Der Ehrenkodex (des DJB)

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HBt.

Der Ehrenkodex (des DJB)

Beitrag von HBt. »

 Ich gebe dem persönlichen Empfinden der mir anvertrauten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen Vorrang vor meinen persönlichen sportlichen und beruflichen Zielen.

 Ich werde die Persönlichkeit jedes Kindes, Jugendlichen und jungen Erwachsenen achten und dessen Entwicklung unterstützen. Die individuellen Empfindungen zu Nähe und Distanz, die Intimsphäre und die persönlichen Schamgrenzen der mir anvertrauten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie die der anderen Vereinsmitglieder werde ich respektieren.

 Ich werde Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bei ihrer Selbstverwirklichung zu angemessenem sozialen Verhalten anderen Menschen gegenüber anleiten. Ich möchte sie zu fairem und respektvollem Verhalten innerhalb und außerhalb der sportlichen Angebote gegenüber Mensch und Tier erziehen und sie zum verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und der Mitwelt anleiten.

 Ich werde sportliche und außersportliche Angebote stets an dem Entwicklungsstand der mir anvertrauten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausrichten und kinder- und jugendgerechte Methoden einsetzen.

 Ich werde stets versuchen, den mir anvertrauten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gerechte Rahmenbedingungen für sportliche und außersportliche Angebote zu schaffen.

 Ich werde das Recht des mir anvertrauten Kindes, Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf körperliche Unversehrtheit achten und keine Form der Gewalt, sei sie physischer, psychischer oder sexualisierter Art ausüben.

 Ich werde dafür Sorge tragen, dass die Regeln der jeweiligen Sportart eingehalten werden. Insbesondere übernehme ich eine positive und aktive Vorbildfunktion im Kampf gegen Doping und Medikamentenmissbrauch sowie gegen jegliche Art von Leistungsmanipulation.

 Ich biete den mir anvertrauten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen für alle sportlichen und außersportlichen Angebote ausreichende Selbst- und Mitbestimmungsmöglichkeiten.

 Ich respektiere die Würde jedes Kindes, Jugendlichen und jungen Erwachsenen und verspreche, alle jungen Menschen, unabhängig ihrer sozialen, ethnischen und kulturellen Herkunft, Weltanschauung, Religion, politischen Überzeugung, sexueller Orientierung, ihres Alters oder Geschlechts, gleich und fair zu behandeln sowie Diskriminierung jeglicher Art sowie antidemokratischem Gedankengut entschieden entgegenzuwirken.

 Ich möchte Vorbild für die mir anvertrauten Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sein, stets die Einhaltung von sportlichen und zwischenmenschlichen Regeln vermitteln und nach den Gesetzen des Fair-Play handeln.

 Ich verpflichte mich einzugreifen, wenn in meinem Umfeld gegen diesen Ehrenkodex verstoßen wird. Ich ziehe im „Konfliktfall“ professionelle fachliche Unterstützung und Hilfe hinzu und informiere die Verantwortlichen auf der Leitungsebene. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen steht dabei an erster Stelle.

 Ich verspreche, dass auch mein Umgang mit erwachsenen Sportlerinnen und Sportlern auf den Werten und Normen dieses Ehrenkodexes basiert.

Durch meine Unterschrift verpflichte ich mich zur Einhaltung dieses Ehrenkodexes.
tutor!
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Re: Der Ehrenkodex (des DJB)

Beitrag von tutor! »

Ergänzend dazu: Ehrenkodex für Trainerinnen und Trainer des DOSB:

Ehrenkodex für Trainerinnen und Trainer im Sport

I. Präambel

Der Ehrenkodex für Trainerinnen und Trainer im deutschen Sport basiert auf dem Prinzip Verantwortung für das Wohl der Sportlerinnen und Sportler. Er ist ein selbstauferlegter Kanon von Pflichten und stellt ein in Worte gefaßtes, traditionell gewachsenes, sittlich angestrebtes und gewissensbestimmtes Standesethos dar. Er ist die immer neu zu prüfende moralische Grundlage für ein eigenbestimmtes berufliches Selbstverständnis im Rahmen unseres freiheitlich-demokratischen Gemeinwesens unter strenger Beachtung der Würde des Menschen und der Bürgerrechte. Er ist ein wesentlicher Bestandteil der Entwicklung einer Berufskultur, die sich der menschlichen Leistung und der Prämisse von Humanität verpflichtet fühlt.

