Gerüchte: Neue Regeln...

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
caesar
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1123
Registriert: 07.04.2007, 21:44

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von caesar »

tutor! hat geschrieben:Übrigens hat er ja schon einmal die Mitglieder des Judoforums unabhängig von Verbandszugehörigkeit in sein Dojo und dort zum Gespräch eingeladen.
Kriegt man bei solch einem Gespräch auch mehr als ein "aha, interessant" zurück? Man kennt solche Gesprächsmöglichkeiten ja von Politikern, ist da Peter Frese anders?
Fritz hat geschrieben:Wir waren beide dort, Du möchtest sicherlich nicht wirklich, daß
ich darüber ausführlich auslasse... Nur seitdem halte ich die Diskussion über
Transparenz und Partizipation im Allgemeinen am Beispiel der einen oder anderen
ganz konkreten Veranstaltung zu einem ganz bestimmten Thema für unabdingbar.
Ich würde dich bitten dich "auszulassen", sofern es dir möglich/machbar erscheint, um zu wissen, ob sich der Weg und die Zeit denn lohnen würden.
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5164
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von Fritz »

Hofi hat geschrieben:Und Fritz, wenn Du Dich bei dem IJF-Treffen nicht repräsentiert fühlst, frage ich mich ernsthaft, wie anders als durch den DJB-Präsidenten willst Du vertreten werden, durch Deinen Kreiskampfrichterobmann.
Hmm, da hast Du offensichtlich nicht ganz verstanden, was mein Punkt ist.
Der ist schlicht: Zum heutigen Zeitpunkt wissen "wir" doch gar nicht, ob der DJB-Präsident uns dort vertreten hat.
Woher auch, bei dieser hervorragenden Informationspolitik des DJB.
Vielleicht hat er ja auch Interessen von Matten-, Kimono-, Rückennummern-Herstellern vertreten. Oder die Interessen einer kleiner Gruppe
von Judoka, vielleicht die von der Kampfrichter-Gilde, oder ein paar Leistungssportlern oder was weiß ich.
Wie soll ich mich von ihm vertreten fühlen, wenn ich
a) nicht weiß, was die Themen / Zielsetzungen / Fragestellungen auf dem Treffen genau waren.
b) nicht weiß, welche inhaltlichen Positionen zu diesen Themen von unserem DJB-Präsidenten dort bezogen wurden
c) auf welcher nachvollziehbaren Basis er zu den von ihm dort vertretenen Positionen gekommen ist?
Wie genau hat er das Ohr an der Basis, hat er auch tatsächlich die mehrheitlichen Wünsche der Basis vertreten, was war die grundsätzliche Meinung
der Basis usw. usf.?
Hoffe, es ist jetzt etwas verständlicher geworden, worum es mir geht...
Hofi hat geschrieben:Tja, und was ist jetzt wenn ein Präsident eine Einzelmeinung nicht teilt? Darf er dann den Verband nicht mehr vertreten. Das ist ein Problem, denn ich bin in einigen Deiner Beispiele andere Meinung als Du. Damit spricht Peter Frese zwingend, egal wessen von unserer beiden Meinungen er teilen würde, nicht mehr für den ganzen DJB.
Ups, wozu quatschen wir denn alle von demokratischen Strukturen usw.?
Er kann gar nicht die Meinung der mittelbaren DJB-Mitglieder vertreten, dazu sind die Meinungen doch zu verschieden.
Er wird, wenn er demokratisch handelt, Mehrheitsmeinungen vertreten und gegebenenfalls auch Kompromiss-Vorschläge
erarbeiten müssen...
Und genau hier setzen halt meine o.g. Fragen an:
- Wie ermittelt er sein Bild von der Mehrheitsmeinung - Anrufe, eMail, Forum lesen, mit Bekannten reden - wie gut bildet diese Stichproben die Verbandswirklichkeit ab?
- Was ist eigentlich die Mehrheitsmeinung zu den erörterten Themen, welche Themen genau, welche Kompromisse wären denkbar?
Hofi hat geschrieben:Und nochwas. Das Personal für die untersten Ebenen ist für die meisten Judoka weitaus wichtiger als der DJB-Präsident. Denn mit dem Bezirks-Jugendleiter, dem Bezirks-KRO, dem Bezirksprüfungsreferenten müssen sie das tägliche Geschäft abwickeln, wenn sie ihre Judoka auf Wettkämpfe, zu Jugendlehrgängen oder zu Prüfungen schicken.
Genau, und da dieses "Personal" der untersten Ebenen, dann auch in der Lage ist, mögliche Fehlentwicklungen
bei Regeln, Ordnungen usw. abzuwehren und von den meisten Judoka fernzuhalten, braucht die meisten Judoka gar nicht zu interessieren,
was ihr oberster Repräsentant bei einem Treffen der IJF, wo es gerüchteweise um Kampfregeln u.ä. geht, nun genau macht - das beruhigende Gefühl, man
wird durch ihn dort vertreten, sollte vollständig reichen... :alright Gehts noch?
caesar hat geschrieben:Ich würde dich bitten dich "auszulassen", sofern es dir möglich/machbar erscheint, um zu wissen, ob sich der Weg und die Zeit denn lohnen würden.
Die Frage ist, was man unter lohnen versteht. Für mich u. andere war das Forumstreffen damals durchaus sehr aufschlußreich...
Öffentliche Auslassungen möchte ich mir allerdings sparen, da mir einerseits durchaus meine Erinnerung einen Streich spielen
könnte und andererseits ich durchaus respektiere, daß Peter Frese hier im Forum nur passiv mit liest, so er dann Zeit findet und überhaupt den Schneid hatte,
uns Forumsteilnehmer zu sich einzuladen... :-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Benutzeravatar
Hofi
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1908
Registriert: 28.12.2006, 12:55
Bundesland: Bayern
Verein: TSV Unterhaching
Kontaktdaten:

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von Hofi »

Hi!
Wie erfolgt die Meinungsbildung in solch demokratisch gewählten, stufenmäßig augebauten Strukturen.
Der Vereinstrainer redet mit dem Bezirkstrainer, der trägt es in den Trainerausschuß des LV und von dort geht es zu den Bundestrainern und wenn der Präsident auf eine Sitzung geht, wo das Thema behandelt wird berät er sich vorher mit dem Bundestrainer oder dem Leistungssportreferenten. Wenn es um Kampfregeln geht, redet der Vereinstrainer mit den Kampfrichtern vor Ort bzw. dem Bezirks-KRO, der wieder mit seinem Chef bis das ganze oben angelangt ist.
In anderen Fällen gibt es Besprechungen der Bezirksvorsitzenden mit den LV-Präsidien, der Jugendleitungen, der Schulsportreferenten etc.

Wem das als Vereinstrainer nicht reicht, muss sich halt entsprechend auf den höheren Ebenen engagieren.

Wie gesagt, wie soll man es sonst machen? Vor jeder Arbeitssitzung eine Online-Umfrage starten, hier im Forum die TO zur Diskussion einstellen.

Stimmt, ich weiß nicht, ob Peter Frese ausdrücklich dort meine Meinung vertreten hat. Ich weiß aber auch nicht, ob meine Meinung die Mehrheitsmeinung oder eine Mindermeinung ist. Aber er hat mit Sicherheit die Meinung vertreten, die er sich auf dem beschriebenen Weg zu den Themen gebildet hat.
Vielleicht liegt es daran, dass ich über den Erhalt der Protokolle des LV-Präsidiums und Gesamtvorstandes etwas mehr Einblick in die Funktionsweise des Verbandes habe, dass mich das jetzt nicht stört. Aber das liegt halt auch daran, dass ich nicht mehr nur Vereinstrainer bin und daher die Funktionsweisen gewohnt bin.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
CasimirC
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 515
Registriert: 08.02.2012, 22:45
Bundesland: Sachsen

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von CasimirC »

Fritz hat geschrieben:Er kann gar nicht die Meinung der mittelbaren DJB-Mitglieder vertreten, dazu sind die Meinungen doch zu verschieden.
Er wird, wenn er demokratisch handelt, Mehrheitsmeinungen vertreten und gegebenenfalls auch Kompromiss-Vorschläge
erarbeiten müssen...
Da möchte ich kurz ansetzen.
Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um ein Idealbild der Demokratie.

Ich glaube nicht, dass man sicherstellen kann, dass demokratisch gewählte Vertreter immer nur demokratische Mehrheitsmeinungen bzw. Kompromisse vertreten (können). Es wird schließlich in der Tat nicht zu jedem Thema eine Umfrage unter allen Betroffenen an der Basis gemacht, weil das schlicht finanziell zu kostenintensiv und zu zeitaufwändig ist, obwohl dies der einzig mögliche basisdemokratische Vorgang wäre. Hinzu kommt, dass im schlechtesten Fall eine 50:50-Entscheidung herauskommt, bei der sich zwei konträr gegenüberstehende und nicht zu vereinbarende Meinungen gleichberechtigt gegenüberstehen, woraufhin ein Kompromiss schwierig bis unmöglich wäre. Von möglicher unlauterer Einflussnahme durch Lobbygruppierungen möchte ich gar nicht erst reden. Das ist ja auch einer der Hauptgründe, warum es im politischen Deutschland große Widerstände gegen Volksentscheide auf Bundesebene gibt.

Selbst bei dem von Hofi beschriebenen Weg 'vom Vereinstrainer zum Bundesverbandsvorsitzenden' würde eine derartige demokratische Befragung im umgekehrten Weg bis hin zur Basis schlicht zu viel Zeit in Anspruch nehmen, als dass es den Voraussetzungen und der Vorgabe der IJF (Stichwort: Terminierung der Gremiumstagung) gerecht werden kann.

Es bleibt daher, Herrn Frese eben das Vertrauen entgegen zu bringen, welches seine Wahl zum Präsidenten des DJB ausdrückt, dass er bei seiner Arbeit in solchen Gremien wie diesem die Interessen des DJB (und damit meine ich nicht irgendeine abgehobene Institution, sondern die Gemeinschaft aller Judoka, die im DJB vertreten sind) angemessen vertritt.

Ich bin ebenfalls durchaus leicht skeptisch, aber ich bringe ihm das entsprechende Vertrauen entgegen.
Zuletzt geändert von CasimirC am 11.10.2012, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Jupp
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 829
Registriert: 31.01.2007, 15:53

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von Jupp »

Die IJF informierte beim GrandPrix in Abu Dhabi:
"The official draw of the Judo Grand Prix, Abu Dhabi 2012 was held today at the Abu Dhabi National Exhibition Company (ADNEC), just next to the competition venue, which is under preparation for the next three-day tournament (October 11 to 13). This year's Grand Prix is the first main IJF event since the London Olympic Games and it 'opens' a new Olympic cycle, which will end in four years with the Rio Olympics.

