Judo "im Alter" die XX

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NO*GI
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Judo "im Alter" die XX

Beitrag von NO*GI »

Hallo Sportskameraden

Das Thema wurde hier zwar schon öfter diskutiert, möchte aber trotzdem nochmal drauf rumkauen! :)

Geht um Judobeginn, im vortgeschrittenen Alter:

Bin 27 und im Prinzip recht sportlich. Mache seit mittlerweile 12 Jahren Kraftsport und habe schon bei Kickboxen und naja, nennen wir's mal NO Gi Jiu Jitsu reingeschnuppert.

Dieses rangeln und raufen hat mir sehr gut gefallen, kann jedoch beruflich bedingt, nicht mehr zu den Trainingszeiten des Studios teilnehmen.

Da meine Tochter (6) vor kurzem mit Judo begonnen hat und die Trainingszeiten dort ideal wären, hat SIE mich irgendwie auf die Idee gebracht! :D

Das ich mittrainieren kann, ist mir klar - nur ist mir das Erfahrungsgemäß zu wenig! Bin halt seit e & j ein ehrgeiziger Sportler und möchte, wenn ich was anpacke, es RICHTIG machen bzw. was "reissen".

Das ich kein Olympiasieger mehr werden kann ist klar, aber wie realistisch stehen meine Chancen, in 2-3 (?) Jahren, in der Landes vill. sogar Bundesliga mitzukämpfen? Kennt jemand evtl. sogar persönlich, ähnliche Spätzünder?

Würde mich über zahlreiche und kompetente Antworten freuen!


Grüsse,
NO*GI
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Hi - wo wohnst Du. Das wäre zunächst einmal wichtig, ob ich Dir so auf die Schnelle einen Tip geben kann. Stadt reicht.
Viele Grüße
U d o
NO*GI
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Beitrag von NO*GI »

Hallo Udo

Eine optimale Trainingsstätte wie ich meine, habe ich mit dem Budokan in Wels (Österreich) http://www.judo-wels.at/home/ gefunden.

Trotzdem Danke! :)


Grüsse,
NO*GI
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Simon
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Re: Judo "im Alter" die XX

Beitrag von Simon »

NO*GI hat geschrieben:Hallo Sportskameraden

Das Thema wurde hier zwar schon öfter diskutiert, möchte aber trotzdem nochmal drauf rumkauen! :)

Geht um Judobeginn, im vortgeschrittenen Alter:

Bin 27 und im Prinzip recht sportlich. Mache seit mittlerweile 12 Jahren Kraftsport und habe schon bei Kickboxen und naja, nennen wir's mal NO Gi Jiu Jitsu reingeschnuppert.

Dieses rangeln und raufen hat mir sehr gut gefallen, kann jedoch beruflich bedingt, nicht mehr zu den Trainingszeiten des Studios teilnehmen.

Da meine Tochter (6) vor kurzem mit Judo begonnen hat und die Trainingszeiten dort ideal wären, hat SIE mich irgendwie auf die Idee gebracht! :D

Das ich mittrainieren kann, ist mir klar - nur ist mir das Erfahrungsgemäß zu wenig! Bin halt seit e & j ein ehrgeiziger Sportler und möchte, wenn ich was anpacke, es RICHTIG machen bzw. was "reissen".

Das ich kein Olympiasieger mehr werden kann ist klar, aber wie realistisch stehen meine Chancen, in 2-3 (?) Jahren, in der Landes vill. sogar Bundesliga mitzukämpfen? Kennt jemand evtl. sogar persönlich, ähnliche Spätzünder?

Würde mich über zahlreiche und kompetente Antworten freuen!


Grüsse,
NO*GI
äh, zwischen Landesliga und Bundesliga liegen Welten.

In vielen Regionen ist die Landesliga die unterste im Ligabetrieb. Als engagierter Erwachsener kann man ca. 3 Mal pro Jahr eine Gürtelprüfung ablegen und ist damit theoretisch nach spätestens einem Jahr für Wettkämpfe zugelassen. Technisch klappt dass auch.

Die Erfahrung zeigt, dass man nach 2-3 Jahren durchaus in der Landesliga mitkämpfen kann...

Es hängt immer vom Verein ab, ob die Möglichkeiten bestehen!
NO*GI
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Beitrag von NO*GI »

Hallo Simon

Das hört sich doch schon sehr gut an, Danke!

Was ich mir bis jetzt angelesen habe, verfügt Judo über ein doch sehr breites Spektrum an Techniken. Das kann man sich in einem Jahr alles aneignen- Nein oder?


