Gegen Laats-Abtaucher... (Defensiv Thread Nr.2)

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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gada
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Gegen Laats-Abtaucher... (Defensiv Thread Nr.2)

Beitrag von gada »

Ich habe immer wieder echte Probleme mit Laats-Abtaucher, die Leute kommen rein, du blockst, und 2 Sekunden später drehen sie dich auf den Rücken. Mir fällt da spontan kein Block ein...liegt natürlich daran, dass bei mir im Training keiner Laats-Abtaucher macht, und ich nur im Wettkampf damit konfrontiert werde.
Und was mir auch auffällt und mich doch sehr wundert, ist die Problematik mit der Wurfunterbrechung.
1. gibts Ippon, auch wenn eine Unterbrechung drin war....
2. gibts manchmal Ippon wenn die Unterbrechung 3-4 sekunden im Boden gedauert hat...also eigentlich aus dem Bodenkampf heraus. Wobei das schätze ich mal die Ausnahme ist.
1.kyu
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Ippon
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Beitrag von Ippon »

Ich bin dafür auch kein besonderer Spezialist und erst letzte Woche hat mich auch einer beim Training mit solchen Dingern gequält :-).
Ist wirklich schon ziemlich deprimierend da dann so blöd zu fallen, weil es sich ja auch erst so anfühlt als ob man stehen bleibt und man erst fällt wenn der andere schon längst auf dem Boden ist.

Von der Regelseite her muss man sagen, der Wurf zählt solange er im Stand begonnen und durchgehend durchgeführt wurde. Für fehlende Geschwindigkeit gibt’s eine Wertung niedriger und für eine kurze Unterbrechung gibt’s eine Wertung niedriger. Bei längerer Unterbrechung bzw. Verlust der Spannung (oder Kontrolle) wird der Wurf nicht gewertet.
Bei Abtauchern liegt es in der Natur der Sache, dass Tori nicht hoch fällt.

Ich kann mich ein Extrembeispiel erinnern wo Tori ca. 4 Meter auf den Knien über die Matte "gekrabbelt" ist aber der Wurf trotzdem noch mit Ippon zu bewerten war, weil die Spannung die gesamte Zeit erhalten geblieben ist.


Was ich so als Abwehrmaßnamen wüßte währe beide Arme des Gegners zu kontrollieren, auf jeden Fall aber verhindern dass der eigene Arm eingewickelt wird.
Als Konter kann es schon reichen aus zu weichen und den Gegner durch Zug evtl. Fegen zum Boden zu führen, dann wirft er sich fast selbst.
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DerViki
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Beitrag von DerViki »

Den Wurf bin auch erst heute wieder im Training gefallen. Mein Trainer meinte ein Wettkämpfer sollte diese Technik inzwischen beherrschen, da sie zum Standart-Repertoire gehört. Wurde damit auch häufiger abgeschossen, obwohl ich ungewohnte Techniken zum Teil gewohnt bin und mich da gut rausdrehen kann. Es ist halt ne Sache für sich und die Bewertung der Techniken ist zu einem sehr großen Teil den Kampfrichtern überlassen, die man wegen ihrer Entscheigungen auch nur in den allerseltensten Fällen kritisieren kann, eben weil es sehr schwierig ist zu differenzieren, wo die eigentliche Wurfhandlung nun begonnen hat und wo es schon Boden war.
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gada
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Beitrag von gada »

@vicky
Ja, der gehört bei guten Kämpfern zum Standart mittlerweile, aufjedenfall. Im Moment der Wurf mit dem die meisten Punkte gemacht werden.

Also das heisst, wenn die Spannung gehalten wird ist es egal, dass es eine Unterbrechung gibt, oder wie?
1.kyu
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Beitrag von Nick »

gada hat geschrieben:Im Moment der Wurf mit dem die meisten Punkte gemacht werden.
So weit ist es zum Glück noch nicht...
gada
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Beitrag von gada »

@ nick

Aufjedenfall gibt es Leute die mit dem Wurf jeden Kampf gewinnen...und fast nur auf die Technik gehen. Also ich glaub fast schon, dass es von den aktiven Techniken die häufigste ist auf mittlerem Niveau.
1.kyu
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Ippon
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Beitrag von Ippon »

Also das heißt, wenn die Spannung gehalten wird ist es egal, dass es eine Unterbrechung gibt, oder wie?
Jein, es ist nicht leicht zu bewerten und schwierig zu beschreiben. Ich würde es vielleicht so formulieren: Tori kann seine Ausführung im Prinzip nicht unterbrechen sonst ist der Beginn der Technik im Stand nicht mehr gegeben ist. Wenn Uke sich z.B. zunächst auf die Knie begibt um die Technik ab zu wehren, kann er trotzdem gültig bis zu Ippon geworfen werden, weil ja Tori bei Wurfbeginn im Stand war und Ukes Flucht in den Boden nicht belohnt werden soll; wie es z.B. auch bei Beingreiftechniken vorkommen kann. Wenn sich Uke aber zunächst abfängt, kommt es wieder auf die Dauer der Unterbrechung an die dann zur Abwertung um eine Stufe, oder zur nicht Bewertung der Technik führen kann.
Im Moment der Wurf mit dem die meisten Punkte gemacht werden.
Das sehe ich gar nicht so, der Boom der Aubtauchtechniken ist eigentlich schon wieder vorbei. Auf höherer Ebene sieht man es kaum noch, vielleicht im U17m-Bereich noch etwas häufiger. Im unteren bis mittleren Senioren-Bereich gibt es da noch ein paar Spezialisten die sich sehr auf diese Techniken konzentrieren. Wenn die nicht noch andere Techniken drauf haben stoßen sie bei stärkeren Gegnern ganz schnell an ihre Grenzen. Außerdem bewegen sie sich oft am Rande von unerlaubten Übergängen in den Boden, wenn nämlich die Spannung fehlt.

