Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fahnden

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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makoto
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von makoto »

Wie immer geht es nur um die Kohle... Diese sollte dann bald einmal in die Judo-Werte aufgenommen werden.
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tutor!
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von tutor! »

makoto hat geschrieben:Wie immer geht es nur um die Kohle... Diese sollte dann bald einmal in die Judo-Werte aufgenommen werden.
Vor allem, bei denen, die bescheißen und dann den anderen vorwerfen, es ginge denen nur ums Geld.... Da fehlt es an Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit..... Nochmal: das "Konkurrenzverbot" ist eine Reaktion auf teilweise massiven und dreisten Betrug.

Ich bin weiß Gott nicht mit allem glücklich, was die Verbände machen, aber im Falle der Konkurrenzverbände sehe ich voll auf Seiten des DJB und der LV (was nicht ausschließt, dass Sie in Einzelfällen über das Ziel hinaus schießen.
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makoto
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von makoto »

Gibt es im aktuell diskutierten Fall einen reellen Schaden, der durch die Teilnahme der verbandsfremden Kinder ("Konkurrenz") entstanden ist?
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von tutor! »

Weiß ich nicht - mir ging es darum, darzustellen woher diese Regelungen stammen. Durch eine Einzelaktion entsteht ja zunächst kein Schaden - der Schaden entsteht, wenn solche Konstrukte, wie ich sie beschrieben habe, aufgebaut werden.
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von Kumamoto »

Aber überwiegt bei solchen gemeinsamen Veranstaltungen nicht der Werbeeeffekt für den DJB? Hier werden ja die Errungenschaften und Massnahmen aufgezeigt, die das DDK auf Grund seiner geringeren Mitgliederzahlen und -beiträge nicht leisten kann - und wahrscheinlich auch gar nicht will?
Wenn jemand wirklich betrügen will, dann findet er immer einen Weg - das zeigt sich u.a. auch in der Steuervermeidungspolitik großer Unternehmen wie Amazon oder Starbucks.
Es ist klar, dass die, die darunter leiden, etwas dagegen tun wollen und müssen und immer einen Schritt hinterherhinken, weil sie auf die kriminelle Energie nur reagieren können.
Aber schießt man mit solchen Maßnahmen nicht mit Kanonen auf Spatzen? Das generelle Kooperationsverbot ist meiner Ansicht nach ein Einfallstor für die Verbände in Fragen der Vereine, die sie im Grunde garnichts angehen und die die Selbstbestimmung der Vereine einschränkt.
Beispiel: Bei einem Sportfest treten auf einer Bühne eine DJB-Kinderjudogruppe und danach eine Jugendaikidogruppe auf, deren Verein im DDK organisiert ist. Das Auto, das der DDK-Gruppe die Matten für die Vorführung liefern sollte, hat eine Autopanne. Nun fragt ein Verantwortlicher des DDK-Vereins nach, ob die DJB-Gruppe ihnen die Matten für die 10-minütige Vorführung zur Verfügung stellen könnte. Wie soll sich der DJB-Trainer nun verhalten? Eigentlich ist jede Hilfestellung ja per LV-Satzung untersagt und sanktioniert....
Es ist wie gesagt die Frage, ob das generelle Kooperationsverbot das mildeste Mittel ist oder ob es Maßnahmen gibt, die die Handlungsfreiheit der Vereine weniger einschränkt. Ich bezweifle dies.
Warum reicht es z.B. nicht aus, wenn man bei einem Verbandswechsel für 6 Monate von allen Maßnahmen des neuen Verbandes ausgeschlossen wird. Das würde das Verbandshopping auch stoppen, da man sich langfristig für ein Verbandsmodell entscheiden muss. Und wenn jemand "zweigleisig" fährt und in beiden Verbänden Beiträge bezahlt, entsteht keinem Verband ein finanzieller Schaden.
Ich denke, hier wurde der einfachste, aber nicht der beste Weg gewählt.
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von tutor! »

Nur kurz aufgrund der fortgeschrittenen Zeit.

Der von Dir skizzierte Fall ist davon gar nicht betroffen, weil es um gemeinsamen Sportverkehr geht, nicht um ein sich gegenseitig aushelfen mit Matten o.ä.

Wenn es denn so wäre, dass da ein Verein ist, der einem anderen Verband angehört (z.B. dem DDK) und ein DJB-Verein, die mal eine gemeinsame Aktion machen - niemand würde sich daran stören.

