neueste DJB-Idee - Rückenschilder in der Bundesliga

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
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Judofloh
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neueste DJB-Idee - Rückenschilder in der Bundesliga

Beitrag von Judofloh »

Hallo,

zur Kenntnisnahme die neueste Idee des DJB, die heute per EMail von Reinhard Nimz an die Bundesligavereine verschickt worden ist:

Ich persönlich finde, dass es jetzt langsam ein bisschen lächerlich wird. Bald brauchen Wettkämpfer bis zu 6 Rückenschilder (je 2 für Wettkämpfe, 2 für Bundesliga und 2 für International).

Es darf sich aber jeder seine eigene Meinung bilden, die sich selbstverständlich nicht mit meiner decken muss:
Die neue Rückennummer im Deutschen Judo Bund


Der Vorstand des Deutschen Judo Bundes hat beschlossen, dass zukünftig alle Athleten/Athletinnen bei Turnieren des Deutschen Judo Bundes eine offizielle, einheitliche Rückennummer tragen müssen. Diese Rückennummer dient zur besseren einheitlichen Identifikation der einzelnen Kämpfer/innen. Diese Rückennummer ist auf den Judogi aufzubringen und bei jedem Kampf zu tragen.
Nur die offiziellen DJB-Rückennummern werden bei DJB Veranstaltungen akzeptiert.

Diese Regelung ist ab dem 1.1.2011 verbindlich für alle DJB Veranstaltungen. Ab 1.5.2010 gilt diese Regel bereits für die 1. Bundeliga Männer! Bei allen DJB Veranstaltungen im Jahre 2010 kann die Rückennummer bereits getragen werden. Diese Regelung gilt bei allen DJB Veranstaltungen ab der Altersgruppe U 17 aufwärts.

Die Rückennummern müssen unter folgender Homepage bestellt werden:

mybacknumber.com

Bitte dort dem Hinweis DJB folgen.

Bitte die der Rückennummer beiliegenden Näh- und Pflegehinweise beachten, damit keine Regelverletzung erfolgt und die Rückennummer lange erhalten bleibt.

Die Rückennummer muss mittig und gerade auf den Rücken des Judogis aufgebracht werden. Dabei ist der Abstand von 3 cm von der Unterkante des Kragens zu beachten.

Selbstverständlich kann der Judogi bis zu 60° C gewaschen und auch in einem Trockner getrocknet werden.

Diese Rückennummer muss mindestens den Namen und den Vereinsnamen enthalten. Der Nachname muss ausgeschrieben werden, der Vorname darf weggelassen oder gekürzt werden.
Der Vereinsname kann 1- bis 2-zeilig sein. Gegebenenfalls soll eine gängige Abkürzung gewählt werden. Der Vereinsname sollte immer einheitlich sein und immer in der gleichen Art auf der Rückennummer erscheinen.

Name und Vereinsname müssen immer mit der Wirklichkeit übereinstimmen. Fehlende und falsche Rückennummer führen zu Sanktionsmaßnahmen.

Jeder Besteller ist für die Schreibweise des Namens und Vereins verantwortlich. Das Ergebnis kann er jederzeit direkt in der Vorschau überprüfen.

Zusätzlich hat der Besteller die Möglichkeit, im Mittelteil seiner Rückennummer seine Gewichtsklasse aufzubringen. Dies kann er tun, muss es aber nicht machen.

Als weiteren Service hat der DJB einen Vereins-Rückennummern-Service ausgehandelt, der über die DJB Service GmbH angeboten wird:
Allerdings kann hier nur ein Verein/sonstige Institution als Besteller fungieren ( keine Einzelbesteller):

A.Zusätzlich zu dem Namen und Vereinsname kann in der Mitte ein Sponsoren-/Vereinslogo aufgebracht werden. Hier muss der Verein neben Namen und Vereinsnamen auch eine vektorfähige Grafikdatei bereitstellen.
B.Alternativ kann der Besteller einen Rückenaufkleber für das Mittelteil der Rückennummer bestellen. Auch hier ist die Angabe einer vektorfähigen Grafikdatei notwendig. Dieser Aufkleber ist nicht waschbar und kann daher nicht mehrfach verwendet werden.
C.Als Sonderlösung für den Bereich der Bundesliga wurde ein kompletter Rückenaufkleber entwickelt, der sowohl Name, Vereinsname als auch Sponsorlogo enthält. Dies ist als Sonderlösung für ausländische Kämpfer/innen gedacht, die kurzfristig eingesetzt werden. Die Angabe einer vektorfähigen Grafikdatei ist hier ebenfalls notwendig

