Was darf ein Trainerassistent ?

[stef70]

Hallo liebe Judofreunde,

Ich hätte da mal eine Frage.

Ist es einem Trainerassistenten erlaubt, ein Training ohne die Anwesenheit eines Trainers zu leiten?

Wer kann mir dazu was verbindliches sagen?

Vielen Dank
Stefan

[JSC Mitglied]

So viel ich weiß ist es nicht zwingend erforderlich, dass man überhaupt eine Lizenz braucht, um das Training abzuhalten. Wenn es ein erfahrener Trainerassistent ist, kann er/sie auch einmal alleine das Training leiten, weil der Haupttrainer Krank ist/Termin hat/etc...

[Fritz]

Die Frage ist nicht einfach zu beantworten.
Prinzipiell ist ja nichts dagegen einzuwenden, wenn jemand, der dem Trainer sonst "nur" assistiert,
in dessen Abwesenheit das Training leitet.

Daß es zufälligerweise ein "Verbands-Beschulung" von Jugendlichen gibt, die den Namen Trainer-Assistenz-Ausbildung trägt,
hat ja damit erstmal nichts zu tun.

Ansonsten ist es dann immer eine Frage, was im Verein üblich ist und ob der Trainer-Assistent zuverlässig und
umsichtig genug ist, Training geben zu können.
Da gehen dann Gesichtspunkte wie Charakter, Lebensalter, Judo-Erfahrung usw. mit ein.
Und natürlich, im Fall fremder Sportstätten, was die Nutzungsordnung so vorschreibt...

(Der haftungstechnische Idealfall wurde mir vor vielen Jahren mal so in der ÜL-Weiterbildung geschildert:
Der Verein läßt einen noch nicht volljährigen, zuverlässigen, ausgebildeten Jugendlichen Training übernehmen, ohne
daß dessen Eltern in irgendeiner Art u. Weise ihre Zustimmung dazu gegeben haben... ob das heute noch so hinkommt,
bezweifle ich allerdings)

Es empfiehlt sich heutzutage allerdings aus Gründen des gesunden Menschenverstandes u. Sorgfaltspflicht,
wenn vielleicht ein Erwachsener beim Training anwesend ist, der im Notfall dann auch helfend beistehen kann...

Persönlich sehe ich auch noch eine Abwägung zur potentiellen Handlungsalternative: Ausfall des Trainings.
Stehen (kleinere) Kinder in oder vor der Halle, wenn sich herausstellt, daß der Haupttrainer nicht zum Training erscheinen kann,
dann ist es meiner Meinung nach die denkbar schlechteste Idee, das Training abzusagen.
Im schlimmsten Fall stehen dann nämlich einige Kinder dann unbeaufsichtigt die ein, zwei Stunden herum...
Nicht auszudenken, was los ist, wenn einem dabei was passiert, sei es durch eigenes oder Fremd-Verschulden...

[Jupp]

Die Trainer-Assistentenausbildung in den Landesverbänden des DJB bildet 13-16-jährige Jugendliche aus, die nach 30 Stunden Ausbildung im Verein gemeinsam mit einem Trainer unterrichten sollen.

Grundsätzlich kann ein Verein jede verantwortungsbewußte Person damit beauftragen, Judounterricht zu geben - eine formale Qualifikation ist dafür nicht notwendig (wenn auch sicherlich erwünscht).

Wenn also im konkreten Fall z.B. ein 16-jähriger Grüngurt ein Training der Anfänger im Alter von ca. 8 Jahren geleitet haben sollte, dann wäre dies zunächst nicht angreifbar, wenn dies mit Billigung des Vereinsvorstandes geschah.

Es wäre - bei Zweifeln - also nötig, die Situation genauer zu schildern, damit man hier im Forum eine Beurteilung der Situation geben könnte.

Jupp

[Budokaner]

Hallo zusammen, bei uns bekommt der Trainerassistent ein Schreiben vom Vorstand, dass er vom Verein beauftragt wird, das Training durchzuführen. Wichtig ist nur, dass eine Person über 18 Jahren die ganze Zeit im Dojo ist. Ich denke, das sollte rechtlich ausreichend sein.

Budokaner

[katana]

http://www.blsv.de/fileadmin/user_uploa ... ichert.pdf
Vielleicht hilft dir das weiter ...
Gruß
KK

[stef70]

Ich danke euch recht herzlich für die Antworten. Meine Frage ist beantwortet.

Danke und Gruß stef