Neue Jugendsonderregeln 2017

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
caesar
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Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von caesar »

http://www.judobund.de/aktuelles/detail ... geln-1992/
In diesen heißt es: „Eine Technik wird bis einschließlich der Altersklasse U15 bewertet, wenn Tori für die Wurfausführung beidhändig eine Fassart an der Vorderseite von Uke’s Judogi gewählt hat.“ Mit der Ausrichtung erhoffen sich die Trainer im Altersklassenbereich U10, U12 und U15 differenzierte Techniken und eine bessere Chancengleichheit. Für die Ausführung des Ippon-Seoi-Nage und Ko-Uchi-Maki-Komi wurden folgende Punkte festgelegt: „Techniken wie Ippon-Seoi-Nage und Ko-Uchi-Maki-Komi werden dann bewertet, wenn Tori zuvor einen beidhändigen Griff hatte und mit einer Hand nur löst, um unmittelbar anzugreifen.“
Ich begrüße das
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Christian
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Christian »

Der NJV hat auch seine Wettkampfregeln für die Jugend geändert:
News NJV Wettkampfregel für die Jugend im NJV verändert
Der Verbandstag hat am vergangenen Wochenende weitreichende Veränderungen an der Wettkampfregel im Jugendbereich (U10, U12, U15) beschlossen. So werden die Sonderregelungen des DJB auf Wunsch der Landestrainier durch verbandsinterne Regeln ersetzt. Diese haben auch nur für Wettkämpfe innerhalb des NJV Gültigkeit.

In diesem Zuge wird unter anderem das Verbot des Griffes in/um den Nacken oder über die Schulter bzw. den Arm auf den Rücken komplett aufgehoben. Tani-otoshi ist fortan eine in allen Altersklassen erlaubte Technik. Gegendrehtechniken gegen einbeinige Angriffstechniken werden nun bewertet. Technikansätze auf einem oder beiden Knien sind in der U15 ab sofort erlaubt (in der U12 und jünger bleiben sie verboten). Nicht angetastet wird das bekannte Verbot von Würgetechniken (U15 und jünger) und Hebeltechniken (U12 und jünger verboten; U15 nur im Boden).

WICHTIG:
Um eine möglichst einheitliche Auslegung der neuen Wettkampfregeln im NJV und seinen Untergliederungen zu gewährleisten und mögliche Zweifelsfälle bereits im Vorfeld erörtern zu können, wird eine Kommission bestehend aus Vertretern des Präsidiums, der Landestrainer und der Kampfrichterkommission tagen. Sie wird einen Zeitpunkt festlegen, ab dem die Anwendung der modifizierten Jugendregel im NJV verbindlich ist. Für die Veranstaltungen, die in den nächsten Wochen stattfinden (insbesondere die LMM, Landesentscheid zum Deutschen Jugendpokal, Veranstaltungen in den Untergliederungen), finden – soweit im Einzelfall keine anderen Aussagen veröffentlicht werden – noch die Sonderregelungen des DJB Anwendung.
Quelle: http://www.njv.de/aktuelles/news.php?id=7199


