Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Hofi
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Hofi »

Hi!
Und wollen wir wirklich wie Fußballer werden?
Ich sehe absolut nicht ein, dass ich als Verein für die freie Entscheidung eines Jugendlichen Geld in die Hand nehmen soll, dass ich viel dringender für die bereits jetzt von mir betreuten Sportler brauche.
Selbst die Bundesliga-Profis können zum Ende ihres Vertrages mit dem die Mannschaft betreuenden Wirtschaftsunternehmen (und diese Bereiche sind dort alle gesellschaftsrechtlich und nicht mehr vereinsrechtlich konstituiert) ablösefrei wechseln.
Und wenn jetzt beim Judo ein 12-jähriger schon im Juli und nicht erst im Dezember (wo es ja immer möglich ist zu wechseln) auf die Idee kommt, soll ich ihn ein halbes Jahr dort schmoren lassen mit Diskussionen, warum er dort nicht mehr trainiert, aber evtl. dennoch kämpfen will.
Na so begegnen wir dem Mitgliederschwund mit Sicherheit.
Bis dann
Hofi
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Shinbashi
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Shinbashi »

ausKA hat geschrieben: Ich gebe zu bedenken, dass z.B. auf dem zu recht gelobten Talentcamp doch viele Kinder erkennbar völliges Neuland in der Trainingsmethodik betreten haben und neben viel Licht auch deutlich Schatten vorhanden war. Sicherlich, bei regelmäßiger Teilnahme würde sich das natürlich ändern.... Aber für eine Teilnahme an teuren Sportschulmaßnahmen muß man da (leider) noch selektieren. Naheliegend ist dann, die Kinder einzuladen, die bereits auf Stützpunkttrainings etc. ihre nennen wir es mal Lehrgangseignung demonstriert haben. Und schon sind wir wieder beim Problem der leidigen Fahrbereitschaft durch die Eltern...
Zu diesem Talentcamp waren die Platzierten der Landesmeisterschaft geladen.
(was in der U12 die höchste Meisterschaft ist)
Irgendwie müssen die das doch trotz "schlechterem" Training geschafft haben. Teilweise wurde bei diesen Meisterschaften den Startern aus dem Stützpunktverein "der Hintern versohlt".
"Lehrgangseignung" ist ein tolles Wort, das ich mir merken muß.
Warten wir doch einfach ab, wie sich Judo in Baden entwickelt. Wenn in 8-10 Jahren unter den Olympiastartern und Nationalkadern die Namen der jetzt hofierten Hoffnungträger sind, war der Weg richtig.
Gruß
Shinbashi

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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von fighter111 »

Shinbashi hat geschrieben:Irgendwie müssen die das doch trotz "schlechterem" Training geschafft haben. Teilweise wurde bei diesen Meisterschaften den Startern aus dem Stützpunktverein "der Hintern versohlt".
"Lehrgangseignung" ist ein tolles Wort das ich mir merken muß.
Da finde ich aber, dass mancher, der in der U11/12 noch anderen den Hintern versohlt, in der U14 plötzlich untergeht, da sich dort niemand mehr vom aggressiven Kampfverhalten beeindrucken lässt, was teilweise auf jüngere, unerfahrenere noch Eindruck macht und diese in die Defensive drängt.
fighter111
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von fighter111 »

Hälfte vergessen:
D.h. dass unter Umständen, der, der den Hintern versohlt bekommt, mehr Talent hat, als der Versohler und für ihn diese Erfahrung besser ist, als wenn er von Anfang an nur gewinnt und dann mit plötzlichen Niederlagen nicht zurecht kommt.
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Fritz
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Fritz »

Hofi hat geschrieben:Na so begegnen wir dem Mitgliederschwund mit Sicherheit.
Tja, wenn der Mitglieder"schwund" dann so ausfällt wie beim Fußball, dann könnten wir
doch schon zufrieden sein ;-)
Ich sehe absolut nicht ein, dass ich als Verein für die freie Entscheidung eines Jugendlichen Geld in die Hand nehmen soll, dass ich viel dringender für die bereits jetzt von mir betreuten Sportler brauche.
Naja, du bekämest ja auch was vom Jugendlichen ;-)
Beiträge, Aufnahmegebühr, sein bisheriges Können, Wettkampferfolge...
Und außerdem bekommst Du ja auch etwas für die Talente, welche Du abgibst.
;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von ausKA »

