Kneitinger: Eine Farce

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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Alonso
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Kneitinger: Eine Farce

Beitrag von Alonso »

Kneitinger: „So wird Judo zur Farce“

Abensberg steigt kampflos in die 2. Bundesliga auf – weil kein Gegner antritt.


http://www.mittelbayerische.de/region/k ... 94583.html
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Hofi
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Re: Kneitinger: Eine Farce

Beitrag von Hofi »

Hi!
Einen kompletten Wegfall des Zweitstartrechtes hielte ich für problematisch, was den unteren Bereich angeht. Wenn man aber z.B. eine DJB-Regelung macht, dass man nur entweder Regio, 2. oder 1. BuLi aber eben keinen Doppelstart Regio und eine der Bundesligen machen kann, dann ok.
Darunter würde es die verbliebenen Teilnehmer in den Kreisen und Bezirken massiv kaputt machen. Denn wenn du drei oder vier hast, die gut sind, dazu noch den ein oder anderen der brauchbar ist, ist das in einer Landesliga wie in Bayern (also in dem Fall bestehend aus Vereinen entweder Nord- oder Südbayerns) zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig. Das bedeutet, Du müsstest Deine guten Leute komplett abgeben oder sie unter Niveau kämpfen lassen. Beides macht die kleineren Vereine auf Dauer kaputt.

Bis dann

Hofi
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caesar
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Re: Kneitinger: Eine Farce

Beitrag von caesar »

Es hat nicht jeder die finanziellen Mittel eines TSV Abensberg. Die 2. Bundesliga kostet deutlich mehr als die Regionalliga und auch wenn man dieses Jahr eh nicht aufgestiegen wäre, ist so eine Auswärtsfahrt nach Abensberg, um sich dann von Nationalmannschaftskadern abschlachten zu lassen, vielleicht nicht in jedem Budget drin.
Abensberg hätte zur Sicherheit wahrscheinlich noch Iliadis einfliegen lassen, nicht das man doch einen Punkt abgibt gegen Hobbysportler.

Mit seiner Analyse zum Verhältnis der bayrischen Ligen ist er ja nicht so falsch, aber so sieht es ja nun wirklich nicht überall aus.

Wenn er sich dann über die aktuelle Struktur der Bundesliga beschwert, da kommt mir in Erinnerung, dass glaube nur der TSV Abensberg von den Bundesligisten für die damalige Reform war und der Herr Kneitinger die ganz toll fand. Schon komisch, wie sich die Zeiten ändern.

Der TSV besteht ja nicht mehr nur aus Legionären, sondern hat auch viele gute Eigengewächse, allerdings ist es schon etwas komisch, wenn man sich für die Regionalligasaison noch Andre Breitbarth einkauft, um ihn auf der Liste stehen zu haben.

Für viele Probleme ist da auch der TSV Abensberg selbst mit verantwortlich und schiebt es auf andere.
Wenn sich über mangelnde Spannung beschwert wird, sollte man eventuell auch mal gucken, wie die Kaderstruktur ist. Ich erinnere mich an eine Aktion des JC Leipzig, die ihre Kaderliste schon vor dem Kampftag nach Abensberg geschickt haben, mit allen Ausfällen darauf und um einen spannenden Kampftag "gebeten" hat. Abensberg hat gegen die Leipziger Notfallmannschaft trotzdem alles hingestellt, was man auf der Liste hatte.

Die Bundesliga wird durchaus stiefmütterlich behandelt, sich dann aber aufzuregen, wenn die eigenen Verbesserungsvorschläge umgesetzt werden und zum gegenteiligen Ergebnis führen, naja wir leben ja in schnellen Zeiten, wo man gern vergisst.
CasimirC
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Re: Kneitinger: Eine Farce

Beitrag von CasimirC »

Der Ansatz hätte für den bald 61-Jährigen einen weiteren positiven Effekt: „Jeder Verein muss auf die Nachwuchsarbeit schauen und aus den eigenen Reihen junge Kämpfer für die Herrenmannschaft aufbauen.“
Bei allem Verständnis für die Kritik an der Zweitstarter-Regelung: Diesen Satz finde ich nicht angebracht.
Es schwingt doch sehr der Unterton mit, dass die anderen Vereine den Fehler machen und nicht auf eigenen Nachwuchs setzen.
Wie ist es denn bei Abendsberg? Wenn ich lese, dass 23 der 30 Kaderathleten von 2015 sich für Olympia qualifizieren möchten, kann ich kaum glauben, dass die alle aus der eigenen Jugend stammen.
Es gibt also wohl andere Gründe, warum derart viele Olympia-Aspiranten für Abensberg starten... und diese Gründe würden durch eine Verschärfung der Zweitstartrechts sicher nicht wegfallen.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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Fritz
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Re: Kneitinger: Eine Farce

Beitrag von Fritz »

Man könnte ja erstens in einer Deutschen Bundesliga einfach mal auf ausländische Kämpfer komplett verzichten.
Das würde die Nachwuchsarbeit sicher auch fördern, denn dann geht international einkaufen halt nicht...
Würde ein solches Team jetzt aufsteigen, könnte der betreffende Judoka in der neuen Liga seinem eigenen Heimatverein gegenüber stehen.
Das ließe sich recht einfach regeln, ohne Gaststartrecht komplett zu verbieten.
Wenn der Heimatverein irgendeine Liga-Mannschaft stellt, dann haben Kämpfer diese Vereins eben kein Gaststartrecht in anderen Vereinen.
Leute, die Vereinen angehören, welche keine Liga-Mannschaft(en) stellen, könnten ja weiterhin anderswo aushelfen..
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Kneitinger: Eine Farce

Beitrag von Shinbashi »

Das ist aber zu kurz gedacht oder ich habe es falsch verstanden.
Wenn auf ausländische Kämpfer verzichtet wird, holt sich eben Abensberg oder Großhadern (wie dieses Jahr) die deutsche Elite.
Da sind dann eben die Gewichtsklassen mit Frey, Peters, Breitbarth etc. besetzt.
So ist ja auch der FC Bayern großgeworden.
Gruß
Shinbashi

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Re: Kneitinger: Eine Farce

Beitrag von Hofi »

Hi!
Ich würde tatsächlich einfach ausschließen, dass ein Kämpfer in zwei benachbarten DJB-Ligen also den obersten drei nicht möglich ist. Dann könnte immer noch ein starker Regio-Kämpfer dort für seinen Heimatverein und zusätzlich woanders 1. BuLi kämpfen, aber eben nicht zweite. Steigt das Regio-Team dann auf, muss er sich entscheiden, ob er weiter für das jetzt Zweit-Liga-Team oder doch erste Liga kämpfen will.
In Bayern ist es z.B. nicht möglich in Bayern- (Landesebene) und Landesliga (Gebiete Süd- und Nordbayern) zu kämpfen.

Bis dann

Hofi
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