Aus dem NJV Newsletter "NJV-Newsletter ‚Trainer’ 2/16"
Wettkampfmatten voll bekommen“
Seit Jahren haben wir es im Judosport mit einem zurückgehenden Interesse an der Wettkampfteilnahme zu tun. Schon Kinder schrecken zurück, wenn zur Teilnahme an Kreismeisterschaften aufgerufen wir. Eltern sind kaum noch für Fahrdienste zu haben, Trainer sind immer seltene scharf auf die Betreuungsaufgaben am Wochenende. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und werden häufig auf die demographische Entwicklung geschoben. Das allein kann es aber nicht sein, denn die Teilnahme am Wettkampf nimmt stärker ab, als die Geburtenrate. Dieser Trend trifft uns Judoka mitten ins Herz, denn wenn niemand mehr kämpfen will, wird unser Sport zu einem gymnastischen System. Das Präsidium des NJV hat sich daher entschlossen, eine entschiedene Initiative zu starten, die Wettkampfmatten wieder voll zu bekommen. Unter Federführung von Landestrainer Jürgen Füchtmeyer wurden viele Bereiche des NJV durchleuchtet und daraufhin überprüft, ob sie nicht die Motivation zum Kämpfen stärken können.
Ein Ergebnis war, die Landestrainer stärker in die Lehrarbeit einzubinden und so das Handwerkszeug der Vereinstrainer in Richtung Wettkampf zu verbessern. Aber auch die Regeln und die
organisatorischen Abläufe von Wettkampf wurden analysiert. Ergebnis: vieles ist zu stark reglementiert, vieles ist für Kinder, Jugendliche und Eltern nur schwer durchschaubar und vieles trägt
nicht zur Kampfesmotivation bei. Daher wurden weitreichende Regeländerungen für den Jugendbereich vorgeschlagen und dann auch vom Verbandstag beschlossen.
Der Grundgedanke für diese Regeländerungen: wir motivieren zum Wettkampf nicht dadurch, dass wir vieles verbieten, sondern dass wir möglichst viel erlauben. Erlaubt sind demnächst wieder der Griff in/um den Nacken oder über die Schulter bzw. den Arm auf den Rücken. Tani-otoshi ist fortan eine in allen Altersklassen erlaubte Technik. Gegendrehtechniken gegen einbeinige Angriffstechniken werden nun bewertet. Technikansätze auf einem oder beiden Knien sind in der U15 ab sofort erlaubt (in der U12 und jünger bleiben sie verboten). Nicht angetastet wird das bekannte Verbot von Würgetechniken (U15 und jünger) und Hebeltechniken (U12 und jünger verboten; U15 nur im Boden).
Änderungen im organisatorischen Bereich: Im NJV wird in der Jugend im Doppel-Ko-System gekämpft. Auf Landesebene wird außerdem das Aufaddiersystem eingeführt.
Wir wollen unsere Wettkampfmatten wieder voll bekommen! Wer dazu weitere Vorschläge kann sich gern hier melden.
schöne Grüße
Christian
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Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Fritz »

caesar hat geschrieben:http://www.judobund.de/aktuelles/detail ... geln-1992/
In diesen heißt es: „Eine Technik wird bis einschließlich der Altersklasse U15 bewertet, wenn Tori für die Wurfausführung beidhändig eine Fassart an der Vorderseite von Uke’s Judogi gewählt hat.“ Mit der Ausrichtung erhoffen sich die Trainer im Altersklassenbereich U10, U12 und U15 differenzierte Techniken und eine bessere Chancengleichheit. Für die Ausführung des Ippon-Seoi-Nage und Ko-Uchi-Maki-Komi wurden folgende Punkte festgelegt: „Techniken wie Ippon-Seoi-Nage und Ko-Uchi-Maki-Komi werden dann bewertet, wenn Tori zuvor einen beidhändigen Griff hatte und mit einer Hand nur löst, um unmittelbar anzugreifen.“
Ich begrüße das
Uns Trainern wurde heute auf der Berliner Meisterschaft mal eben so eröffnet, daß ab 2017 bis einschließlich U15, Würfe mit Griff um die Hüfte, also Würfe we Uki- u. O-Goshi, nicht mehr erlaubt seien.
Als "Trostpflaster" wurde aber gesagt, daß Ippon-Seoi-Nage und Maki-Komi-Techniken trotzdem machbar wären, so denn vorher ein Ärmel-Kragen-Griff aufgenommen werden würde.
Man wünsche sich durch diese Technikverbote eine größere technische Vielfalt... :BangHead
Soweit die Fakten.

Nun ist es seit seit je her nicht ganz grundlos üblich, Anfängern und Kindern Würfe wie Uki/O-Goshi zu lehren. Einerseits sind diese Würfe recht sicher zu werfen,
daß Tori seinen Uke auf den Kopf stellt, ist recht selten, auch ist m.E. die Abwurfgeschwindigkeit durch den Griff um die Hüfte auch nicht allzuhoch.
Andererseits sind diese Würfe Grundlagen für weitere Techniken, wie schon in der Nage-no-Kata erkennbar, sind die einbeinigen Hüftwürfe ja Weiterführungen des Uki-Goshi;
O-Goshi ist Ausgangspunkt für Seoi-Nage usw. usf.

