IJF Referee Seminar Malaga 10/01/2014

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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makoto
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IJF Referee Seminar Malaga 10/01/2014

Beitrag von makoto »

Hallo Sportfreunde!

Hier der Youtube-Link zum heute stattgefunden IJF Kampfrichter-Seminar.



Viel Spaß damit!

Liebe Grüße
"Der Weg - ein Kreis."
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makoto
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Re: IJF Referee Seminar Malaga 10/01/2014

Beitrag von makoto »

Teil 2

"Der Weg - ein Kreis."
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Fritz
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Re: IJF Referee Seminar Malaga 10/01/2014

Beitrag von Fritz »

Ok, also es scheint, daß sie im Zweifel lieber den Bodenkampf weiterlaufen lassen wollen und lieber
hinterher korrigieren awollen, anstelle durch ein vorzeitiges "Matte" die Kampfsituation unwiderruflich zu zerstören.
Weiterhin gibt es ja die "Matte beim Anheben des Gegners"-Regeln, hier muß der Anheber zeigen, daß er
die Kontrolle hat, einfach nur kurz hochheben und anschließend trotzdem in die gegnerische Technik fallen, güldet wohl nicht
mehr als Grund für Matte.
Das finde ich soweit gut.

Mattenrand-Situationen: Sie wollen den Kampf mehr in der Matte haben, verständlicherweise und deshalb Fluchtverhalten am Mattenrand wieder
mehr ahnden. Interessanter Gesichtspunkt dabei: Es wird ein gewisses Risiko für Shido für Mattenrandtaktiker aufgebaut, auch mal irrtümlich einen
Shido abzugreifen, in der Hoffnung, daß die Trainer diese Mattenrand-Taktik nicht mehr fördern...
Naja, ich glaub nicht, daß sie damit Erfolg haben werden...

Bei der Diskussion über "die Brücke", also daß es bereits Ippon gibt, sobald der Kampfrichter entdeckt, daß Uke die Absicht hat, einer Landung
auf dem Rücken durch eine Kopfbrücke zu entgehen, haben sie sich keinen Gefallen getan, glaube ich. Ich befürchte, bald werden
findige Kämpfer den Dreh raus haben, den Gegner so auf den Kopf zu werfen, daß es aussieht, als ob dieser beabsichtigt, mittels Brücke zu landen...
Wird sicherlich auch bei bestimmten Konterwürfen wie einigen Ura-Nage-Varianten lustig werden...

Bei den Beingreif-Verbot wird mir einfach nur schlecht, wie sie sich in selbstgefällig bestätigen, wofür sie alles Hansoku-Make geben würden...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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makoto
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IJF Referee Seminar Malaga 10/01/2014

Beitrag von makoto »

Fritz hat geschrieben:Ich befürchte, bald werden findige Kämpfer den Dreh raus haben, den Gegner so auf den Kopf zu werfen, daß es aussieht, als ob dieser beabsichtigt, mittels Brücke zu landen...
Kann sicher nicht gesund sein...

Wenn dann das erste oder zweite Mal etwas Gröberes passiert ist, sind wieder alle ganz entsetzt und verstört und fragen sich, wie das nur passieren konnte.

Denke, dass durch diese ständigen Regeländerungen viele das Interesse am Wettkampf- / Sport-Judo verlieren / verlieren werden. Auf der einen Seite will man es "fernsehtauglicher" machen und auf der anderen Seite muss man vielleicht bald hoffen, dass man auch noch jemanden findet, den man im Fernsehen übertragen kann...

