Gehe ich den richtigen Weg?

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Judoka68
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Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Judoka68 »

Hallo liebes Forum,

ich wende mich hier mal an euch, da ich momentan nicht weiß, ob der Weg, den ich gehe, der Richtige ist. Ich bin seit 2,5 Jahren wieder beim Judo dabei, bin 41 Jahre und habe momentan den gelb-orangenen Gurt. In Kürze kommt auch die Prüfung zu orange. Seit einiger Zeit nehme ich an ausgewählten Ü30-Wettkämpfen teil, bisher noch ohne nennenswerte Erfolge. Als ich angefangen habe mit Judo, war ich komplett außer Form, heute würde ich mich als "noch nicht ganz in Form" bezeichnen. ;) Nun gut, ich habe fast 20 kg an Gewicht verloren, ein paar Kilos müssen aber noch weg. Meine Kondition ist auch noch nicht berauschend, aber schon deutlich besser, als noch vor 2 Jahren.

Jetzt mein Problem: ich nehme an Wettkämpfen teil, meine Trainer und einige erfolgreiche Wettkämpfer, bzw. Freunde, stehen auch hinter mir und fördern mich entsprechend. Gemeinsam ist uns bewusst, daß meine Chancen, etwas zu gewinnen, noch relativ gering sind, aber ich merke schon, daß sich vieles verbessert hat. Trotz allem macht der Wettkampf Spaß und ich möchte auch die Erfahrungen und die Atmosphäre dabei nicht missen. Die meisten meiner Trainingskameraden stehen hinter mir und haben "Respekt", bzw. Achtung davor, daß ich mich der Herausforderung stelle. Leider kamen in der Trainingsgruppe jetzt auch negative Bemerkungen von Höhergraduierten hoch (insbesondere von einem), in der Art "Warum nimmt der an Wettkämpfen teil, der reißt dort sowieso nichts...". Wie schon gesagt, es ist mir völlig klar, daß ich als Anfänger gegen einen Dan-Träger, der seit 30 Jahren auf der Matte steht, kaum eine Chance habe. Und damit kann ich auch recht gut leben.

Jetzt bitte ich aber um Eure unabhängige Meinung. Soll ich weitermachen oder mache ich mich gegenüber den anderen Wettkampfteilnehmern lächerlich? Wie seht ihr das, wenn ihr auf einem Wettkampf einem "Frischling" wie mir gegenübersteht?

Ich bitte Euch, mir hier keinen Honig um die Nase zu schmieren, sondern um wirklich ehrliche Antworten. So hart sie auch sein mögen.

Liebe Grüße,

(ein momentan grübelnder) Judoka68 :(
dr.jones
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Ja!

Beitrag von dr.jones »

Du solltest auf jeden Fall weiter machen, so lang es dir Spaß macht!
Du hast ja deine bisherigen Erfolge (was deine persönl. Entwicklung angeht) schon aufgezählt, und Erfolge im kleinen Rahmen (sprich ein paar gewonnene Kämpfe) werden auch bei Wettkämpfen irgendwann kommen!
Laß dich doch nicht von irgendwelchen Vögeln entmutigen...
tutor!
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von tutor! »

Judoka68 hat geschrieben:Leider kamen in der Trainingsgruppe jetzt auch negative Bemerkungen von Höhergraduierten hoch (insbesondere von einem), in der Art "Warum nimmt der an Wettkämpfen teil, der reißt dort sowieso nichts...".
Ich würde sagen: Du hast begriffen, um was es geht - dieser Kamerad offensichtlich nicht!

Wer die Teilnahme an Wettkämpfen ausschließlich danach beurteilt, ob man am Ende einen Titel o.ä. gewonnen hat, der hat eben noch nicht begriffen, dass der Wettkampf gegen den Gegner eigentlich eine Begegnung mit sich selbst und mit seinen natürlichen Grenzen ist. Der Gegner hilft uns, unsere Grenzen zu erkennen und ist gleichzeitig die Herausforderung diese Grenzen zu verschieben.

Es geht um unseren Weg als Judoka und Mensch - und nicht darum, was irgendwann irgendwo auf einer Urkunde steht.... Außerdem hast Du auf diesem Weg schon ein erhebliches Stück zurückgelegt. Dazu erst einmal meine aufrichtigen Glückwünsche!

