Alters- und Gewichtsklasse 2013

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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Olaf
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Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Olaf »

http://www.judobund.de/media/2012/AK-GK-2013.pdf

Bei den 4 Jahrgängen im Bereich der U12 hadere ich noch mit mir, ob ich das ok finde. Da trifft dann eventuelle der 7jährige, der im Dezember 8 wird auf den 11jährigen, der schon im Januar Geburtstag hatte. Das ist mir eigentlich zuviel Spielraum in der Altersspanne.
Immer wieder muß das Unmögliche versucht werden,
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Fritz
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Fritz »

Olaf hat geschrieben:Bei den 4 Jahrgängen im Bereich der U12 hadere ich noch mit mir, ob ich das ok finde. Da trifft dann eventuelle der 7jährige, der im Dezember 8 wird auf den 11jährigen, der schon im Januar Geburtstag hatte. Das ist mir eigentlich zuviel Spielraum in der Altersspanne.
Da gibt es aber einen ganz einfachen Trick: Wenn der 7jährige judotechnisch noch nicht so weit ist, mit einem 11jährigen
"mitzuhalten", dann wartet man einfach solange mit dem Antreten in der U12, bis eben nicht mehr die Gefahr besteht, "verheizt" zu werden.

Und sucht sich, wenn es denn sein muß, ein paar U9er-Turniere zum Üben.

Nur weil er bei der U12 starten _darf_, heißt es ja nicht, daß er dort starten _muß_ ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Hofi »

Hi!
In Bayern wird es in U10 und U12 aufgesplittet, bis zur vollständigen Ausarbeitung der neuen Regelsätze arbeiten beide AK mit dem alten U11er-Regelwerk.
Ein Aufeinandertreffen von 7- und 11-jährigen ist damit nicht möglich.
Bis dann
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Olaf »

Nordrhein-Westfalen nimmt nur 3 Jahrgänge für die U12, darunter U9 mit Freundschaftsturnieren. Find ich gut.
Hofi hat geschrieben:Der Pessimist sieht nur die Dunkelheit. Der Optimist sieht das Licht am Ende des Tunnels. Der Realist erkennt den Zug, der entgegen kommt.
Der Lokführer sieht drei Idioten auf dem Gleis :D
Immer wieder muß das Unmögliche versucht werden,
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Hofi »

Hi!
Da wären mir die 8-jährigen aus dem "Judo spielend lernen" von 2009 mit dem nackten Arsch ins Gesicht gesprungen bei so einer Regelung. Die warten seit mindestens nem Jahr darauf, endlich offiziell mitmachen zu dürfen, nicht nur bei der internen. Gerade unsere Jugendliga-Mannschaft (offiziell heißt es Mannschaftsrandori) war so dass, wo die unbedingt rein wollen. Denen jetzt zu sagen "Ätsch, ist nicht" wäre böse geworden.
Bis dann
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Fritz
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Fritz »

Hofi hat geschrieben:Da wären mir die 8-jährigen aus dem "Judo spielend lernen" von 2009 mit dem nackten Arsch ins Gesicht gesprungen bei so einer Regelung. Die warten seit mindestens nem Jahr darauf, endlich offiziell mitmachen zu dürfen, nicht nur bei der internen. Gerade unsere Jugendliga-Mannschaft (offiziell heißt es Mannschaftsrandori) war so dass, wo die unbedingt rein wollen. Denen jetzt zu sagen "Ätsch, ist nicht" wäre böse geworden.
Ich gehe dann aber mal ganz stark aus, daß Deine 8jährigen allerdings auch kein Problem damit haben, mit einem 11jährigen zu kämpfen ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Freeman »

Alles unter U15 wird doch auf Länderebene geregelt. In Sachsen wird es weiter eine U12 und U10 geben (bei den offiziellen Meisterschaften). Und das die U15 drei Jahrgänge hatte, war zuletzt indirekt auch schon so, da die U12 (letzter Jahrgang) startberechtigt war. Die Verschiebung um ein Jahr erkennt man auch durch den Wegfall der untersten Gewichtsklasse (31/34 - Einzel/Mannschaft).
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Hofi »

