Bewegt älter werden mit Judo

Hier geht es um die Trainingsgestaltung,-methodik,-formen.
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CasimirC
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von CasimirC »

piti hat geschrieben:Ps. ja, die PO müßte m.M.n. für ältere Erwachsene angepasst werden.
Sofern die Prüfungsordnung in den Judovereinen des DJB DIE maßgebliche Vorgabe für die Trainingsgestaltung sein sollte, dann könnte ich dir hier eventuell vorsichtig zustimmen. Sie ist es aber nicht, und die Übungsleiter sollten die Prüfungsordnung des DJB auch nicht als Grundlage ihrer Trainingskonzeption sehen!
Es gibt eine DJB-Ausbildungsordnung, die sehr viel breiter angelegt ist und viel mehr Freiheiten einräumt, doch auch diese sollte in meinen Augen nicht "die deutsche Judo-Bibel sein".

Jeder Übungsleiter sollte ein eigenes Gespür dafür haben, was die Schwerpunkte seiner Arbeit sein sollten, um aus den trainierenden Judoka auch gute Judoka zu machen. Hier sind solche Ordnungen als Stütze für bestimmte Trainingsintervalle sicher lohnenswert (und ja, auch vorgeschrieben, siehe Prüfungsvorbereitung und Wettkampfvorbereitung), aber wer sich nur an diesen Dingen ausrichtet, wird zwangsläufig Probleme bei der Trainingsgestaltung und und auch hinsichtlich des Abwechslungsreichtums im Training selber bekommen.

Wenn man selber eigene Schwerpunkte setzt, kann man sich auch viel zielgerichteter auf diese vorbereiten und man wirkt insgesamt sehr viel motivierter, als wenn man nur Dinge "nachkaut", die einem selber nicht gefallen. In der Erwachsenengruppe unseres Vereins findet alle 2 Trainingseinheiten im Wechsel entweder eine sehr gezielte Judo-SV-Einheit statt, in der praktische Anwendung von Judotechniken in Selbstverteidigungssituationen geübt werden (in diesen Einheiten orientieren wir uns ausdrücklich NICHT an Wettkampfordnung und auch NICHT an der Prüfungsordnung des DJB, auch nicht an den Inhalten zu den SV-Prüfungselementen!), oder eine gezielte Kraft-Konditions-Koordinations-Einheit statt, in der (zugegebenermaßen in verstärktem Maße judoexterne) Übungen auf dem Plan stehen, die die Trainingsteilnehmer unabhängig von Judotechnik mit Herausforderungen an die eigenen Leistungsfähigkeit konfrontieren. Auch hier sind die Inhalte nicht von irgendwelchen Judo-Ordnungen vorgegeben. In den jeweils dazwischen liegenden Einheiten steht technische Grundausbildung auf dem Plan, wobei in diesen Einheiten auch der meiste Freiraum für eigenenverantwortliches Training der Teilnehmer gegeben ist, aber auch hier sind weder die Wettkampfordnung, noch die Prüfungsordnung zentrales Element der Konzeption (Bsp.: im Randori darf nach wie vor unterhalb des Gürtels gegriffen werden, und auch beim Studium von Techniken werden wettkampfrelevante Regelung zwar erwähnt, aber nicht zwangsläufig als trainingsverbindlich vorgegeben).

Zugegebenermaßen kommt man natürlich bei der gezielten Prüfungsvorbereitung nicht um die Prüfungsordnung herum, genauso wenig wie man bei gezieltem Wettkampftraining nicht um die Wettkampfordnung herum kommt. Aber gerade hinsichtlich der Prüfungsordnung habe ich als Übungsleiter und als Prüfer doch sehr viel Spielraum. Ich kann bei älteren oder erfahreneren Judoka eine größere Sauberkeit der Techniken verlangen, ich kann dem Punkt "Vorwissen" sehr viel mehr Gewicht geben, ich kann hinsichtlich der Bewegungsvorgaben oder im trainingsinternen Randori sehr viel weiter gehen, ich kann aber andererseits auch Abstriche machen bei gesundheitlichen Problemen,...

In unserem Verein habe ich das Gefühl, dass alle a) das nötige Fingerspitzengefühl dafür haben, welche Leistungen vorgeschrieben sind und welche man selber vom einzelnen Judoka erwartet, und b) genügend Kreativität besitzen, eben feststellen zu können, ob bestimmte Leistungen für ein Bestehen ausreichend sind oder gegebenenfalls in der aktuellen oder schlechtestenfalls in einer Nachprüfung noch verbessert werden müssen. Zusätzlich sind alle c) sowohl technisch, als auch motivationell so aufgestellt, dass sie sich selber mit ihren Stärken als Trainingsleitung einbringen können, und eben keine bestimmte "Ordnung" als Leitfaden ihrer Einheiten benötigen.

