Was tun bei Mitgliederschwund?

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
KaZZ
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Was tun bei Mitgliederschwund?

Beitrag von KaZZ »

Wir haben in unserem Verein ein großes Problem (jedenfalls im Moment)! Und zwar besuchen immer weniger Kinder das Kindertrainig! Im moment findet das Training (2xWoche) mit ca. 7 Kinderm statt, während es vor ca 2 Jahren noch um die 20 und mehr waren. Viel hat sich in den letzten 5 Jahren nicht geändert, die Trainer sind gleich und das Training auch abwechslungsreich! Schlechter geworden sind die bedingungen also nicht!
Allerdings habe ich auch selber das Gefühl, dass das Training hochwertiger sein könnte. Dazu muss man aber sagen, dass die Kids wenn sie mal kämpfen auch Erfolge aufweisen können!
Werbung wurde nie direkt gemacht. Nur selten durch Zeitungartikel und durch Empflegungen der anderen Eltern!

Also was kann man machen um wieder mehr Kids anzulocken um ihnen den Judosport näher zu bringen? Was denkt ihr oder habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht?
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El Cattivo
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Beitrag von El Cattivo »

macht doch mal soetwas wie eine Vorführung bei öfentlichen Veranstaltungen z.B. mit ein paar Würfen oder einen kleinen Auszug aus der JSV(kann wenn man schon ein paar erfahrene Judokas hat sehr beindruckend aussehen), das hatt bei uns auch etwas geholfen

hat aber bei uns auch etwas überwindung gekostet
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Christian
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Beitrag von Christian »

Wenn die Kinder nicht zu euch kommen, müsst ihr ebend zu den Kindern gehen :wink:
Viele Schulen haben einmal im Jahr Projekttage oder ein Sportfest. Geht doch einfach mal zur Schule hin und bietet eure Dienste an, z.B. an einem Projekttag einen Judoschnupperkurs zu geben.

Bei uns an der Schule hatten wir mal "Anti-Drogen-Tage". Dort haben wir dann einen Judo Workshop angeboten.
Habe auch schon mal an einer Schule einen Vormittag lang Training gegeben, als diese so eine Art Sporttag hatte (es gab auch noch Angeln, Waldlauf, Bogenschießen etc.)
schöne Grüße
Christian
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Lippe
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Beitrag von Lippe »

Oder ihr präsentiert euch bei einer Vorführung. Dies kann z.B. beim Stadt- oder Dorffest sein, in der Halbzeitpause eines Fußballspiels, bei einer Sportlerehrung durch die Stadt oder... Gelegenheiten dafür gibt es eigentlich viele.
Dann versucht vielleicht in der Presse ein wenig präsenter zu werden. Wann immer irgendetwas berichtenswertes bei euch passiert sollte es in der Zeitung erscheinen - seien es Wettkamperfolge, Gürtelprüfungen, Jahreshauptversammlung etc. Die Reporter kommen da natürlich nicht zu Euch, sondern ihr müsst mit dem fertigen Bericht schon zu den Redakteuren eures Lokalblättchens gehen.
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bushi7
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Ursachenforschung

Beitrag von bushi7 »

Habt Ihr Euch schon einmal um die Ursache bemüht?

Was macht ihr, wenn ihr Kündigungen bekommt? Ruft ihr zurück und bestätigt diese und fragt gleich mal nach dem Grund, wenn dieser nicht direkt in der Kündigung angegeben ist?

Eine gute Möglichkeit wäre auch ein Fragebogen, den alle Mitglieder bekommen, die in den letzten 6 Monaten gekündigt haben. Am besten zum ankreuzen wie:

- war mit dem Training unzufrieden
- ich habe die Sportart gewechselt
- ich fühlte mich unterfordert
- zu wenig gefördert
- mochte meinen Trainer nicht
- habe keine Freunde im Verein gefunden
usw.

Dazu natürlich einen frankierten Rückumschlag. Nach 10 Tagen telefonischer Kontakt, ob der Fragebogen auch angekommen ist. Bietet doch auch gleich die Rücknahme des Judoanzuges an, dann kommt vielleicht auch noch einmal ein persönlicher Kontakt zu stande.

Es ist viel wertvoller an den Schwachstellen zu arbeiten, sofern welche vorhanden sind, als neue Mitglieder zu gewinnen, die dann wegen dieser Schwachstellen aufhören.

Ein solcher Qualitätsfragebogen macht natürlich auch Sinn bei den Mitgliedern, die noch vorhanden sind.
Sportgruss Joachim (bushi7)
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KaZZ
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Beitrag von KaZZ »

Das sind alles sehr gute Vorschläge und ich werde sie auf jeden Fall bei uns ansprechen und ausprobieren! Wir haben da allerdings ein paar Schwierigkeiten! Ich persöhnlich wäre zu allem bereit und würde alles ausprobieren doch ich besitze keine Trainerlizenz und bin selber nur Hilfstrainer kann also z.B. kein Unterricht an Schulen geben! Unsere richtigen Trainer haben das Problem, dass ihenen die Zeit fehlt. Denn sie Arbeiten alle und nehmen sich auch privat nicht ganz soviel Zeit für das Judo! Dies kann ich auch verstehen, denn schließlich haben sie auch Familie!

