Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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tutor!
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Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von tutor! »

kanou65m hat geschrieben:Klaus Glahn zu Gast beim DAN-Treffen des DJB.
DDK-Landesverband Niedersachsen vom Bundesvorstand öffentlich gemaßregelt, wegen unzulässiger DAN-Ernennung.
Das gibt so manchem wieder Anlaß zur Spekulation...
Ist es nicht eine logische Konsequenz in einer Phase der Annäherung? Ich denke, dass der DJB ein gutes Angebot für die Rückkehr in den Verband gemacht hat oder noch machen wird. Ich bin mir auch sicher, dass viele innerhalb des DDK gemerkt haben, dass sie sich in einer kleinen Nische befinden. So manchem mag es reichen - allen sicherlich nicht.

Wenn der DJB jetzt das Tor aufmacht, wie vor vielen Jahren gegenüber dem Verband für waffenlose Selbstverteidigung, dann wird das von so manchem als Chance gesehen werden, sich in der größeren Gemeinschaft zu etablieren. Jedenfalls dürfte das für diejenigen gelten, die auch über Kompetenzen verfügen, die im DJB willkommen sind. Aufgaben gäbe es genug.

Einige werden aber selbstkritisch feststellen müssen, dass es dann mit Funktion und Pöstchen vorbei sein wird. Die werden sich natürlich sträuben.

Auf jeden Fall stehen uns spannende Wochen und Monate bevor - auch wenn es den einen oder anderen nicht (mehr) interessiert. Das DDK-Präsidium hat wohl schon damit begonnen, Klaus Glahn zu schwächen, um die Schar möglicher Wechsler kein zu halten. Damit ist auch klar, wer ein mögliches Angebot des DJB ausschlagen wird. Teige und Wegener - die Unterzeichner dieser Meldung - werden wohl nicht zu den "Heimkehrern" gehören und ehrlich gesagt würde es wohl nicht nur mich mächtig anstinken, wenn diese beiden Herren plötzlich einen 9. Dan des DJB ihr eigen nennen würden.

Alles nur Spekulation? Man wird sehen.
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tom herold
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Re: Großes Dan-Träger-Treffen des DJB

Beitrag von tom herold »

Mir stellen sich da doch einige Fragen.

Tutor schreibt:
Wenn der DJB jetzt das Tor aufmacht, wie vor vielen Jahren gegenüber dem Verband für waffenlose Selbstverteidigung, dann wird das von so manchem als Chance gesehen werden, sich in der größeren Gemeinschaft zu etablieren. Jedenfalls dürfte das für diejenigen gelten, die auch über Kompetenzen verfügen, die im DJB willkommen sind.
Ich bitte höflich um Entschuldigung, wenn ich da etwas falsch verstanden haben sollte, aber heißt das jetzt im Umkehrschluß, daß alle, die eben nicht "die Chance" sehen, "sich in der größeren Gemeinschaft zu etablieren", das nur deshalb nicht tun, weil sie nicht über "Kompetenzen verfügen, die im DJB willkommen sind"?

Ich mag das DDK ganz sicher nicht, und daran wird wohl auch niemand zweifeln.
Ich denke jedoch, daß eine Pauschal-Aussage wie diese ...
Einige werden aber selbstkritisch feststellen müssen, dass es dann mit Funktion und Pöstchen vorbei sein wird. Die werden sich natürlich sträuben.
... nicht geeignet ist, Frieden zu stiften, und darum ging es doch - oder irre ich mich da schon wieder?

Kann es sein, daß es Jûdôka gibt, die einfach kein Interesse an einer Mitgliedschaft in der "größeren Gemeinschaft" haben? Und zwar ohne daß dies in der "Angst" begründet liegt, es könnte dann "mit Funktionen und Pöstchen vorbei sein"?

Mich irritiert immer wieder, mit wieviel Selbstgewißheit so mancher meint, Jûdô könne und dürfe es nur in der "größeren Gemeinschaft" geben ...
tutor!
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Re: Großes Dan-Träger-Treffen des DJB

Beitrag von tutor! »

Du hast wirklich sehr große Probleme, mich richtig zu verstehen - ich versuche meine Aussagen zu präzisieren.
tom herold hat geschrieben:Mir stellen sich da doch einige Fragen.

Tutor schreibt:
Wenn der DJB jetzt das Tor aufmacht, wie vor vielen Jahren gegenüber dem Verband für waffenlose Selbstversteidigung, dann wird das von so manchem als Chance gesehen werden, sich in der größeren Gemeinschaft zu etablieren. Jedenfalls dürfte das für diejenigen gelten, die auch über Kompetenzten verfügen, die im DJB willkommen sind.
Ich bitte höflich um Entschuldigung, wenn ich da etwas falsch verstanden haben sollte, aber heißt das jetzt im Umkehrschluß, daß alle, die eben nicht "die Chance" sehen, "sich in der größeren Gemeinschaft zu etablieren", das nur deshalb nicht tun, weil sie nicht über "Kompetenzen verfügen, die im DJB willkommen sind"?
Ich meinte es so, wie ich es geschrieben habe, versuche aber eine erneute Formulierung:
Einige derer, die über Kompetenzen verfügen, die im DJB willkommen sind, werden eine Annähung als Chance sehen, sich in einer größeren Gemeinschaft zu etablieren. Das wird nicht für alle gelten - egal welche sie Kompetenzen sie mitbringen könnten oder nicht. Dem Umkehrschluss wie Du ihn formulierst würde ich explizit widersprechen - sprachlich gibt er das aus meiner Formulierung nicht her und inhaltlich erst recht nicht.
tom herold hat geschrieben: Ich denke jedoch, daß eine Pauschal-Aussage wie diese ...
Einige werden aber selbstkritisch feststellen müssen, dass es dann mit Funktion und Pöstchen vorbei sein wird. Die werden sich natürlich sträuben.
... nicht geeignet ist, Frieden zu stiften, und darum ging es doch - oder irre ich mich da schon wieder?
Das ist eine Prognose und bezieht sich nicht pauschal auf alle DDK-ler, sondern ist - wie dem Kontext zu entnehmen ist - beschränkt auf einige Funktionsträger. Ich würde mich freuen, in diesem Punkt Unrecht zu behalten und dass einige derzeitige Funktionsträger bereit wären auf "Amt und Würden" zu verzichten, aber dagegen spricht meine Erfahrung. Der Unfriede ist ja scheinbar im DDK angekommen, wie anders kann man sich den öffentlichen Rüffel für die Dan-Verleihungen in Niedersachsen erklären. Es scheint sich zu einem DDK-internen Problem auszuwachsen.
tom herold hat geschrieben:Kann es sein, daß es Jûdôka gibt, die einfach kein Interesse an einer Mitgliedschaft in der "größeren Gemeinschaft" haben? Und zwar ohne daß dies in der "Angst" begründet liegt, es könnte dann "mit Funktionen und Pöstchen vorbei sein"?
Ja, die gibt es - und das ist auch völlig in Ordnung.
tom herold hat geschrieben:Mich irritiert immer wieder, mit wieviel Selbstgewißheit so mancher meint, Jûdô könne und dürfe es nur in der "größeren Gemeinschaft" geben ...
Wer meint das denn? Ich jedenfalls nicht.

