Wettkampffähiges Alter?

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
gada
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Wettkampffähiges Alter?

Beitrag von gada »

Wie lange kann man eurer Meinung erfolgreich kämpfen? Also nicht alle turniere des Jahres, sondern vielleicht liga und kleine Einzelturniere..?
Wie sind da eure Erfahrungen, wann bauen Kämpfer ab, wann ist Schluss normalerweise. Wie sehr benachteiligt einen ein Alter über 30? Kann es sein, dass der richtige Biss so ab 30 nachlässt, Kondition usw. auch?
1.kyu
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Senator
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Beitrag von Senator »

Hey...
ich kann nur sagen, dass bei uns auch noch leute kämpfen, die über 40 sind... natürlich ist die kondition nicht mehr so gut wie bei einem 20-jährigen, aber die Technik und Erfahrung machen auf der matte schon einiges wett... Allerdings muss jeder kämpfer selber wissen wann für ihn schluß ist... Man sollte sich allerdings auch im alter nicht überschätzen, denn eine verletzung im alter auszukurieren dauert meistens länger als bei einem jungen fighter...
Mit Freundlichem Gruß
Senator
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Gast

Beitrag von Gast »

Nach aktuellen Erkenntnissen der Forschung beträgt die absolute "Hochzeit" eines Athleten etwa 10 Jahre, d.h. bei kontinurlich guten Training ist zwischen 15 und 16 das richtige Einstiegsalter für Wettkämpfe. Das bedeutet aber nicht, das es dann einen Schnitt gibt und man Rentner ist. Aber der "Biss" lässt dann schon nach und man kämpft dann wohl eher, weil es einfach spaß macht. ;) Bei mir ist das jetzt schon so. ;) Je nach körperlicher Verfassung kann man sicherlich noch mit über 40 Jahren Ligakämpfe bestreiten, aber es sollte schon regelmäßiges Training besucht sein.
Aktuell habe ich vor 2 Wochen gegen einen über 40 jährigen gekämpft, Konditionell war er mir total unterlegen und hat daher auch verloren, aber es war trotzdem ein schönes Kämpfchen, weil in meinen Augen schönes Judo gemacht wurde. :)

Aber wie Senator schon gesagt hat, man solte wissen, wann Schluß ist und sich auch seinen Gegner vorher anschauen und dann entscheiden, ob man den Kampf aufnimmt oder nicht. Je älter der Körper, desto länger die Regenerationsphase! Außenbandriss beim 18 jährigen etwa 6 Wochen Pause, beim 35 - 40 jährigen kann das bis zu 6 Monate dauern oder sogar schon zu bleibenden Schäden führen.
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

*Mist!* War mal wieder nicht eingeloggt. Naja, jetzt bin ich es, aber den Beitrag muss ich ja jetzt nicht nochmal online stellen. ;)
Grüßle
Speedy :dancing
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Senator
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Beitrag von Senator »

Ganz genau Speedy... oder *Gast*!!! :alright
Mit Freundlichem Gruß
Senator
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gada
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Beitrag von gada »

cooles Beispiel ist ja Gunda Nieman-Stirnemann...mit 36 nochmal von null auf hundert..nicht schlecht.. :)
1.kyu
Juliane
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Beitrag von Juliane »

Also ich muss sagen, das unsere zwei "Ältesten" im Verein immer noch top fit sind und den jungen noch einiges vor machen können... Wie sie im Vergeleich mit gleichaltrigen abschneiten würden kann ich nicht sagen... Aber denke mal, dass man wenn man alles in en AKs lässt passt, da kann man auch noch im hohen Alter Wettkämpfe bestreiten. Den Ältesten aktiven, den ich kenn (auch im Wettkampf) ist mittlerweilen 73 und immer noch fit (wenn es der Körper mit macht:))
Jule
Bodo

Beitrag von Bodo »

Gerade bei Liga-Kämpfen sieht man viele ältere Judoka (oft recht erfolgreich gegen überraschte Jüngere...), einfach deshalb, weil es doch wesentlich mehr Kondition erfordert, fünf oder noch mehr Kämpfe in einem Turnier durchzustehen.
Ich sehe das Problem aber weniger darin, bis zu welchem Alter man kämpfen sollte (die Leute sind erwachsen und sollten wissen, was sie tun), als vielmehr darin, ab welchem Alter man Kinder kämpfen lassen sollte. (Die flammende Rede gegen 12-Stunden-Turniere für Achtjährige mit kreischenden Eltern am Mattenrand spare ich mir mal.)
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Hi Bodo!
(Die flammende Rede gegen 12-Stunden-Turniere für Achtjährige mit kreischenden Eltern am Mattenrand spare ich mir mal.)
Die flammende Rede kannste in nem anderen Thema hier im Forum gerne schreiben, ich glaub das Thema hieß U11 vs. Bundeskader oder so.
Nur die Leute hier im Forum sind eh ziemlich einer Meinung.
Setze sie eher in die zahlreichen Foren der Landesverbände, wo ständig Eltern ihrer Kinder auf der Suche sind, nach noch mehr Ausschreibungen für Turniere, weil der Trainer angeblich viel zu wenig für das "arme, arme" Kind :alright macht.
Da wäre sie sehr gut aufgehoben. Auf http://www.hessenjudo.de - Diskussionsforum gibt es viele "Ansprechpartner" für sowas.
Grüßle
Speedy :dancing
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Beitrag von Tori »