Edit: Etwas anderes ist es natürlich auch, wenn man gezieltes Leistungstraining gerade für Kinder und Jugendliche anbietet. Bruno Tsafack hat hierzu bei seinem Besuch schon erläutert, dass es zur bundesweiten Talentförderung ein einheitliches System geben wird, in dem recht exakt vorgegeben ist, welche Bewegungsformen und Technikformen von den Judoka erwartet wird, um in Förderkader aufgenommen zu werden. Für ein GEZIELTES Training ist das sicher eine gute Sache, für ein BREITES Training steht das jedoch nicht im Mittelpunkt, das hat er auch ganz klar zu erkennen gegeben. Aber auch hier schadet es natürlich nichts, wenn man Elemente einer solchen Regelung für Kinder-Leistungstraining auch einmal bei Erwachsenen einsetzt.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von piti »

Hallo @CasimirC,
danke für deine recht ausführlichen Erläuterungen.
Vielen deiner Erläuterungen kann ich zustimmen. Speziell in deinem Verein werden deine Beschreibungen zutreffen.

Zur Prüfungsordnung in den Judovereinen des DJB für Erwachsene:

warum nicht für Erwachsene methodische Reihen aus der Gokyu verwenden und auch als Prüfungsinhalt nehmen.
Zum Beispiel eine methodische Reihe des Uki-Goshi:
* Uki-Goshi, dann Harai-Goshi, Hane-Goshi, Uchi-Mata, Hane-Maki-Komi
* Uki Goshi, Tsuri-Komi-Goshi, Koshi-Guruma und weiter zu Soto-Maki-Komi
usw.

Trainer könnten in der Gokyo an beliebiger Stelle anfangen und methodische Reihen aufbauen.
Erwachsene Judoka würden über ein ganz anderes Technikverständnis verfügen wie Kinder. Außerdem wäre eine gewisse Wahlfreiheit für Erwachsene gegeben. Allerdings wären Prüfer mehr gefordert, müssten flexibler sein, hätten aber auch mehr Spaß. Keine Prüfung würde der anderen gleichen, sie wären aber vom Anforderungsprofil gleich.

Ich erinnere mal an Aussagen von japanischen Dan-Inhabern, die hier in Deutschland Würfe lernen mußten, die in ihrer Ausbildung nicht gefordert waren. Dieses war auch nicht weiter schlimm, verfügten sie doch über eine exzellente Grundtechnik, um auch diese Würfe schnell zu erlernen.
Aber das ist ein anderes Thema und gehörte in einem anderen Faden.

Gruß, Piti
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Fritz
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Fritz »

piti hat geschrieben:Würfe und weiches Fallen für Ältere kann ich auch nicht verstehen.
M.M.n. ist gerade das Beherrschen von hartem Fallen ein Pluspunkt im Judo und mit richtiger Methode auch von älteren Anfängern erlernbar. Ohne dieses kann ich mir das Erlernen von Judowürfen schwerlich vorstellen.
Ich kann es schon verstehen...
Es kann die Hemmung abbauen, überhaupt zu fallen, also geworfen zu werden...
Letztlich ist es auch gut, da es in der Regel eine runde Fallschule ist, also sozusagen "Abrollen"...
Fallschule ist auch SV... Bei den runden, weichen Geschichten muß Uke rechtzeitig entscheiden, solange er noch Herr über die Bewegung
ist, daß es jetzt Zeit ist, zu Boden zu gehen...

Natürlich darf man auf der Stufe nicht unbedingt verharren... aber ich denke, ist die Angst vor dem Fallen erst weg oder in den Griff bekommen,
geht es leichter, auch etwas "härter" zu fallen...
Vermutlich dauert aber die körperliche Gewöhnung an so etwas deutlich länger als bei Jugendlichen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Jupp »

Re: Bewegt älter werden mit Judo
piti hat geschrieben: Würfe und weiches Fallen für Ältere kann ich auch nicht verstehen.
M.M.n. ist gerade das Beherrschen von hartem Fallen ein Pluspunkt im Judo und mit richtiger Methode auch von älteren Anfängern erlernbar. Ohne dieses kann ich mir das Erlernen von Judowürfen schwerlich vorstellen.
Lieber piti,

um Missverständnissen vorzubeugen, wäre es für Dich ganz sinnvoll, diesen Faden noch einmal ganz von vorne zu lesen.

Wir hatten die Diskussion um Fallen (wann?, wie?, für wen? und warum?) schon viel weiter vorne und müssten sie jetzt eigentlich nicht wiederholen.

Fritz hat schon eine kurze Antwort gegeben und alles weitere zu diesem Thema kann man in verschiedenen Beiträgen weiter vorne sehr gut nachlesen.


Der zweite Punkt ist:
piti hat geschrieben:hat geschrieben: Erwachsene auszubilden, erfordert andere Methoden und Strategien als bei Kindern und Jugendlichen.
Jeder Judoverein hat eine andere Struktur und Mitglieder mit anderen Ansprüchen.
Ein Judoverein, in dem Oldies trainieren, wird also also zum Experten und erstellt die Grundlagen für den Inhalt einer Ausbildung und Prüfung.
Das habe ich nicht so richtig verstanden und hätte gerne mal erfahren, wer namentlich theoretische/praktische Grundlagen und erwachsenengerechte Methoden entwickelt und Prüfungen abhält.
Ich hingegen würde nach den vielen Antworten auf Deine Fragen jetzt gerne einmal von Dir erfahren, welche "anderen Methoden und Strategien" Du in Deinem Verein anwendest, um deiner Vereinsstruktur und Euren Mitgliedern mit den anderen Ansprüchen gerecht zu werden.