Der Ehrenkodex hat normen- und wertbegründete Orientierungen für die Gesinnung und das Handeln im Bereich des Trainings und Wettkampfes zum Inhalt. Diese Orientierungen sind im Grundsatz an einem "humanen Leistungssport" sowie am Wohl von Kindern und Jugendlichen, an der "mündigen Athletin" und am "mündigen Athleten" ausgerichtet. Die damit verbundenen Verpflichtungen sind von der Überzeugung getragen, daß Leistung und Humanität, Sieg und Moral, Erfolg und persönliches Glück nicht nur miteinander zu vereinbaren sind, sondern sich auch gegenseitig bedingen. Dies bedeutet:
  • Die durch Training zu erreichenden Leistungssteigerungen dürfen nur durch humane Maßnahmen verwirklicht werden.
  • Die Erfolge im Wettkampf sind unter Befolgung der jeweils geltenden Regeln und unter Beachtung des Fairneß-Gebots anzustreben. Dabei gilt:
  • Die Würde des Menschen hat in Training und Wettkampf immer Vorrang!
Vor diesem Hintergrund kommt der pädagogischen Verantwortung der Trainerinnen und Trainer für die ihnen anvertrauten Sportlerinnen und Sportler, insbesondere für die Kinder und Jugendlichen im Sinne einer Erziehung zur Leistung ganz besondere Bedeutung zu.

Der Ehrenkodex und die mit ihm gegebenen Pflichten und Verantwortungen betreffen nicht nur den Umgang der Trainerinnen und Trainer mit den betreffenden Sportlerinnen und Sportlern, sondern auch den gegenseitigen Umgang zwischen ihnen und den fürsorgepflichtigen Eltern, den anderen in das Sportgeschehen eingebundenen Personen wie Ärztinnen und Ärzten, ehren- und hauptamtlichen Funktionärinnen und Funktionären, Kolleginnen und Kollegen, Zuschauerinnen und Zuschauern sowie Vertreterinnen und Vertretern der Medien, Wirtschaft und Politik.

Trainerinnen und Trainer können ihre Pflichten nur dann sinnvoll erfüllen, wenn alle beteiligten Gruppen die Prinzipien des Ehrenkodexes akzeptieren.

Aus diesem Grund dient der Ehrenkodex nicht nur der persönlichen Sicherheit, dem persönlichen Schutz und den sozialen Anforderungen der mit dem Training befaßten Personen. Der Ehrenkodex geht von der Selbstbestimmung des Berufsstandes der Trainerinnen und Trainer im deutschen Sport aus. Er ist wesentlicher Bestandteil der Entwicklung und Festigung einer Berufskultur, die sich der menschlichen Leistung unter der Vorherrschaft der Humanität verpflichtet fühlt. Er leistet deshalb auch einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung eines positiven Selbstbildes von Trainerinnen und Trainern.

Die Verantwortlichen im deutschen Sport verpflichten sich ihrerseits, den Ehrenkodex im Bedarfsfalle in enger Zusammenarbeit mit den Trainerinnen und Trainern weiterzuentwickeln und die Rahmenbedingungen für die praxisnahe Umsetzung dieser ethisch-moralischen Vorgaben zu schaffen. Der Deutsche Sportbund und seine Mitgliedsorganisationen stützen und schützen ihre Trainerinnen und Trainer (sowie alle anderen verantwortlichen Betreuerinnen und Betreuer von Sportlerinnen und Sportlern) bei der Einhaltung dieses Ehrenkodexes.