In der Vergangenheit sind aber ganze Vereine bzw. Abteilungen mit dem Ziel gegründet worden, die Beiträge an die DJB/LV nicht zu bezahlen. Das hatte klares System. Und die Leute, die sich dies ausgedacht haben und nun scheinheilig verkünden, dass die Kinder die Opfer wären, sind an Dreistigkeit kaum zu überbieten.
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Fritz
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von Fritz »

tutor! hat geschrieben:Wenn es denn so wäre, dass da ein Verein ist, der einem anderen Verband angehört (z.B. dem DDK) und ein DJB-Verein, die mal eine gemeinsame Aktion machen - niemand würde sich daran stören.
Aber hier in diesem Faden ging es doch exakt um eine solche verbandsübergreifende Aktion, eine Judosafari zwischen Skippers Verein und einem DJB-Verein.
tutor! hat geschrieben:Die Mitgliedschaft in einem Verband kostet für einen Verein einen Mitgliedsbeitrag, der sich nach der Anzahl der Vereinsmitglieder berechnet. Das steht so in der Satzung eines jeden Verbandes. Die Vereine sind zur Erfüllung ihrer Beitragspflichten verpflichtet, dem Verband wahrheitsgemäß die Anzahl ihrer Mitglieder zu nennen, damit die Höhe des Beitrags ermittelt werden kann. Als Beleg für den bezahlten Beitrag erhält der Verein für jedes Mitglied eine Jahressichtmarke, die in den Judopass zu kleben und zu entwerten ist.. Sie dient dem individuellen Mitglied bei Beteiligung an Verbandsaktivitäten als Nachweis darüber, dass sein Verein für dieses Mitglied den Beitrag an den Verband entrichtet hat.

Nun kommen findige Leute immer wieder auf verschiedene Ideen, wie sie die Verbandsgemeinschaft betrügen können und nicht für alle Mitglieder Beitrag zu zahlen. Dies ist Betrug, weil man sich oder einem anderen durch Erregen eines Irrtums einen Vermögensvorteil verschafft. Aber wer wird denn so plump sein - das könnte ja auffallen.

Viel geschmeidiger ist die Konstruktion mit zwei Vereinen oder zwei Abteilungen innerhalb eines Vereins. Einer der Vereine ist Mitglied beim LV des DJB, der andere irgendwo anders, wo die Beiträge deutlich geringer sind. Wer auf Meisterschaften und Turnieren kämpfen möchte, wird dem "DJB-Verein" zugeschoben, wer das nicht möchte, dem anderen Verein.
Betrachten wir es mal andersrum: Ein Gruppe von Leute macht Judo, gründet einen Verein und übt so vor sich hin. Irgendwann sind da ein paar, die unbedingt
zu irgendwelchen Wettkämpfen gehen wollen und dummerweise gibt es mittlerweile nur wenige ähnliche verbandsfreie Vereine / offene Turniere,
so daß sich die Notwendigkeit stellt, über einen Eintritt in den DJB nachzudenken. Warum sollen aber nun aber auf einmal all die anderen Mitglieder auf einmal die Handvoll
Wettkämpfer finanzieren? Also macht man das, was jeder Mehrsparten-Verein macht: Da wo es nötig ist, Interessen in Sparten zusammenfassen und nur diese
Sparten an geeigneter Stelle zu melden.

Alte Judoka in Berlin wissen von einer Zeit zu berichten, in der der Judoverband mit dem Ziel gegründet wurde, Wettkampfbetrieb zu organisieren und
alles andere, insbesondere die Lehre u. Prüfungswesen übers DDK abgehandelt wurde... Irgendwann sagen sie, hat sich der Judoverband dann doch das Recht
herausgenommen, selbst Graduierungen zu vergeben und Prüfung(sgebühr)en abzunehmen und dann ging der ganze Mist mit der Feindschaft DDK und DJB so langsam los...

Jedenfalls bestätigen die Anekdoten durchaus den Eindruck, den man vom DJB hat: Eigentlich versteht er sich als Verband zum Zwecke der Ausübung
des Hochleistungssportes... Und ärgerlich ist es, daß er dann durch die de facto Monopolstellung beim organisierten Judosport, versucht, alle Judoka über die Marken und
Verbandsabgaben für diesen Zweck einzuspannen, auch wenn diese evt. gar nichts mit dem Leistungssport zu tun haben wollen...

Weiterhin gibt es in Berlin eine sehr übliche Konstruktion: Sportschulen, die Judo mitanbieten. Diese machen in der Regel folgendes: In der Sportschule trainieren
erstmal alle und die aktiven Wettkämpfer sind dann zusätzlich in einem Verein, der ordentliches Mitglied des LVs ist, organisiert.
Nun ist es allerdings sehr schwer geworden mit der Prüfungsordnung, verbandsanerkannte Prüfungen den normalen Sportschul-Kindern zu verpassen,
also machen sie Hausgraduierungen und gelegentlich wechselt ein solches Kind dann in unseren Verein und wir fragen nach dem Nachweis des behaupteten
Gelb-, Orange- was auch immer -Gurtes und dann fängt es an lustig zu werden: Mit etwas Glück bekommen sie dann vom alten "Verein" noch ihre Prüfungen
irgendwo in den Paß eingestempelt... Oder sie haben als Nachweis halt nur Urkunden... Und ich wette, für solche Prüfungen sind dann auch nicht alle Daten beim
LV registriert...

