Neues Buch - Jiu-Jitsu – Der Anfang japanischer Kampfkunst im Deutschen Kaiserreich

Hier findet ihr Bücher rund um das Thema Judo / Budo
Yannick.Schultze
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Neues Buch - Jiu-Jitsu – Der Anfang japanischer Kampfkunst im Deutschen Kaiserreich

Beitrag von Yannick.Schultze »

Hallo zusammen,

nach Jahren des Wartens, kann ich endlich bekannt geben, dass mein erstes Buch „endlich“ bestellbar ist.

https://www.amazon.de/dp/B0CJBFXD8V

Es trägt den Titel „Jiu-Jitsu – Der Anfang japanischer Kampfkunst im Deutschen Kaiserreich. Kommentierte Zeitungsartikel in der Zeit von 1905 bis 1914“ und behandelt wie der Titel schon sagt, die Entwicklung im Deutschen Kaiserreich. Vieler Orts wird unsere Jûdô/JJ-Geschichte mit drei Zeilen abgehandelt.

Japaner im Zirkus
Erste Schule durch E. Rahn
Kieler Woche – Demonstration vor Kaiser Wilhelm II.

Doch es war da noch einiges mehr 😉 … also viel Spaß beim Lesen.

Ich habe mich hier bewusst für die Schreibweise „Jiu-Jitsu“ anstatt Jûjutsu entschieden, da sich diese Schreibweise in der damaligen Zeit etabliert hat. Schreibe ich jedoch über traditionell jap. Stile, schreibe ich natürlich Jûjutsu.

Zum Titelblatt des Buches – es soll wie eine Zeitung aussehen 😉

Da ja mittlerweile schon die Weihnachts-Süßigkeiten im Supermarkt Einzug gefunden haben, kann das Buch auch jetzt schon gerne als Weihnachtsgeschenk für euren Trainer, liebsten Schüler oder noch besser an alle Schüler bestellt werden.

Signierte Exemplare sind natürlich auch Möglich 😉 – kurze Nachricht an mich – dauert natürlich dann länger 😉

Gruß
Yannick

Ps. Es wird einen 2. Band geben, der die Jûdô-Geschichte in der Weimarer Republik/Dritten Reiches genau beschreibt. Band 1 dient hierzu quasi als Einleitung 😊
https://youtu.be/4xgx4k83zzc
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Fritz
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Re: Neues Buch - Jiu-Jitsu – Der Anfang japanischer Kampfkunst im Deutschen Kaiserreich

Beitrag von Fritz »

Ok, hab mir eins bestellt :-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Yannick.Schultze
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Re: Neues Buch - Jiu-Jitsu – Der Anfang japanischer Kampfkunst im Deutschen Kaiserreich

Beitrag von Yannick.Schultze »

Hallo Fritz,

vielen lieben Dank. Falls Fragen auftauchen einfach stellen und ich werde sie gerne beantworten.

Falls es dir gefällt, teile deine Meinung dann gerne hier im Forum.

Gruß
Yannick
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Band 2

Beitrag von HBt. »

Hallo Yannick,
kannst Du uns bereits ein Erscheinungsdatum für den zweiten Teil mitteilen?


Gruß,
HBt.
Yannick.Schultze
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Re: Neues Buch - Jiu-Jitsu – Der Anfang japanischer Kampfkunst im Deutschen Kaiserreich

Beitrag von Yannick.Schultze »

Hallo HBt.,

ich arbeite aktuell am 2. Band, kann/will aber noch kein genaues Datum liefern. Rechne aber frühestens im Frühjahr 2024 mit dem Buch.

