Hallo Forum,
in dem Lehrgang zum Shodan für Ältere hörte ich zum ersten Mal, dass Beinfasser komplett verboten sind. Bei uns im Verein heißt es immer noch, im Wettkampf wäre der Beinfasser als Zweit-Technik erlaubt (Konter zB. Te-Guruma oder Kombination Seoi-Nage->Ko-uchi-makikomi). So wie ich die Mitteilung vom DJB/Berliner Judoverband verstehe - und den Ausbilder bei o.g. Lehrgang (der machte den Ko-uchi-makikomi ohne das Bein zu berühren mit seinen Händen), ist aber jedes Fassen der Hose oder des Beines untersagt?
"„Alle direkten Angriffe oder das Blockieren mit einer oder zwei Händen oder mit einem oder beiden Armen unterhalb des Gürtels ist verboten“" [http://www.judo-verband-berlin.eu/index ... &Itemid=73].
Würde gerne wissen, ob es sich nun um ein 100%-Verbot handelt oder ob es Ausnahmen gibt (einfach, um mein Kenntnisstand zu vervollständigen). Diskussionen um den Sinn und Zweck habe ich schon ausreichend gefunden, hier und zB. hier: http://www.judo-sport.de/index.php?opti ... &Itemid=60. Wobei ich mich wundere, dass der Kata-Ashi-Dori in dem Artikel von Dax-Romswinkel nicht auftaucht, aber das ist vielleicht keine so erfolgversprechende Technik? Wobei Ein-Bein-Fasser in anderen Sportarten (Ringen, MMA-artige) glaube ich ja durchaus zielführend sind, oder?.
Dank und Gruß,
Frank Ix
Beinfasser im Wettkampf - IJF und DJB
Re: Beinfasser im Wettkampf - IJF und DJB
Ganz einfach: das angesprochene komplette Beinfassverbot wird wie die anderen Änderungen bis zu den Weltmeisterschaften im September 2013 von der IJF erprobt. Nach der WM wird entschieden, wie die Regel für die nächsten vier Jahre (olympischer Zyklus) aussehen wird. Es handelt sich also um vorläufige Regeln. Auf DJB-Ebene wird auf einigen wenigen Meisterschaften ebenfalls nach den erprobten Regeln gekämpft, damit Wettkämpfer und Kampfrichter damit Erfahrung sammeln können - vor allem solche, die international aktiv sind.
Für alle anderen gilt wie seit rund drei Jahren, dass Beinfasstechniken als Konter und Kombination gegen/mit anderen Wurftechniken und zur Verteidigung (noch) erlaubt sind. Damals wurden nur die direkten Angriffe zum Bein verboten - jetzt in der Erbrobung alle anderen auch.
Kata-ashi-dori ist keine offizielle Bezeichnung des Kodokan, weshalb der Name in dem von Dir verlinkten Artikel nicht erwähnt wird.
Für alle anderen gilt wie seit rund drei Jahren, dass Beinfasstechniken als Konter und Kombination gegen/mit anderen Wurftechniken und zur Verteidigung (noch) erlaubt sind. Damals wurden nur die direkten Angriffe zum Bein verboten - jetzt in der Erbrobung alle anderen auch.
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I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Beinfasser im Wettkampf - IJF und DJB - Kata-Ashi-Dori
Danke Tutor. Habe grade hier auch im Forum gefunden, dass "Ryo-Ashi-Dori" auch keine Kodokanbezeichung ist. Findet man ja alles auch im "Klassifikation of Waza names" dort http://www.kodokan.org/e_waza/index.html.tutor! hat geschrieben:Kata-ashi-dori ist keine offizielle Bezeichnung des Kodokan, weshalb der Name in dem von Dir verlinkten Artikel nicht erwähnt wird.
Unter welche Technik fällt denn der Kata-Ashi-Dori beim Kodokan? Sukui-Nage? [s. dort auch: "Common waza names apt to be used incorrectly: Te-guruma or Te-uchi-mata -> Included in "Sukui-nage"."] Ist denn irgendwas bekannt, warum ein Einbeinfasser mit oder ohne Sicheln oder Blockieren des anderen Standbeines beim offiziellen Kodokan keine Rolle spielt? Schlechte Technik, "übersehen" [wohl kaum], in anderen Techniken inkludiert? Damals hatten die das "Problem" mit dem Sambokämpfern doch nicht und wie man liest, gab es ja u.a. mit Mifune durchaus Beinfasserspezialisten ...;
Dank und Gruß,
Frank Ix
Re: Beinfasser im Wettkampf - IJF und DJB - Kata-Ashi-Dori
Da wird schon mal viel Unsinn verbreitet....frankx hat geschrieben:Ist denn irgendwas bekannt, warum ein Einbeinfasser mit oder ohne Sicheln oder Blockieren des anderen Standbeines beim offiziellen Kodokan keine Rolle spielt? Schlechte Technik, "übersehen" [wohl kaum], in anderen Techniken inkludiert?
"Einbeinfasser" können sein":
- Kubisu-gaeshi, wenn die Ferse angegriffen wird
- Kuchiki-daoshi, wenn irgendwo sonst am Bein angegriffen wird und Ukes Bein nicht gehoben wird
- Sukui-nage, wenn irgendwo oberhalb der Ferse (sonst Kibisu-gaeshi) gegriffen und Ukes Bein nach oben, nicht aber Ukes Körper über die Schulter geworfen wird.
