Nage-no-Kata Seminar im Kodokan (Video)

Nage-no-Kata, Katame-no-Kata, Gonosen-no-Kata und verwandte Kata
HBt.
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Kein Schwerthieb

Beitrag von HBt. »

Oh McMarc,

es hat überhaupt nichts mit dem Märchen (oder der These) Schwert und oder Atemi (Vitalpunkte etc. pp.) zu tun.
Ich hoffe sehr,
in Eurem sehr ländlichen, schönen Gebiet ... behauptet das keiner.

Ich weiß das R & E (M.) uralte DDK-Recken sind, d.h. ich könnte mir denken' aus dieser Richtung (oder auch diesem, unserem Forum) ...

bitte nicht!

#
Eben beim Spazierengehen habe ich meiner Frau von diesem Diskussionsfaden berichtet und ihr Tandoku Renshu->mäßig gezeigt wie "Uke die Schulter zurück nimmt" (siehe tutor!s Eingangsnotiz), etc. pp.
Es ist ganz einfach, wirklich.

Alles ist bekannt, man kann nichts weiter als grobe Fehler generieren.

Eine gesunde Portion Ignoranz und Einfältigkeit gehört dazu. Diese gilt es aus_zu_merzen.

Ich muss unseren Tutor noch einmal zitieren:
Jede der Techniken hat ihre ganz spezifischen Herausforderungen. Beim Seoi-nage ist es genau dieser schmale Grat zwischen zu kooperativem Uke und zu stark blockendem Uke, denn natürlich lässt sich der Seoi-nage verteidigen, wenn man weiß, dass und wie er kommen wird. Uke muss es also schaffen, ein Verteidigungsverhalten an den Tag zu legen, das gerade nicht ausreicht, nicht geworfen zu werden. Er muss sich aus dem Gleichgewicht ziehen lassen, es aber nicht herschenken. Das ist extrem schwierig - für den Uke!

Diese Schwierigkeit wird umso größer, je dynamischer die Aktion erfolgen soll. Langsam und mit moderatem Tempo ist es nicht ganz so schwierig, aber an "schnell und dynamisch und gleichzeitig noch korrekt" scheitern die meisten. Das macht dann den Unterschied innerhalb der Weltklasse aus. Ganz abgesehen davon, dass man das in Originaltempo ohne Hilfsmittel kaum sehen kann, was Training und natürlich auch Bewertung außerordentlich erschwert
Marc!
So bald Du Dich mit der NnK beschäftigst,
kannst Du Dich an meine Worte erinnern und die kleine Motivation (Übungsaufgabe) durchspielen.

Weiter möchte ich kein Blatt vor den Mund nehmen: unser Wendy wird Dir die Lösung nicht geben können, es sollte mich wundern.

Gute Nacht.

HBt.

PS
"Die korrekten Erklärungen findest Du auf den Videos oben.": Tutor!

Lass uns wissen, ob Du sie gefunden hast.


Hier findest Du ein Buch zum Thema:
www (Pkt.) amazon (Pkt.) de/Judo-Formal-Techniques-Complete-Kodokan/dp/080481676X/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1510503388&sr=8-4&keywords=Formal+Techniques
HBt.
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Und das ist 'definitiv'

Beitrag von HBt. »

tutor! hat geschrieben: Immerhin steht da eingeblendet: "Durch Zug mit dem Arm kommt Uke in den Parallelstand"
falsch!

Bitte versteht mein falsch als eine Hypothese. Jetzt überlegt doch einmal, was Tori tun muss und wie seine Methode (der SN) auszusehen hat, damit die oben genannte Forderung wahr (also irgendwie richtig) wird.
Sobald man verstanden hat,wie die dazu gehörende Methode aussieht, kommt man ganz von alleine auf den Trichter, wie das Tsukuri und auch das damit verbundene Kuzushi nicht aussehen darf.