Was kann ich tun wenn ich kein "richtiger" Trainer bin? Weitere Vorschläge und Anmerkungen?
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Christian
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Beitrag von Christian »

Ich hatte zu dem Zeitpunkt als ich in der Schule das Training gegeben habe, auch keine Trainer Lizenz. Da hat auch keiner nachgefragt.

Warum sollte das Probleme geben? Ich kenn mich in den rechtlichen Sachen nicht so aus, aber ich denke, wenn die Schule es dir erlaubt ein Training zu leiten, dann sollte dem nichts im Wege stehen. :wink:
Die Frage ist nur, wer haftet, wenn etwas passiert :|
Frag doch mal deinen Trainer, ansonsten sollte der Kreissportbund auch Ahnung von solchen Sachen haben.
schöne Grüße
Christian
mine
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Beitrag von mine »

Hallo KaZZ;
nur Mut :alright ;
ich selbst bin auch kein lizensierter Trainer und meistere trotzdem mehrere Kindergruppen... Wichtig ist nur, dass du bemüht bist, dich weiterzubilden und viel zu lernen und selbst viel zu trainieren, um das dann an die Kinder weitergeben zu können. Irgendwann platzt dann der Knoten und das nötige Fachwissen und Selbstbewustsein stellen sich ein. Und wenns dir wirklich Spass macht, wirst du sowieso irgendwann mal bei ner Trainerausbildung landen...

Übrigens könnte man auch Gutscheine für ein Probetraining auf allen möglichen Festen und Veranstaltungen verteilen.
Mit freundlichen Grüßen

mine
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

KaZZ hat geschrieben:Unsere richtigen Trainer haben das Problem, dass ihenen die Zeit fehlt. Denn sie Arbeiten alle und nehmen sich auch privat nicht ganz soviel Zeit für das Judo!
Ist dieses Problem vielleicht auch schon die Ursache, dass hier nur der reine Trainerjob gemacht wird und für eine Jugendfreizeit o.ä. kein Trainer zur Verfügung steht?

Die Sache mit dem Fragebogen kann z.B. jeder machen und durchführen. Es sollte natürlich über die ALtg oder Vorstand laufen.

Was bietet Ihr noch ausser Training? Tagesfreizeit, Judosafari, Grillfest, Ausfahrt in ein Freizeitbad oder Bergtour, Wanderung o.ä. ???
Sportgruss Joachim (bushi7)
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Gagamel
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Beitrag von Gagamel »

vieleicht wär es auch eine Überlegung wert, das ganze Trainingskonzept zuändern sprich nicht mehr Judo für Fortgeschrittene, fürANfänger, etc sondern Fun Judo, ipponjudo, etc....hat ein Schwede oder so erfunden un bei ihm scheints ganz erfolgreich zu sien. Angeblich der gröste Verein bei ihm im Land. UNd es ist für alle was da...es wird gezielt auf die Wünsche der Leute eingegangen (zb. nur breitensport oder nur kinder die sich bewegen wollen). Allerdings brauch man dafür auch die anzahl der trainier...
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coolbost
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Beitrag von coolbost »

Diesen Trend das weniger kids beim Training sind kenne ich von vielen Grossvereinen wohin reine Kampfschulen ihre Anzahl halten können.Weil die Kampfschulen die guten Kämpfer anziehen die grundaus bildung meistens bei den vereinen bleibt wo teilweise ehrentamtliche Trainer die ausbildung machen. Die guten Trainer?? bei den Kampfschulen sind weil das aber richtig Geld kostet was sich viele Eltern sich nicht leisten können
bleibt es bei einer Standartausbildung im Verein und weil keine grössere
Sportlich Aussicht besteht bleiben sie eines tages weg und das spricht sich unter den kids rum(WAS WILLST DU DA BRING DOCH NICHTS
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Also unser Verein arbeitet anscheinend gegen den Trend. Wir sind derzeit 7 Trainer und haben mehr als alle Hände voll damit zu tun, die Kindermassen zu trainieren. Wir haben auch zweimal die Woche und es sind immer ca. 40 pro Einheit. Es werden ständig mehr. Unsere letzte Vorführung liegt auch schon eineinhalb Jahre zurück, daran kanns wohl nicht liegen.