Es gibt nur einen einzigen Fakt, an dem niemand vorbei kommt: aufgrund der organisatorischen und politischen Rahmenbedingungen in Deutschland kann es für eine Sportart (im weit gefassten Verständnis, siehe entsprechender Faden) nur einen Fachverband im DOSB geben. Und das ist der DJB. Ich habe noch nie eine Stellungnahme eines DJB-Vertreters gehört, der gesagt hätte, Judo könne und dürfe (im rechtlichen Sinn) es nur im DJB geben. Richtig ist: Judo innerhalb des DOSB kann und darf es nur im DJB geben. Das ist eine feiner, aber entscheidender Unterschied.

Wer also als Teil des organisierten Sports die entsprechende öffentliche Förderung genießen bzw. an den Verträgen der LSBe/DOSB partizipieren möchte (Sportversicherung, Zuschüsse usw.), der kann dies nur, wenn er Judo im Rahmen des DJB bzw. der Landesverbände betreibt.

Wer darauf verzichten kann oder will, der kann Judo oder auch jede andere Sportart/Disziplin außerhalb eines Verbandes betreiben. Eine Jogging-Gemeinschaft ist doch auch nicht im Leichtathletikverband und eine Theken-Mannschaft auch nicht im DFB organisiert. Das ist doch jedem freigestellt. Das hat auch nicht zwangsläufig etwas mit Qualität oder Ernsthaftigkeit der Ausübung zu tun.
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HBt

Struktur

Beitrag von HBt »

Lieber Tutor,
vielleicht trägt es zum allgemeinen Verständnis bei, wenn die Struktur (am Ziel der Teilnahme an einer WM oder Olympiade) erläutert wird.
1. Das Ziel, die Medaille
2. Wie komme ich da hin

2.1 Mein Dorfverein beantragt die Mitgliedschaft im Landessportbund
2.2 Der Landesverband-Judo beantragt die Mitgliedschaft im LSB
2.3 Mein Verein, jetzt Mitglied im LSB beantragt auch die Aufnahme in den LV
2.4 Der Deutsche-Judo-Bund beantragt die Aufnahme im DOSB
2.5 Der LV beantragt die Aufnahme im DJB

Ist dieses Netz so richtig? Dann könnte auch ein zweiter oder dritter Verband (Orgaform) die Mitgliedschaft im DOSB beantragen, oder? Topdown-Prinzip.
Lin Chung
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Re: Großes Dan-Träger-Treffen des DJB

Beitrag von Lin Chung »

Richtig ist: Judo innerhalb des DOSB kann und darf es nur im DJB geben. Das ist eine feiner, aber entscheidender Unterschied.
Ne, näh. Das hört sich an, als wenn der DJB den DOSB gepachtet hat.
Grüße
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Re: Struktur

Beitrag von tutor! »

HBt hat geschrieben:Lieber Tutor,
vielleicht trägt es zum allgemeinen Verständnis bei, wenn die Struktur (am Ziel der Teilnahme an einer WM oder Olympiade) erläutert wird.
1. Das Ziel, die Medaille
2. Wie komme ich da hin

2.1 Mein Dorfverein beantragt die Mitgliedschaft im Landessportbund
2.2 Der Landesverband-Judo beantragt die Mitgliedschaft im LSB
2.3 Mein Verein, jetzt Mitglied im LSB beantragt auch die Aufnahme in den LV
2.4 Der Deutsche-Judo-Bund beantragt die Aufnahme im DOSB
2.5 Der LV beantragt die Aufnahme im DJB

Ist dieses Netz so richtig? Dann könnte auch ein zweiter oder dritter Verband (Orgaform) die Mitgliedschaft im DOSB beantragen, oder? Topdown-Prinzip.
Die Teilnahme an WM oder OS ist nur ein winziger, aber zutreffender Teil. Andere Bereiche, die für mehr als nur eine Handvoll Aktiver bedeutsam sein können, sind z.B. Sportunfallversicherung oder Übungsleiterzuschüsse.

Grundsätzlich könnte es auch einen zweiten oder einen dritten Verband geben und in manchen anderen Ländern wird das auch so gemacht. Aber nicht in Deutschland. Die Satzung und die Aufnahmeordnung des DOSB sehen dies nicht vor. Im DOSB gibt es als Mitglieder:
1. die olympischen Spitzenverbände
2. die Landessportbünde
3. die nicht-olympischen Spitzenverbände
4. Sportverbände mit besonderen Aufgaben
5. Sportverbände ohne internationale Anbindung
6. die deutschen IOC-Mitglieder
7. die Persönlichen Mitglieder
§6 Satzung DOSB (http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dosb/do ... ngbuch.pdf)

In der Aufnahmeordnung (http://www.dosb.de/fileadmin/fm-dosb/do ... ngbuch.pdf) werden die unterschiedlichen Mitglieder in Kurzfassung folgendermaßen definiert ($4 - Organisatorische Voraussetzungen):
Spitzenverbände sind nur Verbände, die Mitlgied in der sportartspezifischen internationalen Föderation sind und (bei olympischen Sportarten) diese wiederum im IOC organisiert ist. Da aber EJU und IJF nur einen (Judo-)Verband pro Nation zulassen, kann es im DOSB folglich nur einen Spitzenverband für Judo im DOSB geben.

Theoretisch bliebe eine Mitgliedschaft eines anderen Verbandes als Sportverband mit besonderen Aufgaben. Doch dazu heißt es im Absatz 4 der Aufnahmeordnung sinngemäß, dass ein Verband nicht aufgenommen werden können, wenn er sich ausschließlich auf die Vertretung einer abweichenden Stilart einer bereits im DOSB vertretenen Sportart beschränkt.

Um als Sportverband ohne internationale Anbindung aufgenommen werden zu können, müsste ein Verband mit eigenen Landesverbänden in mindestens der Hälfte der Landessportbünde vertreten sein und darüber hinaus mindestens 10.000 Mitglieder haben. Selbst wenn das gelänge - das DDK hat es ja jahrelang versucht - wären die Mitglieder dieses Verbandes nach wie vor vom internationalen Sportverkehr ausgeschlossen.
Lin Chung hat geschrieben: Ne, näh. Das hört sich an, als wenn der DJB den DOSB gepachtet hat.
Es ist genau umgekehrt, wenn man überhaupt von "gepachtet" reden kann.

Dahinter steckt das Prinzip, dass es für eine Sportart nur einen Verband innerhalb des DOSB geben soll. Man stelle ich doch nur einmal vor, es gäbe hunderte von Fußball-Verbänden und jeder mit eigenen Regeln und Bestimmungen, denn genau das wäre die (überspitzte) Konsequenz, wenn man von diesem Prinzip abweichen würde. Deshalb ist dieser Grundsatz der deutschen Sportorganisation in Beton gemeißelt.

