JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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Fettzi
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JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Fettzi »

Pressemeldung über den Rückzug der Mannschaft aus der 1. Bundesliga

http://www.freiepresse.de/SPORT/MEHR-SP ... 893502.php

offizielle Presseerklärung aus Rodewisch

http://www.sachsenjudo.de/Aktuelles/New ... ewisch.pdf

bedeutet das für den Judoclub Leipzig jetzt etwa doch, in der 1. Liga bleiben zu können?

http://bundesliga-leipzig.de/judo/aktuelles.html

MfG
JörgWeichelt
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von JörgWeichelt »

Zweifelsfrei hätten es die Leipziger verdient in der 1. BuLi zu bleiben. Was dort zu den Heimkämpfen los war, ist absolut erstligatauglich.

Man wägt ja Vor- und Nachteile schon gegeneinander ab, zwei gegenüber fünf Heimkämpfen, zum Beispiel. Die Frage wird sein: was nutzt der Mannschaft mehr, ein Jahr 2. BuLi zum Schwung holen oder in der Ersten bleiben, die in der nächsten Saison sicher nicht einfacher wird. Was die beiden Möglichkeiten für Auswirkungen haben (Finanzen, Kader...), kann man als Aussenstehender schwer einschätzen.

Als Bundesstützpunkt müssen sie aber über kurz oder lang einfach in der Ersten vertreten sein, sag ich mal so!
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Shinbashi
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Shinbashi »

Es ist schade das Rodewisch nicht mehr dabei ist. Vielleicht führt das aber auch zum Umdenken und wir kommen zu einer DEUTSCHEN Judo-Bundesliga.
Was bringt es, wenn Großvereine und Vereine mit genügend Kapital sich Weltmeister etc. einfliegen lassen? Da stehen Mongolen, Griechen, Georgier etc. auf der Matte und jeder Verein versucht, den anderen zu übertrumpfen.
Vielleicht Judoka aus Japan oder Hawaii holen? Nur noch deutsche Starter zulassen und gut ist`s. Ansonsten läuft es wie in der Fußball-Bundesliga - wollen wir das?
Wenn ich die Weltelite sehen will, besuche ich div. Grand-Prix-Veranstaltungen. Im Judo gibt es eben nicht die Sponsoren und die Mittel für so einen Zirkus. Da muß man eben kleine Brötchen backen und den eigenen Nachwuchs fördern.
Bischoff, Tölzer, Seidlmeier, Maresch, Peters, Pfeiffer zeigen es doch.
Gruß
Shinbashi

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Holger König
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Holger König »

Nur noch deutsche Starter zuzulassen, dürfte rechtlich schwierig sein. Dies würde ein Sportverbot für Ausländer mit dauerhaftem Aufenthalt bedeuten. Aber man könnte eine längere Wechselsperre (für den Start in der Bundesliga) beim Wechsel aus anderen Verbänden einführen. Für Starts auf unterer Ebene (Breitensport) sollten aber keine neuen Einschränkungen eingeführt werden
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Fettzi
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Fettzi »

Ich denke, Rodewisch hat das Problem, keinen eigenen Nachwuchs fördern zu können. Der Stützpunkt ist in Leipzig, wo eigene Mannschaft beheimatet ist.
Wenn ich mir die Rodewischer Mannschaft angucke, und vergleiche, wer auch bei Einzelveranstaltungen "erfolgreich" für Rodewisch kämpft, sieht es sehr schwierig aus. Und wenn dann das Sponsorengeld fehlt, wird es sehr schwer. Zumal Rodewisch eigentlich den Ruf hatte, gut zu zahlen.

Allerdings haben wir in Sachsen jetzt eine recht hohe Dichte an "höherklassigen" Vereinen in den Ligen:

Leipzig, Riesa, Chemnitz... und dann noch einige in der Regionalliga... bin mal gespannt, wie es weiter geht. Ich hoffe, Rodewisch kann über die Nachwuchsförderung wieder einer schlagkräftige Truppe zusammenstellen =)
JörgWeichelt
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von JörgWeichelt »

So wie es aussieht übernehmen die Leipziger ja jetzt das Los von Rodewisch. Für den JCL freut es mich! Leipzig dürfte ja einer der wenigen Vereine in der 1. BuLi sein, der so gut wie keine Gaststarter im Kader hat.
Das Problem, dass bei den Spitzenvereinen zugekaufte Topleute starten, haben alle Sportarten. Besonders die, bei denen es - finanziell gesehen - 'um was geht'. Umso mehr ist das Leipziger Modell unterstützenswert.
tutor!
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von tutor! »

Die Judo-Bundesliga ist derzeit in heftiger Diskussion, siehe auch die jüngsten Beiträge im Judo-Magazin, die ich aber auch nur überflogen habe.