Die fleißigen Leser sollen erstmal Band 1 verdauen … Band 2 braucht nämlich viel Kraft ;-)

Gruß
Yannick
https://youtu.be/4xgx4k83zzc
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Kraft schöpfen für den zweiten Teil

Beitrag von HBt. »

Yannick.Schultze hat geschrieben:
25.09.2023, 22:57
Hallo HBt.,
ich arbeite aktuell am 2. Band, kann/will aber noch kein genaues Datum liefern. Rechne aber frühestens im Frühjahr 2024 mit dem Buch.
Die fleißigen Leser sollen erstmal Band 1 verdauen … Band 2 braucht nämlich viel Kraft ;-)
Gruß
Yannick
Danke für die Informationen Yannick,
Band 1 ist geordert und wird von mir am WE verstoffwechselt ;-).

Viele Grüße
und ein Dankeschön für Deine Arbeit,

HBt.
Joerch
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Re: Kraft schöpfen für den zweiten Teil

Beitrag von Joerch »

HBt. hat geschrieben:
26.09.2023, 10:28
Band 1 ist geordert und wird von mir am WE verstoffwechselt ;-).
Na dann mal guten Appetit ;)
P.S. Die ersten Seiten sind gelesen, freue mich auf weiteren Lesegenuss.
Yannick.Schultze
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Re: Neues Buch - Jiu-Jitsu – Der Anfang japanischer Kampfkunst im Deutschen Kaiserreich

Beitrag von Yannick.Schultze »

Hallo zusammen,

falls Fragen auftauchen, ich werde sie so schnell wie möglich beantworten ;-)

Gruß
Yannick
https://youtu.be/4xgx4k83zzc
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Die ersten 60 Seiten ...

Beitrag von HBt. »

erfordern bereits echtes Durchhaltevermögen - und Leidensfähigkeit.

#
Ich befürchte, "Mr. Moto" hätte Meister Higashi die Hose ausgezogen ..!
HBt.
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Jiu-Jitsu – Der Beginn einer großartigen Reise

Beitrag von HBt. »

Hallo Yannick,
ich bin durch. Seite 195 liegt vor mir:
" (...) wenigstens auf diesem Wege den deutschen Sportkreisen zugänglich gemacht und das Interesse dafür in weite Kreise unseres Vaterlandes getragen wird." [Erwin v. Baelz]

Irgendwie empfinde ich jetzt so etwas wie Stolz, stolz ein Judoka - quasi ein Schüler Jigoro Kanos Lehren - zu sein.

Über was wollen wir diskutieren?
Bitte beeile Dich mit der Fertigstellung des zweiten Bandes, über marginale Schwächen des Band 1 schweigen wir ;-).


Viele Grüße,
HBt.


Komplettierung:
https://www.amazon.de/Complete-Kano-Jiu ... B08PJGB2V9

Es ist jammerschade das 'CK' wahrscheinlich nichts mehr veröffentlichen wird.
HBt.
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Mein erstes Fazit

Beitrag von HBt. »

Um der Arbeit gerecht zu werden muss man die Textsammlung langsam lesen. Vielleicht sogar zweimal lesen, ein Schnelldurchgang für den Überblick und ein weiterer Durchgang, um die Formulierungen der damaligen Presse (und die Reklame) wirken zu lassen, halte ich für angemessen. Vorerst muss man einen Weg finden, um sich in die damalige Zeit, in das gemeine Leben, einzufinden. Es ist dem Herausgeber dieser chronologischen Sammlung, Yannick Schultze, gelungen - Texte auszugraben und so zu arrangieren, dass man das Kolorit, also die Stimmung, nachempfinden kann. Die Anfänge des sogenannten JiuJitsu und später auch noch ausblickend die Kristallisierung* zum (echten) Kodokan-Judo auf diese Art zu beleuchten, ist mutig und zugleich auch genial. Eine interessante Idee liegt nun vor und ist für den genannten Zeitraum (1905 bis 1914) in sich schlüssig. Für waschechte Judoka kann es eine Brücke schlagen, zum Verständnis und zum freundschaftlichen Miteinander zur heutigen JuJu- & JiuJitsu-Gemeinschaft beitragen. Das Buch endet mit einem kurzen, durchdachten "Schlusswort" und dem originalen Vorwort von Herrn Baelz zur deutschen Ausgabe des "Kano JiuJitsu" - welches kein originales Kodokan-Judo zeigt, das den Wert dadurch allerdings auch nicht schmälert. Tja, und dieser Kniff rundet diese Epoche nicht nur ab, sondern hebt JiuJitsu auf eine andere Ebene, die den Varieté-Schaukämpfen und Herausforderungskämpfen stets verschlossen blieb.