Meine Ideen, Überlegungen und Erfahrungen zu diesem Thema habe ich - wie auch die Gedanken zum Fallen - weiter vorne schon mehrfach wiedergegeben.

Ist es zuviel verlangt, nach soviel kritischen Anmerkungen und vielen Fragen auch einmal Deine Gedanken zum Thema hören zu wollen?

fragt

Jupp
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Fritz
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Fritz »

Bzgl. der Anregung "Prüfungsordnung für Erwachsene" - Davon halte genauso wenig wie von einer "Prüfungs-Ordnung für Kinder" bzw.
den Anpassungen nach dem Motto: Nur nicht zu schwer, nur nicht zu umfangreich...
Wir hatten "damals" im DJV auch für Kinder und Erwachsene die gleiche PO.
Trotzdem war klar, daß bei einer Prüfung für jüngere Kinder genauso wie bei einer Prüfung für "Ältere", genauso
wie bei Prüfungen von Behinderten, das irgendwie mit berücksichtigt wurde (Zitat aus unserem LV: Auch Alter ist eine
Behinderung). Das ganze funktioniert natürlich nur, wenn man die vorherigen Stufen mitabprüft, also
heutzutage sehr ordentlich beim Vorwissen mit hinschaut... Dann wachsen die Anforderungen sozusagen altersgerecht mit...

So kann man dann von einem mittlerweile Jungerwachsenen durchaus einen besseren O-Soto-Otoshi erwarten, als bei einem 6jährigen
Kind, bei einem älteren Erwachsenen, nun ja wenn er vom Kopf her genau weiß,
warum er was genau beim da macht, die Bewegung aber selbst noch etwas holpriger ist, als sie bei einem Jungerwachsenen zu erwarten
wäre - dann ist das auch irgendwo ok...
Bei einem Älteren habe ich auch keine prinzipiell kein Problem damit, wenn es heißt "Fallschule vorwärts über ein Hindernis", daß er
da die für ihn günstigste Methode wählt, während ich von einem Jugendlichen schon erwartet, daß er mir einen "Freien Fall" über den
Partner zeigt, wenn da steht "mit Partnerhilfe" oder so ähnlich... ;-)

Für jüngere Kinder ist es jedenfalls psychologisch oft eine guter Anreiz, etwas zu schaffen, was eigentlich nur Ältere schaffen können... ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
piti
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von piti »

Hallo @Fritz,
[.........] Nur nicht zu schwer, nur nicht zu umfangreich...[..............]
So sollten Prüfungen nicht sein. ;) Und das habe ich auch nicht gemeint

Wenn ich dich richtig verstanden habe ......wendest du eine elegante Methode an: :ironie3
Kinder - Prüfung unter Berücksichtigung ihrer fehlenden Motorik
Jugendliche - Prüfung wie sie sein soll, gute Technik usw.
Erwachsene - Prüfung unter Berücksichtigung ihrer Behinderungen (Alter)

Alles natürlich mit Prüfung der Vorstufen. Was machst du den, wenn ein Kandidat seine neu zu erwerbende Stufe gut beherrscht, aber seine Vorstufen nicht mehr so gut beherrscht? Fällt der durch?

Ok, Spaß mal beiseite,
warum können Erwachsene nicht Prüfungen für nur 5. Stufen machen. Also gelb, orange, grün, blau und braun?
Sie könnten 6 - 8 Würfe zeigen für z.B. den Gelbgurt. Oder ist das zu schwer und umfangreich für Erwachsene?

Was das Fallen angeht für Ältere ...
Natürlich wird das Beherrschen von verletzungsfreiem Fallen methodisch aufgebaut. Das macht doch wohl jeder Judoverein.
Als Endziel sollte aber das freie Fallen stehen. Wird das nicht gekonnt, macht Judo keinen Spaß und die Leute verlassen den Verein. Wenn ich als Uke nicht erfahre, wie ein Wurf wirkt, werde ich ihn nicht als Tori erlernen können. (Meine p. Meinung.)
Mit Kuscheljudo und nur abrollen werde ich das nicht erreichen können. (Auch meine p. Meinung)

Gruß, Piti

Ps. Antwort an @Jupp kommt noch, versprochen
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Fritz
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Fritz »

piti hat geschrieben:Alles natürlich mit Prüfung der Vorstufen. Was machst du den, wenn ein Kandidat seine neu zu erwerbende Stufe gut beherrscht, aber seine Vorstufen nicht mehr so gut beherrscht? Fällt der durch?
Nun ja, ich prüfe das "Vorwissen" immer am ziemlich am Anfang...

