Sport oder Politik?

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caesar
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von caesar »

Die Entscheidung der IJF die iranischen Verbandsjudoka von allen internationalen Turnieren zu verbannen bis der iranische Verband ein deutliches Signal der Einwilligung zu den IJF Statuten zeigt, wurde vom CAS als nicht haltbar befunden.

https://www.nytimes.com/2021/03/01/spor ... o-ban.html

Auch wenn das CAS die Ansicht teilt, dass das Verhalten des Iran nicht okay ist und eine Sanktion rechtfertigt, ist ein unbefristeter Bann von allen Turnieren rechtlich nicht untermauern.
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Fritz
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Fritz »

caesar hat geschrieben: 03.03.2021, 03:17 Auch wenn das CAS die Ansicht teilt, dass das Verhalten des Iran nicht okay ist und eine Sanktion rechtfertigt, ist ein unbefristeter Bann von allen Turnieren rechtlich nicht untermauern.
Na dann sollte eben befristet verbannt werden.
Ein oder zwei Jahre, dann ein Jahr laufen lassen, schauen, ob Begegnungen Israel-Iran möglich waren, wieviele davon gekämpft wurden, wenn die Quote n:0 (bei n>0) steht,
dann wieder bannen.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
caesar
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von caesar »

Bei den Asien-Ozeanien Meisterschaften durfte der Iran das erste Mal wieder Athleten auf die Wettkampfmatte schicken.

Es waren 6 Sportler am Start, lediglich einer konnte eine Platzierung erringen. Mohammad Mohammadi wurde am Ende 5. in der Gewichtsklasse -73 kg.

Unter 81 kg kam es zur Begegnung Saeid Mollaei gegen Amin Kamyabi, welcher der jetzt für die Mongolei startende Weltmeister von 2018 nach einer Minute gewinnen konnte.

Man darf gespannt sein wann iranische Sportler wieder auf der IJF Tour zu sehen sein werden.
HBt.
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So, darf man dieses?!

Beitrag von HBt. »

Man darf gespannt sein wann iranische Sportler wieder auf der IJF Tour zu sehen sein werden.
Es ist also doch nur ein politisches Hickhack, ein Machtspielchen ... was solls, eines mehr oder weniger, das macht den Kohl auch nicht mehr fett - ist eh alles bald aus. Oder?
caesar
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von caesar »

caesar hat geschrieben: 11.04.2021, 13:21 Man darf gespannt sein wann iranische Sportler wieder auf der IJF Tour zu sehen sein werden.
Jetzt weiß ich, nicht vor 2023 https://www.ijf.org/news/show/sanction- ... -cas-award

Weil getrickst und getäuscht wurde und außerdem alle involviert waren und es unterstützt haben, 4 Jahre Sperre ab 18. September 2019.
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Fritz
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Fritz »

Und auch das 2021 Olympia zeigt wieder eindrucksvoll, wie sportlich u. weltoffen all die Teilnehmer sind:

https://rp-online.de/sport/olympia-somm ... d-61752299

https://www.faz.net/aktuell/sport/olymp ... 54796.html
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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nur_wazaari
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von nur_wazaari »

Fritz hat geschrieben: 27.07.2021, 15:30 Und auch das 2021 Olympia zeigt wieder eindrucksvoll, wie sportlich u. weltoffen all die Teilnehmer sind:

https://rp-online.de/sport/olympia-somm ... d-61752299

https://www.faz.net/aktuell/sport/olymp ... 54796.html
Und es zeigt, dass Wohl und Wehe der Außendarstellung, aber durchaus auch im Innenverhältnis speziell im Judo auch von politischen Vorgängen abhängig sind. In meinen Augen ist das auch eine Folge des - grundsätzlich begrüßenswerten - Anspruchs, Judosport wirklich auf der ganzen Welt und für viele Menschen unabhängig von individuellen Merkmalen zugänglich zu machen. Nur muss man dann eben sehen, wie man mit den Auffassungen und kulturellen/religiösen/politischen Unterschieden umgeht, ohne ständig Skandale zu produzieren und gleichzeitig niemanden ausschließen zu müssen. Geht eben zurzeit nicht, wer weiß, ob das jemals möglich wird. Da reichen die paar Werte-Plakate und irgendwelche freiwilligen Kodizes jedenfalls nicht für aus.
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nur_wazaari
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IJF erlaubt (bela)russische Teilnehmer

Beitrag von nur_wazaari »

https://judoinside.com/news/5983/IJF_al ... World_Tour

Eine mindestens mal umstrittene Entscheidung. Offenbar soll Gras über die verkohlte Erde wachsen, die noch nicht mal abgekühlt ist, ja noch brennt. Kann ich nicht nachvollziehen, gar nicht.

"
The IJF Executive Committee has decided to allow athletes from Russia and Belarus to participate in IJF events as individual neutral athletes. The Executive Committee has decided to engage an independent, reputable company to perform background checks on all the individuals proposed for participation, including social media content, with specific reference to possible war propaganda. Only those athletes and support personnel who are cleared during this verification process will be eligible and considered for participation in events by the IJF Executive Committee.

The qualification for Paris 2024 has already begun, underway since June 2022. With the World Championships - Doha 2023 being held from 7th to 14th May, with significant points to be awarded, this decision allows the possibility for fair participation and equal chances to all judo athletes who are pursuing their Olympic dreams.

The United Nations has long supported the notion that everyone has the right to participate in sport. In 2019, the UN noted that, “all forms of discrimination and prejudice have no place in sport and physical activity” and called on governments to ensure that all citizens are able to compete without restriction.

