"Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
tutor!
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von tutor! »

Ich habe heute mit einem langjährigen Freund aus der DJB-Führung gesprochen und muss sagen, dass mich seine Argumente überzeugt haben:

Das Problem (genauer: die Probleme)

Im Bereich der Doping-Bekämpfung müssen die Maßnahmen, die der DJB bei Verstößen ergreift, auch gerichtsfest sein. Das versteht sich eigentlich von selbst, aber es hat noch eine zusätzliche Brisanz, weil dem DJB bei mangelhafter Dopingbekämpfung die Streichung/Rückforderung von Zuschüssen drohen kann. Uwe23 hat es bereits beschrieben. Wir können davon ausgehen, dass bei Dopingvergehen die juristischen Anstrengungen Betroffener um an einer Konsequenz vorbei zu kommen enorm sein werden, so dass die rechtliche Absicherung absolut wasserdicht sein muss.

Der Weg zu dieser Absicherung für den Verband führt fast unweigerlich zu einer verbindlichen expliziten Erklärung der Sportler, dass sie sich den Anti-Doping-Bestimmungen unterwerfen. Jede andere Form wäre rechtlich schwächer...

Im Bereich Datenschutz besteht das Problem, dass personenbezogene Daten nur verarbeitet werden dürfen, wenn ein Einverständnis der Betroffenen vorliegt. Besonders sensibel sind hier die Veröffentlichung von Meldelisten, Wettkampflisten, Ergebnissen und Fotos. Liegt kein Einverständnis vor, muss geprüft werden, ob das Interesse der Öffentlichkeit an Information oder das Recht des Einzelnen auf Informationelle Selbstbestimmung höher zu bewerten ist. Das kann schwierig sein, vor allem, weil es dabei auf die besondern Umstände des Einzelfalls ankommt.

Nun tauchen zwei Fragen auf:
  • wie geben die Sportler die Erklärungen ab?
  • wie führt der DJB im Streitfall einen Nachweis?
Der erste Punkt macht vor allem bei Minderjährigen Probleme. Hier müssen die Eltern die Erklärung abgeben. Nun können sich aber Familienverhältnisse ändern: Eltern trennen sich, die Jugendlichen werden volljährig. Von daher müssen die Erklärungen von Zeit zu Zeit aktualisiert werden. Alles andere ist juristisch nicht haltbar. Hinzu kommt noch, dass sich die Bestimmungen mitunter ändern und eine pauschale Zustimmung auf die "jeweils aktuelle Fassung" nicht wirklich dicht ist.

Was aber in einem Streitfall. Ich hatte den Gedanken, die Erklärung (zum Datenschutz) in den Judopass aufzunehmen. Das würde aber leider nicht gehen, denn der Judopass ist Eigentum des Sportlers - und sollte der DJB oder ein LV nachweisen müssen, dass eine Erklärung zum Datenschutz oder zur Anerkennung der Anti-Doping-Richtlinien erteilt worden ist, hat er keinen Zugriff auf den Judopass, sondern kann sich nur auf Unterlagen stützen, die auch tatsächlich beim Verband vorliegen.

Zur Finanzierung wurde mir versichert, dass lediglich die entstehenden Verwaltungskosten umgelegt werden sollen. Da ich meinen Gesprächspartner seit sehr, sehr langer Zeit kenne, halte ich das für ausgesprochen glaubwürdig.

Auf meinen Einwand, warum dies nicht aus den Jahressichtmarken finanziert wird (die dafür leicht erhöht werden müssten), kam das Argument, dass man mit diese Kosten keine Nicht-Wettkämpfer belasten möchte. Das Argument ist auch nicht wirklich zu widerlegen....