The Future of Judo
"Congratulations to those who won a medal last August, in London but also congratulations to all the participants of that great event" said the IJF President, Marius Vizer, to the 27 delegations present during the draw. He then took a long and necessary time to describe the process that has been engaged by the IJF to adapt judo: "Based on the experience that has been gained over the past years, we recently organized an important meeting with the best judo experts in the world (cf. http://www.intjudo.eu/News/cikk2291) to discuss about the future of our sport. Based on their proposals, we are going to elaborate a project that will be discussed in Salvador on the occasion of the upcoming Team World Championship, and we will start to implement the decision next January. Our aim is to adapt and correct the technical rules if it is necessary."

President Vizer also clearly explained that no changes will be made during the two years prior to the games, before concluding is speech by wishing good luck to all the participants and by thanking the organizing committee and the judo national federation of Abu Dhabi for its tremendous work to make judo more understandable and accessible for the local public: "The Judo Grand Prix in Abu Dhabi has become a major event in our calendar. good luck and thank you to all of you!"
Benutzeravatar
Ronin
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1725
Registriert: 22.09.2005, 17:38
Bundesland: Baden-Württemberg

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von Ronin »

Nein Hofi, du verstehst gar nicht von was wir reden.

Niemand redet von demokratischer Meinungsbildung. Wir reden von Transparenz. Das ist das was von oben nach unten geht und ein Grundvorraussetzung dafür ist, dass dann unten eine Meinungsbildung nach oben in der von dir beschriebenen Art und Weise stattfinden kann.

Du solltest jetzt nicht den zweiten Schritt vor dem ersten machen

Un ob man dann wirklich immer eine Abstimmung machen sollte, halte ich jetzt für fragwürdig. Und ich finde es auch schade, dass eure Phantasie da jetzt nicht weiterreicht. Passives lesen in einen Forum wie diesem ist ein guter Schritt (wenn der Präsident denn tut), warum eigentlich nicht aktiv? Ich weiss ist schwer Kritik auszuhalten...Funktionär sein ist schwer...
Aber um dann im Forum auch ein Meinungsbild aufschnappen zu können, ist es notwendig zu anstehenden Themen in die Öffentlichkeit zu tragen, deswegen rede ich auch dauernd von Transparenz. Und genau das passiert nicht. Also halte ich das Gerede vom Präsidenten mit dem Ohr an der Basis für Kokolores.

Richtig Jupp, die IJF (denn bei uns hat es keiner für nötig befunden was zu sagen) hat HINTERHER gesagt, dass es diese Versammlung gegeben hat. Wie sollten wir denn nun z.B. hier VORHER ein Meinungsbild abgeben, dass der Präsident dann in seine Überlegungen aufnehmen kann, wenn doch keiner gewusst hat, dass da was kommt?

Erklär mir das mal einer
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5164
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von Fritz »

CasimirC hat geschrieben:ch glaube nicht, dass man sicherstellen kann, dass demokratisch gewählte Vertreter immer nur demokratische Mehrheitsmeinungen bzw. Kompromisse vertreten (können). Es wird schließlich in der Tat nicht zu jedem Thema eine Umfrage unter allen Betroffenen an der Basis gemacht, weil das schlicht finanziell zu kostenintensiv und zu zeitaufwändig ist, obwohl dies der einzig mögliche basisdemokratische Vorgang wäre.
Hmm, weils zu teuer und zu zeitaufwendig ist... Das ist natürlich ein gewichtiges Argument... was gegen
basisdemokratische Vorgänge spricht...
Wie war doch mal gleich der Spruch bei der Einführung des Portals: "Wir müssen mit der Zeit gehen, uns
den neuen Technologien nicht verschließen"... Klar das dies für alte Ideen wie "Demokratie" nicht gelten kann...
Hinzu kommt, dass im schlechtesten Fall eine 50:50-Entscheidung herauskommt, bei der sich zwei konträr gegenüberstehende und nicht zu vereinbarende Meinungen gleichberechtigt gegenüberstehen, woraufhin ein Kompromiss schwierig bis unmöglich wäre.
Was machen demokratische Parlamente dann bloß in diesem Fall... ?
Von möglicher unlauterer Einflussnahme durch Lobbygruppierungen möchte ich gar nicht erst reden. Das ist ja auch einer der Hauptgründe, warum es im politischen Deutschland große Widerstände gegen Volksentscheide auf Bundesebene gibt.
Genau, deshalb gibt es bei uns in Deutschland ja auch keine Lobby-Arbeit und falls doch
arbeiten die vollkommen lauter... Ist ja auch für ne Lobby, deutlich schwere, ein paar "Volksvertreter" u. Regierungs-Mitglieder zu umgarnen, als wenn sie es mit dem gesamten Volk wäre...
Keinesfalls ist der für die fehlenden Volksabstimmungen der, daß man evt. Angst haben könnte vor basisdemokratischen
Entscheidungen des Volks. Insbesonders die offiziellen Reaktionen auf Volksentscheide z.B. der Schweiz lassen
eine solche Angst völlig abwegig erscheinen...

Also fassen wir zusammen: Basisdemokratie ist also zu teuer, auch zu zeitintensiv,
es besteht die Gefahr von 50:50-Entscheidungen und
die Lobby würde die falschen Leute schmieren müssen...
Ja dann sollten wir doch gleich den in Deutschland bewährten anderen Weg gehen, schön zackig
und im Stechstritt...

