Wie lange braucht ein Kapselriss?

Hier findet ihr Themen, die sich mit Verletzungen bzw. mit dem menschlichen Körper beschäftigen.
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Syniad
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Beitrag von Syniad »

Kata Fan hat geschrieben:Ja, ja das leidige Thema Tapen :?
Eigentlich sollte man es vermeiden und seine Verletzungen ausheilen, :rofl
aber wer will schon 4-6 Wochen mit dem Training aussetzen.
Ich hab's damals nicht gemacht (Kapsel im großen Zeh), im Training frontal einen auf die kaputte Kapsel draufbekommen und durfte dann drei Monate aussetzen und weitere zwei Monate zur Physiotherapie, weil nach den drei Monaten Pause gar nichts mehr ging und auch die herausgerissenen Knochensplitter noch nicht wieder angewachsen waren. Die Therapeutin meinte damals, im Zeh sei "alles kaputt, was irgendwie kaputt" sein könne.
Man sollte sich das also gut überlegen und, je nachdem, wie schlimm die Sache ist, seine Kosten-Nutzen-Bilanz aufstellen. Aber Finger kann man ja generell besser ruhigstellen als Zehen ;) .
Gute Besserung jedenfalls!
Syniad
Spalter
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Beitrag von Spalter »

Syniad hat geschrieben: Aber Finger kann man ja generell besser ruhigstellen als Zehen ;)
eher genau andersrum. hatte auch einen im großne fußzeh und einen im ringfinger. fußzeh konnte man wunderbar so tapen, dass kein druck beim abrollen entsteht und ist dann auch gut verheilt. den im finger dagegen konnte ich nie so wirklich ruhig stellen... die hand brauch ich ja ständig

kapselriss ist eine never-ending story. meine beiden sind jetzt 4 bzw 8 jahre her und hin und wieder merk ich das immernoch :(
nemo
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Beitrag von nemo »

Oh je, das kenn ich auch. Aber komischerweise eigentlich nie beim Judo, sondern immer beim allgemeinen Aufwärmen/Spielen passiert.
Bin halt zu blöd zum Basketball spielen oder um über nen Kasten zu springen. :?
Bin über 10 Jahre ohne sowas davongekommen und im letzten halben Jahr hats 2 Finger und den großen Zeh erwischt.
kA obs wirklich ein kompletter Riss war, aber wenn man dann immermal wieder mit dem lädierten Zeh an der Matte hängenbleibt oder blöd eins auf die Flossen bekommt wird man wieder dran erinnert und hat wirklich lang was von. :alright
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Syniad
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Beitrag von Syniad »

Hmm... also, ich habe den Zeh bei jedem Schritt gemerkt, jedenfalls nach dem zweiten Zusammenprall. Durch die Überbelastung hat sich die ganze Chose dann auch entzündet. Der Arzt meinte, fürs Schienen sei es aber 4 Wochen nach dem "Erstunfall" (der auch beim Aufwärmen passiert war) zu spät.
Muss dazu aber auch sagen, dass ich den ganzen Tag über irgendwie "in Bewegung" war und relativ viel gehen musste.
Finger habe ich schon häufiger abgetapt, denn die brauche ich nicht zum Laufen! Ich fand das daher echt einfacher, zumal ich ja auch im täglichen Leben ein Weilchen die komplette Hand schonen und die andere benutzen kann, aber nicht ständig auf einem Bein hüpfen.


Gruß,
Syniad
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Trax
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Beitrag von Trax »

Ich hatte sowas glücklicherweise noch nicht. Trotzdem frage ich mich , wenn ich die letzten Beiträge so lese, wieso sowas scheinbar beim Aufwärmen am häufigsten passiert und nicht beim eigentlichen Judo. Ist dann das Aufwärmen zu gefährlich oder ist Verletzungsrisiko beim "richtigen" Judo geringer ? :eusa_think

Grüße
Tobias
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Joachim
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Beitrag von Joachim »