Damit kommen die Prüflinge recht gut in die Prüfung... Und ehrlich gesagt ist es mir noch nicht wirklich passiert, daß mir jemand bei der Prüfung gezeigt hat,
daß er da solch Defizite hat, die rechtfertigen würden, daß er etwas mehr Übungszeit benötigt ;-)
piti hat geschrieben:warum können Erwachsene nicht Prüfungen für nur 5. Stufen machen. Also gelb, orange, grün, blau und braun?
Sie könnten 6 - 8 Würfe zeigen für z.B. den Gelbgurt. Oder ist das zu schwer und umfangreich für Erwachsene?
Ich wäre ja auch dafür, daß man die üblichen Gürtel hat und dann halt optional Zwischengürtel, wo halt, sagen wir mindestens
die Hälfte der für den "vollen Gürtel" geforderten Sachen zu zeigen sind... Welche das sind, sollte dem Prüfling überlassen sein...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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kastow
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von kastow »

piti hat geschrieben:Was das Fallen angeht für Ältere ...
Natürlich wird das Beherrschen von verletzungsfreien Fallen methodisch aufgebaut. Das macht doch wohl jeder Judoverein.
Als Endziel sollte aber das freie Fallen stehen. Wird das nicht gekonnt, macht Judo keinen Spaß und die Leute verlassen den Verein. Wenn ich als Uke nicht erfahre, wie ein Wurf wirkt, werde ich ihn nicht als Tori erlernen können. (Meine p. Meinung.)
Mit Kuscheljudo und nur abrollen werde ich das nicht erreichen können. (Auch meine p. Meinung)
:eusa_doh Liest du eigentlich die Antworten, die dir hier gegeben werden? Oder wieso nutzt du immer wieder die gleichen Strohmann-Argumente von Kuschel-Jûdô und verkehrter Fallschule? Der einzige, der hier von Kuschel-Jûdô spricht, bist du! Der einzige, der von nur-Rollen und nur weicher Fallschule spricht, bist du! Das beweist eigentlich nur sehr deutlich, dass du dich mit "Bewegt ÄLTER werden mit JUDO" bisher nicht sachlich auseinander gesetzt hast. Dabei ist gerade zur Fallschule reichlich geschrieben worden. Versuch doch zur Abwechslung mal, die dir gegebenen Antworten zu verstehen, anstatt sie von vorne herein zu verdrehen. Dass in deiner Welt der Verband und alles, was von ihm kommt, immer böse ist, haben wir verstanden und können wir getrost abhaken. Das bringt uns in diesem Faden aber nicht weiter, sondern ödet einfach nur an (meine persönliche Meinung).

Die ganze sicherlich interessante Diskussion zur PO geht übrigens auch am Thema vorbei. Dazu haben wir irgendwo schon einen interessanten Faden. Aber was beispielsweise eine Trainer-B-Ausbildung zum Thema Ältere mit der Reform einer PO für Erwachsene zu tun hat, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht. In der Trainer-Ausbildung geht es doch darum, den Teilnehmenden methodische Werkzeuge an die Hand zu geben. Die Prüfungsausbildung ist da doch sehr nebensächlich!
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von piti »

Oh, einen Funktionär oder zukünftigen Funktionär auf den Fuß getreten?
Sorry für mein Ungehorsam :oops:
Liest du eigentlich die Antworten, die dir hier gegeben werden?
Ja, und ganz besonders deine Beiträge.
Das in der Ausbildung vermittelte weiche Fallen ermöglicht dir, auch ohne 'Einschlag' weich zu fallen
Ja, du hast recht, kommt beim z.B, Kataguruma gut, besonders wenn man Kata übt.

Die beste Antwort hat hier @tutor gegeben: (kannst du übrigens nachlesen)
Zitat:
Es heißt immer wieder, ältere Menschen mögen nicht so viel fallen, weswegen man ihnen das ersparen sollte. Nun ja - wenn Fallen ein Problem ist, dass sollte man es häufiger und besser üben. In den letzten Jahrzehnten wurde die Fallschule vielfach vernachlässigt. Das rächt sich nun. Nach meiner Erfahrung gibt es eine ganz Reihe älterer Leute, die noch mit ganz viel Fallübungen aufgewachsen sind. Das hat zum Ergebnis, dass sie nicht nur bessere Übungspartner sind, sondern auch eine gute Körperbeherrschung haben. Ein Partner, der gerne und gut fällt, ist eine wesentliche Voraussetzung Judo mit Freude zu erleben
Aber was beispielsweise eine Trainer-B-Ausbildung zum Thema Ältere mit der Reform einer PO für Erwachsene zu tun hat, erschließt sich mir ehrlich gesagt nicht.
Vielleicht wollen die Erwachsenen auch eine Prüfung machen? Soll ja hier und da vorkommen. Und da muß der Trainer eine an Kinder angepaßte PO verkaufen. Aber das kann er ja, dank Ausbildung. :)