Die Versionen A / B / C können nur von Vereinen oder ähnlichen Institutionen bestellt werden. Preise sind von der Menge, dem Aufwand und der Zeit abhängig. In jedem Fall bedarf es einiger Abstimmungsabläufe, so dass immer genügend Zeit zur Verfügung stehen muss.

ciao
Judofloh
Zuletzt geändert von Christian am 29.03.2010, 22:57, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Titel sinnvoll erweitert. Achtet bitte auf einen Aussagekräftigen Titel nach dem man suchen kann, bzw. der aussagt, worum es in dem Thread geht. Danke
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Judofloh
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Re: neueste DJB-Idee

Beitrag von Judofloh »

und hier noch die dazu verschickte FAQ:
Fragen zum Komplex Rückennummern:


Frage: Wie viele Buchstaben stehen bei dem Namen zur Verfügung ?
Es stehen je nach Buchstabenbreite 12 – 13 Buchstaben zur Verfügung.

Frage: Wenn der Nachname zu lang ist, was wir dann gekürzt?
In der Regel wird hinten (rechts) gekürzt. Man kann in der Vorschau das Endergebnis direkt sehen.

Frage: Warum werden nur die offiziellen Rückennummern zugelassen?
Da der Judoanzug (Judogi) gleichzeitig Kleidungsstück und Kampfausrüstung ist, müssen bei einem Kampf immer identische Bedingungen herrschen. Dies umfasst vor allen Dingen Grifffähigkeit und Abrutschverhalten. Hier muss eine Gleichheit unter allen Kämpfern herrschen, so dass hier eine einheitliche Rückennummer erforderlich ist.

Frage: Wie lange dauert ein Bestellvorgang?
In der Regel kann man von 2 Wochen ausgehen. Dies gilt für einen normalen Bestellvorgang. Bei Bestellungen mit Logovariationen gelten die 2 Wochen ab Freigabe der Vorlagen.

Frage: Welche zusätzlichen Kosten entstehen noch?
Zusätzlich fallen noch Kosten für den Versand der Rückennummer an. Dies ist abhängig von der Art der Bestellung, wird aber bei der Bestellung mit angegeben.

Frage: Was ist wenn eine Rückennummer nicht aufgenäht ist?
Grundsätzlich greifen dann Sanktionsmaßnahmen. Im Einzelfall müssen begründete, beweisbare Gründe für das Nichtvorhandensein der Rückennummer gegeben werden. (Beispiel: Der korrekte Judogi ist beim Aufwärmen zerrissen)

Frage: Kann auch während einer Veranstaltung die Rückennummer aufgenäht werden?
Nein, dies können die Ausrichter nicht leisten. In diesem Fall hilft eventuell ein örtlicher Fachbetrieb.

Frage: Kann sich ein Landesverband ebenfalls identifizieren?
Ein Landesverband kann sich mit Rückenaufklebern versehen und diese auf das Mittelteil der Rückennummer aufkleben (Bsp.: DEM der LV oder DEM U 20).
ciao
Judofloh
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Fritz
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Re: neueste DJB-Idee

Beitrag von Fritz »

Besonders lustig ist, daß es auf der genannten Seite gar nicht um Nummern geht,
sondern um Namensschilder - und die versprochene Möglichkeit, Gewichtsklassen anzugeben,
sehe ich da auch nicht... ebenso nicht den geforderten Vereinsnamen...

Na schaun wir mal, wie es bei den Aktiven ankommt.
Wahrscheinlich wird es ein ähnlicher Erfolg, wie diese Lizenzmarken für die Anzüge... ;-)
---
Ups: ich seh gerade, es gibt schon nen Faden dafür:

viewtopic.php?f=24&t=4511

Werde also beide demnächst zusammenführen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
katana
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Re: neueste DJB-Idee

Beitrag von katana »

Find ich toll,
endlich mal schöne große Beitragsmarken, die man immer bei sich tragen kann ! :rofl

Im BJJ sieht man gelegentlich Leute, die sich ihre Logos auf den A.... kleben.
Vielleicht sollte man auch darüber nachdenken.
Nick
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Re: neueste DJB-Idee

Beitrag von Nick »

Hallo Fritz!
Im anderen Faden geht es um ein anderes Thema:
Rückenaufnäher bei EJU/IJF-Veranstaltungen.
Diese sind NICHT identisch mit den Bundesliga-Rückenaufnähern (wenn auch vom selben Anbieter zu beziehen).