Hi!
Das Problem ist, dass drei Jahre Altersunterschied auch bei gleichem Gewicht einiges ausmachen, insofern wäre ich von den vier Jahrgängen in einer Altersklasse absolut nicht glücklich gewesen. Meine 8-jährigen würden kämpfen und im Zweifel vielleicht auch nicht auf verlorenem Posten stehen, aber aus Gründen der Fürsorge ist es mir mit den zwei Ak einfach lieber.
Auf der Internen hatten wir es, dass zwei von meinen Kurzen als so gerade 7-gewordene (Geb. Sept./Okt) einen (nach meiner Erinnerung Geb. Jahresanfang) Ende 9-jährigen hatten. Und da hat man schon deutlich gemerkt, dass da bei gleichem Gewicht einiges an Kraftvorteil da war. Einer hat u.a. deshalb verloren, der andere konnte sich knapp durchsetzen. Wenn ich jetzt welche hab, die nicht schon seit 4 Jahren dabei sind, wird das nochmal deutlich härter.
Bis dann
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Fettzi »

In Sachsen find ich das gut gelöst:
u9 keine offiziellen Turniere des JVS
u11 Bezirksebene
u13 Landesebene (Abwechselnd LEM und Landesjugendspiele)
u15 Gruppenebene

Ein Sprung von u12 auf u15 wie vom DJB gefordert, ist aus pädagogischer und medizinischer Sicht hochgradig fragwürdig.
Ebenso den Verbot der Hebel. Im Kyuprogramm ist es erlaubt, also warum in der u15 gestreckter Arm?! So ein Quatsch ich durfte damals in der u15 hebeln.
Aber nun gut, ich red mich wieder nur in Rage.
P.S. der Hauptausschuss hat beschlossen, dass die u13 hebeln darf. Mit Abschlagen! Das finde ich richtig, wenn wir mal schauen, wann die Kinder laut Ausbildungsordnung hebeln dürfen.
Ich befürchte nur, dass wir aufgrund der DJB-Vorgaben wieder eine Rolle rückwärts machen müssen/werden.

Gruß Fettzi
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Freeman »

Sachsen alt:

U10, U12, U14, U17, U20 galt für die offiziellen Meisterschaften (BEM, BMM, LEM, LMM, MDEM, MDMM, LJS) ab U14 durfte gehebelt werden, fixierter Arm führte zu Ippon. Letzter Jahrgang U12 durfte in der U14 starten (Einzel wie auch Mannschaft - damit hatte die U14 auch 3 Jahrgänge!!)
U11, U13, U15 wurde zu Einladungs-, Ranglistenturnieren und Sichtungsturnieren ausgeschrieben. U13 nach Regeln der U14, U15 nach Regel der U17 (Würgen, Hebeln mit Wirkung)

Sachsen neu:

U10, U12, U15, U18, U21 gilt für die offiziellen Meisterschaften - ab U15 darf gehebelt werden, fixierter Arm führt zu Ippion. Letzter Jahrgang U12 ist nicht mehr in der U15 startberechtigt.

U13, U15 bleibt bei Sichtungen usw. bestehen. Ob jetzt beide nach Regeln der U15 kämpfen? Wahrscheinlich!

Aktuell sind auch z.B. Host Wolf und LJS noch als U17 bzw. U14 ausgeschrieben. Aber nichts ist beständiger als die Änderung.
HBt.

Offtopic

Beitrag von HBt. »

Hofi hat geschrieben:(..)
Auf der Internen hatten wir es, dass zwei von meinen Kurzen als so gerade 7-gewordene (Geb. Sept./Okt) einen (nach meiner Erinnerung Geb. Jahresanfang) Ende 9-jährigen hatten. Und da hat man schon deutlich gemerkt, dass da bei gleichem Gewicht einiges an Kraftvorteil da war. Einer hat u.a. deshalb verloren, der andere konnte sich knapp durchsetzen. Wenn ich jetzt welche hab, die nicht schon seit 4 Jahren dabei sind, wird das nochmal deutlich härter.
Kannst Du deine Anmerkung "Kraftvorteil" näher erklären?
7J-4J dabei = 3J. oder 9J-4J dabei = 5J. Schreibst Du über Kinderjudo im Kindergartenalter?