Higashis JiuJitsu bleibt eine noch immer unbekannte Synthese aus mehreren JuJutsu-Schulen & -Lehren. Die Figur Higashi Katsukuma verliert sich ein bisschen im Dunkel der Geschichte, so wie später auch die des berühmten Uenishi Sadakazu (in England, Japan ...). Zweifel, ob und von wem zum Beispiel Erich Rahn lernte, sowie seine Rolle in der Verbreitung des Sportes und der fremden Selbstverteidigung - kommen nicht auf, sie werden ganz nebenbei ausgeräumt, gleichzeitig streift das Buch Orte, Handlungen und bis dato weitestgehend unbekannte Namen.

Ein bisschen traurig bleibt der Umstand, nur kurz einen Blick durch eine geöffnete Tür erhaschen zu können, Zeitreisen sind bekanntlich noch nicht möglich ;-).

Wer sich auf Yannicks Art dem Zeitfenster 1905 bis 1914 nähern möchte, wird gefallen an den Texten und dem Fazit finden - beim einmaligen Lesen (dem Überflug) wird es nicht ganz gelingen, beim zweiten Ansatz mit Sicherheit.

Gruß,
HBt.

* unter gar keinen Umständen meine ich damit, dass (das besagte) JiuJitsu der Vorgänger ist, sondern vielmehr eine Entscheidung, ein Wegbereiter!

Nachtrag und Vorschusslorbeeren:
Geht man davon aus, dass Band 2 vielleicht in einem Jahr vorliegt und in gleichartiger Druck sowie Verbreitungsweise (Amazon Druckservice Leibzig) das Licht der Welt erblickt, erlaube ich mir einen Wunsch. Ein ansprechendes, aufgepeptes Layout, ein Lektorat, einen Verlag ... das nämlich verdient die gesamte Lektüre.
Zuletzt geändert von HBt. am 04.10.2023, 08:34, insgesamt 1-mal geändert.
HBt.
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Schnöde Sternchenbewertung ...

Beitrag von HBt. »

ohne Pluspunkte für den eigentlichen Gehalt des Inhaltes überproportional einfließen zu lassen: drei Sterne!
Zwei Sternchen ziehe ich wegen des unmotiviert wirkenden Layouts und des fehlenden Lektorates sowie des hohen Preises von knapp 27€ ab, vielleicht auch noch wegen ein paar Rechtschreibefehler, bzw. Tippfehler ...
Oder einfach auch nur, weil ich die Amazonsche Vorgehensweise des "independently publishing" nicht mag. Den Titel Buch' verdient diese "Druckdienstleistung" prinzipiell nicht.


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HBt.
tutor!
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Re: Neues Buch - Jiu-Jitsu – Der Anfang japanischer Kampfkunst im Deutschen Kaiserreich

Beitrag von tutor! »

Ein außergewöhnliches Buch! Yannick erzählt nicht selbst, was und wie es war, sondern sondern lässt zeitgenössische Quellen sprechen, indem er für den Leser Berichte und Anzeigen säuberlich arrangiert, aus denen sich dann für die Leserinnen und Leser ein Bild dieser Zeit ergibt. Kurze erläuternde Kommentare lenken die Aufmerksamkeit auf die größeren Zusammenhänge, wie die Vermarktungsstrategien.

Köstlich die Vereinbarungen über Preisgelder, die Verhandlungen über Regeln, Kleidung usw. Und natürlich die Ausflüchte bei Niederlagen, die Absprechen zu Sieg und Niederlagen, die öffentlichen Herausforderungen, Repliken auf diese usw. All das findet man ja zum Teil heute noch, wenngleich perfekter organisiert.

