Wahre Geschichten aus der Welt des Judos in Deutschland

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Hi Tom,
man hätte sich in dem Verein einfach vorher klar sein müssen, wie man es handhabt und nicht im Nachhinein mit dem Argument "falscher Verband" den Trainer rauswerfen und gegenüber den Eltern völligen Unsinn erzählen. Das ist einfach daneben.
Und was Deinen Eindruck mit dem Mitglieder gehören einem Verband angeht. Klar sieht es keiner gerne, wenn ein Mitglied zu einem anderen Verband wechselt, der eigentlich das gleiche "Produkt" anbietet. Ich schimpfe auch, wenn ich mal wieder ein Kind an diesen Unsinn von Fußball verliere.
Ich kann es nur für Bayern sagen (soweit ich es mitkriege), wie es ist, die einfache Mitgliedschaft im DDK wird hier niemandem ein Problem bereiten, aber auch keinen Vorteil, denn die DDK-Gürtel werden nicht übernommen. Problematisch wäre es wenn ein BJV-Mitglied Abwerbungen zugunsten des DDK vornehmen würde und natürlich auf Funktionärsebene, wenn jemand in beiden Verbänden eine Funktion haben will.
Ersteres wird wohl jeder als vereins/verbandschädigendes Verhalten ansehen, zweiteres ist eben ein Interessenkonflikt, der nicht akzeptiert wird.
Und erst einmal ungeprüft etwas zumindest schwieriges auf die Verbandshomepage zu setzen, noch dazu in einem nicht gerade unpolemischen Tonfall und dann zu jammern, dass einem keine Zeit gelassen wird das zu überprüfen, sondern die rechtlichen Konsequenzen ausgeschöpft werden, ist bestenfalls grenzenlos naiv, schlimmstenfalls böswillig kalkuliert. In jedem Fall trägt es nicht zur Deeskalation bei.
Bis dann
Hofi
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Beitrag von judoka50 »

Ich kann es nur für Bayern sagen (soweit ich es mitkriege), wie es ist, die einfache Mitgliedschaft im DDK wird hier niemandem ein Problem bereiten, aber auch keinen Vorteil, denn die DDK-Gürtel werden nicht übernommen.
Das stimmt so auch für NRW, aber es ist kein Problem, die Gürtel - entsprechend dem Kenntnisstand - in den DJB Pass zu übernehmen. Es braucht deswegen niemand bei 0 wieder anzufangen.
Dies würde dann im Rahmen einer im Verein anstehenden Prüfung durchgeführt. Allerdings kann nicht gleich der nächst höhere geprüft werden, sondern im Rahmen der "Prüfung" wird der Gurt, den man besitzt überprüft, ob er dem Kenntnisstand eines DJB gleich kommt. Trifft dies nicht zu, wird "zurück geprüft" bis man den passenden Gürtel gefunden hat. Dies macht man bei einem Einsteiger aus einer "Schule" ebenso. Also insoweit erleiden die "Sportler" schon mal keinen großen Schaden.....
Viele Grüße
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Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

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denn die DDK-Gürtel werden nicht übernommen
...so, jetzt habe ich euch am Zwickel.

Damit würden also Prüfungen, welche im DJB-Pass mit einem DDK-Stempel und Unterschrift von DDK-Prüfern zu der Zeit, als noch beide Verbände zusammen arbeiteten, nicht mehr anerkannt, sondern man muss seine Prüfung wiederholen. Also, ich muss schon sagen.

Oder sehe ich das verkehrt?
Grüße
Norbert Bosse
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Beitrag von judoka50 »

Das siehst Du verkehrt - damals hatte das DDK die Prüfungsaufgaben und durfte im DJB Pass stempeln ....

Erst danach wurde alles anders und es durfte niemand mehr aus dem "anderen" Verband in einem Pass des DJB etwas eintragen.
Seitdem werden die Prüfungen ja auch vom DJB und seinen Ländern selber abgenommen und eingetragen.
Viele Grüße
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Beitrag von Hofi »

Ich hätte vielleicht etwas präziser sein sollen, Prüfungen des DDK, die während der gleichzeitigen Mitgliedschaft im BJV abgelegt werden, werden nicht übernommen, ansonsten natürlich nach technischer Überprüfung wie bei jedem anderen Verband auch. Insofern ist es also egal ob es DDK oder italienischer, ägyptischer oder sonst ein Verband ist.
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Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Das heisst, die Eintragungen in die Pässe damals haben auch heute noch Gültigkeit und es muss nicht wiederholt werden.
Grüße
Norbert Bosse
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Beitrag von Hofi »