Wer nicht mitmachen will, muss ja nicht!
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Re: Großes Dan-Träger-Treffen des DJB

Beitrag von kanou65m »

Hallo tutor, du schreibst:
Es gibt nur einen einzigen Fakt, an dem niemand vorbei kommt: aufgrund der organisatorischen und politischen Rahmenbedingungen in Deutschland kann es für eine Sportart (im weit gefassten Verständnis, siehe entsprechender Faden) nur einen Fachverband im DOSB geben. Und das ist der DJB. Ich habe noch nie eine Stellungnahme eines DJB-Vertreters gehört, der gesagt hätte, Judo könne und dürfe (im rechtlichen Sinn) es nur im DJB geben. Richtig ist: Judo innerhalb des DOSB kann und darf es nur im DJB geben. Das ist eine feiner, aber entscheidender Unterschied.

Wer also als Teil des organisierten Sports die entsprechende öffentliche Förderung genießen bzw. an den Verträgen der LSBe/DOSB partizipieren möchte (Sportversicherung, Zuschüsse usw.), der kann dies nur, wenn er Judo im Rahmen des DJB bzw. der Landesverbände betreibt.
Ich möchte dazu ergänzen:
Man kann durchaus LSV (und dadurch DOSB)- Mitglied werden ohne sich dem DJB anzuschließen und dementsprechend auch Fördermittel beantragen, bzw. Versicherungsschutz herstellen.
Das DDK empfiehlt hier den Turnerbund.
Ein befreundeter Verein in Hamburg macht es sogar über den Landesfußballverband.
Die machen alle Judo... streben aber nicht nach olympischem Edelmetall.
Dürfen sie nicht - wollen sie nicht 8)
Richtig ist, dass man an keiner DJB-Veranstaltung teilnehmen darf, ohne DJB-Mitglied zu sein.
Das finde ich sehr schade.
HBt

Hypothese

Beitrag von HBt »

@Tutor,
danke für Deine Ausführungen, sie sind sehr verständlich und auch plausibel hinsichtlich
der internationalen Ausrichtung.

Zu den Stilrichtungen habe ich noch ein paar Fragen:
1) Gibt es im Judo überhaupt eine Möglichkeit stilistisch abzuweichen?
2) Sollte ein Topathlet "abweichen", wäre es da nicht dumm, ihn nicht zu melden (assimilieren)?

Gruß
Helge
tutor!
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Re: Großes Dan-Träger-Treffen des DJB

Beitrag von tutor! »

kanou65m hat geschrieben: Ich möchte dazu ergänzen:
Man kann durchaus LSV (und dadurch DOSB)- Mitglied werden ohne sich dem DJB anzuschließen und dementsprechend auch Fördermittel beantragen, bzw. Versicherungsschutz herstellen.
Das DDK empfiehlt hier den Turnerbund.
Ein befreundeter Verein in Hamburg macht es sogar über den Landesfußballverband.
Die machen alle Judo... streben aber nicht nach olympischem Edelmetall.
Dürfen sie nicht - wollen sie nicht 8)
Richtig ist, dass man an keiner DJB-Veranstaltung teilnehmen darf, ohne DJB-Mitglied zu sein.
Das finde ich sehr schade.
Ich müsste jetzt in die Satzung der Landessportbünde und der entsprechenden Fachverbände schauen. Aber ich halte dieses Verfahren für rechtswidrig. Auf jeden Fall widerspricht es dem Geist der Verbände. Was würde denn der Fußballverband dazu sagen, wenn der Judoverband plötzlich Fußballer zu günstigeren Konditionen aufnehmen würde als der Fußballverband? Oder die Turner? Die fänden das dann bestimmt auch schade, wenn ein solcher Verein nicht an Veranstaltungen des Fußballverbands oder des Turnerbunds teilnehmen könnte!

Was ich schade finde, ist dass die betroffenen Mitglieder, die nicht an den Veranstaltungen teilnehmen dürfen, keine Ahnung haben warum! Und was ich zum kotzen finde - sorry, dass ich das jetzt mal so schreibe - ist dass eine ganze Reihe von Funktionären dies zwar öffentlich bedauern, aber in Wirklichkeit mit vollem Bewusstsein dafür verantwortlich sind.
HBt hat geschrieben: Zu den Stilrichtungen habe ich noch ein paar Fragen:
1) Gibt es im Judo überhaupt eine Möglichkeit stilistisch abzuweichen?
2) Sollte ein Topathlet "abweichen", wäre es da nicht dumm, ihn nicht zu melden (assimilieren)?

Gruß
Helge
zu 1) So lange man sich jeweils auf Kano und auf den Kodokan beruft, ist das sicherlich schwer zu begründen
zu 2) Ich meinte ja Verbände, alles andere macht ja keinen Sinn, wenn es um die Aufnahme in den DOSB geht.

Sobald es sich um Einzelpersonen handelt, müssen die Betreffenden das natürlich selbst entscheiden, aber grundsätzlich kann jeder ein Gewinn für die Gemeinschaft sein und auch von der Gemeinschaft profitieren. Man muss es nur (selber) wollen.

Was aber nicht geht - aufgrund der Satzungen der Landesverbände - wenn ein Verein nur einen Teil seiner Mitglieder an den LV meldet und einen anderen Teil nicht. Aber das meintest du wahrscheinlich nicht. Wir haben in Deutschland Vereine als Mitglieder der Verbände und nicht die Einzelperson, wie z.B in den USA.
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Olaf
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Re: Großes Dan-Träger-Treffen des DJB

Beitrag von Olaf »

Wir bewegen uns bei der Frage der Mitgliedschaft von Judoabteilungen im LSBs ganz sicher Off-Topic und ich würde es sinnvoller finden, wenn wir die entsprechenden Beiträge hier herauslösen könnten. Ab nun zum Substanziellen.
Wer also als Teil des organisierten Sports die entsprechende öffentliche Förderung genießen bzw. an den Verträgen der LSBe/DOSB partizipieren möchte (Sportversicherung, Zuschüsse usw.), der kann dies nur, wenn er Judo im Rahmen des DJB bzw. der Landesverbände betreibt.
Das ist falsch. Wie bereits an anderer Stelle einmal von mir dargestellt, ist jeder Mehrspartenverein innerhalb eines LSB in der Lage eine Judosparte zu etablieren. Alle Mitglieder (Judoka) dieser Sparte sind damit über ihren Verein Mitglied im LSB. In Niedersachsen trifft dies für eine ganze Reihe von Vereinen zu, die teilweise im NDK, in der IBF, der MAA oder sonstwo organisiert sind, nur eben nicht nicht im NJV, bzw. dem DJB. Über ihre Hauptvereine sind diese Judoka natürlich berechtigt, Fördermittel zu beantragen, genießen Versicherungsschutz usw.. Nur an Massnahmen des DJB können sie eben nicht teilnehmen.
Zu den Stilrichtungen habe ich noch ein paar Fragen:
1) Gibt es im Judo überhaupt eine Möglichkeit stilistisch abzuweichen?
Klar gibt es die. Wir haben uns hier im Forum doch schon alle über
Haraki-Judo http://www.sport-news.de/verein/budoart ... ten/637/z/
und Judo-Do http://www.judo-do.at/amüsiert.
:ironie3 Man traue sich, nehme einen Kredit auf, miete sich Räumlichkeiten, kaufe eine Matte und gründe einen neuen Stil. Z.B. "Modern-Style Judo". Dann verleihe ich mir den 9. oder 10. Dan, kann mich, wenn ich das will, sogar noch toll weiterbilden - Z.B. bei der MAA http://www.maa-i.com/deutsch/
Sie können sich weiterqualifizieren bzw. verschiedene Abschlüsse und Titel erlangen ( z.B. Yoga-Lehrer, Mental-& Meditations-Lehrer, Ernährungsberater, Dojo- oder Association Manager, Philosophie-Referent, MA.-Stuntman, Prävention/ Gesundheitssport-Trainer u.a.)
und mache judotechnisch, was ich will und kann. Schon hab ich ´nen tollen neuen Stil. :ironie3
vielleicht trägt es zum allgemeinen Verständnis bei, wenn die Struktur (am Ziel der Teilnahme an einer WM oder Olympiade) erläutert wird.
1. Das Ziel, die Medaille
Für den Bereich der olympischen Spiele ist die Lage klar. Der Fachverband der im DOSB ist, macht dem DOSB seine Vorschläge und der DOSB nominiert. Gezwungenermaßen aber nicht die Vorschläge der Fachverbände. Man erinnere sich an das Gezerre um die Besetzung der 48kg Klasse vor einigen Jahren. Ich gestehe aber, dass ich die aktuellen Regelungen nicht kenne.
Bei Weltmeisterschaften ist das anders.
:ironie3 Wer hindert mich daran Weltmeisterschaften im "Modern-Style Judo" auszutragen, wenn ich meinen Verein erst einmal gegründet habe. :ironie3
Wie bereits einmal im Forum erwähnt, hat die Sektion Judo der IBF einmal ganz in unserer Nähe die "Multi Nation Championships" ausgetragen, die aber in allen Presseartikel als Weltmeisterschaft verkauft wurde. Am 17.5.2008 fand in Enschede, Niederlande die IBF-Open European Championship Judo, also die Europameisterschaft statt. Wen kümmert es, dass da nur ein paar Hanseln teilnehmen. Die Sieger sind halt Europameister der IBF.

