quo vadis Judo

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
piti
Braun Gurt Träger
Braun Gurt Träger
Beiträge: 214
Registriert: 13.11.2010, 22:09

quo vadis Judo

Beitrag von piti »

Hallo an alle

seit gut 40 Jahre betreibe ich Judo mit großem Spaß. In der Zeit hat sich nicht Judo geändert, sondern die Verbände.
Ich gehöre dem Landesverband NRW an. Wie alle wissen, ist unser Vorsitzender NRW auch Boss vom DJB.
Schön und soweit auch gut für div. Funktionäre aus NRW.

Was kritisiere ich:

- Auf Jahreshauptversamlungen in NRW sind in der Regel nicht mehr als 60 Vereine vertreten. NRW hat mehr als .... (na, googelt mal) .....Vereine! Ihr werdet staunen.

- Mein Verband hat nur ein Ziel: Wettkampf. Dafür werden alle Gelder verwendet. Der Verband kann mit der Vorgabe von Medallien mehr Geld vom Innenmisterium verdienen wie mit Geldern der Vereine. Sehr wahrscheinlich sind Vereinsbeiträge nur für die Portokasse wichtig. Näheres kann man in der Bilanz nachlesen.

- In NRW werden DANe vergeben für alles mögliche. . Inflationsartig, halt vereins- und gesellschaftspolitisch.
Tolles Vorbild für unseren Nachwuchs. Auskunft über massenhafte Dan-Verleihungen kann der User @tutor geben. (grins)

- simple Kyuprüfungen unterliegen dem Diktat des DJB und im vorauseilenden Gehorsam den Kreisdanvorsitzenden in NRW, (wir Deutsche sind ja genauer wie Japaner, haben Judo neu erfunden. zumindestens die Theorie oder die Verwaltung) Alle kleine Vereine haben gefälligst zu gehorchen

- Verbandsbeiträge werden (Durchreichungs-Prinzip) allen Vereinen auferlegt ohne Gegenwert. (Kann der DJB und der LV ja mal widersprechen)
(Pass 10 Euro, Jahressichtmarke 20 Euro, Prüfungsmarke 10 Euro) Judo nur für Reiche?
Juhu, Klockes Konzept läßt grüssen, Judosport ist prinzipiell zu billig ................

- Judopässe kann ich nur noch über Online-DJB mit allen von mir (gezwungenen) freiwilligen Daten bekommen (Mitsprache nicht möglich, friss oder sterbe)
Alle Mitgliederdaten und deren Verwendung sind beim DJB. Mitsprache oder Kontrolle der Vereine .... Null

- Prüfungsverordnungen werden laufend geändert von angeblich hochkarätigen Pädagogen und Absolventen der Akademie Köln.
(nur mal so, im Kodokan war mein Judopass DJB nichts wert (die haben höflich gelächelt) Das gleiche gilt für Frankreich und Niederlande.
Ganz ehrlich weiß ich nicht mehr, wofür ich als Judoka, der Judobreitensport betreibt, einen DJB Pass brauche, mit allen seinen Anforderungen. Lehrgänge muß ich teuer bezahlen (wer sorgt eigentlich für die Qualität? der DJB? die LVs? der 7.Dan nach Gnaden des DJB? oder Verwaltungsangestellte?)

- der ganze Online-Verkehr, ob LV oder DJB, geht nur mit Microsoft und entsprechender Software. Z.B. Melder für Kämpfer.
Der DJB lobt sogar sein neuerliches Abkommen mit Microsoft.
Kann ich als einfaches Mitglied nicht auch was Neutrales erwarten ... z.B. plattform-unabhängig Linux? Ich muß ja immerhin für alle Webseiten des LV und des DJB bezahlen.

usw. ..............und noch vieles mehr

immer mehr bemerke ich, wie den Judo-Vereinen mehr und mehr, die Selbstbestimmung durch Verbände und ihren übergeordneten Verbände entzogen wird. Es gibt schon noch einige LV, die sich erfolgreich wehren, NRW gehört nicht dazu. ( im Prinzip klar mit unserem Vorsitzenden).

Heute Nacht hatte ich einen Traum ....
alle Judovereine aus NRW werden zur Jahreshauptversammlung des NRWJV am 3.4.16 kommen ..... Boohhh Peter ......

Gruß, piti
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
Benutzeravatar
Hofi
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1908
Registriert: 28.12.2006, 12:55
Bundesland: Bayern
Verein: TSV Unterhaching
Kontaktdaten:

Re: quo vadis Judo

Beitrag von Hofi »

