Soto-maki-komi

[Niedersachsenjudoka]

Hallo,

gestern im Training ensteht folgende Frage:

Ist Soto-maki-komi in der U11 und U14 erlaubt oder nicht?
Ich weiß, dass der Wurf nicht für diese Altersstufe geeignet ist, aber trotzdem.

Kommt es darauf an, ob der Arm über diese magische Linie geht, wo das Fassen in der U14 und U11 verboten ist. Kann man die Hand tiefer legen, sodass es erlaubt ist. Ich hoffe ihr versteht, was ich meine....

für die Antworten

[Lippe]

Ich wüsste nicht, warum Soto-Maki-Komi in diesen Altersstufen nicht erlaubt sein sollte. Der Griff um den Hals bzw. über dem Arm auf den Rücken ist nicht erlaubt, aber bei einem "normalen" SMK greift meine Zughand ganz gewöhnlich an Ukes Ärmel, die andere Hand / der andere Arm wird über den ergriffenen Arm geführt, so dass Ukes Oberarm/Schulter unter Toris Achselhöhle liegt.
Da gibt es keinen Griff um den Hals oder auf den Rücken, ergo regelkonform.

[Lin Chung]

War früher mein Lieblingswurf. Da ist nichts, was verboten wäre, wie Lippe schon schrieb.

[kataguruma]

Warum ist Soto-maki-komi für diese Altersklasse nicht empfehlenswert?
Vor allem ist der Wurf für schwergewichtige Judokas geeignet, auch im Jugendbereich!

[BadenIkkyu]

Also ich glaube nicht, dass ein 10jähriger diesen schwierigen Wurf hinkriegt vllt ein paar aber... Der stellt schon koordinative hohe Anforderungen.

[Lin Chung]

Also ich glaube nicht, dass ein 10jähriger diesen schwierigen Wurf hinkriegt vllt ein paar aber... Der stellt schon koordinative hohe Anforderungen.

....was ich nicht glaube. Wenn der Trainer den Wurf gut erklärt, funzt der.

[Speedy]

Was soll eine Diskussion über einen Wurf in einer Altersklasse, wo er definitiv nicht hingehört? Man hat sich bei der Ausbildungsordnung was gedacht, also lasst doch einfach die Finger von Techniken (und damit meine ich auch Ne-waza), die nicht in eine Altersklasse gehören.

Und dass die Diskussion aufkommt, ob erlaubt oder nicht, finde ich schon sehr grenzwertig... ---> keine Ausbildung, keine Diskussion.
Und nein, er ist nicht verboten, weil es auch keinen Sinn macht, jede einzelne Technik namentlich zu verbieten.

[Anfängerin08]

Hey Speedy,

das finde ich auch. Und ich hätte große Bedenken, es bei meinen Jugendlichen zu zeigen. Maximal einer wäre dazu in der Lage den Wurf sauber zu werfen - aber auch da klappen solche Würfe nicht immer.
Gruß Anfängerin

[Olaf]

Aufgrund der aktuellen Wettkampfregeln stelle ich fest, das die Trainer immer mehr nach alternativen Würfen suchen, die die Altersklassen U11 und U14 ohne ermahnt/bestraft zu werden im Wettkampf werfen dürfen. Da gehören sowohl die Maki-Komi-Techniken als auch Uki-Waza u.ä. dazu. Ich habe also auch begonnen, meinen Kids diese Techniken zu zeigen. Nicht um sie im Wettkampf zu werfen, sondern damit sie wissen, was eventuell bald auf sie zukommt.
Wie die Anfangsfrage von Niedersachsenjudoka zeigt, ist die Diskusion in den Trainingsgruppen leider bereits im vollen Gange.