Diese Rückenaufnäher sind übrigens nur ein kleiner Teil dessen, was auf Bundesligavereine demnächst zukommt...
Banner / Fahnen / Logoaufnäher / Poloshirts für die Tischbesatzungen / Bundesligahefte

Die Bundesligen sollen "ein einheitliches Profil bekommen" und dadurch die "Position des Judos und die eigene Vereinsposition deutlich erhöht werden".
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Fritz
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Re: neueste DJB-Idee

Beitrag von Fritz »

Nick hat geschrieben:Im anderen Faden geht es um ein anderes Thema:
Rückenaufnäher bei EJU/IJF-Veranstaltungen.
Diese sind NICHT identisch mit den Bundesliga-Rückenaufnähern (wenn auch vom selben Anbieter zu beziehen).
Hmm, es hieß doch:
Die Rückennummern müssen unter folgender Homepage bestellt werden:

mybacknumber.com

Bitte dort dem Hinweis DJB folgen.
Nur daß es da keinen Hinweis DJB gibt und allgemein von Turnieren des Deutschen Judobundes geredet wurde...
Da es da aber Teilnehmer gibt, die auch international kämpfen, wird es sich doch sicherlich um die gleichen
Aufnäher handeln...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Judofloh
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Re: neueste DJB-Idee

Beitrag von Judofloh »

Hallo Fritz,

nein, es sind nicht die gleichen. Nur die vorgeschrieben Bezugsquelle ist die selbe.

Auf den für die nationale Ebene muss der Name und der im Pass eingetragene Verein stehen, sonst gibt es eine Strafe.
Für die Bundesliga muss der Name und der Bundesligaverein auf dem Schild stehen, sonst Strafe und
international muss der Name und die Nation auf dem Rücken stehen, sonst Strafe.

Man darf dann nicht mit den internationalen Rückenschildern z.B. in Bundesliga oder bei der DEM antreten, ebenso umgekehrt. Oder mit dem privaten Rückenschild für die DEM nicht in der Bundesliga starten.

D.h. man braucht im worst case 6 Rückenschilder auf 6 Anzügen (je 3x blau und 3x weiß)

ciao
Judofloh

P.S: ich denke, die beiden Fäden haben wenn nur vordergründig miteinander zu tun, deswegen hatte ich einen neuen eröffnet. Es geht hier meiner Ansicht rein um diese neuen Vorschriften auf nationaler Ebene und da kommt bestimmt noch mehr bzw. für die Bundesligisten ist es bereits ja schon gekommen, s. Posting von Nick.
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Re: neueste DJB-Idee

Beitrag von Reaktivator »

Nur mal so nachgefragt - zum Stichwort "einheitliches Profil" (was auch immer das heißen mag... :dontknow ):

Hört denn dann gleichzeitig der ganze bunte Zirkus auf?

Denn rote Hosen, grüne Jacken, schwarze Streifen und gelbe Punkte passen ja nun noch weniger zu einem "einheitlichen Profil" als ein nicht vorhandener Rückenaufnäher...
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(Alte Internet-Weisheit, frei nach "Reaktivator")
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Fritz
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Re: neueste DJB-Idee

Beitrag von Fritz »

@Judofloh: Gut dann wäre das geklärt.
Hätte mich auch sehr gewundert, wenn nur ein Rückenschild pro Anzugsfarbe nötig wäre. :irre
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Fettzi
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Re: neueste DJB-Idee

Beitrag von Fettzi »

Ich kann da mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern.
Ich hab das letztens mitbekommen, wie sich unsere beiden für die BuLI verantwortlichen Trainer unterhalten haben. Das haben die Vereine sich alle selber zuzuschreiben.
Es gab eine Versammlung, auf der nachgefragt wurde, wie die Vereine zu Veränderungen in der Bundesliga stehen.
Veränderungen wurden einstimmig beschlossen, ohne sie genau zu kennen.