Als nächstes kommt der Baumstamm ins Spiel, also Uke. Merken muss man sich: Uke ermöglicht erst die Methode Toris, er stellt den Rahmen zur Verfügung. Vergessen wir den Trick: hau auf den Lukas. So toll ist er nämlich nicht, wenn man gemeinsam die Eingangsforderung (um die es hier geht) erfüllen möchte. Die Forderung lautet: Uke darf nicht über Tori purzeln, Tori muss Uke aus dem Gleichgewicht ziehen (können).

Uke muss sich also im Klaren über seine Schritte innerhalb der beiden Schienen sein, links, rechts, links (der aufschließende Teil!). Ebenso muss er die Mechanik seines Schlages verstehen, es fängt also schon damit an, dass er nicht taumeln darf, während er den Arm anhebt, in Position bringt. Weiter muss er Herr über seinen KSP bleiben, während der Vorwärtsbewegung aber auch beim Auftakt und dem eigentlichen Schlag.

Klappt das soweit, geht es weiter. Er muss für die korrekte Distanz zwischen Uke & Tori sorgen, er muss den Abstand justieren. In vielen Videos kann man deutlich erkennen, dass der Abstand nicht stimmt. Der Abstand stimmt aber leider auch nicht, wenn man auf den Lukas hauen will. Davon abgesehen, dass der Schlag auf das Schädeldach eh nicht funktionieren kann, bei einem gleich großen Partner müsste man hochspringen oder sich enorm durchstrecken (um angenähert die Bedingung - dann doch _nicht_ zu erfüllen).

Wenn ich die Justage langsam (aber kontinuierlich) durchführe und (noch kurz bevor der letzte Schritt abgeschlossen ist) dabei Tori (er bleibt für diesen Versuch unbeweglich stehen) mit meinem Faustboden direkt auf die Stirnplatte donnere (mein Arm kann sich dabei natürlich nicht parallel zum Boden, der Standfläche, befinden), dann stimmt der Abstand -> die Distanz.

Damit alles wie gewünscht klappt, ich den perfekten Rahmen für Tori herstelle, darf mein Schwerpunkt nicht an die eigenen Begrenzungen (der Untertstützungsfläche) r/l (oder auch Schienen) stoßen (ich würde sonst taumeln und die Geschichte mit dem Zug am rechten Arm - das Kuzushi - würde nicht so recht funktionieren, vor allen Dingen nicht, wenn Tori sich über die korrekte Methode noch nicht im Klaren ist). Abhilfe schafft hier nur die korrekte Ausrichtung meines Beckens ...

Viel Erfolg,
HBt.

PS
Ich warte auf konstruktiven Widerspruch. Es geht um die Details einer perfekten Demonstration, dem Streben - ein Ideal. Geheimwissen ist passé, ebenso die Isolation (die einseitige Betrachtung dessen, was Tori tun soll!).

Noch eines, seit nunmehr 13 Jahren wird im Anfängerbereich die Koshiwaza, die Ashiwaza und abschließend (braun) die Tewaza - Gruppe der Nage no kata geschult und geprüft.
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Fritz
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Re: Nage-no-Kata Seminar im Kodokan (Video)

Beitrag von Fritz »

So langsam entgleitet mir das etwas Verständnis ...

Uke versucht, Tori auf den Kopf zu hauen, Tori unterläuft den Angriff, greift sich den Arm, zieht da notfalls noch etwas dran und dreht dabei ein und wirft ...

Kann man Anfänger machen lassen, fertig ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
HBt.
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Das Verständnis

Beitrag von HBt. »

Fritz hat geschrieben:
13.11.2017, 13:44
(...)
Uke versucht, Tori auf den Kopf zu hauen, Tori unterläuft den Angriff, greift sich den Arm, zieht da notfalls noch etwas dran und dreht dabei ein und wirft ...

Kann man Anfänger machen lassen, fertig ...
Das verstehe ich 'Fritz'. Frage doch einmal Tutor wie Uke die Schulter zurücknimmt?

