die Kids noch respekt vor den Erwachsenen hatten, da zähle ich mich ebenfalls dazu, heute sind die meisten doch der Meinung: Der hat mir doch gar nix zu sagen, ich mach eh was ich will !!
Mit den anderen hat man eh kein Problem, da sie einen als Respektsperson anerkennen.
Mir persönlich wäre ein Training, auch für mich selbst, nach den alten japanischen Traditionen am liebsten. Der Sensei steht vorne und was er sagt wird gemacht.

P.S.: Bin ebenfalls Papa :)
MfG
Alex

1. DAN Judo ( schwarz )
4. Kyu Ju-Jutsu ( Orange )
2. Kyu im Forum ( blau )

Doch was sagt schon eine Gürtelfarbe aus ???
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Judohexe doris
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Beitrag von Judohexe doris »

Hallo Bully,

klingt ziemlich gefrustet.

Nicht jeder muß ein Studium absolvieren. Es kann aber nicht schaden sich auch mit anderen Bereichen auseinander zu setzen.

Ich denke nicht, das Erziehung alleine Elternsache ist. Die Kinder bewegen sich in verschiedenen Gruppen in denen unterschiedliche Regeln gelten. Sie gehen von je her mit diesen verschiedenen Regeln um.

Es ist nur so, daß heutzutage die soziale Kontrolle wie zu unserer Zeit einfach nicht mehr funktioniert. Beispiel: Ein Kind wirft Abfall auf den Gehweg. Was passiert? Nichts, denn alle Erwachsenen, die es sehen sagen nichts und gehen vorbei. Dabei wären jetzt alle "Anwesenden" gefordert gewesen. Diese Ignoranz führt dann dazu, das die Kid´s lernen:"Ich kann machen was ich will!" Das steigert sich im schlimmsten Fall bis zur Delinquenz.

Nun zurück zum Judo: Mich stört halt einfach diese immer wiederkehrende "Gewaltschleife" beim Training. Es ist doch ein Armutszeugnis, wenn Trainer sich nur mit Strafen durchsetzen können. Mir wäre es einfach zu aufwendig bzw. zu anstrengend immer wieder den Kid´s nachzugeben und ganz Konsequent mein Training durch Strafaktionen zu unterbrechen.

Bis bald auf diesem Kanal

Judohexe Doris :angel7

...und im übrigen: bin Mama
BadenIkkyu

ok Doris...

Beitrag von BadenIkkyu »

a)Strafen sind dazu da, um Regeln durchzusetzten. Zuspätkommen stört
den Trainingsablauf, und später in der Uni, Ausbildung oder Arbeit geht es auch nicht, auch zupersönlichen Verabredungen kommt man nicht zu spät(Umgang mit anderen Menschen, Regelvermittlung)Unsere Gruppe ist 11-14 , also "geeignet " fürs LS. Ok es gibt sicher noch andere Strafen , ich bitte um gesunde, nicht bloßstellende Vorschläge(@bushi7)<an dich eine Frage:was meinst du mit "auf den knien gemacht werden"?Die sogenannten "Studentenliegestütz" mit durchschieben oder die mit den Beinen vom Boden weg und nur auf den Knien als Stütze? ?
b)Übungsleiter?was is das *G*, den muß ich erst noch machen. Ich bin ja auch nur Cotrainer... :oops:
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Ich sehen mich nicht als Erzieher von irgendwelchen Kindern,
im Grunde erwartete ich von Eltern, welche Kinder zum Training
geben, daß diese trainierbar sind...
Leider sieht die Wirklichkeit nicht so aus...
Also versucht man, daß, was man für wichtig
erachtet, den Kindern begreiflich zu machen: Pünktlichkeit, Ruhe beim
Training, Rücksichtnahme auf Schwächere, Aufmerksamkeit,
Spülen nach Klobenutzung usw...

Bei einigen geht es durch Reden,
bei anderen durch Sonderübungen, bei anderen durch Schimpfen,
hängt vom Individuum ab...

Und irgendwie hab ich manchmal den Eindruck, daß
die doch etwas "strengere" Disziplin beim Training, auch ein bissel
auf fruchtbaren Boden fällt, also die Kinder irgendwie schon froh
sind, genau zu wissen, woran sie sind...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
mvistein
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Re: ok Doris...

Beitrag von mvistein »

BadenIkkyu hat geschrieben:und später in der Uni, [...] geht es auch nicht
Aber an der Uni nimmt man das mit der Zeit meistens eh weniger genau - außer es steht explizit s.t. dahinter :D
Nur unsere Info-Profs kennen das irgendwie nicht - die Physiker halten sich eisern dran

Aber das ist nicht ganz on topic hier.