Was bleibt? Das Datenschutzproblem für die jüngeren Altersklassen als die U17 muss auch noch irgendwie gelöst werden. Darauf hatte ich aber oben schon hingewiesen.
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von rcs »

Meiner Meinung nach: Geldschneiderei zu Lasten des Mitgliedes. :alright
Ein neuer „Judo Pass“ ist nicht erforderlich. Wenn „Neuauflagen“ gedruckt werden, dann in alter Form mit einem Zusatzblatt, daß der Passinhaber die jeweils geltenden Antidopingbestimmungen rechtsverbindlich anerkennt!
Bei bereits ausgestellten Pässen genügt ein entsprechend eingefügtes Blatt.
Fertig ist die Laube und der Judoka ist -genauso wie der Verband- abgesichert.
Kosten: minimal, da man einen entsprechenden –passgerechten Vordruck- im internet kostenneutral zur Verfügung stellen kann.
Entsprechenden Infos an die LV und durch die an die Vereine sind natürlich zwingend notwendig!
Alle anderen Überlegung halte ich persönlich –gelinde ausgedrückt- für unsinnigen Quatsch, der dem einzelnen Judoka nur noch mehr Kosten beschert.
Wir müssen in unserem Sport nicht den ohnehin schon großen „Verwaltungskopf“ noch mehr durch unsere Vereinsmitglieder subventionieren.
Diese Verwaltung – ob Bund oder KLV- sollte sich mal in Erinnerung rufen, aus welchen Einkommensverhältnissen unsere Mitglieder stammen!
Allenfalls doch aus dem mittleren, meist aber aus dem unteren Einkommensniveau!
Welcher Verein hat einen Judoka, dessen Eltern zu den sogenannten „Gutbetuchten“ gehört?
Diese Eltern führen unserem Sport keine Kinder/Mitglieder zu. Sie suchen sich andere Sportarten, die „niveaugleich“ sind (ohne wirkliche Wertung jetzt mal z.B.: Turnierreiten – natürlich mit eigenem Pferd- / Segeln – mit eigener Yacht- usw.)
Das Argument: Judoka mit eigenem Judogi, zieht da nicht so wirklich!? :dontknow
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von tutor! »

rcs hat geschrieben:Ein neuer „Judo Pass“ ist nicht erforderlich. Wenn „Neuauflagen“ gedruckt werden, dann in alter Form mit einem Zusatzblatt, daß der Passinhaber die jeweils geltenden Antidopingbestimmungen rechtsverbindlich anerkennt!
Die Beiträge haben sich überschnitten, so dass Du meinen letzten nicht gelesen haben kannst.

Pass reicht nicht aus, da der Verband bei Problemen nachweispflichtig ist, der Pass aber dem Judoka gehört..... (s.o)
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von rcs »

Klar gehört der Pass dem Wettkämpfer / der Wettkämpferin!
1. könnte der jeweilige Verein die Erklärung für den LV abspeichern - verpflichtend -
2. könnte die Erklärung durch den Verein an den LV zur Speicherung weitergeleitet werden.
1+2 natürlich mit ausdrücklichem Einverständnis des Judoka !
- sofern er dies verweigern würde = kein entsprechender Eintrag in seinem Judopass!!
Und damit Ende der Diskussion!
Eintrag im Judo-Pass wäre eine "Rechtssicherheit" für Veranstalter/Kampfrichter u.ä.!?
Vorstellbar?
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von tutor! »

rcs hat geschrieben:Eintrag im Judo-Pass wäre eine "Rechtssicherheit" für Veranstalter/Kampfrichter u.ä.!?
Vorstellbar?
Leider nein, denn wenn es hinterher Probleme gibt, dann wird der Betreffende kaum seinen Pass rausrücken und der Verband kann allenfalls sagen: "das stand da aber....". Leider keine sehr starke Rechtsposition.
rcs hat geschrieben:1. könnte der jeweilige Verein die Erklärung für den LV abspeichern - verpflichtend -
2. könnte die Erklärung durch den Verein an den LV zur Speicherung weitergeleitet werden.
Damit hätte der Verband eine entsprechende Erklärung. Jetzt fehlt nur noch der letzte Schritt, die Bestätigung an den Einzelnen durch den Verband, dass seine Erklärungen vorliegen und derjenige starten darf. Nichts anderes ist ja die WK-Lizenz.....