Lieber Hofi,
ich stelle mir gerade die Frage, ob Du auch Kleingruppen mit besonders anspruchsvollen Kinder trainierst und in ihrer individuellen Entwicklung förderst. Kinder, die verhaltensaufällig sind und nicht am Wettkampfsport interessiert sind. Kinder, die z.B. bei jeder 'Kleinigkeit' total ausrasten ...

Du vermittelst häufig den Eindruck, bei Dir (euch im Speckgürtel Münchens) ist alles in Ordnung. Das kann ich Dir leider nicht glauben oder täuscht der Eindruck.

Für welchen Verein stehst Du eigentlich???


Gruß,
HBt.


PS
Fritz hat geschrieben: Da gibt es aber einen ganz einfachen Trick: Wenn der 7jährige judotechnisch noch nicht so weit ist, mit einem 11jährigen
"mitzuhalten", dann wartet man einfach solange mit dem Antreten in der U12, bis eben nicht mehr die Gefahr besteht, "verheizt" zu werden.

Und sucht sich, wenn es denn sein muß, ein paar U9er-Turniere zum Üben.

Nur weil er bei der U12 starten _darf_, heißt es ja nicht, daß er dort starten _muß_ ...
Abschließend zu 'dem Kinderkram', schließe ich mich 100% Fritz Beitrag an. Warum sollte ich einen 7jährigen von einem 11jährigen Orangegurt ..., warum???


Nachtrag:
Liebster Hofi ;-),
Du musst nicht auf meinen Beitrag antworten; das Internet (Google) war so frei, und hat alle Informationen geliefert - normalerweise google ich ja keine USER, aber bei Dir ist es ja ein Kinderspiel ... gäbe es jetzt noch den passenden Simlie, Du könntest Dir vorstellen welchen ich wählen würde.
Tschüss und alles Gute nach Bayern,
Helge


Nachtrag II:
Eure 'Kleinen' sehen echt knuffig aus, süß und total harmlos, so lieb ... - schöne Fotostrecke (von eurer INTERNEN!); ihr habt es wirklich gut.


Nachtrag III:
Ups, auf Yutube kann man sich ja einen Eindruck von eurer Bezirksliga Männer verschaffen ... - ojemine.
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Hofi
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Hofi »

Hi!
Ich mag tatsächlich leicht im Internet zu finden sein. Andererseits sind das nur Infos, die in meinen Augen dort auch stehen können. Oder muss ich selber mal googeln?

Was den Kraftvorteil angeht. Die Entwicklung der Muskeln schreitet einfach mit den Jahren voran und ein fast 10-jähriger hat nach meinen Erfahrungen einfach mehr Schmalz als ein 7-jähriger mit gleichen Gewicht. Wenn die nun bei vergleichbarem Technikstand (beide z.B. weiß-gelb wie es auf der internen war) kann schlicht dieses mehr an Kraft den Ausschlag geben, weil der jüngere noch nicht in der Lage ist, diesen Kraftnachteil durch ein mehr an Technik auszugleichen.

Und wenn ich jetzt mit einem eigentlich guten 8-jährigen auf ein offizielles Turnier gehe, kann ich mir halt nicht raussuchen, ob er jetzt gegen den 11-jährigen Orangegurt muss oder nicht. Also ist es mir lieber, es gibt die U10 und das Problem tritt gar nicht erst auf.

Was Youtube angeht mag der Eindruck von der Bezirksliga täuschen, da wir nicht selber einstellen (ändert sich mit der Landesliga vielleicht und die Gegner stellen natürlich nicht die Videos ihrer Niederlagen rein) und gerade die Filme vom Wiesn-Pokal zeigen meist eher die alten Herren, die halt noch mitwurschteln. Und wenn die dann auf Bayern- oder Regionalliga treffen, ist das nicht immer erfolgsversprechend. Oder war das ojemine auf die grünen Hosen bezogen? Sind halt Vereinsfarbe.

