Unglücks-Uke?

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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Lin Chung hat geschrieben:Hallo Dan-Stift

jeder Mensch ist anders und du kannst nicht erwarten, dass alle die Techniken gleich gut beherrschen.
Ich glaube, dass die Prüfungsordnung schon erwartet, dass alle die erforderlichen Techniken beherrschen....und zwar richtig.

Sonst könnten wir uns das Brimborium mit den Gürteln ja ganz sparen.
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Simon
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Beitrag von Simon »

also mit orange-grün ist man schon relativ fortgeschritten. Wenn man jedes Jahr einen Gürtel macht, hat man bis o-g etwa 6 Jahre Judo hinter sich, da kann man verlangen, dass die TEchniken richtig gemacht werden schon gar nicht der Partner wegen falscher Techniken verletzt wird.
judozwerg
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Beitrag von judozwerg »

Naja man muss ja auch bedenken, dass nicht jede Prüfung / Prüfer gleich ist. Ich habe Prüfer gesehen, die haben jemanden bestehen lassen zum 3 Dan, da hätte ein anderer denjenigen schon nicht blau bestehn lassen. Sie war dabei und hat das selber gesagt.
Und auf einem Lehrgang habe ich eine Gruppe von Grüngurten gesehen,die alle blau machen wollten. Der Lehrgang war zur Kyu-Vorbereitung, der Kata-Lehrgang. Da konnten diese eine Gruppe, die alle aus dem gleichen Verein kommen die Fallschule nicht, da wurde der Kata-Lehrgang zum Fallschul-Lehrgang umgeändert, wir hatten am Ende noch ein bisschen Zeit für die Kata aber nicht viel.
Ein anderes Mal, da musse ich einem Blaugurt aus dem gleichen Verein wie die Leute die die Fallschule nicht konnten, auf einem Lehrgang, dass war der Kata Lehrgang zur Kyu-Vorbereitung ein halbes Jahr später, den Seoi-Nage erklären. Die sollten denn dann erstmal in der Grundform üben bevor sie mit der Kata Form anfangen konnten.
Naja und hier um die Ecke, da gibt es einen Verein, die machen immer Prüfungen die nicht aus dem Verein gehen, dass heißt der Trainer ist Prüfer und sonst keiner. Naja und da kommt jeder durch. Er meint immer die brauchen nur 1 Wurf aus ihrem Programm zeigen und den Rest müssen sie aus dem vorigen Programm zeigen, nochmal so 4-5 Würfe. Egal ob sie da für grün ein O-Goshi, ein O-Soto-Gari etc zeigen.
Also wie man sieht, ist das nicht so, dass man wenn man 2 Grüngurte vor sich hat, die die gleichen Techniken kennen oder können müssen.


Gruß Zwerg
Zuletzt geändert von judozwerg am 04.07.2006, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Kattl
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Beitrag von Kattl »

Also, mal zur Verteidigung zum "Unglücks-Orange-Grün-Gurt": Im aktuellen Verein müssen die Prüfungen von externen Prüfern genommen werden - sitzt eine Technik nicht (oder werden die Stichproben zu den vorherigen Techniken mangelhaft bewertet) fliegt derjenige durch - Schluss, aus, Ende.

In meinem alten Verein sind 2 Mitglieder abnahmeberechtigt - dennoch musste ich jede einzelne vorgeschriebene Technik (auch erklären) können (Trotz dem Fakt, dass mein Vati einen von beiden schon trainiert hat ;) ).

Ich darf also davon ausgehen, dass ich sowohl (wenigstens halbwegs passabel ;) ) fallen kann als auch davon, dass mein Tori seine Techniken wenigstens aus dem Stand sauber zeigen konnte. Dummerweise ist man als Uke in einer Kyuprüfung idR so nett, und springt "ein wenig" mit. Was mir als Uke (bei demselben Wurf aus der Bewegung) nun mal zum Verhängnis wurde.

Es ging mir übrigens nicht darum, warum (und ob) er seine Techniken gar nicht beherrscht (Und ja - auch ich finde es seltsam, wenn Techniken nur aus dem Stand gezeigt, nicht aber in der Bewegung geübt werden), sondern um die Frage, ob es (judotechnisch) okay ist, wenn ich ihm erst einmal aus dem Weg gehe.