Jedenfalls möchte ich vor dem Hintergrund der De-Facto-Monopol-Stellung des Judoverbandes, die Ausnutzung der durch das normale Vereinsrecht u.ä. vorgegebenen
Gestaltungsspielräume nicht unbedingt als Betrug bezeichnen...

Eine weniger offensichtliche "Geldg*lheit" des Verbandes würde dem Ganzen deutlich besser bekommen:
Warum nicht sämtliche Maßnahmen/Materialien, die auch für nicht im Verband organisierte Judoka interessant sein könnten, für Nichtmitglieder einfach
entsprechend teurer anbieten und Verbandsmitglieder durch "Rabatte" (gern auch gestaffelt nach Anzahl der geklebten Beitragsmarken) begünstigen?
Andere Sport-Verbände machen so etwas regelmäßig... (gibt ja hier irgendwo 'nen Faden zu Kosten der ÜL-Ausbildung, der Turnverband scheut sich nicht,
seine Lehrgänge für Nichtverbandsturner etwas teurer anzubieten)
Warum nicht im Interesse der Kinder auf den ganzen Schnickschnack rund um verbandsfremde Kyu-Prüfungen verzichten und es der Verantwortung des
Vereinstrainers/Prüfers überlassen, ob er solche Prüfungen "anerkennt" oder halt nicht, gern auch durch individuelle Einstufungsprüfungen...

Wenn die Verbandsmitgliedschaft echte u. erkennbare Vorteile für die Masse der Judoka verschafft, dann bräuchte man sich keine großen Gedanken machen müssen, wie
man von deren Geld etwas in die Verbandskasse bekommt, weil sie entweder die Leistung zum Einzelpreis kaufen würden oder eben rabattiert im Paket über
die Mitgliedschaft...

Die gegenwärtige Praxis, über die Graduierungen/Prüfungswesen, die Sportler in Geiselhaft nehmen zu wollen, die beim Eintritt in eine judoanbietende
Institution eigentlich gar keine Ahnung von Verbandsbefindlichkeiten haben, halte ich für unwürdig...
Ich wüßte auch nicht, daß bei Kano irgendetwas von Verbandsabgaben zu lesen ist...

Wie jetzt allerdings ein Verbot gemeinsamer Aktionen mit verbandsfremden Vereinen fördern soll, daß Vereine ordentlich alle Mitglieder an
den jeweiligen Verband melden, erschließt sich mir nicht.

Eher glaube ich, daß Gängeleien mittels irgendwelcher Verbandsordnungen, die Vereine erst recht zu einer Kosten-Nutzen-Analyse anregen, in derem Ergebnis dann
eine "Optimierung" der Abgabenlast erfolgt...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von tutor! »

Fritz hat geschrieben:Weiterhin gibt es in Berlin eine sehr übliche Konstruktion: Sportschulen, die Judo mitanbieten. Diese machen in der Regel folgendes: In der Sportschule trainieren
erstmal alle und die aktiven Wettkämpfer sind dann zusätzlich in einem Verein, der ordentliches Mitglied des LVs ist, organisiert.
Nun ist es allerdings sehr schwer geworden mit der Prüfungsordnung, verbandsanerkannte Prüfungen den normalen Sportschul-Kindern zu verpassen,
also machen sie Hausgraduierungen und gelegentlich wechselt ein solches Kind dann in unseren Verein und wir fragen nach dem Nachweis des behaupteten
Gelb-, Orange- was auch immer -Gurtes und dann fängt es an lustig zu werden: Mit etwas Glück bekommen sie dann vom alten "Verein" noch ihre Prüfungen
irgendwo in den Paß eingestempelt... Oder sie haben als Nachweis halt nur Urkunden... Und ich wette, für solche Prüfungen sind dann auch nicht alle Daten beim
LV registriert...
Danke für diese deutliche Klarstellung, bei der ich nur hinzufügen möchte, dass diese Praxis nicht nur bei Sportschulen, sondern auch bei Vereinen verbreitet ist. Wer Lust hat, kann ja mal die durchschnittlichen Mitgliedszahlen der Vereine in den verschiedenen Landesverbänden vergleichen. Schätzungen, dass durch diese Praxis ca. 60.000 Mitglieder nicht an die Landesverbände gemeldet werden erscheinen mir realistisch bis untertrieben. Mit anderen Worten: Wenn diese Praxis eingestellt würde, könnten die Beiträge für alle um ein Drittel (!) gesenkt werden.