Würde ich auf einem Wettkampf gegen Dich kämpfen, würde ich mich allerdings als etwas deplatziert empfinden (nicht böse sein, aber Deiner Schilderung nach wärst Du keine wirkliche Herausforderung). Wichtig ist, dass man im Wettkampf angemessene Gegner findet. Aber ich habe noch niemanden erlebt, der darüber pikiert gewesen wäre, dass er gegen einen Anfänger kämpfen "musste".

Also: mach weiter! Die anderen werden es "ertragen" ;)
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Lin Chung »

Judoka68 hat geschrieben:
Leider kamen in der Trainingsgruppe jetzt auch negative Bemerkungen von Höhergraduierten hoch (insbesondere von einem), in der Art "Warum nimmt der an Wettkämpfen teil, der reißt dort sowieso nichts...".
ich finde dieses Von-oben-herab-getue auch nicht besonders. Die vergessen, dass jeder mal klein angefangen hat und nur durch Erfahrungen, die er machen durfte weitergekommen ist. Manchen bleibt es leider verwehrt.
Wer die Teilnahme an Wettkämpfen ausschließlich danach beurteilt, ob man am Ende einen Titel o.ä. gewonnen hat, der hat eben noch nicht begriffen, dass der Wettkampf gegen den Gegner eigentlich eine Begegnung mit sich selbst und mit seinen natürlichen Grenzen ist. Der Gegner hilft uns, unsere Grenzen zu erkennen und ist gleichzeitig die Herausforderung diese Grenzen zu verschieben.
Das macht eben die Kampfkunst aus.
Grüße
Norbert Bosse
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Ronin
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Ronin »

wer kämpfen geht KANN gewinnen, wer nicht kämpft hat schon verloren.

So ähnlich hat es mein Trainer immer gesagt und damit immer ausdrücken wollen, dass es nicht darum geht, den Pokal heimzutragen, sondern für sich selbst etwas mitzunehmen.
Wenn du dann einmal etwas "reißt" ist das auch nett, aber ich lese zwischen den Zeilen heraus, dass du verstanden hast, dass du eben nicht mehr Olympiasieger wirst (und das auch nicht dein Ziel ist).

Die Art des Kollegen, der die negativen Bemerkungen macht, ist genau die Art von Judoka, die überhaupt nicht verstanden haben, warum man Wettkämpfe macht. Und das sind genau die Leute, die den Unmut der Tom Herolds dieser Welt verständlicherweise erwecken (und das kann ich gut verstehen).

Wichtig für dich sind "ausgewählte Wettkämpfe", dagegen ist gar nix einzuwenden. Ich trainiere eine Gruppe von Breitensportlern, darunter viele Wiedereinsteiger mit ähnlichem Profil, wie du eins hast, wenn auch jünger. Wir gehen auch auf ausgewählte Wettkämpfe, wenn auch sehr wenig derzeit (wir steigern uns ganz langsam). Sie werden auch nichts reißen und trotzdem schafft es immer wieder einer mal etwas zu reißen. Der wird dann immer gleich von allen frenetisch gefeiert, als hätten sie selber gewonnen (der Teamgedanke wird bei uns groß geschrieben) und hinterher feiern wir kräftig. Ich finde nicht, dass da etwas dagegen einzuwenden ist. Ganz im Gegenteil sogar, ich habe oft den Eindruck, dass meine Breitensportler sehr viel mehr von Judo (intuitiv) begriffen habe, als so mancher Turbowettkämpfer. Nur müssen sich meine nicht kaputt machen beim Kämpfen und können sehr viel Spaß haben. Sie brauchen auch keine Eifersüchteleien oder ähnliches, sie können es einfach nur genießen und wenn es dann nicht zum Pokal geführt hat, dann freuen sie sich halt, dass ein anderer etwas "gerissen" hat. Ein Grund für ein Fest findet sich immer (und wenn nicht, dann kommen wir nicht mehr so jung zusammen und feiern deshalb).

