Krim- der sanfte Weg?

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Kumamoto
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Krim- der sanfte Weg?

Beitrag von Kumamoto »

Hätte man von Wladimir Putin, immerhin IJF- Ehrenpräsident, nicht ein anderes Vorgehen auf der Krim erwarten können bzw. dürfen?
Oder ist ihm dabei das Hemd (ein starkes Russland) näher als die Hose (Sportlichkeit/ Fairness)?
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Belesdan
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Re: Krim- der sanfte Weg?

Beitrag von Belesdan »

Er wird sich sicherlich als gerechten und moralischen menschen bezeichnen (und es auch glauben), so wie die meisten diktatoren.
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Shinbashi
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Re: Krim- der sanfte Weg?

Beitrag von Shinbashi »

Putin weiß was er tut. Man muss auch nicht Alles glauben, was einem unsere Medien so erzählen.
Als das kurze Geschrei wegen der "Fuck the EU" Äußerung anschwoll, wurde etwas wichtiges weggelassen:
Die selbe Politikerin sagte auch ,dass die USA in der Ukraine mehrere Millionen US-Dollar in die Opposition investiert hat.
Also ein "Regime-Change" nach bekanntem Vorbild.
Wie war das nochmal, als in den 90ern das Kosovo mit Gewalt von Serbien abgetrennt wurde? DAS war Demokratie und Völkerrecht???
Die Krim gehörte schon zu Zarenzeiten zu Russland. Chruschtchow hat sie in einem Anfall von Größenwahn mit einem Federstrich der damaligen Ukrainischen Sowjetrepublik zugeschlagen. Es blieb ja "in der Familie" .
Gruß
Shinbashi

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Hofi
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Re: Krim- der sanfte Weg?

Beitrag von Hofi »

@ Shinbashi: nicht mehrere Millionen, 5 Milliarden!!
Sollte im Westen wirklich jemand geglaubt haben, Russland würde solch einem Regime-Change in dem Land, in dem es mit der Schwarzmeerflotte seinen wichtigsten Hafen hat einfach so zuschauen.

Und im Gegensatz zu den tollen Demokratisierungsversuchen der USA ist dabei bisher noch kein Mensch draufgegangen.

Das macht die Sache nicht rechtlich besser. Und aus zweimal falsch (Kosovo und Krim) wird nicht einmal richtig.
Es gab auch die Zusicherung, dass in die Stützpunkte der aus Ostdeutschland abziehenden Sowjet-Streitkräfte keine ausländischen NATO-Truppen einrücken. Das macht aber nur Sinn, wenn sich die NATO auch sonst nicht ausbreitet. Dieses Interesse Russlands hat man die letzten Jahre wohl übersehen und ist jetzt beleidigt, dass sich Putin nicht an die Regeln hält.

Ich halte das Vorgehen Putins nicht für richtig, ihm aber mangelndes Fair play vorzuwerfen halte ich (Entschuldigung) für albern und naiv.

Bis dann

Hofi
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Re: Krim- der sanfte Weg?

Beitrag von CasimirC »

Ich glaube zur Bewertung ob Recht oder Unrecht kommt es in diesem Fall darauf an, auf welcher Seite man steht.

Im Grunde läuft es, rein völkerrechtlich, nach meinen Informationen auf Folgendes hinaus:
1. Die Verfassung der Krim (immerhin eine Autonome Republik, was ihr ohnehin einen sehr großen Sondestatus zusichert) sagt, dass sie Teil der Ukraine ist. Eine Verfassungsänderung nach dem heutigen Referendum könnte es folglich möglich machen, dass man eben jenen Abschnitt ändert und man sich komplett autonom oder als Bestandteil der Russischen Föderation erklärt.
2. Die Verfassung der Ukraine beschreibt ihr Staatsgebiet derart, dass die Krim zum Staatsgebiet gehört und damit im Einflussbereich eben jener Verfassung steht. Nach dieser Verfassung kann sich die Krim, auch als autonome Republik innerhalb der Ukraine, niemals vom Staatsgebiet abtrennen.

Der Westen sagt, dass die zweite Aussage korrekt ist, der Osten sagt, dass die erste Aussage korrekt ist. Folgt man dem ersten Punkt, ist das Verhalten Putins, v.a. auch hinsichtlich der schon länger laufenden Unterstützung der antirussichen Opposition durch diverse Kräfte des Westens und deren gleichzeitigen Inkaufnahme einer Regierungsbeteiligung durch Rechtsextremisten, absolut verständlich. Aber da spielt ja noch mehr eine Rolle...
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Re: Krim- der sanfte Weg?

Beitrag von Holger König »

Letztendlich dürfen wir nicht vergessen, daß die Krim seit ca. 250 Jahren zu Rußland gehörte, mehrheitlich russisch besiedelt wurde, vor 60 Jahren in einen "privaten Handstreich" durch den damaligen Partei- und Staatschef Chrustschow in fragwürdiger und mit der sowjetischen Verfassung unvereinbarem Akt an die Ukraine "verschenkt" wurde. Da Chrustschow selbst aus der Ukraine stammte, würde dieses "Geschenk" den Akt der Untreue in besonders schweren Fall darstellen, wenn ein Manager in vergleichbarer Weise mit Konzernvermögen zum eigenem Vorteil "herummurkst".
Insofern ist daß Referendum der späte, aber seit 60 jahren verseumte Akt, den Staatsstreich Chrustschows entweder zu bestätigen oder zu annulieren.
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Re: Krim- der sanfte Weg?

Beitrag von JSC Mitglied »

Ich glaube das Putin sein Posten als Ehrenpräsident der IJF, in der Krimkrise, so wichtig nimmt wie das Alkoholfreie Bier in der Kneipe um der nächsten Ecke.
Das Land verhalte sich wie im 19. Jahrhundert und marschiere in andere Länder unter Verweis auf frei erfundene Gründe ein.
-John Kerry
Und der Westen will sich in die Ukraine einmischen? Bei so einem Gedächtnis?
freundliche Grüße
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Hofi
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Re: Krim- der sanfte Weg?

Beitrag von Hofi »

JSC Mitglied hat geschrieben:Und der Westen will sich in die Ukraine einmischen?
Er will es nicht nur, er hat es getan Mit 5 Millarden für die Opposition gegen Janukowitsch.
Gruß
Hofi
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Re: Krim- der sanfte Weg?

Beitrag von JSC Mitglied »

Hofi, das war mehr eine rhetorische Frage.
freundliche Grüße
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