Diesen finanziellen Reglungsvorschlägen kann ich nicht wirklich etwas abgewinnen. Trotzdem sei versucht, in die Richtung weiterzudenken. Wie wäre es, wenn die finanziellen Zuwendungen an die Stützpunkte eine personenbezogene Komponente bekommen. Werden getreu dem Stützpunktaspekt Kinder anderer Vereine trainiert, fließt ein Betrag x pro Kind vom Verband zum Stützpunkt. Wechseln diese Kinder (durch Abwerbung oder “auf eigenen Wunsch”) , so reduziert sich die Zuwendung. Demgegenüber stehen dann ja Vereinsbeiträge an den Stützpunktverein und die steigende Reputation des Stützpunktes durch die übernommenen Talente.

Zurück von den finanziellen Überlegungen zu evtl. einfacher umzusetzenden Maßnahmen: Kann nicht mit organisatorischen Regelungen etwas mehr Transparenz in den Wechsel gebracht werden? Z.B. Führung einer Wechslerliste mit Angabe Grund (Wohnortswechsel,...) und Zustimmung/Protest vom Altverein. Damit könnten die Teilnehmer eines Jugendtages(?) fundiert über Probleme sprechen (falls beschlußfähig, sogar beschließen).

Ein letzter Punkt, auch in Richtung Transparenz: Ich halte die Berichterstattung eines Stützpunktes (bzw. überregional tätigen Vereins mit Landestrainer) - z.B. auf der Homepage - auch über die Erfolge der derzeit in Betreuung befindlichen Kinder für wichtig (und nicht nur über die Vereinskinder des Stützpunktvereins). Bitte jetzt nicht gleich protestieren in Richtung “hat ja hier scheinbar nicht funktioniert” (Kommentar für Mitleser aus Baden) . Die Präsentation als “überregionale Trainings-/Talentgruppe” mit natürlich Nennung der Heimatvereine auf der Internetseite des Stützpunktes erhöht zumindest für mich die Transparenz deutlich (“ebenfalls teilgenommen haben aus unserer Talentgruppe...”, “...die hier vom Landestrainer betreute... aus dem Verein...”, ”...teilgenommen haben Kinder aus x badischen Vereinen...”). Die Stützpunkt-/Landestrainer haben rein medial etwas von ihrer Arbeit, das Startrecht bleibt beim Altverein und ein Wechsel der Vereinszugehörigkeit wird zumindest über die Zeitachse deutlich. Evtl. also eine kleine Hilfsmaßnahme...
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Hofi
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Hofi »

Hi!
@ Fritz:
Als Verein kann ich nur sagen, wir haben seit Jahren Zuwachs, keinen Schwund und damit, denke ich, liege ich besser als viele Fußballer, die auch alle klagen, wie schwierig es geworden ist.

Und was das etwas bekommen angeht. Ganz grob: Wieso soll ich für etwas zahlen, das ich nicht bestellt habe. Jemand wechselt freiwillig zu mir. Das passiert regelmäßig, in der Regel, weil die Leute in der Zeitung lesen, wir gehen kämpfen und sind ganz ordentlich. Das wollen einige und verabschieden sich deshalb aus ihrem Verein. Bis die zu mir kommen, ist die Entscheidung über den Wechsel schon gefallen. Ich soll also einem Verein, der entweder unwillig oder unfähig ist, seinen Leuten entsprechende Angebote zu machen, auch noch Geld zahlen für ihre Unfähigkeit. Soweit kommts noch. Und ich soll einem Stützpunkt Geld geben, dafür, dass sein Kämpfer weniger machen will, sich dort nicht mehr wohl fühlt oder warum auch immer dort weg will und es bei mir ruhiger angehen will. Wow, ich kriege Geld für meine Talente. Geld war noch nie, seit ich hier im Verein bin, das entscheidende Problem. Das brauche ich nicht.
Wenn einer gehen will, sage ich ihm, ob ich die Entscheidung für richtig oder falsch halte, auch mal in aller Deutlichkeit, aber einen Stein werde ich nie einem in den Weg legen.
edit: @ ausKA: Das Problem ist, dass derjenige, der für den Verein "Stützpunkt" die Pressearbeit macht, meist gar keine Ahnung hat, wer dort noch alles trainiert. Die Pressearbeit macht ja nicht der Landestrainer selbst, sondern ein "Vereinsheini" und den interessieren naturgemäß die Ergebnisse anderer Verein nicht wirklich. Wenn man Fremdstarter in einer Mannschaft hat, wird das noch erwähnt, aber ansonsten.
Bis dann
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von katana »

