Ippon für Werfen aus dem Kniestand?

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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Re: Ippon für Werfen aus dem Kniestand?

Beitrag von DaMaddin »

Hallo MCS,

mal sehen, wie lange noch...! :D

Es ist einfach zu unterscheiden zwischen Umdrücken (=Nachgehen) und "Auf-den-Buckel-knallen-wollen". Ich kann das Wort aktiv nur unterstreichen!!!
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Re: Ippon für Werfen aus dem Kniestand?

Beitrag von Jano »

@ DaMaddin
Öhm... Du hast aber das Wort unterstreichen unterstrichen. ;)

Ich bin etwas skeptisch, ob Uke aus dieser Situation nochmal komplett den Bodenkontakt verlieren muss, damit eine Wertung gegeben werden kann. Man könnte ja statt Uchi-mata ebenso gut Sasae-tsuri-komi-ashi oder Tai-otoshi werfen, wobei Uke eher über eines seiner Knie (je nach Seite der Wurfausführung) als Drehpunkt gekippt und nicht unbedingt ausgehoben werden würde.
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wastel
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Re: Ippon für Werfen aus dem Kniestand?

Beitrag von wastel »

In welcher Altersklasse befinden wir uns denn überhaupt???
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Re: Ippon für Werfen aus dem Kniestand?

Beitrag von tutor! »

Jano hat geschrieben: Ich bin etwas skeptisch, ob Uke aus dieser Situation nochmal komplett den Bodenkontakt verlieren muss, damit eine Wertung gegeben werden kann. Man könnte ja statt Uchi-mata ebenso gut Sasae-tsuri-komi-ashi oder Tai-otoshi werfen, wobei Uke eher über eines seiner Knie (je nach Seite der Wurfausführung) als Drehpunkt gekippt und nicht unbedingt ausgehoben werden würde.
Das Problem ist Folgendes: wodurch unterscheidet sich dann noch eine Wurftechnik von einer Umdrehtechnik am Boden? Irgendwann will man dann noch für einen Sankaku-Dreher (vom Kopf her, bei dem man selber vorher noch steht) eine Wertung als Wurftechnik, wenn man den Gegner damit auf den Rücken gedreht hat.

Man braucht eine klare Definition, was der Unterschied zwischen Umdrehen und Werfen ist.

Wenn Uke in einer flüssigen Bewegung erst auf ein Knie und dann in Rückenlage weitergedreht wird, würde ich auch von Werfen sprechen und eine entsprechende Wertung geben sollen. Wenn die Bewegung aber in Ukes Kniestand unterbrochen ist - wobei ich jetzt einmal zusätzlich annehme, dass auch die entsprechende Spannung raus ist - und Uke dann in einer zweiten Aktion weiter gekippt wird, dann würde ich nicht mehr von Werfen, sondern nur von von Umdrehen sprechen und keine Wertung mehr geben.

Aber die aktuellen Regeln erklären besser mal unsere Bundes-KR hier im Forum. Ich bin kein KR mehr und daher auch nicht so dicht an den aktuellen KR-Anweisungen.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Ippon für Werfen aus dem Kniestand?

Beitrag von DaMaddin »

Ja tutor, das ist der Punkt.
Wenn Uke in einer flüssigen Bewegung erst auf ein Knie und dann in Rückenlage weitergedreht wird, würde ich auch von Werfen sprechen und eine entsprechende Wertung geben sollen. Wenn die Bewegung aber in Ukes Kniestand unterbrochen ist - wobei ich jetzt einmal zusätzlich annehme, dass auch die entsprechende Spannung raus ist - und Uke dann in einer zweiten Aktion weiter gekippt wird, dann würde ich nicht mehr von Werfen, sondern nur von von Umdrehen sprechen und keine Wertung mehr geben.
Uke muss eben aktiv, positiv und mit Spannung wirklich geworfen werden. Es muss eben boouuuuhhffffff!!!! machen.
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Ippon
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Re: Ippon für Werfen aus dem Kniestand?

Beitrag von Ippon »

Es ist wirklich ein recht komplexes Thema, es ist schwierig die genauen Kriterien und Interpretationen in wenigen Sätzen zu beschreiben. Die meisten Kriterien waren hier schon richtig genannt.

Ich versuch nochmal was in Stichpunken zusammen zufassen:

- Tori muss im Stand sein, wenn der Wurf beginnt.
- Ukes Rolle würde ich so zusammenfassen: Er muss während des Wurfs mindestens kurzzeitig im Stand sein. Also aus dem Kniestand oder der Bank kann Tori ihn anheben.
- Nur ein Knie auf der Matte = Stand.
- Der KR soll Mate geben, wenn Tori versucht, Uke aus der Bauchposition anzuheben.
- Ein im Stand begonnener Wurf, der über die Bodenlage auf eine Trefferfläche geführt wird, wird bewertet, wenn es eine durchgehende Aktion ist, d.h. die Spannung erhalten bleibt. Je nachdem wie lange die Wurfverzögerung über dem Boden ist, können eine oder mehrere Wertungsstufen abgezogen werden.
- Die Nossow-Rolle, wird nicht mehr bewertet (siehe DJB-Seite). Ob diese Änderung auch Auswirkungen auf die Bewertung verwandter Techniken hat, kann ich noch nicht sagen, da wird sich die aktuelle Situation wohl aus den IJF-Videos und in den Lehrgängen heraus bilden.
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