Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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Makikomi Kid
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Makikomi Kid »

Mir gehts weniger um den Verband, mehr um diese Gürtelfixierung.
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Ronin
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Ronin »

dann muss ich mich entschuldigen, denn ich habe dich wohl gründlich missverstanden.

Was die Gürtelfixiering angeht sind wahrscheinlich sogar nicht allzuweit auseinander.
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Fritz
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Fritz »

Uwe 23 hat geschrieben:In den Kampfregeln (Art. 3e) steht:
Ein fester Gürtel, 4 cm bis 5 cm breit, dessen Farbe der Graduierung entspricht, soll über der Jacke getragen werden...
Es ist also ein liegt also ein Verstoß gegen die Kampfregeln vor.

Ich würde es so sehen, dass die Wettkampfleitung in so einem Fall entscheidet, wie zu verfahren ist. Eine Disqualifikation halte ich auch für gerechtfertigt. Es soll ja auch eine erzieherische Wirkung für alle damit verbunden sein.

Der Judoka hätte vor dem Wettkampf mit der Wettkampfleitung besprechen müssen, wie sein Problem gelöst werden kann, wenn er sich nicht selbst einen richtigen Gürtel leihen konnte.
Nunja, klang wie ein Kinder-Wettkampf, da könnte man ja auch dem Sportler sagen: "Hey bind der 'nen anderen Gürtel um, zur Not tut es ja auch ein weißer". Bunte Gürtel sind ja im Judo eine vergleichsweise späte Erfindung...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Kumamoto
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Kumamoto »

Man könnte es als Täuschungsversuch und somit unsportliches Verhalten sehen, aber wäre es nicht taktisch klüger sich niedriger zu graduieren, um den Gegner in Sicherheit zu wiegen und somit einen Vorteil zu erhalten?
Was bisher noch gar nicht angesprochen wurde: Wie ist/sind der/die Kampfrichter darauf gekommen, dass der falsche Gürtel umgebunden wurde? Da muss doch jemand "geplaudert" haben. Hoffmann von Fallersleben sagte mal: „Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt der Denunziant.“
Ist das sportlich?
CasimirC
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von CasimirC »

Vielleicht kannten die KR ja den Wettkämpfer und seinen eigentlichen Kyu...
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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Makikomi Kid
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Makikomi Kid »

Nunja, klang wie ein Kinder-Wettkampf, da könnte man ja auch dem Sportler sagen: "Hey bind der 'nen anderen Gürtel um, zur Not tut es ja auch ein weißer". Bunte Gürtel sind ja im Judo eine vergleichsweise späte Erfindung...
Ne, so nen Gürtel ist ne wichtige Sache.
Denn sobald man so nen höheren Gürtel umlegt ändert sich auch automatisch das Können des Trägers.
Aber ein Grüngurt hat noch nicht die nötige Reife erreicht und die Judo-Werte auch noch nicht so verinnerlicht, dass er mit diesem Können verantwortungsbewusst umgehen könnte.
Er ist quasi eine tickende Zeitbombe die dringend entschärft werden MUSS.
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Fettzi
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Fettzi »

Also ein weißer Gürtel wäre sicherlich in sofern problematisch, da er ja nicht der Mindestgraduierung entspricht, die bei offiziellen Turnieren des (Landes-)Verbandes notwenig ist.
Sicherlich hätte man sich einen anderen (so ziemlich alles zw. gelb und grün) borgen können und kein Hahn hätte danach gekräht.
Aber alles in allem muss man sagen, dass die Wettkampfregel (nicht -ordnung, die regelt anderes ;)) eine Disqualifikation hergibt. Ob damit allerdings Fingerspitzengefühl bewiesen ist, möchte ich nicht beurteilen.
Gruß Otsche
Asterix
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Asterix »

Regeln hin, Regeln her, die muss es geben, keine Frage. Aber man sollte die Kirche im Dorf lassen. Auch Toleranz und Feingefühl gehören zum viel gepriesenen "Erziehungsauftrag". Der Junge war 13, fast noch ein Grundschulkind, wenn ich mich recht erinnere.

Vielleicht zieht er ja jetzt seine Konsequenzen und spricht auch mal eine Disqualifikation aus. Eine an die Kampfrichter, Trainer, ans Judo insgesamt und geht fortan Fussball spielen oder irgendwo in der Stadt rumhängen. Wäre nicht das erste Mal, das so was vorkommt. Als Elternteil hätte ich mich übrigens recht deutlich beim zuständigen Kampfrichter, bzw. Ausrichter, bedankt, nicht nur für die unnötige Anreise.
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Hofi
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Hofi »

Hi!
Natürlich kann man darüber streiten, ob man das mit mehr Fingerspitzengefühl hätte lösen können.
Aber:
Wieso haben die Eltern sich nicht darum gekümmert, dass ein Gürtel in passender Farbe organisiert wird?
Wieso nicht der Kämpfer? Mit 13 ist der jetzt kein Baby mehr und er weiß ja, dass er den blauen noch nicht hat. Und wenn er mit 13 noch fast in der Grundschule ist, ist irgendwas grob falsch gelaufen. Wenn er mit sechs regulär eingeschult wurde, ist er seit 3 jahren draußen, also fast so lange wie er drinnen war.
Was hat der Betreuer gemacht, der sein Kind mt dem falschen Gürtel auf die Matte gelassen hat?

