Information über DJB-Jugendsitzung

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caesar
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Information über DJB-Jugendsitzung

Beitrag von caesar »

http://www.judobund.de/aktuelles/detail ... 2018-2859/

Nach wie vor hat der DJB Probleme Ausrichter für Großveranstaltungen zu finden.

Positiv: Die Berichterstattung des DJB über interne Maßnahmen wird besser.
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nur_wazaari
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Re: Information über DJB-Jugendsitzung

Beitrag von nur_wazaari »

Insgesamt empfinde ich die Installation des Juniorteams als gute und zeitgemäße Sache. Auch die Jugendpokale scheinen ein großer Erfolg zu sein. Allerdings auch mitunter nur durch hohen persönlichen Einsatz, weniger durch großartiges Zutun des DJB. Es bleibt speziell dabei eben ein ehrenamtliches Engagement, getragen von einer guten Portion Idealismus.

Die Berichterstattung des DJB empfinde ich in letzter Zeit auch etwas besser, allerdings schleichen sich doch immer wieder durchaus gröbere Fehler ein, z.B. sogar bei Namensnennungen von Top-Athleten (wird dann auch gerne direkt auf z.B. auf FB kritisiert). Das wirkt dann natürlich durchaus semiprofessionell.

Man kann sich natürlich auch fragen, wie es sein kann, dass eine so wichtige Stelle wie jene des Sportdirektors nur so kurze Zeit durch eine Person besetzt wird und diese so leicht abgeworben werden kann; im Übrigen ebenfalls durch einen Sportverband, nach allem was man so las. Ok, das sind natürlich alles normale Vorgänge, es ist nichts Mysteriöses dabei. Aber es zeigt doch, dass ein Verband ziemlich viel bieten muss, um fähige Personen bzw. Funktionäre zu halten und zu motivieren.

Die Ausrichteraquise scheint tatsächlich ein großes Problem zu sein. Für die nationalen Ü30-Meisterschaften z.B. scheint es immer noch niemanden zu geben. Es gab ja in diesem Forum schon ein paar (Teil-)Fäden dazu.
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Fritz
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Re: Information über DJB-Jugendsitzung

Beitrag von Fritz »

nur_wazaari hat geschrieben:
11.02.2018, 16:27
Das wirkt dann natürlich durchaus semiprofessionell.
Hmm, mir kommt es die letzten Jahre so vor, als ob mal als Verband (DJB, LVs) schon gern total professionell arbeiten und agieren
möchte.
Dabei wird gern aus den Augen verloren, daß Judo ein Hobby von Amateuren ist, zumindest gilt das für die Masse
der Judoka, und die können mit diesem Berufssport-Anspruch nun mal recht wenig anfangen, besonders dann, wenn sich seitens der Verbände
herausstellt, daß zwar ein professioneller Anspruch bzw. Anstrich besteht, dieser aber an der einen oder anderen Stelle ganz schnell "abblättert" ...
;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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nur_wazaari
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Re: Information über DJB-Jugendsitzung

Beitrag von nur_wazaari »

Klar wollen die professionell arbeiten, das stellt niemand in Abrede. Es gibt neben den hauptamtlichen Mitarbeitern auch viele Ehrenamtliche insbesondere auf Vereinsebene, die dermaßen ambitioniert und sachverständig arbeiten. Der Terminus "professionell" soll auch keinesfalls die Qualität der Arbeit definieren; er bezieht sich meinem Verständnis nach hauptsächlich auf die Bezahlung der fachlichen Arbeit.

Richtig ist natürlich das Infragestellen der Anspruchshaltung des DJB an die Ehrenamtlichen; hierbei sehe ich durchaus ein Ungleichgewicht zwischen Wahrnehmung der Ehrenamtlichen und des Verbandes. Diplomatisch formuliert lässt sich festhalten, dass die Ansprüche des DJB angesichts der internationalen Konkurrenz bei gleichzeitigem Vegrgleich der Mittel durchaus ambitioniert (Olympia- und WM-Medaillen) sind. Bei der Äußerung dieser Kritik geht es mir nun aber nicht darum, Schuldige zu suchen. Die Ursachen dafür sind ja ziemlich vielfältig. Tja, die größte Frage ist natürlich jene der Finanzierung. Das Know-How ist in Deutschland definitiv vorhanden. Das grundsätzliche Interesse auch. Warum wandern z.B. einige gute Trainer ab? Selbstverständlich kennt man nicht alle Interna, es wird dabei sicher auch nicht nur um Geld gehen. Aber ohne auch im internationalen Vergleich angemessene Geldmittel passiert eben nicht viel oder nur so viel, wie eben mit den begrenzten Mitteln möglich ist (Achtung, Binsenweisheit). Wurde ja schon vielfach in diesem Forum diskutiert und ist ein nachwievor wichtiges Thema, wie ich finde.

Dass der DJB verstärkt auf jüngere Mitglieder setzt und deren Aktionen fördert bzw. deren Strukturierung forciert, finde ich grundsätzlich gut. Nun gut, was ist aber mit den älteren Mitgliedern, welche ja letztlich im Vergleich zur Jugend dem Verband ja noch deutlich länger, d.h. über das Jugend- und Leistungssportalter hinaus erhalten bleiben könnten? Wie soll man 15 Jahre (Jugend) gegen vielleicht 30-40 Jahre (reiferes Alter) miteinander (nicht gegeneinander!) vergleichen; wenn nicht gar aufwiegen? Die Tendenz des Interesses bzgl. von Aktivitäten im Ü30-Bereich ist wohl von allen Seiten immerhin steigend, auch wenn immer noch kein Ausrichter für die Ü30-Meisterschaften gefunden wurde. Hier müsste der Verband sicher irgendwie Entgegenkommen signalisieren, selbst wenn Ü30-Judo nicht mehr im professionellen Bereich (zumindest sportlich-leistungsmäßig) verwertbar ist. Die Franzosen (schon wieder die :D ) habe ja selbst für ihre Ü30 Ranglisten eingeführt.

Die Leistungssportreform im Übrigen sehe ich sehr kritisch, musste aber wohl auch unter Einfluss des DOSB so geschehen. Das verringert die Berufssportperspektive (und Zeitspanne) nochmal zusätzlich, zumindest für den Judosport.
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