Greift sich den Arm und zieht ggf. daran (schreibst Du). Wie greift er denn und wohin zieht er denn? Das (dubiose) Ziehen soll dazu führen, dass Uke mit links aufschließt (*) - schrieb Tutor eingangs.

#
Wenn das alles so unendlich trivial ist (eigentlich ist es das auch), warum macht das dann keiner, bzw. warum machen sich das nur ganz wenige Üblinge klar?

Ich sage Dir: die Kata werden alle einfach nur zusammengestückelt, bis es irgendwie zur Dan-Prüfung langt.
Beim SN (ISN innerhalb der NnK, Tori) hast Du nur eine Kippachse, nur eine Rotation und das macht es insbesondere bei sehr dynamischen PW deutlich schwerer als in Zeitlupe ...

Wen Details und die Modellvorstellungen innerhalb der Nage no kata nicht interessieren (oder überfordern) soll's einfach lassen.

Ärmchen schnappen und irgendwie werfen ---> fertig

:(

##
So geht es natürlich nicht.

'Fritz',
bringe es Deinen Kids einfach richtig bei, adressatengerecht wie man so schön sagt ;).

Hier geht es um den schmalen Grat einer perfekten Ausführung; also viele, ganz viele Pluspunkte auf internationalem Parkett. Wer den Angriff (alleine nur) "unterläuft" kann Uke nicht zu "dem Schritt" und "dem Widerstand" verführen.
Jetzt müsste Uke den Schritt ganz alleine (konditioniert) und von selbst durchführen. Manchmal purzelt er dabei über Tori (ein Kritikpunkt), denn Widerstand kann er nicht mehr leisten. Möchte er aber doch noch Widerstand leisten, wird er sich angewöhnen, nicht richtig zu hauen (ein weiterer Kritikpunkt).

Verstehst Du jetzt den Balanceakt?

Alles Weitere muss man beim Training lernen & erörtern.

Gruß,
HBt.

(*) dadurch wird der Rücken-Bauch-Kontakt sichergestellt und Uke fällt innerhalb der RAILS
Patrick-Oliver
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Re: Nage-no-Kata Seminar im Kodokan (Video)

Beitrag von Patrick-Oliver »

Ich wünsche mir einen Faden zur Nage no kata, indem pro Beitrag eine Technik ausführlich erklärt wird, sodass man sie anhand der Beschreibung auch auf der Matte studieren kann.
Keine Fragen im Faden, ohne Bla bla. Nur ein Referenztext.
HBt.
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Wünsche

Beitrag von HBt. »

Patrick-Oliver hat geschrieben:
14.11.2017, 07:54
Ich wünsche mir einen Faden zur Nage no kata, indem pro Beitrag eine Technik ausführlich erklärt wird, sodass man sie anhand der Beschreibung auch auf der Matte studieren kann.
Keine Fragen im Faden, ohne Bla bla. Nur ein Referenztext.

Das musst Du Dir nicht wünschen, dafür gibt es Bücher:


1) Kodokan Judo (Kano & ein Autorenkollektiv des Kodokan Tokyo)

2) Formal Techniques (Otaki & Draeger)

3) Kata Judo (Legett)

4) The Foundations of Judo (Yves Klein)

u.s.w.

#
Ohne bla bla bla wird hier wohl kaum eine Person den Mund aufmachen. Ohne bla bla bla kein Informationskitzel, kein kontrovers diskutiertes (oder debattiertes) Thema.

Würdest Du Fragen erlauben? Nein, nur eine Referenz ---> wie tief sollen die Autoren dabei gehen? Scheiße, ich habe eine Frage gestellt ;).

Patrick-Oliver,
ohne Fragen geht es nicht. Du selbst stellst Dir bestimmt auch Fragen, ohne einen inneren Diskurs würdest Du nicht reflektieren. Gott sein Dank führt unser Gehirn diesen Prozess autonom durch, jeden Tag und vor allem jede Nacht (während wir schlafen).

HBt.
HBt.
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Referenztexte ...