Mit einer fast schon unglaublichen Dreistigkeit fordern aber auch diese Vereine, dass ihre Leistungssportler von den Verbänden in gleicher Weise gefördert werden, wie die Sportler der ehrlichen Mitglieder.

Es ist schon eine merkwürdige Verdrängung - oder fehlende Sachkenntnis/Urteilskraft - wenn immer wieder Einzelentscheidungen der Verbände (für die ich die Verantwortlichen nachmal am liebsten steinigen würde) dafür herhalten müssen, dieses unsolidarische (am liebsten würde ich ein anderes Wort gebrauchen) zu rechtfertigen. Hier nimmt sich der Einzelne das Recht heraus, zu entscheiden, ob er sich an Regelungen halten möchte oder nicht.

Kano? Er hat eine Menge darüber geschrieben, dass der Einzelne seinen Beitrag zum Ganzen leisten soll.
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Hofi
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von Hofi »

Fritz hat geschrieben: Betrachten wir es mal andersrum: Ein Gruppe von Leute macht Judo, gründet einen Verein und übt so vor sich hin. Irgendwann sind da ein paar, die unbedingt
zu irgendwelchen Wettkämpfen gehen wollen und dummerweise gibt es mittlerweile nur wenige ähnliche verbandsfreie Vereine / offene Turniere,
so daß sich die Notwendigkeit stellt, über einen Eintritt in den DJB nachzudenken. Warum sollen aber nun aber auf einmal all die anderen Mitglieder auf einmal die Handvoll
Wettkämpfer finanzieren? Also macht man das, was jeder Mehrsparten-Verein macht: Da wo es nötig ist, Interessen in Sparten zusammenfassen und nur diese
Sparten an geeigneter Stelle zu melden.
Und genau diese Denkweise ist es, die solche Regelungen notwendig macht. Jeder Verein kann von mir aus Mitglied sein, wo er will. Aber wenn eine Abteilung die Leistungen (in Deinem Beispiel die Wettkämpfe) nutzen will, dann muss er auch die Verpflichtungen in vollem Umfang und nicht nach seinem Belieben erfüllen. Sieht die Mehrheit des Vereins in Wettkämpfen keinen Sinn, können sie auf einer Vereinsversammlung entscheiden dem DJB fernzubleiben. Die potentiellen Wettkämpfer werden sich dann einen Verein suchen, der ihnen das bieten kann. Entscheidet man sich aber als Verein in den Verband zu gehen, muss man auch alle Mitglieder melden und kann sie nicht nach gutdünken "ausgliedern".
Und zurück zu Skipper: Ein vergleichbares Verhalten (auch wenn damals der Schwerpunkt ein anderer war, aber das Konkurrenzverbot war auch mit dabei) hat ihm schon mal Ärger gebracht. Jetzt jammern, dass da jemand plötzlich genauer hinschaut, ist einfach nur albern.
Bis dann
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Betrachten wir es mal andersrum: Ein Gruppe von Leute macht Judo, gründet einen Verein und übt so vor sich hin. Irgendwann sind da ein paar, die unbedingt zu irgendwelchen Wettkämpfen gehen wollen und dummerweise gibt es mittlerweile nur wenige ähnliche verbandsfreie Vereine / offene Turniere, so daß sich die Notwendigkeit stellt, über einen Eintritt in den DJB nachzudenken.
Warum dazu die DJB-Infrastruktur nutzen? Es wird doch sonst immer gerne argumentiert, dass das DJB-Wettkampfjudo kastriertes Kämpfen sei und bei freien Grapplingturnieren verschiedenster Art eh die eigenen technischen Fähigkeiten besser überprüft werden könnten. Ist dem auf einmal nicht mehr so?
Die beschriebene Gruppe sollte sich also bitte vollständig im Grapplingbereich organisieren oder vollständig dem DJB beitreten. Die beschriebene Rosinenpickerei fände ich aber äußerst verlogen und daneben.
Herzliche Grüße,

kastow

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Fritz
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von Fritz »