Eintragungen aus den Zeiten, in denen das DDK die Prüfungen im Auftrag des DJB vorgenommen hat, sind natürlich gültig, sie sind in dem Sinne ja keine verbandsfremden Eintragungen. Erst wenn nach diesem Zeitpunkt eine Eintragung durch das DDK in einem DJB-Pass erfolgt, hat das die Ungültigkeit des Passes zur Folge. Was aber nicht heißt, dass damit die DJB-Prüfungen, die vorher lagen, ungültig werden würden.
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Olaf
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Beitrag von Olaf »

Rein formal geht es um die Prüfungsinhalte. Wenn jemand nach 25 Jahre wieder mit Judo anfängt, (hatte den Fall gerade) dann sind die alten Eintragungen auch mit DDK-Stempel und Marke gültig, da der Prüfling ja zur damaligen, im DJB gültigen Prüfungsordnung seine Prüfung abgelegt hatte. Legt aber ein Prüfling heute eine DDK-Prüfung ab, so hat er seine Graduierung eben nicht nach der im DJB gültigen Prüfungsordnung erworben. Das heißt natürlich nicht, dass er das nicht trotzdem könnte, und daher wird es überprüft.
Aus dem gleichen Grund, sind Führerscheine aus manchen Ländern in Deutschland nicht 1:1 gültig. Die abgeprüften Kenntnisse sind in anderen Ländern und Deutschland nicht identisch. Sollen fremde Führerscheine in Deutschland anerkannt werden, so gibt es Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung zwischen den Ländern, damit dies unbürokratisch klappt. Und genau ein solches Abkommen existiert zwischen DJB und DDK nicht. Und bei der derzeitigen Stimmung im Judolande wird es in absehbarer Zeit auch keines geben.
Lin Chung
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Beitrag von Lin Chung »

Da ist ein kleiner Unterschied, wir sind hier in Deutschland und das Judo wird weder im einen noch im anderen Verband anders gemacht.

Hier geht es nur um Politik.
Grüße
Norbert Bosse
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

So gravierend anders (wenn man mal vom Linksverkehr in England absieht) sind die Verkehrsregeln auch nicht.
Und es sind halt zwei Verbände und die müssten sich einigen.
Bis dann
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Beitrag von judoka50 »

Und genau ein solches Abkommen existiert zwischen DJB und DDK nicht. Und bei der derzeitigen Stimmung im Judolande wird es in absehbarer Zeit auch keines geben.
und genau aus diesem Grund wird es an der Basis unproblematischer gelöst als oben.
Viele Grüße
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Gürtelgrade anerkennen?

Beitrag von tom herold »

... ich gehöre bekanntermaßen weder zum DJB noch zum DDK, bin da also unparteiisch.
Ich wundere mich nur über eines: die Selbstgerechtigkeit, mit der die Grade eines anderen Verbandes per se "nicht anerkannt" werden.
Die Begründung lautet, daß der "hohe Qualitätsstandard", den natürlich ausschließlich der jeweils eigene Verband für sich reklamiert, "nicht eingehalten" würde.
Das entwertet mal so nebenbei die Laufbahn dessen, dem so etwas an den Kopf geworfen wird.
Dabei ist es doch wohl so, daß da ein Esel den anderen als Langohr beschimpft ...
Nein, das hat mit Jûdô alles nichts mehr zu tun. das ist finsterste (Sport-)Politik, bei der das Jûdô auf der Strecke bleibt.
Ich finde das erbärmlich, ganz egal wie gut man das von Seiten der Funktionäre zu begründen vermag.
Und dem Jûdô in Deutschland tut es ganz sicher nicht gut.
Schade.

Tom
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Hofi
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Beitrag von Hofi »

Hi Tom!
Was spricht dagegen, sich bei einem Verbandswechsel anzuschauen, was der "neue" kann. Ich hab noch nie erlebt, dass das ein Problem für den Wechsler war und auch noch nicht, dass jemand, der Judo kann, den gewünschten Gurt nicht übertragen bekommt.

