Wahre Geschichten aus der Welt des Judos in Deutschland

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Olaf
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Beitrag von Olaf »

Ich muss leider Tom beipflichten. Den gleichen Fall hatten wir vor einigen Jahren auch. Eine befreundeter Sportler aus Hannover studierte für 1 Jahr in Tokio und legte im Kodokan die Prüfung zum ersten Dan ab. Zurück in Deutschland wollte er das in den Judopass eintragen lassen, aber zunächst einmal Pustekuchen. Das erste Hindernis stellte die Urkunde dar, die hier niemand vom Verband lesen konnte. (Originalkommentar: Da kann ja sonst was draufstehen) Er sollte dann auf eigene Kosten eine beglaubigte Übersetzung anfertigen lassen und hat sich furchtbar aufgeregt. Ich weiß, dass er nach einiger Zeit (weit über 1 Jahr), nach viel Ärger dann die Anerkennung bekommen hat. Aber wie genau der Ablauf war, kann ich jetzt auch nicht mehr sagen. Ist zu lange her. Er musste aber gewisse Teile der Prüfung hier noch einmal wiederholen. Ich weiß aber nicht mehr welche.
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judoka50
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Beitrag von judoka50 »

Das ist doch wohl vollkommen normal, wenn ich etwas aus dem Ausland mitbringe, was hier niemand lesen kann, muss ich davon eine begl. Übersetzung haben.
Könnte ja auch ne Urkunde vom - wie sagt Tom immer so schön - Kaninchenzüchterverband sein. Ich glaube, das hat auch nichts mit übertriebener Gründlichkeit oder ähnlichem zu tun.
Bei der zunehmenden Zahl der Judoka aus Polen oder Russland habe ich auch schon mal die Urkunde oder den Pass zu jemand im Bekanntenkreis mitgenommen und den befragt. Das hat dann halt auch genügt.

Es ist überall selbstverständlich, dass man eine Übersetzung ins Deutsche mitbringt, (Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, Fahrerlaubnis usw.) Doch wenn es um solche Dinge beim Judo geht - dann soll das wegfallen - verstehe ich nicht. Auch wenn es mein Privatvergnügen ist, möchte ich es ja selber übertragen lassen, dann muss ich auch für die Nachweise und Grundlagen sorgen.
Ich kann mir nicht vorstellen, wenn die Nachweise da sind und die Prüfungsinhalte ausreichend ähnlich sind, dass man denjenigen dann noch irgendetwas nachmachen lässt. Außerdem habe ich auch noch die Möglichkeit, mir denjenigen mal beim Training anzusehen und mir dann persönlich einen Eindruck zu machen. Ich glaube das Bild sagt oft mehr als eine Prüfung......
Vermute mal, dass das Gerede drumrum wieder mal größer ist als die Tatsachen.

PS: Würde mich allerdings nicht wundern, wenn das Prüfungsprogramm in Deutschland mal wieder höhere Anforderungen stellt als das zum ersten Dan vom Kodokan. In manchen Dingen sind wir anscheinend perfekter als die Japaner ;)
Viele Grüße
U d o
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Hi!
Naja, aber mal ehrlich gesagt, wer im Verband kann genug japanisch, griechisch, usbekisch etc. dass er auf Anhieb sagen kann, auf der Urkunde steht wirklich das drauf was behauptet wird. Wird etwa erwartet, dass der Verband für sämtliche Sprachen einen Mitarbeiter hat, der das kann, nur für den Fall, das mal jemand aus dem Land einen Gürtel anerkannt haben will?
Und schließlich wollte Dein Bekannter etwas, nämlich seinen Dan anerkannt haben, also muss er auch eine Übersetzung der Urkunde vorlegen. Wenn das Original jetzt in Englisch gewesen wäre, könnte ich den Ärger vielleicht noch verstehen, denn das sollte irgendjemand im Verband soweit können, dass man sagt, Inhalt passt. Da hab ich absolut kein Verständnis, dass man sich da aufregt.
Warum dann Teile der Prüfung wiederholt werden sollten, versteh ich nicht ganz. Einer bei mir im Verein hat in England seinen 1. Dan gemacht als er zwecks Studium 9 Monate (1 Jahr?) drüben war. Ging völlig problemlos, den in den DJB-Pass zu übertragen.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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