Das Problem liegt aus meiner Sicht ganz einfach auf der Hand: es kostet weit weniger Zeit und Geld, Kämpfer aus dem Aus- und Inland "einzukaufen", als ihnen von klein auf Judo beizubringen, sie zu fördern und bundesligatauglich - im Sinne von >50% gewonnener Kämpfe - zu machen. Wer intensiv Nachwuchsarbeit betreibt, weiß, wovon ich rede. Selbst nach 10 oder 15 Jahren intensiver Arbeit mit einer Gruppe von Nachwuchskämpfern weißt Du nicht genau, ob auch nur einer von ihnen stark genug für eine Spitzenmannschaft ist.

Also nimmt man Geld in die Hand und holt sich Kämpfer, die dieses Punkte machen. Das ist der viel, viel billigere Weg. Wieviel kostet es, einen (ausländischen) Weltmeister oder Olympiasieger für einige Jahre an einen Verein zu binden - und wieviel kostet es, einen eigenen Athleten dorthin zu führen. Und welche Garantie habe ich, dass der eigene Athlet dort ankommt? Vor allem: wenn der eine nach ein paar Jahren wieder weg ist, wird einfach der nächste geholt. Das Geld ist ja wieder frei geworden....

Eine Beschränkung des Ausländerstartrechts löst das Problem nicht wirklich. Der einzige Effekt der, dass die starken deutschen Kämpfer im "Marktwert" steigen. Irgendwer muss die Punkte ja holen. Nach wie vor gilt aber die Rechnung: Einkauf oder Ausbildung?

Das deutsche Judo braucht mehr Vereine, die sich um die Ausbildung des Nachwuchses kümmern. Wer als Verein aber viel Mühe in die Ausbildung steckt, dem wird es am Ende kaum gelingen, die eigenen wirklich starken Kämpfer halten zu können. Das ist das Dilemma der Bundesliga aus meiner Sicht.
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Fritz
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Fritz »

Holger König hat geschrieben:Nur noch deutsche Starter zuzulassen, dürfte rechtlich schwierig sein. Dies würde ein Sportverbot für Ausländer mit dauerhaftem Aufenthalt bedeuten.
Man sollte einfach in die Liga-Statute reinschreiben, daß es sich um Amateur-Sport zu handeln hat und
Athleten halt nur ihre Fahrtkosten nach den üblichen Sätzen erstattet bekommen und vielleicht noch
den Judoanzug bezahlt kriegen...
Und schon würde sich einiges normalisieren...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von JörgWeichelt »

Eine mögliche Lösung wäre eventuell auch die Verpflichtung, dass von den 14 Kämpfern einer Begegnung 7 (oder 5 oder 9...) für den jeweiligen Verein - auch unter Berücksichtigung etwaiger Sperrfristen - einzelstartberechtigt sein müssen.
Wobei das zugegebenermaßen am Einsatz von ausländischen Kämpfern nichts ändern dürfte.
tutor!
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von tutor! »

Es gibt aber auch noch das Grundgesetz. Ich zitiere mal zwei Paragraphen aus dem Grundgesetz, die in die Problematik hineinfallen:

§3 (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. (...)

§9 (1) Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden.

§3 (3) ist eindeutig. Vereine können darüber hinaus nur dann als gemeinnützig anerkannt werden, wenn die Aufnahme auch für nicht-deutsche Mitglieder möglich ist. Von daher darf die Formulierung "alle Deutsche" in §9 nicht als tatsächliche Beschränkung verstanden werden. Einmal aufgenommen - und die Entscheidung liegt nun einmal beim Verein - darf niemand mehr aufgrund seiner Nationalität benachteiligt werden. Daran müssen sich auch die Verbände halten...
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Kumamoto »