Man sollte bei aller Diskussionsberechtigung der verschiedenen Varianten doch 2 Dinge grundsätzlich unterscheiden:

1. Jemand möchte selbst aus freiem Willen den Verein wechseln, weil er sich dort ...was auch
immer erhofft.
2. Der Judoka möchte nicht aus eigenem Willen den Verein wechseln, weil er auch von da aus
erfolgreich und zufrieden ist, .... wird aber über Druckmittel wie Kaderzugehörigkeit, Weiterkommen,
etc. etc. von Stützpunkt- oder Landestrainern dazu gedrängt.

Und diese 2. Variante ist das zentrale Problem, weil sie unabhängig von der Qualität des Heimatvereins
oder Trainers ist.
Noch ärgerlich wird es dann, wenn die "Medaillen" der Stützpunktkämpfer, oder gar der "Stützpunktmannschaft" als "Qualitäts-Bestätigung" gegenüber den Zubringervereinen dienen, von welchen man diese Leute vorher abgeworben hat. :oops:
KK
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Hofi
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Hofi »

Hi!
Die Variante 2 schaffts Du mit einer Wechselprämie nicht aus der Welt.

Da hilft nur den Leuten entsprechend auf die Zehen steigen, wenn man den entsprechenden Verdacht hat.
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von katana »

Da magst du Recht haben,
aber dies wäre für meinen Geschmack die Variante, in der eine Wechselprämie angebracht wäre.

Die Vereinstrainer können leider niemandem auf die Zehen steigen, ...
denn von oben her wird dies ja befürwortet.
Wie gesagt, das sind keine Geheimnisse, die "aufgedeckt" werden müssten,
das ist offene Tatsache.
Mich würde aber durchaus interessieren, ob es in manchen Landesverbänden anders ist und bitte um Erfahrungen.
Wohlgemerkt, ich spreche von einer tatsächlichen persönlichen Förderung, nicht von den Einladungen als Trainingsdummy.

KK
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von tutor! »

katana hat geschrieben:Mich würde aber durchaus interessieren, ob es in manchen Landesverbänden anders ist und bitte um Erfahrungen.
In meinem LV wäre das von Dir beschriebene praktisch undenkbar. Keiner unserer Trainer würde so agieren und kein Funktionär würde dies tolerieren. Jeder weiß, dass die Doppelfunktion Verbands-/Vereinstrainer sehr unglücklich, aber leider nicht immer vermeidbar ist. Aber deswegen geht auch jeder sensibel damit um.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von katana »

Kleiner Auszug aus der Rahmenkonzeption des DJB / Organisationsstruktur. (Hervorhebung v.mir)
Die Sportvereine bilden für die meisten Talente die sportliche Heimstatt vom Einstieg bis zum
Olympiasieg. Häufig erfolgt zugunsten der Spitzensportkarriere ein- oder mehrmals ein
Vereinswechsel
.
...
Von den Sportvereinen wird erwartet, dass vielfältige attraktive Übungs-, Spiel- und
Trainingsangebote gewährleistet werden, die – gemäß dem Mitgliederauftrag überwiegend
auf Wettkampf- und Leistungssport ausgerichtet werden
. Es wird aber auch erwartet, dass dem
einzelnen Talent klar erläutert wird, wo die vereinseigenen Grenzen der Möglichkeiten liegen
und deshalb eine weiterführende Hochleistungssportkarriere in einem anderen Verein Erfolg
versprechend fortgesetzt werden sollte
.
oder auch...
Für Aufnahme und Verbleib in den Kaderstufen höher als C ist das tägliche Training an einem
Bundesstützpunkt Voraussetzung. Dies setzt in der Regel die Wahl eines Wohnorts in
unmittelbarer Nähe des Stützpunktes voraus, so dass ein tägliches Training möglich ist.
unter Aufnahmekriterien "C" fällt z.B. ein 3. Platz bei der DEM U17.