Hi!
piti hat geschrieben:Hallo an alle

- Auf Jahreshauptversamlungen in NRW sind in der Regel nicht mehr als 60 Vereine vertreten. NRW hat mehr als .... (na, googelt mal) .....Vereine! Ihr werdet staunen.
Naja, das Desinteresse der Vereine ist unschön, haben aber sicher zunächst auch mal die Vereine zu verantworten.
piti hat geschrieben: - Mein Verband hat nur ein Ziel: Wettkampf. Dafür werden alle Gelder verwendet. Der Verband kann mit der Vorgabe von Medallien mehr Geld vom Innenmisterium verdienen wie mit Geldern der Vereine. Sehr wahrscheinlich sind Vereinsbeiträge nur für die Portokasse wichtig. Näheres kann man in der Bilanz nachlesen.
Wenn das die Vereine stören würde, würde sie wohl zur Hauptversammlung gehen und eine andere Verbandspolitik einfordern. Warum tun sie es nicht?
piti hat geschrieben: - In NRW werden DANe vergeben für alles mögliche. . Inflationsartig, halt vereins- und gesellschaftspolitisch.
Tolles Vorbild für unseren Nachwuchs. Auskunft über massenhafte Dan-Verleihungen kann der User @tutor geben. (grins)
Zur Praxis in NRW kann ich nichts sagen, aber ich denke Verleihungen sollten grsl. zurückhaltend vergeben werden. Für Funktionärstätigkeiten gibt es theoretisch ander Ehrungsmöglichkeiten.
piti hat geschrieben:- simple Kyuprüfungen unterliegen dem Diktat des DJB und im vorauseilenden Gehorsam den Kreisdanvorsitzenden in NRW, (wir Deutsche sind ja genauer wie Japaner, haben Judo neu erfunden. zumindestens die Theorie oder die Verwaltung) Alle kleine Vereine haben gefälligst zu gehorchen
Die PO ist eine Mindestanforderung. Im Training bist Du doch frei, den Leuten mehr beizubringen. Und wenn der Verband keine Mindestanforderungen definiert, was soll es dann überhaupt eine Prüfungsordnung zu haben?
piti hat geschrieben:- Verbandsbeiträge werden (Durchreichungs-Prinzip) allen Vereinen auferlegt ohne Gegenwert. (Kann der DJB und der LV ja mal widersprechen)
(Pass 10 Euro, Jahressichtmarke 20 Euro, Prüfungsmarke 10 Euro) Judo nur für Reiche?
Juhu, Klockes Konzept läßt grüssen, Judosport ist prinzipiell zu billig ................
Verbandsbeiträge sind Mitgliedsbeiträge, die zahlt man, ob man nun die angebotenen Leistungen nutzt oder nicht.
Und was die anderen Kosten angeht: Pass einmal im Judo-Leben, JSM einmal im Jahr, Prüfung nach Nutzung. Sorry, den Betrag geb ich im Monat für kleine Star-Wars-Plastik-Flieger aus, um damit Raumschlachten gegen meine Söhne zu fliegen. Und auch wenn es mir nicht schlecht geht, "reich" bin ich nicht.
Das Gejammere über die Kosten von Pass, JSM und Prüfung geht mir echt auf den Zeiger.
piti hat geschrieben:- Judopässe kann ich nur noch über Online-DJB mit allen von mir (gezwungenen) freiwilligen Daten bekommen (Mitsprache nicht möglich, friss oder sterbe)
Alle Mitgliederdaten und deren Verwendung sind beim DJB. Mitsprache oder Kontrolle der Vereine .... Null
Bestellung über das Portal halte ich auch für nervig und überflüssig. Warte gerade wieder auf Pässe, die ich am Montag für eine Prüfung brauche, Freigabe am 16.2., hätten aso letzte Woche am WE da sein sollen.
piti hat geschrieben:- Prüfungsverordnungen werden laufend geändert von angeblich hochkarätigen Pädagogen und Absolventen der Akademie Köln.
(nur mal so, im Kodokan war mein Judopass DJB nichts wert (die haben höflich gelächelt) Das gleiche gilt für Frankreich und Niederlande.
Ganz ehrlich weiß ich nicht mehr, wofür ich als Judoka, der Judobreitensport betreibt, einen DJB Pass brauche, mit allen seinen Anforderungen. Lehrgänge muß ich teuer bezahlen (wer sorgt eigentlich für die Qualität? der DJB? die LVs? der 7.Dan nach Gnaden des DJB? oder Verwaltungsangestellte?)
Wie oft wird die PO den wirklich geändert? Mal ehrlich?

Gruß
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
piti
Braun Gurt Träger
Braun Gurt Träger
Beiträge: 214
Registriert: 13.11.2010, 22:09

Re: quo vadis Judo

Beitrag von piti »

Naja, das Desinteresse der Vereine ist unschön, haben aber sicher zunächst auch mal die Vereine zu verantworten.
Naja, die Frage ist doch, warum die Vereine sich nicht mehr interessieren.
Wenn das die Vereine stören würde, würde sie wohl zur Hauptversammlung gehen und eine andere Verbandspolitik einfordern. Warum tun sie es nicht?
Vielleicht, weil sie Judo in seiner ganzen Bandbreite betreiben möchten und nicht ausschließlich Wettkampfjudo, oder sich schon lange nicht mehr vertreten fühlen? Eventuell weil sie glauben, Gürtelprüfungen durchführen zu müssen oder versichert zu sein?
Suche dir was aus und teile mir deine Ansicht mit.
Die PO ist eine Mindestanforderung. Im Training bist Du doch frei, den Leuten mehr beizubringen. Und wenn der Verband keine Mindestanforderungen definiert, was soll es dann überhaupt eine Prüfungsordnung zu haben?
Jetzt muß ich aber grinsen, echt. Prüfungen hängen von Prüfern und ihren subjektiven Weltbild ab. Das weißt du doch mit deiner Erfahrung ganz genau.
Verbandsbeiträge sind Mitgliedsbeiträge, die zahlt man, ob man nun die angebotenen Leistungen nutzt oder nicht.
Und was die anderen Kosten angeht: Pass einmal im Judo-Leben, JSM einmal im Jahr, Prüfung nach Nutzung. Sorry, den Betrag geb ich im Monat für kleine Star-Wars-Plastik-Flieger aus, um damit Raumschlachten gegen meine Söhne zu fliegen. Und auch wenn es mir nicht schlecht geht, "reich" bin ich nicht.
Hoffi, wie reich du bist oder ob es dir persönlich finanziell nicht so schlecht geht ist, für mich persönlich ohne Bedeutung.
Ob du für deine Kinder einen Euro oder einige tausend Euro ausgibst, ist für mich ebenfalls ohne Bedeutung.
Ich betreibe Judo im Ruhrpott, in einer der ärmsten Städte. Diese Welt wird dir sehr wahrscheinlich fremd sein.
Jeder Euro, der bezahlt werden muß, tut den Leuten in meiner Stadt weh. Da nutzt auch Bildung und Teilhabe nichts. (Deckelung 120 Euro, dafür kann ich in deinem Verein nicht trainieren)
Wie oft wird die PO den wirklich geändert? Mal ehrlich?
In meinem Judoleben drei mal!
Schlimmer bei jeder Kreis-Danversammlung. Mal sagt ein Vordenker: Der Wurf funktioniert im Kampf, also ist der gut so für Prüfungen, mal wird genau das Gegenteil gefordert nach Kodokan, dann wieder (oh Wunder) nach alter Vorstellung von Klocke usw.
Warum wird nicht das Prinzip des Wurfes geprüft? Aber das müßte der DJB mal definieren. (wobei ich sagen muß, dass W. Dax-Romswinkel sich sehr bemüht). Zweck der Prüfungsordnung ist es, die Zuerkennung von Kyu- und Dan-Graden im gesamten Bundesgebiet und sonst nichts (DJB Prüfungsordnung). Der DJB fühlt sich aber dem Kodokan zugehörig. (doppelgrins.)