Langsam beißt sich die IJF-Katze selbst in den Schwanz!
"Der Weg - ein Kreis."
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Fritz
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Re: IJF Referee Seminar Malaga 10/01/2014

Beitrag von Fritz »

Beim JVB haben sie aufgrund des Seminars ein paar Ergänzungen zu den Regeln veröffentlicht:

http://www.judo-verband-berlin.eu/image ... 4_bode.pdf
Mit freundlichem Gruß

Fritz
CasimirC
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Re: IJF Referee Seminar Malaga 10/01/2014

Beitrag von CasimirC »

Die Jacke klar und deutlich aus dem Gürtel zu ziehen, sofort Shido.
:irre
Erläuterungen zur ein Fuß/beide Füße draußen Regelung:
  1. kommt Uke durch einen Angriff von Tori mit einem Fuß/beiden Füßen nach draußen und kommt nicht sofort von alleine wieder rein = Matte.
  2. kommt Uke ohne Angriff von Tori mit einem Fuß nach draußen, muss er sofort wieder rein oder einen ernsthaften Angriff machen, sonst Shido.
  3. kommt Uke ohne Angriff von Tori mit einem Fuß nach draußen, will wieder rein aber Toriverhindert dies durch Gegendruck, trotzdem Shido für Uke, er ist dieses Risiko eingegangen.
  4. kommt Uke ohne Angriff von Tori mit beiden Füßen nach draußen, sofort Matte = Shido.
  5. kommt Uke ohne Angriff von Tori mit beiden Füßen nach draußen, darf er selbst nicht mehr angreifen = Shido.
  6. kommt Uke durch Angriff von Tori nach draußen, kann er selber übernehmen/kontern. (Angriff innen begonnen, kann auch weit draußen gekontert werden,
    z. B. Can Can).
  7. solange Uke angegriffen werden kann, kann er auch kontern.
  8. kommt Uke durch eine aktive Aktion von Tori nach draußen (Zug/Drehbewegung), soll er nicht bestraft werden.
Sehr umständlich beschrieben...warum sagt man nicht einfach:
  1. Kommt Uke durch einen Angriff oder eine aktive Aktion von Tori mit einem Fuß/beiden Füßen nach draußen und kommt nicht sofort von alleine wieder rein = Matte.
  2. Kommt Uke ohne Angriff oder aktive Aktion von Tori mit einem Fuß nach draußen, muss er sofort wieder rein oder einen ernsthaften Angriff machen, sonst Shido.
  3. Solange Uke angegriffen werden kann, kann er auch kontern, aber ein eigener Angriff mit zwei Füßen außerhalb der Matte ist nicht zulässig.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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Re: IJF Referee Seminar Malaga 10/01/2014

Beitrag von tutor! »

Die Jacke klar und deutlich aus dem Gürtel zu ziehen, sofort Shido.
Den eigenen Judogi in Unordnung zu bringen, gab schon immer ein Strafe... genauso wie eine Landung in der Kopfbrücke schon immer Ippon gab.

Bei den Mattenrandsituationen wird es wohl erhebliche Probleme bei den Entscheidungen geben - aber irgendwo muss ja eine Grenze sein....
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: IJF Referee Seminar Malaga 10/01/2014

Beitrag von caesar »

tutor! hat geschrieben:genauso wie eine Landung in der Kopfbrücke schon immer Ippon gab.
Diese Aussage ist falsch. Bisher wurde die Kopfbrücke "weggedacht" und die entsprechende Wertung der Landung gegeben. Ein generelles Kopfbrücke=Ippon gibt es erst seit den Testregeln.


Aber um nochmal auf etwas wichtiges zu kommen.
Wie sieht es mit der Quellensituation zu Herrn Lascaus Aussage mit den durch eine Gerbi-Würge verstorbenen ägyptischen Judoka aus?
Ich habe noch nichts gefunden, irgendwer sonst?
CasimirC
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Re: IJF Referee Seminar Malaga 10/01/2014

Beitrag von CasimirC »

tutor! hat geschrieben:
Die Jacke klar und deutlich aus dem Gürtel zu ziehen, sofort Shido.
Den eigenen Judogi in Unordnung zu bringen, gab schon immer ein Strafe... genauso wie eine Landung in der Kopfbrücke schon immer Ippon gab.
Eine undeutliche Regelformulierung :) Ich habs so verstanden, dass man die gegnerische Jacke nicht "klar und deutlich" aus dem Gürtel ziehen darf, beispielsweise zur Vorbereitung eines engen Morote-Griffs. Das fände ich, wie gesagt, etwas doof...
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