Eigendlich kann ich gar nicht mitreden, da ich nie ein Kämpertype war. Andererseits habe ich früher auch geglaubt man kann Judo nur bis 30 machen. Inzwischen bin ich über 45 Jahre und mache immer noch Judo (Breitensport).
Diejenigen die nicht mehr kämpfen wollen, können ja auf Kata-Tuniere gehen.




MM
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Das finde ich aber nun ziemlich abstempelnd! Sobald man älter wird geht man höchstens noch zu Kata Meisterschaften oder Kata Meisterschaften sind nur was für ältere Judoka! Ich finde das stimmt absolut nicht! Mit dem dem alter kommt höchstens die Reife, die man für eine Kata braucht! Ich finde es eh ungerecht, das Teilnahme bei Kata Meisterschaften nicht gewürdigt wird! Z.B. Verkürzung der Wartezeit! Ich bin der Meinung, es gehört mehr dazu Kata Weltmeister zu werden als Weltmeister im Kampf!
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
Bodo

Beitrag von Bodo »

Warum immer Kata gegen Kampf?

Man kann (und sollte idealerweise sogar) durchaus beides können. Insbesondere sind viele Judoka, die heute Kata sehr gut können, früher erfolgreiche Wettkämpfer geworden. Bei denen, die nicht auf Wettkämpfen waren, beobachtet man oft, dass sie Technik der Form halber beibringen, ohne auf die Wirksamkeit zu achten.

Das Kata nur was für Ältere ist, stimmt auch einfach nicht. Erstens muss man ab nächstem Jahr zwangsweise Kata auch für den grünen Gürtel zeigen. (Und es werden sicherlich nicht nur ältere Judoka den grünen Gürtel machen wollen.) Zweitens gibt es z.B. sowas wie den Kata-Jugendpokal (der Name spricht wohl für sich). Drittens kenne ich einige junge Leute (so zwischen 16 und Mitte 20), die gerne Kata laufen. Es hat halt jeder seine Vorlieben, was ja auch gut ist.

Weltmeister in Kata und Shiai miteinander zu vergleichen, ist vollkommener Blödsinn. Beides ist total verschieden. Man vergleicht auch nicht den Trainingsaufwand von Tischtennisspielern mit dem von Judoka.
Damit ist auch die Aussage, zum Kata-Weltmeister gehört mehr als zum Kamf-Weltmeister, so nicht haltbar.
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Natürlich ist beides total verschieden! aber was ich meine ist, dass man Wettkämpfer "belohnt" für gute Leistung und Kata Leute nicht!

Natürlich ist Kata auch was für junge Leute, ich bin selbst 18 und bereite mich für den Dan vor. Vorher wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen Kata zu machen, aber jetzt macht mir das mehr Spaß als der Shiai, aber ich gehe gerne auch zu Wettkämpfen! Und die Aussage, dass Judo-Wettkämpfer Kata besser machen können durch Wettkampf erfahrung halte ich für Blödsinn, bin auch schon eines besseren belehrt wurden! Den ich kenne vile Leute die aktiv Kata machen und keine Wettkämpfer sind, aber dafür perfekte Katas werfen.

Zu Kata und Wettkämpfern habe ich auch sachen erlebt, z.B. das Wettkämpfer kein Schwarz machen, weil Sie absolut keinen Sinn dafür haben oder so dumme Sprüche, wenn man Kata macht, das hat doch nichts mehr mit Judo zu tun, aber solche Sprüche kommen auch nur von aktiven Wettkämpfern.
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Bodo

Beitrag von Bodo »

ctjones hat geschrieben:Und die Aussage, dass Judo-Wettkämpfer Kata besser machen können durch Wettkampf erfahrung halte ich für Blödsinn, bin auch schon eines besseren belehrt wurden! Den ich kenne vile Leute die aktiv Kata machen und keine Wettkämpfer sind, aber dafür perfekte Katas werfen.
Ich bin nicht der Meinung, dass immer ein erfolgreicher Wettkämpfer bessere Kata läuft als ein Nicht-Wettkämpfer.

Aber folgendes habe ich schon oft beobachtet: Leute, die nie oder selten gekämpft haben, neigen oft bei Kata dazu, den Formalismus genau zu nehmen, ohne die Wirkungsweise der Technik zu hinterfragen. (Ich habe das schon oft beobachtet, wenn solche Leute dann plötzlich einen neuen Partner vorgesetzt bekommen und dann nichts mehr klappt.)
Andererseits kenne ich einige (ehemals) erfolgreiche Wettkämpfer, die es vielleicht mit der Form nicht immer ganz so genau nehmen, aber die Techniken vom Prinzip her so gut können, dass sie sie (1) mit (fast) jedem Partner hinbekommen und (2) sie wirklich geworfen sind (oder gehalten, gehebelt, ...), ohne dass Uke mitspringt.