Die geplanten genauen Übertragungswege und die technische Realisierung kenne ich allerdings nicht.
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Hofi »

Hi!
Was mich an der geplanten Wettkampflizenz primär stört, sind drei Dinge:
1. Kosten: Die Mitglieder zahlen ihre regulären Beiträge und wer an Wettkämpfen teilnimmt, zahlt die Startgebühren (oder sein Verein tut es, dann zahlt er sie über die Vereinsbeiträge). Hier über die Wettkampflizenz nochmal abzukassieren, finde ich nicht ok.
2. Bürokratieaufwand: gerade im ehrenamtlichen Bereich arbeiten bereits jetzt viele im roten Drehzahlbereich, zumindest die, die es mit Herzblut betreiben. Wenn jetzt nochmal Energie abgezogen wird, um für die Wettkampflizenz die entsprechenden Unterschriften zu organisieren.
3. Hängt mit 1. und 2. zusammen. Spontane Wettkampfteilnahme wird massiv erschwert, da niemand (weder Einzelsportler noch Verein) auf gut Glück Geld für eine Wettkampflizenz ausgeben wird. Wenn jetzt ein U17er ohne große Wettkampfambitionen (und damit ohne aktive Lizenz) sich doch kurzfristig überreden lässt, die Lücke in der ansonsten vollständigen Mannschaft zu füllen, um bei den Bezirksmeisterschaften anzutreten, dürfte dass bei einem System, dass über DJB oder Landesverband laufen muss, kaum zu schaffen sein. Hierzu würde ich gerne Lösungsansätze hören.
Bis dann
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von tutor! »

Ich habe diese Fragen gestellt und sinngemäß folgende Antworten erhalten (in kursiv und in Anführungszeichen):
Hofi hat geschrieben: 1. Kosten: Die Mitglieder zahlen ihre regulären Beiträge und wer an Wettkämpfen teilnimmt, zahlt die Startgebühren (oder sein Verein tut es, dann zahlt er sie über die Vereinsbeiträge). Hier über die Wettkampflizenz nochmal abzukassieren, finde ich nicht ok.
"Wir können/wollen nicht den Nicht-Wettkämpfern noch mehr Kosten für den Wettkampfbetrieb zumuten, deshalb wollen wir die Kosten ausschließlich auf die Wettkämpfer umlegen, aber keine Überschüsse damit erwirtschaften."
Hofi hat geschrieben:2. Bürokratieaufwand: gerade im ehrenamtlichen Bereich arbeiten bereits jetzt viele im roten Drehzahlbereich, zumindest die, die es mit Herzblut betreiben. Wenn jetzt nochmal Energie abgezogen wird, um für die Wettkampflizenz die entsprechenden Unterschriften zu organisieren.
"Wir haben auch nicht wirklich Lust auf diese Lizenz, aber wir kommen nicht darum herum Datenschutz und Anti-Doping auf rechtlich einwandfreie Füße zustellen, um den DJB nicht zu gefährden. Das Problem ist, dass die einzelnen Sportler keine DJB-Mitglieder sind, sondern nur über die Kette Verein -> Landesverband -> DJB dem DJB angeschlossen sind. Dies ist ein Schwachpunkt bei der Verhängung von Verbandsstrafen. Von daher braucht der DJB (und die LV) die persönliche Erklärung der Sportler, die in regelmäßigen Abständen zu erneuern ist, da sich die Bezugsregelungen ändern können.
Hofi hat geschrieben:3. Hängt mit 1. und 2. zusammen. Spontane Wettkampfteilnahme wird massiv erschwert, da niemand (weder Einzelsportler noch Verein) auf gut Glück Geld für eine Wettkampflizenz ausgeben wird. Wenn jetzt ein U17er ohne große Wettkampfambitionen (und damit ohne aktive Lizenz) sich doch kurzfristig überreden lässt, die Lücke in der ansonsten vollständigen Mannschaft zu füllen, um bei den Bezirksmeisterschaften anzutreten, dürfte dass bei einem System, dass über DJB oder Landesverband laufen muss, kaum zu schaffen sein.
"Das kann man z.B. über eine Tageslizenz lösen, die vor Ort beantragt und ausgestellt werden kann und nur für den einen Wettkampf gilt. Die entsprechenden Erklärungen werden dann von der sportlichen Leitung an den Verband geschickt. Es wurde auch überlegt, ausschließlich mit Tageserklärungen zu arbeiten, aber das Handling und die Archivierung wären nicht zu bewältigen."

