Koordinative Trainingsmethoden

Hier geht es um die Trainingsgestaltung,-methodik,-formen.
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Speedy
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Koordinative Trainingsmethoden

Beitrag von Speedy »

Ist bei euch auch das Problem bzw. auch aufgefallen, das immer häufiger Kinder zu euch geschickt werden, die entweder sehr zurückhaltend "schüchtern" sind und eigentlich nicht richtig mitmachen wollen oder die motorisch nicht altersentsprechend entwickelt sind? Sie haben Probleme rückwärts zu laufen, können keinen Purzelbaum, nicht auf einem Bein stehen oder hüpfen.

Wie geht ihr mit diesen Kindern um und wie gestaltet ihr das Training für sie? Welche koordinativen Übungen macht ihr?

Ich habe in letzter Zeit mal verstärkt koordinativ anspruchvolles Training gemacht und es haben doch viele große Fortschritte gemacht. :)
Ich war oftmals dazu gezwungen meinen Hilfstrainer nur für 2 - 3 Kinder abzustellen, weil man sie nicht unbeobachtet lassen konnte, sondern befürchten musste, dass sie sich verletzen.
Grüßle
Speedy :dancing
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Senator
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Beitrag von Senator »

hier fallen mir einfache Turnübungen ein... und oder erstmal Übungen zur Stärkung der Muskulatur, damit sie ein gewisses Körpergefühl bekommen! Das Problem kenne ich nur zu gut... bin auch einer der Hilfstrainer.... aber egal... lass die Kinder langsam anfangen, einen Purzelbaum zu üben zur Not mit Hilfe... dann rückwärtsrollen... hüpfen auf einem Bein usw.. da gibt eine Menge, und wenn das Kind lernen will, dann wird es das auch tun...
Mit Freundlichem Gruß
Senator
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

@speedy
Du sprichst hier zwei, drei unterschiedliche Probleme an:
a)
die nicht wollen: hier versuche ich erstmal rauszukriegen, warum
die überhaupt beim Judo sind. Und dann natürlich, warum sie
nicht wollen... Werden sie nur von ihren Eltern gezwungen, dann
sollte man mit denen auch ein offenens Wort reden... Kommt das
Nichtwollen von "ich kann das nicht", dann hilft manchmal schon, dem
Kind zu erklären, daß es ja genau dafür da ist, um zu lernen, manchmal
verstehen sie es sogar... ;-)
b)
die schüchternen: hier hilft meist ne kleine Aufmunterung oder gezielt
eingesetztes Lob...
c)
koordinativ unterentwickelte: Hier ist der Ausführung vom Senator
nichts hinzuzufügen, erst kräftigen, dann einfache turnerische Übungen wie Rollen (oder Purzelbäume), ausgiebig Fallschule, einfache Bodentechniken...

Was sich manchmal gut macht: vorm Training die Horde sich 5min selbst zu überlassen und nur zu beobachten...
Mituntersind die "schüchternen" dann gar nicht so schüchtern,
auch einige der "bewegungsunwilligeren" bewegen sich plötzlich und die "Kann-ich-nicht"-Typen machen plötzlich ungeahnte Dinge ;-)
Jedenfalls kann man mit etwas Glück den einen oder anderen
Anknüpfungspunkt fürs Training finden...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Christian
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Beitrag von Christian »

Ich denke, dass viele die ÜL oder Hilfstrainer sind diese Auffälligkeiten schon öfters beobachtet haben.

Was die motorischen Defizite angeht, hab ich schon öfters gelesen und von Ergotherapeuten gehört, dass sie "ihren kleinen Patienten" oder deren Eltern empfehlen ihr Kind zum Judo zu schicken.
Persönlich finde ich es gut. Ich habe schon öfter Kinder gesehen, welche ihre motorischen Fähigkeiten durch den (Judo)Sport verbessert haben.

@ Fritz, ich bin ganz deiner Meinung.

Wenn die Kinder gegen ihren Willen von den Eltern zum Sport gezwungen werden, sollte man offen mit den Eltern reden und ihnen erklären, dass sie mit diesem Zwang den Kindern keinen Gefallen tun.

Zum Stichpunkt : Ich-kann-das-nicht:
Vielleicht hilft es ja auch den Kindern zu erklären, dass keiner verlangt, dass man die Technik auf Anhieb beherscht. Man wird die Technik aber nie können, wenn man es nicht versucht.
Selbst ein Dan Träger wird eigentlich nicht von sich aus behaupten, dass er alles !! kann. Das schöne beim Judo ist doch, dass man immer wieder etwas dazulernen kann.
Jeder bekommt die Chance etwas zu lernen und es wird auch gelingen, wenn man den Anfang wagt und nicht sofort sagt: Ich-kann-das-nicht ;)
Zuletzt geändert von Christian am 16.06.2005, 10:07, insgesamt 1-mal geändert.
schöne Grüße
Christian
Lara
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Beitrag von Lara »

Bei uns im Team gibt es einige die Probleme haben. Der Lehrer behandelt alle Mitglieder gleich.