Beitrag von HBt. »

zum Nachmachen und ---> lehren

https://www.amazon.de/Nage-No-Kata-lehr ... ge+no+kata

Ich kenne das Buch inhaltlich zwar nicht, man kann aber bestimmt davon ausgehen das Sven Keidel & Partner sehr gut recherchiert haben. Es ist mit Sicherheit sehr gut.

#
von 'Jupp'
gibt es ebenfalls ein Buch in deutscher Sprache
https://www.amazon.de/Judo-meistern-Ban ... M1SG1TGZ1Q

von 'Pfeifer & Bauer' (nur der Vollständigkeit halber, von meiner Seite gibt es keine Empfehlung, mir gefällt es nicht ---> das muss aber nichts bedeuten)
https://www.amazon.de/Judo-Nage-no-Kata ... dpSrc=srch

##
man könnte sich auch selbst eine Liste mit Knotenpunkten anfertigen, siehe dazu (z.B.) das eingangs von 'tutor!' verlinkte Video.
http://www.canal-sport.fr/widget/kodoka ... ure-judo-2

@Patrick-Oliver,
wenn Du magst, öffnest Du einen neuen Faden zum Thema und beschreibst die Koshiwaza-Gruppe, drei Techniken ---> damit beginnen wir in Deutschland (siehe Kyu-Programm). Gehe beim Ukigoshi in die Details, sowohl für Uke als auch Tori ...

Ich blicke nach vorne,

HBt.
Patrick-Oliver
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Re: Nage-no-Kata Seminar im Kodokan (Video)

Beitrag von Patrick-Oliver »

HBt. du hast schon wieder zwei Beiträge und viel Geschwubbel gebraucht um nix zu sagen!
Deine Andeutungen zu den Themen helfen mir nicht. Mach bitte konkrete Ansagen zu Techniken, sodass man deine Aussagen überprüfen kann!
Wenn das alles so trivial ist, wie du immer schreibst, dann kann das kein Problem sein.

Also - bitte Butter bei die Fische. Und bitte in EINEM Beitrag, ohne Geschwafel. Ich weiß nach all den Seiten hier im Faden immer noch nicht, wie du dir eine Seoi nage nun "richtig" vorstellst.
HBt.
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für Patrick-O.

Beitrag von HBt. »

Patrick-Oliver hat geschrieben:
14.11.2017, 11:26
HBt. du hast schon wieder zwei Beiträge und viel Geschwubbel gebraucht um nix zu sagen!
Deine Andeutungen zu den Themen helfen mir nicht. Mach bitte konkrete Ansagen zu Techniken, sodass man deine Aussagen überprüfen kann!
Wenn das alles so trivial ist, wie du immer schreibst, dann kann das kein Problem sein.

Also - bitte Butter bei die Fische. Und bitte in EINEM Beitrag, ohne Geschwafel. Ich weiß nach all den Seiten hier im Faden immer noch nicht, wie du dir eine Seoi nage nun "richtig" vorstellst.
Stellst Du dich dümmer, als Du in Wirklichkeit bist? Willst Du mehr, kaufe meine Dienstleistung!

Um meine Aussagen zu überprüfen, musst Du nichts weiter tun, als Deinem Uke ordentlich auf den Kopf zu hauen. Soll ich beschreiben wie ein Ippon-Seoi-Nage durchzuführen ist :dontknow :BangHead.