Vor diesem Hintergrund halte ich die von Christian bzgl. der NJV-Regeln eingestellten Zitate für einen gewissen Lichtblick.
Diesem Satz möchte ich mich ausdrücklich anschließen:
Der Grundgedanke für diese Regeländerungen: wir motivieren zum Wettkampf nicht dadurch, dass wir vieles verbieten, sondern dass wir möglichst viel erlauben.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
caesar
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von caesar »

„Highlight“ der Versammlung bildete der Vortrag von Bruno Tsafack. Im Rahmen eines Antrages der Bundesjugendleitung das Fassen auf den Rücken bis zur U15 zu verbieten, erläuterte der Nachwuchs-Bundestrainer, wie sich unsere Sportler im internationalen Vergleich schlagen. Dabei wurde deutlich, dass die Quote der gewonnenen Kämpfe bei großen Turnieren (Bremen Masters, Berlin und Teplice) deutlich gesunken ist. Ursache sieht Bruno Tsafack, einfach ausgedrückt, in einer schlechten Ausbildung des Ärmel-Revers-Griffes im Kinder- und Jugendbereich. Vor allem die Nutzung des Hubarms/ Führhand ist nur unzureichend. Oftmals ist die erste Intention der Kinder, der Griff um den Rücken. Ziel muss es deswegen sein, die jungen Judoka dahingehend auszubilden, sich einen ordentlichen Ärmel- Revers- Griff herauszuarbeiten. Der entsprechende Antrag der Bundesjugendleitung, basierend auch auf den Expertisen der Bundes- und Landestrainer, wurde anschließend mit großer Mehrheit bestätigt. Damit fällt praktisch auch der O-Goshi im klassischen Sinne bis einschließlich der Altersklasse U15 weg. Kinder werden zudem mit Shido bestraft, wenn sie auf den Rücken fassen. Auch für die Kampfrichter würde diese neue Sonderreglung eine Erleichterung bedeuten.

Für große Diskussion sorgte weiterhin der Deutsche Jugendpokal. Zwar fanden alle das Konzept gut, bemängelten aber den zeitlichen- und finanziellen Aufwand. Der Landesausscheid für den Jugendpokal U16 in Sachsen zeigt dies deutlich. Es qualifizierten sich insgesamt fünf Mannschaften. Jedoch wird keine Mannschaft zum Deutschen Pokal fahren. Ein erster Schritt um auf die Kritik zu reagieren, wurde mit der Abschaffung der Gruppen-Vereinsmannschaftsmeisterschaft U15 getätigt.
Zusätzlich ist der Jugendpokal U18 eingeführt wurden. Auch hier gibt es Bestrebung die zugehörige Vereinsmannschaftsmeisterschaft abzuschaffen. Vorerst bleibt diese Meisterschaft jedoch unberührt.
http://judoverbandsachsen.de/2016/05/29 ... lung-2016/
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Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Fritz »

Ja und?
Haben denn die Ausländer auch ein O-Goshi-Verbot in ihren Jugendregeln?

Könnte nicht eher der mangelnde Einsatz der Führhand auch darauf zurückzuführen sein, daß Kontern nach hinten o.ä.
in den unteren Altersklassen mal mehr, mal weniger verboten wurde?

M.E. wird hier wie immer wieder versucht, mit neuen schlechten Entscheidungen alte schlechte Entscheidungen zu korrigieren.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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guk
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von guk »

So sehr ich die einzelnen Argumente nachvollziehen kann (ohne sie zu teilen), eins geht gar nicht (und das gilt meiner Meinung nach auch für die PO): unterschiedliche Regeln in unterschiedlichen Bundesländern. Man stelle sich das mal in einer anderen Sportart vor... wie soll ich den Kindern oder Eltern erklären, dass in meinem BL andere Regeln gelten als die vom DJB??? Und das ständig etwas verändert wird?
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Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Fritz »

guk hat geschrieben:wie soll ich den Kindern oder Eltern erklären, dass in meinem BL andere Regeln gelten als die vom DJB??? Und das ständig etwas verändert wird?
Der Masse an Eltern wird es schlichtweg egal sein, da ihre Kinder eh erstmal nur lokal kämpfen.
Und diejenigen, welche ihre Kinder länderübergreifend zu Turnieren fahren, die sind bestimmt nicht blöd und in der Lage zu verstehen, daß es
durchaus Unterschiede von Land zu Land geben kann.
Vom Schulsystem her ist man ja landestypische Regelungen schon gewohnt, von daher werden Eltern mit "Förderalismus" schon Erfahrung haben...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von KönigABC »