Trotzdem gibt es Startbeschränkungen: Bayern kann ja auch nicht mit der kompletten brasilianischen Nationalmannschaft in der Bundesliga auflaufen. Auch dort gibt es eine Quotenregelung. Aber eine rein deutsche Judo- BuLi-Mannschaft halte ich für illusorisch: Man will den Zuschauern was bieten und das heißt, dass man ihnen die Besten bieten muss, um wettbewerbsfähig und attraktiv zu sein. Und die deutschen Judoka sind eben gerade nicht die Besten in ihren Klassen. Da muss man sich eben in anderen Nationen umschauen. Aber dieser Kämpfer-Tourismus ist abzulehnen, diese Standby-Profis mit Amateurstatus. Es sollte für die Startberechtigung in der Liga eine klare Bindung zum Verein nachgewiesen werden müssen: Judo ist eine Einzelsportart, da muss eine Mannschaft nicht zusammen trainieren, da kämpft man nicht miteinander, sondern nacheinander - jeder seinen Kampf allein. Zum Schluss werden dann die Einzelergebnisse addiert. Hier muss eine Lösung gefunden werden, z.B. eine gewisse Präsenzpflicht am Trainingsort des Heimatvereins. Ich bin mir sicher, die Väter des Grundgesetzes hätten nichts gegen eine solche Regelung.
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Fritz
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Fritz »

Darum sage ich: Wenn es keinen finanziellen Anreiz gibt, in der BuLi mitzuwirken, dann
regelt sich das mit den ausländischen Spitzen-Leuten von ganz allein.
Dann kämpfen nämlich wieder nur echte Vereinsleute/Enthusiasten und wenn da gelegentlich mal
ein Ausländer dabei ist, weil er zufälligerweise auch im betreffenden Verein trainiert, dann ist
es doch auch kein Problem.

Gut vielleicht ist das Niveau dann halt etwas niedriger, aber von wegen "was bieten" - wir wissen
doch alle, daß die Attraktivität von Judo-Kämpfen für den Zuschauer
eigentlich nicht viel mit dem "Niveau" zu tun hat...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Holger König »

Konkret könnte die Regel so aussehen:
Nach Ablauf der Wechselsperrfrist für Ummeldungen von einem Verein eines ausländischen Verbandes in einem Verein des DJB kann in der untersten Liga (bzw. bis zur Landesliga) ab dem Beginn der nächsten Saison (als dem 1. Kampftag) gestartet werden. Für jede weitere Liga kommt eine Saison (also im Regelfall ein Jahr) hinzu. Ausgenommen sind Judoka, die zu einem früheren Zeitpunkt bereits Mitglied in einem Mitgliedsverein des DJB waren (z.B. Rückkehrer nach einem Auslands-Studium), diese dürften unmittelbar nach Ablauf der normalen Wechsel-Sperrfrist starten.
Auch ansonsten können Ausnahmen mit Einzelfall-Prüfung eingeführt werden, wenn ein Grund für den Wechsel in die BRD außerhalb des Sportes nachgewiesen werden kann (Eheschließung, Studium, Berufstätigkeit) und dabei dem DJB (nicht den Landesverbänden) der außersportliche Wechselgrund und das Nichtbestehen einer Verbindung (also nicht Scheinstudium für Mitgliedschaft in einer Uni-Mannschaft, Arbeit beim Vereins-Hauptsponsor) plausibel dargelegt wird.
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Makikomi Kid
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Makikomi Kid »

Fritz hat geschrieben: Gut vielleicht ist das Niveau dann halt etwas niedriger, aber von wegen "was bieten" - wir wissen
doch alle, daß die Attraktivität von Judo-Kämpfen für den Zuschauer
eigentlich nicht viel mit dem "Niveau" zu tun hat...
Oh. Das wusste ich nicht. Womit hat es dann zu tun?
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Hofi »

Hi!
Für einen Laien ist das Niveau eines Judo-Kampfes für die Attraktivität relativ egal. Da kann ein von Niveau her schlechter Kampf der untersten Liga mit vielen spektakulären Würfen einen höheren Unterhaltungswert haben als das auf beiden Seiten auf höchstem Niveau geführte Olympia-Finale, bei dem sich die Kämpfer nahezu völlig neutralisieren.

Und was die "Möglichkeiten" eines Ausschlusses von Ausländerstarts bzw. Regelungen wie von Holger König vorgeschlagen angehen, ich glaube nicht, dass davon viele eine ernsthafte rechtliche Überprüfung überstehen würden.
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Fettzi »

Fritz hat geschrieben:Gut vielleicht ist das Niveau dann halt etwas niedriger, aber von wegen "was bieten" - wir wissen
doch alle, daß die Attraktivität von Judo-Kämpfen für den Zuschauer
eigentlich nicht viel mit dem "Niveau" zu tun hat...
Dem muss ich zumindest teilweise widersprechen. Komm mal nach Leipzig, und schau dir an, wie dort die Bundesliga inszeniert wird. Dort werden die Kämpfer bejubelt, und jeder Verein kommt gern nach Leipzig, einfach weil es ein Event ist, was man bisher nur aus Abensberg kannte. Durch eine entsprechende Vermarktung führst du auch "Nichtjudoka" heran, ist in Frankreich ja auch der Fall. Ich würde behaupten, das in Leipzig mindestens 20-30% der Zuschauer mit Judo nur bedingt was am Hut haben. Aber mit ein bisschen "Regelkunde" am Anfang und einem schönen Rahmenprogramm kommen die Leute auch wieder. Und da entsteht fachkundiges Publikum.

