Neue Jugendsonderregeln 2017

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
Sono-Mama
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Sono-Mama »

katana hat geschrieben: Ich hoffe, daß sich endlich genügend Trainer und Funktionäre von dieser Erfolgssucht distanzieren, die es schafft, verbrecherische Idioten zu produzieren, welche 100 Kinder im Schulsport zu Tode schinden. (((einen passenden Smilie gibt's hier leider nicht)))
Hä? was meinst du damit? Hast du hierzu konkrete Beispiele?

Gruß Sono-Mama
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Sono-Mama »

Fritz hat geschrieben:
Sono-Mama hat geschrieben: Man möge mir dies nun noch verzeihen, aber aus Sicht eines Karis, würde ich dies begrüßen, da mir dies das Leben sehr viel einfach macht. Ich muss nicht ständig aufpassen, wer nun zuerst auf den Rücken gegriffen hat und wer dann als zweites oben drüber gegriffen hat, ich muss nicht schauen, ob eine Nackengriff da war oder nicht, es ist ganz einfach... wer auf den Rücken greift bekommt ne Strafe. Wie gesagt dies ist die Sicht eines Karis und außerdem kommt hinzu das ich persönlich noch keine Infos habe, wie dies nun tatsächlich umgesetzt wird....
So gesehen müßtest Du ja auch den NJV-Ansatz, das ganze Sonder-Regel-Zeugs in die Tonne zu treten, begrüßen.
Brauchst ja nur achten, daß sie keine Angriffe auf die Wirbelsäule machen ("Schwitzkasten" und Kopf in die Matte) aber das macht ein KaRi ja sowieso permanent...
Ja und nein, größtenteils kann ich dies so nachvollziehen und wäre auch schön.

Ich PERSÖNLICH tendiere dazu:

Verbot von Tani-otoshi in der U12 (oder drunter): Kann ich vielleicht noch nachvollziehen, da die Kids in dem Alter eventuell noch nicht die Nackenmuskulatur haben, um die Kraft, die hier auf den Kopf wirkt, abzufangen. Und da steht dann wieder das Verhindern von Verletzungen im Vordergrund. (man beachte die Worte vielleicht noch nachvollziehbar und eventuell)

Das Verbot vom Ansatz auf den Knien ist, finde ich persönlich in der U12 auf jeden Fall notwendig, sodass die Kids wenigstens am Anfang merken, dass man auch Techniken erfolgreich beenden kann, ohne sich auf die Matte zu schmeißen und auch für die Knie ist es natürlich besser. In der U15....*grüblerischer Seufzer*....KANN, MUSS ABER NICHT

Das Verbot von Hebel- und Würgetechniken sollte in seiner jetzigen Art und Weise unangetastet bleiben.

Alle anderen Jugendsonderregeln kann man, wenn es nach mir geht, abschaffen.

Um nochmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen und um mich hierzu noch mal zu äußern.

1. Ich weiß nicht, wie es gehandhabt werden wird, da ich noch keinen tatsächlich ausformulierten Text dazu gelesen habe. Alles was ich bisher weiß, ist Buschfunk.

2. Wenn man es nüchtern betrachtet geht es ja zum Teil hin zu einer Vereinfachung von den Jugendsonderregeln, da alles, was auf dem Rücken passiert, ist verboten.

3. Weiterhin bleibe ich bei meinem Standpunkt von vorher
Sono-Mama hat geschrieben:Ich finde es in erster Linie nicht schlimm, dass der Bundestrainer und die Landestrainer solche Regeländerungen im Jugendbereich anstoßen und zur Diskussion stellen.
Gruß Sono-mama
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Anton_D1 »

Sono-Mama hat geschrieben:2. Wenn man es nüchtern betrachtet, geht es ja zum Teil hin zu einer Vereinfachung von den Jugendsonderregeln, da alles, was auf dem Rücken passiert, ist verboten.
Vielleicht wärs ja dann in deinem Interesse, wenn alles bis auf 2 Würfe verboten wird, dann hat man es als Kari auch leicht. :irre
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Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Fritz »