Die Problematiken "Mehrarbeit" und "Starthemmnis" waren meinem Gesprächspartner durchaus bewusst. Ich nehme ihm ab, dass er beide Probleme so verträglich wie möglich gelöst haben möchte.

Da der DJB ohnehin auch im Breitensport mehr Aktivitäten entfalten sollte/muss, könnte ich mir persönlich allerdings eine Finanzierung der Lizenz aus Beiträgen vorstellen die durch eine Beitragserhöhung finanziert wird - eine Beitragserhöhung, die so kalkuliert ist, dass die Hälfte der zusätzlichen Einnahmen in die Deckung dieser Kosten fließt und die andere Hälfte ganz gezielt in den Breitensport. (Wenn ich mich nicht ganz verrechne käme man mit ca. 0,50 pro Person hin - für WK-Lizenzwesen und nochmal denselben Betrag in den Breitensport)

Aber ich weiß auch, dass die DJB-Führung derzeit keine Beitragserhöhung möchte - deren Argumente kann ich auch nachvollziehen. Letztlich bin ich froh, nicht entscheiden zu müssen....
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Hofi »

Hi!
Dann sollen sie es aber bitte auch so kommunizieren und nicht in einem (entschuldige die Ausdrucksweise) an Dämlichkeit nicht mehr zu überbietenden Trainingstalk im Judomagazin.
Bis dann
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von katana »

Hier kann ich Hofi nur voll und ganz beipflichten. :eusa_clap
Warum werden die Karten nicht einfach auf den Tisch gelegt, anstatt
so ein Kleinkasperlestheater zu inszenieren ?

Aber was soll diese Aussage nun bedeuten ???
eine Beitragserhöhung, die so kalkuliert ist, dass die Hälfte der zusätzlichen Einnahmen in die Deckung dieser Kosten fließt und die andere Hälfte ganz gezielt in den Breitensport.
Müssen wir vielleicht jetzt auch noch mit einer Breitensportlizenz rechnen,
mit der sich die "Breite Masse" dann auch noch jährlich zu irgendwelchem Schwachsinn bekennen muß ?
Vielleicht die "10 Judowerte". Oder andere 10 Gebote ? :crybaby
KK
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von tutor! »

katana hat geschrieben:Aber was soll diese Aussage nun bedeuten ???
eine Beitragserhöhung, die so kalkuliert ist, dass die Hälfte der zusätzlichen Einnahmen in die Deckung dieser Kosten fließt und die andere Hälfte ganz gezielt in den Breitensport.
Das war ja von mir. Um es auf den Punkt zu bringen: wenn man 25 Cent für die WK-Lizenz bräuchte, sollte man 50 Cent erhöhen und die übrigen 25 Cent in Breitensport stecken. Auf diese Weise würde die Hälfte der Erhöhung in Wettkampfsport, die andere Hälfte in Breitensport fließen.

Letztlich ist es aber so, wie ich geschrieben habe: eine Beitragserhöhung steht derzeit von der DJB-Führung aus nicht zur Debatte.
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von katana »

Sorry für das Mißverständnis, aber ich war beängstigt ;)
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Hofi »

Hi!
Aber mal ein vielleicht zu simpler Vorschlag:
Beim ersten Wettkampf des Jahres an dem ein Kämpfer teilnimmt, wird das Lizenz-Formular ausgefüllt in doppelter Ausfertigung. Beides wird vor Ort von der sportlichen Leitung abgestempelt. Eine Ausgabe wird in den Pass eingelegt, die andere geht an den Verband, der sie dort alphabetisch abheftet, von mir aus auch scannt und im Computer sortiert.
Damit hat der Verband den Nachweis und auf den Folge-Wettkämpfen kann ganz normal bei der Passkontrolle geschaut werden, ob die Lizenz vorliegt. Das Formular im Internet zum Download, dann kann man als Betreuer einen Stapel in den Wettkampfkoffer stecken.
Ob das dann was kosten muss? Da hab ich meine Zweifel, Geschäftsstellen gibts bei jedem Landesverband.
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von kastow »