Ich kann die von der DJB Jugendversammlung beschlossenen neuen Sonderregeln für die Jugend gut verstehen. Vom Ziel her bin ich absolut auf Brunos Seite.
Leider sind vielen Trainern die kurzfristigen Wettkampferfolge in der Jugend wichtiger als eine ordentliche Vermittlung der Grundlagen, sodass die Athleten auch langfristig mit Spaß und dem zum Trainingseinsatz passenden Erfolg Judo betreiben können! (Oder sie wissen es einfach nicht besser.)
Mit diesen neuen Regeln werden die Trainer hoffentlich gezwungen sein, sich mit den Grundlagen des Judo auseinanderzusetzen! Ziel ist es, dass die Kinder von Anfang an lernen, die Situation für den Wurf herzustellen und die Arme für den Gleichgewichtsbruch zu benutzen. Außerdem kann ein Judoka, der in Lage ist aus dem Ärmel-Revers-Griff zu werfen, seine Techniken erfolgreich durchbringen ohne im Griffkampf überlegen zu sein.
Was bringt es zum Beispiel, wenn Kinder alle mit Tani-Otoshi oder einem auf die Knie geschmissenen Seoi hinwerfen, und dann in höherem Alter komplett verprügelt werden und aufhören, weil dann keiner mehr auf so eine billige Sch**** mehr fällt.

Ich finde allerdings, die Vermittlung dieser Inhalte sollte besser über eine viel intensivere Schulung der Trainer erfolgen, als durch den Zwang der Wettkampfregeln.
Anfänger
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Anfänger »

Das mit den kurzfristigen Wettkampferfolgen habe ich auch öfter gesehen - Soto-maki-komi in der U12 - da sind dann etliche reihenweise recht schnell unsanft gelandet.

Klar, wäre es besser, wenn ein ordentlicher Ärmel-Revers-Griff in der Grundausbildung die Regel wäre - aber die Situation auf den Wettkampfmatten ist leider eine andere. Eine Sache erübrigt sich dann zum Glück: das ständige Vorsteigen bei einem angesetzten, aber nicht ordentlich durchgezogenen O-goshi.

Ich hatte dieses Jahr schon die Möglichkeit als Bruno in den einzelnen Bundesländern seine Ideen vorstellte, mir das anzuhören bzw. anzuschauen und habe es schon testweise bei den Anfängern ausprobiert. Und es klappte hervorragend - Tsuri-komi-goshi als einer der ersten Würfe - ich hätte es nie gedacht. Also wer interessiert war, hatte schon die Gelegenheit sich eine Meinung zu bilden.

Mal sehen, wie die weitere Resonanz ist und die DJB-Versammlung entscheidet.

Gruß Anfänger
Holger König
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Holger König »

Sinnvoll wäre es, die Anzahl der Kyu's wieder zu reduzieren und die Prüfungsordnung wieder mit mehr Würfen je Prüfung umzugestalten (DLV- bzw. DDK-Prüfung). Dann wäre eine höhere Technik-Vielfalt gewährleistet. In den Horst-Wolf-Lehrbüchern war empfohlen, daß ein Judoka erstmals kurz vor der Prüfung zum orangen Gürtel seinen ersten Wettkampf bestreitet. Also zu einem Zeitpunkt, wo mind. 16 Würfe beherrscht werden. In der Gruppe, wo ich angefangen habe, beherrschten alle Anfänger auch Opferwürfe, wodurch z.B. Haltungsfehler, die zwar ein Blockieren des Angriffs mit Fuß- und Hüft-Techniken ermöglichten, aber besonders gute Möglichkeit für den Trainingspartner boten, Opferwürfe einzusetzen, sehr schnell abgestellt wurden. Auch das DDR-Schulsport-Programm (Lehrbuch "Kampfsport in der Schule") ist eine gute Anleitung an Anfänger (bzw. deren Trainer).
Die Technikverbote finde ich genau so kontraproduktiv, wie den Ehrgeiz, zu früh Wettkämpfe zu bestreiten.
Anton_D1
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Anton_D1 »

Die Kids versuchen fast schon zwanghaft hinten rum auf den Rücken zu kommen (O-goshi) und machen fast gar keinen Revers-Griff mehr. Der Grund, warum die Kids den beidseitigen Griff vorn an der Jacke nicht mehr machen, liegt darin, daß man dabei automatisch leicht in den Nacken-Griff rutschen kann, der wiederum verboten ist. Jetzt will man den O-goshi auch noch verbieten? Der die Grundlage für viele andere Würfe darstellt und den die Kids zusammen mit dem O-Soto-gari ganz am Anfang lernen? :irre
Die Regeln werden immer unsinniger. Erlaubt einfach alles wie früher und gut is.
Jupp
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Jupp »

