Yaku-soku-geiko, Sute-geiko und Kake-geiko

Hier geht es um einzelne Begriffe und deren wörtliche Übersetzung bzw. deren Bedeutung in verschiedenen Zusammenhängen.
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Gast

Yaku-soku-geiko, Sute-geiko und Kake-geiko

Beitrag von Gast »

Kann mir jemand erklären, was in der Theorie die Inhalte und die Unterschiede zwischen diesen drei Übungsformen sind?
- Yaku-soku-geiko
- Sute-geiko
- Kake-geiko

Könnt ihr mir für jede Übungsform anschließend ein praktisches Beipiel nennen, mit dem ich diese Übungsform vorführen kann? Vielen Dank.
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Peter el Gaucho
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Re: Yaku-soku-geiko, Sute-geiko und Kake-geiko

Beitrag von Peter el Gaucho »

Hallo "Gast",

geiko (oder keiko) bedeutet "Training". Es handelt sich also um drei verschiedene Trainingsformen.

Zu Sute-geiko kann ich was sagen:
Hier trainiert ein Judoka mit einem anderen Judoka, der ein wesentlich höheres Niveau hat, z.B. ein Orangegurt mit einem Braungurt. Der Orangegurt versucht seine Spezialtechnik (tokui-waza) an dem Braungurt anzuwenden im Rahmen eines Randori. Tori hat in diesem Fall einen besseren Gegner und will an ihm die
Anwendung seiner Spezialtechnik verbessern.

Yaku-soku-geiko ist ein abgesprochenes Training. Es ist abgesprochen, daß Uke z.B. einen bestimmten Angriff macht (z.B. nur Hüftwürfe) und Tori darauf entsprechend reagiert. Es ist wieder ein Randori. Tori will z.B. sein Abwehrverhalten oder seine Kontertechniken trainieren und verbessern.

Zu Kake-geiko kann ich leider nichts sagen.
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derLichtschalter
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Re: Yaku-soku-geiko, Sute-geiko und Kake-geiko

Beitrag von derLichtschalter »

Hi Gast,

Kake-Geiko habe ich selbst noch nie gehört, aber möglicherweise meinst du ja Kakari-Geiko? Das würde bedeuten, dass du schnell hintereinander mehrere Trainingskämpfe mit immer wechselnden Partnern ausführst, um deine Kondition, deinen Mut und die Fähigkeit, dich in einem Kampf auf jede mögliche Situation einzustellen, zu verbessern. Das ist das, was in vielen Vereinen als Randori-Phase des Trainings bekannt ist. "Standrandori!" - großes Gestöhne bei den fauleren Judoka, kämpfen - "Partnerwechsel!" - kämpfen - "Bodenrandori mit dem gleichen Partner!" - großes Gestöhne bei den fauleren Judoka, kämpfen - "Partnerwechsel!" - kämpfen - "Sore Made! Aufstellung!" - erleichterte Rufe bei den fauleren Judoka...
Fjala
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Re: Yaku-soku-geiko, Sute-geiko und Kake-geiko

Beitrag von Fjala »

Ich habe das mal so gelernt, dass Kakari geiko eine Randoriform ist, bei der vorher Angreifer und Verteidiger festgelegt werden. Der Verteidiger kann beliebig auf Angriffe reagieren.
Beim Yaku soku geiko greifen beide an, was so dem gängigen Randori entspricht.
Viele Grüße
Fjala
Gast

Re: Yaku-soku-geiko, Sute-geiko und Kake-geiko

Beitrag von Gast »

Der Begriff "yaku-soku" bedeutet "Absprache" und "Verabredung". Insoweit kann es sich nicht um ein rein freies Randori handeln, bei dem jeder nach Belieben angreifen kann. Es muss also etwas vorher zwischen Tori und Uke abgesprochen sein.
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derLichtschalter
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Re: Yaku-soku-geiko, Sute-geiko und Kake-geiko

Beitrag von derLichtschalter »

Ich denke, ich muss mich ergänzen und verbessern in Bezug auf Kakari Geiko. Ich habe soeben in Dave Lowrys Buch "In The Dojo" eine Passage dazu gefunden. Er schreibt dort:
Dave Lowry, In The Dojo, erschienen bei Weatherhill Boston & London, ISBN 978-0-8348-0572-9, Seite 177 f.
Kakari-geiko, or "attack practice", is the kendo term for training with one who is senior to you. Again, it applies to every form of budo, however. While the responsibility for setting the pace and intensity of the practice is up to the senior, the junior has his own duties when training with a senior. He must never take undue advantage of the fact that he's being given an opportunity to make his techniques work. Kakari-geiko is a time to try out newly learned lessons. It is not an opportunity to show off or try to impress your senior. He's giving you a chance to try to perfect your art. Take it. To practice against someone you know is superior, to try your best against someone who's seen all that you have learned, has learned it as well, and has had more time to polish it than you, can be intimidating. You must also confront your self-doubts. "I made that work against him but he wasn't really trying to prevent it since he's just letting me practice," is a common thought for a junior, along with the suspicion that had this been "real," the results would have been very different. Alternately, some juniors who are successful in implementing their techniques against a senior in the dojo will immediately allow it go to their heads, as I mentioned above. "He isn't so tough!" Additionally, the junior working with one of his senior classmates may feel there is a spotlight on him because of it and that the teacher will be watching, and so he must "perform." "If sensei sees me doing well against my senior, he's likely to give me more attention, or advance me in rank more quickly, or take me more seriously as his student," goes the thinking here. In short, a junior working with a senior is tempted to think too much. His perceptions are loaded with doubts about his own abilities or exaggerated estimations of them; all these sorts of ideas will clog the free flow of his technique. Instead, he should focus, when working with a more skilled opponent in the dojo, on one thing: what can this sort of training teach me? He should get rid of his ego, his worries about performing well or his pride in having done so, and simply learn. Be open to what the senior is trying to show you, both in his explicit instruction and the more subtle, implicit lessons he's demonstrating.
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