Nicht jede Regeländerung macht das Judo attraktiver, das ist unstrittig. Es ist die Frage, wie es heutzutage vermarktet wird. In Zeiten von Internet, Facebook etc. reicht die Mundpropaganda, ein 1m großer Werbeaufsteller, und 14 Kämpfe nicht mehr aus. Da muss Beiwerk her, und dann ist Judo auch ein Sport der Zuschauer anziehen kann.
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Hofi »

@ otsche: Aber damit widersprichst Du Fritz eigentlich gar nicht. Denn die 20 -30%, die mit Judo nichts am Hut haben, kämen wegen der Inszenierung auch bei einem niedrigeren Judo-Niveau.
Für eine gute Inszenierung braucht es aber halt auch "Helden". Das können Lokalmatadore sein (die man vorher über die Lokalpresse aufbauen müsste) oder aber "Legionäre", die mit entsprechenden Titeln anreisen und so eine Medienwirkung erzeugen können. Aber letztlich entscheidet über die Zuschauerzahl lediglich die Show, die geboten wird.
Bis dann
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Fettzi »

an sich schon...
Aber in Leipzig sind die Helden/Krieger weil sie eben Bundesliga kämpfen, und nationale Erfolge vorweisen können. Das wird ja benutzt, um eine Show und Selbstbeweihräucherung durchzuziehen... Ich weiß schon was ihr meint, aber ohne ein gewisses Niveau ist so eine Inszenierung schwer möglich, einfach weil dir die Zugpferde fehlen...
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Holger König »

Hofi hat geschrieben:Hi!
Für einen Laien ist das Niveau eines Judo-Kampfes für die Attraktivität relativ egal. Da kann ein von Niveau her schlechter Kampf der untersten Liga mit vielen spektakulären Würfen einen höheren Unterhaltungswert haben als das auf beiden Seiten auf höchstem Niveau geführte Olympia-Finale, bei dem sich die Kämpfer nahezu völlig neutralisieren.

Und was die "Möglichkeiten" eines Ausschlusses von Ausländerstarts bzw. Regelungen wie von Holger König vorgeschlagen angehen, ich glaube nicht, dass davon viele eine ernsthafte rechtliche Überprüfung überstehen würden.
Da es in der von mir vorgeschlagenen Regel nicht um Ausländer, sondern um Verbandswechsler geht, dürfte es keine Hindernisse geben. Wer ohne deutsche Staatsbürgerschaft in einem Verein des DJB seine gesamte Sportlaufbahn zurücklegt, wäre von den Änderungen nicht betroffen. Dagegen dürfte auch ein deutscher Staatsbürger, der seine Laufbahn in einem anderen Staat beginnt (z.B. als Kind eines Diplomaten) im ersten Jahr nach dem Wechsel in einen DJB-Verein nur in der untersten Liga starten. Insofern wäre ausschließlich die Verbandsmitgliedschaft und nicht Staatsbürgerschaft Kriterium für den Liga-Start.
Die vorgeschlagenen Ausnahmeregelungen müßten natürlich noch rechtlich geprüft werden, um Mißbrauch zu vermeiden.
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Re: JV Ippon Rodewisch zieht zurück

Beitrag von Kumamoto »

Zu kompliziert und zu (be)arbeit(ung)sintensiv.
Gegenvorschlag: Bei Ligabegegnungen muss der gesamte gemeldete Kader anwesend sein. Kämpfer, die nur bei Bedarf "eingeflogen" werden würden dann entfallen, da es zu teuer wäre, sie immer einfliegen zu lassen bzw. sie dauerhaft bei der Mannschaft zu behalten (Miete, Verpflegung, etc.). So würden die Begegnungen auch attraktiver, denn man hat die Gewissheit auch sicher den Olympiasieger zu sehen bekommen und nicht nur seine Vertretung, wenn es sich um einen Routinekampf handelt.
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