LG
Olaf
Immer wieder muß das Unmögliche versucht werden,
um das Mögliche zu erreichen

Derjenige, der sagt „Es geht nicht“, soll denjenigen nicht stören, der es gerade tut.

Jeder kann unter http://www.obernkirchenraptors.de mehr über uns erfahren.
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Re: Großes Dan-Träger-Treffen des DJB

Beitrag von kanou65m »

Wir haben uns hier im Forum
und wir haben einen neuen Sprecher vom Judoforum?
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Re: Großes Dan-Träger-Treffen des DJB

Beitrag von tutor! »

Olaf hat geschrieben:Wir bewegen uns bei der Frage der Mitgliedschaft von Judoabteilungen im LSBs ganz sicher Off-Topic und ich würde es sinnvoller finden, wenn wir die entsprechenden Beiträge hier herauslösen könnten. Ab nun zum Substanziellen.
Wer also als Teil des organisierten Sports die entsprechende öffentliche Förderung genießen bzw. an den Verträgen der LSBe/DOSB partizipieren möchte (Sportversicherung, Zuschüsse usw.), der kann dies nur, wenn er Judo im Rahmen des DJB bzw. der Landesverbände betreibt.
Das ist falsch. Wie bereits an anderer Stelle einmal von mir dargestellt, ist jeder Mehrspartenverein innerhalb eines LSB in der Lage eine Judosparte zu etablieren. Alle Mitglieder (Judoka) dieser Sparte sind damit über ihren Verein Mitglied im LSB. In Niedersachsen trifft dies für eine ganze Reihe von Vereinen zu, die teilweise im NDK, in der IBF, der MAA oder sonstwo organisiert sind, nur eben nicht nicht im NJV, bzw. dem DJB. Über ihre Hauptvereine sind diese Judoka natürlich berechtigt, Fördermittel zu beantragen, genießen Versicherungsschutz usw.. Nur an Massnahmen des DJB können sie eben nicht teilnehmen.
Das Verschieben wäre eine Aufgabe für die Moderatoren - ich finde Deinen Einwand richtig, nur kann ich den Faden nicht verschieben.

Nicht richtig ist jedoch, dass meine Anmerkung falsch sei.

Ich bezweifle nicht, dass das, was Du beschreibst, in Niedersachsen Praxis ist, jedoch ist es ein klarer Verstoß gegen die Satzung des Niedersächsischen Landessportbundes.
(http://lsb-nds.flyingdog.de/ps/tools/do ... g_2008.pdf)

Dort heißt es in §12 Landesfachverbände:
1. Für jede Sportart kann es nur einen Landesfachverband geben. Das Verfahren bei konkurrierenden Verbänden regelt die Aufnahmeordnung (Hier findet sich also explizit die Formulierung des Prinzips: eine Sportart, ein Verband!)
2. Die dem LSB angehörenden Landesfachverbände betreuen die Mitglieder des LSB in sportartspezifischer Hinsicht nach ihren Satzungen und Ordnungen unter Wahrung der Satzung des LSB.
3. und 4. sind nicht unmittelbar relevant.


Was heißt das nun? In der Satzung des LSB ist festgelegt - und damit für alle Mitgliedsvereine des LSB bindend, dass (ausschließlich) den jeweiligen Landesfachverbänden die sportartspezifische Betreuung obliegt und dass deren Satzung und Ordnungen für alle Mitglieder des LSB gelten. Eindeutiger kann man es doch kaum formulieren.

Absatz 4 regelt so etwas wie eine Fremdbetreuung:
"Die Mitgliedschaft eines Vereins in Landesfachverbänden eines anderen Bundeslandes setzt das Einverständnis des LSB voraus, der zuvor das Einverständnis, des zuständigen Niedersächsischen Landesfachverbands einzuholen hat."

Damit wird noch einmal deutlich, dass ohne Zustimmung des LSB und des LVs in Niedersachsen keine Betreuung von anderer Seite möglich ist - selbst nicht innerhalb des DOSB und erst recht nicht außerhalb (was durch Absatz 2 schon ausgeschlossen ist).

Ein Gegenvergleich mit Hamburg (oben auch ein Beispiel erwähnt) ergibt in §7 (2):
"Die Sportvereine sind verpflichtet, in den Landesfachverbänden des Hamburger Sportbundes Mitglied zu sein, deren Sportarten sie betreiben."
(http://www.hamburger-sportbund.de/resou ... atzung.pdf)
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Die saubere Lösung

Beitrag von tutor! »

Man kann also - Internet sei Dank - durch relativ einfaches Nachschlagen in der Satzung der jeweiligen Landessportbünde feststellen, ob sich Mehrspartenvereine, die in den Landessportbünden Mitglied sind, an deren Satzung halten, wenn ihre Judoabteilungen nicht Mitglied im jeweiligen Landesfachverband sind, sondern einem anderen Fachverband zugeschlagen werden. Im Zweifel tun sie es nicht, was Konsequenzen für den gesamten Verein, also einschließlich aller anderen Sparten, bis zum Ausschluss nach sich ziehen könnte.