Marken im Pass und sonstige Verbandsabgaben sind übrigens auch richtig teuer, die könnten wir
doch eigentlich dann auch gleich abschaffen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
CasimirC
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 515
Registriert: 08.02.2012, 22:45
Bundesland: Sachsen

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von CasimirC »

Ich will dir ausdrücklich nicht widersprechen, ich halte es da mit Churchill:

"No one pretends that democracy is perfect or all-wise. Indeed, it has been said that democracy is the worst form of government except all those other forms that have been tried from time to time."

Ein Beispiel hierfür: In Parlamenten gibt es in der Regel keine 50:50-Entscheidungen, weil die sogenannte "Fraktionsdisziplin" einen Abstimmungserfolg für die Mehrheit garantiert. Wenn es doch einmal passiert, dass eine Abstimmung im Patt endet, lässt man das Volk das Parlament einfach neu wählen, und zwar so lange, bis sich eine Mehrheit gefunden hat, deren Fraktionsdisziplin eine Pattsituation verhindert. Aber das nur nebenbei.

Fakt ist, bei allem Verständnis, das ich für deine Kritik habe: Basisdemokratische Meinungsfindung in dem Maßstab, dass sie auf eine wie auch immer geartete Weise im Vorfeld einer solchen Expertenrunde bzw. anderenfalls einer Entscheidung auf höchster Ebene stattfinden soll, ist in dem zeitlichen Rahmen (Ende der Olympischen Spiele bis Anfang Oktober) nicht möglich.

Ich verstehe jedoch die Kritik daran und bin selber skeptisch, jedoch aufgrund des Systems, nicht aufgrund von Personen.

-------

A propos Personen, ein Gedanke, der mir gerade beim Bearbeiten meines Beitrags gekommen ist:
Wenn man sich die Mitglieder dieser Expertenrunde anschaut, muss man eigentlich zu dem Ergebnis kommen, dass hier keine Funktionärsrunde tagt, sondern eine Runde erfahrener Judoka, die aktuell mehr oder weniger aktiv in den Judowettkampf involviert sind.

Das heißt: Wie wäre es, wenn z.B. Peter Frese dort überhaupt nicht den DJB vertritt, sondern lediglich sich selber und seine eigenen Ansichten? Dann wäre er hierüber theoretisch niemandem Rechenschaft schuldig und auch der DJB müsste eben dies nicht auf seiner Homepage kommentieren, weil Peter Frese ja eben nicht als Vertreter des DJB, sondern als Privatmann ("Experte") dort auftritt.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Benutzeravatar
Ronin
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1725
Registriert: 22.09.2005, 17:38
Bundesland: Baden-Württemberg

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von Ronin »

CasimirC hat geschrieben:Fakt ist, bei allem Verständnis, das ich für deine Kritik habe: Basisdemokratische Meinungsfindung in dem Maßstab, dass sie auf eine wie auch immer geartete Weise im Vorfeld einer solchen Expertenrunde bzw. anderenfalls einer Entscheidung auf höchster Ebene stattfinden soll, ist in dem zeitlichen Rahmen (Ende der Olympischen Spiele bis Anfang Oktober) nicht möglich.
Ich habe niemanden zur Eile gedrängt und ich sehe keine gesteigerte Notwendigkeit, unbedingt Eile walten zu lassen. Vernünftige Entscheidungen wurden noch selten übers Knie gebrochen. Was sagt uns das also jetzt schon über den zu erwartenden Ausgang bzw. die Empfehlung der Expertenrunde, die dann durch die IJF Executivrunde in Kraft gesetzt wird und ab dort nach unten hin nur noch abgenickt wird und ich dann vor Ort umsetzen muss?
CasimirC hat geschrieben:A propos Personen, ein Gedanke, der mir gerade beim Bearbeiten meines Beitrags gekommen ist:
Wenn man sich die Mitglieder dieser Expertenrunde anschaut, muss man eigentlich zu dem Ergebnis kommen, dass hier keine Funktionärsrunde tagt, sondern eine Runde erfahrener Judoka, die aktuell mehr oder weniger aktiv in den Judowettkampf involviert sind.
Was ich im übrigen ausdrücklich nicht verkehrt finde. Der DJB hat ja z.B. zur Erarbeitung der Dan-PO auch ein Expertenrunde aufgeboten. Zur Transparenz hätte dann natürlich noch gehört zu sagen, wer und warum dabei ist, aber sind wir mal nicht zu kleinlich...
CasimirC hat geschrieben:Das heißt: Wie wäre es, wenn z.B. Peter Frese dort überhaupt nicht den DJB vertritt, sondern lediglich sich selber und seine eigenen Ansichten? Dann wäre er hierüber theoretisch niemandem Rechenschaft schuldig und auch der DJB müsste eben dies nicht auf seiner Homepage kommentieren, weil Peter Frese ja eben nicht als Vertreter des DJB, sondern als Privatmann ("Experte") dort auftritt.
Ok und warum eigentlich genau er und nicht z.B: du?
Weil du eben nicht Präsident eines Nationalen Verbandes bist. Ich für meinen Teil bin langsam immer weniger motiviert, meinen Vereinsmitgliedern die zunehmend blödsinnigen Regeländerungen zu verkaufen und sehe mich bald einem Mitgliederbeschluss auf Verbandsaustritt ausgesetzt..
tutor!
Moderator
Moderator
Beiträge: 3879
Registriert: 08.08.2008, 10:41

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von tutor! »

CasimirC hat geschrieben:A propos Personen, ein Gedanke, der mir gerade beim Bearbeiten meines Beitrags gekommen ist:
Wenn man sich die Mitglieder dieser Expertenrunde anschaut, muss man eigentlich zu dem Ergebnis kommen, dass hier keine Funktionärsrunde tagt, sondern eine Runde erfahrener Judoka, die aktuell mehr oder weniger aktiv in den Judowettkampf involviert sind.

