Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?

Hier geht es um die Trainingsgestaltung,-methodik,-formen.
Basti
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Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?

Beitrag von Basti »

Hmn, ja der Titel klingt vll. etwas komisch, aber mich würde es einfach interessieren, daß ihr es schafft, daß die ganz kleinen und die 11-13jährigen sich halbwegs vernünftig aufführen. Also, dass sie nicht reden während des Trainings, daß sie nicht rumhupfen und rumkugeln, wie es ihnen gefällt, dass sie gerade stehen und daß sich z.B. nicht an der Wand anlehnen.

Da ich seit kurzem als ÜL (meist aber eher als Helfer) tätig bin, wär ich da für ein paar Tipps recht dankbar, weil ich mir nicht jedesmal die Seele aus dem Leib schreien möchte, daß 1 Minute Ruhe ist.
"Es ist nicht wichtig besser zu sein als jemand anderes,
aber es ist wichtig besser zu sein als gestern."

J. Kano
bluespider

Beitrag von bluespider »

Wer laut ist, 10 Liegestütze, wer rummotzt das er Liegestütze machen muss 15, wer weiter streitet 20, und so weiter kontinuirlich erhöhen, so ist das zumindest bei uns.
Mittlerweile wird auch schon der bestraft der nur gähnt
im Judo muss man hart sein, vorallem als Trainer
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DirkHRO
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Beitrag von DirkHRO »

Hallo. Ich denke, dass es ein sehr umfassendes Thema ist und es gibt sicherlich kein Allheilmittel dafür, da alle Kinder anders und auch jeder ÜL anders ist.

Wie schon an anderer Stelle gesagt, halt ich es so, dass ich mich mehr als Kumpel der Kiddies sehe. Was bedeutet, dass ich zwar mit denen rumtobe und rumalbere, aber wenn ich sage "stillstehen!" muss stillgestanden werden. Wenns nicht auf Anhieb klappt, zähle ich runter von einer beliebigen Zahl und bei 0 dann normal vorwärts. Die Anzahl lass ich dann bspw. an Liegestützen machen oder eben was anderes (je nach Anzahl). Danach der erneute Versuch alle ordentlich stehen zu lassen! --> Bewirkt meistens Wunder
Weiterhin halte ich das so, dass ich auchmal lauthals über die Matte "brülle", wenn manche meinen beim Randori die Sau raus lassen zu müssen. Das habe ich aber schon lange nicht mehr gemacht. Die Kinder merken einfach irgendwann, wie weit sie gehen können, testen dich natürlich auch. Manchmal reicht dann eine kurze Anweisung mit normaler Stimme.
Ich gebe zwar mit bestimmender Stimme klare Anweisungen, aber oft ist da auch noch 'n lockerer Spruch oder Witz dazwischen, womit die Stimmung wieder etwas auflockert.
Allgemein helfen Disziplinarmaßnahmen meistens schon Wunder. Dauerndes quatschen wird mit Liegestützen "belohnt". Widerspruch erhöht die Anzahl. Danach frage ich, ob der Sportler weiß, wofür er Strafe machen musste, weil sie es ja begreifen sollen, was sie falsch gemacht haben. Manchmal lasse ich dann auch die ganze Gruppe Strafübung machen, womit sich die Sportler selber erziehen sollen.

Ich denke, du brauchst dabei einfach viel Unterstützung von dem zuständigem "Haupttrainer". Der muss die dann einfach mal beistehen, wenn ein Sportler widersprechen sollte oder so etwas, da er/sie ja wahrscheinlich schon mehr Übung hat.

Vielleicht schilderst du mal genaue Probleme, da es auf deine Frage wahrscheinlich zig Antworten gibt und wie schon oben erwähnt alle kein Allheilmittel sind.

--
bluespider hat geschrieben:Wer laut ist, 10 Liegestütze, wer rummotzt das er Liegestütze machen muss 15, wer weiter streitet 20, und so weiter kontinuirlich erhöhen, so ist das zumindest bei uns.
Mittlerweile wird auch schon der bestraft der nur gähnt
im Judo muss man hart sein, vorallem als Trainer
Denk ich nicht. Wer gähnt soll immer Liegestütze machen? Nee also so nicht. Wenn die Hand nicht vorm Mund war - Ok, aber sonst kann das schonmal vorkommen.

Ich denke eine lockere Athmosphäre bringt allen viel Spaß, aber vielleicht funktionieren meine Kinder auch schon zu gut, hehe!


