Jenseits von Verkleidungen

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HBt.
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Jenseits von Verkleidungen

Beitrag von HBt. »

Aus dem Informations- u. Umfragefaden viewtopic.php?f=23&t=9646 ziehe ich folgende Sequenz zur weiteren Betrachtung heraus:
Julian hat geschrieben:(...)Ich glaube nicht, dass man das Problem (der großen Fertigkeits- und Interessenunterschiede) in den großen Verbänden mit ihren vielen Gürtelstufen lösen kann.
Man kann m. M. n. nur aufhören, sich dafür zu interessieren.
Weiter schrieb 'Julian' diesen Satz:

"Was, zugegeben, leichter ist, wenn man sich nur noch in einem kleinen aber durchaus diversen KK-Umfeld bewegt, wo aber weitestgehend keine Verbände und Rangabzeichen beteiligt sind oder eine Rolle spielen."

Den ich für sehr bedeutend erachte, denn er deckt sich mit meinen persönlichen Erfahrungen.

#
Es existieren folgerichtig mehrperspektive Konflikte und dennoch könnte man einen Lösungsweg ausmachen; schneller und sicherer graduieren, so dass man das Thema 'der Pommes frites' (eben die blöde Markierung auf den Gürteln)
und auch der anderen Verkleidungen zeitig ad acta legen kann /legt!

Das allergrößte Problem ist das eigene Ego, hier in seiner störenden und vollen Bandbreite zu verstehen. Dieses Ego ist in allen Belangen kontraproduktiv, es stört und interferiert ...
Lassen wir es außen vor,
denn, wenn man schnell zum Ziel kommt, kann man jegliche Allüren, die nichts weiter als Unsicherheiten repräsentieren, fallen lassen und sich den Essenzen widmen - gänzlich anders Lernen und Erfahren.

Ehemals bestand die gesamte Grundschule aus fünf großen Abschnitten sowie weiteren fünf Klassen (5.Kyu bis 1.Kyu & 1.Dan bis 5.Dan), vergleichbar mit unserem alten Schulsystem - nach der achten oder zehnten Klasse stand uns bereits die Welt offen. Reif und vollkommen waren wir deshalb noch lange nicht - keine Meister, doch angefüllt mit Wissen und Handwerkszeug. Die einen mehr und die anderen weniger.

Diesen sympathischen Ausgangspunkt (als Ideal angenommen) können wir heute nur noch mit echter Konzentration auf das Wesentliche erreichen, um darüberhinaus, ... tja, was den nun? ... entdecken.
Mehr geht nicht.
Wenn uns (dem Menschen, nicht dem Leistungssportler - eine Ware, ein künstliches Produkt) die neuen Ordnungen und Ansätze dabei helfen diese persönliche Richtung einschlagen zu können, dann ist sie richtig und gut.

##
Die Zwänge des ewigen Wirtschaftswachstums werden uns allerdings ganz bestimmt am persönlichen Reifeprozess (durch irgendein Budo oder eine andere Ausprägung) hindern - es ist eben nicht jedem vergönnt, oder?

Zur Zeit killt bei mir alles und jenes //das HOMEOFFICE, das PENDELN, das HICKHACK, die ANGST, das ALTER ... zum Schluss noch ein zeitgenössischer Slogan: "Wird xyz zum GameChanger?"


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Die alles entscheidene Frage

Beitrag von HBt. »

Wann haben wir Zeit?
Wenn wir frei und unabhängig sind, selbstverständlich. Ob wir voranschreiten oder nicht, ist ergo keine Frage der Prioritäten - der profanen Priorisierung. Sondern eine Frage der Zeit, die wir uns (für uns selbst) nehmen können.

Als Schüler wird für mich gesorgt, ich besitze sogar einen Studenplan und Freizeit ... hocke ich nun allerdings "ganztags" irgendwo rum und muss teilweise sogar noch hin und her wackeln, und so weiter, dann
schwindet meine Zeit & Motivation ernorm.

Theoretisch hätte ich als Schüler Zeit, Judo in Schuljahren übertragen bedeutet: mit 16 bis 18 Jahren bin ich 5.Dan. Danach finde ich nur noch als Rentner Zeit, vorausgesetzt ich bin rundum versorgt, also wieder frei. Mit anderen Worten: wer nicht als ganz junger Mensch den Judoschulabschluss erzielte, wird erst wieder mit 67 Jahren starten können. Alles andere muss zum Zerrbild führen. Die neue und die zukünftigen Ordnungen des zentralen, einigenden Verbandes (ist ja eigentlich nur eine Verwaltung der Interessen & Belange) können nicht durchschlagend greifen, wenn die tragende Struktur nicht gegeben ist.


Der Klimawandel wird, und alle noch folgenden Pandemien' werden, uns beim Aufbau einer wirklich tragenden Struktur helfen (können). Wir müssen umdenken und zwar sofort. Leider lehrt uns die Geschichte (üblicherweise), erst nach dem totalen Zusammenbruch ...


HBt.
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Kollaps und der Wiederaufbau - etwas Neues

Beitrag von HBt. »

Auf das kôdôkan judo bezogen kann man feststellen: es ist schon längst ein Teil der Geschichte, das Sportjudo zerlegt sich international seit vielen Jahren ebenfalls von selbst.

Lokal' doktorn wir an den Symptomatiken des bereits toten Ideals herum, mit allen Mitteln versuchen wir den Patienten zu beatmen - meistens mit Teddybären, DriveIn-Graduierungen, Basteln, Wettkullern ... und dieses
alles als OnLine-Challenge, dabei auch immer tugendgerecht ... nur nicht anecken (es könnte vielleicht auch den nächsten Dan kosten oder erwirtschaften?!), bloß nicht - oder auch aus Prinzip, gerade um progressiv dazustehen.

#
Es existiert kein Rezept, kein Allheilmittel.
Das Ende ist nun einmal das Ende, der Patient ist tot.
Die Hoffnung und das vollkommende Glück,
die Geburt eines neuen (Judo)lebens, scheiden in unserem Fall wohl aus.

Lebten wir eine Rekonstruktion oder sind wir Zeitzeugen der jüngsten (Judo)evolution?

:dontknow
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Ein Nachtrag ...

Beitrag von HBt. »

zum erkannten "Problemfeld bei Dan-Prüfungen", keine Zeit, keine Partner!

1. Wir müssen gemeinsam Zeit haben.

2. Die Partner müssen leistungs- u. anspruchsmäßig gut zueinander passen.

Zwei Kriterien die heutzutage niemals mehr zusammenfallen /zusammenkommen werden.

HBt.
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