@judonoob: mWn kann auch für Minderjährige alle halben Jahre eine Prüfung angesetzt werden. Das erste Jahr wird hier nicht (oder kaum) auf Wettkämpfen gestartet Randori(s?) finden aber in jedem Training statt. Ergo hätte er nach deiner Rechnung etwa 2,5 Jahre Judo gemacht. Macht das für dich einen Unterschied?
judozwerg
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Beitrag von judozwerg »

Das war ja nicht auf "Unglücksuke" bezogen, ich habe das nur generell dazu gesagt, dass dir Technik Ausführung oder Beherschung bei den Leuten geich sind. Das wollte ich damit nur widerlegen. Das sollte jetzt echt nicht auf "Unglücksuke" zurück geführt werden.

Gruß Zwerg
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Simon
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Beitrag von Simon »

@ @judonoob: mWn kann auch für Minderjährige alle halben Jahre eine Prüfung angesetzt werden. Das erste Jahr wird hier nicht (oder kaum) auf Wettkämpfen gestartet Randori(s?) finden aber in jedem Training statt. Ergo hätte er nach deiner Rechnung etwa 2,5 Jahre Judo gemacht. Macht das für dich einen Unterschied?

2x im Jahr machen nur die wirklich guten bei uns im Jahr Prüfung. Solche Verletzungen treten wohl auf, weil die Techniken falsch oder zu schnell und oberflächlich gelernt wurden. Ich würde mit dem Partner einfach nicht mehr trainieren und gut ist. Der Grund ist ja durchaus sichtbar, da hilft auch die Judohöflichkeit nicht.... Von Gürtel nachschmeißen halte ich nichts....
Dan-stift
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Beitrag von Dan-stift »

... mal ne andere Frage: Könnte es nicht auch sein, mal abgesehen davon das er ein "dussel" ist, das er evtl. den/die TrainerIn nicht versteht?? Also schon hören- jedoch nicht wissen was genau und wie es genau gefordert ist? Vielleicht erklärt es der Trainer richtig- aber er versteht es anders.... ;) :)

wäre mal ein umdenken :?
Grz
Kevin

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Maki-Komi
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Beitrag von Maki-Komi »

Moin, moin,
hmmmh. Die ganze Diskussion errinnert mich ein bisschen an eine Unterhaltung, die ich letztens geführt habe. Es ist ja nun bekannt, dass wenn ältere Jugendliche oder Erwachsene relativ spät mit Judo anfangen oft durch einen sehr verkrampften Kampfstil auffallen (Angst vor dem Fall, Angst vor Schmerzen, usw.). Und ich persönlich muss sagen ich kämpfe nur sehr ungerne gegen extrem niedrig graduierte Judoka. Selbst wenn man, im Geiste unserer Sportart, seinem Partner ein Erfolgserlebnis vermitteln will, indem man nicht jeden halbwegs ausgeführten Uki-Goshi gnadenlos te-gurumisiert, ist die Verletzungsgefahr für Uke erheblich, weil die Techniken, die im Techniktraining akzeptabel gezeigt werden, im Randori (einer Stress-Situation) hektisch und falsch ausgeführt werden.
Zum Thema Unglücks-Uke: Ja, es gibt solche, ohne Frage. Und den Tip, sie mit körperlich robusteren und erfahreneren Judoka trainieren zu lassen halte ich für recht gut (bin selber + 100er und Danträger). Allerdings sollte man nicht vergessen, dass wenn sie dann wieder mit Leuten ihrer eigenen Gewichtsklasse und Erfahrungsstufe kämpfen, sie noch die Gegenwehr des schwereren/erfahreneren Kämpfers gewohnt sind...
Bis dahin, einen sonnigen Tag,
jan
"It´s not the fall that hurts - it´s when you hit the ground."
bluespider

Beitrag von bluespider »

Ich kenne viele konkrete beispiele:

Einmal sollten wir über meinen trainer in der bankstellung handstandüberschlag machen und unser co-trainer hat keine hilfestellung gegeben so das ich mir bei der landung ein bein gebrochen hab und jetzt 2 schrauben im fuß hab, ich habe meinen trainer deswegen kritisiert das er keine hilfestellung gegeben hat und seitdem machen wir diese übung nicht mehr

Oder auch ein ziemlicher anfänger hat sich gleich beim ersten turnier den arm ausgekugelt weil er sich bei der ippon seonage beim fallen abgestützt hatte, er hat den kampf trotzdem auf punkt gewonnen (war sein erstes turnier!!!) und deswegen ist die ipponseonage mittlerweile sein lieblingswurf

mfg
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Ronin schrieb:
Ich glaube, dass die Prüfungsordnung schon erwartet, dass alle die erforderlichen Techniken beherrschen....und zwar richtig.
Sonst könnten wir uns das Brimborium mit den Gürteln ja ganz sparen.
Ich sagte nicht, dass man die Techniken für seinen Gürtel nicht können soll, sondern dass A die Technik etwas anders ausführt als B und diese trotzdem korrekt ist. Hinzu kommen manchmal Größenunterschiede, andere körperliche Gegebenheiten, dem inneren Gemütszustand und ...