The Russian team and Belarussian team will now fight as Neutral Individual Athletes under the iJF flag and consists of 20 athletes including two from Belarus.
"

Ergänzung vom 2.5.23.


https://judoinside.com/news/5986/IJF_re ... s_in_Qatar

Man ist dann doch auf die Idee gekommen, genauer zu prüfen. Ob die Kommission nun unabhängig ist oder nicht und die Kriterien ausreichen, sei mal dahingestellt. Allein schon die Möglichkeit der Repräsentation kann ich nicht nachvollziehen.

Ergänzung vom 7.5.23

https://www.ran.de/judo/news/judo-wm-ke ... sen-173948

Der Weltverband setzt immer noch eins drauf - offensichtlich sind den Dratziehern und Paten die jüngeren Geschehnisse egal.

Die Stellungnahme des DJB gibt es ja dann auch noch - was sollen sie auch eine Woche vorher machen, wenn alles geplant und bezahlt ist. Leider vermute ich, dass es aber auch weiterhin keine angemessenen Reaktionen geben wird.

Spitzensport ist hochgradig politisch verhaftet. Gerade diejenigen, welche für politische Zwecke instrumentalisiert werden und sich auch instrumentalisieren lassen, blenden das gerne aus. Sie machen ihre Berufsausübung und ihre Talentverwertung abhängig von machtbewussten Strippenziehern. Das ist einer der teuersten Preise, die man für diese "Leidenschaft" Spitzensport zahlen kann, nur um angeblich die eigene Persönlichkeit zu schulen und ein bisschen Ruhm abzugreifen - und das auch nur vielleicht. Es fällt außerdem viel an Kritik auf die Sportlerinnen und Sportler zurück, eigentlich fast alles - treten sie an, dann hilft das den Profiteuren, repräsentiert die, denen so etwas wie sportlicher Wert völlig egal ist.

Die Spitzensportverbände sind nahezu allesamt unethische, überflüssige Konstrukte zum Nutzen einiger weniger, die niemand mehr braucht und denen die öffentliche Förderung entzogen gehört.
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nur_wazaari
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Gewöhnung

Beitrag von nur_wazaari »

Bei der laufenden Europameisterschaft starten russische - pardon, "individuelle neutrale*" - Athletinnen und Athleten, auch mit klar militärischer Angliederung an den russischen Staat, wieder gemeinsam mit Sportlerinnen und Sportlern bei einem Wettkampf.

Alles wieder gut? Es gab absolut gar keine Presse mehr dazu, auch keine Meldungen von wegen "hey, wir nähern uns an" (wäre sachlich natürlich falsch gewesen).

Wenn die Ukraine bei Olympia teilnehmen will, muss sie wohl ihren Boykott aufgegeben haben, denn IOC und POC haben ja schon verlautbart, dass sie gerne blind bleiben würden für die Instrumentalisierung von Sport für staatspolitisches Prestige kriegerischer Diktatoren.

Aber vielleicht ist das ja auch die viel beschworene Brücke, die Sport angeblich bauen soll...mir kommt es eher wie ein trojanisches Pferd vor.

*Der Begriff ist eine Verhöhnung der eigentlichen Situation.

Man kann auch wohl von der olympischen Sportszene nicht mehr erwarten, wenn selbst deutsche Athletinnen und Athleten zum Teil meinen, dass Sport und Politik zu trennen seien, nichts miteinander zu tun hätten, keine Verbindungen sehen - sogar Olympiamedaillengewinner behaupten das voller Inbrunst. Gleichzeitig wird sich über zunehmend mangelndes Interesse beschwert, insbesondere bei olympischen Randsportarten, man versucht den Leuten dafür seitens der Marketingabteilungen die Veranstaltungen geradezu agressiv ins Gesicht zu schmeißen.

Es wird aber nicht viel nützen, die Leute sind müde, haben andere Sorgen. Neukunden werden kaum zu überzeugen sein, insbesondere für Judo.
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nur_wazaari
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Das Feuer ist erloschen.

Beitrag von nur_wazaari »

https://www.sueddeutsche.de/sport/ioc-o ... -1.6316685

Russische Staatsbedienstete dürfen (offiziell: dürfen nicht) bei Olympia starten. Es gibt auch schon ein paar Kommentare zum Thema, hauptsächlich hinter den Bezahlschranken und die Entscheidung des IOC begrüßend. Die meisten gehen in der Argumentation aber am Thema vorbei, wirken schon fast naiv aus meiner Sicht.

Ansonsten, der gleiche Brei wie schon bisher, auszugsweise:
...Damit darf für die Starter aus Russland und Belarus auch ihre Nationalhymne nicht bei Olympia in Paris gespielt werden, nationale Symbole und Fahnen sind für sie ebenso untersagt. Außerdem dürfen diese Athleten keine Verbindung zur Armee und den Sicherheitsorganen haben und nicht aktiv ihre Unterstützung für den Krieg in der Ukraine gezeigt haben. Zudem müssen die Anti-Doping-Richtlinien erfüllt sein....


:bricks
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Holger König
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Re: Sport oder Politik?

Beitrag von Holger König »

Aufgrund bestehender Reisebeschränkungen und der eingeschränkten Arbeit der WASA in Russland werden in der Praxis vor allem im Exil lebende Russen (also Kritiker des politischen Systems) tatsächlich teilnehmen können. Diese auszuschließen wäre falsch.
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