Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

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Hofi
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Hofi »

Hi!
Ich war durch meine Tätigkeit, die hauptsächlich bei den Jungs, liegt irgendwie zu sehr darauf fokussiert. Zumal es für den von mir erwähnten Vizemeister ein ebensolches Ergebnis beim ega-Pokal gab. Insofern danke an judofloh für den Hinweis.
Aber damit weg von den Personen.
Und wie heißt es so schön: Wer Ippon wirft hat recht. Oder in diesem Fall: Wer den Kämpfer aufstellt, der Ippon wirft, hat recht.
Insofern bitte ich die Kritiker der Entscheidung des LT meine zwei oben stehenden Fragen zu beantworten.
Bis dann
Hofi
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Shinbashi
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Shinbashi »

Ich nehme mal die Meinungen mal so zur Kenntnis. Es gibt sicher auch Talente mit 9 Jahren, die bei U14 in kleinen Gewichtsklassen gute Chancen hätten.
Also lasst sie doch starten!

Merkt hier eigentlich noch Jemand was ??? :BangHead :BangHead :BangHead
Es geht um KINDER - nicht um Hochleistungsathleten die die Olympiaqualifikation schaffen müssen.
Gab es mal nicht die These, daß _richtiges_ Judo erst ab 14 / 15 erlernt und angewendet werden kann?
Wie viele solcher kleinen "Zirkuspferdchen" gab und gibt es, die von Turnier zu Turnier und Sieg zu Sieg getrieben wurden
und dann mit 16/17 ausgebrannt waren und aufhörten ? Muß das alles sein?
Gruß
Shinbashi

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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von pmhausen »

Tja ...

Ist Shiai ein Mittel oder das Ziel?

Da war doch was ... stand bei so 'nem ollen Japaner ... :BangHead

Gruß,
Patrick
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Shinbashi
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Shinbashi »

ausKA hat geschrieben:Wenn Shinbashi von einem "Schätzchen" ohne nachgewiesene Qualifikation spricht, dann muss man den Forumsteilnehmern auch einige Fakten zukommen lassen. Das Schätzchen war 1. auf dem Bezirk, wollte auch auf der Badischen antreten (und diese nicht einfach per "gesetzt sein" überspringen, durfte dann halt nicht) und ist auf der Süddeutschen am Wochenende
*** mal eben 1. geworden ***.
Schätzchen war in diesem Jahr darüber hinaus 1. bei der offenen BeWüU13, 1. beim Baden-Württembergischen Nachwuchsvielseitigkeitsturnier in Backnang, 1. beim Internationaler Ega-Pokal U13 in Erfurt.
Ich glaube, dies wirft ein etwas anderes Licht auf die hier diskutierte Fragestellung.
................
Auch den deftigen Unterton gegen den Landestrainer kann ich persönlich nicht verstehen.
Wer also Erfolg hat - hat automatisch Recht. Interessante Sicht. Da kommt mir doch gleich der Vergleich mit dem Autofahren in den Sinn: Es gibt 14-Jährige, die ganz gut Auto fahren können. Also lasst sie doch fahren.
@ausKA: du kennst die Satzung des BJV und die Wettkampfordnung? Da steht eindeutig: der älteste Jahrgang der U12 darf bei entsprechender Qualifikation bei den U14 Meisterschaften starten. Also wäre das Kind auch auf Bezirksebene nicht startberechtigt gewesen! Da kann es so gut sein wie es will.

Der "deftige Ton" richtet sich nicht ausschließlich gegen den LT, sondern gegen alle Verantwortlichen!
Das schon bei den unter 14jährigen abgeworben werden muß, erschließt sich mir nicht.
Wie schon erwähnt, wurde Eltern nahegelegt, ihr Kind beim Verein XY anzumelden, wenn es an Trainingslagern teilnehmen und mal zum Kader gehören will.
Zuletzt geändert von Shinbashi am 24.10.2011, 22:31, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß
Shinbashi

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Shinbashi
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Shinbashi »