Ein Junge macht sei 2 Monaten mit, er wird einfach in Ruhe gelassen, er schlägt z.B. die falsche Hand... wenn er rechts umfällt schlägt er den linken Arm usw..

Ich glaube der Lehrer sagt nichts, weil er möchte, dass er etwas mehr Selbstvertrauen kriegt.

Bei uns darf man "Ich kann das nicht" nicht sagen. Ich habe es einmal versucht, dann hat der Lehrer mir eine ganze Rede gehalten über Selbstvertrauen, Selbstachtung, usw... und hat mich in eine Ecke genommen und mir Tricks gezeigt um mich zu verbessern.

jetzt mache ich alles, besser als die Rede nochmals zu hören :angel4
*scherz*

Ein Junge (er hat übrigens eine super Technik) ist etwa 13-14. Er spricht mit niemandem außer seinen Eltern. Am Anfang wusste ich nicht, wie ich mich verhalten musste.. er hat nicht einmal mit dem Kopf genickt, um "ja" zu sagen. Jetzt nickt er wenigstens und lacht sogar!
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Gast

Beitrag von Gast »

Lara hat geschrieben:....Ein Junge macht sei 2 Monaten mit, er wird einfach in Ruhe gelassen, er schlägt z.B. die falsche Hand... wenn er rechts umfällt, schlägt er den linken Arm usw..

Ich glaube der Lehrer sagt nichts, weil er möchte dass er etwas mehr Selbstvertrauen kriegt.....
Also ich würde sage das ist die falsche Methode, denn eigentlich muss eine sofortige Fehlerkorrektur einsetzen, sonst werden solche Fehler automatisiert und bleiben ein Leben lang (oder sind dadurch noch schwerer heraus zu bekommen)

Und ich denke, daß mit der Schüchternheit legt sich mit der Weile, denn, wie ich mitbekommen habe, ist dieser Junge ja noch nicht so lange mit dabei, also dementsprechend noch ein bisschen zurückhaltend...... außerdem ist er gerade in der Pubertät (13-14) da ist sowas noch schwerer
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bushi7
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Re: Koordinative Trainingsmethoden

Beitrag von bushi7 »

Speedy hat geschrieben:IIst bei euch auch das Problem bzw. auch aufgefallen, das immer häufiger Kinder zu euch geschickt werden, die entweder sehr zurückhaltend "schüchtern" sind und eigentlich nicht richtig mitmachen wollen oder die motorisch nicht altersentsprechend entwickelt sind? Sie haben Probleme rückwärts zu laufen, können keinen Purzelbaum, nicht auf einem Bein stehen oder hüpfen.
Das ist nicht verwunderlich. Viele Ärzte (Orthopäden) und insbesondere auch Ergotherapheuten schicken Kinder in das Judotraining. Dort können durch die Ganzkörperfunktionsgymnastik und durch den spezifischen Sport besonders gute Erfolge erzielt werden.

Solche Jungs sind z.B. im Fußball immer auf der Reservebank. Darüber hinaus benötigt unser Sport auch die etwas "kräftigeren Kerle", also die etwas Übergewichtigen. Die werden z.B. im Leichtathletik kaum noch etwas auf die Reihe bringen, außer später im Diskuswerfen, Hammerwerfen oder Kugelstoßen. Aber im Judo haben solche Kinder einfach Erfolgserlebnisse.

Nicht immer im Wettkampf, aber gerade durch unser Gürtelsystem hat jeder sein individuelles Erfolgserlebnis und steigt in der Hierarchie auch nach oben.

Darum haben wir natürlich überproportional solche Kinder. Es liegt an uns, was wir daraus machen. Schön wenn Vereine auch neben dem Wettkampfsport ein spezielles Breitensporttraining anbieten können.
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Miteinander,

tja, Laras Hinweis auf "schleift sich ein" ist durchaus richtig, aber wie sag ich es nun dem ausgerechnet schüchternen Kinde?
Es geht leider nicht immer, aber ich schiebe dann gerne (ohne das Kind großartig zu korrigieren) eine Übung ein, die den Fehler korrigiert. Und wenn das Kind es dann richtig gemacht hat, dann kann ich sagen:"Schau mal, das geht ja viel besser als vorhin."