lothar hat geschrieben:Ich stelle mir vor meinem geistigen Auge die nächsten Wettkämpfe, v.a. der U10/12 Jahrgänge schon mal vor: Endlosschleifen erfolgloser Beinhaklereien - Sorry das nennt sich ja O-soto-otoshi! Aber alles schön im Standardgriff. Dazwischen EIN Bewegungstalent, das alle anderen mit Tomoe-nage, Uchi-mata oder Tsuri-komi-goshi wegknallt ...
Ach Quatsch, auch dagegen haben "sie" sicher schon ein Konzept in der Schublade, da werden dann O-Soto-Gari/Otoshi halt auch einfach noch verboten. :alright
Sono-Mama hat geschrieben:Verbot von Tani-otoshi in der U12 (oder drunter): Kann ich vielleicht noch nachvollziehen, da die Kids in dem Alter eventuell noch nicht die Nackenmuskulatur haben, um die Kraft, die hier auf den Kopf wirkt abzufangen. Und da steht dann wieder das Verhindern von Verletzungen im Vordergrund. (man beachte die Worte vielleicht noch nachvollziehbar und eventuell)
Man könnte auch den Kinder ordentliche Fallschule beibringen und diejenigen, welche den Kopf nicht oben halten können, einfach nicht zum Wettkampf schicken...
Und man sollte Tani-Otoshi-Varianten, die das Potential haben, das Knie zu zerstören, konsequent mit HSM ahnden...
Sono-Mama hat geschrieben:Das Verbot vom Ansatz auf den Knien ist, finde ich persönlich, in der U12 auf jeden Fall notwendig, sodass die Kids wenigstens am Anfang merken, dass man auch Techniken erfolgreich beenden kann, ohne sich auf die Matte zu schmeißen und auch für die Knie ist es natürlich besser. In der U15....*grüblerischer Seufzer*....KANN, MUSS ABER NICHT
Aus Gründen des Gesundheitsschutzes stimme
ich Dir zu ... Und auch hier: Macht jemand so einen Seoi-Otoshi und Uke landet deshalb mit dem Kopf in der Matte -> HSM.
Sono-Mama hat geschrieben:Das Verbot von Hebel- und Würgetechniken sollte in seiner jetztigen Art und Weise unangetastet bleiben.
BJJ-Kämpfe mit Kindern zeigen, daß es kein Problem mit diesen Techniken gibt. Macht es einfach so wie im DJV damals: Würgen ab 12 und Hebel ohne Einschränkungen.
Bei uns im Training haben unsere U11er, sobald sie mit Älteren trainieren, auch keine Probleme mit diesen Techniken...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Hofi
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Hofi »

Hi!
Ich hätte ja eine Regel entsprechend dem Bear hug bevorzugt. O-goshi/Uki-goshi weiterhin erlaubt, aber es muss erst mal "regulär", sprich vorne gegriffen werden. Wenn ich dann meinen beibringe, aus dem starken gewünschten Ärmel/Revers-Griff zu werfen, dann wird der andere kaum noch hinter kommen.
Aber es ist in meinen Augen bescheuert, einem Kind mit Gelb-Gurt 40% der erlernten Techniken im Wettkampf komplett zu nehmen und bei einer weiteren nach die Voraussetzung, dass er erst anders greifen muss.
Klar darf das Kind in der Prüfung zu weiß-gelb jede beliebige Eindrehtechnik machen, aber für Gelb sind die Würfe vorgeschrieben. Und ich schau mal, ob ich im Daigo nen O-goshi mit Ärmel/Revers-Griff finde.
Insofern, das Ziel verstehe ich, über den Weg bin ich nicht glücklich.
Bis dann
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von katana »

Zur Info @sonomama
Seit 1983 sind in den vergangenen 27 mindestens 110 Kinder während Judo-Übungen in der Schule gestorben wie eine Untersuchung von Ryo Uchida, Assistant Professor an der Aichi University of Education, ergab.
“Im Judo ist die Zahl der Fälle bei denen Sportler aufgrund der im Sport vorkommenden Techniken wie zum Beispiel Würfen zu Tode kommen signifikant hoch,“ sagte Uchida.
Allein in 2009 und 2010 alone, starben 13 Kinder und der letzte Fall, einen 6-jährigen Jungen betreffend, ereignete sich erst im November, wie lokale Zeitungen berichteten.
Quelle: http://www.budoten.org/jahrlich-viele-t ... -alarmiert

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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Sono-Mama »