Gruß, piti
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
Benutzeravatar
Hofi
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1908
Registriert: 28.12.2006, 12:55
Bundesland: Bayern
Verein: TSV Unterhaching
Kontaktdaten:

Re: quo vadis Judo

Beitrag von Hofi »

Hi!
Wenn sich die Vereine nicht mehr vertreten fühlen, aber nicht auf die JHV gehen, um etwas zu ändern, dann fehlt mir persönlich jegliches Mitleid. Sorry. Wer die demokratischen Möglichkeiten in einem verein/Verband nicht nutzt, um wenigstens zu versuchen etwas zu ändern, darf sich in meinen Augen kein Stück beschweren.

Was die Prüfungen angeht: Wie gesagt, die PO definiert zunächst einmal einen Mindeststandard, dass wenn ich von Garmisch nach Flensburg wechsle, der Trainer dort zumindest theoretisch an der Farbe sehen kann, was ich mindestens können sollte. Nicht mehr, nicht weniger sagt eine PO an sich aus. wenn wir uns mit dem Gedanken "Der Prüfer macht eh was er will" von diesem Grundgedanke verabschieden, können wir die Prüfungen auch komplett sein lassen und die Leute ihre Gürtelfarbe auswürfeln lassen und der Trainer entscheidet, welche Farben auf dem Würfel sein dürfen. Oder wir machen es so, wie bei einem Flüchtling, den wir jetzt dazu gekriegt haben, der hatte zuletzt grün, weil der letzte mit höherem Gürtel, den er besiegt hat, ein Grüngurt war.

Was das mit jeder Euro tut weh angeht: Mir ist durchaus klar, dass es nicht überall rosig zugeht, aber wenn ich mal umrechne, JSM sind vier Schachteln Zigaretten im Jahr(!!), der Pass wie gesagt einmal im Judoleben, wenn man darauf aufpasst. Mal abgesehen, dass die JSM bei uns nicht extra gezahlt wird, die ist im Beitrag drin.

Wie oft wird die PO geändert: Ich kann mich an die großen Änderungen 1995 und 2005 erinnern, dann hatten wir noch 2014/15 die Änderung bei den Vorbereitungszeiten und Mindestalter mit der Reduzierung der Inhalte. Das halte ich echt nicht für dramatisch. Und wenn Euer Kreis da dauernd meint, was an der Auslegung zu ändern, ist das ein Kreis-Problem und nicht eins der PO an sich. Da habe ich einfach ein anderes Verständnis, wenn ein Wurf das technische Prinzip korrekt darstellt, ist für mich in jedem Fall die Grundform erfüllt. Und wenn die Anwendungsform Sinn macht, macht sie Sinn, ob das aktuell im Wettkampf erfolgreich ist oder nicht ist mir aber sowas von egal.

Bis dann

Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
piti
Braun Gurt Träger
Braun Gurt Träger
Beiträge: 214
Registriert: 13.11.2010, 22:09

Re: quo vadis Judo

Beitrag von piti »

Hallo Hofi
Wenn sich die Vereine nicht mehr vertreten fühlen, aber nicht auf die JHV gehen, um etwas zu ändern, dann fehlt mir persönlich jegliches Mitleid. Sorry. Wer die demokratischen Möglichkeiten in einem verein/Verband nicht nutzt, um wenigstens zu versuchen etwas zu ändern, darf sich in meinen Augen kein Stück beschweren.
Das ist die Nullachtfünfzehn Antwort. Sorry.
Eventuell haben schon viele Vereine aufgegeben, etwas zu ändern. Judo ist ein großes Geschäft geworden. Kleine und "arme" Vereine haben nur für Nachwuchs zu sorgen. Meine persönliche Meinung ist: Judovereine verkaufen noch die Gürtelprüfungen als Qualitätsmerkmal gegenüber anderen Kampfsportarten. Naja, gehe mal mit deinem Dangrad nach (z.B. Frankreich), viel Spaß.
Was die Prüfungen angeht: Wie gesagt, die PO definiert zunächst einmal einen Mindeststandard, dass wenn ich von Garmisch nach Flensburg wechsle, der Trainer dort zumindest theoretisch an der Farbe sehen kann, was ich mindestens können sollte. Nicht mehr, nicht weniger sagt eine PO an sich aus.
Das ist ja grundsätzlich gut und richtig. Wenn das nur alle befolgen würden.
Was das mit jeder Euro tut weh angeht: Mir ist durchaus klar, dass es nicht überall rosig zugeht, aber wenn ich mal umrechne, JSM sind vier Schachteln Zigaretten im Jahr(!!), der Pass wie gesagt einmal im Judoleben, wenn man darauf aufpasst.
Meine Frage war, was ihr für Judosportler haben möchtet. Die, für die Geld keine Rolle spielt oder die, die auf ein Butterbrot mit Wurst verzichten müssen? Du als gut verdienender Anwalt unterschätzt die Kosten für ganz einfache Menschen.
Wie oft wird die PO geändert: Ich kann mich an die großen Änderungen 1995 und 2005 erinnern,
Klar, bist ja auch noch nicht so lange dabei. Frage mal User tutor.
wenn ein Wurf das technische Prinzip korrekt darstellt, ist für mich in jedem Fall die Grundform erfüllt.
Da bin ich ganz deiner Meinung. (persönliche Frage: woran erkennst du das? Weil du den 3. Dan hast oder ........?)