Ich halte deinen Ansatz für richtig und empfinde die negativen Bemerkungen aus deiner Trainingsgruppe ein bemerkenswertes Zeugnis völligen Unverständnisses für das, um was es eigentlich geht.
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Hofi »

Hi!
Solange es Spaß macht, ist es der richtige Weg und laß Dir den nicht von irgendjemanden vermiesen, der glaubt, beim Wettkampf ginge es nur ums Gewinnen.
Zugegeben, im ersten Moment macht es mehr Spaß, wenn man gewinnt, aber letztlich, gerade bei den Ü30-Wettkämpfen oder in den niedrigen Ligen ist das ne halbe Stunde später beim gemeinsamen Bierchen (oder was auch immer) schon wieder völlig überflüssig.
Bis dann
Hofi
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Fjala
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Fjala »

Lass dich ja nicht von solchen unqualifizierten Bemerkungen verunsichern. Wettkampf soll dir Spaß machen und du sollst für dich etwas aus den Begegnungen lernen - was du ja schon getan hast. Und gerade die Ü30-Wettkämpfe sind mehr als nur kämpfen, Sieger küren und nach Hause fahren. Immer wieder trifft man bekannte Gesichter, es wird geschnackt, sich ausgeholfen und angefeuert, auch wenn man aus total verschiedenen Ecken kommt. Graduierungen sind da nebensächlich.
Vielleicht treffen wir uns ja mal!
Viele Grüße
Fjala
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Popeye
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Popeye »

Natürlich!!

Lass Dich von solchen Bemerkungen bloß nicht verunsichern! Bleib so lange dabei, wie es Deine Freude an der Sache und Deine Fitness zulassen.

Ich bin persönlich in einer sehr ähnlichen Trainingssituation wie Du, hab im "zarten Alter" von 40 Jahren auch nach ewig langer Pause den Wiedereinstieg in den Sport gewagt und bin mittlerweile stolz auf meine wiedererlangte Fitness, zumal ich zur Zeit auch der einzige in meinem Bekanntenkreis bin, der in dieser Altersklasse sich überhaupt noch sportlich betätigt. Dass Du sogar noch an Wettkämpfen teilnimmst, finde ich persönlich klasse und allein dafür hast Du eher Respekt und keine blöden Bemerkungen verdient!!
joerg
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von joerg »

Ich kann mich den Meinungen der anderen nur anschließen. Ich habe selber vor etwa einem Jahr wieder angefangen und habe dieses Jahr an den ersten Wettkämpfen teilgenommen. Und "außer" Erfahrung hab ich nichts gewonnen, aber nur dadurch kann man besser werden, also laß Ihn reden und mach weiter.

Gruß Jörg
FunnyEric
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von FunnyEric »

Hey,

bin selbst Orange-Gurt, Ü30 und hab vor ca. 2 1/2 Jahren erst mit Judo angefangen. Ich selbst hätte keine Lust, mich platt machen zu lassen - mir persönlich ist ein Randori lieber, bei dem höher Graduierte ein klein wenig pfleglich mit einem umgehen. Aber so geht's mir. Wenn Dir die Wettkämpfe Spaß machen, dann nimm teil!

Es gibt auch spezielle Anfänger-Turniere - ich war mal auf einem, da waren nur Judoka bis inkl. Grüngurt zugelassen. Hat tierisch Spaß gemacht :D
Vielleicht wäre sowas auch für Dich?

Gruß
Judoka68
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Judoka68 »

Hallo,

zuerst einmal vielen Dank an alle, die mich hier mit aufmunternden Worten in meiner Meinungsfindung unterstützt haben. So eindeutig wie euer Votum ausfällt, habe ich ja gar keine andere Chance. Da muß ich ja einfach weiter machen.

Vor 2 Tagen war ich ziemlich frustriert, da mich die negativen Aussagen (die mir übrigens nicht mal offen ins Gesicht gesagt wurden) schon irgendwie getroffen haben. Aber ich mache keine Wettkämpfe, um anderen etwas zu beweisen, sondern höchstens mir selbst. Diese Sichtweise wurde ja von euch auch bestätigt. Mein erstes Ziel - nicht Letzter zu werden - habe ich bereits erreicht, das nächste wäre eine Platzierung in einem Turnier mit mehr als 3 Teilnehmern in meiner Gruppe. Das (dauerhafte) Hauptziel ist und bleibt aber, mit Spaß an der Sache dranzubleiben.
tutor! hat geschrieben:...Würde ich auf einem Wettkampf gegen Dich kämpfen, würde ich mich allerdings als etwas deplatziert empfinden (nicht böse sein, aber Deiner Schilderung nach wärst Du keine wirkliche Herausforderung). Wichtig ist, dass man im Wettkampf angemessene Gegner findet. Aber ich habe noch niemanden erlebt, der darüber pikiert gewesen wäre, dass er gegen einen Anfänger kämpfen "musste".