===
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Christian
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Beitrag von Christian »

Weißt du wie erdrückend Stille sein kann?

Wenn ich was erzählen oder vormachen will, dann warte ich solange bis Ruhe ist. Das hat am Anfang länger gedauert, aber mittlerweile ist das überhaupt kein Problem mehr (auch die kleinen sind auf einem guten Weg)
Bei den kleinen hab ich die 10 sec. Regel eingeführt, weil sie vor dem Angrüßen immer am rumhampeln waren. Ich sag nur:" 10 sec. Regel startet" und alles ist sofort leise. Denn wenn es 10 sec. nicht ruhig ist, fangen wir nicht mit dem Angrüßen / Abgrüßen an.
Und glaub mir Kinder lernen schnell ;)

Zum Thema "für Ruhe sorgen":
Bevor du was vormachen willst klatsche kurz in die Hände (sozusagen als Erkennungszeichen) und ruf sie dann zusammen bzw. lass sie sich passend aufstellen. Wenn bei der zweiten Aufforderung keine Ruhe einkehrt bleib einfach mal stehen und mache nichts.
Die Kinder werden es erst gar nicht merken, aber nach ca. 1 - 2 Minuten wundern sie sich schon und schaun mal nach, warum es nicht weitergeht (oder sie werden von den anderen aufmerksam gemacht). Dann kurze Erklärung, worauf du wartest und dann gehts los.
Ist eine reine Übungssache (für die Kinder), mit der ich gerne arbeite.
schöne Grüße
Christian
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Beitrag von DirkHRO »

Christian hat geschrieben:1. Weißt du wie erdrückend Stille sein kann?

2. Wenn ich was erzählen oder vormachen will, dann warte ich solange bis Ruhe ist. Das hat am Anfang länger gedauert, aber mittlerweile ist das überhaupt kein Problem mehr (auch die kleinen sind auf einem guten Weg)
Bei den kleinen hab ich die 10 sec. Regel eingeführt, weil sie vor dem Angrüßen immer am rumhampeln waren. Ich sag nur:" 10 sec. Regel startet" und alles ist sofort leise. Denn wenn es 10 sec. nicht ruhig ist, fangen wir nicht mit dem Angrüßen / Abgrüßen an.
Und glaub mir Kinder lernen schnell ;)

3. Zum Thema "für Ruhe sorgen":
Bevor du was vormachen willst klatsche kurz in die Hände (sozusagen als Erkennungszeichen) und ruf sie dann zusammen bzw. lass sie sich passend aufstellen. Wenn bei der zweiten Aufforderung keine Ruhe einkehrt bleib einfach mal stehen und mache nichts.
Die Kinder werden es erst gar nicht merken, aber nach ca. 1 - 2 Minuten wundern sie sich schon und schaun mal nach, warum es nicht weitergeht (oder sie werden von den anderen aufmerksam gemacht). Dann kurze Erklärung, worauf du wartest und dann gehts los.
Ist eine reine Übungssache (für die Kinder), mit der ich gerne arbeite.
Versteh den Zusammenhang zwischen 1. und 2. irgendwie nicht. Oder was willst du mit 1. sagen?

Und zu 3. kann ich zustimmen und sagen "Funktioniert sehr gut"! Wobei meine Kinder darin schon so geübt sind, dass sie das relativ schnell mitkriegen. Sollte dennoch einer aus der Reihe tanzen, sitzt er auf der Bank für 5 Minuten oder macht Sonderübung. Aber normalerweise wissen die Kids schon was los ist.
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Christian
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Beitrag von Christian »

Hi,
ok, der Punkt 1 ist etwas mißverständlich, dass gebe ich zu. Das sollte sich mehr auf Punkt 3 beziehen

Mit Stille hatte ich im Hintergedanken, wenn der Trainer auf einmal nichts mehr sagt obwohl er die Schüler zusammengerufen hat. Nachdem Motto: Irgendwas fehlt doch hier ;) (nämlich die Stimme des Trainers)
schöne Grüße
Christian
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Beitrag von judoka50 »

Christian da gebe ich Dir recht - auch wenn es Geduld erfordert. Aber das einfach stehen bleiben und warten, bis es ruhig ist wirkt mehr als laut schreien.
Lautes Schreien halte ich nur für Erforderlich, wenn eine sofort zu klärende oder einen sofortigen Eingriff erforderlich machende Situation auftaucht.
Viele Grüße
U d o
Basti
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Beitrag von Basti »