Ist bei uns alles in Ordnung? Gute Frage, wir haben eine sehr gute Infrastruktur, relativ viele engagierte Leute, die es schaffen unterschiedliche Interessen abzudecken. Können wir noch Dinge besser machen? Sicherlich. So müssten gerade vom Nachwuchs mehr auf die Trainerausbildung gehen, damit wir nicht nur unser eigenes Süppchen kochen. Ich verliere trotz intensiver Betreuung Leute an den Stützpunkt, die mir dann als Trainingspartner, Vorbilder etc. für die Reihe dahinter fehlen. Insofern, wir stehen sicher besser da als andere, aber es ist immer Luft nach oben.
Bis dann
Hofi
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Ronin
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Ronin »

Offtopic an:
Hofi hat geschrieben:Hi!
Die Entwicklung der Muskeln schreitet einfach mit den Jahren voran und ein fast 10-jähriger hat nach meinen Erfahrungen einfach mehr Schmalz als ein 7-jähriger mit gleichen Gewicht. Wenn die nun bei vergleichbarem Technikstand (beide z.B. weiß-gelb wie es auf der internen war) kann schlicht dieses mehr an Kraft den Ausschlag geben, weil der jüngere noch nicht in der Lage ist, diesen Kraftnachteil durch ein mehr an Technik auszugleichen.
ich glaube ja nicht, dass das Judo ist, was hier beschrieben wird und halte es für DEN Fehler schlechthin, Wettkampfteilnahmen hier zu fördern. Das ist jetzt übrigens kein Vorwurf an Hofi, sondern an jeden, der das fördert, also an fast alle.
Denn natürlich werden Kinder das, was Sie vom Judo nicht begriffen haben, durch Kraft ersetzen und das wird dann durch Sieg belohnt. So lernt das Kind dann schon ganz früh, dass nicht notwendig ist, sich mit der zugegebenermassen komplexen Sache Judo wirklich auseinander zu setzen. Beim Lesen dieses Abschnittes ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen, wo das Problem des Judo heute liegt und jetzt gehe ich heute Abend in die nächste Vorstandssitzung und verbiete Kinderwettkämpfe.
HBt.

Wettkämpfe ab wann?

Beitrag von HBt. »

Ronin hat geschrieben:Offtopic an:
Hofi hat geschrieben:Hi!
Die Entwicklung der Muskeln schreitet einfach mit den Jahren voran und ein fast 10-jähriger hat nach meinen Erfahrungen einfach mehr Schmalz als ein 7-jähriger mit gleichen Gewicht. Wenn die nun bei vergleichbarem Technikstand (beide z.B. weiß-gelb wie es auf der internen war) kann schlicht dieses mehr an Kraft den Ausschlag geben, weil der jüngere noch nicht in der Lage ist, diesen Kraftnachteil durch ein mehr an Technik auszugleichen.
ich glaube ja nicht, dass das Judo ist, was hier beschrieben wird und halte es für DEN Fehler schlechthin, Wettkampfteilnahmen hier zu fördern. Das ist jetzt übrigens kein Vorwurf an Hofi, sondern an jeden, der das fördert, also an fast alle.
Denn natürlich werden Kinder das, was Sie vom Judo nicht begriffen haben, durch Kraft ersetzen und das wird dann durch Sieg belohnt. So lernt das Kind dann schon ganz früh, dass nicht notwendig ist, sich mit der zugegebenermassen komplexen Sache Judo wirklich auseinander zu setzen. Beim Lesen dieses Abschnittes ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen, wo das Problem des Judo heute liegt und jetzt gehe ich heute Abend in die nächste Vorstandssitzung und verbiete Kinderwettkämpfe.
Du willst Dich dafür stark machen (?) und Kinderwettkämpfe u12 verbieten -- cool. Ich glaube nicht, dass ein Verbot die Lösung des Problems darstellt.
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Fritz
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Fritz »

Hofi hat geschrieben: Was den Kraftvorteil angeht. Die Entwicklung der Muskeln schreitet einfach mit den Jahren voran und ein fast 10-jähriger hat nach meinen Erfahrungen einfach mehr Schmalz als ein 7-jähriger mit gleichen Gewicht. Wenn die nun bei vergleichbarem Technikstand (beide z.B. weiß-gelb wie es auf der internen war) kann schlicht dieses mehr an Kraft den Ausschlag geben, weil der jüngere noch nicht in der Lage ist, diesen Kraftnachteil durch ein mehr an Technik auszugleichen.