Anton_D1 hat geschrieben:Vielleicht wärs ja dann in deinem Interesse, wenn alles bis auf 2 Würfe verboten wird, dann hat man es als Kari auch leicht. :irre
Hi,
1. mein Standpunkt ist nicht :irre , ich habe es lediglich nüchtern und aus meiner Sicht als KaRi betrachtet. :danke . Ich habe allerdings auch eine Sicht als Trainer auf die Sache...und dein Satz über "alles bis auf zwei Würfe verbieten" zeigt auf dem ersten Blick, dass du dich bereits festgelegt hast, ohne (so vermute ich es zumindest) die Sache dir erst mal gründlich zu überlegen und durch den Kopf gehen zu lassen, ob an der Sache vielleicht doch ein Fünkchen Wahrheit ist. M E. sollte es zumindest keine DENKverbote bezüglich des Themas 'Modernisierung des Judo' oder wie man es auch immer nennen mag, geben und bisher ist es nichts weiter wie eine Denke.

2. Ist es ja nicht die Intention dieses VORSCHLAGS Techniken zu verbieten, man möchte einfach nur, dass die Kinder lernen, dass man aus Ärmel-Revers-Griff genauso oder vielleicht sogar besser kämpfen kann. Und ja ich unterstelle einfach mal Bruno Tsafak, dass er vom Wettkampfjudo tausendmal mehr Ahnung hat wie ich und wie die meisten Judotrainer, die auf der Matte stehen. Viele aus dem Kontralager tun so, als ob diese Regeln schon gelten...tun sie ja nicht, da die MV noch abstimmen muss. Und haben alle Vereine in Deutschland das Recht, ihre LV mit einer bestimmten Vorgabe in die Abstimmung zu schicken. Es wäre doch schön, wenn die LV einfach eine Abstimmung darüber machen lassen würden. Das ist recht einfach und es spiegelt den Willen der Vereine und Judokas wieder...

3. Und das möchte ich ganz groß unterstreichen. Ich bin weder für noch gegen diese Regeländerung. Ich habe als Kari gesagt, lediglich dass es für die Karis einfacher machen würde. Meine Meinung als Trainer ist da vielleicht ein klein wenig anders. Wir (meine Trainerkollegen und ich) werden uns am in dieser Woche mal treffen und die Infos, die wir haben, versuchen, in ein Griffkampfkonzept und ein Wettkampfkonzept zu integrieren / umzuwandeln. Vielleicht ist es ja doch viel einfacher, als sich das der eine oder andere vorstellen mag, vielleicht ist es aber auch sehr viel schwieriger.

Gruß Sono-mama
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Sono-Mama »

katana hat geschrieben:Zur Info @sonomama
Seit 1983 sind in den vergangenen 27 mindestens 110 Kinder während Judo-Übungen in der Schule gestorben wie eine Untersuchung von Ryo Uchida, Assistant Professor an der Aichi University of Education, ergab.
“Im Judo ist die Zahl der Fälle bei denen Sportler aufgrund der im Sport vorkommenden Techniken wie zum Beispiel Würfen zu Tode kommen signifikant hoch,“ sagte Uchida.
Allein in 2009 und 2010 alone, starben 13 Kinder und der letzte Fall, einen 6-jährigen Jungen betreffend, ereignete sich erst im November, wie lokale Zeitungen berichteten.
Quelle: http://www.budoten.org/jahrlich-viele-t ... -alarmiert
mag sein, ich gehe davon aus, dass es sich hierbei um Todesfälle in Japan handelt und Japaner (zumindest die Trainer) haben zum Judo eben eine ganz andere Einstellung als in Deutschland.

Vgl. ich bin dafür, dass in allen deutschen Schulen (so wie in den USA) Metalldetektoren zum Einsatz kommen und spätesten in weiterführenden Schulen bewaffnete Sicherheitsleute eingesetzt werden, da (in den USA) ja soviele Schüler bei Amokläufen ums leben kommen.... :ironie3 :danke

Ich gehe nicht davon aus, das aufgrund der Regeländerung, sollte sie denn durchkommen Todesfallrate in deutschen Schulen steigt, da wie oben schon gesagt, die deutschen in Regelfall eine andere Einstellung dazu haben.

Abgesehen davon bin ich natürlich auch dafür, dass wenn ein Kind ums Leben kommt, dass es dann eine Untersuchung gibt und sollte der Lehrer/Trainer grob fahrlässig oder fahrlässig gehandelt haben, sollte er auch bestraft werden.