kastow hat geschrieben:Warum dazu die DJB-Infrastruktur nutzen? Es wird doch sonst immer gerne argumentiert, dass das DJB-Wettkampfjudo kastriertes Kämpfen sei und bei freien Grapplingturnieren verschiedenster Art eh die eigenen technischen Fähigkeiten besser überprüft werden könnten. Ist dem auf einmal nicht mehr so?
Das mit der Defacto-Monopol-Stellung des DJB/LV-Systems hast Du gelesen und verstanden?
kastow hat geschrieben:Die beschriebene Gruppe sollte sich also bitte vollständig im Grapplingbereich organisieren oder vollständig dem DJB beitreten. Die beschriebene Rosinenpickerei fände ich aber äußerst verlogen und daneben.
Genau, so muß das sein Schwarz oder Weiß...
Übrigens, ein BJJ-Verband gliedert sich gerade dem DJB an...
Hofi hat geschrieben:Die potentiellen Wettkämpfer werden sich dann einen Verein suchen, der ihnen das bieten kann. Entscheidet man sich aber als Verein in den Verband zu gehen, muss man auch alle Mitglieder melden und kann sie nicht nach gutdünken "ausgliedern".
Oder diese Leute gründen halt eine eigene Sparte im Verein, die sich entscheidet, in einen Verband zu gehen...
Nur weil wir als Sparte im Judo-Verband sind und die Ringer im Ringerverband und Turner im Turnerverband,
heißt es doch nicht, daß die "Koronarsport-Gruppe" oder die Teilnehmer eines Kurzzeit-Sportprogrammes in irgendeinen Verband müssen. Und ein
Sparten übergreifendes Training kann man nun auch schlecht verbieten...

Und wenn die Verbandspolitik nicht davon abgeht, alles verbieten, erzwingen und regulieren zu wollen, dann werden langfristig
sicherlich eher mehr als weniger Vereine, die von kastow empfohlene Alternative, einfach zu "Grappling"-Turnieren zu gehen, ernsthaft in
Erwägung ziehen. Und machen sie das dann, dann ist es langfristig einfach nur folgerichtig, wenn sie Mitglieder dann
in einer "Freizeit-Grappling-Gruppe" organisieren und diese eben nicht mehr dem Judo-LV melden...

Und ob so langfristig dem Mitgliederschwund in den Judoverbänden entgegenzuwirken ist, wage ich zu bezweifeln...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von Hofi »

@ Fritz: Sorry, dass ich es so deutlich sagen muss: Das mit den Verbänden als solidarisches System hast Du offensichtlich nicht verstanden. Es geht hier nicht um die Koronar-Sportgruppe, es geht um die Leute, die Judo machen. Und wenn ich mich als Verein dfür entscheide in einen Verband zu gehen, dann muss ich mich an dessen Regeln halten. Und wenn die Regel heißt, ich darf keine aktiven Judo-Gruppen woanders hin ausgliedern, dann muss ich mich halt auch daran halten.
Und was den Mitgliederschwund angeht: Auch wenn es arrogant klingt: Wer darüber klagt soll mal überlegen, was er besser machen kann. Über die Mitgliederzahlen entscheidet in meinen Augen kaum die Arbeit des DJB, das müssen die Vereine vor Ort erledigen. Und das sieht man recht deutlich, welche Vereine gute Arbeit leisten und wo es Probleme gibt.

Bis dann
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Das mit der Defacto-Monopol-Stellung des DJB/LV-Systems hast Du gelesen und verstanden?
Ja, denn darauf bezog sich meine Antwort doch. Ich kann es aber gerne für dich noch einmal anders formulieren. Ich finde es äußerst witzig, dass zum einen immer unterstellt wird, dass man DJB-Wettkämpfe mit seiner Überregelmentierung gar nicht benötige und sich ggf. einfach auf anderen DJB-unabhängigen Maßnahmen vergleichen könne und du nun hier auf einmal ein DJB-Monopol beklagst. Es ist wohl doch nicht alles so einfach ohne Verband, wie gerne behauptet wird.
Fritz hat geschrieben:Genau, so muß das sein Schwarz oder Weiß…
Genau, entweder bin ich Teil einer Gemeinschaft oder ich lasse es. Wer betrügt, :winken
Fritz hat geschrieben:Übrigens, ein BJJ-Verband gliedert sich gerade dem DJB an…
Und? Meines Wissens ist der BJJBD nicht in die Judo-LV eingegliedert. Was willst du damit also sagen?
Fritz hat geschrieben:Und wenn die Verbandspolitik nicht davon abgeht, alles verbieten, erzwingen und regulieren zu wollen, dann werden langfristig sicherlich eher mehr als weniger Vereine, die von kastow empfohlene Alternative, einfach zu "Grappling"-Turnieren zu gehen, ernsthaft in
Erwägung ziehen. Und machen sie das dann, dann ist es langfristig einfach nur folgerichtig, wenn sie Mitglieder dann in einer "Freizeit-Grappling-Gruppe" organisieren und diese eben nicht mehr dem Judo-LV melden...