[Hofi]

Hi!
Also ich finde die Liste der derzeit erleubten Techniken lang genug, dass man eigentlich Maki-Komi-Techniken nicht bräuchte. Vielmehr sollte man den Kindern beibringen mit Ärmel-Revers-Griff vernünftig zu werfen, was problemlos möglich ist.
Allerdings habe ich auch schon vereinzelt Kindern für die u11 Yoko-otoshi beigebracht. Das lag in dem Fall aber einfach daran, dass es einen speziellen Gegner gab, der relativ abgebeugt gekämpft hat und gegen den die anderen Techniken in den zwei Minuten nur extrem schwer durchzusetzen waren.
Bis dann
Hofi

[Nick]

Warum muss man denn Möglichkeiten finden, um diese und andere Sonderregelungen des Jugendbereichs zu "umgehen"? Warum geht man nicht den anderen Weg und nutzt die Regeln zu dem Zweck, zu dem sie gemacht wurden - vielseitiges, klassisches und zukunftsfähiges Judo zu lehren (v.a. durch Werfen aus dem Ärmel-Revers-Griff).
Aber das kann unter Umständen natürlich arbeitsintensiver sein, als mal eben schnell eine "Killer-Technik" zu trainieren.

[Fritz]

Warum muss man denn Möglichkeiten finden, um diese und andere Sonderregelungen des Jugendbereichs zu "umgehen"? Warum geht man nicht den anderen Weg und nutzt die Regeln zu dem Zweck, zu dem sie gemacht wurden - vielseitiges, klassisches und zukunftsfähiges Judo zu lehren (v.a. durch Werfen aus dem Ärmel-Revers-Griff).

Vielseitiges Judo zeichnet sich doch gerade dadurch aus, daß eine Vielzahl von Techniken benutzt wird...
Und warum dann nicht auch die Maki-Komis?

[Nick]

Klar, gehören auch dazu.
Aber sind glaub ich nicht ohne Grund beim 1. Kyu angesiedelt (Soto-maki-komi).

Mir ging es nur um die von Olaf angeführte Einstellung einiger Trainer "Wir müssen unseren Kindern solche Techniken beibringen, weil sie aus den zulässigen Griffarten sonst nichts werden können".

[Lin Chung]

Soviel ich weiss, ist Hane Maki Komi für den 2ten Kyu (Yon kyo).

[Lippe]

Gemäß der Prüfungsordnung des DJB kann Hane-maki-komi alternativ zum Soto-maki-komi in der Prüfung zum 1. Kyu (Braungurt) gezeigt werden.

[Speedy]

Vielseitiges Judo ja, aber mit Verstand bitte. Soto-maki-komi ist keine schwere Technik, aber für einen Jugendlichen kann sie (insbesondere im Wettkampf) sehr schwer zu fallen sein. Bis U11er Seoi nage, O-goshi, De-ashi-barai, und, und, und richtig können, ist die U11 rum und da brauch ich keinen Soto-maki-komi.

[kataguruma]

Kann mir mal einer sagen, was am Soto-maki-komi so schwer seien soll, daß ein U11er oder U14er den nicht werfen bzw. fallen kann?
Kommt mir jetzt nur nicht damit, daß Tori beim Maki-komi mitfällt, es tut bestimmt mehr weh, wenn Tori beim Harai-goshi mitfällt.

[Niedersachsenjudoka]

Gegenfrage: Warum ist Maki-komi für den 1. Kyu in der PO?

[Fritz]

Gegenfrage: Warum ist Maki-komi für den 1. Kyu in der PO?

Weil sie ihn bei der Umgestaltung der PO nicht mehr vorher hineingebaut
bekommen haben, er aber (grad im Schwergewicht) ein beliebter
Wettkampfwurf ist, da blieb dann nur noch der 1.Kyu übrig
Früher waren es Würfe für den 2.Kyu - und da auch relativ gut aufgehoben

[Abelaze]

Kann mir mal einer sagen, was am Doto-maki-komi so schwer seien soll, daß ein U11er oder U14er den nicht werfen bzw. fallen kann?
Kommt mir jetzt nur nicht damit, daß Tori beim Maki-komi mitfällt, es tut bestimmt mehr weh, wenn Tori beim Harai-goshi mitfällt.

Wenn man den Wurf mit ordentlich Schwung ausführt, dann kann das schon einen ganz schön heftigen Aufprall Uke's geben. Fallhilfe gibts da auch nicht. Versucht das doch mal mit der dicken Matte, wie heftig sowas sein kann. Das sollte deine Frage beantworten. Ein Harai-Goshi ist dagegen angenehm.