Gruß Sono-mama
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von katana »

Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wovon Du hier redest... :dontknow
Und nachdem Du offensichtlich auch keine Ahnung hast, wovon ich rede ,...
werde ich mir die Zeit sparen, (nachdem ich Dir nun den Artikel gesucht, verlinkt und teilweise zitiert habe,)
den Text für dich nochmal zu lesen und zu interpretieren. :alright

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Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Fritz »

Sono-Mama hat geschrieben:2. Ist es ja nicht die Intention dieses VORSCHLAGS Techniken zu verbieten, man möchte einfach nur, dass die Kinder lernen, dass man aus Ärmel-Revers-Griff genauso oder vielleicht sogar besser kämpfen kann. Und ja ich unterstelle einfach mal Bruno Tsafak, dass er vom Wettkampfjudo tausendmal mehr Ahnung hat wie ich und wie die meisten Judotrainer, die auf der Matte stehen. Viele aus dem Kontralager tun so, als ob diese Regeln schon gelten...tun sie ja nicht, da die MV noch abstimmen muss. Und haben alle Vereine in Deutschland das Recht, ihre LV mit einer bestimmten Vorgabe in die Abstimmung zu schicken. Es wäre doch schön, wenn die LV einfach eine Abstimmung darüber machen lassen würden. Das ist recht einfach und es spiegelt den Willen der Vereine und Judokas wider...
Soll ich Dir sagen, wie das laufen wird?
Erst werden sie im DJB abstimmen und nachher heißt es in den Mitgliederversammlungen der LVs, man müsse da zustimmen und die Regeln übernehmen,
weil ja alle und damit keine Nachteile für die Sportler, von wegen der Gruppenmeisterschaften oder so ähnlich....
Wäre es anders, hätten die Jugendwarte ja auch sich vorher im eigenen LV ein Meinungsbild machen können und bei der Jugendvollversammlung dann auch mal dagegen stimmen können.

Und wenn Trainer Bruno so toll ist, dann soll er doch einfach mal seine Anfänger mit Ärmel-Revers-Griff ausbilden und wenn sie dann erfolgreich sind und
die Kinderwettkämpfe damit dominieren, dann werden schon genug auf den Zug mit aufspringen und das auch so machen und das ganze geht dann ganz freiwillig und ohne Zwang und Bevormundung!

Und wenn Trainer Bruno als Landes- oder Bundestrainer keine Zeit mehr hat, tapsigen Kindern links und rechts und dann vielleicht auch mal 'nen Wurf beizubringen, weil er als Berufstrainer
doch eher lieber Talente zu Kaderathleten formen muß, dann soll er sich eben unter den Vereinstrainern ein paar Freiwillige suchen und wenn deren Ärmel-Revers-Kämpfer dann die Wettkämpfe dominieren,
werden ebenfalls genug andere auch mitmachen wollen. DAS wäre der korrekte Weg !

Ich persönlich habe keinem Bruno seinen Posten verschafft, hab ihn auch nicht gewählt, genausowenig wie die Leute, welche in der Jugendversammlung für die Verbote gestimmt haben...
Ich will auch nichts vom Trainer Bruno, ich bin ihm auch nichts schuldig, der steht auch nicht bei uns auf der Matte und kämpft gegen motorische Defizite und "Smartphone"-konforme
Aufmerksamkeitszeitspannen an. - Also warum muß ich mich jetzt mit seinen Judo-Verbesserungs-Phantasien quasi zwangsweise beschäftigen?
Er (und seine Kollegen) will doch was von uns, sie wollen "Frischfleisch" für ihre Leistungssport-Maschinerie, sie wollen Beitrags-Geld für ihre Leistungssport-Maschinerie!
Sono-Mama hat geschrieben:M E. sollte es zumindest keine DENKverbote bezüglich des Themas 'Modernisierung des Judo' oder wie man es auch immer nennen mag, geben und bisher ist es nichts weiter wie eine Denke.
Naja, solange 'Modernisierung' sich auf Äußerlichkeiten bezieht, also welche Farbe haben die Matten, was sollen die KaRi anziehen, kann gern modernisiert werden was das Zeug hält.
Aber wenn es "ans Eingemachte" geht, dann sage ich Hände weg. Bisher haben nahezu alle Modernisierungen irgendwie dazu geführt, daß alles was Judo ausmachte, irgendwie zu verwässern, seien es
die hehren pädagogischen Absichten, die SV-Fähigkeiten, sei es der Umgang mit den Kata, das ganze Verständnis von Kuzushi. Man sieht kaum noch Kämpfe, die an Schach erinnern, wo sich
abgetastet wird und zack dann irgendwann ein Ippon kommt, fast nur noch kraftbetontes Rumgezerre und fast schon suizidales Angreifen auf Teufelkommraus mit den Shidos im Nacken ...
Von daher muß man sich ernsthaft immer öfters fragen, ob das, was nach einer Modernisierung des Judo am Ende rauskommt, überhaupt noch Judo ist... :-(
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von lothar »

Ich formuliere jetzt mal sehr emotional und plakativ:

"Wacht auf! Wir sind gerade dabei, dass einer ganzen Nachwuchsgeneration der elementarste Hüftwurf überhaupt im Wettkampf genommen wird!"