Ich denke doch, daß diese Kriterien und Forderungen u.a. hauptsächlich von NRW mitinitiiert sind.
KK
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von ausKA »

@katana Quellenangabe: Die von Dir dargestellten Zitate sind vom DJB wortwörtlich aus dem Nachwuchsleistungssport-Konzept des DOSB übernommen worden und finden sich deshalb in diversen Sportverbänden wieder. Im Sinne einer ausgeglichenen Wiedergabe füge ich noch zwei Passagen an, in denen “etwas Hoffnungsschimmer” enthalten ist.
Die Vereine binden Kinder und Jugendliche in die Vereins- und Trainingsgemeinschaft ein, die die langfristige Bindung im Leistungssport begründen kann. Sie sichern in der Regel – mitunter auch in vereinsübergreifenden Talentgruppen – einen Großteil des täglichen Trainings ab und sind die Grundlage zur Bildung von Stützpunkten.
...
Die kommunale Förderung muss gesichert und wieder verbessert werden – den Negativ-Trends der letzten Jahre ist entschieden entgegenzuwirken – und auch die Möglichkeiten der Länder und Landessportbünde zur direkten Vereinsförderung sind auszubauen.
tutor!
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von tutor! »

... nur hat das, was Du (katana) da dankenswerter Weise zitierst, nichts mit der Thematik "Abwerbung von Talenten durch andere Vereine" zu tun.

Von Athleten höher als C-Kader - also A/B-Kader (!) - wird erwartet, dass sie täglich an einem Bundesstützpunkt trainiert. Dies ist - und muss sein - vollkommen unabhängig von der Vereinszugehörigkeit und ist natürlich oft nur mit einem Wohnortwechsel möglich.

Von den Vereinen (des Nachwuchses) wird erwartet, dass sie den Sportlern reinen Wein über die Möglichkeiten und Grenzen der Förderung einschenken. Was gibt es daran zu kritisieren? Die Betreuung von Spitzensportlern ist dermaßen aufwändig, dass nebenberufliche Trainer dies kaum leisten können - schon gar nicht, wenn es im Verein um mehrere Altersklassen geht. Dasselbe gilt für die finanzielle Seite. Auch hier sind viele Vereine überfordert. Hier geht es um Ehrlichkeit sich selbst und dem Sportler gegenüber, die einschließt, dass man einen Sportler im Sinne seiner Leistungsentwicklung berät. Und natürlich ist oft - nicht immer - ein Vereinswechsel sinnvoll.

Was aber nicht sein darf, ist dass Vereine, die für Stützpunkte als "Gastgeber" dienen und/oder einen Verbandstrainer stellen, Sportler von anderen Vereinen mehr oder weniger gezielt - vielleicht sogar mit Druck - abwerben. Und genau dies passiert in meinem LV nicht. An den Stützpunkten trainieren alle Sportler unabhängig davon, von welchem Verein sie stammen und die Landestrainer kümmern sich um alle in gleicher Weise (ich bin regelmäßig dabei).