Gut -
Du möchtest noch einen Nachschlag, gerne:
tutor! hat geschrieben:
07.11.2017, 13:17
HBt. hat geschrieben:
07.11.2017, 13:10
(...)
Diesen Versuch des Wiederherstellens des Gleichgewichts vollzieht er durch eine Bewegung (ein Schritt mit links nach vorne neben seinen rechten Fuß)
und über diesen Punkt kann man unendlich streiten ... und fragen, wie soll Uke mit links nach vorne aufschließen, wenn er rechts in eine ganz andere Richtung gezogen wird. Eingefrorenes Bild, Uke passiv!
Indem er seine rechte Schulter nach hinten zieht...... dabei Zug-Gegenzug aufbaut, was ihm das Vorkommen mit links ermöglicht..... und schon sind wir bei sehr, sehr feinen Details..... denn das kann nur gelingen, wenn er sein Gleichgewicht noch nicht vollständig verloren hat. Im Gegensatz z.B. zu Sasae-Tsuri-komi-ashi oder Kata-Guruma, bei denen das Gleichgewicht schon etwas weiter gebrochen ist.
Die Hervorhebung stammt von mir.

Das hier ist der KNACKPUNKT, den verstehst Du offensichtlich noch nicht.
Spiele das Szenario doch einfach durch, auch darum geht es ... um die praktische Übung, dass Tun. Es geht nicht darum, dass Dir jemand sagt, wie es geht, im Sinne von "jetzt weiß ichs", "tue aber nichts", ...

:argue


Patrick-Oliver,
wie sieht es denn mit Deiner Katame no kata derzeitig aus? Um einmal abzulenken, denn die Nage no kata musst Du als Danträger schon aus dem FF beherrschen ;-).

Indirekt bestätigst Du aber meinen Eindruck, wie wichtig ein Anfängerseminar (siehe von tutor! verlinktes Video) & die drastische Reduktion ist (ebenda).

HBt. (grüßt NRW)


PS
P.-O. hat geschrieben:(...) Ich weiß nach all den Seiten hier im Faden immer noch nicht, wie du dir eine Seoi nage nun "richtig" vorstellst.
Wie ICH mir die Technik vorstelle, darum geht es Dir ... und nun? Ich stelle sie mir vor, die gesamte Nage no kata läuft währenddessen in meinem Kopf als Film ab. Und nun?!

Glaubst Du,
meine Vorstellung (und Ausführung) weicht großartig von 'tutor!s' oder der des Kodokan ab? Das tut sie nicht. Bist Du jetzt beruhigt?

:smoke
Patrick-Oliver
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Re: Nage-no-Kata Seminar im Kodokan (Video)

Beitrag von Patrick-Oliver »

Zusammengefasst wäre das in etwa die Lösung?
Tori blockiert Ukes Schlag nicht, sondern führt ihn so weiter, dass Ukes rechte Achsel auf Toris rechter Schulter kommt.
Dabei steht Tori mit graden Oberkörper und leicht gebeugten Beinen vor Uke und zieht Uke nach vorne aus dessen Gleichgewicht (Ukes Momentum hilft).
Während des Schlages bemerkt Uke Toris Verteidigung zu spät und versucht seinen Schlagarm und/oder sein Gleichgewicht mit aufgerichtetem Oberkörper durch zurückziehen der eigenen rechten Schulter zu retten.
Da sein Gleichgewicht aber schon zu stark gebrochen ist, kommt Uke (unfreiwillig) mit seinem linken Fuß vor und steht nun parallel und aufgerichtet hinter Tori.

So in etwa wünsche ich mir Beiträge von dir, HBt.
Eben weil du anscheinend die Details kennst!
Du weißt, wie Exemplare wie meine Wenigkeit ticken und nur Leute wie tutor! und du können das korregieren.

Mehr will ich gar nicht erreichen. Nur von euch lernen, ohne seitenlang Fäden zu studieren ;-)


Zur eigenen Kata: Die Nage no Kata tanze ich als Uke. Für die Katame no Kata habe ich im Moment keine Zeit und keinen Uke.
Kommt aber im Januar wieder, weil entsprechendes Interesse an Dan-Vorbereitung in meiner Gruppe.
Prüfung ist nächste Woche ...
HBt.
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Frieden

Beitrag von HBt. »

An dieser Stelle können wir jetzt die Friedenspfeife rauchen :D - und in die Details gehen, aber bitte (dann) auf der Matte (wenn sich Missverständnisse oder einfach nur Unmut auftut) ;) .