Zu den Rückenaufnähern. Worst Case sechs Aufnäher, 6 Anzüge das ist korrekt. Aber ich denke das der Athlet nur für seine nationalen Ausscheidungen verantwortlich ist. Die meisten Liga-Clubs stellen eigentlich Jacken, und zu Zwecken der internationalen Veranstaltungen (Weltcup, WM, EM, OS...) wird der deutschen Nationalmannschaft allen ein komplettes Equipment (Anzüge, Tasche, T-Shirts, Hosen etc.) gestellt.
Fjala
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Re: neueste DJB-Idee

Beitrag von Fjala »

Also, wenn man sich das Bild (seit gestern) auf der DJB Seite anschaut, sehen die Schilder genauso aus, wie die EJU/IJF Schilder. Wäre ja in dem Schilderwahn auch die einfachste Lösung.
Viele Grüße
Fjala
Nick
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Re: neueste DJB-Idee

Beitrag von Nick »

Fjala hat geschrieben:Also, wenn man sich das Bild (seit gestern) auf der DJB Seite anschaut, sehen die Schilder genauso aus, wie die EJU/IJF Schilder. Wäre ja in dem Schilderwahn auch die einfachste Lösung.
Das Foto zeigt auch ein IJF-Rückenschild. Die DJB-Rückenschilder sind ja noch nicht mal bestellbar.
Laut den Hinweisen muss im DJB der Verein auf dem Rückenschild stehen. Das ist bei den IJF-Rückenschildern nicht der Fall.
Das Zahlenspiel mit den 6 Judogi/Rückenschildern für einen international aktiven Bundesligakämpfer scheint also korrekt.
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Ronin
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Re: neueste DJB-Idee - Rückenschilder in der Bundesliga

Beitrag von Ronin »

ich kann mit den Rückenschildern eigentlich ganz gut leben, das trifft ja "nur" eine auserlesene Gruppe von Kämpfern.

Aber mal ganz praktisch: Wie kommen die Dinger auf die Anzüge?
Ich erlebe in den letzten Jahren immer mehr, dass sogar unsere Vereinslogos kaum mehr auf die Anzüge kommen, denn immer weniger Leute können nähen... (gerade bei den Kids sind es in der Regel die Eltern, die sowas machen und die können immer seltener nähen).
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Fritz
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Re: neueste DJB-Idee - Rückenschilder in der Bundesliga

Beitrag von Fritz »

@Ronin: Dann lernt man eben nähen.

Für alle, die es nicht können:
Es gibt da diese kleinen langen, dünnen Metallstäbe mit nem Loch am einen Ende und ner pieksigen Spitze
am anderen Ende. Nennt man Nadeln. Das Loch Öhr. In das Öhr kommt ein Faden passender Dicke.
(eigentlich ist andersrum, man hat den Faden und sucht sich die passende Nadel)
Für Judoanzüge empfehle ich "Sternzwirn" aus Baumwolle (gibt auch welchen aus Polyester, aber da der Anzug
Baumwolle ist, paßt Baumwolle als Faden besser). Es empfiehlt sich, etwas stärkere Nadeln zu nehmen.
Dann legt man das Rückenschild auf die Stelle auf der Jacke, wo es drauf soll.
Jetzt kommt es drauf an, wie das Schild am Rand aussieht.
Entweder der Rand ist einfacher Stoff, der durchschnitten wurde und ausfransen möchte, oder er eben nicht.
Im ersten Fall muß man ihn umfalten, so daß die Kante nach innen unter das Schild gelangt, so ca einen Zentimeter,
im Fall fester Kanten braucht man das nicht zu tun. (Ich denke, die Schilder werden feste Kanten haben)
Anschließend ist man gut beraten, die Konstruktion auf der Jacke vorläufig zu befestigen. Dazu kann man
sich mit Nadeln behelfen, die anstelle der Öse ein kleinen Knubbel haben - diese heißen Stecknadeln. Die Stecknadeln
steckt man so in die Stofflagen, daß sie durch Schild (gegebenenfalls am Rand durch beide Lagen, also auch durch den
umgefalteten Rand) Jackenstoff zurück durchs Schild geht. Falten sollten vermieden werden. Evt. ist es auch geschickt,
das Schild vorher mal mit dem Waschprogramm für Anzug ein, zweimal gewaschen zu haben.