Und ob so langfristig dem Mitgliederschwund in den Judoverbänden entgegenzuwirken ist, wage ich zu bezweifeln...
Ob dem Mitgliederschwund in den Judoverbänden entgegen gewirkt wird, wenn Mitglieder in anderen Verbänden geparkt werden, wage ich aber erst recht zu bezweifeln.
Zumal es ja (zumindest im NWJV) die Möglichkeit der Passivmeldung gibt. Die nutze ich beispielsweise für Mitglieder meiner Abteilung, die zwar bei uns trainieren, deren Einzelstartberechtigung aber woanders liegt.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von Ronin »

Hofi hat geschrieben: Über die Mitgliederzahlen entscheidet in meinen Augen kaum die Arbeit des DJB, das müssen die Vereine vor Ort erledigen.
Wohl wahr.
Aber ist ja auch sehr deutsch dass immer "die da oben" an allem schuld sind damit wir selber nicht aktiv werden müssen.

Dass alle in einen Topf einzahlen aus dem dann gemeinsame Aktiviäten bestritten werden, ist das Grundprinzip eines Vereins und eines Verbands. Wer nur für das bezahlen will, was er auch selber in Anspruch nimmt, muss in eine professionelle Schule gehen (oder mangels Alternativen eine eröffnen). Da bezahlt man nur, was man in Anspruch nimmt, deswegen bezahlt man aber auch deutlich mehr (denn diejenigen die nicht kämpfen gehen, finanzieren die Kämpfer ja auch nicht mit). Ich habe gar nichts für diejenigen übrig, die dieses Prinzip in Frage stellen.
Gewisse Abgrenzungtendenzen zu anderen Verbänden halte ich für richtig und nachvollziehbar, im konkret diskutierten Fall halte ich es für vollkommen übertrieben. Denn:
Ein DJB-Verein macht eine Safari und lädt dazu einen anderen Verein (zufällig im DDK) ein. Alle Teilnehmerbezahlen brav den Safari-Beitrag (geg. sollten nicht DJB-Mitglieder einen höheren Beitrag bezahlen, wie hier im Faden auch schon gefordert) der dann brav via dem DJB-Verein an den Verband abgeführt wird. Wo soll den hier das Problem sein? (wenn es denn so wie dargestellt war).

Wenn ich allerdings schon in meinem Verband bekannt bin als jemand, der das Solidarprinzip grundsätzlich in Frage stellt , ist doch eigentlich klar, dass alle nur darauf warten, bis so eine Safari-Aktion einen neuen Grund gibt, um Strafen zu verhängen - da muss nun keiner jammern, was sollte den verbandsseitig sonst passieren?

Solidarität ist ja nicht nur das, was man von anderen fordert, oder?
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von Fritz »

Hofi hat geschrieben:Das mit den Verbänden als solidarisches System hast Du offensichtlich nicht verstanden.
Mag sein, ich halte nur nichts davon, Solidarität erzwingen zu wollen und per se allen den Wunsch zu "bescheißen"
und zu "betrügen" zu unterstellen. Wobei die Tatsache des "Bescheißens", dann erst durch die entsprechende
Satzung / Regelung künstlich geschaffen wird... Und das ganz vor dem Hintergrund einer Quasi-Monopol-Stellung...
(Es gab dazu wohl auch mal eine interessante Diskussion mit Ausführungen zu Pflichten des Monopolisten...)
Hofi hat geschrieben:Und wenn ich mich als Verein dafür entscheide, in einen Verband zu gehen, dann muss ich mich an dessen Regeln halten.
Ja und wenn ich mich als Verein entscheide, zwei Ringkampf-Stile anzubieten oder eine Grappling- und eine Judogruppe oder
eine Judo und eine SV-Gruppe - und die eine Gruppe hat halt nichts mit Leistungen des Verbandes am Hut hat,
dann ist das genauso auch erstmal in Ordnung... Solidaritätsprinzip hin oder her (das Rentensystem ist auch "solidarisch", trotzdem gibt es
private Krankenkassen und die Beamten zahlen auch nichts in die gesetzliche Rentenkasse ein)...

Wenn man als Verband mehr Leute an sich binden will, dann wäre in meinen Augen langfristig deutlich zielführender als der
unwirksame Versuch, durch Gängelung "Solidarität" erzwingen zu wollen, attraktive Angebote für die Leute zu entwickeln,
die sich eigentlich im Nichtverbandsverein/-Sparte eher aufgehoben sähen...

Und da halte ich bereits die übliche Zeile im Ausschreibungs-Text der üblichen Veranstaltungen: "Teilnahme berechtigt sind nur Judoka mit gültigem Judo-Paß" für kontraproduktiv (jaja die Haftung)...
Andere machen es anders, da steht dann sinngemäß: "Die Veranstaltung ist offen für jeden am Judo interessierten, ab/bis Anfänger/.../Fortgeschrittenen-Niveau", gegebenenfalls zusammen mit einem Hinweis auf die Regeln und deutlich erhöhter Teilnahmegebühr.