Endlosschleife beendet.
caesar
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Re: Nage-no-Kata Seminar im Kodokan (Video)

Beitrag von caesar »

@tutor!: Woher kommt Ukes Intention sich beim Kata-seoi-nage zu verteidigen?
Ist es ein normaler Reflex darauf, dass der Schlag nicht funktioniert?
Ist es basierend auf der Vorerfahrung des Uki-otoshi eine Reaktion auf den Zug, um dem Uki-otoshi zu entgehen?
Ist es einfach nur die Rahmenbedingung für Toris Handlung ohne Hintergrund?

@HBt.:
HBt. hat geschrieben:
14.11.2017, 12:11
Willst Du mehr, kaufe meine Dienstleistung!
Wie kann ich deine Diensleistung kaufen und wie sieht diese dann aus?
HBt.
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@Caesar

Beitrag von HBt. »

Respekt :D (ein guter Beitrag)

#
Über Zahlungsmodalitäten (und den Umfang) bin ich mir noch nicht im Klaren ;-).

Grüße,
HBt.
tutor!
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Re: Nage-no-Kata Seminar im Kodokan (Video)

Beitrag von tutor! »

caesar hat geschrieben:
15.11.2017, 13:07
@tutor!: Woher kommt Ukes Intention sich beim Kata-seoi-nage zu verteidigen?
Ist es ein normaler Reflex darauf, dass der Schlag nicht funktioniert?
Ist es basierend auf der Vorerfahrung des Uki-otoshi eine Reaktion auf den Zug um dem Uki-otoshi zu entgehen?
Ist es einfach nur die Rahmenbedingung für Toris Handlung ohne Hintergrund?
Im Grunde ist es ganz einfach und gilt eigentlich für alle Techniken in allen Kata.

Judo bedeutet ganz abstrakt, den Gegner zu kontrollieren. Wurftechniken liegt stets die Idee zugrunde, eine Situation, die man selbst geschaffen hat, oder die durch Ukes Aktion entsteht in einen einem Gleichgewichtsbruch (besser: Gleichgewichtsstörung) zu überführen. Ist das Gleichgewicht erst einmal gestört, kommt es zu einer Kontrollübernahme durch Tori.

Aus diesem Grund - und weil man schließlich eine Wurftechnik üben will - muss Tori immer aktiv das Gleichgewicht Ukes stören, selbstverständlich unter Ausnutzung der gegebenen Situation. Uke darf sich also nicht selbst und ohne Toris zutun aus dem Gleichgewicht bringen, da sonst Tori den wesentlichen Aspekt einer Wurftechnik nicht üben könnte.

Wenn aber nun das Gleichgewicht gestört ist, versucht Uke bei jeder Technik in jeder Kata es wieder herzustellen. Hierbei soll Tori lernen, die gewonnene Kontrolle nicht wieder herzugeben, sondern Uke bis zum Abschluss der Technik weiter zu kontrollieren (=die Technik beenden). Ganz so wie das ja auch im Kampf passiert.

Man läuft sehr große Gefahr, zu viel hinein zu interpretieren. So viel steckt da gar nicht drin. Leider haben die meisten noch nie etwas davon gehört - und so sehen die Kata dann auch aus.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
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SN

Beitrag von HBt. »

Patrick-Oliver hat geschrieben: Während des Schlages bemerkt Uke Toris Verteidigung zu spät und versucht seinen Schlagarm und/oder sein Gleichgewicht mit aufgerichtetem Oberkörper durch zurückziehen der eigenen rechten Schulter zu retten.
Da sein Gleichgewicht aber schon zu stark gebrochen ist, kommt Uke (unfreiwillig) mit seinem linken Fuß vor und steht nun parallel und aufgerichtet hinter Tori.
Würde er seinen KSP direkt nach unten fallen lassen, so etwas Unvorstellbares funktioniert tatsächlich, "ein Wasserfall, ein Fallrohr wird geöffnet ..." "weiter kann man ein Peng-Jin(g), ein expandierendes Muster generieren ..." - kann Tori so viel Kuzushi ausprobieren, wie er will.