Oder ich verkaufe meine Korrektur anders. Ich sage z. B. nicht mehr: "Du hast das prima gemacht, ABER Du hast den Fehler noch drin ..." - sondern eher "Das hast Du prima gemacht - UND so uns so wird es noch besser".

Oder ich spreche die Neugierde an: "Hast Du schon mal probiert, es so oder so zu machen ...?"

Wenn man es schafft, (negative) Kritik geschickt zu verpacken, dann lässt sich sehr viel erreichen.

Elke
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

Lara hat geschrieben: Ein Junge macht sei 2 Monaten mit, er wird einfach in Ruhe gelassen, er schlägt zB die falsche Hand... wenn er rechts umfällt schlägt er den linken Arm usw..

Ich glaube der Lehrer sagt nichts, weil er möchte dass er etwas mehr Selbstvertrauen kriegt.
Das Problem wird sein, das die Korrektur später dann erfolgen muß. Dann wird es noch schwerer und dann fragt sich natürlich jeder verwundert, jetzt ist der schon 8 Monate im Judo und kann noch nicht einmal die Grundlagen, für die andere 4 Stunden brauchen.

Das wird das Selbstvertrauen noch mehr angreifen.
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Solche Leute werden sich dann auch fragen ob die Trainer bekloppt sind, wenn der eine das so durchgehen lässt und der andere das als falsch deklariert!
Wenn das der Fall ist, ist Verwirrung natürlich vorprogrammiert!
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

Die Fehler müssen sofort korrigiert werden.

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans ......
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Aber worauf man dann bei training mit Kindern achten solllte: NIE Fehler zeigen!

Böse Falle!

Einer guckt weg, wenn es richtig vorgemacht wird und guckt nur dann zu wenn es falsch vorgemacht wird. Gibt es leider recht häufig und sehr viele Trainer machen es auch so!
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

ctjones hat geschrieben:Aber worauf man dann bei training mit Kindern achten solllte: NIE Fehler zeigen!
Ausnahmen bestätigen die Regel und es gibt eine:

"Bei Fortgeschrittenen kann durchaus eine Übung fehlerhaft gezeigt werden. Die Frage muss dann damit verbunden werden: "Was ist hier falsch und bedarf einer Verbesserung"

Dadurch sind alle mit dabei und überdenken die Übung d.h. sie suchen Fehler.


Grundsätzlich ist ja auch gerade induktives Training sinnvoller als Frontalunterricht, aber ist halt auch sehr zeitaufwendig.
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Ich habe extra auch geschrieben beim Training mit Kindern! Bei älteren ist es sogar eine richtige Übung, wo Sie gucken müssen und ihr Wissen auch mal nur theoretisch umsetzen müssen.
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

ctjones hat geschrieben:Ich habe extra auch geschrieben beim Training mit Kindern! Bei älteren ist es sogar eine richtige Übung, wo Sie gucken müssen und ihr Wissen auch mal nur theoretisch umsetzen müssen.
Ich habe das schon verstanden, ich bezog mich mit auch nicht auf Lebensältere, sondern auf Kinder. Kinder sind alle bis einschl. 13 Jahre.

Ich bin daher durchaus der Meinung, daß die Aussage "Nie" nicht grundsätzlich so stehen kann.
Fallen_Angel
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Beitrag von Fallen_Angel »

Oft hilft es, Kinder nicht klassische Turnübungen machen zu lassen, denn die Stufe zum Purzelbaum kann schon ziemlich hoch sein.

Wir (bin Co) versuchen mit unseren, häufig koordinativ und sozial geschädigten Kindern, die Koordination folgendermaßen aufzubauen:

Als Aufwärmung wird an einer Mattenseite aufgestellt, und dann gehen die Übungen los: ALLES vorwärts bis zum anderen Mattenende und rückwärts zurück.
Laufen, auf einem Bein hüpfen, auf dem Bauch robben (Schlangen), auf dem RÜCKEN robben(Rückenschlangen; recht anspruchsvoll auch für größere, aber die fünfjährigen schaffen es schon), Froschhüpfen, Entenlaufen, Spinnenlaufen (Bauch nach oben auf allen Vieren, ohne den Hintern auf den Boden zu lassen),"Hüpfespinnen", Hunde, Känguruhs (weit mit geschlossenen Beinen) uvm...

Generell ist dies auch eine gute Möglichkeit zum Kraftaufbau für größere Judoka. Der Schwierigkeitsgrad ist hoch, aber für fast alle Kinder, die älter als vier sind, zu schaffen. Generell sollten "Schummler" wiederholen müssen. Ein Bewegungsvorbild muss anfangs dasein.
Das verpacken in Tierbewegungen ist für Kinder mit einer höheren Motivation verbunden und kann im höheren Alter natürlich gestrichen werden.