Ihr scheint ja echt tolle Kiddies zu haben! :D

Also bei den größeren geht es einigermaßen also bei den 11-15 Jährigen, aber bei den Kleinen ist das so ne Sache. Ich glaub ganz ehrlich, daß es ihnen sch.... egal wäre, wenn ich einfach nix mehr sagen würde oder nicht weiter machen würde. Mein Hauptanliegen ist, daß während des Randori nicht geredet und die ganze Zeit lautgekichert oder gar hin und her gerannt wird.
Laut reden hilft nichts, brüllen hilft für 30sec was und Liegstütze kann keiner von denen mehr als 15 machen (und selbst die kann man schlecht als Liegestütze bezeichnen) insofern kann man sie damit recht schlecht bestrafen.
"Es ist nicht wichtig besser zu sein als jemand anderes,
aber es ist wichtig besser zu sein als gestern."

J. Kano
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Beitrag von Christian »

Hi Basti,

keine Angst auch wir haben keine Engel ;)
Du glaubst, dass es ihnen egal wäre...

Glauben hilft in diesem Falle nicht, probier es einfach mal aus (und nicht nur einmal). Es hat keiner gesagt, dass es einfach gibt.
Ich glaube es gibt auch kein Allheilmittel um sich Autorität zu verschaffen. Wir kennen dich und deinen Stil nicht, von daher ist es schwierig konkrete Ratschläge zu geben.
schöne Grüße
Christian
Basti
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Beitrag von Basti »

Ich hab ja morgen die Möglichkeit es auszuprobieren, werde dann auf alle Fälle Bericht erstatten ob es (schon) klappt.
"Es ist nicht wichtig besser zu sein als jemand anderes,
aber es ist wichtig besser zu sein als gestern."

J. Kano
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Was sich auch gut macht, ist mit festen Aufstellungen
zu arbeiten, also z.B. bei ner Gymnastik zu 4. abzählen lassen und
die "4en" 6 Schritt nach vorn, die "3en" 4 Schritte und die "2en" 2 Schritte
nach vorn gehen und entsprechend ausrichten zu lassen.

Und bei Partnerübungen/Randori auf feste "Wechselschemata" zurückzugreifen:

Z.B. päarchenweise im Kreis aufstellen lassen - einer steht innen,
der andere außen, Übung ausführen lassen, anschließend (auf
Kommando) gehen die inneren in eine vorher festzulegende Richtung
weiter zum neuen Partner.

Oder die Doppellinie:

A B C D E
F G H I K

wird nach Wechsel zu:

B C D E K
A F G H I

Wenn sie es mit der Wechselei begriffen haben (hier empfiehlt sich
etwas Anfangsinvestitions-Aufwand zu spendieren), dann führt es
zuverlässig zu Verhinderung von "Gesprächs- und Spielecken" auf
der Matte. Und man kann durch die Geschwindigkeit der Wechsel,
die/den Trainingsintensität /-stress regulieren.

Auch haben feste Aufstellungen und möglichst noch Vorzählen
der Übung, den Vorteil, daß es sofort auffällt, wenn einer nicht
richtig mitmacht - sowohl dem ÜL, als auch den Üblingen selbst...
Zu große Gruppen lassen sich so auch noch halbwegs vernünftig
handhaben...

Nachtteil ist, daß der ÜL nicht uneingeschränkt individuell korrigierend
eingreifen kann, aber dies wäre in einer sonst nur "rumalbernden"
Gruppe eh fruchtlos.

Grundsätzlich hilft, die Üblinge in ständiger Bewegung zu halten
u. "Stillstandszeiten" bzw. "Leerlaufzeiten" auf ein Minimum
zu reduzieren...

Neue Judotechniken zu lernen, ist dann die Belohnung
der Gruppe, wenn es mit Disziplin und Aufmerksamkeit klappt... :-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Judomax
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Beitrag von Judomax »

Ich verstehe diesen Satz nicht, den bluespider schrieb
wer rummotzt das er Liegestütze machen muss 15, wer weiter streitet 20
Eigentlich hat man da nichts rum zu motzen. Auf der Matte hat einer eine Meinung und das ist der Trainer, sonst niemand. Wenn es nicht so wäre würde es wie verrückt zugehen.

Christian wie du das machst finde ich auch sehr gut ;)

Gruß Max
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
Dan-stift
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Beitrag von Dan-stift »

Mittlerweilen hat sich das bei mir auch eingependelt, habe so etwa die gleiche Gruppe wie du :D

Ich habe mittlerweilen herausgefunden (=gelernt), ruhig sein und "ruhe bewahren" hilft vielfach mehr als schreien. (wow- wie weise :D), man kanns jemanden sagen, er muss es jedoch zuerst wirklich lernen.