Hofi hat geschrieben:Hi!
zwei Fragen:
1. Was ist an dem "Urteil" des Jugendtages "salomonisch"? Gab es irgendein entgegenkommen für das Kind für den Entzug des ihm zuvor ausnahmsweise gewährten Startrechtes? Denn letztlich wurde ihm die Möglichkeit, sich auf die Süddeutsche sportlich zu qualifizieren, durch den JT genommen. Der LT hat ihn daraufhin gesetzt.
2. Ist der Jugendtag für die Entscheidung über ein einzelnes Startrecht überhaupt zuständig?
Halte ich für schwierig. Beispiel: Kämpfer ist bei LM auf DJB-Maßnahme, LT gibt ihm daraufhin Startplatz für Süddeutsche, JT will ihm das verweigern. Oder Kämpfer scheidet bei LM vorzeitig aus, JT will LT verpflichten, den Kämpfer trotz ausscheiden zu nominieren.
zu 1. ich fand die Regelung weise, da besagtes Kind 2012 regulär bei den U14 starten darf. (was ja völlig ausreichend ist)
Es hatte sich mächtig Widerstand und Ärger aufgestaut, dem so erstmal der Wind aus dem Segel genommen wurde.
Dann kommen die Verantwortlichen mit den DJB-Regeln und lassen starten. Also dem "Widerstand" den Mittelfinger gezeigt.
Ob das friedensstiftend und notwendig war?
zu 2. kann ich nichts sagen.
Gruß
Shinbashi

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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von ausKA »

***Änderung:*** Nachfolgendes bezieht sich nicht auf den letzten Kommentar von Shinbashi (der war ja tatsächlich sachlich, sorry). Unsere beiden Beiträge sind gleichzeitig entstanden. Deshalb gilt Nachfolgendes für den ganzen Vorlauf auf den letzten zwei Seiten:

Der Faden fing mit einer interessanten Rechtsfrage an. Diese wurde scheinbar hinreichend geklärt. Wenn Shinbashi dann jetzt den Bogen zu allgemeinen Altersaspekten spannen will (Alter für Wettkämpfe, evtl. je auch für Gürtel-/Danprüfungen, für SV ...), dann sollte das vom konkreten Fall eines unglücklicherweise in die Schußlinie geratenen Mädchens abgekoppelt werden und in einem sinnvoll betitelten neuen Faden zur Diskussion gestellt werden.
Ich schließe mich allerdings dem Eindruck von Uwe23 an "dass da wieder ein ganz anderer Streit auf dem Rücken eines Kindes ausgetragen wird." (Sorry Admin, kein forumsgerechter Zitatausweis - ich mach mich da demnächst mal kundig in der FAQ) und die rechtliche Frage nur der Aufhänger war. Shinbashi schildert den Fall absolut unzureichend, einseitig, von der Ferne (Greffern->Heidelberg) und vom Hörensagen betrachtet. Die Forumsteilnehmer haben so (wenn nicht zufällig aus Baden kommend und mit dem Fall, dem Kind, dem Trainingskonzept etc. vertraut) keine vernünftige Chance, sinnvoll gemeinsam voran zu kommen. Und dies ist ja vermutlich Zweck des Forums...
Egal ob geklärte Rechtsfrage oder persönlicher Grummel: Ich rege hiermit an, den Faden zu schließen!
Viele Grüße ausKA
tutor!
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von tutor! »

Das eigentliche Problem scheint mir doch darin zu liegen, dass der Badische Judo-Verband eine andere Altersklasseneinteilung hat wie der DJB. Anders ist es nicht zu erklären, dass ein Kind nicht bei einer badischen Meisterschaft U14 starten darf, jedoch ein Start nach DJB-Regelungen möglich wäre.

Vielleicht wäre es an der Zeit, dass man sich in Baden einmal Gedanken darüber macht, ob dies mit der DJB-Satzung, nach der die DJB-Regelungen von den Landesverbänden übernommen werden müssen, vereinbar ist. Ich bin da ziemlich skeptisch...
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Fritz
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Fritz »

tutor! hat geschrieben:Das eigentliche Problem scheint mir doch darin zu liegen, dass der Badische Judo-Verband eine andere Altersklasseneinteilung hat wie der DJB. Anders ist es nicht zu erklären, dass ein Kind nicht bei einer badischen Meisterschaft U14 starten darf, jedoch ein Start nach DJB-Regelungen möglich wäre.
Wenn das Kind zum jüngeren Jahrgang der U12 gehört, dann wird es max 10 Jahre sein.
Regulär würde es nach DJB-Einteilung damit in die U11 gehören und nicht in die U14.
Shinbashi hat geschrieben:Es gibt 14-Jährige, die ganz gut Auto fahren können. Also lasst sie doch fahren.
Hey es gibt Motorrad-Sportler, die sind 6, 7 Jahre alt. Die 11jährige Tochter eines Vereinskameraden ist
wohl in ihrem Urlaub am Strand auch nett mit dem Auto ihres Vaters rumgedüst...
Abgesehen davon: Der Trend geht doch schon dahin: Führerschein mit 17, Moped mit 16.
Traktorfahren geht auf dem Lande schon mit 14.