Lieber @kastow,
kann es sein, das du dich noch nicht tief und ausführlich genug mit der "Ausbildung" von Oldies beschäftigt hast?
Ich bin mir sicher, kommt auf dich zu. Kinder werden weniger, Ältere mehr. Nur mußt du die Oldies auch in deinen Verein bekommen und auch halten. Vielleicht kannst du ja mal als Teilnehmer der Ausbildung berichten, wie es in deinem Verein läuft.

mit freundlichem Gruß, Piti
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kastow
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von kastow »

piti hat geschrieben:
Das in der Ausbildung vermittelte weiche Fallen ermöglicht dir, auch ohne 'Einschlag' weich zu fallen
Ja, du hast recht, kommt beim z.B, Kataguruma gut, besonders wenn man Kata übt.
Ups, du hast dich also wirklich noch in Praxis mit dem Thema beschäftigt. Wie kommst du denn darauf, dass die weiche Fallschule für Kata-guruma in der Kata angewandt werden soll? Es wurde doch schon häufig geschrieben, dass die weiche Fallschule einen sanften Einstieg ins Jûdô ermöglichen soll. Soll ich deinen Beitrag so verstehen, dass du deinen Anfängern gleich zu Beginn Kata-guruma in der NNK beibringst? Oder wieso zündest du diesen nächsten Strohmann an?
piti hat geschrieben:kann es sein, das du dich noch nicht tief und ausführlich genug mit der "Ausbildung" von Oldies beschäftigt hast?
Ich bin mir sicher, kommt auf dich zu. Kinder werden weniger, Ältere mehr. Nur mußt du die Oldies auch in deinen Verein bekommen und auch halten. Vielleicht kannst du ja mal als Teilnehmer der Ausbildung berichten, wie es in deinem Verein läuft.
Bei uns im Verein läuft es den Umständen entsprechend gut. In den letzten zwei Jahren sind meine Zahlen im Erwachsenen-Bereich stetig leicht angestiegen. Ich habe gerade nach den Herbstferien eine weitere Erwachsenen-Gruppe für Eltern und Ältere (ab 35 Jahren) eröffnet. Somit bieten wir nun drei feste Gruppen für Erwachsene. Die Teilnehmenden der neuen Gruppe haben bereits am ersten vereinsinternen Judo-Sumo-Turnier teilgenommen. Natürlich ohne Verletzungen. So verkehrt scheint die weiche Fallschule wohl nicht zu sein. Und Ende Januar machen sie ihre erste Prüfung.

Wie schaut es denn bei dir aus? Leitest du auch eine Gruppe Ü35 oder älter?
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von piti »

Ups, du hast dich also wirklich noch in Praxis mit dem Thema beschäftigt.
Ein wenig, ja du hast mich erwischt
Es wurde doch schon häufig geschrieben, dass die weiche Fallschule einen sanften Einstieg ins Jûdô ermöglichen soll
jetzt kommen wir endlich auf eine Kernaussage. :o
Ich würde mal gerne wissen, was ist der Unterschied der weichen Fallschule zu der von Kindern ist?
Neuer Wein in alten Schläuchen?
Wie schaut es denn bei dir aus? Leitest du auch eine Gruppe Ü35 oder älter?
Ca. 12 Ü50, 13 Ü40, 2 Ü60 (machen in einigen Wochen ihren 1. Dan), ca. 6-8 Ü40 trainieren vorwiegend SV.
Reicht das, um hier weiter Fragen stellen zu dürfen?

Gruß, Piti
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von guk »

piti hat geschrieben: Ca. 12 Ü50, 13 Ü40, 2 Ü60 (machen in einigen Wochen ihren 1. Dan), ca. 6-8 Ü40 trainieren vorwiegend SV.
Reicht das, um hier weiter Fragen stellen zu dürfen?
Das reicht sogar für Antworten! Wie unterscheidet sich dein Training von dem hier besprochenen?
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Baumstamm »

Das ist ja sagenhaft, wie bekommt ihr den die vielen Erwachsene auf die Matte? Wir haben nicht sehr viele, dafür aber wirklich sehr viele, wie soll ich sagen "passive" Eltern, die zwar schon Judo gemacht haben, wie so viele bis zum orangen oder grünen Gürtel. Wenn ich die Frage, ob sie nicht wieder Lust hätten mitzumachen, kommen immer die Ausflüchte "will mich nicht verletzen". Selbst wenn ich mit Engelszungen behaupte, wir machen ganz sanft Judo, kommt: "Ne, ne ich kenn mich doch, dann geb ich wieder Vollgas und dann passiert doch wieder was". Also wie bekommt ihr eure Erwachsenen auf die Matte :dontknow
Ein Baumstamm wird nicht gefällt, indem Mann dagegen läuft, dazu braucht Mann Kuzushi, Tsukuri, Kake, oder notfalls eine Axt.
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von kastow »