Es gibt aber doch einen ganz einfachen Weg: Die Abteilung wird beim zuständigen Landesfachverband angemeldet, so wie es in der Satzung des jeweiligen Landessportbundes steht! Die Konsequenzen sind:
  • Fälligkeit des jeweils gültigen Jahresbeitrags für jedes Mitglied (Jahressichtmarke).
  • Gültigkeit der Satzungen und Ordnungen des Landesverbands (z.B. Prüfungsordnung).
  • Alle Mitglieder können an allen Veranstaltungen der Landesverbände und des DJB teilnehmen.
  • Keine Satzungsverstöße des Gesamtvereins gegen die Satzung des Landessportbundes!
Nirgendwo steht übrigens in den Satzungen und Ordnungen von DOSB, LSB, LV, DJB usw., dass ein Verein oder eine Sparte nicht noch zusätzlich Mitglied in anderen Organisationen sein darf. Ich sehe daher auch keine Probleme bei einer eventuellen Doppelmitgliedschaft eines Vereins oder einer Sparte in DDK und Landesverband/DJB, so lange sich der Verein bzw. die Sparte in Sachen Judo an die Satzungen und Ordnungen des DJB bzw. seiner LVe hält.

Die Problemfelder, über die ich jetzt relativ ausführlich geschrieben habe, sind allgemeiner Natur und betreffen alle Sportarten gleichermaßen, sind also nicht spezifisch für die Auseinandersetzung DJB/DDK. Deshalb habe ich aus den Satzungen der Landessportbünde und des DOSB zitiert. Es handelt sich um die rechtlichen und "ordnungspolitischen" Rahmenbedingungen, die für alle Sportarten gelten.
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von tom herold »

Hallo Tutor, verstehe ich das richtig?
In der Satzung des LSB ist festgelegt - und damit für alle Mitgliedsvereine des LSB bindend, dass (ausschließlich) den jeweiligen Landesfachverbänden die sportartspezifische Betreuung obliegt und dass deren Satzung und Ordnungen für alle Mitglieder des LSB gelten.
Ebenso wie dies aus Hamburg:
"Die Sportvereine sind verpflichtet, in den Landesfachverbänden des Hamburger Sportbundes Mitglied zu sein, deren Sportarten sie betreiben."
Nun mal gaaanz langsam, ja?
Angenommen, ein Mehrsparten-Verein hat eine Judoabteilung, die NICHT in einem "Landesfachverband" (=der lokale Ableger des DJB) organisiert ist.
Ob diese Judoabteilung nun im DDK, in der IBF oder in überhaupt keinem "Dach- und Fachverband" organisiert ist, sei dahingestellt, da es offenbar keine Rolle spielt.
Wenn ich das richtig verstanden habe, verstößt der fiktive Mehrsparten-Verein in jedem Fall gegen die Satzung der entsprechenden LSB, wenn seine Judoabteilung NICHT Mitglied im "Fachverband" (=Landesverband des DJB) ist.
Und somit kann man dem entsprechenden Verein den Geldhahn komplett abdrehen, auch und vor allem (zur Strafe, ja?) für seine anderen Sparten, die brav in ihren "Fachverbänden" organisiert sind.
Recht so, wo kämen wir denn sonst auch hin!

Wieso drängt sich mir in diesem Zusammenhang der Begriff "Zwangsmitgliedschaft" im Verein mit wesentlich weniger freundlichen Begriffen wie "Erpressung" auf ...?
Nun kann man ja argumentieren, daß die Hamburger Satzung nicht überall gilt ...
Tja, dann wollen wir doch hoffen, daß dieses Versäumnis schnell erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, nicht wahr?
Wäre das nicht eine wunderbare Möglichkeit, alle "plattzumachen" (zumindest finanziell), wenn man den Vereinen, in denen sie organisiert sind, einfach droht ...?

Vielleicht verstehe ich ja wieder mal alles falsch, aber ich möchte erstens Jûdô so trainieren können, wie ich das für richtig halte - OHNE durch die Hintertür zwangsweise Mitglied in der "größeren Gemeinschaft" werden zu müssen.
Und zweitens halte ich einen derartig postulierten Alleinvertretungsanspruch, wie er durch die "Landesfachverbände" des DJB postuliert wird, für anmaßend.
Ich glaube nicht, daß man seitens des DJB bzw. seiner Landesfachverbände auf diese Weise die Vorbehalte jener abbauen wird (oder das auch nur möchte), die der "größeren Gemeinschaft" aus guten Gründen nicht angehören (wollen).

Gewiß zeigt die Praxis, daß (bisher?) die Zwangsmitgliedschaft nicht angeordnet oder sonstwie erzwungen wurde.
Doch allein die Tatsache, daß es möglich wäre (und das NUR, weil das in irgendeiner Satzung einer Organisation steht, mit der ich persönlich nichts zu tun haben möchte!), löst bei mir einen gelinden Brechreiz aus.

Du schreibst:
Dahinter steckt das Prinzip, dass es für eine Sportart nur einen Verband innerhalb des DOSB geben soll. Man stelle ich doch nur einmal vor, es gäbe hunderte von Fußball-Verbänden und jeder mit eigenen Regeln und Bestimmungen, denn genau das wäre die (überspitzte) Konsequenz, wenn man von diesem Prinzip abweichen würde. Deshalb ist dieser Grundsatz der deutschen Sportorganisation in Beton gemeißelt.

Wer nicht mitmachen will, muss ja nicht!
Doch MUSS er.
Du selbst schreibst ja, welche Konsequenzen es ansonsten für den Verein hat, dem er angehört.
Man kann also - Internet sei Dank - durch relativ einfaches Nachschlagen in der Satzung der jeweiligen Landessportbünde feststellen, ob sich Mehrspartenvereine, die in den Landessportbünden Mitglied sind, an deren Satzung halten, wenn ihre Judoabteilungen nicht Mitglied im jeweiligen Landesfachverband sind, sondern einem anderen Fachverband zugeschlagen werden. Im Zweifel tun sie es nicht, was Konsequenzen für den gesamten Verein, also einschließlich aller anderen Sparten, bis zum Ausschluss nach sich ziehen könnte.

Es gibt aber doch einen ganz einfachen Weg: Die Abteilung wird beim zuständigen Landesfachverband angemeldet, so wie es in der Satzung des jeweiligen Landessportbundes steht! Die Konsequenzen sind:

* Fälligkeit des jeweils gültigen Jahresbeitrags für jedes Mitglied (Jahressichtmarke).
* Gültigkeit der Satzungen und Ordnungen des Landesverbands (z.B. Prüfungsordnung).
* Alle Mitglieder können an allen Veranstaltungen der Landesverbände und des DJB teilnehmen.
* Keine Satzungsverstöße des Gesamtvereins gegen die Satzung des Landessportbundes!
Genau! Eine "saubere" Lösung!
Also noch einmal, damit das ganz eindeutig ist: sollte die jeweilige Judoabteilung NICHT dem "Landesfachverband" angehören, dann kann das "... Konsequenzen für den gesamten Verein, also einschließlich aller anderen Sparten, bis zum Ausschluß, nach sich ziehen ..."

Noch mal - wie nennt man so etwas?

Und um das zu vermeiden, ordnet man sich unter und kuscht, ja?

Indem man den "einfachen Weg" geht ... und brav "Jahresbeitrag" bezahlt.
Noch schöner: man ordnet sich der "Gültigkeit der Satzungen und Ordnungen des Landesverbandes (z.B. Prüfungsordnung)" widerstandslos unter.

