Mein 6-jähriger möchte ins Judo aber darf nicht!! :evil:

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Annette

Mein 6-jähriger möchte ins Judo aber darf nicht!! :evil:

Beitrag von Annette »

Hallo liebe Judoka!

Hier schreibt eine empörte Mutter:

Ich habe einen eher unsportlichen Sechsjährigen, der sich dringend mehr bewegen und seine Grobmotorik trainieren sollte. Er selbst würde gern ins Judo, weil er gerne "rauft" (Mischung aus Kräftemessen und Kuscheln). Ich fände Judo auch ideal. Mein Süßer ist groß und stark, aber tolpatschig. Und schon in der Schule, weil er im Köpfchen frühreif ist. Schon deshalb muß er motorisch aufholen, denn im Sport ist er der Schlechteste.

Und was ist: Der Judoverein hier nimmt ab sofort erst Kinder ab sieben, weil die früher keine Gürtelprüfung machen dürfen! Der Übungsleiter selbst hat mir erklärt, daß die Jüngeren ja frustriert wären, wenn sie trainieren würden, aber nur die Älteren Prüfungen machen dürfen. Also schafft man sich das selbstgemachte Problem vom Hals, indem man nur die Größeren nimmt. Nun liegt mein Kleiner stattdessen auf dem Sofa und liest, während seine Klassenkameraden ins Judo gehen und trainieren.

Ärgerlich ist auch, daß wir ihn eigentlich schon noch ein Jahr früher anmelden wollten. Da wurde mir gesagt, daß der Junge schon 6 Jahre alt sein müßte. Das ganze Jahr über haben wir mit ihm darüber geredet, daß er ins Judo käme, wenn er 6 würde. Und in der Woche nach seinem Geburtstag sind wir feierlich hingegangen und haben auch gleich ein paar Kinder aus seiner Klasse getroffen. Nur mußten wir als einzige wieder nach Hause gehen!

Boah, jetzt beim Schreiben packt mich wieder die Wut!!

Ich habe früher Aikido trainiert, und in unserem Verband trugen alle tatsächlich nur weiße Gürtel, trotz Prüfungen. Erst ab dem schwarzen Gürtel gab es ein anderes Outfit.

Als ob nicht jedes Kind sein eigenes Tempo hat, manche können Dinge früher, andere später. Da ist sogar der Staat fortschrittlicher, der zunehmend den Einschulungszeitpunkt nach der Schulreife entscheidet, statt nach einem Alter auf dem Papier!

In erster Linie soll mein Junge ins Judo, weil das gut für ihn ist. Prüfungen sollten nur ein kleines Hilfsmittel zur Motivation sein, aber für den Judoverband ist das wohl das Dogma. Die denken nur an zukünftige Leistungssportler und Kader, statt einfach an Förderung von Kindern!

Das ist typisch deutsche Vereinsmeierei: wo es noch keine Vorschriften gibt, müssen schleunigst welche erfunden werden!
Erboste Grüße

Annette

P.S. Siehe auch diesen Link, in dem ein ähnliches Problem diskutiert wird: http://www.babyzimmer.de/forum/script/b ... ag_count=1
tom herold
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judo für 6jährige

Beitrag von tom herold »

Zuallererst - ich kann deinen Frust verstehen. Es dürfte sich aber nicht nur darum handeln, daß Kinder im DJB (anders als bei uns, wie ich sogleich anmerken möchte!), erst ab dem vollendeten 7. Lebensjahr die erste Prüfung (die noch dazu aus lediglich zwei Wurftechniken und einem Haltegriff besteht, soweit ich informiert bin) ablegen dürfen.
Es geht wohl auch darum, daß es in diesem vor allem auf Wettkampf ausgerichteten Verband vielerorts sehr schwer ist, kleinen Kindern die ersten Schritte in Richtung motorischer Verbesserung beizubringen. Dazu braucht man entsprechend qualifizierte Übungsleiter, und zwar müssen diese eine etwas andere Qualifikation haben als Übungsleiter, die größere Kinder auf den Wettkampf und auf diverse Gürtelprüfungen vorbereiten. Wenn dein Sohn dann noch, wie du selbst schreibst, eher als Grobmotoriker zu bezeichnen ist, dann darf dich die Ablehnung eigentlich nicht wundern. ;)
Ich kann dir leider keine Lösung anbieten. Wir handhaben das in unserem Verband (Kodokan Judo Kidokai) so: es gibt extra für Kinder <6 Jahren spezielle Übungsgruppen, die ganz klar nur ein Ziel verfolgen - die Motorik der Kinder so weit zu schulen, daß sie nach einem halben oder nach einem ganzen Jahr in die "normalen" Judogruppen integriert werden können. Möglicherweise gibt es so etwas auch in Vereinen, die dem DJB angehören - es wäre schwer vorstellbar für mich, daß so etwas dort nicht existieren sollte. Frag doch einfach noch mal nach, vielleicht kann man dir da doch weiterhelfen! Nicht aufgeben, nicht abwimmeln lassen!
MfG
Tom
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Der DJB hat ein Programm für Kinder ab fünf Jahren: http://www.nwjv.de/index.php?mf=lehrwes ... mm_5_7.htm
Dieses soll dabei helfen die Motorik in dem Alter zu verbessern und auf Judobewegungen hinführen, als Abschluß steht dann der erste Gürtel.
Du solltest mal bei einem anderen Verein in deiner Nähe nachfragen...
;)
vg
Martin
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