II. Ehrenkodex

Trainerinnen und Trainer respektieren die Würde der Sportlerinnen und Sportler, die unabhängig von Alter, Geschlecht, sozialer und ethnischer Herkunft, Weltanschauung, Religion, politischer Überzeugung oder wirtschaftlicher Stellung gleich und fair behandelt werden.
Trainerinnen und Trainer bemühen sich, die Anforderungen des Sports in Training und Wettkampf mit den Belastungen des sozialen Umfeldes, insbesondere von Familie, Schule, Ausbildung und Beruf, in Einklang zu bringen.

Trainerinnen und Trainer bemühen sich um ein pädagogisch verantwortliches Handeln:
  • Sie geben an die zu betreuenden Sportlerinnen und Sportler alle wichtigen Informationen zur Entwicklung und Optimierung ihrer Leistung weiter.
  • Sie beziehen die Sportlerinnen und Sportler in Entscheidungen ein, die diese persönlich betreffen.
  • Sie berücksichtigen bei Minderjährigen immer auch die Interessen der Erziehungsberechtigten.
  • Sie fördern die Selbstbestimmung der ihnen anvertrauten Sportlerinnen und Sportler.
  • Sie bemühen sich bei Konflikten um offene, gerechte und humane Lösungen.
  • Sie wenden keine Gewalt gegenüber den ihnen anvertrauten Athletinnen und Athleten an, insbesondere keine sexuelle Gewalt.
  • Sie erziehen zur Eigenverantwortlichkeit und zur Selbständigkeit der Sportlerinnen und Sportler, auch im Hinblick auf deren späteres Leben.
Trainerinnen und Trainer erziehen ihre Sportlerinnen und Sportler darüber hinaus zu sozialem Verhalten in der Trainingsgemeinschaft, zu fairem Verhalten innerhalb und außerhalb des Wettkampfes und zum nötigen Respekt gegenüber allen anderen in das Leistungssportgeschehen eingebundenen Personen und Tieren, zum verantwortlichen Umgang mit der Natur und der Mitwelt.

Das Interesse der Athletinnen und Athleten, ihre Gesundheit, ihr Wohlbefinden und ihr Glück stehen über den Interessen und den Erfolgszielen der Trainerinnen und Trainer sowie der Sportorganisationen. Alle Trainingsmaßnahmen sollen dem Alter, der Erfahrung sowie dem aktuellen physischen und psychischen Zustand der Sportlerinnen und Sportler entsprechen.

Trainerinnen und Trainer verpflichten sich, den Gebrauch verbotener Mittel (Doping) zu unterbinden und Suchtgefahren (Drogen-, Nikotin- und Alkoholmißbrauch) vorzubeugen. Sie werden durch gezielte Aufklärung und Wahrnehmung ihrer Vorbildfunktion negativen Auswüchsen entgegenwirken.

beschlossen vom DSB-Hauptausschuß am 13. Dezember 1997 in Frankfurt/Main
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
piti
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Re: Der Ehrenkodex (des DJB)

Beitrag von piti »

Wer gegen diesen Kodex des DJB verstößt, bekommt keinen Hachidan verliehen,
weder vom DJB noch von der IJF :D

(beschlossen am 17.10.2012 von mir :evil:)
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
HBt.

Gutmensch

Beitrag von HBt. »

Eieiei....
piti hat geschrieben:Wer gegen diesen Kodex des DJB verstößt, bekommt keinen Hachidan verliehen,
weder vom DJB noch von der IJF :D
Ich bringe ein Buch und eine DVD raus, vielleicht kann ich mir dann einen kaufen.

Pit(i),
worauf spielst Du an?
HBt.

Ein Angebot

Beitrag von HBt. »

Noch eine Ergänzung
Wikipedia hat geschrieben: „Die zehn ‚Angebote‘ wurden von keinem Gott erlassen und auch nicht in Stein gemeißelt. Keine ‚dunkle Wolke‘ soll uns auf der Suche nach angemessenen Leitlinien für unser Leben erschrecken, denn Furcht ist selten ein guter Ratgeber. Jedem Einzelnen ist es überlassen, diese Angebote angstfrei und rational zu überprüfen, sie anzunehmen, zu modifizieren oder gänzlich zu verwerfen.“

Die Kurzfassung der Angebote lautet:
Diene weder fremden noch heimischen „Göttern“, sondern dem großen Ideal der Ethik, das Leid in der Welt zu mindern!