:ironie3 Und an die Verantwortlichen gerichtet: "Ändert konsequenterweise ganz schnell das Kyu-Prüfungsprogramm und streicht alle Würfe, die im Jugend- und Erwachsenensektor (siehe Beingreifverbot) sowieso bald nur noch historischen Wert besitzen!"


Erzähle mir doch jetzt keiner, dass nun alle Kinder einen Tsuri-komi-goshi aus dem Standardgriff werfen werden.

Fritz hat geschrieben: Und wenn Trainer Bruno so toll ist, dann soll er doch einfach mal seine Anfänger mit Ärmel-Revers-Griff ausbilden und wenn sie dann erfolgreich sind und
die Kinderwettkämpfe damit dominieren, dann werden schon genug auf den Zug mit aufspringen und das auch so machen und das ganze geht dann ganz freiwillig und ohne Zwang und Bevormundung!

Und wenn Trainer Bruno als Landes- oder Bundestrainer keine Zeit mehr hat, tapsigen Kindern links und rechts und dann vielleicht auch mal 'nen Wurf beizubringen, weil er als Berufstrainer
doch eher lieber Talente zu Kaderathleten formen muß, dann soll er sich eben unter den Vereinstrainern ein paar Freiwillige suchen und wenn deren Ärmel-Revers-Kämpfer dann die Wettkämpfe dominieren,
werden ebenfalls genug andere auch mitmachen wollen. DAS wäre der korrekte Weg !
Genau so ist es!
Zuletzt geändert von lothar am 02.06.2016, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichem Gruß

Lothar
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Fritz »

lothar hat geschrieben:"Wacht auf! Wir sind gerade dabei, dass einer ganzen Nachwuchsgeneration der elementarste Hüftwurf überhaupt im Wettkampf genommen wird!"
Da gehe ich mit, darum verwundert mich dann dies zu lesen:
lothar hat geschrieben:Und an die Verantwortlichen gerichtet: "Ändert konsequenterweise ganz schnell das Kyu-Prüfungsprogramm und streicht alle Würfe, die im Jugend- und Erwachsenensektor (siehe Beingreifverbot) sowieso bald nur noch historischen Wert besitzen!"
Da bin ganz entschieden dagegen. Gerade solche Techniken müssen auch im Programm bleiben.
Ersten weiß man eh nie, wie sich die Wettkampfregeln entwickeln und zweitens sind diese eh nur ein Ausschnitt aus dem, was Judo ist.
Prüfungs-Programm ist m.M. nach dafür da, ein gewisses Judo-Wissen zu bewahren und kein Dienstleister für den Wettkampf-Zirkus...
Mit freundlichem Gruß

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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von lothar »

Hallo Fritz!

Du hast natürlich recht. Der zweite Teil meiner Aussage war ironisch gemeint, ist aber im Kontext als solches nicht zu erkennen. Ich habe meinen Beitrag dahingehend geändert ...
Mit freundlichem Gruß

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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Hofi »

Ich kann das Ziel verstehen, aber den jetzigen Weg halte ich für falsch.
Man hat ein Problem, das letztlich im Bereich Ausbildung liegt, versucht es aber über die Wettkampfregel zu lösen. Das kommt mir vor, wie wenn im Fußball jemand erkennt, dass die Leute keine ordentlichen Pässe mehr spielen können und daher festlegt, dass die Kinder nach fünf Schritten abspielen müssen, auch wenn der Weg zum Tor vor ihnen komplett frei ist.
Was bleibt: Nun jeder Verein, dem das so jetzt nicht passt, hat die Möglichkeit seinen Landesverband anzuschreiben und beantragen, dass der auf der Mitgliederversammlung dagegen stimmt.
Bis dann
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Lippe »

