Zwischenfazit nach 1. Gürtelprüfung

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Majalex
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Zwischenfazit nach 1. Gürtelprüfung

Beitrag von Majalex »

Hallo zusammen,

hab mir gedacht, ich schreib mal ein nach einem halben Jahr kurzes Zwischenfazit, wies bei mir so läuft :D

Nachdem ich gestern - endlich - meine erste Prüfung ablegen konnte und nun den Weiß-Gelben Gürtel tragen darf - naja wenigstens ein bisschen Farbe.

Technisch befind ich mich ebenfalls auf dem Vormarsch, so dass einige doch etwas höhere Techniken (Tani-otoshi, Soto-makikomi ect funktionieren schon recht gut) und auch ansonsten hab ich nicht mehr ganz so oft den Freiflugschein wie früher. Auch beim Training in einem befreundeten Verein konnte ich viel mitnehmen und so hat doch tatsächlich eine Trainingseinheit genügt um mein Randoriverhalten so zu verbessern, dass ich auch ganz gut durch komm mit meinen Würfen und gleichzeitig weniger geworfen werde. :)

So langsam macht sich auch die Aikido-Judo Kombination bezahlt vor allem, wenn so tolle Sprüche kommen wie "Du musst erst deinen Griff durchbringen, bevor du werfen kannst" (Weißgurt 2 Wochen Judo), da konnt ich einfach nicht widerstehen und hab gleich mal ohne Griff geworfen. Nicht ganz fair, aber lustig wars allemal.

Wenns nach meinem Trainer geht, soll im November der erste Wettkampf sein, etwas früh aber nun gut fallen kann ich inzwischen und ein paar Leute kennen lernen werd ich da wohl auch, also solls mir recht sein

Spaß machen tuts immer noch, vor allem dank der tollen Truppe, die wir da haben. Das solls mal fürs erste gewesen sein aber ich schieb sicher demnächst noch etwas nach *G*

Gruß
Alex ^^
Holger König
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Re: Zwischenfazit nach 1. Gürtelprüfung

Beitrag von Holger König »

Werfen ohne klassischen Griffkampf sollte eigentlich im Training öfter geübt werden. Es gibt Situationen, wo der Gegner einem nach dem Lösen des Griffs nicht frontal gegenüber steht. Auch da sollte man reagieren können.
Vor einiger Zeit passierte mir im Training eine Situation, wo ich nach dem Lösen des Griffs plötzlich schräg hinter meinem Partner stand. Die Situation haber ich dann mit einem nicht ganz schulmäßigen (einhändiger Griff in den Nacken) Tani-Otoshi gelöst.
Majalex
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Re: Zwischenfazit nach 1. Gürtelprüfung

Beitrag von Majalex »

Wird im Randori/Wettkampfvorbereitung/Wettkampf nicht fast jeder Wurf "nicht ganz schulmäßig" geworfen? Geht mir zumindest so, dass die Würfe teils aus 'nem entweder bescheidenen oder eben 'nem eigentlich falschen Griff kommen, allerdings muss ich dazu sagen, mein Trainer findet das net soo wild, er meint, des zeigt nur, daß man in der Lage ist, seine Techniken anzupassen.

Gruß
Alex
Zuletzt geändert von Fritz am 08.09.2009, 10:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Reaktivator
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Re: Zwischenfazit nach 1. Gürtelprüfung

Beitrag von Reaktivator »

Holger König hat geschrieben:(...) klassischen Griffkampf (...)
Ein Widerspruch in sich: "klassisch" sollte eigentlich nicht der "Griffkampf" (= Kampf um den Griff) sein, sondern der Kampf mit Griff (= nach erfolgtem Greifen).

Dann würde dieser Satz direkt eine ganz neue Bedeutung erhalten:
Holger König hat geschrieben:Werfen ohne klassischen Griffkampf sollte eigentlich im Training öfter geübt werden.
Nämlich nicht um den Griff kämpfen - sondern (mit erfolgtem Griff) versuchen zu werfen. Das sollte (wieder) mehr geübt werden - vor allem von Anfängern und mittel Fortgeschrittenen.
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tutor!
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Re: Zwischenfazit nach 1. Gürtelprüfung

Beitrag von tutor! »

Majalex hat geschrieben:Wird im Randori/Wettkampfvorbereitung/Wettkampf nicht fast jeder Wurf "nicht ganz schulmäßig" geworfen?
Wenn das, was "schulmäßig" gelehrt wird, nicht wirklich im Randori klappt, es dafür aber funktioniert, wenn man es "nicht ganz schulmäßig" macht, kann dies zwei Ursachen haben:
  • man beherrscht die "schulmäßige" Ausführung einfach nicht,
  • das, was als "schulmäßige" Ausführung verstanden wird, ist schlicht "verbesserungsbedürftig".
Ich habe bewusst "schulmäßig" in Anführungsstriche gesetzt, denn es gibt nirgendwo für irgendeine Technik eine Festlegung, wie eine "schulmäßige" Ausführung aussehen soll. Mit anderen Worten: "schulmäßig" existiert zwar als umgangssprachlicher Begriff, aber er beschreibt nichts Exaktes.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Zwischenfazit nach 1. Gürtelprüfung

Beitrag von Majalex »

Oder von beidem etwas. Es war auch nicht gemeint, dass man die Schulmäßigen nie durchbekommt. Gemeint war, dass je nach Situation ein anderer Eingang/anderer Griff auf einen Wurf u.U. besser funktioniert, als die Standardvariante. Also nicht dass die Standardvariante nicht funktionieren würde, nur dass sie für bestimmte Situationen angepasst werden muss/es sinnvoller ist, sie anzupassen.

