Übungsleiterausbildung-Kinderjudo

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serafina
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Übungsleiterausbildung-Kinderjudo

Beitrag von serafina »

Hallo
Ich biete Kinderjudo für 4-7jährige an.
Möchte gerne zu meiner Ausbildung einen judospezifischen Übungsleiter machen.
Was für Möglichkeiten gibt es da für einen 5.Kyu?

L.G.
Serafina
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Re: Übungsleiterausbildung-Kinderjudo

Beitrag von DerJudotrainer »

Hallo Serafina,

bitte schau einfach auf der Seite Deines Landesverbandes nach, ob du etwas entsprechendes findest. Soweit mir bekannt gibt es häufig eine Assistenzausbildung für Jugendliche ab 14 Jahren ab 3. Kyu und ab 18 Jahren mit dem 1. Kyu die Möglichkeit den Trainer C zu absolvieren. Laut DJB (http://www.judobund.de/ausbildung/ausbildungsinhalte) soll es auch eine Vereinsassistenausbildung geben, über die ich allerdings noch nicht gestolpert bin, aber evtl. mal nachfragen beim Landesverband.

Mein Vorschlag wäre daher, du gehst einfach einmal oder wenn möglich zweimal die Woche, zu einem sehr guten Trainer (vielleicht Bezirksbeauftragter falls vorhanden) und bildest Dich selber weiter. Darüber hinaus lohnt es sich bei anderen Trainern im Anfängertraining sich etwas abzuschauen. Sobald du dann den 2.Kyu hast, kannst du das Projekt Trainer C angehen.

Ansonsten großes Lob für Dein Engagement, aber ich frage mich ob das von Deinem Verein fair ist Dich alleine auf eine Meute von 4-7 Jährigen loszulassen. Aus meiner Erfahrung heraus wäre es sehr sinnvoll, dass zusätzlich noch jemand mit der Erfahrung und Ausbildung das Training begleitet, allein schon um einen Partner zum demonstrieren zu haben und das man sich im Notfall aufteilen kann.

Besten Gruß
Der Judotrainer
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judoka50
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Re: Übungsleiterausbildung-Kinderjudo

Beitrag von judoka50 »

Schau Dir mal das Ausbildungsprogramm des DJB an:
http://www.judobund.de/jugend/judo_spielend_lernen
zu diesem Bereich gibt es, meine ich auch Kurse, zumindest bei uns in NRW.
Es ist dennoch ein Programm des DJB mit einem kompletten Programm mit Kinderpass, Erfolgkontrollen
Motivationsstickern usw. usw.
Passend dazu, habe ich jetzt auf die Schnelle nur bei unserem Landesverband gefunden, gibt es auch ein Lehrbuch "Judo spielend lernen":
http://www.nwjv.de/index.php?mf=shop/shop_print.htm
Die letzte Lehrgangsinfo habe ich nur hier gefunden, da es damals ein Vorstellungsprogramm war, dennoch inzwischen von einigen Vereinen genutzt wird.
Zumindest hast Du jetzt einen Namen für das Kind und kannst dann gezielt weiter danach suchen, da die Landesverbände vermutlich den Namen übernommen haben. Ansonsten ruf mal Angela an, die hat daran mitgearbeitet:
http://www.nwjv.de/index.php?mf=lehrwes ... mm_5_7.htm
Achte auch auf den Download am Ende der Seite......
Viele Grüße
U d o
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Sven Deeg
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Re: Übungsleiterausbildung-Kinderjudo

Beitrag von Sven Deeg »

Ich kann Deinem Anliegen nur zustimmen ! Besonders weil wir von Kinderärzten und Therapeuten viele auffällige Kinder auf die Matte geschickt bekommen, müssen unsere Trainer auf diese Problematik vorbereitet sein!

Leider kenne ich (trotz eigener Anregungen) bisher keine Angebote aus den Bereichen des DJB oder seiner Landesverbände.
Unserem Verein und mir persönlich hat hier sehr viel gebracht: "Übungsleiter / Trainer B - Prävention: Psychomotorische Förderung für Kinder", eine Lizenz, die in sehr vielen Landessportverbänden (Sportjugend) angeboten wird. (Hier habe ich mich auch fast einen ganzen Tag mit "Raufen nach Regeln" auseinandersetzen dürfen.)
tutor!
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Re: Übungsleiterausbildung-Kinderjudo

Beitrag von tutor! »