Verhalte dich fair gegenüber deinem Nächsten und deinem Fernsten!

Habe keine Angst vor Autoritäten, sondern den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!

Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten – es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale der Humanität durchzusetzen!

Befreie dich von der Unart des Moralisierens!
Trage dazu bei, dass die katastrophalen Bedingungen aufgehoben werden, unter denen Menschen heute verkümmern, und du wirst erstaunt sein, von welch freundlicher, kreativer und liebenswerter Seite sich die vermeintliche „Bestie“ Homo sapiens zeigen kann.

Immunisiere dich nicht gegen Kritik! Ehrliche Kritik ist ein Geschenk, das du nicht abweisen solltest.

Sei dir deiner Sache nicht allzu sicher! Zweifle aber auch am Zweifel! Selbst wenn unser Wissen stets begrenzt und vorläufig ist, solltest du entschieden für das eintreten, von dem du überzeugt bist. Sei dabei aber jederzeit offen für bessere Argumente, denn nur so wird es dir gelingen, den schmalen Grat jenseits von Dogmatismus und Beliebigkeit zu meistern.

Überwinde die Neigung zur Traditionsblindheit, indem du dich gründlich nach allen Seiten hin informierst, bevor du eine Entscheidung triffst!

Genieße dein Leben, denn dir ist höchstwahrscheinlich nur dieses eine gegeben!

Stelle dein Leben in den Dienst einer „größeren Sache“, werde Teil der Tradition derer, die die Welt zu einem besseren, lebenswerteren Ort machen woll(t)en! Eine solche Haltung ist nicht nur ethisch vernünftig, sondern auch das beste Rezept für eine sinnerfüllte Existenz.
Siehe auch ISBN 3-86569-011-4, Manifest des evolutionären Humanismus v. Michael Schmidt-Salomon, Seite 156ff
HBt.

Re: Der Ehrenkodex (des DJB)

Beitrag von HBt. »

Lange Rede kurzer Sinn: Ich halte den Ehrenkodex mittlerweile für unverzichtbar, jeder Judoka (vor allen Dingen als Übungsleiter oder Trainer, auch im Vereinsbreitensport!) sollte ihn kennen und auch unterzeichnen.
tutor!
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Re: Der Ehrenkodex (des DJB)

Beitrag von tutor! »

Ich denke das Thema ist es wert, dass ich einige Ergänzungen dazu mache.

Als zu Beginn der 1990er Jahre der Ostblock zerfiel, wurde mehr und mehr über Trainingsmethoden in den ehemaligen Ostblockländern bekannt, die nicht akzeptabel waren. Viele dieser Methoden sind nicht weiter an die Öffentlichkeit gelangt, einige aber schon. Dann kam der Fall "Pfeifer" (http://de.wikipedia.org/wiki/Karel_Fajfr) und zwang auch den DSB zum Handeln.

In der Folge wurde der von mir oben zitierte Ehrenkodex für Trainerinnen und Trainer formuliert und beschlossen. Er war in erster Linie eine klare Aussage darüber, welches Verhalten der organisierte deutsche Sport von den Trainern erwarten. Die Fachverbände sollten sich dem anschließen.

Der DJB setzte daraufhin in Projekt zur Gewaltprävention im Judo auf. Im Rahmen diese Projekts wurde viel Grundlagenarbeit geleistet, z.B. eine Unterrichtseinheit zur Sensibilisierung der Übungsleiter entwickelt. Es folgte ein bundesweiter Kongress zum Thema "Judo und Gewaltprävention". Am Ende des Projekts wurde eine Resolution des DJB zum Thema formuliert und beschlossen.

Danach riss jedoch die Arbeit ein wenig ab und die Hauptprotagonisten des Projekts starteten die Entwicklung des Programms "Judo spielend lernen". In jüngster Zeit wurde der Faden aber wieder aufgenommen.