Nun nimmt man die Nadel mit dem eingefädelten Faden und knotet beide Fadenenden zusammen. Und steckt die Nadel
immer hin und her parallel zu den Rändern durch die Stofflagen. Die Durchstichpunkte sollten max. 5mm auseinander
liegen, und möglichst nah am Rand.
Am Anfang muß man nach dem zweiten Durchstich noch dafür Sorge tragen, daß die Nadel auch einmal zwischen beide
Fadenteile durch geführt wird, damit der Doppel-Faden nicht wieder aus dem Stoff herausgezogen wird.
Es entsteht dann so etwas, was aussieht wie diese unterbrochenen Fahrbahnmarkierungrn - eine Naht halt.
Ist man mit der Kante am Ende, näht man zurück, so daß eine vollständige Naht
(sieht dann aus wie eine durchgehende Linie im Idealfall) entsteht.
Dabei sollte man in Ruhe und mit Obacht vorgehen, und insbesonders immer drauf achten, daß sich keine Schlingen,
Knötchen usw. bilden und der Faden gleichmäßig glatt gezogen wird, nicht zu straff (Stoff wellt sich), nicht zu locker
(Faden hängt lose umher). Ist man mit dem Faden am Ende, versucht man den Restfaden mit der bestehenden Naht
zu verknoten/verschlingen und beginnt mit einem neuen Faden. Evt. ist es förderlich, den Neubeginn etwas mit
der bisherigen Naht überlappen zu lassen.
Nun wird man feststellen, daß diese Naht für Aufnäher auf Judokutten einen häßlichen Nachteil hat:
Am Rande des Aufnähers hat man entsprechend des Abstandes der Naht eine mehr oder weniger starke Stoff-Kante,
an der sich Finger verkrallen können - was über kurz oder lang dazu führt, daß die Naht zerstört wird und der Aufnäher
sich ablöst. Deshalb sollte man die Naht etwas variieren: Man geht weg von der "unterbrochenen Fahrbahnmarkierung"
sondern ordnet die Stiche so an, daß der Faden die Stoffkante schräg kreuzt (also wie eine Verkehrsflächen-Sperrmarkierung ;-))
so daß der Faden die Kante des Aufnähers an den Stoff der Jacke presst. Hat man den Rückweg genäht, sieht es dann
aus wie ein Zickzack-Muster (oder Sägezahn-Muster).
Außerdem ist man gut beraten, die Ecken des Schildes mit zusätzlichen Nähten zu verstärken. Da man ebenso nicht
möchte, daß nur die Stoffschicht des Schildes gegriffen wird und am Ende das Schild dadurch abgerissen wird,
kann man zusätzlich die Diagonale des Aufnähers als Naht gestalten,
näht man über die Ecken hinweg, ist gleich die erwähnte zusätzliche Verstärkung mit gegeben.

Ansonsten sind der Phantasie bei der Ausgestaltung einer Naht keine Grenzen gesetzt ;-)
Man kann auch kombinieren: z.B. eine gerade Naht parallel zu den Kanten mit der Zickzack-Naht über die
Kanten hinweg.

Noch ein paar Tipps: Nähmaschinen kann man sicherlich auch verwenden, die üblichen Haushalts-Nähmaschinen
sind aber bei Judokutten oft nicht stark genug oder einfach zu klein für die störische Jacke...
Manchmal benutze ich ne kleine Flachzange, um Nadeln durch dickere Stofflagen zu ziehen.
Die Länge des Fadens ist ein Optimierungsproblem: Zu kurz führt zu häufigem Neueinfädeln und Nahtneubeginn,
zu lang führt zu zu großen Armbewegungen und Verschlingen u. Knötchenbildung an der Naht.
Beides senkt die Nähgeschwindigkeit ;-) Der Faden neigt oft dazu, sich zu verdrillen,
das führt wieder zu den bereits erwähnten Knötchen und Schlingen, also sollte man abundzu die Nadel am Faden nach
unten hängen lassen, so daß der Faden sich wieder ausdrieselt. ;-)
Fast hätte ich es vergessen: Die Stecknadeln sind rechtzeitig und vollständig(!) zu entfernen. Evt. ist es gut
nach Fertigstellung einer Kantennaht, die Stecknadeln zu lösen, noch einmal den Stoffschichten glatt zu streichen
und neu zu "steckennadeln" - um Falten und Dellen zu vermeiden...
Ich verknoten gern alle paar Zentimeter den Faden mit bereits bestehenden Teilen Naht, um zu verhindern, daß sich
eine komplette Naht löst, sobald sie an einer Stelle gerissen ist. Auch der Stielstich läßt sich gut zum Nähen verwenden
(man spart den Rückweg), soll es sehr stabil werden, verknote ich den Faden nach jedem Rückstich mit der Naht.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: neueste DJB-Idee - Rückenschilder in der Bundesliga