Und wenn ich jetzt mit einem eigentlich guten 8-jährigen auf ein offizielles Turnier gehe, kann ich mir halt nicht raussuchen, ob er jetzt gegen den 11-jährigen Orangegurt muss oder nicht. Also ist es mir lieber, es gibt die U10 und das Problem tritt gar nicht erst auf.
Also ältere Berliner Trainingskameraden berichteten mir von Zeiten, wo es diese enge Unterteilung in Altersgruppen
noch nicht gab. Und da war es wohl tatsächlich so, daß es die Jüngeren erstmal schwer hatten, bis sie dann judotechnisch
und körperlich so weit waren, gut mitzuhalten oder auch zu gewinnen. Das hat auch erstmal etwas für sich:
a) von den jüngeren wurde gar nicht erst erwartet, daß sie nun unbedingt sich platzieren.
b) es war eine Auszeichnung für die Sportler, wenn der Trainer sie als reif genug betrachtet hatte, am Wettkampf teilzunehmen.
c) es gab eine Langzeit-Motivation darauf, irgendwann auch zu den älteren des "Schüler"-Altersbereiches zu gehören und dann Erfolg zu
haben.
Daneben gab es dann noch Turniere, wo die Teilnehmer nach Graduierung beschränkt wurden, um vom technischen Leistungsstand her
ähnliche Teilnehmerfelder zu haben...

Mit diese Zwei-Jahres-Altersklassen, die vor einer Weile "Mode" waren (U11, U13, U15) waren meiner Meinung nach psychologisch
immer sehr schwierig: 1. Jahr: neue Altersklasse, ungewohnt, Angst davor; zweites Jahr: etwas Pech gehabt, Frust, danach wieder von vorn.
Auch die 3 Jahreseinteilung (U11, U14, U17) war ähnlich, gerade beim Sprung von U14 auf U17 (die ja nach Erwachsenen-Regeln kämpfte)
So gesehen finde ich U12, U15, U18 schon etwas besser bzw. ausbalancierter,
trotzdem fände ich besser, prinzipiell den obersten Jahrgang einer Altersklasse auch für die nächste AK startberechtigt sein zu lassen...
So könnte etwas auf unterschiedliche körperliche und judotechnische Entwicklungen reagiert werden.

Für Schwachsinn halte ich, die Hebel und die Würger-Einschränkung in der U14 bzw. jetzt U15.
Als ich mit Judo begann, lag das Erlaubnisalter für Würger bei 12 Jahren, Hebel hatten überhaupt keine Einschränkung.
Ich halte es für didaktischen Blödsinn, Würgen und Hebel erst dann im Wettkampf zuzulassen, wenn die Körperkraft
bei einem gut trainiertem 15-Jährigen durchaus ausreicht, so richtig Schaden zu machen... Denn machen wir uns nichts
vor, in der Regel wird doch auch nur das trainiert, was aktuell im Wettkampf erlaubt ist... Also trifft dann ein
gerade ein gerade in die U17 bzw. U18 gerutschter 14-Jähriger auf einen ehrgeizigen, kräftigen 16-Jährigen, der mit aller
Gewalt dann dem anderen die Kehle zuschnürt oder wie ein Berserker am Arm zerrt. Und unser Frischling weiß vor lauter
ungewohntem Schmerz nicht, womit er abschlagen soll... habs oft genug gesehen, wie sie hinterher zum Sani gerannt sind, weil
der Arm nicht mehr so wollte, wie er sollte.
Natürlich kommt jetzt das Argument, daß man sie im Training ja schon vorher auf die U17 drauf vorbereiten sollte - wie gesagt, ich glaub
da nicht dran, daß es flächendeckend so gemacht wird, selbst die Kyu-PO führt Würgetechniken sehr spät ein.
Und wenn allerdings doch vernünftig trainiert wird, dann gibt es doch eigentlich keinen Grund, Würgetechniken und Hebel mit Aufgabe nicht
schon in der U14 bzw. U15 im Wettkampf zuzulassen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Fritz
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Fritz »