Mir gefällt es überhaupt nicht, dass der DJB jetzt weitere einschränkende Bestimmungen für die technische Entwicklung unseres Judo-Nachwuchses festlegen will. Nicht weitere Einschränkungen der technischen Entwicklung sollte es geben, sondern eine intensivere Schulung der Trainer, denn diese sind für die Ausbildung verantwortlich. Wir sind keine japanischen Trainer und trainieren keine japanischen Kinder! Was in Japan angeblich gut und erfolgreich ist, muss dies nicht in Deutschland sein. Und auch in Japan wird der Weg nicht ZWINGEND vorgeschrieben, den man mit seinen Schützlingen gehen soll, sondern vorgelebt. Ich halte die Idee, nur noch mit Ärmel-Kragengriff zu kämpfen und in der U15 alle Griffe auf dem Rücken zu verbieten für FALSCH! O-goshi ist eine gute Kindertechnik, die viele Möglichkeiten für einen vielfältigen, alle Wurfseiten abdeckenden Kampfstil offen lässt. Dies verbieten zu wollen verärgert und demotiviert möglicherweise nicht nur mich, sondern viele andere Trainer in Judo-Deutschland! Ich wünsche mir mehr Offenheit, mehr Vielfalt, mehr Diskussion und überzeugende Argumente - keine neuen Verbote und keinen Zwang, Judo auf EINE Art zu unterrichten, die ich als Trainer nicht will und für SCHLECHT halte.

Jupp
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Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Fritz »

@Jupp: Siehste, jetzt biste auch an dem Punkt, an dem andere / "wir" schon vor geraumer Zeit waren ;-) od. besser :evil:
Jupp hat geschrieben: Wir sind keine japanischen Trainer und trainieren keine japanischen Kinder!
Haben sie denn im Japan ein Verbot von O-Goshi im Kinderbereich?

Ansonsten sollte man immer sehr vorsichtig sein, wenn man Japan als Begründung für aktuelle
"Maßnahmen" heranzieht:
a) Ist in Japan Judo Schulfach
b) Ist es wohl, wie die Skandale der letzten Jahre aus dem Judoumfeld beweisen,
durchaus nicht völlig ungewöhnlich, wenn gelegentlich auch mal ein Kind beim Training stirbt :-(
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Jupp
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Jupp »

Die Diskussion, die sich jetzt stärker entwickeln wird, betrifft natürlich nicht nur die Ausbildung der Wettkämpfer, sondern die gesamte Ausbildung im Judo überhaupt. Darauf sind wir im DJbB aber derzeit doch überhaupt nicht eingestellt. Die Kyu-Prüfungsordnung wurde soeben überarbeitet, die dazu nötigen überarbeiteten Materialien sind nicht einmal vollständig auf dem Markt.

Die Entscheidungen wurden von einer kleinen Gruppe von Trainern (Landes-/Bundestrainern) getroffen, die Erfahrungen mit Nachwuchs-Athleten des DJB im internationalen Vergleich gemacht haben. Ich würde die Grundlagen der dabei gemachten Ergebnisse gerne auch einmal selbst studieren, um die vorgebrachten Argumente inhaltlich nachvollziehen zu können.

Gibt es tatsächlich Langzeit-Studien hinsichtlich des Zusammenhangs Art der Kumi-kata und Wettkampferfolg?
Gibt es Langzeitstudien darüber, dass sich deutsche Judoka früher mit dem "klassischen" Ärmel-Kragengriff international im U18/U21 Alter erfolgreicher durchsetzen konnten als heute?
Gibt es aktuelle Studien über den Zusammenhang im männlichen und weiblichen Bereich der U18 und U21, dass die erfolgreichen Techniken (mit Ippon, Waza-ari, Yuko bewertet), deutlich häufiger aus einem Ärmel-Kragengriff von vorne ausgeführt wurden als aus einem Griff, bei dem auch in den Nacken, auf den Rücken oder in den Gürtel gefasst wurde?

Unser U18-Weltmeister hat als Kind jedenfalls nicht mit einem Ärmel-Kragengriff von vorne begonnen, sondern seine Gürtelprüfungen (und damit auch seine Judoentwicklung) mit O-goshi und Uki-goshi begonnen und kann heute durchaus erfolgreich Uchi-mata werfen (wenn auch mit Nackengriff). Haben wir da etwa auch etwas falsch gemacht?