Beitrag von Trini »

Protest!!!!

Vielleicht bin ich ja unnormal, aber ich kann nähen und habe das an zahllosen Schwimmabzeichen (4 pro Sohn - und die sind besonders hässlich, weil rund und Badehosen elastisch) und Vereinsaufnähern bewiesen.

Aber, auf den Moskitos hat nur eines "unserer" Kinder einen Aufnäher. Und da hat die beauftragte Profi-Schneiderin mehrere Nadeln verschlissen.

Trini
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Re: neueste DJB-Idee - Rückenschilder in der Bundesliga

Beitrag von Fettzi »

also auf meinem Moskito hab ich das Kaderzeichen für Sachsen, auf meinem Adidas Champion Gi habe ich hinten auch ein Rückenschild drauf...
und das ging beides eigentlich relativ gut...
Fjala
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Re: neueste DJB-Idee - Rückenschilder in der Bundesliga

Beitrag von Fjala »

@ Fritz
Da hast du ja eine Menge Zeit in deine Nähanleitung gesteckt. Jetzt sollte das ja jeder hinbekommen :D . (Die Öse ist allerdings ein Öhr ;)
[Fritz: Ups, schon korrigiert] )

Ich bevorzuge die Nähmaschine und ganz normalen Zwirn. Rückenschilder sind einfach zu groß, um sie mit Hand anzunähen. (Ich muss allerdings gestehen, dass ich schon für 3cm Nähte die Nähmaschine auspacke, weil Nähen einfach gruselig ist.) Außerdem wird es ordentlicher mit der Maschine und es geht schneller. Bisher haben alle Nadeln und Nähte gehalten, auch wenn sich die Jacke gewehrt und ich geflucht habe.
Viele Grüße
Fjala
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Re: neueste DJB-Idee - Rückenschilder in der Bundesliga

Beitrag von caesar »

Ich hab mir eben einmal den Spaß gemacht und nach den DJB-Rückenschildern für die offiziellen Einzelkämpfe geschaut.
Die Schilder kosten mehr als die IJF/EJU-Schilder, gut ist auch mehr drauf nämlich der Verein. Nur leider habe ich den Vorschau-erstellen-Button nicht gefunden und konnte somit nicht gucken, ob das ganze auch stimmig aussieht.

edit: Nun ist ein Vorschau-erstellen-Button da.
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Re: neueste DJB-Idee - Rückenschilder in der Bundesliga

Beitrag von Fettzi »

Ganz interessant ist, das mein Nachname auf die Ijf-Schilder passt, auf das Djb-Schild wiederum nicht. da fehlt ein Buchstabe (und der Vorname komplett).
Meggel
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Re: neueste DJB-Idee - Rückenschilder in der Bundesliga

Beitrag von Meggel »

Meine Frage ist: Regeln bzgl. Judogis ändern sich ständig (also Material/Größen), Rückenschilder sollen eingeführt werden, ... (Wird ein ambitionierter Judoka 6 Rückenschilder brauchen? 2 für Bundesliga, 2 für DJB-Wettkämpfe, 2 für IJF-Wettkämpfe? Also 6 Wettkampfanzüge in ordentlichem Zustand und passender Größe mit entsprecheneden Rückenschildern???)

Gute Anzüge kosten 130 Euro (z.B. Adidas Champinos-Gi), sagen wir 100 Euro pro Anzug, macht 600 Euro nur Anzüge, plus Rückenschilder (überschlagen: 50 Euro), macht eine Neuinvestition von 650 Euro nur für Material.

Jetzt wieder zur Frage: Wer soll das bezahlen??? Wer kann sich das leisten???
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