Ich habe jedenfalls großen Appetit auf Band 2 bekommen, der - so meine Vermutung - deutlich komplexer ausfallen dürfte.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
HBt.
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Nach eingehender (inhaltlicher) Beschäftigung ...

Beitrag von HBt. »

mit dem Buch von Higashi Katsukuma (und Mr. Hancock) fügt sich auch langsam das Bild vom WAS. Was haben die Jungs bloß damals unter JiuJitsu verstanden und verkauft? Meine Welt ist dieses Spektakel nicht, doch darum dreht es sich ja in Yannicks Recherchen nicht. Spannend finde ich ganz andere Themen, zum Beipiel die (nicht nähere differenzierte) Frage nach den Intentionen & der Reiselust junger japanischer Bubis ... dem Nippon-Klub in Berlin?.

Richtig interessant wird es, als der Kodokan-Judoka Ono Akitaro die Bühne des globalen Schauplatzes betritt, aber auch wieder, als das vorläufige Ende des Schauspiels eintritt - der erste Weltkrieg beginnt. Ono verweilt nicht lange in Deutschland, er reist nach Kuba ..!

Fazit:
Das Interesse an den Kampfkünsten ist ungebrochen, es war ungebrochen, es ist Schwankungen unterworfen, es lebte irgendwie als exotische Sensation wieder auf und fand in der Person Erich Rahns einen treuen, jungen Interessierten. Kampfkünste waren nie wirklich tot, sie waren in jeder Zeit /Epoche beliebt, bei Hofe und beim Volk. Den Ausschlag, die Kunst JiuJitsu in eine deutsche Kunst gleichen Names zu transportieren und salonfähig gemacht zu haben, gebührt in dieser Zeit Erich Rahn. Punktum. Mit dem Virus infiziert wurde er bereits vor der 25sten Kieler Woche.

Das Ringen, Fechten, Boxen ... sind uralte Traditionen, auch in Europa. Wer sich nun für die Anfänge der japanischen (Jahrmarktkunst) Kampfkunst (JiuJitsu) in Deutschland interessiert, der sollte Yannicks Arbeit lesen. Es ist ein weiterer Augenöffner.

Band 2 muss noch wesentlich gehaltvoller werden, zwangsläufig ;-).

HBt.
Holger König
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Re: Neues Buch - Jiu-Jitsu – Der Anfang japanischer Kampfkunst im Deutschen Kaiserreich

Beitrag von Holger König »

Im Zusammenhang mit der Geschichte des Kampfsports wäre es interessant, welche in Vergessenheit geratenen Vorformen der europäischen (olympischen) Kampfsportarten es im Mittelalter gab. Es ist davon auszugehen, daß es vor dem "Sieg" der Feuerwaffen in Europa auch Mischformen aus waffenlosen Kampfformen und Kampfformen mit Blankwaffen/Schlagwaffen, sowie einen definierten Technikumfang des Kampfes mit Schlagwaffen (Lang- und Kurzstöcken) gab, die in des asiatischen Kampfsportarten besser dokumentiert sind, weil sich dort die Feuerwaffen erst später durchsetzten.
Gibt es überlieferte Schriften der Ausbildung europäischer Ritter bzw. andere Artefakte aus der Zeit des "pulverlosen" Europas?
HBt.
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Historische Kampfkünste (in Europa)

Beitrag von HBt. »

Mit und ohne Waffen

Hallo Holger!
Ja, sie existieren auch heute noch (bzw. wieder) und Du kannst Dir selbst einen Über- u. Einblick verschaffen. Suche nach "Liechtenhauer, Meyer, Danzig, Lew, Ott, Dürer, Talhoffer, Wallerstein ..." - und wie sie alle heißen?!

Gruß,
HBt.