Wir hatten in meinem Altverein auch mal nen Bengel, den haben wir, sooft wir konnten,
eine Alters- und/oder ne Gewichtsklasse höher starten lassen - warum? Weil es sonst unfair den
gleichaltrigen und gleichgewichtigen Kindern gegenüber gewesen wäre (und nicht im mindesten eine
Herausforderung für unser Kerlchen gewesen wäre, der hätte sie einfach nur "zerlegt").
Der Junge war halt eine Ausnahme und für Ausnahmen sollte man schon in der Lage sein,
von bestimmten Regeln Ausnahmen zuzulassen...
Denn genau das ist unsere "deutsche Krankheit": Sobald es ein Gesetz, eine Ordnung, eine Regel oder Vorschrift gibt, wird
am liebsten sklavisch dran festgehalten - der Sinn, die Voraussetzungen, welche zur der jeweiligen "Verordnung"
geführt haben, wird vergessen und es wird eifersüchtig drauf geachtet, daß sich auch ja alle dran halten, so unsinnig die "Verordnung"
im jeweiligen Fall auch immer sein mag.

Hey, was ist der Sinn der Altersklassen? Einerseits, daß die Jüngeren noch nicht gehebelt und gewürgt werden,
andererseits, daß sie die Chance haben mal 'nen Kampf zu gewinnen, weil sie auf in etwa ähnlich erfahrene Sportler
treffen...
Und was ist geschehen: Jemanden, der offensichtlich talentiert ist, wird ermöglicht, eine AK höher zu kämpfen.
Ist es "unfair" den Älteren gegenüber? - nein.
Ist es gefährlich der Jüngeren gegenüber? - Ist sie talentiert, trainiert sie sicherlich schon mit Älteren, also ist die Hebelei sicherlich
kein Problem für sie, also - nein.
Anstelle sich zu freuen, daß es mal wieder eine Ausnahme-Kämpferin gibt, und zuzusehen, daß diese kämpfen kann, werden
ihr Knüppel in den Weg geschmissen. Typisch deutsch halt...
Es geht um KINDER - nicht um Hochleistungsathleten die die Olympiaqualifikation schaffen müssen.
Gab es mal nicht die These, daß _richtiges_ Judo erst ab 14 / 15 erlernt und angewendet werden kann?
Wie viele solcher kleinen "Zirkuspferdchen" gab und gibt es, die von Turnier zu Turnier und Sieg zu Sieg getrieben wurden
und dann mit 16/17 ausgebrannt waren und aufhörten? Muß das alles sein?
Ja und es geht wohl um Kinderwettkämpfe.
Sprich letztendlich um Randoris mit KaRis auf der Matte.

Und wenn das Mädel auf diese Art reichlich Randori machen kann, besteht vielleicht nicht der Drang, daß sie sich zu einem
"Stützpunkt"-Verein abwerben läßt - wo es dann diese tollen Trainings-Lager-Randoris usw. gibt, um mal das
Nebenthema anzusprechen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Holger König
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Holger König »

Wenn ich in geistigen Auge die Kinder und Jugendlichen, die über die Jahre in meinem Verein kennengelernt habe, in einer Reihe aufstelle, dann gibt es da 13jährige, bei denen es keiner merken würde, wenn die als 17jährige bei einem für Jugendliche offenen Turnier von Erwachsenen "untergemogelt" würden und andererseits 16-17jährige, die von Aussehen und Statur noch als 12-13jährige durchgehen würden.
Deshalb sollte man mit Öffnungsklauseln beim Alter immer Augenmaß waren, damit ein Teilnehmerfeld von Größe und Kraft der an einem Wettkampf teilnehmenden Judoka einigermaßen gleichmäßig ist.
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von fighter111 »

Hallo allerseits,

da in unserem Verein der Cheftrainer auch ein Landestrainer ist, würde ich gerne mal was dazufügen.
Habe mich mit ihm schon mehrmals unterhalten, da auch er U11er mit Sondergenehmigung in der U14 starten lässt.
Dabei handelt es sich aber um Kämpfer, die in der u11 absolut keine Gegner haben und dort ehr oder weniger alles platt machen (sorry für das harte Wort, trifft aber zu....).