Denn eins muss man auch mal sehen, für die Kinder hat so ein Gürtel durchaus Bedeutung. Für die macht es u.U. einen Unterschied, da auf nem U14 der Blaugurt eigentlich nur ältester Jahrgang sein müsste. Da kann man dann als Betreuer auf das Kind einreden wie man will. Wenn man dann noch evtl. den Jahrgang auf der Liste sieht und der kein ältester Jahrgang ist, geht erstmal die Diskussion mit dem eigenen Kämpfer los, ob da vielleicht wegen besonderer Leistung ne Sonderregelung gekriegt hat. Das kann man dann so oft wie man will erklären, dass das nicht geht, beim Kämpfer ist dann im Kopf, der ist was besonderes und das kann zum Nachteil werden.

Wie gesagt, die Entscheidung ist hart. Aber bevor die Kampfrichter sich entsprechend den Regeln, wenn auch durchaus hart, verhalten haben, haben eine Reihe von Leuten, u.a. der Kämpfer selbst, Fehler gemacht.
Und was in vielen Post wieder einmal für mich durchklingt: Der böse Verband ist alleine schuld.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Asterix »

Hofi hat geschrieben:Und wenn er mit 13 noch fast in der Grundschule ist, ist irgendwas grob falsch gelaufen.
Entschuldige bitte, aber es gibt auch noch andere Bundesländer. Hätte ich vielleicht erwähnen müssen.
Hofi hat geschrieben:Der böse Verband ist alleine schuld.
Nein, das nicht. Aber wir vergessen hier wieder mal das Wesentliche: Judo!

Ich höre hier nur immer wieder: der Junge hätte, die Eltern hätten, die Betreuer hätten, alle hätten, ... Herrgott, worum geht's hier eigentlich noch. Ob die Farbe eines Gürtels oder die dahinterstehende Leistung eine Bedeutung hat, ist eine Frage der Erziehung und der Sichtweise. Gewisse Regeln müssen sein, aber ob nun grün oder blau ist doch sowas von schnurz. Ein leidlich sauberer Gi wäre mir da weit wichtiger.

Da wird Rücksicht auf die anderen ach so zarten Kinderseelen genommen, denen da plötzlich jemand mit 'nem blauen Gürtel auf der Matte gegenübersteht, welch ein Schock. Aber wer nimmt auf den Disqualifizierten Rücksicht. Das ist auch noch ein Kind! Hätte man da, auch als Kampfrichter, nicht helfend zu Seite stehen können? Ein kurzer "Anranzer" wäre ausreichend und im Sinne der Erziehung nachhaltiger gewesen. Der rote oder weiße Wettkampfgürtel hätte im größten Notfall doch auch gereicht. Die Pässe werden doch vor Wettkampfbeginn peinlich genau kontrolliert, damit entfällt auch das Argument "nicht kontrollierbare Mindestgraduierung". Wäre die Polizei im Straßenverkehr genauso konsequent, wie hier in diesem Fall gefordert, dürfte keiner von uns mehr Auto fahren.

Warum ich hier so sauer reagiere...? So ein ähnlicher, belangloser Mist hat meinem 13jährigen, nicht ganz untalentiertem Sohn (Landesmeister & Vize-Landesmeister) die Lust am (DJB-)Judo genommen. Dankeschön, hätte nicht sein müssen.

Gut, vielleicht sehe ich das Ganze entspannter, da ich einen Großteil meiner Trainingszeit mit Leuten verschiedener Kampfstile verbringe und dort auf solche "Rangabzeichen" recht wenig Wert gelegt wird. Ich war oft genug auf Lehrgängen, wo der Gürtel nur kurz zum Angrüßen umgebunden wurde, danach ging es ohne Gürtel und ohne Jacke weiter. Das sind übrigens die entspanntesten Lehrgänge, da keiner aufgrund einer Gürtelfarbe irgendwelche Höhenflüge oder Sonderstellungen bekommt. Nur der Trainingswille zählt.

Ist jetzt vielleicht etwas übertrieben, aber meinetwegen hätte er sich auch ein Springseil umbinden können, solange gutes Judo dabei rumkommt.