@Anette:

Irgendwo muß der Verein ne Grenze ziehen, grad bei den
ganz jungen Kindern, macht ein Jahr Unterschied schon gewaltig was
aus.

Andererseits finde ich es bedenklich, wenn sie Euch vor einem
Jahr gesagt haben: "Ab 6 Jahre" und nun heißt es auf einmal "ab 7".
Das ist der Punkt, wo Du beim Verein argumentativ ansetzen könntest.
Allerdings mußt Du natürlich überlegen, ob dieser Verein
wirklich der richtige für euch ist...

Insbesonders die Begründung mit dem Prüfungsprogramm finde ich
blödsinnig...
Gute Trainer können Kinder auch ohne "Gürtelprüfungs-Winkerei" motivieren.

Und Dein Sohn wird sicherlich auch begreifen,
daß, wenn das Mindestalter für ne Prüfung sieben Jahre ist,
er dann eben erst nach einem Jahr die Prüfung ablegen kann...
Und selbst wenn nicht, ist das erstmal
euer Problem und nicht das des Trainers...

Wir lassen unsere Anfänger z.B. sowieso ein Jahr trainieren,
bis sie die erste Prüfung machen und haben unser Mindestalter
auf sechs Jahre gesetzt.
Vorher macht es für uns keinen Sinn, für
Kleinkind-Judo-Spielgruppen haben wir weder Hallenzeiten noch Übungsleiter.
Zuletzt geändert von Fritz am 28.04.2006, 11:26, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Annette

Beitrag von Annette »

Hallo,

ja, der Grund ist, daß dieser Verband offensichtlich nur an Wettkampferfolg interessiert ist! Das paßt nicht zur Förderung von Kindern. Ich finde das verantwortungslos. Es gibt auch andere Motivationen für Sport, als nur den Ehrgeiz zu haben, der beste sein zu wollen. Überall wird beklagt, daß die Kinder zu unsportlich seien, und jetzt verschlimmern die Sportler selbst das Problem.

Tatsächlich wird mein Sohn wohl nie bei Olympia teilnehmen, aber als Aikidoka (1. Dan) kann ich beurteilen, ob er in der Lage wäre, ein paar einfache Würfe zu lernen, Fallübungen zu machen und sein Gleichgewicht zu verbessern. Leider gibt es hier nur einen großen Judoverein in der Nähe (Fahrrad). Der nächste wäre 10 km entfernt (kein Fahrradweg, kaum Bus). Der gehört aber einem anderen Verband an, der auch schon Kinder ab 5 nimmt. Ich überlege, dorthin zu gehen, aber ich kann meinen Sohn doch nicht auf Jahre hinaus hin- und herkutschieren!!

LG Annette
Annette

Beitrag von Annette »

Hallo Fritz,

mein Junge begreift jetzt schon, daß er manche Sachen eben besser und andere eben schlechter kann als andere Kinder. Spätere Gürtelprüfungen wären für ihn überhaupt kein Problem, da ist er für sein zartes Alter schon sehr verständig. Das habe ich dem Verein auch erklärt, aber Vorschrift ist Vorschrift!!

Im Sport in der Schule macht er dagegen mit. Wie fände man denn den Vorschlag, früh eingeschulte Kinder vom Schulsport auszuschließen???

LG Annette
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Annette hat geschrieben:ja, der Grund ist, daß dieser Verband offensichtlich nur an Wettkampferfolg interessiert ist! Das paßt nicht zur Förderung von Kindern.
Du hast aber schon den Beitrag von Tacitus zur Kenntnis genommen, oder?