Grüsse,
NO*GI
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

hi - möchte Dir nicht den Mut nehmen.
Aber Bundesliga und Landesliga kannst Du vergessen. Es sei denn, Du wohnst in einer Gegend, wo nichts los ist. Daher kam meine Frage nach dem Wohnsitz.
Es hört sich witzig an. Aber kannst Du Dir "fast Leistungssport" (das ist Bundes- und Landesliga) und damit möchte ich Dir weder persönlich noch sportlich gesehen zu nahe treten, beruflich, sprich finanziell erlauben?
Man muss in Deinem Alter mal so von heute auf morgen mit einem Schein nach dem Turnier rechnen.
Wenn es Dir um fit sein geht, hast Du mit Judo eine gute Entscheidung getroffen. Das geht noch mit 60.

Übrigens Spektrum aneignen - ich bin 56 mache seit 1964 Judo und habe manchmal das Gefühl ich kann immer noch nicht alles - und erzähl mir jetzt blos niemand etwas von Alzheimer.........

Aber jetzt mal ehrlich. Dein Ehrgeiz in allen Ehren. Judo ist super, anstrengend, man kann schwitzen wie S..., merkt nach einem "Randori", lernst Du dann auch noch kennen, Muskeln, die man irgendwo hat, auf die man bisher in keinem Sportstudio aufmerksam gemacht wurde, dass es sie überhaupt gibt, kennen.
Zuletzt geändert von judoka50 am 09.11.2006, 23:03, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
U d o
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Trax
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Beitrag von Trax »

NO*GI hat geschrieben:Was ich mir bis jetzt angelesen habe, verfügt Judo über ein doch sehr breites Spektrum an Techniken. Das kann man sich in einem Jahr alles aneignen- Nein oder?
Ehrlich gesagt-nein. Dafür gibt es zuviel Techniken und Varianten davon. Man kann zwar viele Sachen sich vorstellen, anlesen und dann üben,üben und nochmals üben. Aber zwischen "zu Wissen wie ein Wurf geht" "Zu Wissen wie man ihn richtig macht" und" Erfolgreich im Randori/Wettkampf anwenden" liegen Welten. Die letzten beiden Punkte kommen halt hauptsächlich durch Erfahrung, jedenfalls so wie ich das mitbekomme. Und Erfahrung kommt nun mal nur mit der Zeit und ständigem Training.

Aber man muss nicht alle Techniken können. Das geht am Anfang gar nicht, wegen der Menge. Und man muss auch nicht alle perfekt können um im Wettkampf erfolgreich zu sein, das kann keiner. Selbst die besten Top-Judoka haben vllt 10-15 Top-Techniken.

Es hängt natürlich auch davon ab, wieviel Zeit du pro Woche ins Judotraining investieren kannst. Aber trotzdem, so wie ich das auch als purer Anfänger mit 20 mitbekomme, wissen wie irgendwas geht ist halt die eine Sache, das meisten Details kommen durch Erfahrung, und dazu muss man Unmengen üben.

Gruß
Tobias
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Oberon
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Beitrag von Oberon »

Zum Thema Wettkampf:

Ich sehe das ein wenig anders. Bundesliga ist unrealistisch, Landesliga kommt aber auch auf die Region an. Bei uns gibt es nur Bezirksliga, und wenn man da ein bisschen Glück hat, ist man schnell in der Landesliga.
Das Leistungszentrum and dem du trainierst, hört sich doch sehr gut, also spricht für Wettkampjudo.
Wenn das Interesse in diese Richtung geht, gibt es die Ü30, und in 3 Jahren bist du dabei. Du siehst auch im hohen Alter gibt es noch viele landesweite Wettkämpfe.

http://www.dasjudoforum.de/forum/viewtopic.php?t=1699

oberon
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Beitrag von judoka50 »

Da kann ich Oberon nur zustimmen - wollte Dir auch nicht den Mut nehmen. Ganz im Gegenteil. Im Judo - und da wird jeder zustimmen, wirst Du, egal in welchem Alter, ob in Ligakämpfen oder einfach nur beim Training, für die nächsten Jahre immer jemand finden, der Dich motiviert so gut zu werden, wie er es ist.
Viele Grüße
U d o
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Clonk
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Beitrag von Clonk »

Die Landesliga ist in drei Jahren schon zu erreichen. Aber wie hier schon geschrieben wurde, hängt es vom Verein ab. Ich denke, dass du durchaus gut vorankommen würdest, da du ja viel Sport treibst. Aber der Verein spielt da die Hauptrolle.
Gruß,
Clonk
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Nach meiner erfahrung ist die Leistunsgdichte im Judo sehr hoch und judoka, die sich von vornherein solche Ziele setzen halten i.d.R. nicht einmal die ersten beiden Jahre durch.
Entweder backst du kleinere Brötchen oder fängst an mit Snakboarden oder so was, da kann man in kurzer zeit was werden.
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Lippe
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Beitrag von Lippe »

Du willst kämpfen? In Bundes- oder Landesliga?
Dann setze Dir die Landesliga als Ziel und fange an zu trainieren. Wenn Du es nicht ausprobierst wirst Du nie wissen, ob Du es erreichen kannst oder nicht.
NO*GI
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Beitrag von NO*GI »

So ähnlich habe ich mir die Antworten vorgestellt, Danke!