Baumstamm hat geschrieben:Das ist ja sagenhaft, wie bekommt ihr den die vielen Erwachsene auf die Matte? Wir haben nicht sehr viele, dafür aber wirklich sehr viele, wie soll ich sagen "passive" Eltern, die zwar schon Judo gemacht haben, wie so viele bis zum orangen oder grünen Gürtel. Wenn ich die Frage, ob sie nicht wieder Lust hätten mitzumachen, kommen immer die Ausflüchte "will mich nicht verletzen". Selbst wenn ich mit Engelszungen behaupte, wir machen ganz sanft Judo, kommt: "Ne, ne ich kenn mich doch, dann geb ich wieder Vollgas und dann passiert doch wieder was". Also wie bekommt ihr eure Erwachsenen auf die Matte :dontknow
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Ich habe Anfang des Jahres ein monatliches Eltern-Kind-Jûdô eingeführt. Dadurch wurden einige Väters 'angefixt'. Ein weiterer Vater wollte sich Richtung MMA orientieren. Da die hiesigen MMA-Angebote aber mangels Nachfrage wohl eingestellt wurden (wurde mir so gesagt, ich habe das nicht überprüft), verbessert er nun bei uns seine 'Grappling-Skills'. Und somit hatte ich einen Kern für eine neue Gruppe. Die TN sprechen nun von sich aus weitere Interessenten an. Übrigens rede ich nur bei Fallschule von sanftem Training. Ansonsten weise ich darauf hin, dass Jûdô ein Ganzkörper-Fitness-Training ist. Spätestens nach den ersten Sumo-Kämpfen und Boden-Randoris wissen auch alle TN, was ich damit meine. Die Leute müssen sich also gar nicht bremsen, nur auf den anderen Rücksicht nehmen ;)
piti hat geschrieben:
Es wurde doch schon häufig geschrieben, dass die weiche Fallschule einen sanften Einstieg ins Jûdô ermöglichen soll
jetzt kommen wir endlich auf eine Kernaussage. :o
Ich würde mal gerne wissen, was ist der Unterschied der weichen Fallschule zu der von Kindern ist?
Neuer Wein in alten Schläuchen?
Schön, dass die 'Kernaussage' der letzten vier Seiten auch endlich bei dir ankommt. Auch auf deine restliche Frage habe ich auf der letzten Seite bereits versucht einzugehen. Sollte dich die Antwort wirklich interessieren, kannst du ja dort noch einmal ansetzen. Vielleicht benötigen wir dieses Mal ja weniger als fünf Seiten, bis wir uns verstehen. 8)
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von tutor! »

Vielleicht auch interessant:
http://www.educacaofisica.com.br/index.php/lutas/canais-artes-marciais/judo/28135-pratica-do-judo-auxilia-idosos-a-prevenir-fraturas-em-quedas hat geschrieben:Lots of elderly people know about the risks of suffering a fall. There are few who actually know one of the most efficient ways to avoid the problems of falling when you are 65, though.

A study made by Unicamp's reseachers has noticed that practicing martial arts, like judo and aikido, it is the best medicine to avoid the damage of dangerous falls, which are the death's cause of 3.2 milion elders per year in the whole world, according to the WHO.

The study's author, the professor Eduardo Hebling, from the Odontology's College of Piracicaba, explains that the exercises generate a double gain to the olders. There's an expressive gain in the muscle tone, and besides East struggles teach the "know-how" to fall. "When (they) learn how to fall properly, the elder reduces the aftereffect of the accident: there won't be lots of fractures after falling", he says.

Althought the great benefits of martial arts, they are not alone in this fight against elder's fall. Any other daily physical activity substantially improves health and avoids accidents, that happens to 1 in 3 people over the age of 65, according to Into. "Half an hour of daily exercise improve muscle strength, balance, and also prevent osteoporosis. Everything is connected to 'falling'", affirm the professor.

Practicing physical activities is also important to pyschological state of mind. Groups of practice promote improvements in self-esteem, and helps the elder's socialization. Although, the martial arts has an advantage over others sports. "The East tradition, the origins of the struggles, value the elders, their wisdom. And that guarantees welfare to them", he says.

SEDENTARY IS RISKY!

Practicing physical exercise regularly avoids the feared falls, sedentary, in the other hand, is associated to lots of serious diseases. According to the professor Eduardo Hebling, not performing aerobic activities is a risk factor for hypertension, infarction and diabetes, and many others.

"Sedentary is related in 12% of deaths in the United States and that also may be designed to Brazil", says the specialist from Unicamp. The reseacher also reminds that obesity, commonly due to the lack of exercise, worsens the adverse effects of falls. "A more severe fracture, for example, may lead to inability of the elderly", he affirms.

From: http://www.educacaofisica.com.br/index. ... -em-quedas (portuguese)
Translated by: Victor Valeffort
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Fritz
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Fritz »

piti hat geschrieben:Ich würde mal gerne wissen, was ist der Unterschied der weichen Fallschule zu der von Kindern ist?
Kinder haben gegenüber älteren Menschen ein paar Vorteile:
- Verletzungen heilen schneller
- Knochen und Gewebe sind elastischer
- und sie fallen aus relativ niedriger Höhe, müssen halt auch weniger Energie "vernichten"...