Auch bei den Deutschen Jugend- und Juniorenmeister meines Vereins hat es einige gegeben, die mit dem Rückengriff international erfolgreich gekämpft und Turniere gewonnen haben - andere haben mit Harai-goshi oder Tai-otoshi auch Ärmel-Reversgriff angewendet, gegen den nichts zu sagen ist, wenn er den Kämpfern liegt und diese ihn gerne und gut anwenden. Junge Judoka, die kämpfen, lernen auch schnell, was sie im Kampf gut und langfristig erfolgreich anwenden können. Das wissen nicht nur die Landes- und Bundestrainer, das wissen auch andere Trainer, selbst wenn diese eine andere Auffassung auf Grund ihrer gemachten Erfahrungen haben.

Mich stört der geplante ZWANG!

Mich stört Einfalt statt Vielfalt!

Mich stört, dass diese Angelegenheit zu wenig diskutiert worden ist - auch in ihren Auswirkungen auf die gesamte Ausbildung des Judo in Deutschland.

Statt Miteinander zuviel Gegeneinander!

Ich bin von der Sinngebung der geplanten Regelungen keineswegs überzeugt (und ich denke zahlreiche andere jüngere und ältere Trainer im Kinder- und Jugendbereich ebenfalls).


Jupp
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von guk »

Wenn es Studien geben würde, wie soll man dann das entgegengesetzte Verhalten von DJB und NJV erklären? :irre

DJB: nur Ärmel Kragen Griff, sogar O-goshi Verbot
NJV: quasi alles erlaubt, Nackengriff, Tani-Otoshi usw.

Das passt nicht zusammen! Als erster großer Wurf nach vorne wird laut neuer PO O-goshi oder Uki-goshi gelernt und dann darf er im Wettkampf nicht geworfen werden? Nur weil im Kleingedruckten auch andere Techniken nach vorne erlaubt sind? Dann muss man alles umkrempeln und mit Tsuri-komi-goshi anfangen. Und die PO/AO den Regeln anpassen.
Sono-Mama
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Sono-Mama »

(First of all) ich habe mir nicht alle Kommentare durchgelesen, wenn ich hier also bereits genannte Standpunke wiederhole bitte ich um Verzeihung)
Jupp hat geschrieben: [...]Die Entscheidungen wurden von einer kleinen Gruppe von Trainern (Landes-/Bundestrainern) getroffen, die Erfahrungen mit Nachwuchs-Athleten des DJB im internationalen Vergleich gemacht haben. Ich würde die Grundlagen der dabei gemachten Ergebnisse gerne auch einmal selbst studieren, um die vorgebrachten Argumente inhaltlich nachvollziehen zu können.[...]
Hi,

Danke Jupp, dass du dies gesagt hast (Hervorhebung von mir), habe nur darauf gewartet, bis wieder jemand das den bösen Karis in die Schuhe schiebt. ;)

Nun aber zum Ernst des Lebens. Ja dies ist ein gehöriger Einschnitt in die Wettkampfregeln der Jugend, und ja ich bin auch immer etwas verwirrt, wenn ich in anderen LV auf Turniere gehe (sowohl als Kari als auch als Coach) was es doch teilweise für unterschiedliche Regelauslegungen/-verbote es im Jugendbereicht gibt. Aber das ist eben nun auch ähnlich wie bei der Bildung. Wir Deutschen können eben den Föderalismus nicht lassen. Und so kocht eben jeder LV in der Jugend sein eigenes Süppchen :alright .

Und ja, ich habe von dieser bevorstehenden Regeländerung (wie vermutlich viele anderen auch) schon seit längerem im Buschfunk gehört und ja ich finde auch hier sollte/hätte es im Voraus eine vielleicht offenere Kommunikation und eine bessere Diskussionskultur über Pro und Contra, geben können. Außerdem ist das ja noch nicht in Stein gemeißelt, meines Wissens nach muss ja hierzu noch die MV des DJB ihr Ok geben.