Dazu auch das Thema "Abwerben". Soweit ich das sehe, wird bei den Nominierungen z.B. für den Landeskader auch auf den Heimatverein geschaut, was dieser bieten kann und wie die Entwicklungsmöglichkeiten dort sind. Es gibt ja, sagen wir mal, Vereine, die Judo als spielerischen Sport betreiben und andere, die wirklich hartes Wettkampftraining anbieten. Wenn nun ein Talent in einem solchen "spielerischen" Verein (nicht negativ gemeint !!) ist und die Aussichten dort längerfristig für die Förderung des Talents nicht wirklich gut sind, dann finde ich den Hinweis eines Landestrainers, evtl. an einen Wechsel zu denken, nicht verkehrt, wäre natürlich unglücklich, wenn der geographisch nächste Verein der des LT ist.

Gruß an alle
Fighter111
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Anfänger »

Hallo,

wenn ich jetzt von unserem Landesverband ausgehe - ist in Ausnahmefällen (Landestrainer bzw. Jugendleitung entscheidet) ein Start des letzten Jahrganges U11 (das würde in diesem Fall passen) ab den Einzelmeisterschaften der U14 im Herbst möglich und wird in leichten Gewichtsklassen auch praktiziert. Zwar gibt es nicht immer diese Überflieger wie in diesem Fall, aber es gibt wirklich erfolgreiche noch-U11er, die sich mal nicht mehr zurücknehmen müssen, wie in ihrer eigenen Altersklasse. Daher kann ich das nur befürworten und empfinde in BaWü das Problem eigentlich nur mit der U12er-Klasse.
Bei uns wären der jüngere Jahrgang U12 schon der letzte Jahrgang U11 und daher mit Ausnahmegenehmigung startberechtigt, der ältere Jahrgang U12 wäre bei uns schon erster Jahrgang U14. In BaWü gibt es anscheinend nicht 3 Jahrgänge U14, sondern nur 2 - korrigiert mich bitte.

Und nochmal zu diesem speziellen Fall - ich selbst war an diesem Tag nicht dort, weiß aber von Zuschauern, die begeistert von dem Können des "Schätzchen" waren und mir davon gleich erzählt haben - daher war die Entscheidung des Landestrainers wohl 100%ig richtig.

Gruß Anfänger
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Hofi
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Hofi »

@ fighter: Ja, es gibt unterschiedliche Vereine. Aber das Problem mit einem solchen Hinweis ist doch, dass man dem kleinen Verein durch das Abziehen dieser Talente die Entwicklungsmöglichkeit abschneidet. Wenn sich ein Kind dort nicht ausreichend gefördert fühlt, wird es automatisch wechseln. Natürlich müssen solche Talente regelmäßig in den Stützpunkt und zu Lehrgängen. Aber sie müssen das dort erlernte auch zuück in den Heimatverein auf die Matte tragen und dort als Ansporn für andere dort Tainierende dienen.
Fordert man jeden starken Kämpfer, der aus einem solchen Kleinverein kommt, sofort zum Wechsel auf, kann dort nie etwas entstehen.
Bis dann
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katana
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von katana »

Fordert man jeden starken Kämpfer, der aus einem solchen Kleinverein kommt, sofort zum Wechsel auf, kann dort nie etwas entstehen.
So ist es,
warum aber wird es dann gemacht ?
...ich gebe die Antwort selbst,... ;)
...weil Stützpunkte, Leistungszentren und bezahlte Trainer Erfolge vorweisen müssen...
...und die Kosten durch Mitglieder gedeckt werden müssen...
...und es blamabel ist, wenn die Judoka von Sportschulen und Leistungsstützpunkten von Judoka aus "Provinzvereinen" mit
"schlechteren ;) Trainern und schlechteren ;) Trainingsbedingungen" chancenlos vermöbelt werden. :oops:

...und nein, es sind keine Einzelfälle. Die Abwerbungen finden gezielt, organisiert, i.d.R. hinter dem Rücken der
Vorstände und Trainer des Heimvereins statt.
Es werden auch ohne Scheu Vereinbarungen (sofern vorhanden) gebrochen, wenn die Medaillen in Gefahr sind.
Stichwort Mannschaftseinsätze.