Natürlich wechseln auch hier mitunter Sportler den Verein, auch hin zu den "großen" Vereinen. Aber dies passiert eigentlich nur dann, wenn sich die "Heimatvereine" aus der Förderung schon längst verabschiedet haben.
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von ausKA »

Tutor spricht zwei entscheidende Punkte an, nachfolgend hervorgehoben:
tutor! hat geschrieben:Und genau dies passiert in meinem LV nicht. An den Stützpunkten trainieren alle Sportler unabhängig davon, von welchem Verein sie stammen und die Landestrainer kümmern sich um alle in gleicher Weise (ich bin regelmäßig dabei).
Natürlich wechseln auch hier mitunter Sportler den Verein, auch hin zu den "großen" Vereinen. Aber dies passiert eigentlich nur dann, wenn sich die "Heimatvereine" aus der Förderung schon längst verabschiedet haben.
Tutor! nennt das Problem. Wenn der Heimatverein die Förderung beendet hat (im Sinne maßgeschneiderte Entwicklung) werden Talente und der nächste förderungswillige Verein (Stützpunkt, Heimatverein Landestrainer...) automatisch zueinander finden. Das Talent wird dabei oft nicht das Gefühl haben, abgeworben zu sein und der Stützpunkt wird möglicherweise das Gefühl haben, nicht direkt geworben zu haben (Ausnahmen gibt es natürlich).
Tutor nennt auch eine Lösungsmöglichkeit "ich bin regelmäßig dabei". Dies sichert eine Verzahnung von Heimattraining/Stützpunkttraining und steigert damit den vom Talent wahrgenommenen Nutzen. Die Stützpunkt-/Landestrainer erfahren, dass Heimattrainer weiter aktiv an der Entwicklung des Talentes mitarbeiten und gleichzeitig steigt die Hemmschwelle, das Talent abzuwerben (unter den Augen des Trainers).
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von NRW_Judo »

tutor! hat geschrieben: Was aber nicht sein darf, ist dass Vereine, die für Stützpunkte als "Gastgeber" dienen und/oder einen Verbandstrainer stellen, Sportler von anderen Vereinen mehr oder weniger gezielt - vielleicht sogar mit Druck - abwerben. Und genau dies passiert in meinem LV nicht. An den Stützpunkten trainieren alle Sportler unabhängig davon, von welchem Verein sie stammen und die Landestrainer kümmern sich um alle in gleicher Weise (ich bin regelmäßig dabei).
Aber gerade so empfinden es viele in unserem LV. Ich kann mich nicht erinnern, dass dies in den letzten Jahren so offensiv passierte wie derzeit (Abwerbung, Startrechte, Lehrgangsteilnahmen). Und dass die Verantwortlichen gewisse Dinge aus Eigeninteresse (?) umgehen.
Letztlich machen wir uns Gedanken über die charakterlichen Schwächen der Akteure. Das es auch anders geht, bestätigt tutor!.

Jeder Vereinstrainer kann aber auch selbst entscheiden, was er daraus macht. Wenn die Stützpunkte leer bleiben, hat man zumindest ein vom Verband subventioniertes Vereinstraining. Motivieren tut man die Trainer sicherlich nicht, wenn Sie am Wochenende Kilometer und Freizeit stemmen, damit der dann erfolgreiche Sportler dann im nächsten Jahr beim Stützpunktverein kämpft. :(
Das es hier als Problem empfunden wird, zeigt der Jugendtag und auch die Schreiber hier im Forum, die wohl aus unterschiedlichen Vereinen sind.
Ich habe mir mal die Ergebnislisten U11, U12 u. U14 gespeichert, um mal zuschauen, wer aus anderen Vereinen im nächsten Jahr für die Stützpunktvereine kämpft. 2010 auf 2011 habe ich schon erwähnt. Da waren die 4 männl. Medaillengewinner der Südd. U14 aus einem Verein der Beamtenstadt noch in anderen/kleinen Vereinen.
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von tutor! »

NRW_Judo hat geschrieben:Aber gerade so empfinden es viele in unserem LV
Dein Nick ist da aber etwas missverständlich gewählt, oder?
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von NRW_Judo »

tutor! hat geschrieben:
NRW_Judo hat geschrieben:Aber gerade so empfinden es viele in unserem LV
Dein Nick ist da aber etwas missverständlich gewählt, oder?
Ja. Bei der Nickwahl wusste ich noch nicht, wo ich hier im Forum lande. NRW finde ich aber gut.
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von ausKA »