Also bei uns passieren die Unfälle, zum Glück sind nur ganz selten welche, auch zum größten Teil nur bei den Aufwärmspielen mit den Erwachsenen.
Irgendwie geht denen da das Kind wieder mit durch und sie hängen sich voller Ehrgeiz in jeden Ball oder was auch immer.... Natürlich noch nicht richtig warm. Und dann passieren oftmals, Prellungen, Dehnungen und dergeleichen. Deswegen verlege ich die Spiele, wenns denn mal sein muss, lieber an das Ende des Trainings. Alle sind warm und meist auch nicht mehr mit ganz soviel Ehrgeiz bei der Sache. Bei den Kindern kommt das auch gut als Belohnung für gutes Mitmachen im Training an.

Aber zum Thema Tapen und der gleichen, bin ich der Meinung, dass solche Verletzungen doch besser ausgeheilt werden sollten, als sich mit geflickten Glieder oftmals noch mehr kaputt zu machen.
Ein Trainingsrückstand von 4-6 Wochen ist leichter aufzuholen als ein nicht richtig verwachsener Bruch, oder gar Kapselriss.

Grüße
Joachim
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Beitrag von Spalter »

Trax hat geschrieben:Ich hatte sowas glücklicherweise noch nicht. Trotzdem frage ich mich , wenn ich die letzten Beiträge so lese, wieso sowas scheinbar beim Aufwärmen am häufigsten passiert und nicht beim eigentlichen Judo. Ist dann das Aufwärmen zu gefährlich oder ist Verletzungsrisiko beim "richtigen" Judo geringer ? :eusa_think

Grüße
Tobias
speziell kapselrisse holt man sich sehr gerne bei ballspielen ;) und die spielt man meißt zum aufwärmen. meiner stammt auch vom handball und nicht vom judo. mal doof gegen den ball getreten oder nicht richtig gefangen, dann geht das ganz schnell
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Trax
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Beitrag von Trax »

Ich glaube jetzt zu wissen, warum wir keine Ballspiele zum Aufwärmen machen. ;)

Grüße
Tobias
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Wenn die Anfangsfrage war - wie lange dauert es.........

Dann findet euch mal damit ab, dass es nie wieder ganz weg geht.
Es ist halt durch den verheilten Riss und halt dann das fortschreitende Alter, das Gelenk nicht mehr so "eng" wie vorher.
Neben den üblichen Verletzungen durch Ballspiel kommen natürlich
auch die Belastungen beim Greifen.
Aber an die "Kleinigkeiten" gewöhnt man sich nach einigen Judojahren, weil es einfach dazu gehört.
Viele Grüße
U d o
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Beitrag von Der Müller »

judoka50 hat geschrieben:Dann findet euch mal damit ab, dass es nie wieder ganz weg geht.
Es ist halt durch den verheilten Riss und halt dann das fortschreitende Alter, das Gelenk nicht mehr so "eng" wie vorher
Kann ich nur bestätigen. Laboriere seit Jahren an einem Kapselriss im kleinen Zeh herum. Durch die ständige Belastung (man geht ja nie zum Arzt ;) ) ist das Gelenk so ausgeleiert und verknöchert, dass ein Hängenbleiben an einer Mattenritze schon genügt und der Zeh steht im 45°-Winkel ab. Zurückdrücken in die Kapsel, tapen und weiter geht's.

Und wie habe ich mir den ersten Riss geholt??? Besch**** aufgebaute Matten mit Lücken!
Gruß
Jochen
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Beitrag von Syniad »

Da muss ich jetzt mal eine Lanze für die tolle Physiotherapeutin meines Vertrauens brechen.
Die HAT den Zeh wieder ganz hingekriegt!!!!
Dummerweise habe ich ihn mir ein Jahr später doof gebrochen. Seit der darauf folgenden OP ist er wirklich nicht mehr ganz so dehnbar.
Aber - was lernt man daraus? Wenn man brav seine Übungen zu Hause und unterm Tisch an der Uni in jeder Vorlesung macht und eine sehr bemühte Physiotherapeutin hat, kann auch eine kaputte Kapsel wieder in Ordnung kommen.