Gruß
Alex
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Re: Zwischenfazit nach 1. Gürtelprüfung

Beitrag von derLichtschalter »

Hi Majalex,

herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Prüfung. Und ich kann jetzt - nach etwa einem Monat aktiver Teilnahme am Aikido-Training (mindestens einmal, meist mehrmals die Woche) - eine signifikante Verbesserung meiner Judo-Technik feststellen. Unter anderem hat mir das Aikido einige Haltungsfehler (Fußstellung, Schulter-Hüft-Beine-Ausrichtung/-Koordination etc.) ausgemerzt, und mir auch einiges interessantes bspw. über Gleichgewichtsbrechung beigebracht. Meistens ist das glaube ich nicht einmal konkret festzumachen, sondern eher eine intuitive Lehre, die man daraus zieht. Auch das Grifflösen oder eben grifflose Werfen fällt mir mittlerweile leichter bzw. überhaupt sehr leicht. Ich kann deine Erfahrungen mit der parallelen Ausübung von Aikido und Judo durchaus nachvollziehen und bestätigen. Ich habe beispielsweise in meinem einen Monat Aikido mehr gelernt als im letzten Jahr Judo und dabei viel zusätzliches Wissen mitgenommen - trotz meiner mittlerweile etwa 12 Jahre währenden Judo-Praxis. Sogar meine Fallschule hat sich verbessert und die war zumindest laut meiner bisherigen Trainer mehr als gut - ohne jetzt überheblich wirken zu wollen.

Viele Grüße,

Lightmaster

EDIT: Zum grifflosen Werfen muss ich aber noch sagen: Wenn dein Gegenüber nicht fallen kann und selbst wenn er es kann, sollte man da wirklich vorsichtig sein. Dass man einen Partner beim Wurf durch den eigenen Griff im Fallen kontrollieren kann, ist ganz essentiell und bei vielen Würfen ohnehin zur korrekten und effektiven Ausführung notwendig. Wenn man nicht zumindest in der Wurfphase noch reingreift, kann zumindest bei einem Anfänger ordentlich was schief gehen. Meine Trainingspartner haben sich bisher noch nicht beschwert, aber das sind immerhin auch schon Leute mit Graden vom 3. Kyu aufwärts...
Majalex
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Re: Zwischenfazit nach 1. Gürtelprüfung

Beitrag von Majalex »

Ja besonders bei der Aikidoversion des O-Goshi usw. sollte man unbedingt noch nachgreifen kurz vorm Abwerfen. Gibt kaum was blöderes, als wenn der andere plötzlich seinen Griff löst mitten im Wurf und dann auf einmal in hohem Bogen, Gesicht voraus in Richtung Matte schnallt (Im Aikidotraining des öfteren passiert, da unser Trainer darauf besteht, daß wir als Uke den Griff lösen, um dann abrollen zu können (funktioniert bei entsprechend Zunder im Wurf eindeutig nicht, nicht mal beim Trainer))

Die Verbesserung der Haltung und der "Feinarbeit" bei den Würfen durch das Aikido Training kann ich bestätigen, bei einer unserer Judoka sind frühere "Patzer" in der Wurfausführung bereits nach einem Monat (8 Trainingseinheiten) Aikido deutlich besser geworden, und sie steht nun nicht mehr übers Knie auf bei der Vorwärtsfallschule.

Gruß
Alex
Zuletzt geändert von Fritz am 11.09.2009, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zwischenfazit nach 1. Gürtelprüfung

Beitrag von Majalex »

So da meld ich mich mal wieder ;)

Letzte Woche konnte ich nun erfolgreich die zweite Prüfung ablegen, Judo macht nach wie vor riesen Spaß.
In meinem Verein konnte ich nun auch schon die ersten offiziellen Aufgaben übernehmen, so das ich nun auch im Vereinsleben stärker integriert bin. Auch im Kindertraining habe ich inzwischen einige Aufgaben übernommen und schon zwei Gruppen erfolgreich zur Gürtelprüfung begleitet =)

Wie sich inzwischen auch herausgestellt hat habe ich wider Erwarten nicht alles vergessen, was ich als Kind im Taekwondo Allkampf gelernt habe, so haben die Techniken O-uchi-Gari und Seoi-Otoshi (Ja ich weiß, es ist eigentlich keiner), beinahe ungeübt, bei der Gürtelprüfung funktioniert. Auch der Ippon-Seoi-Nage und der Tai-Otoshi für die nächste Prüfung funktionieren bereits sehr gut, faszinierend auch, daß diese Techniken anscheinend nicht im Kopf gespeichert sind (wenn ich nachdenke beim Werfen endet es fast immer in einer mittelschweren Katastrophe) sondern der Körper sich zu "erinnern" scheint.

Dieses Jahr stehen nun auch meine ersten Wettkämpfe an, auf die ich mich schon freue, auch wenn ich nicht wirklich weiß, was oder besser wer mich erwartet.

Wie man sieht immer noch alles bestens, macht super viel Spaß und irgendwie bereu ichs inzwischen, dass ich immer etwas bewegungsfaul war und erst so spät beim Judo gelandet bin.

Gruß

Alex =)
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