Aber grundsätzlich ist Öffentlichkeitsarbeit enorm wichtig. Sei es über Vorführungen, Webseiten, Zeitungsartikel (regional und/oder Vereinszeitung), ...
Gruß
Jochen
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Gagamel
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Beitrag von Gagamel »

also unser verin ist auch nicht sondelich klein und trotz knapp8 Trainier-c und knapp12 Übungsleitern sind wir vol ausgelastet...kommen sogar immernoch mehr..kan nur recht geben wenn es um den auftrit in der Öffentlichkeit geht..der ist extrem wichig..also Präsenz zeigen un auch mal sachen zusätzlich an bieten..zb auf schulen zugen auch wenn die im augenblick noch garnicht etwas wie judo anbieten oder es geplant haben. Oft ergibt sich dann eine AG
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coolbost
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Beitrag von coolbost »

Wie schon gesagt die Kampfschulen (sind auch als Verein ein getragen)
haben keine verluste an Jugendlichen ,weil diese bei den Meisterschaften
und Turnieren auch immer sehr gut abschneiden. Und der djb hat 2003 ca
9500 Mitglieder verloren und das wird sich wohl weiter fortsetzen weil Judo teilweise immer Konservativer wird man sehe die neue po das wäre als wenn die Turner nach den Prinzipien von Turnvater Jahn turnen würden
(2003 der verband mit dem stärksten zuwachs)aber bei denen wurde der Sport an die heutige Zeit angepasst.Werbung und Reformen tun Not di auch modernisieren
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

coolbost hat geschrieben:[...]bleibt es bei einer Standartausbildung im Verein und weil keine grössere
Sportlich Aussicht besteht bleiben sie eines tages weg und das spricht sich unter den kids rum(WAS WILLST DU DA BRING DOCH NICHTS
Das sehe ich etwas anders. Die reinen Kampfschulen mögen zwar diesen Eindruck vermitteln, dennoch halte ich Vereinsarbeit für enorm wichtig, vor allem im Bereich Breitensport. Und Standartausbildung würde ich das schon gar nicht nennen.
coolbost hat geschrieben:Und der djb hat 2003 ca
9500 Mitglieder verloren und das wird sich wohl weiter fortsetzen weil Judo teilweise immer Konservativer wird man sehe die neue po das wäre als wenn die Turner nach den Prinzipien von Turnvater Jahn turnen würden
(2003 der verband mit dem stärksten zuwachs)aber bei denen wurde der Sport an die heutige Zeit angepasst.Werbung und Reformen tun Not di auch modernisieren
Der Vergleich hinkt ein wenig. Die neue PO ist seit langem eine Reform (forderst Du ja) und zwar eine, die versucht beides miteinander zu vereinen, traditionelle Techniken und Schwerpunkt Randori, d.h. bewegungsangewandtes Judo, weg von der Statik.
Gruß
Jochen
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coolbost
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Beitrag von coolbost »

Ich halte die neue po für eine re Reform der Tradionelen die das Judo nicht nach vorne bringt sondern rückwärts das genau wie schon gesagt
als wenn die Turner nach den Prinzipien von Turnvater Jahn turnen würden . die holländer machen es uns ja vor wie modernes judo aus sieht
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

Mit der neuen PO rückt das System näher an das von Frankreich und die machen doch sehr erfolgreich Judo.
Sportgruss Joachim (bushi7)
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coolbost
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Beitrag von coolbost »

Dann er klär mal das system der franzosen das der holländer kenn ich das kann ich auch lesen aber französich nein
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

@ coolbost

Erst kritisierst Du in der neuen PO die Katateile, die ich in anbertracht der sonstigen Randorilastigkeit sehr gut finde, weil die neue PO eher auf Shiai und angewandtes Judo abzielt und Nachwuchs für den Kampf erzieht.

Dann beschwerst Du Dich über zu lange Strecken zu den Lehrgängen (ich selbst muss ca. 80 km fahren, na und?)

Dann gehts gegen das Vereinswesen generell.

Jetzt fängst Du an unser (also DJB) gesamtes Judosystem zu kritisieren und zu meinen, dass andere Länder ein wesentlich besseres System haben. Bushi schrieb Dir ja schon, dass die neue PO der in Frankreich ähnelt. Keine Akzeptanz von Deiner Seite.

Also, wer bist DU?

P.S.: Habe auch Deine Einträge in anderen Foren gelesen
Gruß
Jochen
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Aber um zum Thema zurückzukommen. Mitglieder halten hat nur am Rande etwas mit der PO zu tun.
Man muss wesentlich mehr an Eigeninitiative und Motivation aufbringen und dies auch den Mitgliedern rüberbringen. Denn Spaß und Freude am Sport (egal nach welcher PO) stehen immer noch im Vordergrund. Selbst in den Leistungszentren und in den, wie coolbost sie nennt, Kampfschulen, wird auch hauptsächlich mit Spaß gelernt und gelehrt. Daran sollte man immer denken und nicht "fadenscheinige" Gründe erfinden, warum Mitglieder abwandern, immer zuerst an die eigene Nase greifen und nach Fehlern bei sich selbst suchen.
Gruß
Jochen
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