Man tut also genau das, was man eigentlich unbedingt vermeiden wollte - denn genau deshalb ist man ja (bisher) NICHT Mitglied der "Landesfachverbände".
Aber man hat dann die schöne Gewißheit, nicht mehr für "... Satzungsverstöße des Gesamtvereins gegen die Satzung des Landessportbundes" verantwortlich zu sein.

Ich kommentiere das jetzt nicht weiter, da ich sonst sehr, sehr unhöflich werden müßte.

Tom
Zuletzt geändert von tom herold am 22.10.2008, 11:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Fritz
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von Fritz »

Vielleicht kann Hofi mal dazu etwas juristisch haltbares dazu sagen?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
tutor!
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von tutor! »

Diesmal verstehst Du mich richtig. Traurig finde ich nur, dass diese wirklich einfachen Rahmenbedingungen nicht allgemein bekannt sind. Gehen wir Schritt für Schritt noch einmal die wichtigsten Punkte durch, damit es noch klarer wird.

Du ziehst ja auch einige Schlussfolgerungen, bei denen Du aber das Verhalten des DJB bzw. seiner LVe mit den von den Landessportbünden und deren Satzungen gegebenen Rahmenbedingungen - die ja auch für DJB/Lve verbindlich sind - gleichsetzt. Du musst ja auch bedenken, dass DJB und LVe selbst wiederum Mitglieder in DOSB/LSB sind und damit an deren Satzung gebunden sind.
tom herold hat geschrieben: Angenommen, ein Mehrsparten-Verein hat eine Judoabteilung, die NICHT in einem "Landesfachverband" (=der lokale Ableger des DJB) organisiert ist.
Ob diese Judoabteilung nun im DDK, in der IBF oder in überhaupt keinem "Dach- und Fachverband" organisiert ist, sei dahingestellt, da es offenbar keine Rolle spielt.
Wenn ich das richtig verstanden habe, verstößt der fiktive Mehrsparten-Verein in jedem Fall gegen die Satzung der entsprechenden LSB, wenn seine Judoabteilung NICHT Mitglied im "Fachverband" (=Landesverband des DJB) ist.
Das ergibt sich so aus der Satzung des entsprechenden LSB. Ob es überall so gilt wie in Niedersachsen oder in Hamburg wäre im Einzelfall zu prüfen.
tom herold hat geschrieben:Und somit kann man dem entsprechenden Verein den geldhahn komplett abdrehen, auch und vor allem (zur Strafe, ja?) für seine anderen Sparten, die brav in ihren "Fachverbänden" organisiert sind.
Recht so, wo kämen wir denn sonst auch hin!
Die Rechte und Pflichten aller Mitglieder eines Vereins (ein Verband ist auch nichts anderes) stehen genauso wie die Vereinsstrafen in der jeweiligen Satzung. Diese muss von allen Mitgliedern anerkannt werden (steht auch drin). In aller Regel können Vereinsstrafen gegen Mitglieder verhängt werden, die die Satzung nicht anerkennen oder sich satzungswidrig verhalten. Dies alles muss in der Satzung festgelegt sein.

Umgekehrt gefragt: wo kämen wir hin, wenn sich die Mitglieder eines Vereins nicht an die Satzung halten müssten?

Den Geldhahn komplett abdrehen geht natürlich nicht! Selbst wenn die härteste aller möglichen Vereinsstrafen verhängt würde (Ausschluss), würden nur die Leistungen des LSB entfallen. Da aber nicht die Sparte, sondern bei einem Mehrspartenverein der Gesamtverein Mitglied im LSB ist, könnten im Extremfall auch alle anderen Abteilungen betroffen sein. Ob es derartige Entscheidung getroffen wird, hängt im Einzelfall von den Entscheidungen des zuständigen Gremiums ab.
tom herold hat geschrieben:Wieso drängt sich mir in diesem Zusammenhang der Begriff "Zwangsmitgliedschaft" im Verein mit wesentlich weniger freundlichen Begriffen wie "Erpressung" auf ...?
Weil Du es so empfindest!
tom herold hat geschrieben:Nun kann man ja argumentieren, daß die Hamburger Satzung nicht überall gilt ...
Das ist korrekt. Es gelten die Regelungen des jeweiligen LSB.
tom herold hat geschrieben:Tja, dann wollen wir doch hoffen, daß dieses Versäumnis schnell erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, nicht wahr?
Das ist Deine Bewertung - ich vertrete eine andere Auffassung, die aber erst einmal gar nichts mit Judo zu tun hat. Ich vertrete das Grundprinzip "eine Sportart - ein Fachverband". Aber das wäre jetzt ein ganz anderes Thema
tom herold hat geschrieben:Wäre das nicht eine wunderbare Möglichkeit, alle "plattzumachen" (zumindest finanziell), wenn man den Vereinen, in denen sie organisiert sind, einfach droht ...?
Eine Möglichkeit, auf die der DJB bzw. seine Landesverbände (es wäre deren Sache) bislang verzichtet hat.
tom herold hat geschrieben:Vielleicht verstehe ich ja wieder mal alles falsch, aber ich möchte erstens Jûdô so trainieren können, wie ich das für richtig halte - OHNE durch die Hintertür zwangsweise Mitglied in der "größeren Gemeinschaft" werden zu müssen.
Das kannst du jederzeit. Nach den Satzungen von Niedersachsen oder Hamburg dürftest Du dann mit Deiner Gruppe allerdings nicht in einem Verein organisiert sein, der Mitglied im LSB ist. Oder genauer: ein Verein, der Mitglied im LSB ist, dürfte Euch nur aufnehmen, wenn Ihr gleichzeitig in den jeweiligen LV eintretet.
tom herold hat geschrieben:Und zweitens halte ich einen derartig postulierten Alleinvertretungsanspruch, wie er durch die "Landesfachverbände" des DJB postuliert wird, für anmaßend.
Es sind - wie weiter oben ausgeführt - die Rahmenbedingungen des DOSB/LSB und eine Folge einer ordnungspolitischen Grundsatzentscheidung, die für den gesamten Sport in Deutschland gilt. Es steht aber jedem frei, unabhängig vom DOSB oder LSB jeden Sport zu betreiben. Nur fällt damit ein wesentlicher Teil öffentlicher Unterstützung weg.
tom herold hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß man seitens des DJB bzw. seiner Landesfachverbände auf diese Weise die Vorbehalte jener abbauen wird (oder das auch nur möchte), die der "größeren Gemeinschaft" aus guten Gründen nicht angehören (wollen).
Deshalb holt ja auch keiner die große Keule raus! Ich stelle hier nur die Rahmenbdingungen dar. Und keine dieser Rahmenbedingungen wurde vom DJB oder seinen Landesverbänden gemacht. Sie sind diesen Bedingungen selbst unterworfen. Ich sage nichts zur Verbandspolitik, nur zur Rechtslage.
tom herold hat geschrieben:Gewiß zeigt die Praxis, daß (bisher?) die Zwangsmitgliedschaft nicht angeordnet oder sonstwie erzwungen wurde.
Doch allein die Tatsache, daß es möglich wäre (und das NUR, weil das in irgendeiner Satzung einer Organisation steht, mit der ich persönlich nichts zu tun haben möchte!), löst bei mir einen gelinden Brechreiz aus.