PS.: Ich bin raus, ich packe und fahr jetzt gleich auf solch einen Lehrgang, ohne Gürtel ohne Jacken. Mit viel Spaß, gutem Judo und Leuten, die ich mag.
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Fritz
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Fritz »

tutor! hat geschrieben:Aber ich habe schon ewig keinen gemischt-farbigen Anzug mehr beim Training gesehen. Was gar nicht geht, ist "Bahnschranke zu blau",
Da mußte nur mal im LV-Brandenburg zur Trainer-C-Ausbildung gehen:
[ externes Bild ]
(Quelle: http://www.bjv-judo.de/BeitraegeInfos/2 ... g-Tr-C.htm)
;)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Hofi
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Hofi »

Hi!
Mir ging es nur darum, darauf hinzuweisen, wo der primäre Fehler lag und der lag weder bei den Kampfrichtern noch bei der sportlichen Leitung, der lag ganz allein im Lager des Kämpfers.
Hätte man evtl. anders lösen können, aber das was gemacht wurde, war im Rahmen der Regeln. Also sehe ich da keinen Grund, sich darüber aufzuregen.
Und ja es geht um Judo: Und dazu gehört auch das Einhalten von Regeln. Und solange wir diese bunten Bändchen haben, ist halt eine davon, dass man sich nicht mit nem höheren bunten Bändchen schmückt, als einem zugeordnet ist.
Bis dann
Hofi
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Makikomi Kid
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Makikomi Kid »

Hui. Da heben einige Mädels aber ziemlich masukuline Züge. Alle die nen T-Shirt tragen sind doch Mädels, richtig?
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Jupp
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Jupp »

Tja,

"Äh-die-Kette"

ist nicht Jeder-Judokas Sache!.

Jupp

P.S.: Beste Grüße von mir an Jan!
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Fettzi
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Fettzi »

Bei Kindern die sich von solch einer Disqualifikation die Lust am Judo nehmen lassen, wäre früher oder später ein anderes Problem gekommen, welches sie ihnen ebenso genommen hätte. Manchmal hat auch ein Hansokumake pädagogischen Wert, dieser Schuss vor den Bug bei einem "unbedeutendem" (= keine Sichtung, Meisterschaft o.ä.) Turnier wirkt manchmal Wunder. Und ich denke auch in unserem Fall, den derjenige, oder sein Freund informiert sich jetzt darüber, und beschäftigt sich mal etwas mehr mit Judo als sonst.
Meine Meinung ist übrigens der von Hofi sehr nahe. Sicher "hätte" der KaRi anders gekonnt. Aber wenn der Sportler sich seinen richtigen Gürtel umbindet, bringt er ihn gar nicht in die Verlegenheit darüber nachzudenken, aber er ihn disqualifiziert oder nicht. Aber der Trainer und die Eltern haben sich sicher wieder über den "blinden Schiri" aufgeregt, und sich so schön der Verantwortung entledigt.
In diesem Sinne ;)
caesar
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von caesar »

Werden eigentlich Kampfrichter disqualifiziert, wenn sie durch ihr Lizenzabzeichen ein höheres Niveau vortäuschen, als sie dann meist schiedsen?
Es geht hier um ein Kind von 13 Jahren, dass diese Ungerechtigkeit wohl kaum verstehen kann. Was predigen alle gute Kampfrichter, was mit das Wichtigste für KaRi ist? FINGERSPITZENGEFÜHL
Ich verstehe nicht, wie man hier der Meinung sein kann, die Kampfrichter hätten richtig gehandelt. War dieses Handeln vielleicht sogar alternativlos? Das ist doch Blödsinn, wenn man unbedingt sucht, findet man immer einen Weg für eine Disqualifikation und auch wenn man 25 andere Wege übersieht, die besser wären.
Wo lag hier der Fehler? Am Sportler, der das nicht wusste und auf andere hörte? Am Trainer, der dachte, dass ginge schon so. An den Eltern, die vielleicht gar nicht vor Ort waren?
Oder an den Kampfrichtern, die die Regeln kennen und hätten eingreifen können? Wenn ein Mädchen mit einer noch vorhandenen Haarspange auf die Matte kommt, die sie wohl vergessen hat rauszumachen, wird diese dann auch direkt disqualifiziert?
Kann man so handeln wie die Kampfrichter? Ja
Sollte man so handeln? Nein
Wiedermal ein Beispiel dafür, dass Kampfrichter vergessen, dass man auch ohne sie Judo machen kann, sie aber die Judoka brauchen. Manchmal wäre es besser, wenn manche Kampfrichter wie die drei Affen blind, taub und stumm wären und nicht nur blind und taub.