Ist aber o T
KK
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Andystallone »

Hallo Sportsfreunde, da ich mit diesem Thema sehr wohl bekannt bin, muss ich euch etwas näher aufklären.

Zuerst mal an ausKa. Schön das du weißt, welche Sportlerin gemeint ist. Ob sie gut oder schlecht ist, die Regeln gelten für alle. Ich kann keinen C-Jugend-Fussballer in der A-Jugend einsetzen. Du solltest vielleicht mal den Jugendschutz das BJV durchlesen. Das Mädchen ist gut, das wissen wir alle und aber auch deshalb sind Regeln Satzungen und Ordnungen einzuhalten. Alles nach seiner Zeit und jeder in seinem Jahrgang. Das Mädchen hatte weder auf der U14 noch auf der BW U13 ein Startrecht. U14 darf laut Ordnungen nur der ältere JG starten, also diese Jahr JG 2000. Dieses Mädchen ist aber JG 2001. Also keines falls startberechtigt. Genauso galt dieses Startverbot auf der BW U13. Diese BW ist ein ausgeschriebenes Jahrgangsturnier und es sind keine Ausnahmen zulässig. BW U13 ist der jüngste Jahrgang eben dann 2000 zugelassen. Da kann es keine Ausnahmen geben. Zu dem Start bei U14 ist in Baden BJV nur der älter JG also 2000 zugelassen und das auch nur wenn Qualifikationen bei der U12 und bei der BW U13 Platz 1-3 vorlagen. So steht es geschrieben beim BJV Satzungen und Ordnungen 1.3 Regelung des Sportverkehrs. Nachdem ich Protest eingelegt hatte, dieses Mädchen auf der Badischen U14 starten zu lassen, wurde sie gesperrt. Komischerweise erschien sie aber dann doch auf der Süddeutschen U14 und das ohne Qualifikation auf der Badischen. Nachdem der Rechtsausschuss des BJV auf meine Email schrieb, dass die Ordnungen und Satzungen in jedem Fall einzuhalten sind, wurde eben beschlossen, sie nicht auf der Badischen starten zu lassen.
Diese Mädchen hat Ende 2010 den Verein gewechselt und genau dahin, wo die Jugendreferenten trainieren. Komischerweise hatte dieses Mädchen auch keine Sperre von 3 Monaten einzuhalten. Ende Oktober 2010 startet sie noch für den alten Verein und Anfang Dezember 2010 für den neuen wo die beiden Landestrainer tätig sind. Komisch da geht alles.... Disskusion hin oder her... Das Mädchen ist zu jung BJ2001 für U13 und U14 zumindest noch dieses Jahr. Das hat mit gut oder schlecht nix zu tun. Wir haben Jahrgänge 2000 auf der U14 zu Hause gelassen, weil wir nicht den Satzungen entsprechen. Aber woanders gehts halt doch...lg
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Shinbashi
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Shinbashi »

Anfänger hat geschrieben:Und nochmal zu diesem speziellen Fall - ich selbst war an diesem Tag nicht dort, weiß aber von Zuschauern, die begeistert von dem Können des "Schätzchen" waren und mir davon gleich erzählt haben - daher war die Entscheidung des Landestrainers wohl 100%ig richtig.
Ohne Rosa Brille sieht man: Seoi-Nage tief und schnell angesetzt, dass manche überrascht auf den Kopf gestellt werden oder O-Uchi / Ko-Uchi Gari inkl. Jackenzerren und "Aufreißen". ( Tom.H. würden sich die Haare stellen, wenn er welche hätte. [ sorry Tom, scnr ])
Wenn DAS großes Judo ist, das manche zu Tränen rührt, braucht man sich um Judo in Deutschland keine Sorgen machen.

Ich spinne den Faden mal weiter: Jetzt wird irgendein schlummerndes Talent, das sich noch entwickeln will von so einem "Kampfzwerg" plattgemacht.
Kommt aber durch die 2.Plätze evtl. doch mal in den Fokus vom Verband. Veilleicht sogar eine Trainingseinheit im Stützpunkt.
Dann erfährt es von den Praktiken (Satzung auslegen, Abwerben, Starterlisten manipulieren etc. )
Was passiert? Kind & Eltern sind frustriert und ein paar Mitglieder im kleinen Dorfverein weniger.