Tom
Willst du wirklich nichts mit dem LSB und seinen Leistungen zu tun haben, wenn Deine Gruppe in einem Verein organisiert ist, die dem LSB angehört? Niemand, der Judo betreiben will, muss dies in einem Verein tun, der dem LSB angeschlossen ist. Dann muss man aber auch konsequent sein.

Die Frage ist doch: Warum will man in einem Verein organisiert sein, der dem LSB angehört, wenn man nicht bereit ist, die Satzung des LSB anzuerkennen?

Lieber Tom,

ich kann, will und werde Dir nicht vorwerfen, dass Du in den zurückliegenden Jahren in einem Umfeld Judo gemacht hast, in dem einigen (z.B. Teige und Co.) die Rechtslage 100%ig bekannt war und ist, die jedoch interessengeleitet anderes verbreitet haben. Ich kann nur hoffen - und wünsche Dir das auch - dass Du im Bereich der rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen genauso dazu lernen kannst und willst, wie Du es von anderen - durchaus berechtiger Weise - im Judo forderst. Allerdings liegen auch hier die Fakten auf dem Tisch - sie müssen nur zur Kenntnis genommen werden.

In anderen Ländern existieren andere Strukturen mit zum Teil erheblich größeren Problem oder anderen Lösungen für Detailprobleme. Man muss die Situation also nicht optimal finden, wie sie ist. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Dennoch kommt man seriöser Weise nicht daran vorbei Fakten mindestens zur Kenntnis zu nehmen.
Zuletzt geändert von tutor! am 22.10.2008, 11:45, insgesamt 7-mal geändert.
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Fritz
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von Fritz »

Ich denke für Tom in Preetz gilt diese Satzung:

http://www.lsv-sh.de/redwork/mediapool/ ... 070616.pdf

Und da steht unter §7:
2. Ordentliche Mitglieder sind:
a) Sportvereine
Der Verein muss im Lande Schleswig-Holstein ansässig sein und mindestens 7 Mitglieder
(mindestens 18 Jahre alt) aufweisen. Außer Mitglied im LSV muss er auch
Mitglied in dem zuständigen Kreissportverband und grundsätzlich in den zuständigen
Landesfachverbänden sein. Der zuständige Kreissportverband und die zuständigen
Landesfachverbände müssen die Aufnahme in den LSV befürworten.
Existieren für die vom Verein gemeldeten Sportarten keine Fachverbände oder
lehnt ein Verein trotz durchgeführter Beratung durch den LSV eine Zuordnung ab,
können die Mitgliedschaft im und die Befürwortung durch den Kreissportverband
ausreichen.
Soweit ihm Kinder und Jugendliche angehören soll der Verein Träger
der freien Jugendhilfe im Sinne des Kinder- und Jugendhilfegesetzes sein.
(Hervorhebung von mir)
Wie man sieht, gibt es da auch regionale Unterschiede mit den Satzungen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
st.gregor

Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von st.gregor »

Ob man als Sparte eines Vereins zu Mitgliedschaft in einem LSB/LSV gezwungen werden kann, hängt wesentlich von der Struktur des jeweiligen Verbandes ab: In Schleswig-Holstein zum Beispiel sind Kreissportverbände und Fachverbände gleichberechtigte Mitglieder des LSV, jedes Mitglied in einem Sportverein, der seinerseits Mitglied eines Kreissportverbandes ist, gehört damit automatisch dem LSV an und hat dort Anspruch auf alle Leistungen. Eine Mitgliedschaft in einem Fachverband ist optional. In anderen LSB/LSV aber sind m.W. teilweise nur Fachverbände Mitglieder, dann sieht die Sache natürlich anders aus, hier gibt es tatsächlich eine faktische Zwangsmitgliedschaft.

Noch ein Hinweise:
Der DJB bzw. seine LV sind Teil des öffentlich geförderten Sportfördersystems in der BRD, als solche aber sind sie verpflichtet, ihre Leistungen, die z.T. aus Steuermitteln bezahlt werden allen Interessierten zugänglich zu machen, unabhängig von einer Mitgliedschaft. Ein Sportler darf z.B. nicht vom Erwerb einer ÜL-Lizenz ausgeschlossen werden, weil er kein Mitglied des DJB/LV ist (wohl aber natürlich wegen vorgeschobener formaler Gründe, z.B. Graduierung :BangHead )

Freiheit ist halt meistens eine teure Angelegenheit, aber nach meiner Erfahrung dennoch durchaus lohnend...
Nirgendwo steht übrigens in den Satzungen und Ordnungen von DOSB, LSB, LV, DJB usw., dass ein Verein oder eine Sparte nicht noch zusätzlich Mitglied in anderen Organisationen sein darf. Ich sehe daher auch keine Probleme bei einer eventuellen Doppelmitgliedschaft eines Vereins oder einer Sparte in DDK und Landesverband/DJB, so lange sich der Verein bzw. die Sparte in Sachen Judo an die Satzungen und Ordnungen des DJB bzw. seiner LVe hält.
Oh, wirklich? Als damals der JVSH herausfand, dass ich mich im DDK engagierte, erhielt ich ein Schreiben, in dem mir untersagt wurde, meine Mitgliedsrechte im JVSH weiterhin auszuüben, soweit ich nicht eine (gleich mitübersandte) Unterlassungserklärung abgeben würde, in der ich mich verpflichten sollte, niemals mehr solch schändliche Dinge zu tun, wie bei einer Veranstaltung des DDK anwesend zu sein. Grob rechtswidrig natürlich, aber man kann es ja mal versuchen...
Die gleichen Nasen, die damals diese Aktion geritten (und nach Einschaltung eines Anwalts sehr schnell zurückgekrochen sind) , sind heute noch das Führungstrio im JVSH.
Und ihr wundert euch, dass ich mit solchen Typen, die vor rechtswidrigen Massnahmen nicht zurückschrecken, ja sich in der Kunst der Erpressung versuchen (in der sie allerdings noch schlechter waren als im Judo), nichts mehr zu tun haben will? Ich bin damals mit meinen Vereinen aus dem JVSH ausgetreten und kann im nachhinein nur sagen: Eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Sehr zu empfehlen... :P

Stephan
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Olaf
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Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von Olaf »

@ tutor!: Du schreibst, dass §12 Absatz 3 hier nicht relevant sei, doch genau hier liegt der Pferdefuss der LSB-Satzung.
3. Die Mitgliedschaft eines Vereins in den Landesfachverbänden setzt seine Mitgliedschaft im LSB voraus.
Die Praxis sieht also folgendermaßen aus. Verein XY etabliert eine neue Sparte oder gründet sich gleich ganz neu. Nun meldet er sich zuerst beim LSB an, bevor er die Mitgliedschaft beim Fachverband beantragen kann. Der LSB prüft ob es sich um einen gemeinnützigen Verein handelt bzw. welchen Status das Mitglied bekommen soll und ob die Aufnahme möglich ist (Siehe Diskussion Paintball).
Ist das Mitglied aufgenommen, überprüft aber niemand mehr ob auch ein Antrag zur Aufnahme in den Fachverband überhaupt erfolgt. Dies ist einer der Gründe, warum die Stärkemeldungen zwischen LSB und Fachverband so gravierend abweichen. Die Vereine melden ihre Mitglieder als Judoka an den LSB und tauchen dort auf, aber nicht an den Fachverband. Allein die Anzahl von nicht im NJV gemeldeten Verein macht für 2008 eine Anzahl von 590 Judoka aus.