Gruß, piti
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
Benutzeravatar
Hofi
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1908
Registriert: 28.12.2006, 12:55
Bundesland: Bayern
Verein: TSV Unterhaching
Kontaktdaten:

Re: quo vadis Judo

Beitrag von Hofi »

Hi!
Wenn die Vereine aufgegeben haben, sind sie selber schuld. Wir hatten zuletzt in Bayern im Rahmen des neuen Jugendgesamtkonzeptes einige Änderungen, von denen ich und einige andere wenig begeistert waren. Klar hätten wir sagen können, ist halt so. Haben wir nicht getan, sondern entsprechende Änderungen beantragt, von denen wir die für uns wesentlichen durchsetzen konnten. Einen Antrag nur mit einer Stimme Mehrheit. Hätte da also nur ein Verein, der zwar unserer Meinung war, gesagt, ich hab aufgegeben, wäre es in die Hose gegangen.
Daher nochmal und zwar knallhart, wer sich nicht wenigstens bemüht, an Dingen, die ihn stören, etwas zu ändern, kriegt von mir nicht das geringste Mitleid.
Zitat:
Was die Prüfungen angeht: Wie gesagt, die PO definiert zunächst einmal einen Mindeststandard, dass wenn ich von Garmisch nach Flensburg wechsle, der Trainer dort zumindest theoretisch an der Farbe sehen kann, was ich mindestens können sollte. Nicht mehr, nicht weniger sagt eine PO an sich aus.
Das ist ja grundsätzlich gut und richtig. Wenn das nur alle befolgen würden.
Die Leute, die die PO umsetzen sollen, kommen doch alle aus den Vereinen, da gibt's doch keine Jungfrauengeburt auf Verbandsebene. Dann muss ich halt meine Leute in die Instanzen schicken. Ach ja, ich vergaß, man hat ja aufgegeben.
Meine Frage war, was ihr für Judosportler haben möchtet. Die, für die Geld keine Rolle spielt oder die, die auf ein Butterbrot mit Wurst verzichten müssen? Du als gut verdienender Anwalt unterschätzt die Kosten für ganz einfache Menschen.
Ich will die Leute, die Judo machen wollen. Wenn es finanzielle Probleme gab, hat der Verein dafür bisher immer eine Lösung gefunden. Letzte Woche kam eine Anfrage aus einer Flüchtlingstraglufthalle, ich weiß nicht, ob die Interessenten jetzt schon mal da waren (bin "nur" an vier unserer sechs Trainingstage im Dojo), aber auch das werden wir geregelt kriegen
Woher weißt Du, ob ich ein gut verdienender Anwalt bin, oder ob angesichts der Konkurrenzsituation in München es nicht doch problematisch ist? Und wenn man eine Kanzlei nach dem Studium von 0 weg aufbaut, ist das sicher kein Spaß, das kann ich Dir versichern. Du nimmst hier vielleicht etwas an, für das Du keinen Beleg hast. Und ja, ich kann es mir, wenn vielleicht nicht 100%ig aus eigenem Erleben, sondern vielleicht nur auf Grund meiner Tätigkeit durchaus vorstellen, was für Probleme herrschen, wenn am Ende des Geldes noch verdammt viel Monat übrig ist.

Noch nicht so lange beim Judo? Stimmt, sind erst 27 Jahre, bin also was Änderungen der PO angeht sicher noch grün hinter den Ohren.

Und zu Deiner letzten Frage: weil ich in all meiner Arroganz nach nur 27 Jahren Judo, in denen ich bei diversen Trainern gelernt habe, mich auf Lehrgängen und durch Standardwerke wie den Daigo-Büchern fortgebildet habe, glaube zu erkennen, wann eine Wurftechnik an sich funktioniert und ob wesentliche Kriterien dieser speziellen Technik erfüllt sind. Und ich fürchte, wenn ich mich auf den 4. Dan vorbereite, werde ich wohl wieder das ein oder andere dazu lernen, was mir bisher noch nicht bewusst ist.

Bis dann

Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
Benutzeravatar
Ronin
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1725
Registriert: 22.09.2005, 17:38
Bundesland: Baden-Württemberg

Re: quo vadis Judo

Beitrag von Ronin »

piti hat geschrieben:Ich betreibe Judo im Ruhrpott, in einer der ärmsten Städte. Diese Welt wird dir sehr wahrscheinlich fremd sein.
Jeder Euro, der bezahlt werden muß, tut den Leuten in meiner Stadt weh. Da nutzt auch Bildung und Teilhabe nichts.
und trotzdem ist die Dichte an Judoka nirgends größer in Deutschland.

Ich würde auch diese Geplärre erst mal im eigenen Verein ansprechen, in meinem sind die erwähnten Kosten alle in einem Jahresbeitrag von 72,- EUR Kinder und 120,- EUR Erwachsene (Rabattierung bei Mehrfachfamilienmitglieschaften) drin und die Turnierkosten trägt der Verein auch noch. OK, wir sind in Baden und die Sichtmarke kostet geringfügig weniger, dafür ist der Pass teurer).

