Philosophische Aspekte der Sportart JUDO

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RetotheNe
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Philosophische Aspekte der Sportart JUDO

Beitrag von RetotheNe »

Welche philosophische Aspekte lassen sich an der Sportart Judo nachweisen?
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kamiu
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Beitrag von kamiu »

In der Sportart Judo lassen sich sicher nicht sehr viele philosophische Aspekte nachweisen. Hm... Fairness vielleicht? Geduld, Ausdauer... aber diese Aspekte sehe ich auch beim tennis, Fußball und in jeder Sportart, die man intensiv betreibt.

Du musst unterscheiden zwischen Judo als Sport, Wettkampfsport mit Turnieren und Olympia und der Kampfkunst Judo, von der man sehr viel lernen kann. Die Kampfkunst Judo beinhaltet mehr als nur Würf und Bodentechniken.
Da gibt's z.B. auch die Atemi-Waza (Schläge und Tritte), Kuatsu (Wiederbelebung/ Medizin in gewisser Weise) und das Vitalpunktesystem. Das alles wir heute nicht mehr gelehrt.. vor 50 Jahren laut meinem Sensei und meinem Großvater schon noch. Da gabs noch Schläge und Kicks (bei der Polizei unumgänglich... heute würde man das wohl eher als Jû Jutsu bezeichnen, damals hieß es Jûdô. Ich habe ein sehr interessantes Buch aus der Zeit...

Hm... ansonsten hab ich ja ein Referat darüber gehalten (auf englisch). Wenn noch Interesse besteht kann ich es ja online stellen.

Wenn du sonst noch Fragen hast stell sie ruhig... ^^
seki ekisei
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Trax
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Beitrag von Trax »

Ich denke mal das wichtigste, was heute überall abhanden kommt: Respekt und Fairness.
Das sind die Dinge, die es heutzutage fast nur noch in Kampfsportarten gibt, in anderen Sportarten scheint sowas nicht mehr wichtig zu sein.

Gruß
Tobias
Wer andere neben sich klein macht, ist selbst nicht groß.
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kamiu
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Beitrag von kamiu »

Trax hat geschrieben:Ich denke mal das wichtigste, was heute überall abhanden kommt: Respekt und Fairness.
Das sind die Dinge, die es heutzutage fast nur noch in Kampfsportarten gibt, in anderen Sportarten scheint sowas nicht mehr wichtig zu sein.
Ähm.. sorry, aber da hab ich schon ganz andere Sachen erlebt. Respekt im Judo? Nö... das Verbeugen am Beginn und Ende des Kampfes (Wettkampf) vor dem Gegner kann man ja getrost weglassen. Kampfrichter ist wichtig, weil der ja schitzt... aber Gegner? Nö... wozu auch... den will ich ja nur besiegen, da braucht man keinen Respekt.
Dabei zeigt doch die Verbeugung den Respekt an...
seki ekisei
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Giftzwerg
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Beitrag von Giftzwerg »

@ Kamiu:
Ich denke schon, dass auch heute noch im Judo Fairness und Respekt herrscht, auch wenn es, wie in anderen Sportarten auch, Leute gibt, die nicht wissen was das ist. Diese Leute, denen es egal ist, ob sie eine Verletztung des Gengners riskieren, sehe ich nicht als Judoka an.

Gruß Giftzwerg
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kamiu
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Beitrag von kamiu »

@ Giftzwerg
Ich sprach nicht von Verletzungen im Kampf, sondern einfach dass es heute leider vielen egal ist ob man sich vorm Gegner verbeugt oder nicht und das es viele nicht machen (warum auch immer, ev. Zeitgründe). Und selbst wenn sie es tun, dann nur rasch und schlampig... hätte es zu Kano's Zeiten sicherlich nicht gegeben...
seki ekisei
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

ist ob man sich vorm Gegner verbeugt oder nicht und das es viele nicht machen (warum auch immer, ev. Zeitgründe). Und selbst wenn sie es tun, dann nur rasch und schlampig...
Das liegt doch auch an den Trainern und Übungsleitern.
Man sollte die Leute immer wieder auf die Bedeutung des Rei
hinweisen und natürlich auch darauf achten, dass sie es ernst nehmen.
Grüße
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BadenIkkyu

Beitrag von BadenIkkyu »

kamiu hat geschrieben:
Trax hat geschrieben:Ich denke mal das wichtigste, was heute überall abhanden kommt: Respekt und Fairness.
Das sind die Dinge, die es heutzutage fast nur noch in Kampfsportarten gibt, in anderen Sportarten scheint sowas nicht mehr wichtig zu sein.
Ähm.. sorry, aber da hab ich schon ganz andere Sachen erlebt. Respekt im Judo? Nö... das Verbeugen am Beginn und Ende des Kampfes (Wettkampf) vor dem Gegner kann man ja getrost weglassen. Kampfrichter ist wichtig, weil der ja schitzt... aber Gegner? Nö... wozu auch... den will ich ja nur besiegen, da braucht man keinen Respekt.
Dabei zeigt doch die Verbeugung den Respekt an...
Und ich dachte man verbeugt sich nicht mehr vor dem KaRi???Das is doch megaout ....Das wollen auch die Kampfrichter selber nicht mehr
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kamiu
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Beitrag von kamiu »

Naja... das ist ein Kreislauf. Wenn mir das mein Trainer so vermittelt hat, werde ich das auch meinen Schülern so vermitteln, weil ich es nicht anders gelernt habe und (wenn ich davon ausgehe, dass ich nicht selbst danach forsche) es nicht besser weiß.