Von daher ist leicht einsehbar, daß ein Unterschied zwischen der weichen Fallschule zur Kinderfallschule der ist,
daß man bei Älteren mit einer deutlichen längeren Phase des Erlernen der Fallschule rechnen muß...
Baumstamm hat geschrieben:Das ist ja sagenhaft, wie bekommt ihr den die vielen Erwachsene auf die Matte? Wir haben nicht sehr viele, dafür aber wirklich sehr viele, wie soll ich sagen "passive" Eltern, die zwar schon Judo gemacht haben, wie so viele bis zum orangen oder grünen Gürtel. Wenn ich die Frage, ob sie nicht wieder Lust hätten mitzumachen, kommen immer die Ausflüchte "will mich nicht verletzen". Selbst wenn ich mit Engelszungen behaupte, wir machen ganz sanft Judo, kommt: "Ne, ne ich kenn mich doch, dann geb ich wieder Vollgas und dann passiert doch wieder was". Also wie bekommt ihr eure Erwachsenen auf die Matte :dontknow
Es ist auch ein bissel "Henne-und-Ei-Problem":
Erstmal muß eine Trainingszeit da sein, aber um ein Training zu haben, braucht man Leute:
Wir hatten damals das Glück, daß unser damaliger Kinder/Jugendtrainer ein paar Eltern begeistern konnte (überwiegend Damen) und damit eine zusätzliche
Trainingszeit füllen konnte... Vom "Altbestand" sind bisher noch zwei da...
Über die Jahre haben wir diese zusätzliche Trainingszeit dann nicht nur als "Elterntraining" deklariert, sondern halt
auch für "Neu- und Wiedereinsteiger" geöffnet. Mittlerweile haben wir an manchen Tage dort mehr Leute auf der Matte, als an schlechten Tagen
beim "regulären" Erwachsenentraining... Natürlich ist das Ziel, entsprechen "geeignete" Wiedereinsteiger / Neueinsteiger relativ schnell an die restlichen Trainingszeiten
zu gewöhnen... Andersrum kommen aber halt auch Leute, die eigentlich am "regulären" Training teilnehmen auch zu dieser Trainingseinheit, einfach um etwas mehr
zu machen, oder weil es zeitlich gut paßt...
Aus diesen meinen Erfahrungen mein Tipp für Dich:
Bietet eine zusätzliche Trainingszeit (an einem anderen Tag als das reguläre Kindertraining) an, gern etwas zeitlich verkürzt und überschaubar,
deklariert diese nach außen als "Neueinsteiger/Wiedereinsteigertraining", vereinsintern als Zusatztraining für Technikstudien, Prüfungsvorbereitungen... was weiß ich...
So daß erstmal Leute auf der Matte stehen... Dann kann man den "Ne, Ne-Vollgas-Ausreden" durchaus mit dem Argument begegnen:
Ja die Gefahr gibt es, aber wir haben extra diese Trainingseinheit, wo das eher nicht passieren wird, weil wir da insgesamt etwas ruhiger an die Sache rangehen...
Tja und dann brauchst Du Geduld... Sobald die ersten Leute da sind, übernehmen die dann in der Regel das "Anlocken" weiterer Eltern, wenn Sie
beim Warten auf ihre Kinder an den anderen Tagen, untereinander unterhalten...
Wir haben das Glück, daß wir vor der "Elterntrainings-Einheit" unser Weißgurt-Anlerntraining haben, d.h. potentielle erw. Kandidaten sehen schon die Gruppe, irgendwann
wechseln die Kinder in die regulären Kindertrainingsgruppen an den anderen Tagen, so daß die Eltern dann am "Elterntrainings-Tag" theoretisch Zeit hätten... (Bei uns haben die
Kinder ihre Erziehungsberechtigten nämlich soweit im Griff, daß diese sie in der Mehrzahl ständig mit dem Auto durch die Gegend fahren müssen ;-) )
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Jupp
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Jupp »

Pitti schrieb gestern: Ps. Antwort an @Jupp kommt noch, versprochen
Hallo Piti,

jetzt hast Du zwischenzeitlich ja schon wieder einige Posts geschrieben und zahlreiche Fragen gestellt....


...habe ich Deine versprochene Antwort auf meine Fragen verpasst?

fragt

Jupp

Wäre doch schön, so vor Weihnachten, als "Geschenk", sozusagen...nicht?

P.S.: Übrigens: Respekt vor Deiner Gruppe von "Oldies" mit ca. 27 Teilnehmern - das ist stark!
Kumamoto
3. Dan Träger
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Kumamoto »

Ich denke aber, dass auch der soziale Aspekt für den langfristigen Erfolg einer Ü- Gruppe wichtig ist: Kinder werden von ihren Eltern gebracht und nach dem Training gleich wieder abgeholt. Erwachsene "ticken" da anders, die treffen sich gerne auch mal mit dem Trainer auf ein "Nachtrainingsbierchen", wo man auch theoretische oder technische Fragen weiter vertiefen kann. Dadurch ändert sich auch der Trainingsaufbau - man muss oft nicht mehr so viel "auf der Matte" erklären.
Mich würde interessieren, ob solche Aspekte im Rahmen der Trainer-B-Ausbildung auch bewertet werden, wenn es darum geht, eine solche Gruppe zu etablieren. Für mich gehört das auch dazu, nämlich Strukturen zu schaffen, um eine solche Gruppe nicht nur zu etablieren, sondern auch langfristig zu (er)halten.
Holger König
2. Dan Träger
2. Dan Träger
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Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von Holger König »