Sven Deeg hat geschrieben:Leider kenne ich (trotz eigener Anregungen) bisher keine Angebote aus den Bereichen des DJB oder seiner Landesverbände.
Hm - das gesamte Konzept hinter "Judo spielend Lernen" dreht sich darum.... bis hin zu den Beobachtungsstunden.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Sven Deeg
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Re: Übungsleiterausbildung-Kinderjudo

Beitrag von Sven Deeg »

tutor! hat geschrieben:
Sven Deeg hat geschrieben:Leider kenne ich (trotz eigener Anregungen) bisher keine Angebote aus den Bereichen des DJB oder seiner Landesverbände.
Hm - das gesamte Konzept hinter "Judo spielend Lernen" dreht sich darum.... bis hin zu den Beobachtungsstunden.
Das ist korrekt! Ich kenne das DJB-Konzept sehr gut, finde es genial und praktiziere dies in unserem Verein seit mehreren Jahren mit sehr großem Erfolg. Auch wurde in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Psychomotorik an der Sportfakultät der Univ. Gießen gerade eine Magisterarbeit zu diesem Thema abgeschlossen.
Erfahrungen und Ergebnis: Hier dürfen wir unsere Trainer in der Ausbildung nicht alleine lassen. Psychomotorische Förderung ist eine Chance, die wir im Judo unbedingt nutzen sollten !

... aber Serafina suchte (wenn ich sie richtig verstanden habe) eine Möglichkeit zur "judospezifischen Übungsleiter"-Ausbildung und da scheint es thematisch aber auch für einen 5. Kyu bisher in unseren Verbänden leider nichts zu geben.
tutor!
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Re: Übungsleiterausbildung-Kinderjudo

Beitrag von tutor! »

Sven Deeg hat geschrieben: Das ist korrekt! Ich kenne das DJB-Konzept sehr gut, finde es genial und praktiziere dies in unserem Verein seit mehreren Jahren mit sehr großem Erfolg. Auch wurde in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Psychomotorik an der Sportfakultät der Univ. Gießen gerade eine Magisterarbeit zu diesem Thema abgeschlossen.
Erfahrungen und Ergebnis: Hier dürfen wir unsere Trainer in der Ausbildung nicht alleine lassen. Psychomotorische Förderung ist eine Chance, die wir im Judo unbedingt nutzen sollten !
Ich bin sicher, dass dieses Kompliment bei den Autoren ankommen wird.
Sven Deeg hat geschrieben:... aber Serafina suchte (wenn ich sie richtig verstanden habe) eine Möglichkeit zur "judospezifischen Übungsleiter"-Ausbildung und da scheint es thematisch aber auch für einen 5. Kyu bisher in unseren Verbänden leider nichts zu geben.
Da Du die Zitatfunktion nicht genutzt hast, bin ich davon ausgegangen, dass Du Dich auf den Beitrag über Deinem beziehst. Dort war "Judo spielend Lernen" explizit erwähnt.

Da ich ein paar kleine Interna kenne, die ich auch verraten darf, möchte ich an der Stelle noch anfügen, dass es zu den Planungen der Arbeitsgruppe um Ralf Pöhler gehörte, einen "Violettgurt" (über die Frage eines Kyu-Grades wurde nicht diskutiert) einzuführen. Gemeint war damit eine Ausbildung von Personen mit professionellem pädagogischen oder medizinischem Hintergrund (Erzieher/innen, Lehrer/innen, Physiotherapeut/innen etc) speziell für diesen Bereich. Diese Ausbildung sollte mit einer Zertifikats-Prüfung abschließen, die auch das Recht beinhaltete, im Rahmen dieses Konzepts den 8. Kyu-Grad zu "verleihen". Dies wurde jedoch von der DJB-MV abgelehnt, stattdessen wurde an vielen Stellen darüber debattiert, ob die Eintragungen im Kinderpass von den ÜL auch dann vorgenommen werden dürfen, wenn sie keine prüfungsberechtigten Dan-Träger sind.....