@ Tom und seinen Brechreiz (schon mal Eimer bereitstellen)
Der LSB hat dieses Manko erkannt und daher für den Landessporttag am 22. 11 umfangreiche Satzungsänderungen beantragt. Unter anderem heißt es da in den geplanten Neufassungen:
§6 Mitglieder
3. Mitgliedschaft in mindestens einem Landesfachverband (LFV)
Künftig sollen um Aufnahme in den LSB ersuchende Vereine
grundsätzlich verpflichtet werden in mindestens einem Landesfachverband
Mitglied zu sein. Dafür muss § 6 Ziff. 1 der Satzung
ergänzt werden.
Beschlussantrag:
Der Landessporttag beschließt folgende Ergänzung des bisherigen
Wortlautes von § 6 Ziff. 1 der Satzung:
§ 6 Mitglieder
1. Ordentliche Mitglieder können werden:
- gemeinnützige eingetragene Vereine,
- gemeinnützige eingetragene Landesfachverbände,
- gemeinnützige Organisationen.
Ordentliche Mitglieder gemäß dem ersten Spiegelstrich können
nur die Vereine werden bzw. sein, die Mitglied in mindestens
einem dem LSB angeschlossenen Landesfachverband sind.
Ausreichend für neu aufzunehmende Vereine ist auch ein Aufnahmeantrag
bei einem Landesfachverband, dessen Annahme
nur noch von der Mitgliedschaft im LSB abhängt. Dieses
Erfordernis entfällt für Vereine, die einen Aufnahmeantrag
vor dem 22.11.2008 gestellt haben und für Vereine, die sportliche
Aktivitäten betreiben, für die kein Landesfachverband ein
entsprechendes Betreuungsangebot bereithält.


C. Änderungen im Rahmen der
Bestandserhebung
1. Eine Bestandserhebung incl. Sportartenliste durch Landesfachverbände
(LFV)....


und weiter heißt es dann

5. Die Landesfachverbände erheben beginnend ab dem Jahr
2010 die Bestandsdaten ihrer Mitglieder über das Bestandserhebungsverfahren
des LSB. Sie erstellen hierzu eine verbindliche
Sportartenliste, die die Grundlage für die Zuordnung der
Mitgliedsvereine zu den Landesfachverbänden ist. Für die
Arbeit der Landesfachverbände notwendige zusätzliche
Informationen können diese direkt von ihren Mitgliedern
erheben.


Dazu sollen die Pflichten der Mitglieder geändert werden. Folgender Passus soll eingefügt werden.

2. Die ordentlichen Mitglieder und solche mit besonderem Status
sind verpflichtet ihre Vereinsdaten auf der LSB-Datenbank
zu pflegen und - mit Ausnahme der Landesfachverbände -
zum jeweils festgesetzten Termin eine Bestandserhebung
durchzuführen, in die alle Mitglieder (aktive, passive, sonstige)
aufzunehmen sind. Darüber hinaus sind die ordentlichen
Mitglieder verpflichtet, ihre Vereinsmitglieder den
jeweiligen Landesfachverbänden in denen sie Mitglied sind
zuzuordnen. Vereinsmitglieder die keinem Landesfachverband
zugeordnet werden, müssen in einer gesonderten Spalte
der Bestandserhebung angegeben werden. Näheres regelt die
„Richtlinie zur Bestandserhebung und Datenpflege“.


Und zur Durchsetzung dieser Forderung soll der Passus Strafen folgendermaßen geändert werden.

2. Verstöße gegen diese Pflichten können eine der folgenden Verbandsstrafen
nach sich ziehen:
- Verwarnung
- Ordnungsgebühr im Einzelfall bis zu 10.000,- €€
- Ausschluss aus dem LSB


So Tom, nun Eimer füllen. Wird das alles so beschlossen, sind de facto alle Vereine verpflichtet sich einer Dachorganisation anzuschließen oder den LSB zu verlassen.

Wer sich mit Selbstständigkeit auskennt, kennt solche Verfahren der Zwangmitgliedschaft z. B. bei den Berufsgenossenschaften. Da muss man Mitglied sein und zahlen, ob man will oder nicht.

LG
Olaf

P.S. die kompletten Anträge können hier http://lsb-nds.flyingdog.de/ps/tools/do ... 08_low.pdf nachgelesen werden.
Immer wieder muß das Unmögliche versucht werden,
um das Mögliche zu erreichen

Derjenige, der sagt „Es geht nicht“, soll denjenigen nicht stören, der es gerade tut.

Jeder kann unter http://www.obernkirchenraptors.de mehr über uns erfahren.
tutor!
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Registriert: 08.08.2008, 10:41

Re: Mitgliedschaft im DOSB, den LVs usw.

Beitrag von tutor! »

Olaf hat geschrieben: Ist das Mitglied aufgenommen, überprüft aber niemand mehr ob auch ein Antrag zur Aufnahme in den Fachverband überhaupt erfolgt. Dies ist einer der Gründe, warum die Stärkemeldungen zwischen LSB und Fachverband so gravierend abweichen.
Gut, dass Du es schreibst: es ist nichts anderes als ein Organisationsmangel im LSB! Mit Aufnahme in den LSB sind die Vereine dennoch verpflichtet, sich an die Satzung zu halten und sich den Fachverbänden anzuschließen. Deshalb hatte ich den Absatz 3 als nicht relevant bezeichnet. Es beschreibt nur die Reihenfolge der Aufnahme.

@Stephan Gregor (ich spare mir jetzt mal die Zitate, sind nur zwei kurze Bemerkungen)
Die Satzung in Schleswig-Holstein ist - wie Fritz es hervorgehoben hat - anders als in HH oder NS. Die Mitgliedschaft in Fachverband soll "grundsätzlich" sein, ist aber nicht verpflichtend.

Ohne den Inhalt und den Anlass der von Dir erwähnten Unterlassungsverfügung zu kennen, kann ich dir gerne bestätigen, dass es im DJB bzw. seinen Landesverbänden
a) Leute gibt, mit denen auch ich nichts zu tun haben möchte und
b) dass es auch dort klar widerrechtliche Aktionen gegeben hat und dass
c) dies auch für die Zukunft nicht ausgeschlossen ist.

Du bist aber sicherlich intelligent genug, zwischen allgemeinen Strukturen, konkreten Umsetzungen/Detaillfragen und menschlichem Fehlverhalten zu differenzieren.

Leider vermisse ich dies in der Debatte mitunter, was sich jetzt nicht auf Dich oder Deinen Beitrag bezieht, sondern eben eine häufig zu beobachtende Erscheinung in diesem Froum ist.
Zuletzt geändert von tutor! am 22.10.2008, 12:35, insgesamt 2-mal geändert.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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