#
Doch noch eine Bemerkung zum Topic dieses Fadens:

'Tutor!' hat recht, es ist ein bemerkenswertes Paperback, denn es zieht den Leser immer wieder hinein - zurück in die Geschichte. Das Stilmittel der Recherche, nämlich die Zeitungstexte der damaligen Zeit, erzählt eine spannende Geschichte. Diese überlässt Yannick Schultze (ganz bewusst oder sogar völlig unwissentlich) jedoch der Phantasie des Lesers und natürlich der Leserin. Aus der zwischen den Zeilen sich ausmalenden Story' könnte Hollywood einen abendfüllenden Spielfilm produzieren, oder das ZDF einen Mehrteiler für die Glotze. Drehbuchstoff bietet das Material allemal - ob Guido Knopf vermitteln kann?

Es ist jammerschade, dass man nie Licht ins Dunkel bringen wird -> der Nippon-Klub war bekanntlich nicht elektronisch verwanzt.

;)


Nachtrag:

Mit der Wahrheit hat man es damals nicht so genau genommen, es wurde gelogen bis sich die Balken bogen.
HBt.
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Yannick spekuliert ...

Beitrag von HBt. »

und vermutet, dass der japanische Protagonist Higashi Katsukuma älter sein muss, als er selbst in Lebensjahren damals angab. Er wird aller Wahrscheinlichkeit nach 1874 (oder 1875, erster Geburtstag = Jahr 1 = Datum der Geburt) das Licht der Welt erblickt zu haben. Warum ist dieses interessant? Weil Katsukuma H. jetzt automatisch seine dreijährige Wehrpflicht absolviert haben muss und dieses deckt sich mit den Recherchen. Warum verschweigt Katsukuma seine Zeit beim Militär und erfindet Märchen? Welches angepasste JuJutsu /JiuJitsu-System wurde damals an den Militärakademien unterwiesen?

Als Katsukuma im "Deutschen Kaiserreich" sein Studenten- u. Schaustellerleben startete, muss er nach eigenen Angaben 28 Jahre' oder nach Yannicks Untersuchungen bereits 32 Jahre alt gewesen sein. Der begeisterte Erich R. zählte damals 21 Jahre. Diesen Altersunterschied* muss man auf den alten Photoplatten deutlich ausmachen können. Gleichzeitig hatte der Student Katsukuma die Leitung des Nippon-Klub inne. Wer hat Herrn Higashi eigentlich finanziert, sein Onkel oder existierte so etwas wie ein Stipendium?

Dubios ist weiterhin die Kampfkunst Katsukumas, eine Koryu ist es nicht (und das ist im Grunde auch nicht verwunderlich), doch ist er angeblich ein Sproß der Satsuma-Samurai. Selbst Jigoro Kano hat nicht in Erfahrung bringen können, was der Buchautor Higashi für eine Art JuJutsu praktiziert und von wem er sein Zeugs lernte. Es tauchen zwar fragmentarisch Namen auf, diese versucht man nun vergeblich einer der bekannten Schulen des JuJutsu oder einer Koryu zu zuordnen.

Es tauchen zwar Ryu-Ha in der folgenden Reihenfolge auf -Shiten (Kumiuchi?), Hozan, Shinsho - aber damit kann man wenig, bis gar nichts anfangen. Bleibend verankert sich eigentlich die Lüge der Herren Hanock & Higashi, sie ziehen den großen Jigoro Kano mit ins JiuJitsu-Boot hinein und stellen völlig absurde Behauptungen auf ... diesbzgl. kann auch der ehrenwerte Geheimrat Baelz aus Württemberg mit seinem freundlichen Vorwort zur deutschen Ausgabe des "Vollständigen Kano-JiuJitsu" nichts mehr geradebiegen.


HBt.