Hat mal jemand versucht, ein gleichzeitiges Eltern- und Kindertaining (auf zwei Mattenflächen zur gleichen Zeit) auf die Beine zu stellen? Damit wäre das Zeitproblem für die Eltern gelöst, wenn die sowieso da sind und statt zuzuschauen, auf einer zweiten Matte selber trainieren.
piti
Braun Gurt Träger
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Registriert: 13.11.2010, 22:09

Re: Bewegt älter werden mit Judo

Beitrag von piti »

Hallo Jupp,

ich bitte um Verständnis, 5 Tage in der Woche in der Turnhalle, etliche Wochende für div. Sportveranstaltungen.
Die Toleranz meiner Familie ist enorm, aber wenn ich mich in der Weihnachtszeit auch noch mit Judo beschäftige, bekomme ich eine rote Karte.
Aber das kennst du sicherlich.

Ok, zu deinen Wünschen (kurz)
Ein Referat werde ich mit Sicherheit hier nicht schreiben. Erfahrungen, die nur unseren Verein betreffen, teile ich mit.

Jupp, in vielen Judovereinen gab und gibt es eine Person die den ganzen Verein mitreißt, leitet und prägt. (Ich betone eine)
Jedenfalls war das in unserem Verein so. Trainer, Vorsitzender und Funktionär in einer Person und dabei sehr erfolgreich.
Als diese Person starb, stürzte der Verein in eine Krise. Nicht sofort, aber unaufhaltsam.
Senioren, Erwachsene im mittleren Alter, älter Jugendliche ..... alle blieben nach und nach fern.

Was tuen?
Wir haben erst einmal alles analysiert. Und dann haben wir für unseren Verein eine Lösung gefunden:
Wir haben den Verein demokratisiert. (auch im Judo, aber das ist ein anderes Thema)
Senioren, ja alle Mitglieder, wurden um Rat gefragt, und sollten eine neue Ausrichtung des Vereines mit bestimmen.
Und Jupp, ......wie die eingestiegen sind, hallo
Kurz und einfach .........Wir haben alle Vereinsmitglieder mit ins Boot genommen. Das Angebot des Vereines richtet sich nach den Bedürfnissen und Vorstellungen der Mitglieder.
Sogenannte Sensei findet man bei uns nicht mehr.
Und Jupp, wir sind ein eigenständiger Judoverein, keine Unterabteilung eines großen Sportvereines. Und ein Judoverein werden wir auch immer bleiben. Unabhängigkeit ist ins sehr wichtig geworden.

Als nächstes haben wir für Senioren die üblichen Hierachien des Judosportes aufgehoben.
Trainiert wird ein Mix aus Judo, Aikido, Jui-Jitsu und Karate. Jetzt kann jeder konserative Judoka seine Nase rümpfen, aber wenn diese Trainingsart dazu führt, daß einige unserer Senioren Prüfungen im Judo absolvieren ..... sind wir mehr als zufrieden.
Eine Erkenntnis war für uns, das Gruppen von max. 10 bis 12 Trainingsteilnehmer optimal ist. Da wir die ganze Woche über Trainingszeiten haben, war das kein Problem.

Das was wir machen, passt für unseren Verein. In unserer Stadt gehen Sportvereine auch andere Wege, z.B. erfolgreich im Wettkampfjudo. Teilweise können die auch Senioren (Oldies) zu Judowettkampf bewegen. Ist ok, passt zu ihrer Vereinsstruktur.
Jeder Verein ist anders und seine Mitglieder haben andere Vorstellungen.

Wie aber ein LV und der DJB eine Trainerausbildung mit Schwerpunkt "Judo für Ältere" für alle Vereine anbieten kann, ist mir nach wie vor nicht verständlich. Daher auch meine Fragen.

Zum Thema Fallen
"Fallen ohne zu stürzen" ist etwas anderes wie "Werfen ohne hart zu fallen"
Vor einigen Jahren hat der NWJV eine Budogala in Düsseldorf veranstaltet. Dafür nochmal danke, war beeindruckend und absolute Klasse.
Was mich aber persönlich beeindruckt hat, war die Vorführung von zwei weiblichen Judoka (mittleren Alters)
Die haben ihre Würfe nicht auf einer Matte, sonder auf dem nackten Hallenboden durchgezogen.
Aber das hast du ja persönlich gesehen.

Ich wünsche allen Forenteilnehmer, das sie alles wichtige noch im zu Ende gehendem Jahr erledigen können,
im neuen Jahr alle ihre Wünsche und Vorsätze in Erfüllung gehen.
Da ich weiß, das Ulrich Klocke hier mitliest, ihm alles Gute und immer min. 5cm Tatami unter seinen Füßen.

Gruß, Piti
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
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