Nur was machst Du z.B. mit einem Kind, das aus Italien kommt, dort einen Orange-Gurt hat, aber gerade erst acht wird und die Fähigkeiten eines weiß-gelben nach DJB hat? Soll ich den, weil ja in Italien auch Judo gemacht wird, einen Orange-Gurt anerkennen, den er nach DJB-Ordnung erst in dem Jahr, in dem er 10 wird, machen darf, also nächste Prüfung in dem Jahr, in dem er 11 wird, sprich in drei Jahren. Und in der Zeit lerne ich ihm die Sachen, die er dafür können muss. Nur dummerweise macht er das Training immer bei denen mit, die es halt für gelb, gelb-orange etc. machen. Sprich, er kriegt drei Jahre gezeigt, dass sein Können nicht seinem Gürtel entspricht. Oder lass ich ihn drei Monate trainieren, bring ihn auf Gelb-Niveau und lass ihm den gelben anerkennen und er ist glücklich, weil er in einer seinem Können angemessenen Gruppe trainiert.

Die Anforderungen in den POen sind unterschiedlich, also schaut man es sich an. Wenn man zu dem Schluß kommt, der "Neue" kann Judo, kommt keiner auf die Idee zu sagen, er kriegt den Gürtel nicht. Aber wenn er es (aus welchen Gründen auch immer) nicht kann, seh ich keinen Grund, warum man dann nicht sagen soll, wir haben höhere Anforderungen, das reicht nicht. Und wenn ich als Trainer sehe, da gibt es Schwierigkeiten, dann warte ich halt ein viertel Jahr bis ich zum Prüfungsbeauftragten lauf und bis dahin hat der "Neue" ein Niveau, daß sein Gürtel anerkannt wird.
Das wäre genauso, wenn jemand von einem anderen Verein zu mir wechselt und sagt, ich hab den Gürtel und die Vorbereitungszeit, ich will jetzt die nächste Prüfung machen. Da sag ich auch, wenn es nicht reicht, jetzt trainieren wir erst mal.

Dieses "piep,piep,piep, wir haben uns alle lieb, wir sollten alle Gürtel kreuz und quer anerkennen" auf der einen und die immer wieder kommende Klarstellung, daß Gürtel zunächst mal nur in dem Verband, der sie vergibt, etwas zählen, passt für mich nicht zusammen. Denn wo fange ich an, zu sagen, den erkenne ich an und den nicht. Dann mach ich Hofi´s Judoverband auf und erwarte, dass DJB, DDK und wer auch immer meine Graduierungen anerkennt und zwar bitte schön ohne nachzuschauen, ob ich nicht den größten Mist auf Erden im Bezug auf Judo mach. Das kanns doch wohl auch nicht sein.

Jeder Verband hat das Recht und in gewissem Sinne auch die Pflicht zu überprüfen, ob die Kenntnisse den eigenen Ansprüchen genügen, bevor ein Gürtel anerkannt wird. Denn sonst kann man gleich sagen, wir verzichten völlig darauf, dass wir eine PO haben und vergeben die Gürtel nach Gusto.

Bis dann
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Olaf
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Beitrag von Olaf »

Nun hier gibt es ein bisher ausgeklammertes Problem. In jedem Verband laufen nämlich auch ein Haufen Pfeifen rum, die trotzdem, aus welchem Grund auch immer, ihre Prüferlizenz haben und fröhlich in ihrem Verein trainieren und Prüfungen abnehmen. Ich habe vor ca. einem Jahr einen Gelbgurt aus einem Verein bekommen, der seinen DJB-Gelbgurt im Pass stehen hat. Leider konnte der arme Junge rein gar nichts, keinen Wurf, keinen Haltegriff, keine Befreiung, kein Fallen, nada. Nun fiel ihm aber nach sehr kurzer Zeit selbst der Sachverhalt im Vergleich zu den anderen auf. Glücklicherweise hat er es als Motivation begriffen und angefangen sehr intensiv seine Defizite aufzuholen.

2. Beispiel (ist schon länger her). In einem alten Verein von mir gab es einen völlig untalentierten Sportler, der aber von Papi immer wieder zum Training geschickt wurde. Nach einigen Jahren hatte er es bis zum Orangegurt geschafft, (Weiß-Gelb und Gelb-Orange gab es noch nicht). Nun ergab es sich, dass der talentfreie Sportler mangels Engagement beim Training, aber um so mehr beim Essen, die +_Grenze knackte und über Kreis und Bezirk bis auf die Landesmeisterschaft kam. Dort gab es nur 4 Teilnehmer und Mr. Untalent/Faulpelz bekam vom Landestrainer, um auf der Norddeutschen starten zu dürfen, flugs den Grüngurt verpasst. Zur Norddeutschen trat er trotzdem nicht an, stolzierte noch einige Male beim Training mit dem neuen Gürtel herum und wandte sich vom Judosport ab. Im Pass aber immerhin mit dem offiziellen Grüngurt, ohne geringste Kenntnisse, versehen.
Und die Moral von der Geschichte: Nur weil ein Stempel im Pass ist (egal was für einer) sagt das noch gar nichts über den Kenntnisstand eines Judoka aus. Oder um mit einem weisen Trainer zu sprechen: "Der Gürtel ist nur da um die Jacke zuzuhalten, alles andere zeigt sich auf der Matte."
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Beitrag von judoka50 »