Also: mach weiter! Die anderen werden es "ertragen" ;)
@tutor: Danke für Deine klaren Worte (um die ich ja ausdrücklich gebeten hatte). Ich arbeite daran, ein angemessener Gegner zu werden. Gebt mir nur noch etwas Zeit... ;)

Mal sehen, vielleicht treffe ich ja den einen oder anderen von Euch einmal auf einem Turnier, Lehrgang oder beim Forumstreffen. Ich freue mich darauf.

Gruß Judoka68
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Shinbashi
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Shinbashi »

@Judoka68: Lass dich nicht entmutigen und scheiß drauf was die anderen denken.
Ich gehe auch erst seit kurzem wieder kämpfen und habe dementsprechend erstmal "die Jacke vollgekriegt" .
Was dein Gegner von dir hält ist doch egal - fallen muß er! Welche Graduierung der hat, ist auch wurscht.
Es ist schon mancher Dan-Träger überrascht worden und aus war`s.
Immer fleißig trainieren und besser werden. Dazu noch regionale Randori besuchen, dann wird das schon.

shinbashi
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Lin Chung »

Aber ich mache keine Wettkämpfe, um anderen etwas zu beweisen, sondern höchstens mir selbst
...das ist die richtige Richtung. That's the way I like it.

Die werden sich in zwanzig Jahren auch umgucken. Entweder sie sind nicht mehr beim Judo oder ihnen geht es so wie dir. Lach.
Grüße
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von katana »

Entweder sie sind nicht mehr beim Judo oder ihnen geht es so wie dir
Da hat Lin Chung völlig recht,
wobei erfahrungsgemäß auf Leute mit dieser Denkweise das Erstere zutrifft.
Josef
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Josef »

Judoka68:
Ja hallo, hab deinen Bericht gelesen. Also hör nicht drauf, was der Kasper hinter deinen Rücken erzählt, ob du kämpfst, musst nur du ganz allein wissen. Und offensichtlich willst du kämpfen :) Hör zu, ich hab schon Gelb-Orange-Gurte Braun-Gurte auf Ippon werfen sehen (ok, 1x, und der Braungurt war keine Kämpfernatur, der gelb-orange aber wohl sehr :)

Und vergiss nie, auch wenn du alle Kämpfe verlieren solltest, so ist das doch immer eine Möglichkeit mit _anderen_ Leuten zu kämpfen als mit den immer 20-30 gleichen im Verein, Alles andere wurde ja schon von anderen Leuten geschrieben. Nee, n bisschen mehr Selbstbewusstsein, keine Angst, du machst dich da nicht lächerlich, wenn du kämpfen gehst. Und - ich kann mir vorstellen, daß Berlin ein hartes Pflaster ist, bestimmt viele gute Kämpfer da, also RESPEKT.

Nicht aufgeben. Du wirst bald merken, dass es irgendeine Technik gibt, mit der du mehr als 1x gewinnst, deine erste "Spezialtechnik", glaub mir, das wird dich aufbauen, vielleicht auch etwas in eine Sackgasse führen, weil du dann nur noch das machen willst, aber es wird der Sache wieder neuen Reiz geben und so schnell schaust du gar nicht, dann hast du den grünen Gurt und musst aufpassen, dass du nicht gejagt wirst, denn dann fängst du an als "Beute" für die Orange-gelben interessant zu werden (Prestige und so, ist ja klar, jeder ist doch stolz, wenn er einen Höhergraduierten schlägt :)

Bis dahin weiterhin VIEL SPASS und auch Erfolg

Josef
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von schorschi »

Hallo,
auch ich als Wiedereinsteiger (39/1.Kyu) seit 1 Jahr nach 15 Jahren Pause wieder dabei, trage mich mit dem Gedanken mal wieder einen Wettkampf mitzumachen. Wie ist denn die Leistungsdichte auf solchen Ü30-Turnieren ?
Habe gelesen, dass demnächst in Heilbronn die Deutschen Meisterschaften Ü30 stattfinden, wobei mir das noch zu kurzfristig wäre, da meine Kondition derzeit im Keller und mein Gewicht 4-5 Kg über 100 liegt. Meiner Meinung nach müsste ich auf jeden Fall noch unter 100 kommen, da mit 105 gegen Kämpfer mit 120-140kg anzutreten und das mit schlechter Kondition, wohl keine wirklichen Erfolgsaussicheten hätte.