Das heißt: Wie wäre es, wenn z.B. Peter Frese dort überhaupt nicht den DJB vertritt, sondern lediglich sich selber und seine eigenen Ansichten? Dann wäre er hierüber theoretisch niemandem Rechenschaft schuldig und auch der DJB müsste eben dies nicht auf seiner Homepage kommentieren, weil Peter Frese ja eben nicht als Vertreter des DJB, sondern als Privatmann ("Experte") dort auftritt.
Meine Rede, was das konkrete Beispiel betrifft: die IJF fragt kompetente Leute und ruft dazu eine Expertenrunde zusammen. Man kann es noch plastischer ausdrücken: die IJF ist dabei an der Expertise - und damit der persönlichen Meinung - der Eingeladenen interessiert.

Viele der angesprochenen Themen sind auch für Ausrichter von Meisterschaften interessant, weil die Rahmenbedingungen geschaffen werden müssen (schrieb ich oben bereits). Der DJB hat während der Präsidentschaft von Peter Frese u.a. folgende Meisterschaften ausgerichtet:
- WM in München
- EM in Düsseldorf
- Kata-EM in Wuppertal
- Kata-WM in Frankfurt
- Veteranen-WM in Frankfurt
- Otto-World-Cup / Grand-Prix Düsseldorf (langjährig)
Derzeit gibt es wohl kaum einen Verbandspräsidenten in der Welt, der über eine derart umfassende Expertise bei der Ausrichtung internationaler Meisterschaften und Turniere verfügt, wie Peter Frese. Dazu kommt, dass die Verbände ja auch die Starts bei internationalen Meisterschaften finanzieren müssen. Auch da macht es Sinn, einen Verbandspräsidenten zu hören, bevor man in konkrete Abstimmungen geht.

-------------------------
Ronin hat geschrieben:Was ich im übrigen ausdrücklich nicht verkehrt finde. Der DJB hat ja z.B. zur Erarbeitung der Dan PO auch ein Expertenrunde aufgeboten. Zur Transparenz hätte dann natürlich noch gehört zu sagen wer und warum dabei ist, aber sind wir mal nicht zu kleinlich...
Dies zu erläutern wäre jetzt aber Aufgabe der IJF und nicht des DJB. Jedoch ist die Liste schon äußerst beeindruckend: man hat die Leute zusammengerufen, die man für die kompetentesten der auf dem Gebiet der internationalen Wettkämpfe hält (s.o. Post von Jupp). Außer, dass es sehr europalastig ist, kann ich dem nur uneingeschränkt zustimmen, obwohl mir auch andere Namen einfallen würden, die ich als gleichrangig betrachten würde.
Ronin hat geschrieben:Ok und warum eigentlich genau er und nicht z.B: du?
Weil ich z.B. weder die Erfahrung bei der Ausrichtung von internationalen Wettkämpfen habe, noch so dicht am internationalen WK-Geschehen bin, wie die aufgeführten Teilnehmer.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Benutzeravatar
Ronin
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1725
Registriert: 22.09.2005, 17:38
Bundesland: Baden-Württemberg

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von Ronin »

tutor! hat geschrieben:
Ronin hat geschrieben:Ok und warum eigentlich genau er und nicht z.B: du?
Weil ich z.B. nicht die Erfahrung bei der Ausrichtung von Wettkämpfen habe...
und damit ist dann Casimirs These, dass jemand an der Privatmeinung von Peter freese interessiert ist, auch widerlegt. Es ist also doch die Meinung des DJB-Präsidenten gefragt. Und damit sind wir dann auch wieder am Anfang
CasimirC
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 515
Registriert: 08.02.2012, 22:45
Bundesland: Sachsen

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von CasimirC »

Ronin hat geschrieben:
tutor! hat geschrieben:
Ronin hat geschrieben:Ok und warum eigentlich genau er und nicht z.B: du?
Weil ich z.B. nicht die Erfahrung bei der Ausrichtung von Wettkämpfen habe...
und damit ist dann Casimirs These, dass jemand an der Privatmeinung von Peter freese interessiert ist, auch widerlegt. Es ist also doch die Meinung des DJB-Präsidenten gefragt. Und damit sind wir dann auch wieder am Anfang
Das ist wirklich schwer auseinanderzuhalten, aber ich glaube, dass hier ein Unterschied besteht:

Die Erfahrung im Ausrichten von Meisterschaften (um beim genannten Beispiel zu bleiben) hat Peter Frese als Privatmensch gemacht. Er hatte zwar zu diesem Zeitpunkt das Amt des Präsidenten des DJB inne, dieses Amt (als fiktive Person) hat diese Erfahrung jedoch nicht gemacht. Deshalb wäre es auch unmöglich, einen anderen DJB-Präsidenten nach diesen Erfahrungen zu fragen, sondern man kann nur die Privatperson Peter Frese befragen.