KönigABC hat geschrieben:Ich finde allerdings, die Vermittlung dieser Inhalte sollte besser über eine viel intensivere Schulung der Trainer erfolgen, als durch den Zwang der Wettkampfregeln.
lothar hat geschrieben:Nun ist ja der Wunsch von Bruno Tsafack eine bessere (Kumi-kata)-Grundausbildung im Nachwuchbereich durchzusetzen an sich nichts schlechtes. Leider ist für mich die Wahl der Mittel, im speziellen die Beschränkung auf den Ärmel-Kragen-Griff der falsche Ansatz. Im Vordergrund steht die Bereitstellung resp. Ausbildung von guten Trainern und nicht schon wieder neue Regeln und Verbote!
Auch ich halte die angedachten Verbote für kontraproduktiv. Letztendlich hat der Verband ja mehrere Ziele: Im Höchstleistungssport sollen gute Ergebnisse erzielt werden (olymisches Edelmetall), die Zahl der Wettkampfteilnehmer soll aber auch möglichst hoch sein (mehr Kämpfer -> größere Chancen, echte Hochkaräter zu entdecken).

Auch sind ja in der PO Techniken wie O-goshi und Uki-goshi gefordert, also werden sie natürlich trainiert werden. Und es wird böse Überraschungen geben, wenn das Kind plötzlich im Wettkampf seinen O-goshi nicht mehr werfen darf. Ob es noch ein zweites Mal zu einem Wettkampf gehen wird?
Ich glaube, dass sich auf diese Weise noch viel mehr Kinder vom Wettkampf abwenden werden. Aber wer weiß, vielleicht täusche ich mich ja.

Den oben zitierten Punkten (bessere Ausbildung der Trainer statt weiterer Verbote) stehe ich aber noch fragend gegenüber:
Wie soll diese bessere Ausbildung denn aussehen bzw. vonstatten gehen?
Ich habe dieses Jahr an der Ausbildung zum Trainer-B Breitensport teilgenommen, die ja jedes Jahr zentral in Köln durchgeführt wird. Zwar kamen die Teilnehmer aus dem höchsten Norden und dem tiefen Süden der Republik, aber es waren gerade mal ein rundes Dutzend Trainer dort (was mir als eine sehr geringe Anzahl erscheint). Offensichtlich werden selbst an günstigen Terminen (in vielen Bundesländern zwei lange Wochenenden, also nur zwei Urlaubstage für die gesamte Ausbildung) diese Gelegenheiten nur von Wenigen wahrgenommen. Warum?
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Baumstamm »

vielleicht ist es ja so gewollt, dass man nur noch ab Orangegurt zu Wettkämpfen gehen kann. Denn dann sind passende Würfe dabei.
Ein Baumstamm wird nicht gefällt, indem Mann dagegen läuft, dazu braucht Mann Kuzushi, Tsukuri, Kake, oder notfalls eine Axt.
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Fritz »

Baumstamm hat geschrieben:vielleicht ist es ja so gewollt, dass man nur noch ab Orangegurt zu Wettkämpfen gehen kann. Denn dann sind passende Würfe dabei.
Oder man wartet, bis die sie 14 /15 Jahre alt sind, dann dürfen sie in der U18 bis auf Beingreifer auch alle ihre Techniken machen...
Ist evt. gar nicht so schlecht die Idee, die nervige Fragerei u. Zettelschreiberei in den Kindergruppen zwecks Wettkampfteilnahmen entfällt u. man muß
sich auch nicht mehr über alberne Ausreden ärgern und mehr Wochenenden sind frei ... :-)
Und wenn die "Meisterschaften" unter U18 dann wegen mangels an Beteiligung abgesagt werden, haben auch die Verbände größeren zeitlich Spielraum, um ihre restlichen
Veranstaltungen zu planen ...
Vorher kann man sich ja bei Bedarf mal ein paar Freundschaftskämpfe / Randoris mit befreundeten Vereinen organisieren ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von guk »

Hier aktuell die Sichtweise des NJV:
http://www.njv.de/aktuelles/news.php?id=7223
Jupp
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Jupp »