Also noch mal: Der Verband hat ein Ausbildungs-Programm für 5-7jährige
herausgebracht. Der Verband hat auch das Mindestalter hochgesetzt.
(Merke: der weiß-gelbe Gürtel ist die Eintrittskarte ins offizielle Wettkampfgeschehen).

Es ist also der Verein, der dieses Programm oder etwas gleichartiges
nicht umsetzen kann oder will...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Annette

Beitrag von Annette »

Ja, ich habe es mir jetzt noch mal genau angeschaut, finde es SUPER, und es wäre für meinen Sohn genau richtig.

Aber was macht man, wenn es unser Verein nicht anbietet?

LG Annette
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Schau erstmal bei dem anderen
Verein vorbei, vielleicht läuft es da ja anders.
Vielleicht gibt es ja noch
welche aus Euren Ort die dort trainieren -> Fahrgemeinschaft...

Oder biete eurem Ortsverein doch an, selbst ne Kinder-Raufgruppe
aufzumachen und zu leiten, ich denke als Aikido-Shodan u. Mutter
sollte das schon machbar sein von der Qualifikation her ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

also diese Rumhackerei auf den Verbänden sollte jetzt mal aufhören, denn sie geht völlig am Problem vorbei. Aber kurz dazu:
Ein Verband insbesondere ein olympischer ist natürlich auf Wettkampferfolge fixiert, das bringt dann ja auch Geld und Mitglieder. Das der DJB NUR auf Wettkampf fixiert ist ist einfach polemisch, zeugt von Unkenntnis der Sachlage und ist schlicht falsch. Im Kinderbereich wurde das mindestalter für Kyu Prüfungen aus verschiedenen Gründen auf 7 hochgesetzt. Fritz, Wettkämpfe darfst du erst ab dem gelben Gürtel machen (seit 2006 flächendeckend in allen Bundesländern). Das ist ja nun kein Verbandsproblem was da angesprochen wird, also Tom halte dich bitte da mit deinem Kreuzzug zurück.

Vereine ziehen Grenzen. Bei uns zum beispiel nehmen wir Kinder erst wenn sie in der Schule sind (nicht wenn sie in dem jahr nicht reinkommen...) wir sind damit gut gefahren, auch wenn es immer wieder Eltern gibt, die Ihre Kinder dann in andere Vereine stecken, weil sie dort früher anfangen können, nach ein paar Jahren stehen die selben leute wieder bei mir vor der Tür, weil es bei uns besser läuft...

Persönlich finde ich die Haltung vom angesprochenen Verein nicht so gut, wenn sie mit 7 erst anfangen, dann machen sie die erste Prüfung ja erst mit 7einhalb oder 8, ist ein bisschen doof.
Es gibt aber jede Menge Vereine die Vorschuljudo in vielfältiger Form anbieten. Wir erarbeiten da auch grad ein Konzept, dass sich am DJB Konzept orientieren wird.

Gerade die Föderung von Kindern und Jugendlichen war und ist dem DJB immer ein grosses Anliegen. Gerade deswegen ist ja auch die Wettkampfeintrittsschwelle angehoben worden, kleine Kinder gehören dort nach meinem Empfinden gar nicht hin. Den meisten Vereinen ist Kindesförderung auch sehr wichtig. Ich vermute mal, über 70 Prozent der Mitglieder kommen ja aus dem Bereich. Nimm halt nen anderen Verein. Übrigens wird das Eintrittsalter auch nicht vom Verband festgelegt sondern vom Verein. Auch da Unkenntnis der Sachlage

Wie das im DDK und im Inyo Ryu gehandhabt wird, weiss ich nicht.

Du beschwerst dich wegen 10 km Anfahrtsweg zum nächsten Verein? Unser entferntestes Mitglied fährt fast 50! 10 km müsste grob geschätzt bei uns die Durchschnittsdistanz sein. Bequemlichkeit und Anspruchsdenken passen meist nicht zueinander!
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Ronin hat geschrieben:Fritz, Wettkämpfe darfst du erst ab dem gelben Gürtel machen (seit 2006 flächendeckend in allen Bundesländern).
Stimmt, habs grad nachgelesen, allerdings weiß ich nicht, ob
es überall so gemacht wird ;-) In Brandenburg steht noch
8.Kyu in der Wettkampfordnung, in Berlin steht regelmäßig nur was von
"im JVB registrierter Judo-Paß" in den Ausschreibungen ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Annette

Beitrag von Annette »