Da könnten sich die Eltern meiner Meinung nach dann auch völlig zu Recht aufregen.
Aber was solls, ist ja nur ein Kind, ein bedauerlicher Einzelfall. Sowas kommt ja sonst nirgendwo in ähnlicher Form vor, das passiert einmal in hundert Jahren, wenn überhaupt. :dontknow
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Fettzi
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Fettzi »

Genau das mein ich Caesar. Wieso wird denn der KaRi verurteilt? Ob seine Entscheidung verhältnismäßig war, kann und will ich nicht einschätzen. Das kann niemand der nicht dabei war und die ganze Geschichte kennt. Wer weiß, vlt. wurde der Trainer im Vorhinein drauf hingewiesen. Vlt. ist es dem HKR vorher aufgefallen und er hat sie in der Besprechung so gebrieft. Vlt. kann der KaRi auch den Verein des Sportlers nicht leiden und hat dort mal eine Schikane gucken lassen.
Nichts genaues weiß man nicht.
Aber wie gesagt, bindet man sich den richtigen Gürtel um, und geht nicht mit der Einstellung "es wird schon gehen" rein, ohne vorher nachzufragen, muss man eben mit sowas rechnen. Es kann mir niemand erzählen, das ein grüner Gürtel dort nicht zu organisieren war.
Deswegen einfach den Richtigen umbinden, und das Problem entsteht erst gar nicht ;)
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von caesar »

Ich verurteile die Kampfrichter, weil ich selber Kampfrichter bin und mich solch ein Verhalten immer wieder daran zweifeln lässt, ob meine "Kollegen" wissen wozu sie eigentlich da sind.
Wenn sie den Trainer darauf hinweisen, warum dann den Sportler bestrafen? Den Sportler und den Trainer darauf hinweisen wäre richtig aus meiner Sicht.
Wenn es keine genau Regel gibt, soll ich nach besten Wissen und Gewissen entscheiden, da ist es mir persönlich auch egal, was der HKR sagt. Schikane ist natürlich auch eine Superidee, rechtfertigt es natürlich, den Kampfrichter dafür nicht zu verurteilen :alright
Den richtigen Gürtel umbinden ist natürlich das beste. Aber nur weil der Sportler einen Fehler macht, haben die Kampfrichter nicht automatisch die Berechtigung auch Fehler zu machen.

Kampfrichter sind dazu da, auftretende Probleme im Kampf bestmöglich zu lösen.
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Fettzi »

Wie du sicherlich weist, bin ich auch KaRi. Und unter den Umständen die ich hier höre hätte ich es auch nicht mit Hansoku-make bestraft. Eben aus besagtem Fingerspitzengefühl. Aber wir kennen die genauen Umstände nicht. Vlt. gabs ja auch ne Mindestgraduierung oder sowas?! Was mich eher stört, es gibt eine umstrittene Entscheidung, und prompt ist der KaRi schuld, und sämtliche Verantwortung wird von Trainer, Eltern, Kind etc, genommen. Das der Trainer vlt. auch einen Fehler gemacht hat, fällt da gern unter den Tisch. Und deswegen teile ich Hofi's Meinung, auch wenn ich selber keinen H-M ausgesprochen hätte ;)
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Re: Falscher Gürtel aufm Wettkampf?

Beitrag von Hofi »

Hi!
Ich bin kein KR, schlicht weil mir die anderen Tätigkeiten keine Zeit lassen.
War die Disqualifikation nötig? Vielleicht nicht.
War sie nach den Regeln möglich? Ich denke ja. Insofern war es nach den Regeln wohl keine falsche Entscheidung im eigentlichen Sinne.
Würde ich mich über eine solche Entscheidung eines Kampfrichters aufregen, wenn sie gegen einen meiner Kämpfer ergeht? Sicher nicht, denn die Situation darf schlicht nicht vorkommen, dafür hat der Betreuer zu sorgen.
Eine Sache versuche ich meinen Kämpfern einzuimpfen. KR sind Menschen, Menschen können Fehler machen. Also mach ihnen die Sache so leicht wie möglich. Wenn Du nen klaren, unmissverständlichen Ippon holst, musst Du Dich nicht über eine "Fehlentscheidung" im Hantei ärgern.
Und so ist es auch mit anderen Dingen. Man muss die Anzugvorschriften nicht ausreizen, sondern lieber nen cm mehr Luft etc.
Und jemand der sich von so einer Entscheidung vertreiben lässt, der geht aus nem anderen Grund. Dauert halt ein halbes Jahr länger. Klingt vielleicht zynisch, ist es vielleicht auch, aber wenn man in einem Verein ist, der trotz angeblichem Niedergangs des Judo seit Jahren konstant steigende Mitgliederzahlen hat, erlaubt man sich diesen Zynismus schon mal.
Bis dann
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