Könnte man ja als verpflichtenden Prüfungsbestandteil der oberen Kyugrade und der Dangrade einführen... ;) .


Vor dem KaRi verbeugen tut man sich bei uns schon noch (Österreich). Zumindest vor ein, zwei Jahren noch o.O" . Wieso auch nicht?
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Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Und ich dachte man verbeugt sich nicht mehr vor dem KaRi???Das is doch megaout ....Das wollen auch die Kampfrichter selber nicht mehr
Na, wo gibts denn das? :evil:

Demnächst ist selbst der ranghöhere Nebensache. :(

So entfernen wir uns immer mehr von den traditionellen Werten. :(
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kamiu
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Beitrag von kamiu »

Lin Chung hat geschrieben:
Und ich dachte man verbeugt sich nicht mehr vor dem KaRi???Das is doch megaout ....Das wollen auch die Kampfrichter selber nicht mehr
Na, wo gibts denn das? :evil:

Demnächst ist selbst der ranghöhere Nebensache. :(

So entfernen wir uns immer mehr von den traditionellen Werten. :(
Ja leider. Ich meine, wenn wir jetzt japanischer werden als die Japaner hat das genausowenig Sinn (das sieht man v.a. im Karate glaube ich), aber gewisse Etikette muss man in meinen Augen einhalten- sonst trainiert man kein Jûdô, sondern bloß irgendeinen Sport der mich ev. an Sambo erinnert...
seki ekisei
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

aber gewisse Etikette muss man in meinen augen einhalten- sonst trainiert man kein Jûdô, sondern bloß irgendeinen Sport der mich ev. an Sambo erinnert...
genau so ist es. Es ist eben Wettkampfjudo.

Im Hapkido, Taekwondo oder Karate gäbe es was zu hören. :(
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kamiu
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Beitrag von kamiu »

Also im Taekwondo wäre ich mir da nicht so sicher und im Karate kommt es dann auf den Stil an.
Aber es scheint, als ob es überall "schwarze Schafe" gibt, wenn ich mich so umhöre. Ich kenne traditionelle Karate-Dojo, solche die nur Geld machen wollen, solche die nur auf Wettkampf aus sind...

Beim Judo ist es ähnlich. Wettkampf, Tradition, Geld durch Kindertraining... usw.

Letztendlich muss aber eh jeder für sich entscheiden was er trainieren will (ob nun Sport oder Kunst ;) ). Und ich denke nicht daran einen hochmotivierten Wettkampfsportler in traditionelle Zwänge zu treiben, wenn ich weiß, dass er damit unglücklich ist.
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RetotheNe
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Beitrag von RetotheNe »

@kamiu

würde mich sehr freuen auf ein referat diesbezüglich

lg
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kamiu
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Beitrag von kamiu »

Gut.. ich habe es nur momentan auf dem PC meines Vaters, muss es mir erst auf meinen schicken morgen. Dann stell ich es online :-)
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BadenIkkyu

Beitrag von BadenIkkyu »

kamiu hat geschrieben:
Lin Chung hat geschrieben:
Und ich dachte man verbeugt sich nicht mehr vor dem KaRi???Das is doch megaout ....Das wollen auch die Kampfrichter selber nicht mehr
Na, wo gibts denn das? :evil:

Demnächst ist selbst der ranghöhere Nebensache. :(

So entfernen wir uns immer mehr von den traditionellen Werten. :(
Ja leider. Ich meine, wenn wir jetzt japanischer werden als die Japaner hat das genausowenig Sinn (das sieht man v.a. im Karate glaube ich), aber gewisse Etikette muss man in meinen Augen einhalten- sonst trainiert man kein Jûdô, sondern bloß irgendeinen Sport der mich ev. an Sambo erinnert...
Wo es das gibt?
In Baden... Habe das während meinen KR Lehrgängen gelernt... Aber nicht nur da. Ich würde ja selber gern weitergrüßen aber unangenehm auffallen deswegen....
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kamiu
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Beitrag von kamiu »

Beim Kendo gibts ein ungeschriebenes Gesetzt, dass man nach einem Kampf (Turnier) zu seinem Gegner geht, sich vor ihm hinkniet und verbeugt und für den Kampf bedankt (für die Erfahrung die man dabei gemacht hat).
Das ist in meinen Augen eine sehr schöne Geste, die Respekt und Achtung vor dem anderen Kämpfer ausdrückt... schade das es so etwas im Judo nicht gibt.
seki ekisei
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Beitrag von Judomax »

Hm... Ich oute mich mal, als ein "vor-dem-Kari-Verbeuger".
Alleine schon, dass der kari in dem Kampf so was wie eine Respektsperson ist, sollte man sich vor ihm verbeugen. Das grüßen von Schiedsrichtern gibts ja sogar im Fußball.

Gruß Max
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Alleine schon, dass der kari in dem Kampf so was wie eine Respektsperson ist
So ist es!!!

Ohne Respekt und Fairness sollte man keinen Kampfsport betreiben. 8)
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Beitrag von kamiu »

LC, da widerspreche ich dir ;) .
Ohne Respekt kann man keine Kampfkunst betreiben.
Kampf-Sport --> Sport kann man sehr wohl ohne Respekt betreiben...
seki ekisei
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