Gesetz dem Falle, dass wirklich dieses Faktum einen Ausschlag bei seiner Nominierung gewesen sein sollte, würde er über seine Erfahrungen lediglich als Privatmensch erzählen können. Ein xbeliebiger anderer Inhaber des gleichen Amtes könnte das nicht.
Daher macht das Beispiel von tutor! meines Erachtens schon Sinn.

Das ist allerdings alles sehr theoretisch, sich da jetzt hineinzusteigern, bringt wohl noch weniger als die Diskussion um Vor- und Nachteile von (unserer heutigen) Demokratie.
Zuletzt geändert von CasimirC am 11.10.2012, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
tutor!
Moderator
Moderator
Beiträge: 3879
Registriert: 08.08.2008, 10:41

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von tutor! »

Ronin hat geschrieben:und damit ist dann Casimirs These, dass jemand an der Privatmeinung von Peter freese interessiert ist, auch widerlegt. Es ist also doch die Meinung des DJB-Präsidenten gefragt. Und damit sind wir dann auch wieder am Anfang
... und die "Basis" soll jetzt ein Meinungsbild darüber abgeben, welche Erfahrungen Peter Frese als DJB-Präsdient gemacht hat und welche er bei der IJF einbringen darf und welche nicht? :BangHead

Abgesehen davon, kann nur M. Vizer beantworten, warum er P. Frese - und auch die anderen - eingeladen hat. Ich habe lediglich seine besonderen Erfahrungen auf Gebieten aufgeschrieben, die auf der Tagesordnung standen.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5164
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von Fritz »

Die Information ob Peter Frese als Privatmann eingeladen wurde, der mittels des Verbandes, dem
er vorsteht, ganz private Erfahrungen mit Turnierorganisationen gewinnen konnte oder
als DJB-Präsident u.a. mit Orga.-Erfahrungen ist, z.B. eine der Infos, über die wir
nicht spekulieren müßten, würden sie offiziell bekannt gegeben.

Sind nicht schon Politiker zurück getreten, weil Sie irgendwohin ganz privat eingeladen worden sind?
Also so ganz scharf ist in solchen Fällen die Trennung zwischen privat und Funktion nie...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
CasimirC
2. Dan Träger
2. Dan Träger
Beiträge: 515
Registriert: 08.02.2012, 22:45
Bundesland: Sachsen

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von CasimirC »

Um auf deinen letzten Satz einzugehen, möchte ich ein Beispiel aus der (fiktionalen) Tagespolitik nehmen:

Wenn Frau Merkel von der UNO in ein Expertengremium zum Thema "Professionalisierung des Sitzungsablaufs" eingeladen würde, um dort über ihre privaten Erfahrungen bei der Organisation und Leitung von Kabinetts- oder Fraktionssitzungen zu berichten, würde sich mit Sicherheit nicht die Frage nach einer eventuellen, missbräulichen Vermischung von Amt und Privatleben stellen ;)
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Benutzeravatar
Hofi
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1908
Registriert: 28.12.2006, 12:55
Bundesland: Bayern
Verein: TSV Unterhaching
Kontaktdaten:

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von Hofi »

Tja, das mit der Transparenz ist immer so eine Sache.
Die Mitglieder der IJF sind die Kontinentalverbände. Wer sagt uns, dass diese nicht vorab über die Einberufung dieser Expertensitzung informiert wurden? Und die IJF ist Veranstalter dieser Tagung gewesen, nicht der DJB. Angenommen die IJF hat die Kontinentalverbände vorab informiert und im Anschluss daran die gesamte Öffentlichkeit, dass sie stattgefunden hat. Wo fehlt es dann an Transparenz?
Bei uns in Bayern kann jeder in der Terminliste sehen, wann Präsidiumssitzungen sind und wann Gesamtvorstand. Werden vorab die Tagesordnungen an alle Mitglieder (sprich Vereine) verschickt? Nicht das ich wüsste, sondern an die Teilnehmer. Habe ich ein Problem damit? Nein.
Wurde Peter Frese als Person oder als Verbandspräsident eingeladen? Ich weiß es nicht. Aber wenn er als Person eingeladen wurde, gibt es nicht mal ansatzweise einen Grund, warum er es veröffentlichen müsste.
Hat er als Präsident teilgenommen (was ich angesichts der Zusammensetzung nicht glaube, denn als Verbandsvertreter macht es nur Sinn, wenn er den Verband nach außen vertreten soll und das ist bei einer Expertenrunde eher nicht der Fall), stellt sich immer noch die Frage, ob es erforderlich oder sogar nur sinnvoll ist, das vorher zu veröffentlichen.
Denn u.U. sind im Zeitpunkt der Einladung nur die Tagesordnungspunkte bekannt, hier im Zweifel "Überprüfung Beingreiftechniken", nicht aber evtl. Arbeitsunterlagen in denen Vorschläge zur weiteren Handhabung stehen. Die Arbeitsunterlagen kommen oft erst kurz vor den Sitzungen rein, weil sie erst dann fertig sind (wenn ich zum Ehrenrat muss, kriege ich die Begründungen der Anträge aus den anderen Bezirken in der Regel in der Woche vorher, wenn sie elektronisch eingereicht wurden. Wenn nicht auch mal nur als Vortrag in der Sitzung selbst). Und dass es zur Durchsetzung manchmal sinnvoll sein kann, seine Position nicht vorab rauszuposaunen, hatte ich glaube ich auch schon geschrieben.
Welchen Mehrwert bringt es, wenn vorab bekannt ist, dass ein Expertengremim tagt, dass die aktuellen Regeln überprüfen soll. Etwas was nach dem olympischen Zyklus ohnehin klar ist, dass es passiert. Damit eine Meinungsbildung zu den Inhalten der Veranstaltung stattfinden könnte, müssten letztlich die Tischvorlagen gleich mitveröffentlicht werden. Etwas was der DJB bei einer IJF-Veranstaltung wohl nur bedingt wenn überhaupt dürfte.
Und die Ergebnisse der Expertengruppe werden zunächst dem Auftraggeber, also wieder der IJF vorgelegt. So dass es deren Aufgabe ist, diese Ergebnisse zu veröffentlichen, wiederum nicht die des DJB oder seines Präsidenten.
Das ist für mich in etwa so, wie wenn ich dem gerichtlich bestellten Gutachter vorwerfe, dass er das Gutachten ans Gericht geschickt hat und nicht auf seiner HP veröffentlicht.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
Jupp
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 829
Registriert: 31.01.2007, 15:53