Böser Verband schon klar (und auch so einfach), aber bitte get the own house in order
piti
Braun Gurt Träger
Braun Gurt Träger
Beiträge: 214
Registriert: 13.11.2010, 22:09

Re: quo vadis Judo

Beitrag von piti »

hallo Hofi
Wenn die Vereine aufgegeben haben, sind sie selber schuld. [.......]
Hofi, ich habe hier im Forum schon einmal geschrieben, der JVBayern nötigt mir Respekt ab. Ihr habt damals als Antwort auf die Erhöhung der Beiträge des DJB einen Breitensportreferenten eingerichtet.Etwas, was allen, ich betone, allen Vereinen zugutekommt.
Noch nicht so lange beim Judo? Stimmt, sind erst 27 Jahre [......]
Sorry Hofi, du hattest gefragt: na, wie oft hatten wir den eigentlich eine Änderung der PO. Als hilfsbereiter Mensch habe ich nur geantwortet. Ein zukünftiger 4. Dan sollte das ja wissen. Übrigens kenne ich Judoka die viel kürzer als 27 Jahre dabei sind und uns und... vielleicht auch dir..... haushoch überlegen sind. Wir älteren Judoka (da zählst du so langsam auch dazu) haben nur ein besseres Gedächtnis.
Wir wissen, wer gestern noch diese oder jenes vertreten hat. Wir wissen auch, wie Verbände agiert haben, wir haben sie ja gemacht und ihnen Macht verliehen.
Und zu Deiner letzten Frage: weil ich in all meiner Arroganz nach nur 27 Jahren Judo, in denen ich bei diversen Trainern gelernt habe, mich auf Lehrgängen und durch Standardwerke wie den Daigo-Büchern fortgebildet habe, glaube zu erkennen, wann eine Wurftechnik an sich funktioniert und ob wesentliche Kriterien dieser speziellen Technik erfüllt sind. Und ich fürchte, wenn ich mich auf den 4. Dan vorbereite, werde ich wohl wieder das ein oder andere dazu lernen, was mir bisher noch nicht bewusst ist.
Danke für diese ehrliche Antwort.

Lieber @Ronin
du beteiligst dich an einer Diskussion, die du noch nicht einmal im Ansatz verstanden hast. Sorry
Es geht um die Selbstbestimmung der Judovereine. Wenn du in deinem Dorf günstige Beiträge anbieten kannst und damit klarkommst, freut mich das. Echt, Hauptsache, es wird Judosport betrieben. Egal welchen Preis du dafür nimmst oder bezahlst.
get the own house in order
Made my Day. Thank you
und trotzdem ist die Dichte an Judoka nirgends größer in Deutschland. [.........]
Kannst du mal Dichte etwas genauer definieren? Meinst du Judoka auf einen bestimmten Quadratmeter oder ....
Ebenso interessiert mich, was du mit Geplärre meinst. Kernaussagen von mir liest du gar nicht. Sehr wahrscheinlich verstehst sie überhaupt nicht. Naja, wer kritische Diskussionen als Geplärre abtut, hat wahrscheinlich ganz andere Probleme (mit Sicherheit nicht Judobreitensport).

Meine Frage bleibt bisher unbeantwortet ......Autarkheit (Selbstständigkeit) der Vereine geht durch das Diktat der Verbände und des DJB langsam aber sicher verloren. Ich hätte gerne jetzt gewußt:

quo vadis Judo in Deutschland

Gruß, piti
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5164
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Re: quo vadis Judo

Beitrag von Fritz »

Bitte bleibt auf der Sachebene!
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Benutzeravatar
Hofi
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1908
Registriert: 28.12.2006, 12:55
Bundesland: Bayern
Verein: TSV Unterhaching
Kontaktdaten:

Re: quo vadis Judo

Beitrag von Hofi »

piti hat geschrieben:hallo Hofi
Wenn die Vereine aufgegeben haben, sind sie selber schuld. [.......]
Hofi, ich habe hier im Forum schon einmal geschrieben, der JVBayern nötigt mir Respekt ab. Ihr habt damals als Antwort auf die Erhöhung der Beiträge des DJB einen Breitensportreferenten eingerichtet.Etwas, was allen, ich betone, allen Vereinen zugutekommt.
Die Reihenfolge stimmt nicht. Wir (also die Vereine) haben der Beitragserhöhung zugestimmt, weil sie u.a. mit der (dann auch erfolgten) Einführung des Breitensportkoordinators begründet wurde. Einen schlecht vorbereiteten Antrag einige Jahre vorher (2 oder 4, Verbandstag ist bei uns immer nur alle zwei Jahre) haben die Vereine abgelehnt, weil sie nicht erkennen konnten, wofür das Geld verwendet wurde. Ein weiteres Beispiel, dass es kein "Diktat des Verbandes" gibt, wenn die Vereine ihren A... hoch kriegen.

Bis dann

Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
caesar
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1115
Registriert: 07.04.2007, 21:44

Re: quo vadis Judo

Beitrag von caesar »

tutor!
Moderator
Moderator
Beiträge: 3878
Registriert: 08.08.2008, 10:41

Re: quo vadis Judo

Beitrag von tutor! »

Ich finde es immer lustig, wenn Leute, die innerhalb von Verbandsstrukturen Judo - oder ein anderes System - gelernt haben, meinen, es würde ohne Verband/Verbände gehen.

Faktisch ist es doch so, dass es immer wieder Leute sind, die jahrelang innerhalb von Verbandsstrukturen "laufen" gelernt haben und sich dann "unabhängig" machen, wenn sie so weit sind, dass sie unterrichten können. Ich möchte gerne mal Leute sehen, die in zweiter oder dritter Generation verbandsunabhängig Judo machen...
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5164
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Re: quo vadis Judo

Beitrag von Fritz »

Interessant...
tutor! hat geschrieben:Ich finde es immer lustig, wenn Leute, die innerhalb von Verbandsstrukturen Judo - oder ein anderes System - gelernt haben, meinen, es würde ohne Verband/Verbände gehen

Faktisch ist es doch so, dass es immer wieder Leute sind, die jahrelang innerhalb von Verbandsstrukturen "laufen" gelernt haben und sich dann "unabhängig" machen, wenn sie so weit sind, dass sie unterrichten können.
Tja, "Loyalität" hat der DJB ja nun gerade nicht in seine 10 Judowerten geschrieben.