Ich finde es in erster Linie nicht schlimm, dass der Bundestrainer und die Landestrainer solche Regeländerungen im Jugendbereich anstoßen und zur Diskussion stellen. Bruno Tsafak ist ja durch die Lande gereist und hat dafür Werbung gemacht. Sollte nun der Großteil der Vereine in Deutschland diese Änderung ablehnen, dann meine so oft bemühten Worte.... schreibt eurem LV, sagt dass ihr das ablehnt, wendet euch an andere Vereine, die dies ebenso sehen, geht an ein Mitglied des Vorstandes in eurem Landesverband und bittet ihn darum euer aller Anliegen im Vorstand darzulegen und bittet den Vorstand darum, dies bei der MV abzulehnen. (ich persönlich glaube, dass es aber durchgewunken wird und bin deshalb schon seit Monaten dabei, meinen Kinder im Wettkampftraining den Griff auf den Rücken auszutreiben)

Ja natürlich werden dadurch viele Techniken (wieder mal verboten) und ich weiß nicht, ob unser Judo dadurch attraktiver oder besser oder erfolgreicher wird, ich kann mich aber an einen Beitrag erinnern, in dem es um die neue PO geht, wo jemand die Meinung vertreten hat, dass durch die reduzierten Techniken in der neuen PO man sich um so mehr und um so genauer um die anderen Techniken kümmern kann (mittlerweile gebe ich demjenigen sogar bis zu einem gewissen Maße recht. Hier ist es nun ähnlich gelagert. Die Möglichkeit neue/andere Techniken zu werfen sind ja gegeben. Und aus einer einer Quelle, die vor Ort war, weiß ich, dass Bruno einen sehr schönen O-Goshi geworfen hat, ohne um die Hüfte gegriffen zu haben. Auch ist ein Harai-goshi ohne Griff auf den Rücken sehr gut machbar. Auch für kleine Kids, denen ich das schon länger beibringe.

Man möge mir dies nun noch verzeihen, aber aus Sicht eines Karis, würde ich dies begrüßen, da mir dies das Leben sehr viel einfach macht. Ich muss nicht ständig aufpassen, wer nun zuerst auf den Rücken gegriffen hat und wer dann als zweites oben drüber gegriffen hat, ich muss nicht schauen, ob eine Nackengriff da war oder nicht, es ist ganz einfach... wer auf den Rücken greift bekommt ne Strafe. Wie gesagt dies ist die Sicht eines Karis und außerdem kommt hinzu das ich persönlich noch keine Infos habe, wie dies nun tatsächlich umgesetzt wird....

Gruß Sono-Mama
Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.

- Konfuzius

Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.

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Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Fritz »

Wenn es Studien gäbe, dann könnte man die sicherlich beim DJB runterladen und das JM würde ausführlich drüber schreiben.

Das Problem ist, daß sich immer irgendwelche Leute berufen fühlen, etwas "Großes" auf dem Gebiet des Judo hinterlassen zu wollen.
Und da Weltmeistertitel u. Olympiasiege doch eher nur einer kleinen Auswahl u. Anzahl von Leuten vergönnt sind, braucht man
alternative Spielwiesen.
Da werden dann neue didaktische Konzepte entworfen, Prüfungsordnungen umgestaltet und in letzter Zeit gern auch
gravierend an den Wettkampfregeln rumgeschraubt... Und das möglichst immer so, daß es immer alle betrifft ...

Ich persönlich möchte Leuten Judo beibringen, so gut ich halt verstanden habe. Was Judo ist, ist eigentlich durch die Schriften
von Kano usw. usf. recht klar definiert. Und so wie ich es verstanden habe, sollte der Trend eher sein, mehr ins Judo hineinzuholen
(gemäß der beiden Prinzipien) anstelle bestehende Judo-Techniken zu unterdrücken.
Und dabei erwarte ich vom Judo-Verband, von dem man immer treudoof seine Beitragsmarke bezieht, daß er für den sportlichen Teil des Judo,
brauchbare Rahmenbedingungen schafft - also ordentliche Weiterbildungen, ordentliche Kampfrichter usw. usf.
Was ich vom Verband dagegen überhaupt nicht erwartete, was diesem auch nicht im mindesten zusteht, ist, daß dieser festlegt, was denn nun
Judo sei.

Und sämtliche Technik-Verbote u. -Einschränkungen auf der Wettkampf-Matte, die nicht einzig und allein dem Ziel dienen,
die Gesundheit der Ausübenden zu schützen, sind eine bodenlose Frechheit und Anmaßung und auf schärfste im Sinne des Judo abzulehnen.
Und bei Verboten zum Zweck des Gesundheitsschutzes ist es n.M. nötig, daß diese klar und nachvollziehbar auf Grundlage von statistischen u. medizinischer
Erhebungen erfolgen und nicht aufgrund von bedauerlichen Einzelfällen - denn so ist irgendwann alles verboten...