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von Jupp »

Die IJF informiert über ihre Aufgaben:
"ABOUT THE INTERNATIONAL JUDO FEDERATION (IJF)
The International Judo Federation is a non political organization. It has 200 affiliated National Federations in all five continents. Over 20 million people practice judo, a sport that perfectly unites education and physical activity. Judo was created by Jigoro Kano, in Japan, in 1882 and the International Judo Federation celebrated its 60th birthday in 2011.
- To promote cordial and friendly relations between its members and to lead and organize judo activities throughout the world.
- To organize IJF events, to supervise events organized by its members and to participate in the organization of Olympic events (World Judo Tour: World Championships, Masters, Grand Slams, Grand Prix).
- To develop the practice of judo throughout the world for all categories of the population, without any kind of discrimination.
- To establish rules for practicing judo and the rules applicable to International competitions organized or recognized by the IJF.
- To promote the ideals and objectives behind the Olympic movement.

More information at http://www.ijf.org"
Sono-Mama
Blau Gurt Träger
Blau Gurt Träger
Beiträge: 164
Registriert: 23.08.2012, 13:57
Bundesland: Hessen

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von Sono-Mama »

Hallo,

zunächst mal wollte ich sagen, dass ich am Anfang der zweiten Seite aufgehört habe mir die Antworten durchzulesen, da sich m.E. am Thema vorbeigehen. Ich habe von da aus die Antworten nur noch überflogen und für mich folgendes mitgenommen.

1. Keiner von "uns" weiß zur Zeit genau, was nächstes Jahr nun für Regeln gelten und welche nicht. Wir alle haben reichlich Gerüchte gehört, was kommen könnte, aber genaues weiß keiner. Ich empfinde es als Zeitverschwendung, über Dinge die noch nicht eingetreten, sind großartig zu diskutieren, zumal man die neuen Regeln ohnehin nicht ändern kann. Auch die üblichen Vorschläge wie, "lasst doch die IJF machen was sie will, wir machen unsere eigenen Regeln" finde ich nicht als zielführend, da sowas die internationale Vergleichbarkeit zunichte macht. Man stelle sich nur mal vor, der DFB würde die Abseitsregel oder die Rückpassregel aufheben. :irre Auch die Vorschläge einige Regeln doch zumindest in der Jugend nicht anzuwenden bzw. abzuändern, finde ich nicht gerade spannend, da dies vor allem im Jugendbereich mit den Sonderregeln alles nur noch verwirrender machen würde. Es ist als Kampfrichter jetzt schon nicht ganz einfach, bei größeren Turnieren mit wechselnden Altersklassen zu wissen, wer was wann darf und nicht darf. Auch ich bin nicht mit allen Neuerungen immer einverstanden. Allerdings, was ich für mich festgestellt habe ist, dass der zweijährige Olympiazyklus und die damit einhergehende Nicht-Änderung der Regeln bewirkt hat, dass "wir" nun alle (Kämpfer, Trainer, Kampfrichter) relativ firm sind in den Regeln und uns damit weitestgehend arrangiert haben und finde es relativ gut gelungen. Es gibt, von den möglichen Regeländerungen, von denen ich bisher gehört habe, lediglich zwei Regeln, die ich sehr gerne umgesetzt sehen würde, werde diese hier aber nicht niederschreiben, da ich sonst evntl. wieder die Diskussionen anheize.

2. Das Gremium ist schon sehr europalastig. Es ist jedoch festzustellen, dass relativ viele ehemalige Wettkämpfer und Trainer in dieser Arbeitsgruppe involviert sind, was man ja doch sehr positiv sehen kann/sollte und es daher vielleicht doch nicht so schlimm kommen könnte wie gedacht.