Evt. würde es dem Verband natürlich gut tun, lieber lockerer Leute zu binden, als gar nicht...
Beim Karate machen sie so was auch, bis hin zu komplett eigenen Prüfungsordnungen...
Ich möchte gerne mal Leute sehen, die in zweiter oder dritter Generation verbandsunabhängig Judo machen...
De facto gibt es daß, wird aber inzwischen als BJJ bezeichnet und mutiert bei uns so langsam zu Bodenkampf, der im Stand beginnt.
Und es beginnen sich da wohl auch so langsam Verbände zu organisieren,
aber hauptsächlich geht es da wohl noch über "Abstammungs"-Linien ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
tutor!
Moderator
Moderator
Beiträge: 3878
Registriert: 08.08.2008, 10:41

Re: quo vadis Judo

Beitrag von tutor! »

Fritz hat geschrieben:(...)Tja, "Loyalität" hat der DJB ja nun gerade nicht in seine 10 Judowerten geschrieben. (...)
Mit Loyalität hat das gar nichts zu tun, sondern schlicht mit der Erkenntnis, dass man sich ohne organisierten Austausch - Lehrgänge, Materialerstellung, Kommunikationsstrukturen, Wettkämpfe usw. - nur schlecht weiterentwickeln kann. Diesen Austausch zu ermöglichen und zu organisieren, ist eine der Aufgaben der Verbände.

Wer ohne Verband arbeiten will, greift aber immer wieder auf Know-How zurück, das er nur deshalb vorfindet, weil es innerhalb von Verbandsstrukturen aufgebaut wurde. Man fährt z.B. zu entfernten Lehrgängen, die von Referenten geleitet werden, die selbstverständlich in und teilweise massiv von den Verbänden gefördert wurden.

Dass man bei dem ganzen Aufwand deutlich mehr Geld ausgeben dürfte, als die Verbandsbeiträge ausmachen würden, wird darüber dann auch noch schlicht vergessen.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
piti
Braun Gurt Träger
Braun Gurt Träger
Beiträge: 214
Registriert: 13.11.2010, 22:09

Re: quo vadis Judo

Beitrag von piti »

Hallo,

zuerst mal Entschuldigung an alle, dass ich mich erst jetzt äußern kann.

Aber zur Sache:

@tutor schrieb:
Ich finde es immer lustig, wenn Leute, die innerhalb von Verbandsstrukturen Judo - oder ein anderes System - gelernt haben, meinen, es würde ohne Verband/Verbände gehen.
Das ist doch einmal eine klare Aussage
Die Macht der Verbände und der Machtausbau der Verbände . ..... besser kann man das nicht erklären
Faktisch ist es doch so, dass es immer wieder Leute sind, die jahrelang innerhalb von Verbandsstrukturen "laufen" gelernt haben und sich dann "unabhängig" machen, wenn sie so weit sind, dass sie unterrichten können.
Ach, so ist das? Und was machst du anders? Wer in Japan, Frankreich o.a. Judo "laufen" gelernt hat, zählt im teutschen Judo nichts?
Mit Loyalität hat das gar nichts zu tun, sondern schlicht mit der Erkenntnis, dass man sich ohne organisierten Austausch - Lehrgänge, Materialerstellung, Kommunikationsstrukturen, Wettkämpfe usw. - nur schlecht weiterentwickeln kann. Diesen Austausch zu ermöglichen und zu organisieren, ist eine der Aufgaben der Verbände.
Habt Ihr Vordenker und Alleswisser mal die Vereine gefragt, was sie wirklich brauchen? Du implizierst, dass alle Judosportler doof sind und nur ihr (du?) ihnen sagen könnt, wie alles im Judobereich laufen muß.
Wer ohne Verband arbeiten will, greift aber immer wieder auf Know-How zurück, das er nur deshalb vorfindet, weil es innerhalb von Verbandsstrukturen aufgebaut wurde.
Bitte mal einen nachprüfbaren Beweis. Du liegst so etwas von daneben .... (halt Funktionärsaussage)
Dass man bei dem ganzen Aufwand deutlich mehr Geld ausgeben dürfte, als die Verbandsbeiträge ausmachen würden, wird darüber dann auch noch schlicht vergessen
Echt? Das weißt du und hast das sozusagen erkannt?

Gruß, Piti
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
Jupp
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 829
Registriert: 31.01.2007, 15:53

Re: quo vadis Judo

Beitrag von Jupp »

Immer noch der alte Piti - Fragen stellen, Aussagen der anderen anzweifeln, meckern...

Wo ist denn Deine Stellungnahme zu der Entwicklung des Judo in Deutschland?

Wohin entwickelt sich Judo nach Deiner Meinung?

Schreib doch einmal etwas konkretes, damit wir anderen auch einmal zu Deinen Meinungen, Ideen, Auffassungen, Erfahrungen (außerhalb des DJB?) Stellung nehmen können.

Immer nur versuchen, von den anderen etwas zu erfahren, um diese dann "madig" zu machen mit Behauptungen wie ""Machtausbau der Verbände" (wo? wie? woran erkennbar?), "implizierst, dass alle Judosportler doof sind", "sagen könnt, wie alles laufen muss", "Funktionärsaussage" usw. bringt uns alle doch auf Dauer nicht weiter.