Doch ich möchte nur auf eine Kleinigkeit hinweisen:
wenn Uke während seiner Vorwärtsbewegung wahrnimmt, dass sein Bud-Spencer-Hieb Unsinn ist ... u.s.w. siehe dazu meine Hervorhebungen oben, dann hat er von Anfang an nicht die Absicht verfolgt, Tori wirklich auf die Birne zu hauen, er hält jetzt die eigentliche Ausführung eines HIEBES zurück.

Sollte er seine Schulter (sprich alles was wir darunter verstehen, Schulterblatt + Gelenk + Bänder + Sehen + Muskel + Faszien ...) erst zurücknehmen, wenn sein HIEB von Tori gestoppt und der am ARM hängende (festgebundene) Körper, über diese Verbindung nach vorne (Kataachse, ein Knoten mit dem Spine des Uke!), gezogen wird?

Weiter haben wir jetzt noch die Zug- u. Gegenzugbedingung zu erfüllen (actio et reaction), frage ich: wie realisiert Uke dieses Wunderwerk der bewusst gesteuerten (für die Kata) Reaktion-Aktion /Ansteuerung seiner Ketten?

Viel Spass noch,
HBt.
tutor! hat geschrieben:Uke darf sich also nicht selbst und ohne Toris zutun aus dem Gleichgewicht bringen, da sonst Tori den wesentlichen Aspekt einer Wurftechnik nicht üben könnte
Der wesentliche Aspekt einer benannten Technik ist nicht das (künstliche) Kuzushi. Bei jedem Schritt stören wir unser Gleichgewicht. Wir (unsere Muskulatur arbeitet) arbeiten permanent gegen die Wirkung der Schwerkraft.

Der Bezug ist hier allerdings das ÜBEN einer Methode == Technik und da wäre ein Sich_selbst_werfen von Uke echt doof.

Ach was soll es,
wir alle wissen, was Du meinst - und Du hast recht, wenn wir alle konsequent umsetzen sollten, was Du forderst, würde Judo anders aussehen als es aussieht ... es ist wirklich eine Krux das Herr Kano nicht mehr lebt, ich hätte ihn gerne gefragt, "wie Judo funktioniert".

Auch warum wir die Go no kata erst so spät kennenlernen konnten.

Psst
Wenn Uke einem Baumstamm gleich steht, benötige ich einen HEBEL, ... Ach Mensch, die Übergänge sind halt fließend - fertig.
tutor! hat geschrieben:So viel steckt da gar nicht drin. Leider haben die meisten noch nie etwas davon gehört - und so sehen die Kata dann auch aus.
Ja eben,
es steckt rein gar nichts dahinter.
caesar
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Re: Nage-no-Kata Seminar im Kodokan (Video)

Beitrag von caesar »

zum Seoi-nage:

Danke für deine Antwort tutor!. Irgendwie glaube ich dennoch, dass der Aufbau der NnK nicht willkürlich ist. Was nicht bewiesen werden kann, kann allerdings nicht behandelt werden.
HBt. hat geschrieben:
15.11.2017, 13:37
Über Zahlungsmodalitäten (und den Umfang) bin ich mir noch nicht im Klaren ;-).
Ich möchte lernen, mein Wissen und meine Fähigkeiten erweitern. Du schriebst, wer mehr möchte, müsse deine Dienstleistung kaufen. Ich bin bereit dazu, bitte werde dir einig und teile mir deine Vorstellungen mit.
HBt.
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Kata mawashi

Beitrag von HBt. »



@Caesar,
der ISN der beiden Italiener (ab 1:50 bis 1:57) ist doch spitze - leider versteht man das Gemenge aus Japansich, Englisch, Italienisch sehr schlecht auf dem Daigo san Mitschnitt.



hier noch einmal in Gänze ... Kata mawashi ebenfalls ab 1 Minute und 50 Sekunden.