Viele Grüße,

Michael
kanou65m
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Beitrag von kanou65m »

die ausbildung zum übungsleiter habe ich als gewinn empfunden,zumal ich dort wertvolle kontakte zu anderen trainer/innen knüpfen konnte.
jedem trainer/in sollte es m.e. frei überlassen sein,wie er sein training gestaltet.
dies birgt manchmal die gefahr,"betriebsblind" zu werden für fehler,die sich ü b e r a l l einfach einschleichen.
unsere schule hat das große glück,einen exteren sensei (supervisior) gewinnen zu können.
eine erfahrung,die ich euch gerne weiterempfehlen darf.
ich persönlich hoffe,stets offen zu bleiben für kritik
(hoffentlich auch nach der prüfung zum ersten dan :wink: )
alles gute für 2005
wünscht euch
ralf
mine
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Beitrag von mine »

@ doris:
Du hast vollkommen recht, dass Erziehung nicht nur Elternsache ist Stichpunkt "soziale Kontrolle", den du recht realitätsnah beschrieben hast :-).
Sie sollte es aber hauptsächlich sein!
Das kommt in vielen Familien aber leider heute viel zu kurz. Wie oft kommt es vor, dass gerade Eltern mit 5-6 jährigen Judoanfängern zu mir kommen und darum bitten, dem Kind doch "bitteschön Regeln beizubringen"!!!
Sie bringen die Kinder zum Training, weil sie merken, dass was schiefläuft und wollen, dass es andere (möglichst auch noch wenig kostenintensiv) wieder in Ordnung bringen.
Würde sagen, dass das wenigstens auf 10 - 15 % der Judoanfänger bei uns zutrifft. Da wir diese Kinder natürlich nicht abweisen, können wir Regelverstöße beim Training auch nicht einfach ignorieren.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es am wirkungsvollsten ist, "schwierige Kinder" nach Verstößen direkt zu bestrafen und dann nach dem Training mit ihnen zu sprechen. Das hat auf Dauer einfach die größte Wirkung in bezug auf ihr weiters Verhalten.

Kinder probieren immer aus, wie weit sie gehen können. Wie sollen sie die Grenzen kennenlernen, wenn wir sie ihnen auf der Matte nicht setzen?
Mit freundlichen Grüßen

mine
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Judohexe doris
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Beitrag von Judohexe doris »

Hey,

tja, ist schon irre, wie sich bei vielen "Strafe" als probates Mittel zur Durchsetzung eigener Interessen hält.

Fritz sagt:
Rücksichtnahme auf Schwächere
Wie sollen Kinder das von Euch im Judo lernen? Ihr nehmt ja auch keine Rücksicht auf Schwächere (Kid´s). Es gibt eine tolle Karikatur: Ein kleiner Junge weint. Der Papa legt den großen Bruder übers Knie und sagt:"Ich werde Dich lehren Schwächere zu schlagen!"

Wie recht er hat!!!!!

Judohexe Doris :angel7
BadenIkkyu

ähm doris

Beitrag von BadenIkkyu »

das sollte im Judo NormaL sein Rücksicht auf schwächere... Egal ob trainer oder einfach hochgraduiert oder einfach nur stärker
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Christian
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Beitrag von Christian »

@ BadenIkkyu
Ich denke was Doris meint ist, wie soll ein Kind lernen auf schwächere Rücksicht zu nehmen, wenn es der Trainer auch nicht macht.
Sobald das Kind einen Fehlschritt macht (z.B. ein paar Minuten zu spät zum Training kommen) wird es gleich bestraft. Ist das die Art, jemanden zur Rücksichtsnahme zu erziehen?
schöne Grüße
Christian
kanou65m
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Beitrag von kanou65m »

hallo christian,
du schreibst:
Sobald das Kind einen Fehlschritt macht (z.B. ein paar Minuten zu spät zum Training kommen) wird es gleich bestraft.
den eigentlichen "fehlschritt" begehen doch die eltern,die ihre kinder(U11) nicht rechtzeitig bringen,bzw. auf den weg schicken,oder?
eine "strafe"-in welcher form auch immer-trifft dann den falschen und das kann es wirklich nicht sein.
meint ralf
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Christian
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Beitrag von Christian »

Hallo Ralf (kanou65m),

die Aussage mit dem Fehlschritt bezog sich auf das Posting von BadenIkkyu vom 30.12.2004, 01:48 (hätte ich wohl deutlicher kennzeichnen müssen)
BadenIkkyu vom 30.12.2004, 01:48 hat geschrieben:Sensei, wenn ICH jemanden rausstelle ist das die schlimmste Strafe für die Kids. Für LS ist der Haupttrainer zuständig 5 min zu spät 10 Stück, 10 min 20, 15min 30... und zwar richtige!Vor der ganzen Gruppe und die zählt mit(Gruppenstrafe,"wir machen nicht weiter, bitte lass uns..")als ich sie weitertrainieren lassen wollte.
Ich halte es nicht für richtig, jemanden fürs zuspätkommen zu bestrafen, denn wie du schon gesagt hast, hat in den seltesten Fällen das Kind daran Schuld, sondern vielmehr die Eltern.