Die Dokumentation der Arbeit ist immer noch im Netz verfügbar und kann jederzeit nachgelesen werden.
http://judo-praxis.de/Projekte/Gewaltpr ... ntion.html

Lesenswert ist vor allem das Einführungsreferat von Ralf Pöhler:
http://judo-praxis.de/Artikel/A_Gewaltp ... pr_rp.html
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Re: Der Ehrenkodex (des DJB)

Beitrag von Hofi »

Hi!
Es ist wichtig ihn zu kennen und zu leben. Die Unterschrift alleine ist nichts wert.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
CasimirC
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Re: Der Ehrenkodex (des DJB)

Beitrag von CasimirC »

Ohne das Schriftwerk kritisieren zu wollen: Ich bin davon überzeugt, dass man als Übungseiter auch diesem Ehrenkodex entsprechend arbeiten kann, ohne ihn zu kennen oder zu unterzeichnen.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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Re: Der Ehrenkodex (des DJB)

Beitrag von piti »

@Hofi schrieb:
Es ist wichtig ihn zu kennen und zu leben. Die Unterschrift alleine ist nichts wert.
Wie wahr..........
Ist ja nur Papier ... und ein Ehrenkodex verzichtet explizit auf Paragraphen. Er ist freiwillig, stellt einen Leitfaden dar und wird in dieser Form von niemandem überwacht oder kontrolliert.

@tutor verweist auf den Fall Pfeifer.
Aber warum nicht beim Judo bleiben. Judosport mit seinen hohen moralischen und ethischen
Ansprüchen?
http://www.focus.de/panorama/welt/paedo ... 68696.html

Was ist, wenn ein Judoka gegen diesen Kodex verstößt, bekommt er dann seine verliehenen Dane aberkannt?

Gruß, Pit
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Re: Der Ehrenkodex (des DJB)

Beitrag von CasimirC »

Also mir kam o.g. Ehrenkodex des DJB erstmals in die Finger, just als dieser Fall in der Presse große Wellen geschlagen hatte.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
tutor!
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Re: Der Ehrenkodex (des DJB)

Beitrag von tutor! »

piti hat geschrieben:@tutor verweist auf den Fall Pfeifer.
Aber warum nicht beim Judo bleiben. Judosport mit seinen hohen moralischen und ethischen
Ansprüchen?
http://www.focus.de/panorama/welt/paedo ... 68696.html

Was ist, wenn ein Judoka gegen diesen Kodex verstößt, bekommt er dann seine verliehenen Dane aberkannt?t
Ich hatte auf Pfeiffer verwiesen, weil der Fall damals durch die Schlagzeilen den Anstoß für den DSB gegeben hat, in dessen Folge überhaupt erst über Ehrenkodex für Trainer im Sport nachgedacht wurde.

Mir sind aus dem Judo eine Reihe weiterer, ähnliche Fälle bekannt, die aber nicht so öffentlich wurden. Was die Haltung des DJB betrifft, bitte ich auf der oben verlinkten Projektseite nachzulesen. Das ist zwar viel Text, aber Voraussetzung für eine seriöse Diskussion. Die dort verlinkte Resolution wurde übrigens von der MV des DJB einstimmig beschlossen, aber wie so oft kann der DJB nur Anstöße geben, umsetzen, z.B. in der Trainerausbildung müssen die Landesverbände.

Die Einhaltung eines Ehrenkodex kann zum Bestandteil eines Arbeitsvertrages gemacht werden und damit im Falle eines Verstoßes ein Kündigungsgrund sein. Unabhängig davon können sämtliche in den Satzungen festgehaltene Strafen verhängt werden, z.B. Lizenzentzug.
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HBt.

Re: Der Ehrenkodex (des DJB)

Beitrag von HBt. »

Meine Formulierung "und auch" impliziert das man sich zum Kodex bekennt und ihn lebt.


In Niedersachsen wird (lt. MvdB) kein Mitarbeiter ohne Unterzeichnung des Ehrenkodexes eingestellt. Sein* Appell, es auf unterster Ebene gleichzutun, unterstütze ich.

*MvdB, NJV
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