Schwarze Schafe sind in allen Verbänden. Aber mit der Zeit bekommt man das als Prüfungsbeauftrager auch mit und unternimmt dann halt etwas dagegen.
Bis in die letzte Ecke kann man es einfach nicht von Anfang an unterbinden, aber zum Glück sind solche Eintagsfliegen nicht von langer Dauer.
Viele Grüße
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tom herold
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Anerkennen?

Beitrag von tom herold »

Hallo Hofi, ich denke, daß du da etwas zu optimistisch bist.
Einer meiner Schüler hatte vor einigen Jahren (wie andere Schüler von mir auch) in Japan seinen 2. Dan abgelegt.
Alles schön offiziell, mit Urkunde des Kodôkan usw.
Allein die Namen der Mitglieder der Prüfungskommission lassen jeden Jûdôka ehrfürchtig erschauern ...
Und was passiert hier in Deutschland?
Hohnlachend teilt man ihm mit, daß bei einer "Prüfung im Ausland" der "deutsche Qualitäts-Standard nicht gewährleistet" sei.
Er solle doch bitte schön die Prüfung hier in Deutschland noch einmal ablegen.
Nun hätte er das ja tun können, keine Frage.
Warum aber sollte er?
Und: ich kenne etliche derer, die ihm dann als Prüfer diese Prüfung abgenommen hätten.
Tja, wie soll ich sagen ... es handelt sich dabei leider um (man muß schon sagen: ehemalige!) Jûdôka, die ihr seit Jahrzehnten nicht mehr aktualisiertes Wissen und Können zum Maßstab diverser Prüfungen erheben.
Und auch, wenn es unhöflich ist: ich möchte diese Leute mal im Randori gegen meinen Schüler erleben. Nun ja, das ist einige Jahre her - und inzwischen lacht er selbst über die Idee, seine Leistung von einigen an jener Prüfung in Japan gar nicht beteiligten Leuten zusätzlich "anerkennen" lassen zu wollen ...
Fazit: die Vergabe und "Anerkennung" von Dan-Graden im DJB und im DDK ist nur noch ein Mittel zur Durchsetzung politischer Interessen.
Im Sinne Kanos ist das gewiß nicht.
Zuletzt geändert von tom herold am 15.11.2007, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von judoka50 »

Kann ich nicht bestätigen - ich habe selber in meinem Kreis jemand gehabt der bis hin zum 4. Dan keine Prüfung hier, sondern angefangen als Landestrainer im Irak bis hin nach Japan seine Prüfungen abgelegt hat. Er hat über alles seine Belge mit Übersetzung beigebracht und alles wurde ohne Probleme - schriftlich - erledigt.
Viele Grüße
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Beitrag von Hofi »

Hi!
Problem gitb es da eigentlich nur, wenn man mal schnell zur Prüfung wohin fliegt. Sobald man eine gewisse Zeit im Ausland war (Regelfall so 6 Monate am Stück) gibt das keinerlei Problem.
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Beitrag von Lin Chung »

Sobald man eine gewisse Zeit im Ausland war (Regelfall so 6 Monate am Stück) gibt das keinerlei Problem.
...ist ein bisschen zu lang. 3 Monate sollte man auch gelten lassen.
Grüße
Norbert Bosse
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Beitrag von Lippe »

Tja, was eine geeignete Zeitspanne ist, darüber kann man wohl streiten.
Worauf Hofi sich wohl bezieht ist die im DJB übliche Auslegung, die auf der Grundsatzordnung zum Erwerb von Kyu- und Dangraden basiert. Darin heißt es:
DJB-Judoka, die im Ausland an einer Dan-Prüfung teilnehmen wollen, müssen mindestens sechs Monate vorher in dem Land gelebt und die normalen DJB-Prüfungsvoraussetzungen erfüllt haben, um den Dan-Grad von den Landesverbänden anerkannt zu bekommen.
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