Nun ja: es fiele etwas Porto an. ;)
Eine tolle Idee, Hofi! So würde kein Teilnahmehemmnis aufgebaut, die Kosten blieben im Rahmen und trotzdem würde der rechtlichen Seite Genüge getan. Einziges Problem wäre die Unterschrift für Minderjährige. Für die muss der Verein dann im Vorfeld sorgen, da z.B. bei einem 16-Jährigen selten die Eltern die Wettkämpfe begleiten. Hoffentlich wird diese Idee so oder ähnlich aufgegriffen.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Hofi »

Hi!
Wenn es um Zweitstartgenehmigungen geht, muss ich die als Verein ja auch besorgen. Da brauch ich zwar keine Unterschrift der Eltern, sondern des freigebenden Vereins, aber ich muss als Trainer auch sehen, dass sie da sind. Den Vordruck, den es dann hoffentlich im Internet gibt, schickt man mit Daten versehen per Mail an den Kämpfer, am besten zwei Wochen vor dem Kampf, dann hat man noch ein paar Trainings zum Nachhaken.
Und ehrlich gesagt, bei meinen 16-jährigen sind die Eltern immer noch oft dabei.

Und was das Porto angeht, wenn man nur das auf die Kämpfer umlegen würde, müsste man wohl Cent-Beträge kassieren.
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von tutor! »

Bei dem von Hofi vorgeschlagenen Weg handelt es sich um eine Form einer "dezentralen Lizenzausstellung", die mit einigem Aufwand verbunden ist - in dem Fall für die Vereine und die zumeist ehrenamtlichen Funktionsträger (sportlichen Leitungen). Auf den ersten Wettkämpfen eines Jahres würde enormer Arbeitsaufwand und damit auch wieder eine Verzögerung der Organisation anfallen. Nach den Wettkämpfen müssten die Erklärungen zum Verband geschickt und dort einsortiert werden - alles in allem ein ziemlich großer Aufwand...

Die Planungen sehen wohl so aus, dass es eine Online-Eingabemöglichkeit für die Daten der Kämpfer geben soll. Diese werden dann in einer Datenbank gespeichert. Aus den online eingegebenen Daten wird eine Datei erzeugt, die lokal ausgedruckt wird und nur noch unterschrieben werden muss. Diese sendet man an den DJB, der die Daten ja schon in der Datenbank hat. Aus diesen Daten wird die persönliche Lizenz erzeugt und an die Kämpfer verschickt.

Sind die Daten einmal vorhanden, genügt beim nächsten Mal sicherlich die Eingabe einer ID-Nummer um das Formular zum Ausdrucken zu bekommen, so dass die Daten nicht erneut eingegeben werden müssen. Je nachdem wie komfortabel so etwas programmiert wird, kann man auch über einen Excel- oder CSV-Import nachdenken, um den Vereinen die Arbeit abzunehmen, jede Erfassung einzeln vorzunehmen (Wobei die Frage wirklich ist, ob die Vereine oder die Betroffenen die Eingaben machen).

Auf diese Art und Weise würden die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Verbände nicht mit zusätzlichen Aufgaben belastet werden. Für die Vereine würde sich der Aufwand auch erheblich reduzieren.

Die Anwendung ist noch nicht fertig, weil ja der Beschluss noch aussteht. Aber in dieser Art soll es wohl laufen...
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Fritz »

Hier sieht man wieder ein typisch deutsches Phänomen:
Keiner will die Lizenz wirklich, aber es wird sich von den potentiell Betroffenen
schon mal vorauseilend Gedanken gemacht, wie so etwas am besten umzusetzen ist.

Anstelle seinen Unmut deutlich zu machen und dann abzuwarten, wie die, welche die
Lizenz nun plötzlich unbedingt brauchen (DJB, DOSB, WADA / NADA (was auch immer das sein soll)),
die Sache nun unbedingt umsetzen wollen und
das gegebenenfalls (*) zu boykottieren/ignorieren/umgehen - halt der vielbeschworene zivile Ungehorsam...