Gängelei und der damit verbundene Bürokratismus und diese unterschwelligen Unterstellungen ("ihr wollt ja eigentlich nur bescheißen"),
trifft erstmal nur die, die eben nicht "bescheißen", sondern alles akurat und ordentlich machen wollen...
Und das nährt dann irgendwie schon eine gewisse Unzufriedenheit... Und besser wird das nicht, wenn dann z.B. einfach festgelegt wird,
daß die neuen Judopässe nur noch in 4er-Packen und nicht mehr in 5er-Packen verschickt werden, aber das zu entrichtende
Porto pro Brief gleich bleibt - wo vorher nicht Daten elektronisch zentral erfaßt werden mußten, sondern sich jeder Verein blanko einen Vorrat
an Pässen holen konnte, diese halt entsprechend Bedarf ausfüllen und abstempeln lassen konnte...

Und dieses großkotziges: "Na wenn es Euch nicht paßt, gründet einen anderen Verein, geht woanders hin", tja, das habe ich
vor vielen Jahren im Zusammenhang mit dem Thema SV schon gehört und gelesen, wo großspurig Leuten erzählt wurde,
wenn sie Interesse an Judo-SV haben, sollten sie sich doch gefälligst in die Ju-Jutsu-Gruppen (egal welcher Schreibweise) verkrümeln...
Das Resultat kennen wir, der DJB versucht inzwischen krampfhaft, diesen Bereich wieder zu reanimieren, weil offensichtlich doch zu viele
diesem damaligen "Ratschlag" gefolgt sind... Man könnte ja auch mal aus Fehlern lernen, würde ich mir wünschen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von Fritz »

kastow hat geschrieben:
Fritz hat geschrieben:Das mit der Defacto-Monopol-Stellung des DJB/LV-Systems hast Du gelesen und verstanden?
Ja, denn darauf bezog sich meine Antwort doch. Ich kann es aber gerne für dich noch einmal anders formulieren. Ich finde es äußerst witzig, dass zum einen immer unterstellt wird, dass man DJB-Wettkämpfe mit seiner Überreglementierung gar nicht benötige und sich ggf. einfach auf anderen DJB-unabhängigen Maßnahmen vergleichen könne und du nun hier auf einmal ein DJB-Monopol beklagst. Es ist wohl doch nicht alles so einfach ohne Verband, wie gerne behauptet wird.
Und warum kommst Du jetzt ausgerechnet mir mit diesem Nicht-DJB-Wettkampf-Argument und
Verbände-sind-unnötig-Argument?

Ich vertrete hier im Forum bereits seit geraumer Zeit die Meinung, daß DJB/LV nicht ausschließlich am IJF-Regelment kleben soll, sondern
sich auch anderen Regelsätzen öffnen soll... (Das so etwas geht, zeigen ja auch bspw. die Ringer, die haben seit eh her mindestens
zwei Regelsätze) - damit sich auch Leute im Verband aufgehoben fühlen, die anderenfalls abwandern oder frustriert aufhören...
Und Judo möglichst vielfältig bleibt...
Natürlich muß man dann aber auch bereit sein, verbandsübergreifende Veranstaltungen zumindest moralisch zu unterstützen...
kastow hat geschrieben:Und? Meines Wissens ist der BJJBD nicht in die Judo-LV eingegliedert. Was willst du damit also sagen?
Dass der Verband versucht, seine Monopol-Stellung weiter auszubauen und damit die von Dir empfohlenen
Alternativen bzgl. verbandsfremder Turniere wohl weniger werden könnten... Denn mit der von Euch aufgezeigten "Denke" erscheint es mir recht
unwahrscheinlich, daß Judoka unbürokratisch auf BJJBD-Veranstaltungen und BJJler auf DJB-Judo-Veranstaltungen gehen dürfen,
wenn sie keinen "Doppelpass" haben...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von Belesdan »