Also, je mehr ich schreie, desto mehr Unruhe bringe ich in das Training hinein - was den Kindern sogesehen ja passt und sie hauen dann auch gleich in die gleiche Kerbe - Effekt, ich werde lauter und sie auch und so weiter...

Wenn es mir mal wirklich zu laut wird, mittlerweilen kann ichs, PFEIFE ich - ein kurzer schneller Pfiff - und dann im normalen Ton erklären "he, jungs ihr seit zu laut, konzentriert euch" (mit der Zeit genügt nur der Pfiff, mittlerweilen klappts sogar ganz ohne)

Beim Einstehen und Vorzeigen bin ich der gleichen Meinung wie Christian, warten bis Ruhe ist und erst dann zeigen - wenn es mir zu lange (+5min :D) dauert, überziehe ich exakt diese Zeit noch nach dem Training... sehr wirksam vor allem, wenn Leute danach auf Busse müssen oder Eltern warten..

Nun, bei den 11-13 Jährigen würde ich, wie mir das in diesem Forum auch geraten wurde, nach dem Motto Zuckerbrot und Peitsche arbeiten. Dies habe ich eine Zeitlang durchgeführt - und siehe da, ich habe mittlerweilen eine TOTAL MOTIVIERTE TRUPPE...

Gruss
Kevin
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The_Rod
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Beitrag von The_Rod »

Am Anfang war es für mich recht schwer, für Ruhe zu sorgen, da ich bereits mit 16 als Co-Trainer eingestiegen bin. Im Laufe der Jahre gewöhnten sich die Kinder daran, daß sie bei mir nicht unbedingt ruhig sein müssen, wenn nich unser Obertrainer nen bösen Blick in die Runde geworfen hat.

Nach und nach besserte sich das jedoch sehr. Auch meine Taktik hat sich geändert. :)

Mittlerweile kommt es ganz auf die Gruppe an, wie ich für Ruhe sorge. Wie schon von einigen Vorrednern gesagt, gibt es nicht wirklich ein Allheilmittel für sowas.

Was sich bei mir ganz gut bewährt hat, sind halt bei extremer Lautstärke diverse Übungs-Zirkel, welche Liegestütze, Strecksprünge, Kniebeugen und noch viele andere Lustige Übungen beinhalten.
Davon werden dann bei zu großer Lautstärke einige Sachen angewendet.
Jedoch muss ich dazu sagen, daß ich immer mitmache und nich nur die Kinder machen lasse, was zu positivem Feedback geführt hat.
Ich höre schonmal von Eltern, daß sich Kinder beschweren, daß ich zu hartes "Ruhetraining", so nenne ich das ma, mache, jedoch sind die Kinder immer begeistert, daß ich wenigstens mitmache.

Bei einzelnen Querolanten helfen oft Liegestütze, Kniebeugen und was mir sonst gerad noch einfällt.
Im allerhärtesten Fall muss derjenige/diejenige halt ma ne Zeit lang die Vorzüge der Bank geniessen.


Was gar nicht geht, ist sinnlos rumschreien.

In meiner Anfangszeit als Trainer hatten wir einen Jugendtrainer dabei, der hat immer nur rumgeschrieben und geflucht.
Das bringt ja bekanntlich gar nichts. Dieser Trainer war auch nicht wirklich beliebt und wurde auch nich wirklich ernst genommen.


Naja, das waren nun ma einige Eindrücke meinerseits.

MFG NILS
1 . Kyu Judo

Verein: GS Wesel
Unisport HS-Mannheim

______________________
http://www.sportteil.net/
tom herold
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Ruhe und Ordnung

Beitrag von tom herold »