* zum Zeitpunkt 1906
Yannick.Schultze
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Re: Neues Buch - Jiu-Jitsu – Der Anfang japanischer Kampfkunst im Deutschen Kaiserreich

Beitrag von Yannick.Schultze »

Hallo zusammen,

danke für die Kritik in Bezug auf Layout und Lektorat. Ich werde dieses in Band 2 versuchen zu ändern. Der Kaufpreis mag auf den ersten Blick teuer wirken, bitte habt aber vor Augen, wie viel auf den ersten Blick nicht sichtbare Arbeit in der Fertigstellung von Band 1 und in der kommenden Band 2 gesteckt hat.

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Ich habe mich ganz bewusst für die Erzählstruktur entschieden.

Die Person Higashi Katsukuma ist tatsächlich schwer zu ergreifen gewesen, nach all den Jahren (von 1905 angerechnet), wurde sie aber zum ersten Mal ein wenig klarer. Weitere Nachforschungen wären grundsätzlich zu seiner Person möglich, aber auch ziemlich schwierig. Wie ich bei der Person Ôno erwähnt habe, werden Informationen in Japan nicht an 3. Personen weitergegeben. Sprich, man muss eine Person finden die mit Higashi "direkt" Verwandt ist, diese dann davon überzeugen evtl. mit zu kommen oder eine schriftliche Einverständniserklärung zu unterzeichnen, um einen Blick in die Militärakte von Higashi Katsukuma zu erhaschen.

Meine Idee wäre es danach erstmal die Saitô-Brüder genauer zu erforschen und dann den gleichen Prozess wie bei Higashi zu wiederholen, sprich nachdem man den genauen Namen hat, ebenfalls wieder einen direkten Verwandten zu ermitteln um wieder die Militärakte zu sichten. Vergleich ob Higashi und die Saitô-Brüder in derselben Kaserne waren, um dann weiter zu forschen wer damals der Ausbilder in dieser Kaserne war. Zusätzlich müsste erforscht werden ob die Saitô-Brüder und Higashi evtl. schon vorher Schnittpunkte hatten.

Außerdem müsste man einen Blick in die Tagebücher, Recherchen von Kanô Jigorô bekommen (habe ich versucht, genau wie viele andere Personen vor mir), um zu studieren, was Kanô selbst nach 1928 zu dem Buch (Das Kano Jiu-Jitsu) geschrieben hat. 1932 wusste er bereits mehr zum Ursprung des Buches.

Higashi, genau wie sein Onkel Haseba, sind in der Stadt Kushikino geboren. Von seinem Onkel steht ein Denkmal in der Stadt... auch hier wären Nachforschungen sinnvoll.

Ob das ganze jedoch finanzierbar und erreichbar wäre? Das ist eine andere Frage...

--------------

Band 2 wird auf jedem Fall um einiges gehaltsvoller als Band 1 werden. Es geht dann nämlich um die Amateurvereine, die sich dann durch unterschiedliche Einflüsse zum Kôdôkan-Jûdô entschieden haben und dieses jeweils unterschiedlich gelernt haben.

Wie bereits von mir erwähnt, Band 1 braucht Kraft - Umdenken was man bisher weiß, offen für neue Dinge sein, lernen das unsere Geschichte in Zirkussen ihren Anfang genommen hat usw.

Gruß
Yannick
https://youtu.be/4xgx4k83zzc
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HBt.
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Die Vorgehensweise eines Forschers

Beitrag von HBt. »

Danke Yannick :D.

Hast Du noch ein paar Informationen zur damaligen Finanzierung der "Studenten"?

#
Ich freue mich bereits sehr auf Deinen zweiten Teil.

Grüße,
H.
Yannick.Schultze
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Re: Die Vorgehensweise eines Forschers

Beitrag von Yannick.Schultze »

HBt. hat geschrieben:
07.10.2023, 17:29
Danke Yannick :D.

Hast Du noch ein paar Informationen zur damaligen Finanzierung der "Studenten"?

#
Ich freue mich bereits sehr auf Deinen zweiten Teil.

Grüße,
H.
Andreas Niehaus schreibt hierzu ein paar Zeilen.

Gruß
Yannick
https://youtu.be/4xgx4k83zzc
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