Falls es eine wissenschaftliche Arbeit zum Konzept gibt, wäre ich ausgesprochen neugierig, sie zu erhalten.
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Re: Übungsleiterausbildung-Kinderjudo

Beitrag von DerJudotrainer »

tutor! hat geschrieben: Da ich ein paar kleine Interna kenne, die ich auch verraten darf, möchte ich an der Stelle noch anfügen, dass es zu den Planungen der Arbeitsgruppe um Ralf Pöhler gehörte, einen "Violettgurt" (über die Frage eines Kyu-Grades wurde nicht diskutiert) einzuführen. Gemeint war damit eine Ausbildung von Personen mit professionellem pädagogischen oder medizinischem Hintergrund (Erzieher/innen, Lehrer/innen, Physiotherapeut/innen etc) speziell für diesen Bereich. Diese Ausbildung sollte mit einer Zertifikats-Prüfung abschließen, die auch das Recht beinhaltete, im Rahmen dieses Konzepts den 8. Kyu-Grad zu "verleihen". Dies wurde jedoch von der DJB-MV abgelehnt, stattdessen wurde an vielen Stellen darüber debattiert, ob die Eintragungen im Kinderpass von den ÜL auch dann vorgenommen werden dürfen, wenn sie keine prüfungsberechtigten Dan-Träger sind.....
Ja schade, hier ist jemand sogar richtig motiviert, sich ausbilden zu lassen, nur gibt es für sie keine wirkliche Möglichkeit. Außer sie holt die X Jahre Judo nach bis zu einem blauen Gürtel. Da kann sie noch soviel Jahre praktische Erziehungstätigkeit oder Studium vorweisen, dass hilft alles nichts. Stellt sich die Frage, ob wir DAN Träger, da nicht auf einem ziemlich hohen Ross sitzen? Welche Fähigkeiten oder Kenntnisse braucht man denn, um einem 6-Jährigen Fallübung, Spaß an der Bewegung und etwas Grundlagenmotorik (Turnen) beizubringen. Sicherlich nicht das DAN Know-how einen Handlungskomplex zu erarbeiten, Nage-No-Kata zu absolvieren und die komplette Go-Kyo hoch und runter beten zu können. Hier sind doch vielmehr soziale Fähigkeiten und etwas sportliche Grundlagen gefragt. Aus diesem Grunde befürworte ich absolut diesen violetten Gürtel, diese Personen würden doch sowieso nie eine Technikgruppe für Fortgeschrittene oder Erwachsene leiten, da sie hier ja zuwenig Futter für das Training hätten oder sich vermutlich völlig deplatziert wären. Ich persönlich würde solche Leute mit Handkuss im Verein begrüßen und einfach darauf achten, dass diese Trainer das notwendige Rüstzeug (alles bis gelb) auch wirklich selbst beherrschen und am Anfang nicht alleine gelassen werden.
Ein Naturgesetz lautet, alles was sich nicht anpasst, stirbt irgendwann aus. Verpassen wir im Judo es uns den neuen Zeiten anzupassen? Lassen wir hier ungenutzte Potenziale einfach so beiseite?
Beantwortet euch die Fragen selbst.
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Sven Deeg
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Re: Übungsleiterausbildung-Kinderjudo

Beitrag von Sven Deeg »

DerJudotrainer hat geschrieben:Ja schade, hier ist jemand sogar richtig motiviert, sich ausbilden zu lassen, nur gibt es für sie keine wirkliche Möglichkeit. Außer sie holt die X Jahre Judo nach bis zu einem blauen Gürtel. Da kann sie noch soviel Jahre praktische Erziehungstätigkeit oder Studium vorweisen, dass hilft alles nichts. Stellt sich die Frage, ob wir DAN Träger, da nicht auf einem ziemlich hohen Ross sitzen? Welche Fähigkeiten oder Kenntnisse braucht man denn, um einem 6-Jährigen Fallübung, Spaß an der Bewegung und etwas Grundlagenmotorik (Turnen) beizubringen. Sicherlich nicht das DAN Know-how einen Handlungskomplex zu erarbeiten, Nage-No-Kata zu absolvieren und die komplette Go-Kyo hoch und runter beten zu können. Hier sind doch vielmehr soziale Fähigkeiten und etwas sportliche Grundlagen gefragt. Aus diesem Grunde befürworte ich absolut diesen violetten Gürtel, diese Personen würden doch sowieso nie eine Technikgruppe für Fortgeschrittene oder Erwachsene leiten, da sie hier ja zuwenig Futter für das Training hätten oder sich vermutlich völlig deplatziert wären. Ich persönlich würde solche Leute mit Handkuss im Verein begrüßen und einfach darauf achten, dass diese Trainer das notwendige Rüstzeug (alles bis gelb) auch wirklich selbst beherrschen und am Anfang nicht alleine gelassen werden.
Ein Naturgesetz lautet, alles was sich nicht anpasst, stirbt irgendwann aus. Verpassen wir im Judo es uns den neuen Zeiten anzupassen? Lassen wir hier ungenutzte Potenziale einfach so beiseite?
Auch meine Gedanken, genau so sehe ich das auch !
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