3. Ob nun Herr Frese als offizieller delegierter der IJF/EJU/DJB dort war oder ob er als Privatmann eingeladen worden ist, spielt doch in erster Linie keine Rolle. Wenn er als offizieller Delegierter da gewesen ist, hätte ich es auch als positiv empfunden, wenn der DJB hierüber eine kleine Info auf der HP geschaltet hätte, aber dies wäre auch nur eine Inforation gewesen, mit der man nichts hätte anfangen können. Auch das nichts über die Ergebnisse der Besprechungen veröffentlicht wurde, ist für mich kein Grund für einen Rücktritt von Herrn Frese, da er vermutlich wie alle anderen auch zur Verschwiegenheit gebeten worden ist. In diesem Zusammenhang wäre es interessant zu wissen, ob auf HPs von anderen internationalen Landesverbänden Infos über dieses Treffen gegeben hat. Sollte nun Herr Frese tatsächlich offiziell als DJB-Präsident eingeladen worden sein, um seine Sicht bzw. seine Erfahrungen mit sportlichen Großereignissen dazubringen, so empfinde ich dies als sehr positiv für den gesamten DJB, da man auf internationaler Ebene solche Veranstaltungen "Made in Germany" als Maßstab heranzieht oder zumindest auf die Erfahrung zurückgreifen möchte.

4. Bleibt noch die Basis bzw. Demokratie. Natürlich ist der DJB gut beraten, einmal in die einzelnen Landesverbände zu horchen, wo der Schuh drückt und was gut läuft. Das gleiche sollte die IJF auf internationaler ebene tun. Aber es ist eben im Judo so wie überall im Leben. Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht und viel Köche verderben den Brei. Man kann es eben nicht allen recht machen. Natürlich sollte die Basis Mitspracherecht haben, aber vorallem auf die fast jährlichen Regeländerungen nochmal zurückzukommen, die m.E. der größte Unruhefaktor in der Basis ist. Judo IST eben ein sehr dynamischer Sport, Judo LEBT von Veränderung. Jeder von uns muss im Randori sich immer wieder auf neue Partner einstellen und den ungeliebten Griff des Partners versuchen zu lösen und selbst seinen eigenen Griff durchzubringen. Und mit jedem neuen Partner beginnt das Spiel von vorne. Gleiches gilt für die Wettkampfregeln, sodass man Judo noch als Judo erkennen kann. Auch ich finde, dass die typische Taktiererei und der Griffkampf auf Spitzenebene unserem Sport nicht gerade schön aussehen lässt. Selbst Judokas wie wir finden das nicht toll. Aber die IJF-Kommission muss eben Mittel und Wege finden, das man Judo nicht mit Ringen, Sambo oder anderen Wettkampfarten vermischt. Ganz ehrlich, ich möchte nicht in diesem Gremium sitzen und hierüber nachdenken, wie man dies am besten macht. Klar hat jeder so seine Vorstellungen, wie man es besser machen könnte, aber diese Vorstellungen sind vermutlich schon mit dem übernächsten nicht mehr vereinbar. Irgendwer wird sich immer auf den Schlips getreten fühlen.


Mein Tipp an alle: Nicht den Kopf über ungelegte Eier zerbrechen. Harren wir der Dinge, die da kommen.


Gruß Sono Mama
Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.

- Konfuzius

Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.

Che Guevara
piti
Braun Gurt Träger
Braun Gurt Träger
Beiträge: 214
Registriert: 13.11.2010, 22:09

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von piti »

@Sono-Mama
Drei Kernsätze von dir:
Natürlich sollte die Basis Mitspracherecht haben ..........
Echt? Freizeitsportler, Nichtkämpfer, der Nullachtfünfzehnjudoka..... nach Aussage eines Experten hier im Forum ... immerhin 90 % ....
sollten ein Mitspracherecht haben??
Mußt du mal genauer erklären.
Nicht den Kopf über ungelegte Eier zerbrechen. Harren wir der Dinge die da kommen.
Klar, die da oben denken für uns und und werden das schon machen .......
Selbst Judokas wie wir finden das nicht toll.
Aber die IJF-Kommission muss eben .....................
Ich, als Wessi, schäme mich dafür, was wir den Ossis versprochen haben. Mitsprache, Transparenz usw. :crybaby
Booooohhhhh, die brauchen gar nicht umdenken in unserem System.


Gruß, Pit
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
Sono-Mama
Blau Gurt Träger
Blau Gurt Träger
Beiträge: 164
Registriert: 23.08.2012, 13:57
Bundesland: Hessen

Re: Gerüchte: Neue Regeln...

Beitrag von Sono-Mama »

piti hat geschrieben:@Sono-Mama
Drei Kernsätze von dir:
Natürlich sollte die Basis Mitspracherecht haben ..........
Echt? Freizeitsportler, Nichtkämpfer, der Nullachtfünfzehnjudoka..... nach Aussage eines Experten hier im Forum ... immerhin 90 % ....
sollten ein Mitspracherecht haben??
Mußt du mal genauer erklären.
Nicht den Kopf über ungelegte Eier zerbrechen. Harren wir der Dinge die da kommen.
Klar, die da oben denken für uns und und werden das schon machen .......
Selbst Judokas wie wir finden das nicht toll.
Aber die IJF-Kommission muss eben .....................
Ich, als Wessi, schäme mich dafür, was wir den Ossis versprochen haben. Mitsprache, Transparenz usw. :crybaby
Booooohhhhh, die brauchen gar nicht umdenken in unserem System.
Hallo Piti,

sorry, ich kann bei deinem Post keine Aussage treffen, auf was genau willst du hinaus? Ist jetzt echt keine Verarsche von mir, aber ich weiß gerade nicht, ob du mir Recht gibts oder nicht.

Bitte nochmal genauer schreiben.


Gruß Sono-Mama
Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.

- Konfuzius

Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.

Che Guevara
Antworten