Da wir alle enorme Zuwächse an Mitgliedern haben und unsere Nationalkader U17 / U20 jedes Turnier souverän gewinnen und wir die Gewichtsklassen doppelt und dreifach besetzen können, erlauben wir uns diesen Luxus.
Gruß
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von tutor! »

Ich stelle mir gerade mal vor, was wohl das betroffene Kind - gerade 10 Jahre alt - empfinden dürfte, wenn es derartige Kommentare über das gezeigte Judo zu lesen bekäme.

Es geht hier um die Einhaltung von Satzung und Ordnung, aber bitte nicht um die Leistungen des Kindes oder seine Art Judo zu machen. Ich bitte daher am Thema zu bleiben, ansonsten werde ich alle Beiträge, die sich mit dem Judo des Kindes befassen, löschen.

Danke.
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Anfänger »

Shinbashi hat geschrieben:
Anfänger hat geschrieben:Und nochmal zu diesem speziellen Fall - ich selbst war an diesem Tag nicht dort, weiß aber von Zuschauern, die begeistert von dem Können des "Schätzchen" waren und mir davon gleich erzählt haben - daher war die Entscheidung des Landestrainers wohl 100%ig richtig.
Ohne Rosa Brille sieht man: Seoi-Nage tief und schnell angesetzt, dass manche überrascht auf den Kopf gestellt werden oder O-Uchi / Ko-Uchi Gari inkl. Jackenzerren und "Aufreißen". ( Tom.H. würden sich die Haare stellen, wenn er welche hätte. [ sorry Tom, scnr ])
Wenn DAS großes Judo ist, das manche zu Tränen rührt, braucht man sich um Judo in Deutschland keine Sorgen machen.

Ich spinne den Faden mal weiter: Jetzt wird irgendein schlummerndes Talent, das sich noch entwickeln will, von so einem "Kampfzwerg" plattgemacht.
Kommt aber durch die 2.Plätze evtl. doch mal in den Fokus vom Verband. Veilleicht sogar eine Trainingseinheit im Stützpunkt.
Dann erfährt es von den Praktiken (Satzung auslegen, Abwerben, Starterlisten manipulieren etc. )
Was passiert? Kind & Eltern sind frustriert und ein paar Mitglieder im kleinen Dorfverein weniger.

Da wir alle enorme Zuwächse an Mitgliedern haben und unsere Nationalkader U17 / U20 jedes Turnier souverän gewinnen und wir die Gewichtsklassen doppelt und dreifach besetzen können, erlauben wir uns diesen Luxus.
Hi Shinbashi,
ich wollte damit nur sagen, dass es von der Seite der Qualifikationsfähigkeit anscheinend gepasst hätte, wenn sie hätte starten können. Ich habe wie gesagt die Kämpfe nicht gesehen, da es ja aber genügend Kampfrichter gab, wären doch nicht passende Techniken geahndet worden.

Die schlummernden Talente gibt es doch wohl eher in der U12 und "Plattmachen" finde ich jetzt nicht so prickelnd. Vielleicht hat das Kind jetzt auch mal die Möglichkeit zu lernen, wie verlieren ist, denn das können die "Überflieger" ja nicht so häufig üben. Den Rest mit den Starterlisten manipulieren habe ich nicht verstanden.

Ich habe jetzt nicht ganz mitbekommen, ob durch das Setzen jemand anderem ein Schaden entstanden ist. Durfte aus diesem Grund ein anderes Kind nicht starten? Denn das wäre meiner Ansicht nach verkehrt gewesen.

Ich bin der absolute Verfechter von Dorfvereinen, kenne die Umstände in Baden oder Württemberg nicht, aber auch unser Verein "leidet" unter Abwerbepraktiken größerer Vereine. Das war ja aber nicht der ursprüngliche Faden.

Gruß Anfänger
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Shinbashi »

@tutor! Manchmal ist eine kritische Sicht von außen hilfreich, wenn man selbst vom direkten Umfeld in den höchsten Tönen gepriesen wird.

Aber ich habe es zu Kenntnis genommen und werde hart am Thema bleiben.
Gruß
Shinbashi

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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von tutor! »

Shinbashi hat geschrieben:@tutor! Manchmal ist eine kritische Sicht von außen hilfreich, wenn man selbst vom direkten Umfeld in den höchsten Tönen gepriesen wird.
Durchaus, aber nicht, wenn man 10 Jahre alt ist und die Äußerungen von unbekannter Seite im Internet verbreitet werden....