Der eigenen Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt, so sind unsere Enten mittlerweile beispielsweise auch mal betrunken und laufen mit einer Drehung um sich selbst, aber auch andere Tiere/Bewegungen sind natürlich möglich.

Für den Umgang mit Kindern: Ich fand es immer hilfreich, es spaßig zu gestalten, ohne auf Disziplin zu verzichten. Anekdoten zu Prinzipien und einzelnen Techniken, beim Kuzushi Termini wie "auf die Uhr gucken können", damit der Zug nicht nach unten geht, "Beinklauen" etc.
Eine Bindung zu den Schülern persönlicher Art kann durch Necken (nur unter vier Augen, kein öffentliches Lächerlichmachen) bei Unwillen hergestellt werden und wenn man einen Spaß macht wie den Zeh in alle Richtungen drehen und ein "ist noch dran", wenn sich das Kind wehgetan hat, bringt den Kindern Spaß an der Sache und eine erhöhte Aufmerksamkeit durch ehrlichen Respekt.

Bei kleineren Kindern ist es empfehlenswert, nach jedem Übungskomplex ein Spiel zu machen, da die Konzentration danach dafür ungleich höher ist.

Generell: Ein gutes Bewegungsbild zeigen und immer wieder im Kleinen korrigieren, wobei man auch oft für sich selbst lernen muss, was man denn bei den unterschiedlichen Techniken herausheben muss, ohne die Kinder zu überfordern.

Technikverständnis zu fordern ist vor der U11 einfach meistens nicht zu machen, weil die geistige Entwicklung hin zur Abstraktion erst dann einsetzt.

So, jetzt aber Schluss...Ergänzungen vorbehalten. :D
The earth is degenerating these days. Bribery and corruption abound. Children no longer mind parents. Every man wants to write a book, and it is evident that the end of the world is approaching fast.
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Beitrag von Tori »

Turnübungen ins Judotraining einzubauen, finde ich nicht schlecht und mache es auch öfters.

Turnübungen fördern, wie das Judo, die Geschicklichkeit, Beweglichkeit und die Kraft.

Fehler sollte ein Übungsleiter nicht vormachen. Dieser Aussage stimme ich voll zu. Trotzdem habe ich eine Übung, die ich vor allem kurz vor Gürtelprüfungen gerne mache.

Ich mache dann vor allen Übenden Fallschulen bewußt falsch vor und lasse dann die Gruppe bestimmen, was falsch ist. Das ist gar nicht so einfach, eine Fallschule falsch zu zeigen. Ich baue auch immer nur einzelne Fehler ein, nicht ganze Fehlergruppen, z.B. Kopf auf die Matte, Beine überkreuzen, falsches Abklatschen usw.

Diese Übung kommt gut an und zeigt nochmals auf, worauf man achten muß.
MM
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Beitrag von ctjones »

Was ich aber bei Turnübungen gemerkt habe ist, dass wenn die Kinder einen Purzelbaum machen sollen, dass dieser bei 90% nichts wird also über die Schulter, wie eine Judorolle, gemacht wird.

Dafür baue ich gerne Trainingsmethoden ein die ich von der Krankengymnastik (?) habe um die Rückenmuskeln zu stärken. Oder Gleichgewichtsübungen, macht auch den Kindern sehr viel Spaß!
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Beitrag von Fritz »

Was ich aber bei Turnübungen gemerkt habe ist, dass wenn die Kinder einen Purzelbaum machen sollen, dass dieser bei 90% nichts wird also über die Schulter, wie eine Judorolle, gemacht wird.
Ist schon sehr merkwürdig, denn wenn man ihnen die Judorolle erklärt,
dann rollen sie garantiert perfekt über den Kopf/Nacken ;-)
Muß irgendwie psychologisch begründet sein...

Darum fang ich meistens bei Anfänger auch mit Purzelbäumen an,
und wenn sie instinktiv den Kopf zur Seite nehmen, wird geschaut
nach welcher und daraufhin die passende Judorolle erklärt...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Bodo

Beitrag von Bodo »

Ich benutze gerne den Pezzi-Ball, um Rollen beizubringen. Die Bewegung wird runder, und die Kinder müssen nicht mehr so genau auf die Rolle achten, sondern können sich darauf konzentrieren, über welche Schulter sie rollen sollen und mit welcher Hand sie abschlagen sollen. Das ganze ist auch für Erwachsene geeignet.

Purzelbaum ist auf diese Weise eher nicht zu empfehlen; die Kinder fallen dann direkt über ihren Kopf.
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