Fritz,

"Oder biete eurem Ortsverein doch an, selbst ne Kinder-Raufgruppe
aufzumachen"

und

Ronin,
"Du beschwerst dich wegen 10 km Anfahrtsweg zum nächten Verein? "

Das wären keine Probleme, wenn ich mehr Zeit hätte. Aber ich bin auch in der Schulelternarbeit aktiv und versuche aber auch noch, einen Teilzeitjob mit unter einen Hut zu bringen! Musikschule hat mein Sohnemann auch. Und im hiesigen Verein sind seine Klassenkameraden. Mir geht es auch um Freundschaften unter den Kindern. Irgendwo ist Schluß! Eigentlich müßte ich selbst auch wieder Sport treiben (Aikido ;) ), aber die Zeit fehlt.

Noch was, Ronin, Du schreibst: "Bequemlichkeit und Anspruchsdenken passen meist nicht zueinander!"

Das ist eine sehr unfreundliche Unterstellung! Ärgert mich und das habe ich nicht verdient! Hat Euer Mitglied, das 50 km fährt, auch eine Doppelbelastung (Kinder + Beruf??). Wie weit engagiert es sich auch noch in anderen Bereichen? Ist es "Anspruchsdenken", ein 6-jähriges Kind gern ins Judo zu schicken, und zwar in den einzigen örtlichen, sehr großen Verein, in dem auch seine Freunde sind???

Am Schuleingangstor hängt eine große "Einladung" des Vereins an "alle" Schüler der Schule. Mein Kleiner, der schon besser liest als seine älteren Mitschüler, hat sie mir vorgelesen. In dem anderen Ort kennt er keine Seele. Und wenn er dort einen Freund findet, wer kutschiert dann die Kinder hin und her?

LG Annette
judozwerg
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Beitrag von judozwerg »

Also bei uns im Verein haben wir auch eine "Zwergengruppe" von 4-6 Jahren. Wir machen da zwar noch nicht geziehltes Judo, aber wir arbeiten darauf hin. Machen Vorübungen und klar machen wir auch mal einen Wurf, dass aber nicht so oft.
Ich finde es echt Schade, dass dein Sohn in dem verein nicht aufgenommen wird. Auch wenn das eine Regel ist. Ausnahmen bestätigen die Regel nun mal.
Als wir die Zwergengruppe noch nicht hatten, war das Einstiegsalter eigentlich bei 6 Jahren. Aer wenn Eltern mit 5 oder 4 jährigen Kindern ankamen, haben wir gesagt, dass wir es mal ausprobieren und nach einem Monat bescheid sagen, ob es klappt, oder ob sie besser noch warten sollen.
Denn nicht alle Kinder sind glaich. Wir haben Kinder auf der Matte, die mit 5 Jahren angefangen haben, und das besser hinbekommen als andere Kinder, die mit 8 Jahren angefangen haben. Das kommt immer auf das Kind drauf an.
Deswegen finde ich es auch nicht richtig ein Alter festzulegen und da keine Ausnahmen machen zu können.
Wir mussten auch schonmal einer Muter von einem 7 jährigen sagen, dass sie liebr noch 1 Jahr warten sollte, weil der Sohn einfach noch nicht so weit ist.
Und das mit der Anreise. Ich fahre auch des öfteren zu einem Verein, der 90km weit entfernt ist, nur damit ich mla für mich trainieren kann. Aber ich kann es auch verstehen, wenn einige Eltern dazu keine Zeit haben. Meine Eltern haben mich damals auch nicht gefahren. Deshalb gehe ich da auch erst seit nem halbem Jahr hin, weil ich seitdem selber mit dem Motorrad hin fahren kann.

Vereinnichtverstehenden Gruß Karina

Nichtverstehenden Gruß Karina
Menschen hören nicht auf zu spielen weil sie alt sind, sie werden alt weil sie aufhören zu spielen.
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Annette hat geschrieben:Aber ich bin auch in der Schulelternarbeit aktiv und versuche aber auch noch, einen Teilzeitjob mit unter einen Hut zu bringen! Musikschule hat mein Sohnemann auch. Und im hiesigen Verein sind seine Klassenkameraden. Mir geht es auch um Freundschaften unter den Kindern. Irgendwo ist Schluß! Eigentlich müßte ich selbst auch wieder Sport treiben (Aikido ;-) ), aber die Zeit fehlt.
Siehst Du, auch Du mußt Prioritäten setzen.
Vereine tun das auch.
Am Schuleingangstor hängt eine große "Einladung" des Vereins an "alle" Schüler der Schule.
Das und das mit der Vertröstung von 5 auf 6 Jahre und mit dem
Prüfungsargument zusammen, würde mir eigentlich schon
reichen, um den Verein fast als "unseriös" zu bezeichnen, aber
gut, kann auch normale Schusseligkeit sein, um es höflich zu formulieren.