Hast Du "die Vereine" (welche? wieviele?) befragt, was sie wirklich brauchen? Dann sag es uns hier doch einmal! Ich bin neugierig, dazu zu lernen!

Von welchen Judoka, die "in Japan, Frankreich o.a."laufen" gelernt haben" sprichst Du? Wieso sollen diese im "deutschen Judo" nichts zählen? Beispiele bitte! (wenigstens eines!). Nur so können wir uns auch über Deine Klagen eine fundierte Meinung bilden.

Woher sollen wir wissen, was wir "anders" machen als Du, wenn Du uns nicht darüber informierst, wie Du es machst.

Darüber haben wir doch in einem anderen Faden schon einmal gesprochen.

Jupp

Übrigens: tutor ist kein Funktionär; weder in einem Verein, noch in einem Verband; ich übrigens auch nicht, es sei denn, man ist schon Funktionär, wenn man in einem Verein oder auf Lehrgängen als Referent für einen Verband Judo unterrichtet...
Benutzeravatar
Hofi
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1908
Registriert: 28.12.2006, 12:55
Bundesland: Bayern
Verein: TSV Unterhaching
Kontaktdaten:

Re: quo vadis Judo

Beitrag von Hofi »

Hi!
Gegenfrage an piti:
Sagen die Vereine, die angeblich so unzufrieden sind, denn was sie wollen und versuchen, es zu beantragen?
Letztes WE war z.B. gerade vom DJB-Breitensportworkshop, wo sich auch der Präsident der Diskussion gestellt hat. Zugegeben, war in München, aber die Möglichkeit wurde vom DJB geboten.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
Benutzeravatar
Peter el Gaucho
Blau Gurt Träger
Blau Gurt Träger
Beiträge: 142
Registriert: 10.09.2009, 16:48

Re: quo vadis Judo

Beitrag von Peter el Gaucho »

Hallo Piti

vor ca. 6 Jahren ging ein Judotrainer in meinem Landesverband so seinen eigenen Weg. Er unterrichtete Judo auf seine Weise und veranstaltete regelmäßig private Randori-Turniere. Dem Landesverband hatte diese Art und Weise und auch seine privaten Events garnicht gefallen. Man ging inhaltlich auf Distanz zu ihm. Aber dieser Judotrainer ließ sich nicht beirren und ging seinen Weg ganz KONKRET und nicht nur mit Worten.

Heute liegt der Landesverband ihm praktisch zu Füßen. Der Judotrainer hat den Judoverein mit den meisten Mitgliedern, den meisten Co-Trainern, den erfolgreichsten Kämpfern, er betreut die Judoka des Verbandes auf den nationalen Turnieren und stellt dem Landesverband die Räumlichkeiten zur Verfügung für diverse Judoseminare an den Wochenenden. Er ist heute fachlich anerkannt und auch persönlich beliebt und bekommt viel Lob, weil er nicht nur viel für seinen Verein, sondern auch für alle Judoka des Landesverbandes macht.

Ich finde, es wäre viel produktiver, wenn du diesem Beispiel folgst: statt massenhafter WORTE lieber massenhafte AKTIVITÄTEN. Es ist das gute Recht von jedem, eine ganz eigene und auch ganz andere Meinung zu haben (also kein Mainstream) und die eigenen Vorstellung ganz konkret in deinem eigenen Umfeld (Verein, befreundete Vereine) umzusetzen. Wenn dein MODELL den Menschen viel Nutzen bringt, dann wirst du dich vor Judoschülern auf der Matte kaum noch retten können. Den Menschen ganz konkret auf der Matte viel Nutzen zu bringen, ist deutlich besser als mit Worten zu klagen und zu beklagen.

Es ist toll, wenn du ein ganz eigenes Modell (Vorstellung) vom Judo hast. Ich wünsche dir, dass du deine Vorstellung so konkret auf der Matte umsetzt, dass alle Menschen das auch konkret sehen können und davon konkret überzeugt werden. Nicht Worte, sondern Taten und Ergebnisse überzeugen und die Menschen werden dir folgen, um dich auf diesem Weg zu begleiten.
"Beklage dich nicht über die Dunkelheit. Zünde eine Kerze an." (Konfuzius)
Jupp
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 829
Registriert: 31.01.2007, 15:53

Re: quo vadis Judo

Beitrag von Jupp »

Hallo Piti,
lange nichts mehr zu Deinem Thema von Dir gehört.

Ich hatte nach Deinen Stellungnahmen jedoch nicht den Eindruck, dass Du mit den Beiträgen der hier schreibenden Forumsteilnehmer zufrieden gewesen bist...

Von mir nun einige Fragen an Dich:

Du schreibst: "Es geht um die Selbstbestimmung der Judovereine."
Was meinst Du damit? Wodurch wird die Selbstbestimmung Deines Vereins denn entscheidend eingeschränkt?

In meinem Verein können wir eigentlich machen, was wir wollen - und wir tun das auch. Wir bieten nicht nur Wettkampfjudo an. Nur ca. 10% unserer Vereinsmitglieder zwischen 4und 80 nehmen an Wettkämpfen teil. Diese können bis zu drei Mal pro Woche bei uns trainieren (also die Wettkämpfer), aber die anderen Judoka können auch mindestens 2 x in für sie geplanten Gruppen trainieren, sowohl die Kinder als auch die Jugendlichen und die Erwachsenen. Knapp 90 % unserer zahlreichen Mitglieder nehmen nicht an Wettkämpfen außerhalb des Vereins teil.

Du schreibst "Judo ist ein großes Geschäft geworden."
Da frage ich mich, für wen denn? Für die Wettkämpfer, die sich auf die Olympischen Spiele vorbereiten und die bei Meisterschaften und Turnieren mittlerweile Geldprämien erhalten, wenn sie unter die drei besten ihrer Klasse kommen? Ja, das ist richtig und trifft in Deutschland auf etwas 10 -15 Athleten zu, die sich im Verlaufe eines Jahres Geldprämien zwischen 1.500 und 5.000 € bei Medaillengewinn sichern können. Davon kann jedoch kein Athlet innerhalb des DJB alleine leben.