Und solange das so ist, werden "sie" immer wieder damit durchkommen,
mit "freiwilligen" Verpflichtungen, mit neuen Wettkampfregeln, mit neuen Geldquellen usw...

(*) Wie gesagt: Gegebenenfalls. Wenn z.B. der Preis der Sichtmarke in etwa um den Preis der Lizenz
sinkt, oder die Lizenz für den einzelne Sportler einen soliden Mehrwert bringen würde - nein nicht, daß er
kämpfen darf, daß darf er bereits jetzt ohne Lizenz - dann könnte man sich das ja auch gefallen lassen.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von tutor! »

Fritz hat geschrieben:Keiner will die Lizenz wirklich, aber es wird sich von den potentiell Betroffenen
schon mal vorauseilend Gedanken gemacht, wie so etwas am besten umzusetzen ist.
Ich habe meine Kenntnisse des Planungsstandes wiedergegeben.... (so, wie ich es verstanden habe - ob das so akurat im Detail ist, kann ich nicht beschwören).

Und ja, ich werde wohl auch betroffen sein. Es wird mich etwa so viel kosten wie zwei Weizen im Jahr - und da möchte ich so wenig Aufwand wie möglich. Und ehrlich gesagt möchte ich auch nicht lange darüber nachdenken, wie ich durch Mehrarbeit meine Belastung auf die Kosten von nur einem Weizen pro Jahr reduzieren kann.
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von Hofi »

Hi!
Wer macht es Verein oder Betroffene? Gute Frage, die Geschäftsstelle wäre, da von Judo und wer kämpft und wer nicht, gar nicht in der Lage dazu. Andererseits trägt bei uns der Verein sämtliche mit den Wettkämpfen verbundenen notwendigen Kosten aus den Mitgliedsbeiträgen. Wenn es also der Betroffene selbst macht, muss er erst wieder die Kosten der Lizenz beim Verein einreichen, um sie wieder zu erhalten, sprich Verwaltungsaufwand im Verein. Oder wir erhöhen für die Wettkämpfer den Beitrag, verbunden ebenfalls mit erheblichen Verwaltungsaufwand für den Verein, da er für jedes Mitglied klären muss, Lizenz oder nicht.
In einem Verein, in dem sowieso im Mitgliedsbeitrag nur die blanke Trainingsleistung enthalten ist, mag das alles egal sein.

Aufwand und Verzögerung bei den Jahresanfangsturnieren: Ein zusätzlicher Tisch neben dem Startkartenverkauf, ein oder zwei Leute mit Stempeln, ein Briefumschlag und dann im Verband sortieren.
Im Gegensatz dazu online eingeben, ausdrucken an den Verband schicken, dort erneut ausdrucken, kouvertieren, adressieren, frankieren, zurückschicken und in der Datenbank einpflegen und hoffen, dass sie nicht abstürzt.
Ich glaube nicht, dass die Computerlösung wirklich Aufwand spart, aber die Post freut sich sicher über die vielen Briefchen mit Lizenzen.

Wird es mich treffen? Theoretisch ja, aber so langsam (dauernde Regeländerungen, zusätzlicher Bürokratieaufwand) macht man sich schon Gedanken, ob es noch Spaß macht.
Bis dann
Hofi
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von katana »

...macht man sich schon Gedanken, ob es noch Spaß macht.
Leider muß ich das ausdrücklich bestätigen.
Diese Aussagen nehmen mittlerweile stetig zu.
Auch bei uns ist der "Spaßfaktor" bereits drastisch in den Keller gesunken.
Außer den Kaderleuten, die ja müssen, haben sich fast alle aus dem Spektakel zurückgezogen.
Und wenn ich ehrlich bin, hatte ich auch selbst selten so eine quälende Abneigung, noch einmal
eine neue Generation von Nachwuchskämpfern diesem zunehmend idiotisiertem System zuzuführen. :(
KK
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Re: "Presse-Schau: JM 10/10" - Wettkampflizenz

Beitrag von kastow »

Mal eine ganz andere Frage: Muss diese Lizenz eigentlich auch für Kata-Meisterschaften beantragt werden?
Herzliche Grüße,

kastow

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