Welche Graduierungen starten denn auf diesen Turnieren, eher höhere oder gleichmässig gemischt ??
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Brigadier »

Hi,

egal was andere sagen, mach was du für richtig hältst. Du fragst ja andere auch nicht, ob deine Frau / Freundin die richtige ist, oder ob du Eis oder Schokolade magst oder was deine Lieblingsfarbe ist.... :D

Ich selbst trage mich auch mit dem Gedanken nach langer (Sehr, sehr, sehr langer) Pause wieder mal auf Turnieren anzutreten. Den kleineren zunächst.... Auch ich muss Ü30 (eigentlich sogar Ü40 *g*) antreten. Oder mich mit den 'jungen' rumbalgen... Mal sehen.

Grüße

Brig
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Shinbashi »

schorschi hat geschrieben:Hallo,
auch ich als Wiedereinsteiger (39/1.Kyu) seit 1 Jahr nach 15 Jahren Pause wieder dabei, trage mich mit dem Gedanken mal wieder einen Wettkampf mitzumachen. Wie ist denn die Leistungsdichte auf solchen Ü30-Turnieren ?
Habe gelesen, dass demnächst in Heilbronn die Deutschen Meisterschaften Ü30 stattfinden, wobei mir das noch zu kurzfristig wäre, da meine Kondition derzeit im Keller und mein Gewicht 4-5 Kg über 100 liegt. Meiner Meinung nach müsste ich auf jeden Fall noch unter 100 kommen, da mit 105 gegen Kämpfer mit 120-140kg anzutreten und das mit schlechter Kondition, wohl keine wirklichen Erfolgsaussicheten hätte.

Welche Graduierungen starten denn auf diesen Turnieren, eher höhere oder gleichmässig gemischt ??
Ich würde erstmal klein anfangen. Also Bez.EM und kleinere Pokalturniere. Dort ist die Graduierung gemischt.
Ich starte auch erstmal dort und wenn ich da was reißen kann, geht es eine Stufe höher.
Bei größeren Turnieren ist die Gürtelfarbe sehr dunkel. Bei der DEM Ü30 sind dann ehem. Bundesligakämpfer und ähnliche Kaliber dabei.
Dort wird aber in Altersgruppen gekämpft. M30, M40 usw.

shinbashi
Gruß
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von Brigadier »

Ich für meinen Teil habe keine hochstrebenden Ambitionen. Ich möchte mich mit Spass mit anderen messen und das 'Mattenfeeling' erleben. Nicht mehr und nicht weniger. DM? Ich glaube eher nicht....

Grüße

Brig
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Re: Gehe ich den richtigen Weg?

Beitrag von mcdüse »

Judoka68 hat geschrieben:Wie seht ihr das, wenn ihr auf einem Wettkampf einem "Frischling" wie mir gegenübersteht?
wenn mir ein Ü40 "Frischling" gegenüber stünde, hätte ich im Grunde nur eines: Respekt!!!
Wer sich in dem Alter, ohne große Erfahrung im Wettkampf mit Leuten auf die Matte stellt, die teilweise Jahrzehnte Erfahrung haben und wo man sich nicht zwingend bei allen drauf verlassen kann, dass sie ein wenig rücksichtsvoll bzw. angemessen agieren, ist in meinen Augen verdammt mutig (im besten Sinne).

Wenn auf Wettkämpfen nur die starten, die dort vermeintlich "etwas reißen" können, sind die Wettkämpfe ganz schön dünn besetzt. Außerdem bleibt die Frage, woher ich weiß, wer etwas reißen kann, wenn ich neue oder unerfahrenere Judoka nicht auf Wettkämpfe lasse.

Also, hau rein und mach weiter, aber paß auf Deine Gesundheit auf ...

Ich finde es jedenfalls klasse von Dir!
Gruß

McDüse

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