Schön, dass die Gründe für das Verbot mal erklärt wurden. Da wird mir einiges klar. Schade, dass wie so oft ein System, das gut funktionieren könnte, durch ein paar Leute, die es ausnutzen wollen, kaputt- bzw. kompliziert gemacht wird. Dabei wollen wir doch nur gemeinsam Sport treiben. Naja, am besten denkt man sich gemeinsam eine alternative Safari aus, mit Frettchen und Hyäne statt Fuchs und Panther oder so.
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kastow
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Ich vertrete hier im Forum bereits seit geraumer Zeit die Meinung, daß DJB/LV nicht ausschließlich am IJF-Regelment kleben soll, sondern sich auch anderen Regelsätzen öffnen soll... (Das so etwas geht, zeigen ja auch bspw. die Ringer, die haben seit eh her mindestens zwei Regelsätze) - damit sich auch Leute im Verband aufgehoben fühlen, die anderenfalls abwandern oder frustriert aufhören...
Und Judo möglichst vielfältig bleibt...
Das hatten wir ja auch schon häufiger. Eine Meinung zu vertreten ist eine Sache, etwas anzustoßen etwas anderes. Bist du denn bzgl. einer alternativen Wettkampfausrichtung weiter? Also hast du bereits einen Ausrichter, ein alternatives Regelwerk und mal angefragt, wer Interesse an einer Teilnahme hätte? Wie bereits gesagt, ich kenne in meinem DJB-Umfeld verschiedene Wettkampfformen vom Bodenkampfturnier bis zum Kata-Mannschaftsturnier. Alle sind sie aus Einzelinitiativen entstanden. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass dir da jemand unnötig Steine in den Weg legen würde.
Fritz hat geschrieben:
kastow hat geschrieben:Und? Meines Wissens ist der BJJBD nicht in die Judo-LV eingegliedert. Was willst du damit also sagen?
Dass der Verband versucht, seine Monopol-Stellung weiter auszubauen und damit die von Dir empfohlenen Alternativen bzgl. verbandsfremder Turniere wohl weniger werden könnten... Denn mit der von Euch aufgezeigten "Denke" erscheint es mir recht unwahrscheinlich, daß Judoka unbürokratisch auf BJJBD-Veranstaltungen und BJJler auf DJB-Judo-Veranstaltungen gehen dürfen,
wenn sie keinen "Doppelpass" haben...
Schon komisch. Als es so aussah, als ob BJJ nur in den DJJV aufbenommen würde, haben viele hier im Forum geheult, der DJB hätte es verpennt (auch ein Fritz hat sich über das "Abgrenzen" beklagt). Jetzt, wo BJJ in den DJB geholt wird, wird auf einmal ein Ausbau der Monopol-Stellung des DJB beklagt. Wie der DJB es auch macht, er macht es verkehrt. Ein Schelm, der Arges dabei denkt :irre
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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Fritz
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von Fritz »

kastow hat geschrieben:Das hatten wir ja auch schon häufiger. Eine Meinung zu vertreten ist eine Sache, etwas anzustoßen etwas anderes. Bist du denn bzgl. einer alternativen Wettkampfausrichtung weiter? Also hast du bereits einen Ausrichter, ein alternatives Regelwerk und mal angefragt, wer Interesse an einer Teilnahme hätte? Wie bereits gesagt, ich kenne in meinem DJB-Umfeld verschiedene Wettkampfformen vom Bodenkampfturnier bis zum Kata-Mannschaftsturnier. Alle sind sie aus Einzelinitiativen entstanden. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass dir da jemand unnötig Steine in den Weg legen würde.
Nöö, nicht wirklich, das normale "Tagesgeschäft" (Arbeiten, Training geben, Forumspflege und dergleichen mehr) hat mir da bisher keine zeitlichen u. nervlichen Spielraum gelassen... Aber danke der Nachfrage...
kastow hat geschrieben:Schon komisch. Als es so aussah, als ob BJJ nur in den DJJV aufbenommen würde, haben viele hier im Forum geheult, der DJB hätte es verpennt (auch ein Fritz hat sich über das "Abgrenzen" beklagt). Jetzt, wo BJJ in den DJB geholt wird, wird auf einmal ein Ausbau der Monopol-Stellung des DJB beklagt. Wie der DJB es auch macht, er macht es verkehrt. Ein Schelm, der Arges dabei denkt :irre
Tja wir werden ja sehen, ob
meine Hoffnungen, dass es spartengreifende Turniere geben wird, bewahrheitet oder nicht... Bisher war ich noch optimistisch,
aber u.a. dieser Faden hier läßt mich zu zweifeln beginnen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Shinbashi
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Re: Darf ein LV gezielt nach Verstößen seiner Mitglieder fah

Beitrag von Shinbashi »

Was mir so beim Lesen dieses Fadens durch den Kopf geht: Warum erhöht man nicht die Gebühr für die Wettkampflizenz entsprechend und senkt dafür die Kosten der Jahresmarke?
Wer unbedingt kämpfen will, kann das tun und bezahlt den DJB für die Dienstleistung über die Wettkampflizenz. Der Breitensportler macht weiter sein Ding.
Dann sollte der DJB und seine LV über Gemeinsamkeiten mit anderen Verbänden nachdenken und Kooperationen eingehen. BJJ, Sambo ist auch Jûdô.
Das DDK hat sich doch inzwischen selbst demontiert, sodaß aus dieser Ecke keine Gefahr besteht.
So könnte man viele Jûdô-Interessierte erreichen und verbinden - statt zu trennen. Da der DJB aktuell mit den Mitgliederzahlen hinter Karate zurückgefallen ist (und womöglich weiter fällt), ist so eine Arroganz wie "mit den Kellerkindern spielen wir nicht" eher unangebracht.
Gruß
Shinbashi

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