Ronin hat geschrieben: ich glaube ja nicht, dass das Judo ist, was hier beschrieben wird und halte es für DEN Fehler schlechthin, Wettkampfteilnahmen hier zu fördern. Das ist jetzt übrigens kein Vorwurf an Hofi, sondern an jeden, der das fördert, also an fast alle.
Denn natürlich werden Kinder das, was Sie vom Judo nicht begriffen haben, durch Kraft ersetzen und das wird dann durch Sieg belohnt. So lernt das Kind dann schon ganz früh, dass nicht notwendig ist, sich mit der zugegebenermassen komplexen Sache Judo wirklich auseinander zu setzen. Beim Lesen dieses Abschnittes ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen, wo das Problem des Judo heute liegt und jetzt gehe ich heute Abend in die nächste Vorstandssitzung und verbiete Kinderwettkämpfe.
Wenn die Altergruppe breit genug ist und eben der Effekt eintritt, daß körperlich Schwächere mit Stärkeren kämpfen,
wo lernt der Schwächere jetzt, daß er mit Kraft weiterkommt?
Wenn er dann älter wurde (und automatisch kräftiger) und u.a. gegen körperlich Schwächere und technisch Unerfahrenere
kämpft, wozu muß er dann noch mit Kraft Technik kompenisieren?
Die Technik sollte doch durch die Jahre der Kämpfe gegen Stärkere sich etwas weiter entwickelt haben?
Und bei dem Anteil an Kämpfen, wo er gegen Leute aus dem eigenen Kraftspektrum kämpft, naja dann sollte eigentlich auch
bessere Technik zum Sieg verhelfen... Bleibt nur der Prozentsatz an Kämpfen, wo er einen kräftemäßig Unterlegenen,
der aber technisch gut ist, durch Kraft niederwalzt...
Ok, der Anteil ist bei heterogenen Gruppen sicherlich nicht so riesig, daß er prägend für die Entwicklung ist.
Prägend sind sicherlich die Jahre, wo sie schwach, gegen Stärkere antreten und lernen, mit Kraft gehts nicht...

Bei homogeneren Altersgruppen sieht es dagegen anders aus.
Alle sind ähnlich (schlecht) von der technischen Ausbildung her, die Kraftunterschiede von vornherein
nicht so groß, als ob man es nicht doch mit Kraft anstelle von Technik versuchen könnte...

"Wettkämpfe" im Kinderbereich sollten m.M.n. sozusagen Randoris mit Kari sein,
KO-Listen haben da meiner Meinung nach nichts verloren.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Ronin
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Ronin »

Fritz du weisst, ich bin sehr oft deiner Meinung, diesmal halte ich das da oben allerdings für recht theoretisches Ge...z

In meinem LV haben U10 und U12. In der U10 findet man weiss/gelb und gelb und seltener einen gelb/orangen. Da wird nur mit Kraft gekämpft. Wir kenen diese Situationen alle: zwei Kontrahenten beide versuchen das, was Klocke in seine Büchern O-Soto-Otoshi nennt. Der Stärkere hat hinterher gewonnen. Passiert da was anderes.....? Ich kann mich kaum dran erinnern.
Und das käst mich unendlich an.

Und HBT, ich setze mich seit sehr vielen Jahren dafür ein dass Kinder nicht Kämpfen. Ich bin mit mit der Altergrenze nicht so sicher und meine Meinung ändert sich von zeit zu Zeit zugegebenermassen auch aber Grundtenor bleibt: Kinder sollten nicht Kämpfen (vielleicht auch garnicht Judo machen). Politisch scheitert man i.d.R. dran, dass die Pappnasen anderer Vereine gar nicht wissen, was sie mit den Kindern machen sollen, wenn sie nicht für WK trainieren sollen (wie arm). Hat man recht deutlich an dem Sturm gemerkt, als Weiss-Gelbgurte nicht mehr auf Turnieren starten durften.
Aber zum Glück bin ich nicht darauf angewiesen auf die andern Vereine Rücksicht zunehmen. Unsere Kids müsen ja nicht mitmachen.
Freeman
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Freeman »