Wie gesagt, was die Profi-Sportler (also die Kader-Athleten) auf ihren internationalen Turnieren so treiben, welcher Griff und welche Technik
da verboten ist oder nicht, ist mir ziemlich egal - aber laßt doch bitte alle anderen mit dem ganzen Unfug in Ruhe :-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von katana »

Ich kann nur sagen !!!"ALLE DAUMEN HOCH NJV"!!!
Bitte macht weiter so, Bitte knickt nicht ein,...
... und für alle anderen Vereine und Verbände ... ein bisschen mehr Mut und Rückgrat diesem Beispiel zu folgen und eigene Modi-, vielleicht sogar Turniere zu gestalten, um endlich wieder Judo für Judoka zu machen.
Die erfolgsgeilen Leistungssporteiferer können ja weiterhin den "tollen japanischen Werten" und dem "klassischen Judo" nachhecheln und uns jährlich vorheulen, wieviele Medaillen "wir" diesmal wieder brauchen, um den Affen-Zirkus noch besser zu finanzieren.
Ich hoffe, daß sich endlich genügend Trainer und Funktionäre von dieser Erfolgssucht distanzieren, die es schafft, verbrecherische Idioten zu produzieren, welche 100 Kinder im Schulsport zu Tode schinden. (((einen passenden Smilie gibt's hier leider nicht)))

Und was soll eigentlich das Geseiere um Studien? Je geringer die Möglichkeiten (erlaubte Aktionen) werden, desto mehr wird sich ausschließlich der Stärkere durchsetzen.
Dazu braucht man keine Studien, sondern Hirn. :BangHead

KK
Zuletzt geändert von katana am 01.06.2016, 01:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von Fritz »

Sono-Mama hat geschrieben: Man möge mir dies nun noch verzeihen, aber aus Sicht eines Karis, würde ich dies begrüßen, da mir dies das Leben sehr viel einfach macht. Ich muss nicht ständig aufpassen, wer nun zuerst auf den Rücken gegriffen hat und wer dann als zweites oben drüber gegriffen hat, ich muss nicht schauen, ob eine Nackengriff da war oder nicht, es ist ganz einfach... wer auf den Rücken greift bekommt ne Strafe. Wie gesagt dies ist die Sicht eines Karis und außerdem kommt hinzu das ich persönlich noch keine Infos habe, wie dies nun tatsächlich umgesetzt wird....
So gesehen müßtest Du ja auch den NJV-Ansatz, das ganze Sonder-Regel-Zeugs in die Tonne zu treten, begrüßen.
Brauchst ja nur achten, daß sie keine Angriffe auf die Wirbelsäule machen ("Schwitzkasten" und Kopf in die Matte) aber das macht ein KaRi ja sowieso permanent...
Sono-Mama hat geschrieben:Und aus einer einer Quelle, die vor Ort war, weiß ich, dass Bruno einen sehr schönen O-Goshi geworfen hat, ohne um die Hüfte gegriffen zu haben.
Dann war es wohl kein O-Goshi, ich tippe eher auf Tsuri-Komi-Goshi.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Neue Jugendsonderregeln 2017

Beitrag von lothar »

Nun ist ja der Wunsch von Bruno Tsafack eine bessere (Kumi-kata)-Grundausbildung im Nachwuchbereich durchzusetzen an sich nichts schlechtes. Leider ist für mich die Wahl der Mittel, im speziellen die Beschränkung auf den Ärmel-Kragen-Griff der falsche Ansatz. Im Vordergrund steht die Bereitstellung resp. Ausbildung von guten Trainern und nicht schon wieder neue Regeln und Verbote!

@Jupp
Absolute Übereinstimmung. Satz und Sieg in allen Punkten! Vielen Dank für deine präzise Analyse!


Ich stelle mir vor meinem geistigen Auge die nächsten Wettkämpfe, v.a. der U10/12 Jahrgänge schon mal vor: Endlosschleifen erfolgloser Beinhaklereien - Sorry das nennt sich ja O-soto-otoshi! Aber alles schön im Standardgriff. Dazwischen EIN Bewegungstalent, das alle anderen mit Tomoe-nage, Uchi-mata oder Tsuri-komi-goshi wegknallt ...
Mit freundlichem Gruß

Lothar
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