Wenn man die Techniken für den nächsten Gurt übt, dann lernt man diese erst noch und macht somit auch zwangsläufig Fehler.

Welche Technik nun Uke ausgeführt hat, wurde nicht beschrieben und somit kann man nicht sagen, ob das eine Technik für seinen aktuellen Gürtel war. (Wenn doch, entschuldigt).

Mit freundlichem Judogruss
LC
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

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Dan-stift
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Beitrag von Dan-stift »

Hallo Lin Chung

Damit meinte weder ich noch (nehme ich mal an) Ronin die Technik in der ausführung- eher das drumherum, das man eine Technik in verschiedenen Varianten machen kann ist ja klar. Aber der Grundstein, das Grundprinzip der Technik kann man nicht nach belieben verändern.

Ich meinte mit dem falsch machen eher zum Beispiel ein fehlender Gleichgewichtsbruch, aus einer falschen Bewegung ein Wurf ansetzen.... solche Dinge....

8)
Grz
Kevin

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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Dan-stift hat geschrieben:Hallo Lin Chung
Ich meinte mit dem falsch machen eher zum Beispiel ein fehlender Gleichgewichtsbruch, aus einer falschen Bewegung ein Wurf ansetzen.... solche Dinge....
...und das sind ja genau die Sachen, die dem Partner Verletzungen zufügen.

Abgesehen davon kann man ja auch einfach mal aufpassen. In meiner ungefähr 20 jährigen Judokarriere ist mir das genau ein Mal passiert, dass ich den Partner verletzt habe (und das lag an schlecht aufgebauten Matten) und dann nie wieder. Das erwarte ich auch von anderen Judoka und ganz bestimmt nicht zu unrecht.
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Beitrag von Simon »

bluespider hat geschrieben:Ich kenne viele konkrete beispiele:

Einmal sollten wir über meinen trainer in der bankstellung handstandüberschlag machen und unser co-trainer hat keine hilfestellung gegeben so das ich mir bei der landung ein bein gebrochen hab und jetzt 2 schrauben im fuß hab, ich habe meinen trainer deswegen kritisiert das er keine hilfestellung gegeben hat und seitdem machen wir diese übung nicht mehr
(...)
mfg
Da ist doch wohl Schmerzensgeld möglich, das ganze war ja mehr als fahrlässig. Die meisten können nicht einmal einen Handstandüberschlag ohne Parter und dann soetwas.... Diese Übung braucht man doch erst für die Trainer-C-Ausbildung :ironie3
bluespider

Beitrag von bluespider »

Hi simon (ich heiße übrigens auch so :D )

normalerweise schaff ich die übung schon, aber der tag war irgendwie mies..........
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

also mal halblang.....

Diese Übung ist als Vorübung für Handstandüberschlag gedacht und ich mache die auch schon seit Jahren mit den U10 und U12ern da ist noch nie was passiert. Zugegebenermassen anspruchsvoll aber eigentlich nicht gefährlich.....andererseits haben sich auch schon Leute Beim Laufen die Beine gebrochen...


Manche menschen müssen halt einfach im Bett liegen bleiben oder einsehen, dass das Leben lebensgefährlich ist.
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Hallo zusammen

zu fehlender Gleichgewichtsbruch

wenn ich dran denke, dass wir bei einem neuen Standwurf immer erst das Eindrehen und Ausheben geübt haben, bis es richtig funzte (sprich der Tori so richtig hochflog). Danach wurde dann die letzte Aktion (Wurf) ausgeführt.

Meine Partner sind immer heil nach Hause gekommen.
Wenn ich dran denke, wie oft ich schon mal neben die Matte (auf den Holzboden) geflogen bin. Trotzdem machte mir das nichts mehr aus nach jahrelanger Fallübung.

Mit freundlichem Judogruss
LC
Grüße
Norbert Bosse
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