Meinst Du die Trainer im Judo? Oder die Funktionäre oder vielleicht diejenigen, die Judobücher schreiben?

In Deutschland gibt es sicherlich keine 200 Trainer, die von ihren Einkünften aus dem Judo leben können - wenn überhaupt! Wer also verdient welches Geld, das woher kommt?

Du schreibst "Prüfungen hängen von Prüfern und ihren subjektiven Weltbild ab".

In NRW gibt es für die Kyuprüfer und Danprüfer Schulungen. Aber eigentlich können in den meisten Vereinen doch bis zum blauen Gürtel die vereinseigenen Prüfer auch die Kyu-Prüfungen in ihrem Verein abnehmen - oder etwa nicht? Damit sind dann doch auch 90 % aller Prüfungen in einem Jahr abgedeckt. Wo liegen dann aus Deiner Sicht die Probleme? Sind die Prüfer in Deinem Verein denn alles nur "Schwachköpfe" mit kruden, überzogenen (oder anspruchslosen) Vorstellungen?

"Kleine und "arme" Vereine haben nur für Nachwuchs zu sorgen."

Mein Eindruck ist ein ganz anderer: die kleinen Vereine haben weder die Trainingsvoraussetzungen (feste Mattenfläche in eigenem Dojo und einen gut ausgebildeten Trainer) noch die Mitgliederzahl (viele Trainingspartner), um für "Nachwuchs" zu sorgen (wenn Du Wettkämpfer meinst); Ansonsten ist mir nicht klar, welchen anderen "Nachwuchs" Du meinst...

"Naja, gehe mal mit deinem Dangrad nach (z.B. Frankreich), viel Spaß".

Ja, habe ich gemacht. Hat tatsächlich Spaß gemacht, auch in Schweden, der Schweiz, in Spanien, Japan, Schottland, England, Israel... Warum eigentlich auch nicht? Judo ist eigentlich fast überall auf der Welt Judo und die meisten Judoka sind nette Leute - ebenfalls überall auf der Welt. Aber es zählt der alte Spruch meiner Mutter: "Wie Du kommst gegangen, so wirst Du empfangen..."

"Meine Frage war, was ihr für Judosportler haben möchtet. Die, für die Geld keine Rolle spielt oder die, die auf ein Butterbrot mit Wurst verzichten müssen?"
Da wir ein Judoclub sind, möchten wir vor allem Judoka haben, die ihren Beitrag bezahlen - u.a. auch deswegen, damit wir es uns leisten können, da, wo es nötig ist, auch geringere Beiträge zu nehmen oder auch mal überhaupt keinen. So z.B. z.Zt., wo wir für Flüchtlinge Paten haben, die deren Beiträge zahlen.

"Vielleicht, weil sie Judo in seiner ganzen Bandbreite betreiben möchten und nicht ausschließlich Wettkampfjudo."
Auf diese Bemerkung habe ich weiter oben schon eine Antwort gegeben - jeder Judoclub, der etwas auf sich hält, sollte "Judo für Alle" anbieten. Wir versuchen das auch, wobei wir bis heute leider keine Gruppen für Menschen mit Behinderungen haben anbieten können. Vielleicht weil wir bisher keinen Trainer gefunden haben, der diese Gruppen leiten möchte? Vielleicht haben wir uns auch mit diesem Thema nicht genügend beschäftigt? Ansonsten aber bieten wir Judo für alle Altersstufen an und decken dabei vielfältige Interessen ab. (Das ist etwas, was kleine Vereine mit weniger als 100 Mitgliedern nur schwer können, alleine dadurch, das es an Mitgliedern fehlt...)

Also Piti, wo soll es hingehen, Deiner Auffassung nach? Mit dem DJB, den Landesverbänden, den Vereinen und den Mitgliedern? Wer muss was tun nach Deiner Auffassung? Und wie sollen diese Aktivitäten finanziert werden? Durch den DJB? Durch den Landesverband? Durch die Vereine? Durch die Mitglieder?

Viele Fragen - bisher nur wenige Antworten - von Dir noch keine...

Jupp
piti
Braun Gurt Träger
Braun Gurt Träger
Beiträge: 214
Registriert: 13.11.2010, 22:09

Re: quo vadis Judo

Beitrag von piti »

Hi an alle,

auf Grund persönlicher Schicksalschläge, konnte und wollte ich ich hier nicht mehr zeitgemäß antworten. ich bitte nicht um Entschuldigung sondern um Verständnis.
Danke

ÖÖH Hofi, ich bin NWJW, nicht Bayer

Ok, um Jupp (graue Eminenz) zu antworten:

Also, wir kleine und unbedeutene Judoka sollen Antworten liefern?
Kannst du haben:

In NRW werden ca. 50 -60 Vereine vom Verband vertreten. Das sind die Vereine, die am Wettkampfgeschehen teilnehmen. Der Rest der ca. 500 Vereine ... tija....was machen die eigentlich?
Kannst du Jupp, mir das das mit Daten erklären, beschreiben?
Wie auch immer, es fängt an mit eurer Prüfungsverordnung. Nur für Kinder gedacht. Erwachsene habt ihr gar nicht auf dem Fokus gehabt,
Und du Jupp warst beteiligt an diesem Sch...
Sogar für Dan-Prüfungen .... booooh

Und du fragst jetzt wie es weiter gehen soll?,
Hallo Jupp vom Kinderkuschelkurs zum schmerzfreien Fallen für alte Säcke ??????

Gruß, Piti
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
Antworten