Bischof hat mit 13 und Lorenz erst mit 16 mit dem Judo begonnen. Wenn ich sehe, was in der Jugend-Oberliga der Ringer schon abgeht, braucht sich keiner wundern, dass unsere paar Top-Leute, die so lange ausgehalten haben, schon kaputte Gelenke haben. Ich lasse meine Zwillinge, die in Mitteldeutschland schon jeden in den Klassen 34 und 37 geschlagen haben, nicht gegen Leute kämpfen, die mehr als 8Kg schwerer sind. Eine Knieverletzung in dem Alter (12) und ich nehme sie komplett raus.
Auch wenn der Thread jetzt abgleitet: Was kann ich mit entsprechendem Einsatz und Risiko (siehe weiter oben) im Judo erreichen? Nicht mehr als bei guter Ausbildung in der freien Wirtschaft. Und selbst das schaffen m.M.n. nur höchstens 1% der Kaderathleten. Diese Frage beschäftigt mich schon länger, weil demnächst zu Hause übers Sportgym geredet wird. Momentan sieht es da eher schlecht aus...
Jupp
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von Jupp »

Ich kann die zahlreichen Beschwerden darüber, dass die Judokids zu früh und zu wenig vorbereitet auf Wettkämpfe geschickt werden, gut verstehen.

Aber das Konzept des Deutschen Judo-Bundes ist ja auch gar nicht darauf ausgerichtet, Kinder unter 10 Jahren schon regelmäßig auf Wettkämpfe zu schicken.

Meine eigenen Kinder durften erst mit 9 Jahren mit dem Judo beginnen, obwohl sie bis dahin schon sehr viel Judo durch meine Lehrtätigkeiten gesehen hatten, was auf ihre spätere Sport- und Judoaktivitäten ganz sicher einen positiven Einfluss hatte.

Im DJB wurden schon in den 90er Jahren Konzepte entwickelt, die in eine ganz ähnliche Richtung gehen. Wer dazu mehr wissen möchte, dem empfehle ich (man möge es mir nachsehen, aber es scheint mir in diesem Zusammenhang wichtig!) doch einmal in dem offiziellen DJB-Lehrbuch "Judo lernen" auf den Seiten 146/47 ("Die Grundausbildung der 7-10-jährigen") nachzulesen, worum es in diesem Alter lt. DJB gehen soll ("Oberste Zielsetzung: Entwickeln von Freude an vielseitiger, allgemeiner und judosportlicher Betätigung"; "Grundgedanke: Die Grundausbildung im Judo ist kein leistungssportliches Training. Sie ist eine Anfängerausbildung im Judo").

Wer dann noch die Seiten148/149 liest, wo es "Tipps für die ersten Wettkämpfe außerhalb des Vereins für junge Judoka und deren Eltern gibt", der versteht vielleicht den Erziehungsgedanken besser, den schon damals die Verantwortlichen für die Entwicklung der derzeit gültigen Kyu-Prüfungsordnung hatten und auch deren langfristige pädagogischen Zielsetzungen, die ganz deutlich mehr in Richtung "allgemeinsportlicher Erziehung auf der Judomatte" gehen, wobei aber Ausbildung der Fähigkeiten und Fertigkeiten im Judo natürlich nicht vergessen wird.

Diese Texte sind mittlerweile knapp 17 Jahre alt und meiner Auffassung nach genauso aktuell wie damals. Oles Vater Gunter Bischof war in den achtziger und frühen neunziger Jahren übrigens einer derjenigen, die die pädagogischen und inhaltlichen Planungen der Judoausbildung im DJB im oben beschriebenen Sinne mit vorangetrieben haben.

Jupp
katana
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Re: Alters- und Gewichtsklasse 2013

Beitrag von katana »

Politisch scheitert man i.d.R. dran, dass die Pappnasen anderer Vereine gar nicht wissen, was sie mit den Kindern machen sollen, wenn sie nicht für WK trainieren sollen (wie arm). Hat man recht deutlich an dem Sturm gemerkt, als Weiss-Gelbgurte nicht mehr auf Turnieren starten durften.
Bravo Ronin, .... genau daß ist der Punkt. :eusa_clap
Der einzige philosophische Inhalt nahezu aller Vereine, die ich kenne...
" So schnell wie möglich, so viel Kinder wie möglich zum Massenraufen zu schicken."
Vor allem die Masse ist wichtig, ...bringt ja schließlich die Startgelder.
:irre
KK
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