Unterhält man sich mit Eltern solcher “stützpunktgewechselter” Talente, fallen Aussagen wie (Bitte nicht auf jeden Wechselfall beziehen!!!!):
  • Wir waren nur noch allein zu Wettkämpfen unterwegs, Null Betreuung!
  • Mobbing im Altverein (die, die hier hin fahren und dorthin und immer nur für sich das Beste suchen)
  • Motivationslöcher aus diversen (privaten) Gründen bei den Trainern im Altverein
  • Trainingsausfall
  • schrumpfende Trainingsgruppen - keine motivierten Partner
  • Techniken von Lehrgängen werden nicht aufgegriffen

Reden sich die Eltern damit den Wechsel nur schön? Wie soll in solchen Fällen verfahren werden: aus historischen Gründen noch für den Altverein starten, aber dort nicht mehr trainieren?

Damit sind wir bei dem bereits beschriebenen: “Wo die vereinseigenen Grenzen der Möglichkeiten liegen”. Potentielle Wechsler zum Stützpunkt kann man doch leichter identifizieren, als spontane Kündigungen wegen Wechsel zum Fußball. Es gilt für Heimatverein/Trainer, sich darauf vorzubereiten, dem Wechsel den Nährboden zu entziehen und rechtzeitig (Gegen-)Maßnahmen einzuleiten. Sicherlich anspruchsvoll für kleine Vereine, aber sonst bleibt nur das Klagen nach dem Wechsel.
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Anfänger »

ausKA hat geschrieben:Unterhält man sich mit Eltern solcher “stützpunktgewechselter” Talente, fallen Aussagen wie (Bitte nicht auf jeden Wechselfall beziehen!!!!):
  • Wir waren nur noch allein zu Wettkämpfen unterwegs, Null Betreuung!
  • Mobbing im Altverein (die, die hier hin fahren und dorthin und immer nur für sich das Beste suchen)
  • Motivationslöcher aus diversen (privaten) Gründen bei den Trainern im Altverein
  • Trainingsausfall
  • schrumpfende Trainingsgruppen - keine motivierten Partner
  • Techniken von Lehrgängen werden nicht aufgegriffen

Reden sich die Eltern damit den Wechsel nur schön? Wie soll in solchen Fällen verfahren werden: aus historischen Gründen noch für den Altverein starten, aber dort nicht mehr trainieren?

Damit sind wir bei dem bereits beschriebenen: “wo die vereinseigenen Grenzen der Möglichkeiten liegen”. Potentielle Wechsler zum Stützpunkt kann man doch leichter identifizieren, als spontane Kündigungen wegen Wechsel zum Fußball. Es gilt für Heimatverein/Trainer, sich darauf vorzubereiten, dem Wechsel den Nährboden zu entziehen und rechtzeitig (Gegen-)Maßnahmen einzuleiten. Sicherlich anspruchsvoll für kleine Vereine, aber sonst bleibt nur das Klagen nach dem Wechsel.
Hi,

wenn ich mich nicht ganz irre und die "richtigen Wechsler" mal angeschaut habe, scheinen aber manche Vereine keine Probleme mit dem Wechseln zu haben und fühlen sich dem Sportler immer noch sehr verbunden - umgekehrt sicher auch. Vielleicht habe ich auch die falschen Beispiele nachgeschlagen - aber ich habe durchaus positive Berichte über "eigene" Athleten gefunden. Wobei ich es persönlich an deren Stelle anders gehandhabt hätte: Training im eigenen Verein und im Stützpunkt und eventuell noch in einem anderen Verein (je nach Bedarf an Trainingseinheiten) und das Startrecht bzw. die Vereinszugehörigkeit beim ersten Verein. Wir haben bisher einen Kämpfer an einen anderen Verein "verloren" und auch welche dazugewonnen (wenn der alte Verein gar keine Turniere anfährt z.B., kaum mehr Training anbietet und alle besuchten Einheiten bei uns stattfanden und auch keine Mannschaft hat). Genauso wie wir seit Jahren Fremdstarter haben, die schon zur eigenen Truppe gehören, aber halt noch bei ihrem Verein bleiben. Geht doch auch.

Gruß Anfänger
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