Könnt ihr mir evtl. ein (Anfänger)buch empfehlen, wo man sich einen groben Überblick, der gesammten(?) Techniken verschaffen kann.

Was haltet ihr zb. von Ohlenkamp? http://www.amazon.de/Meisterliches-Judo ... F8&s=books


Grüsse,
NO*GI
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LenDa
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Beitrag von LenDa »

Hi

wie wäre es mit dem Buch Judo lernen.

Sorry, aber wenn ich lese, das jemand von einer Sportart keine Ahnung hat und dann nach zwei, drei Jahren in der Bundesliga mitmachen will, dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln...

David
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Die Idee mit den beiden Büchern kann man ruhig ernst nehmen.
Hilft ihm aber nicht sonderlich für die Prüfungen in Österreich.

Bezüglich der Pläne holt ihn die Realität, bzw. eines der ersten Randori mit einem Kämpfer schon langsam wieder einige Stufen nach unten.

Sinnvoller wäre da aber schon eine ältere Version von Riccardo Bonfrachi:

http://www.amazon.de/Wir-machen-Judo-Ri ... 3922006183

Das ist nicht an Prüfungen gebunden und man bekommt zur Bewegungsgrundlage in alle Richtungen Hilfestellungen.

Der Wurf ist, nachdem man ihn kann, Mittelpunkt und darum sind dann sternförmig weiterführende Situationen aufgebaut.
Um den Wurf herum gibt es dann: Erfolg, Teilerfolg und dann weiterführende Techniken, über Block, Ausweichen Kontern usw. - und das alles jeweils zu einem Wurf.

Wenn man das kann, hat man schon ein gesundes Repertoire.
So mancher Schwergewichtler benutzt weniger Techniken :-)
Das Buch ist glücklicherweise mal wieder neu aufgelegt worden.
Kann ich auch jedem empfehlen, der für das Kinderjudo verschiedene Sitiationen um einen Wurf herum erarbeiten möchte.
Viele Grüße
U d o
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Meine Güte, seit wann wird man durch Bücher Landesliga oder Bundesliga-Kämpfer? Auch Videos bringen nichts. :P

Was wirklich was bringt ist jeden Tag trainieren mit verschiedenen Partnern, ob groß oder klein, schwer oder leicht. Man muss das Gefühl fürs Kämpfen bekommen, entwickeln, immer wieder auf Turniere gehen und Erfahrung sammeln und und und und...

Wie gesagt: do it :alright
Grüße
Norbert Bosse
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Hi - so ähnlich habe ich es ihm auch schon erklärt.
Der Tip mit den Büchern ist doch zumindest nicht verkehrt, wenn er vor Erfolgsfrust nicht in den Schlaf kommt.

(Übrigens Gruß nach HoWi)
Viele Grüße
U d o
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Clonk
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Beitrag von Clonk »

Bücher können zwar einen Überblick verschaffen, aber nur mit ihnen kommt man nicht gut weiter. Lin Chung hat recht: Sorg zuerst dafür, dass du weißt, wie dein Verein vorankommt. Vielleicht kannst du auch ein Probetraining absolvieren? Das würd helfen.
Gruß,
Clonk
Judomax
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Beitrag von Judomax »

Okay 1. Wenn du nur Wettkampfjudo machen willst bringen dir Judobücher wenig. Allerhöchstens extra auf Wettkampf bezogene Bücher z.B. die Ippon-Books Reihe. Aber das mit der Bundesliga kannst du dir aus dem Kopf schlagen. Der Sohn meines Sensai kämpft jetzt Buli und der hat wirklich 12 Jahre Tag und Nacht trainiert. Seit 1 Jahr trainiert er sogat 3h 6 mal die Woche und er darf trotzdem nicht lockerlassen. Also es ist riesen Arbeit um so weit zu kommen und das lässt sich nichtmehr machen wenn man über 30 ist.
Aber Landesliga ist da sicher drin und dann kannst ja immernoch mal mit deiner Mannshcaft aufsteigen.

Gruß Max
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
yamamoto

Beitrag von yamamoto »

Das ist wirklich ein Thema zum Kopfschüttlen... :irre

OHNE Training, OHNE Erfahrung gleich auf die Bundesliga zu schielen? Sorry, aber das sind genau die Leute, die ich gleich wieder nach Hause schicke.

Ich weiß, daß man im Wettkampf nicht mehr als drei Techniken braucht um was zu reißen. Aber wenn man darin Jûdô sehen möchte, sollte die Frage lauten:

"Wie lange kann ich Jûdô machen, wenn ich möglichst schnell in den Wettkampf einsteige?"

:rofl
wenn ich was anpacke, es RICHTIG machen bzw. was "reissen".
Geduld ist eine Tugend ;)
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