Letzteres macht meiner Meinung nach eine gute Kata aus, ersteres ist eher "Schauturnen".
ctjones hat geschrieben:Zu Kata und Wettkämpfern habe ich auch sachen erlebt, z.B. das Wettkämpfer kein Schwarz machen, weil Sie absolut keinen Sinn dafür haben oder so dumme Sprüche, wenn man Kata macht, das hat doch nichts mehr mit Judo zu tun, aber solche Sprüche kommen auch nur von aktiven Wettkämpfern.
Sowas habe ich auch schon gehört. Es gibt genauso auch Kata-Leute, die Wettkampf als abartiges, kraftbetontes Jackenringen bezeichnen. Vielleicht sollten sich beide Gruppen einfach gegenseitig akzeptieren...
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Es gibt doch Judoturniere für Ältere, WM und EM Ü30.
Bei der offenen hessischen Meisterschaft geht jedes Jahr ein richtig "altes Eisen" an den Start (und gewinnt meistens). :wink:
Also nur weil mein Alt ist, muss man nicht mit dem Wettkampf aufhören und mit Kata anfangen. Genauso wenig muss man alt seín, um die nötige Reife zu haben, um Kata zu verstehen. Ich glaube schon, das ich mit meinen 21 Jahren Kata verstanden habe und das nicht seit gestern. ;)

Ich finde es eh ungerecht, das Teilnahme bei Kata Meisterschaften nicht gewürdigt wird! Z.B. Verkürzung der Wartezeit!
Natürlich ist beides total verschieden! aber was ich meine ist, dass man Wettkämpfer "belohnt" für gute Leistung und Kata Leute nicht!
Wieso wird die Teilnahme nicht gewürdigt? Du bekommst Wettkampfpunkte für eine Platzierung bei BEM; LEM; DM; EM; WM, Olymp.... Für die Platzierung bei einer Kata - Meisterschaft werden genauso die Punkte gut geschrieben. Und belohnt wurde ich dafür auch schon. :)
Den ich kenne vile Leute die aktiv Kata machen und keine Wettkämpfer sind, aber dafür perfekte Katas werfen.
Die perfekte Kata gibt es nicht und wurde auch noch nicht geworfen. :wink:
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Also laut der Dan Prüfungsordnung ist dafür nichts vorgesehen! Ich habe das Dind mehr als einmal durchgelesen und nichts darüber gefunden. Vielleicht auch wieder Landes sache
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Beitrag von Speedy »

Bei mir wurden die Punkte dafür zumindest verwendet. :D
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Beitrag von Fallen_Angel »

Zur Ursprungsfrage: Kommt sehr darauf an: Wenn man in der U9/U11 mit dem Einschleifen einer Technik beginnt, ist der Höhepunkt oft schon mit 15/16 Jahren, weil danach Schulter und/oder Knie kaputt sind (ja, das habe ich selbst schon in nähester Umgebung gesehen).
Späterer Beginn mit mehr Turnieren, spätere motorische Probleme. Kommt wohl sehr auf Niveau der besuchten Turniere bzw. des eigenen Trainings an. Lässt man diesen Teil des Judos (das ist er zweifellos genauso wie die Kata, auch wenn diese oft vernachlässigt wird) ruhig angehen, kann man auch in hohem Alter noch kämpfen.

PS: Nein, es gibt keine perfekte Kata, es gibt nur eine überragende Darstellung dessen, was die Kata darstellen soll, ganz individuell. Deshalb ist auch die Kata im Wandel und so kann es schonmal passieren, das ein angesehener Kata-Spezialist einen kleinen Patzer in der Dosierung der Kraft bei großen Meisterschaften macht und einige so von dem Anblick beeindruckt sind, dass es bald Ausbildungsinhalt wird.
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Beitrag von Speedy »

Deshalb ist auch die Kata im Wandel und so kann es schonmal passieren, das ein angesehener Kata-Spezialist einen kleinen Patzer in der Dosierung der Kraft bei großen Meisterschaften macht und einige so von dem Anblick beeindruckt sind, dass es bald Ausbildungsinhalt wird.
Die Inhalte sehe ich genauso, aber ich verstehe den Zusammenhang zwischen Patzer bei einer Meisterschaft und dem zukünftigen Ausbildungsinhalt nicht. :dontknow
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Fallen_Angel
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Beitrag von Fallen_Angel »

Es ist schon einmal passiert, dass (Ohne Namen) jemand bei Deutschen Kata-Meisterschaft so schwungvoll in den Seoi-nage eingestiegen ist, dass ein Ausfallschritt nötig wurde. Kurz danach wurde wettkampforientierte Kata als neue, besonders gute Richtung auf Lehrgängen präsentiert. :angel4
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