Weitere Kommentare möchte ich mir gerne sparen.


Es gibt viel zu entdecken (leider nicht, wenn man an der äußeren Form hängen bleibt - dieses geschieht unweigerlich wenn man seine Energie ausschließlich auf das Posen konzentriert),
HBt.
tutor!
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Re: Nage-no-Kata Seminar im Kodokan (Video)

Beitrag von tutor! »

caesar hat geschrieben:
15.11.2017, 16:57
(...)Irgendwie glaube ich dennoch, dass der Aufbau der NnK nicht willkürlich ist. Was nicht bewiesen werden kann, kann allerdings nicht behandelt werden.
Natürlich stecken da auch weitere Überlegungen drin, meine Bemerkungen bezogen sich auf das Verteidigungsverhalten. Man kann viele Bezüge herstellen von denen einige in der Literatur verankert sind und einige weitere eine gewissen Schlüssigkeit haben, wenngleich sie in alten Beschreibungen nicht belegt sind.
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Widerstand & Widerstände

Beitrag von HBt. »

Zwei Italiener:



Zwei Japaner:



Wir sehen als erste (abschließende) Technik SN und an vierter Stelle ebenfalls, zum Abschluss der gesamten Methodenzusammenstellung sehen wir Kataguruma ...

#
In meinen Augen muss diese KATA in das offizielle Wettkampfprogramm aufgenommen werden. Es wäre nicht nur konsequent sondern auch überaus sinnvoll, findet Ihr das nicht auch?

Ich stelle mir gerade folgende Situation vor:

Paare,
- die in der Disziplin Ju no kata starten wollen, müssen sich zuerst mittels Go no kata qualifizieren

- die in der Disziplin Nage no kata starten wollen, müssen sich zuerst mittels Go no kata und Ju no kata qualifizieren

- müssen grundsätzlich beide Seiten der Medaille demonstrieren; d.h. jede der geforderten Kata ist beidseitig und als Tori sowie Uke zu demonstrieren (Fälle: A&B, A ist Tori sowie B&A, B ist Tori)

:D.

Bem.:
Die hypothetischen Bewertungskriterien für die Go no kata interessieren mich brennend.
HBt.
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Ende gut, alles gut

Beitrag von HBt. »

http://kodokanjudoinstitute.org/en/docs ... 150415.pdf

Seite 8 erklärt und auf Seite 9 sehen wir das Ergebnis.

kodokan textbook hat geschrieben: Movement 1:
Uke
raises his right fist overhead while taking one step forward
with his left foot, then takes again one step forward with his right foot and attempts to strike Tori’s Tento with his right fist (Uzumaki) from right front of Tori (Photos 2- ①② , 3).

Movement 2:
Tori
seizes this opportunity and moves his right foot inside Uke’s right foot while diverting Uke’s right upper arm with his left forearm (turning it inward).
Tori
grasps
Uke’s right middle-inner-sleeve with his left hand to break Uke’s balance forward (Photos 4- ①② ), turns his body to his left with the tip of his right foot as a pivot
and reaches out his right hand under Uke’s right armpit to grasps Uke’s top of shoulder (Photo 5).
Then Tori
moves his left foot to the inner side of Uke’s left foot and sticks his back of his body firmly to Uke’s breast and abdomen area to carries Uke on his back (Photos 6- ①② ).

Movement 3:
While stretching his knees and bending his upper body forward, Tori throws Uke by pulling both of his hands down (Photos 7, 8, 9).


(...)
Hervorhebung stammt von mir



Uke versucht etwas sehr Schwieriges, etwas Unmögliches, er darf nicht richtig hauen (wenn man zeigen will, was man lt. Niederschrift zeigen soll: Kuzushi, Tsukuri, Kake ... 1-2-3) ---> wie schon gesagt, es ist ein Trick - mehr nicht.

#
Eine sehr schöne Folge von Einzelbildern.
:eusa_shhh
Antworten