Gruß,
Syniad
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Beitrag von judoka50 »

Hi Syniad - will Deinen Glauben an Physiotherapie nicht zerstören.
Ich habe meinen Schülern immer gesagt, es gibt so eine Art Zeittafel.
Verletzungen beim Judo waren so bis 20 Jahre von einem zum anderen Trainigstag schon wieder überstanden. (so unter 1 Woche) Ab 25 bis 35 brauchst Du dafür 2 Wochen. Weitere 10 Jahre später 3 - 4 und danach dauert es immer länger - einfach Sch....
Meine Kapselrisse waren auch immer ruck zuck wieder in Ordnung, auch ohne Therapie. Nur melden sie sich jetzt langsam aber sicher, genau wie alle alten Wettkampfverletzungen wieder und ärgern einen.
(Ein Spalt in einer Kapsel wächst nicht wieder zusammen, sondern der Spalt füllt sich. Also hat das Gelenk ein wenig mehr Spiel und was macht es dann damit...... Davon können Dir auch ältere Judoka ein Lied singen, die schon mal ein Schultergelenk oder Knie ausgerenkt hatten.)
Aber lass Dich deshalb nicht vom Judo abhalten - jeder Sport hat halt seine Macken, bzw. hinterlässt welche.
Viele Grüße
U d o
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Syniad
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Beitrag von Syniad »

Hmmm... tja... dem kann ich leider nicht widersprechen, bin noch nicht alt genug!
Ich poste dann in dreißig Jahren (d.h., mit achtundfünfzig) noch mal in diesem Thread :D . Aber, wie gesagt, in dem Fall wird sich auch dann nicht mehr rekonstruieren lassen, was von der OP und was von der kaputten Kapsel stammt.
Und den Glauben an die Physiotherapie kannst Du nicht zerstören, in Anbetracht der Tatsache, dass ich, als ich dahinging, kaum auftreten und den Zeh auch nicht mehr knicken konnte und nach den zwei Monaten fast schmerzfrei war. Außerdem hat mir die Physiotherapeutin erlaubt, wieder zum Judo zu gehen, als der Arzt es mir noch strikt verboten hatte ("Ach, immer diese Chirurgen") ;) .
Das war also auf jeden Fall gut, sinnvoll und notwendig für meinen Körper - egal, ob es ein Leben lang alle Beschwerden hätte verschwinden lassen oder "nur" zwanzig Jahre (ansonsten hätte der Arzt es wohl auch nicht verschrieben - bin kein "Privater").
Meine Empfehlung an alle, die mit viel zu frühem Einstieg liebäugeln, bleibt daher ordentliches Ausheilen mit allem Drum und Dran, und dazu kann eben auch mal Physiotherapie gehören. Allein hätte ich den Zeh jedenfalls nicht wieder so hinbekommen, das ist mal klar. Allerdings hat man ja auch nicht immer das Pech, gleich zweimal nacheinander einen draufgebrettert zu bekommen, so dass die nötig wird.

Gruß,
Syniad
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Ne - wollte nicht gegen Deine Erfahrungen sprechen.
Die Meinungen der Ärzte zu Sport, bzw. wann wieder damit beginnen - na ja ...... Sportmediziner denken da untereinander schon anders, was soll dann ein Allgemeinmediziner dann noch sagen - usw. könnte man endlos ausweiten.
Ich bin zum Beispiel absolut gegen Schmerzmittel bei Sportverletzungen, da ich da nicht merke, wo meine "natürliche Schmerzgrenze" ist und dadurch den Entzündungsherd immer wieder aufreibe.
So betrachtet ist Physiotherapie, die auch Bewegung bis kurz vor die Schmerzgrenze fördert super. (Überleg mal - jemand hat Rückenprobleme und geht mit Schmerzmitteln zur Physiotherapie. ..)
Unter diesem Gesichtspunkt gibt es bei mir im Training (außer bei einer aktuellen Verletzung) auch keinerlei Bandagen oder Schoner. Auch wenn die noch so schick oder cool aussehen sollten.
Viele Grüße
U d o
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