Rede mit dem Trainer, vielleicht können ja auch
die Klassenkameraden für Deinen Sohn sprechen,
vielleicht läßt sich ein Kompromiss finden, so was wie "Probetraining"...

Vielleicht mußte auch mit Dir nen Kompromiss finden (weniger
Schulelternarbeit) oder mit Deinem Sohn (weg mit der Musikschule)
dann gehts ja vielleicht doch mit dem anderen Verein (wenigstens
für ein Jahr u. dann weitersehen) oder mit der Raufgruppe ;-)

Wenn das alles nicht klappt,
dann macht Dein Sohn eben mindestens noch
ein Jahr kein Judo. Klingt hart, ist aber so...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Hallo Annette,
nur das da alles klar ist: weder der DJB noch der verein vor Ort (den ich nicht in den Schutz nehmen möchte, weil ich nicht gut finde wie sie es machen) noch der andere Verein können etwas für deine Zeitprobleme.
Das ist tatsächlich dein Problem, das nur du lösen kannst oder auch nicht.

Ich finde schon dass du da einen Anspruch an den Verein stellst, den dieser halt einfach nicht erfüllt (warum auch immer), die logische Konsequenz ist ein anderer Verein. Ich bin gar nicht sicher aber der nächste Verein bei uns ist kanpp 20 km weg.

Du hast zwar Fahrradfahren ausgeschlossen, aber Selbstständigkeit fördern durch so etwas ist vielleicht auch nicht verkehrt.

Lustig, unser entferntestes Mitglied ist alleinerziehender Vater von zwei herzallerliebsten Mädchen (Celina und Caroline - ich würe sie ihm gerne abnehmen, aber er gibt sie ja ncht her )von 6 und 9 dem ein kleines Ingenierbüro gehört. Ich vermute mal, dass er ähnliche Zeitproble hat wie du. hat er mir aber noch nicht erzählt. Er ist dazu noch selber Trainer bei uns und war (hat er jetzt aber wegen Freundn abgegeben lange im Vorstand unseres Vereins).
Du musst natürlich selbst entscheiden, ob dir die Mitarbeit bei den Schuleltern (wo ich ehrlich gesagt nicht weiss was das soll, aber das ist ein off topic) oder die sportliche Förderung deines Sohnes wichtiger ist.

Übrigens wollte ich nicht unfreundlich sein, aber zugegebener Massen bin ich kein Diplomat, das haben wohl die meisten Forenteilnehmer schon bemerkt.

Beenden möchte ich dieses Statement mit einem Zitat von meiner Grossmutter, das mir grad eingefallen ist , als ich von deinen Zeitproblemem gelesen habe:
"Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr" ist zwar altklug, aber richtig.
Annette

Beitrag von Annette »

So,

jetzt melde ich mich noch mal, aber das wars dann auch.

"Du hast zwar Fahrradfahren ausgeschlossen, aber Selbstständigkeit fördern durch so etwas ist vielleicht auch nicht verkehrt."

Im Gegenteil, das habe ich nicht! Aber nicht 10 km durch Verkehr ohne Fahrradwege, mit einem 6-Jährigen! Da würde mir das Jugendamt das Sorgerecht entziehen! Unter Selbstständigkeit verstehe ich nicht, ein Kind einer Lebensgefahr auszusetzen.

Zum lokalen Verein könnte der Kleine aber mit dem Fahrrad.

Und der Hauptgrund, warum wir in einen Verein in unserer STadt wollen, ist der Kontakt mit den Kindern, die in der gleichen Klasse sind. Das habe ich schon oben geschrieben!

Und daß mir nichts anderes übrig bleibt, als mein Kind nicht hinzuschicken, war mir auch schon klar, bevor ich dieses Posting geschrieben habe! Aber daß ich mich darüber ärgere, darf wohl auch niemanden verwundern.

Prioritäten setzen, genau: Leider ist Judo nun auch nicht unsere höchste Priorität, wie gesagt, wir machen noch andere Sachen. Die Musikschule geben wir nicht auf, denn in dieser Hinsicht ist mein Junge sehr glücklich und begabt.

Wir werden uns nach einer anderen Sportart umschauen.