Außerdem ist das häufige Üben dieser Techniken nicht besonders gesund für den Rücken. Sicher auch ein Grund warum diese Techniken jetzt in der U11 und U14 verboten sind.
gada
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Beitrag von gada »

Also meinstens ist es so, dass ich noch stehe der Gegner kniet, und dann nach Unterbrechung wirft. Ippon oder wazaari.
Ein krasser Fall war, das jemand mindestens 3 sec. im Boden war, Uke auf Tori, hat ihn schon kontrolliert und Tori dreht Uke einfach über den Rücken. Im Ringen gibt das glaube ich Punkte, aber im Judo??
Ich glaube das die Kampfrichter auch nicht so genau wissen, wie sie Abtaucher werten müssen. Ich finde das teilweise lustig, wenn Tori quasi auf dem Bauch liegt, und Uke dann nach viel Drücken aus der Bodenlage heraus wirft.
1.kyu
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DerViki
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Beitrag von DerViki »

Abtaucher zu bewerten, ist meiner Meinung nach mit das Schwierigste was ein Kampfrichter machen muss. Dass Würfe die im Boden angesetzt wurden nicht bewertet werden weiß jeder, aber gerade bei Abtauchern ist das ja immer ein fließender Übergang zwischen Stand und Boden.
Ich war vor ein paar Wochen auf einem KR-Lehrgang und das haben wir uns ein KR-Lehrvideo angeguckt und sollten selbst mal die Würfe von WM, Olympia, etc bewerten. Über die Bewertung kann man an einigen Stellen echt stundenlang diskutieren, weil jeder einen anderen Standpunkt hat.
Ich denke jeder hat sich schon ungerecht bewertet gefühlt, aber dazu muss man sagen, dass Kampfrichter auch nur Menschen sind und kleinere und größere Fehler machen können.
1. Kyu
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doena

Beitrag von doena »

Hallo
ich hab zwar lange kein Judo mehr gemacht.
Weiss also auch nicht so genau was ihr meint,
aber wenn es sowas wie ein tiefer seoinage ist.
Zählt der Wurf da es noch zum Stand gehört wenn
einer der beiden auf den Knien ist.

Somit könnte ich auch meinen Gegner der auf den knien
ist, mir zb. irgendeiner Fustechnk IPPON werfen.

Hoffe das hilft euch
wenn nicht sorry

doena
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Ippon
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Beitrag von Ippon »

Somit könnte ich auch meinen Gegner der auf den knien
ist, mir zb. irgendeiner Fustechnk IPPON werfen.
Das ist nicht ganz so, der Uke muss schon in der Standposition sein, er kann aber auch in Wurfverlauf von Tori hochgezogen werden, also z.B. nur noch auf ein Knie. Das passiert auch häufig wenn jemand versucht wieder auf zu stehen und der Gegner diesen Moment für einen Wurf nutzt.
Ein Wurf ist sogar gültig, wenn Uke auf dem Bauch liegt und Tori ihn hochhebt und wirft, allerdings soll eine solche Situation im Ansatz vom KR unterbrochen werden.
Abraucher zu bewerten ist meiner Meinung nach mit das Schwierigste was ein Kampfrichter machen muss. Dass Würfe die im Boden angesetzt wurden nicht bewertet werden weiß jeder, aber gerade bei Abtauchern ist das ja immer ein fließender Übergang zwischen Stand und Boden.
Ich war vor ein paar Wochen auf einem KR-Lehrgang und das haben wir uns ein KR-Lehrvideo angeguckt und sollten selbst mal die Würfe von WM, Olympia, etc bewerten. Über die Bewertung kann man an einigen Stellen echt stundenlang diskutieren, weil jeder einen anderen Standpunkt hat.
Ich denke bei Abtauchtechniken ist es inzwischen schon recht klar wie was bewertet wird. Im Moment ist die Vorgabe eben so, dass sehr viel bewertet wird, also dass Tori recht viel Zeit gegeben wird vom Ansatz bis zum erfolgten Wurf.

Über die Bewertungen kann man zwar diskutieren, aber die KR-Lehrvideos sind zum großen Teil auch dazu gedacht, dass man es nicht muss. Durch sie gibt die IJF-KR-Komission (neben Regelwerk und Kommentar) vor wie was zu bewerten ist.
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