Auf meiner Matte stehe ich in jedem Training vor etwa 30 - 40 Jûdôka. Die Altersgruppen reichen von U 10 bis zu den Erwachsenen.
Ruhe und Ordnung sind also wichtig, damit jeder etwas vom Training hat und damit nicht durch Rumkaspern Verletzungen entstehen.
Da ist die Vorbildrolle der älteren Jûdôka (Sempai) ganz entscheidend.
Wenn von Anfang an Disziplin herrscht und ein Anfänger merkt, daß die gesamte Gruppe undiszipliniertes Verhalten nicht duldet, ist sehr schnell Ruhe auf der Matte (ohne daß es deshalb nun grabesstill wäre).
Auch das ist mit "Dôjô-Atmosphäre" gemeint.
Die Kleinen orientieren sich an den Großen, die Sempai übernehmen Verantwortung für die Kohai.
Kinder merken sofort, daß man in einer ruhigen, heiteren, gelösten Atmosphäre viel besser trainieren kann und viel mehr lernt.
Wir haben auf unseren Matten jedenfalls kein Problem mit der Disziplin - und das zum Erstaunen der Eltern auch ohne Gebrüll, ohne Strafliegestütze usw.
Die schlimmste Strafe bei uns ist der vorübergehende Ausschluß vom Training (kam bisher ein einziges Mal vor).
Tja, und wieso ist das bei uns so? Schaut doch einfach mal in den Thread "Reishiki und Ojirei" ...
Freundliche Grüße
Tom
bluespider

Beitrag von bluespider »

Alle Regeln die ich oben aufgezählt hab sind ja nicht von mir (ich bin ja nur Schüler) sondern von meinem Trainer.
Das mit dem Gähnen ist wirklich schwachsinnig aber wenn man von um 18:00 bis um 20:00 Uhr Training hat ist das bei ein oder zweien verständlich das sie gähnen.
Und ja, es kommt vor das jemand widerspricht, wenn er Strafliegestütze machen muss!
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Beitrag von Giftzwerg »

Eine wirkungsvolle Methode beim An- und Abgrüßen ist auch, dass alle sich schon hinknien müssen und erst dann angegrüßt werden darf, wenn alles ruhig ist, da die Kleinen nicht gerne knien und nach dem Training schnell weg wollen.
Jennai
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Beitrag von Jennai »

Giftzwerg hat geschrieben:Eine wirkungsvolle Methode beim An- und Abgrüßen ist auch, dass alle sich schon hinknien müssen und erst dann angegrüßt werden darf, wenn alles ruhig ist, da die Kleinen nicht gerne knien und nach dem Training schnell weg wollen.

Das ist doch wohl selbstverständlich, dass es ruhig ist wenn an- und abgegrüßt wird!
Was die Kleinen bei uns am Anfang schon mal gerne (einige auch unabsichtlich) machen ist das laute Abklatschen der Matte beim An- und Abgrüßen.
Wir sind bei sowas echt streng. Das Ab- bzw. Angrüßen wird dann so lange gemacht bis es absolut still war.

Ein Spaßvogel fand das Abklatschen beim Abgrüßen mal so witzig, dass wir es fünfmal machen mussten.
Der hat von den anderen Kindern ordentlich was zu hören gekriegt danach! Die wollten nämlich alle nach hause.
Und er hat nie wieder laut auf die Matte geklatscht. ;)
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Beitrag von Linowitsch »

Also bei uns ist die Methode auch gängig, mit den "Strafliegestützen". Aber meist geht es zum Glück ohne. Meine Gruppe ist glücklicherweise nicht so riesig (ca. 10 Kinder), so dass ich den Überblick gut behalten kann.

Zu dem "Rumschreien" muss ich sagen, dass ich auch kein Fan davon bin, schon um meine Stimme zu schonen...;) Manchmal ist es aber durchaus nötig. Wenn mal einer kurz einen "Anfall" hat und beginnt dem anderen mal eben eine zu klatschen, nach einem Streit. Da erschrecken sie nämlich und hören erstmal auf, so dass ich dann eingreifen kann. Meist hilft hier aber auch schon, wenn man sehr laut und mit Nachdruck spricht, das wirkt ernster. (Passiert aber auch ehr selten.)

Verwunderlich finde ich, das die "Liegestützmethode" doch scheinbar ziemlich weit verbreitet ist, denn während meiner Trainerausbildung wurde viel Wert darauf gelegt, wenn wir einmal Training machen, Liegestütze und andere Kraftübungen, NICHT als Straf- oder Druckmittel zu verwenden, da die Kinder damit dann nichts guten in Verbindung bringen, und ihnen evtl. Krafttraining in höherem Alter kein Spaß mehr macht.
Da die Methode aber hilft, und ich scheinbar nicht der Einzige bin, werde ich es auch weiter so handhaben.
Gruß
Lino

Kompetenzen kann man nur weitergeben, wenn man sie hat. (tutor! am 29.10.2008)

Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird.
Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden. (judoka50 am 23.11.2006)
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

da lese ich Toms letzten Beitrag und muss unweigerlich schmunzeln.
Aber er hat schon recht so funktioniert das bei uns auch, wenn auch nicht ganz so stark ausgerichtet auf die Tradition.
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