LG Annette
Anfänger
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Beitrag von Anfänger »

Hallo Annette, ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Verein da so stur ist. An Deiner Stelle würde ich, wenn es Dir so wichtig ist, dass er vor Ort im Verein ist, nochmal hingehen und fragen, ob nicht ein Probetraining möglich ist. Ich würde meine Beweggründe erklären und auch, dass Sohnemann die Konsequenzen (spätere Prüfung) kennt. Ist es eigentlich eine offene Gruppe, d.h. ist immer ein Einstieg im Jahr möglich? Bei uns startet die Anfängergruppe immer im September, damit alle gemeinsam die ersten Fallschulen, Würfe, Haltegriffe lernen können. Nach fast einem Jahr - im Juli darauf - wird dann die erste Prüfung abgehalten. An diesem Tag müssen die Prüflinge dann ja leider 7 Jahre alt sein, mein kleinster Sohn wird also 2 JAhre lang Judo machen, bevor er die erste Prüfung machen kann. Aber es macht ihm Spass und er lernt sehr schnell. Wie sind bei Euch die Gruppen? Werden die Klassenkameraden deines Sohnes nach der Prüfung die Gruppe verlassen? Wird er dann evtl. nicht mehr mit ihnen trainieren können? Denn dann wäre es evtl. doch möglich erst einmal für ein ode rzweiJahr in einen anderen Verein zu fahren und dann später zurückkommen, wenn die Klassenkameraden dann noch wichtig sind. Wir fahren z.B. auch immer 10 km in einen verein, obwohl der nächste etwas näher ist oder auch in unserem Heimatverein Karate angeboten wird.
Ich wollte Dir nur Mut machen, es nochmal zu probieren, vergiß aber nicht, vielleicht auf die Gruppengröße zu achten und die Qualität des Anfängertrainings, vor allem, wenn Dein Sohn Probleme in der Motorik hat und kein Sporttalent ist.

Gruß A.
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Patrick
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Beitrag von Patrick »

Anfänger hat geschrieben:Hallo Annette, ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Verein da so stur ist. (...)
Warum denn nicht?

Mein Verein nimmt Kinder ab sechs Jahren auf.
Und wenn dann noch ein Monat fehlt, dann fehlt der eben. Pech gehabt.
Wenn man da eine Ausnahme macht, kommt nächste Woche einer, der in sieben Wochen erst sechs wird, dann einer der in zehn Wochen... usw.
Wo soll man da die Grenze ziehen, was noch in Ordnung ist und was zu jung ist?

Wir haben uns auf eine konsequente Linie geeinigt und haben keine Erklärungsschwierigkeiten bei Eltern.
Ab sechs Jahren lautet die Regel und daran wird nicht gekratzt.
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Beitrag von Anfänger »

Hey Patrick, aber der Junge ist schon 6 Jahre alt und die erste Kyu-Prüfung darf nach dem 7. GEburtstag erfolgen (in der alten PO war das ja noch früher erlaubt). Und da er ja mindestens 6 Monate - ich finde fast ein Jahr sogar besser - regelmäßig Judo machen soll bis zur 1. Prüfung, ist es doch unsinnig ihn nicht ins Training aufzunehmen? Die FRage ist eher, ob es noch Zweck hat, jetzt mit dem Training anzufangen, wenn vielleicht im Juli Prüfung sein soll, das steht aber gar nicht so zur Debatte. Ich kann mir eher vorstellen, dass der Verein ihn im Moment nicht in eine Gruppe integrieren kann, die sind evtl. ja schon länger - seit Sep. vielleicht - dabei und daher auch einiges weiter. Nicht gut finde ich halt die Begründung - jetzt würden wegen der neuen PO Kinder erst ab 7 Jahren genommen, das kann man mit der PO ja nicht begründen - oder habe ich da was überlesen?
Gruß A
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Beitrag von Patrick »

@ Anfänger:

Soweit habe ich den Sachverhalt schon überblickt. ;)

Ich denke jedoch, dass es kein personenbezogener Aufnahmestopp ist, der nur den Sohn von Annette betrifft, sondern eben vermutlich alle Kinder, die in der gleichen Situation sind.
Was ich zum Ausdruck bringen wollte, war der Umstand, dass der Verein gewisse Rahmenbedingungen festlegen kann (und auch muß) und diese - z.B. bedingt durch neue Altersgrenzen für die Prüfung zum weiß-gelben Gürtel auch ändern kann.
Das kann Annette akzeptieren oder es sein lassen. Ändern wird das nix...
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