Deswegen hab ich in meinem letzten Posting am Ende auch nochmal geschrieben:

Ist das die Art, jemanden zur Rücksichtsnahme zu erziehen? :|
schöne Grüße
Christian
BadenIkkyu

@ christian, kanou

Beitrag von BadenIkkyu »

Also ich frage immer nach , wenn ICH die Strafe verhänge, an was es lag , ob Eltern oder der Zuspätkommer schuld sind. Auch U11 Kids sind ja in dem Sinne keine *kleinen* unselbständigen Kinder mehr.Auch wenn sie - nicht immer, aber immer öfter:-) - auf die Eltern als "Taxifahrer " angewiesen sind. Aber deshalb frage ich ja nach.Ich finde das ist fair.
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Judohexe doris
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Beitrag von Judohexe doris »

... und dann bestraftst Du die Eltern?

Hier noch ein weiterer Gedanke, was den Umgang mit Judoschülern angeht.

Ju-Do heißt "der sanfte Weg". Ich empfinde es aber nicht gerade als sanft, wenn bei Regelverstößen immer gleich die Strafkarte gezogen wird; manch ein Übungsleiter( oder -in!) sich für erzieherisch nicht zuständig erklärt und alles auf die Eltern abwälzt. Wenn eine Erwachsenengruppe nicht läuft ruft ja auch keiner nach deren Eltern. Dort setzt man (ist ja logisch) einen gewissen Grad an Verstand und Einsicht voraus. Erwachsene werden auch eher ihr Mißfallen in Worte kleiden können. Kinder funktionieren so eben nicht!

Das Judoprinzip - "Zum beiderseitigen Wohlergehen". Es kann doch nicht zum gegenseitigen Vorteil sein, wenn der eine, der bereits durch Alter, Graduierung, körperl. und geistige Entwicklung dem Anderen überlegen ist, dies durch Sanktionen welcher Art auch immer, diesem Anderen immer wieder Beweisen muß.

Das Judoprinzip - "Siegen durch Nachgeben". Einige die sich zu diesem Thema im Forum geäußert haben, sind ja glühende Verfechter es mit ihren "Pappenheimern" aufzunehmen. Das heißt letztlich nur sich auf das Kampfangebot ( gemeint ist die Provokation) des Kindes einzulassen und ihm zu Beweisen wer der Stärkere ist. Siegen durch Nachgeben ist es jedenfalls nicht.

Wer nun der Meinung ist die von Kano aufgestellten Prinzipien seien ja nur für die Judotechniken da, der irrt gewaltig. Die o.g. Prinzipien sind schon Jahrtausende alt und hat es in allen Kulturen als ganz normale Lebensregeln gegeben.

Für mich sind sie die Seele des Judo, die es gilt vorzuleben; dann werden es die Kid´s auch tun.

Tschüß Judohexe Doris :angel7
BadenIkkyu

...betsrafts du die eltern ....@doris

Beitrag von BadenIkkyu »

schön wärs*G* nein natürlich nicht. Dann wird halt niemand bestraft
wenn es s auf mich ankommt als 2.Mann.Natürlich kenne ich die Prinzipein und ich bemüh mich den Kindern ein fairer Partner zu sein, wenn es dazu kommt
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coolbost
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Beitrag von coolbost »

es hat nicht damit zu tun dem störenfried in die hände zu arbeiten nur wenn einer blödsinn macht dadurch andere gefährtet muss man ihn schon
in die schranken weisen dann ist auch eine erziehungsmassnahme nicht zu um gehen aber
wegen zu spätkommen wurde bei uns noch keiner bestraft denn dann
würden wohl auch die eltern auf die barikaden gehen die beim training zuschauen wenn bei uns eine erziehungsmassnahme wegen so einer lappalie verhängt würde ich habe im letzten jahr nur eine erziehungs
massnahme erlebt die auch mit recht erteilt wurde
und in japan sind die erziehungs methoden ganze ecke härter als bei uns
(wir haben ab und zu einen asiaten als trainer ich kann nur sagen der ist aus einem härterem holz als unsere trainer über haupt im bereich der diziplin) in japan wird sehr hart bestraft obwohl die asieaten von hause aus ein bessre diziplin haben
BadenIkkyu

@cooboost

Beitrag von BadenIkkyu »

ich weiss dass es in Japan härter zu geht... obwohl ich noch nie drüben war. (leider)Ich habe aber mal das Vergnügen und die Ehre gehabt, länger unter Takesihta Sensei trainieren dürfen, auch haben wir einen US Dan der 20 Jahre in Japan gelebt hat im Club.Die meisten der zuschauenden Eltern verstehen zumindest meine Maßnahmen....Es gibt nur sehr selten Fragen zur Disziplinierung.
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