- Kata-guruma, wenn Ukes Körper über Toris Schulter geworfen wird
Es ist schon alles vorhanden - es ist allein eine Frage der Namenskonventionen.
Mit Sambo-Techniken hat das überhaupt nichts zu tun.
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Re: Beinfasser im Wettkampf - IJF und DJB - Kata-Ashi-Dori
Danke. Ich fand eben noch viewtopic.php?p=16525#p16525 hier im Forum:tutor! hat geschrieben: [*]Kuchiki-daoshi, wenn irgendwo sonst am Bein angegriffen wird und Ukes Bein nicht gehoben wird
"Kata-ashi-dori ist dagegen nur ein "Spitzname" für eine Varianate des Kuchiki-taoshi (und keine eigenständige Technik im Sinne des Kodokan) und mehr oder weniger ist dieser Technikbegriff eingedeutscht worden, um es den Trainierenden leichter mit der Übersetzung der Wurfnamen zu machen, genau so ist Ryo-ashi-dori nur ein Synonym für Morote-gari und keine neuerfundene Technik... "
Allein was ich nicht verstehe ist, warum beim Kuchiki-Taoshi das Bein nicht angehoben wird? Das sieht hier anders aus: http://www.youtube.com/watch?v=ETufDNA5SNw. Ab Minute 1:33 wird auch mit "Griff von außen" gezeigt, was dann, wie fabius-kiwi in o.g. Zitat schreibt, fast ein Kata-Ashi-Dori ist (ohne das andere Bein zu fegen, was ja dann eigentlich, nach Deinen Ausführung, ein Variante des O-Uchi-Gari wäre).
Dank und Gruß,
Frank Ix
Re: Beinfasser im Wettkampf - IJF und DJB - Kata-Ashi-Dori
Gemeint war sicherlich, das Gleichgewichtsbruch und Wurf nicht primär durch das Heben des Beines erfolgen, sondern durch das Drücken von Ukes Oberkörper in die Richtung, wo durch das Greifen des Beines ein "Loch" entsteht (ist auf der Matte sicher leichter zu erklären). In der Endphase kann das Bein durchaus angehoben worden sein.frankx hat geschrieben:Allein was ich nicht verstehe ist, warum beim Kuchiki-Taoshi das Bein nicht angehoben wird?
Re: Beinfasser im Wettkampf - IJF und DJB - Kata-Ashi-Dori
Genau so, danke! Ich hätte besser schreiben sollen, dass Uke nicht am Bein hochgehoben wird, dann das ist der Unterschied zu Sukui-nage. Mir ging es primär um die definitorische Abgrenzung der Techniknamen.guk hat geschrieben:Gemeint war sicherlich, das Gleichgewichtsbruch und Wurf nicht primär durch das Heben des Beines erfolgen, sondern durch das Drücken von Ukes Oberkörper in die Richtung, wo durch das Greifen des Beines ein "Loch" entsteht (ist auf der Matte sicher leichter zu erklären). In der Endphase kann das Bein durchaus angehoben worden sein.frankx hat geschrieben:Allein was ich nicht verstehe ist, warum beim Kuchiki-Taoshi das Bein nicht angehoben wird?
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Re: Beinfasser im Wettkampf - IJF und DJB - Kata-Ashi-Dori
Ich dachte, Sukui-Nage wäre - als Konter zu Koshi-Guruma zB. - dass beide mit dem Rücken in die selbe Richtung stehen und Uke nach hinten geworfen wird. Warum "Schaufel"-Wurf, kapiere ich dabei nicht so ganz. Aber Sukui-Nage scheint ja gemäß Kodokan noch mehr zu umfassen ...;tutor! hat geschrieben:Genau so, danke! Ich hätte besser schreiben sollen, dass Uke nicht am Bein hochgehoben wird, dann das ist der Unterschied zu Sukui-nage. Mir ging es primär um die definitorische Abgrenzung der Techniknamen.
Dank und Gruß,
Frank
Re: Beinfasser im Wettkampf - IJF und DJB
Sukui-nage ist seit 1982 (lt. Daigo) offiziell der Oberbegriff für mehrere Beingreifer, sowohl als Konter von hinten gegen eine Vielzahl von Würfen (Harai-goshi, Koshi-guruma etc., aber auch O-soto-gari) als auch als direkter Angriff von vorne (den Sukui-nage gab es schon sehr lange und war sogar in der NNK, bis er durch den Kata-guruma ersetzt wurde.)
Der Te-guruma vom 1. Kyu (neue DJB-PO) gehört auch dazu, der "klassische" Sukui-nage, bei dem Tori hinter Uke steht und beide Beine greift, ist in der neue PO zum 1. DAN zu finden. Der Name erklärt sich aus der Bewegung, die die Hände und der Oberkörper machen, als würde man mit einer Schaufel vor sich in einen Sandhaufen stechen und dann den Sand durch Körperdrehung und Einsatz der Arme nach hinten werfen.
Der Te-guruma vom 1. Kyu (neue DJB-PO) gehört auch dazu, der "klassische" Sukui-nage, bei dem Tori hinter Uke steht und beide Beine greift, ist in der neue PO zum 1. DAN zu finden. Der Name erklärt sich aus der Bewegung, die die Hände und der Oberkörper machen, als würde man mit einer Schaufel vor sich in einen Sandhaufen stechen und dann den Sand durch Körperdrehung und Einsatz der Arme nach hinten werfen.