Ansonsten habe ich rein sachlich drei Anmerkungen:

in meiner Kindheit gab es nur zwei Altersklassen in der Jugend. Die jüngste begann in dem Jahr, in dem man 9 Jahre alt wurde und endete in dem Jahr, indem man 14 Jahre alt wurde. Es hat niemandem geschadet, dass so viele Jahrgänge zusammen waren, weil es ja auch Gewichtsklassen gab. Die vielen Altersklassen wurden erst eingeführt, nachdem die Starterfelder immer größer wurden. Wir mussten einfach Geduld haben und lernen, dass Erfolge ihre Zeit dauern.

Baden hat im Vergleich zum DJB - wie ich oben schon schrieb - andere Alterklasseneinteilungen. Der Badische Verband sollte aus meiner Sicht schnellstmöglich die DJB-Ordnungen übernehmen, es sei denn, er kann nachweisen, dass die Verantwortlichen beim DJB (=in allen anderen Landesverbänden) inkompetent sind, oder dass die badischen Kinder physisch und psychisch retardiert (=entwicklungsverzögert) sind und von daher ein Sonderweg erforderlich sei.

Kinder, die in sehr jungen Jahren als Supertalente gelten, verschwinden in der Tat oft wieder in der Versenkung. Das kann vielerlei Gründe haben. Oft ist es ein Erwartungsdruck des Umfeldes, den die Kinder irgendwann nicht mehr aushalten wollen oder können. Wie dem auch sei: Diese Supertalente sind wichtig, weil sie für die anderen, die in jungen Jahren noch nicht so erfolgreich sind und viel, viel weniger Druck haben, die Meßlatte hochhängen. Diese anderen können an den Supertalenten wachsen, sich an ihnen orientieren und sich quasi an sie heranarbeiten. Am Ende sind es dann oft die "Jäger", die wirklich gut und erfolgreich werden, aber sie würden es nicht, wenn sie niemanden vor sich hätten, den es zu erreichen und schließlich zu übertreffen gilt. Wer das Gesamtsystem vor Augen hat, muss auch diese Dinge wissen und Einbeziehen.
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Re: Umgehung der eigenen Satzung / Ordnung

Beitrag von Hofi »

Uwe 23 hat geschrieben:Ich denke daraus kann man es lesen, wenn der Landestrainer es entsprechend abgestimmt hat.

DJB-WKO Altersklassen:
3.1.3 Für offizielle internationale und nationale Veranstaltungen können der/die Bundes-jugendleiter/in bzw. der/die Sportreferent/in Ausnahmen zulassen.
Für die Gruppenebene gilt dann entsprechendes denke ich.
Hi!
Ich denke zum Beitrag von Andystallone hat Uwe23 das erforderliche gesagt. Unter Umständen ist das ein 2001er Kind gemäß DJB-WKO in der U14 startberechtigt. Ich gehe mal davon aus, dass der LT sich an diese Vorschrift gehalten hat, andernfalls hätten die KR vor Ort das Kind nicht über die Waage gelassen.
Der Landesverband benennt gegenüber dem Gruppenkoordinator seine Starter. Ich weiß von mindestens zwei Startern aus Bayern, die als Nachrücker bei den Süddeutschen gestartet sind, weil die eigentlich qualifizierten nicht da waren und deshalb die von der Verbandsjugendleitung als startberechtigt gemeldet wurden. Wo ist das Problem, wenn ein LT ein Kind für einen ja wohl unbestritten freien Startplatz meldet, das nach DJB-WKO auf dieser Meisterschaft startberechtigt ist. Zumal dieses Kind seine Fähigkeiten, in dieser Altersklasse zu bestehen ja wohl eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Ich frage mich eher, was die Motivation ist, einem solchen Kind das Startrecht verweigern zu wollen. Angst, die eigenen Kämpfer könnten gegen das Kind verlieren? Ärger, weil es den eigenen Verein verlassen hat?
Ihr habt JG 2000 bei U14-Meisterschaften zu Hause gelassen, weil das nich den badischen Ordnungen entspricht? Da würde ich dann doch mal darauf hinarbeiten, dass man diese Ordnungen den Altersklassen des Dachverbandes (und allen anderen Landesverbänden) anpasst.
Es kann keine Ausnahmen in den Regeln des badischen Verbandes geben? Ordnungen sind dazu da, den Vereinen und den Sportlern zu dienen, nicht sie zu beherrschen.
Bis dann
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