Der Niedersächsische Judo-Verband hat die Regeln im Jugendbereich geändert. Abschließend ist zu lesen:
"Unser Gesamtprojekt ist in einer einjährigen Vorbereitungszeit separat von den Beschlüssen der JVV ausgearbeitet worden und durch alle Gremien bis hin zur Mitgliederversammlung nahezu einstimmig verabschiedet worden.
Diese Regeln gelten nur für den Bereich des Niedersächsischen Judoverbandes.
Alle die an dieser Entscheidung mitgearbeitet haben, sind überzeugt von der Richtigkeit dieser Vorgehensweise. Das gesamte Trainerteam und unser Ausbildungsbereich hat sich einstimmig dafür ausgesprochen und bedank sich für die breite Unterstützung und die positive Entscheidung durch die Mitgliederversammlung."
Ein solches Vorgehen hätte ich mir auch bei der Entwicklung der Gedanken der DJB-Jugendtrainer gewünscht. Mehr vorangehende Diskussion in der Breite, Abstimmung nicht nur unter den für den Wettkampfsport Verantwortlichen, sondern auch diejenigen Judolehrer/-trainer einbeziehen, die für die ÜL- und Trainerausbildung in den Landesverbänden zuständig sind, als auch eine Anhörung derjenigen, die sich um die Kyu- und Danprüfungsordnung Gedanken gemacht haben (und damit meine ich nicht nur den DJB-Lehrwart, der die letzten Änderungen der DJB-Kyo-PO entwickelt hat).

Die von der Jugendvollversammlung verabschiedeten Änderungen der Wettkampfregeln für den Altersbereich U15 betreffen die mitgliederstärkste Altersgruppe im DJB, wobei wir davon ausgehen müssen, dass ganz sicher nicht mehr als 15-20 % dieser Jahrgänge regelmäßig an Wettkämpfen teilnehmen. Und von diesen sind es maximal 20% (also 1/5 der überhaupt an Wettkämpfen teilnehmenden), die sich zweimal oder gar mehr in der Woche regelmäßig auf Wettkämpfe vorbereiten. Insgesamt also maximal 5% aller DJB-Mitglieder (so meine ganz persönliche Schätzung nach den Zahlen in unserem Verein mit knapp 550 Judoka, von denen keine 30 sich systematisch auf Wettkämpfe vorbereiten).

Wenn es also um Regeln geht, die den gesamten Bereich der Altersstufe unter 15 Jahren betreffen, werden durch die am Hochleistungssport orientierten neuen Regeln sehr viele Kinder in ihrer Ausbildung unnötig eingeschränkt.
In meinem Judobuch "Judo lernen" steht unter "Ziele der Judo-Grundausbildung" unter Punkt 7: "Der Judoka soll grundlegende Judotechniken im Stand und am Boden erfahren, erlernen und anwenden (mit dem Körper begreifen)".
Wenn sich inzwischen die Auffassung darüber geändert haben sollte, was "grundlegende Judotechniken" für die jungen Judoka sind, so ist das an mir vorbei gegangen. Oder aber es ist die Diskussion darüber nicht in einer Art und Weise geführt worden, die die meisten Trainer/Judolehrer im DJB mitnimmt (wie auch die Beschlüsse aus Niedersachsen zeigen).

In den in "Judo lernen" veröffentlichten Rahmentrainingsplänen für die 7-10-jährigen wird von 1-2 x pro Woche 60-90 Minuten Training gesprochen. Gibt es Erfahrungen darüber, ob in dieser Altersstufe mit diesem Trainingsumfang die gewünschten Techniken mit Ärmel-Kragengriff (O-soto-gari, Tsuri-komi-goshi, Tai-otoshi, O-uchi-gari, Ko-uchi-gari etc.) wettkampfstabil (für diesen Altersbereich) unterrichtet werden können?

Mit welchen Maßnahmen sollen die Trainer, die in den vergangenen 20 Jahren anders ausgebildet worden sind "umgeschult" und motiviert werden, die gewünschten neuen Regeln inhaltlich umzusetzen, wenn die für ihre Schüler notwendigen Techniken schwerer zu erlernen sind und viele dieser Schüler keine Wettkampforientierung haben?

Ich möchte keine einschränkenden Regeln mehr (es sind in den vergangenen drei, vier, fünf Jahren schon zu viele gewesen!) und sehe mich damit ganz sicher nicht alleine, wie Gespräche mit zahlreichen Kollegen in der vergangenen Woche gezeigt haben.

Andererseits gibt es auch durchaus kompetente und erfahrene Kollegen, die eine frühere Einführung des Ärmel-Kragengriffs befürworten und auf verstärkte Wettkampferfolge dadurch langfristig hoffen.

Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, wenn diese Kollegen mit ihren Gruppen verstärkt diesen Thema in ihrem Arbeitsfeld "beackern" - aber deswegen muss es doch keine neue Regeln geben, mit denen alle diejenigen Trainer, die mit ihren bisherigen didaktisch-methodischen Entscheidungen erfolgreich waren, zu anderem Handeln zwingen, ohne dass eine Einsicht darin vorliegt.

Wenn ich den aktuellen Spitzensport Judo betrachte, dann finde ich bisher kein Argument, was dafür spricht, in Zukunft alle unsere jungen Judoka nur ausschließlich mit dem Ärmel-Kragengriff ins Judo einzuführen.

Ich bin nach mehr als vierzig Jahren Tätigkeit im Judo-Wettkampfsport (und mindestens 25 Jahren davon auch als Trainer im Nachwuchsbereich) überzeugt, dass nach wie vor "viele Wege nach Rom" führen und wir keinen dieser Wege versperren sollten. Unsere jungen Judoka lernen aus ihren Kämpfen ganz sicher, was gut und richtig für sie ist, zu ihnen passt, mit ihrem Körper und ihrem Spirit funktioniert und erfolgreich ist.

So ist die Welt beschaffen, auch die Judowelt: was funktioniert wird weiter geführt und ausgefeilt, was nicht funktioniert wird vergessen.

Und wenn die Welt nicht so wäre (auch die Judowelt) hätte sich Judo nicht weiter entwickelt. Auch unsere jungen Judoka lernen ständig dazu und entwickeln sich - wenn man sie lässt und ihre Erfahrungen nicht beschneidet.

Judokämpfer entwickeln ihren "Stil" alleine - Trainer können sie bei ihren Erfahrungen unterstützen und begleiten.

Einengen sollten sie diese Judoka nicht.

Ulrich Klocke
Judoka, Judolehrer, Judotrainer, Judobuch-Autor
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Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Fritz »

@Jupp: Manchmal muß ich Dir beipflichten...

Andererseits verfolgen Trainer Bruno und Gleichgesinnte natürlich dasselbe hehre Ziel, wie damals die Umgestalter der
Prüfungsordnungen... die jetzt ironischerweise nicht mehr gefragt werden... Auch ist die Methode sehr ähnlich, nur
daß Trainer Bruno sogar durch die Lande gezogen ist, um den neuen Gral den Leuten schmackhaft zu machen.
Konnte leider nicht an so einer Veranstaltung teilnehmen, war krank zu der Zeit, aber eigentlich gibt es nur zwei Möglichkeiten:
Entweder die Masse der teilnehmenden Trainer findet die Idee tatsächlich ganz toll oder Herrn Grundkampfkonzeption war es egal, wie
es das "Fußvolk" sah und es war eine "sozialistische" Veranstaltung nach dem Motto: "Also euch wird jetzt erklärt, warum unser gefestigter
Standpunkt richtig ist, danach können wir gerne noch ergebnisorientiert diskutieren, bis ihr auch unserer Meinung seid - alternativlos!"
Beide Möglichkeiten finde ich irgendwie erschreckend...
Jupp hat geschrieben:In den in "Judo lernen" veröffentlichten Rahmentrainingsplänen für die 7-10-jährigen wird von 1-2 x pro Woche 60-90 Minuten Training gesprochen. Gibt es Erfahrungen darüber, ob in dieser Altersstufe mit diesem Trainingsumfang die gewünschten Techniken mit Ärmel-Kragengriff (O-soto-gari, Tsuri-komi-goshi, Tai-otoshi, O-uchi-gari, Ko-uchi-gari etc.) wettkampfstabil (für diesen Altersbereich) unterrichtet werden können?
Und wenn wir dann uns noch vor Augen führen, daß immer zuwenig Zeit da ist und man als Trainer immer gegen den Zeitmangel ankämpfen
(übt man Fußwürfe, verlernen sie das Eindrehen, übt man Eindrehwürfe, vergessen sie die Fußwürfe, arbeitet man im Boden, fangen sie an, im Stand ihre Defizite zu vergrößern u. andersrum)
ist davon aus zu gehen, daß dann Uki-/O-Goshi ziemlich schnell nicht mehr gelehrt werden - "was soll man damit ist ja im Wettkampf nicht erlaubt" und damit werden ihnen dann zwei Würfe
vorenthalten, die auch hervorragend ohne stabile Bekleidung am Uke ausführbar sind - die also beim Kämpfen "draußen" doch einen gewissen Nutzen hätten...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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