Selbstverteidigung Prüfung

Hier geht es um Fragen und Inhalte zu den Kyu und Dan Prüfungen
Ralph1962
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Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von Ralph1962 »

Im Judo wird ja jetzt auch wieder SV unterrichtet. Gibt es dazu auch entsprechende Kyu-Prüfungen?
JSC Mitglied
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von JSC Mitglied »

Nein, es ist bloß ein zusätzliches Prüfungsfach. Dies kann als Wahlfach genommen werden. Dafür fallen die Fächer Anwendung Stand/Boden weg. Dies ist allerdings vom Prüfer abhängig.
freundliche Grüße
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Patrick
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von Patrick »

JSC Mitglied hat geschrieben:Dies ist allerdings vom Prüfer abhängig.
Das meinst Du aber nicht ernst, oder?
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von JSC Mitglied »

@patrick
Ich meine damit das der Prüfer SV + Anwendungen prüft. Außerdem, nicht jeder Prüfer wird auch SV prüfen können/wollen.
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kastow
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von kastow »

JSC Mitglied hat geschrieben:Außerdem, nicht jeder Prüfer wird auch SV prüfen können/wollen.
:eusa_doh Dann sollte dieser Prüfer natürlich nicht eingesetzt werden, wenn SV-Prüflinge dabei sind.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von JSC Mitglied »

@kastow
Ich glaube nicht, dasa allzu viele Prüfer schon SV geprüft haben.
freundliche Grüße
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Makikomi Kid
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von Makikomi Kid »

Warum denn das nicht? Die Prüfer werden damit doch kaum vor Probleme gestellt - jedenfalls nicht vor mehr Probleme als sonst.
Und irgendwann muss ja ein Prüfer mal seine erste SV-Prüfung durchführen...
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kastow
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von kastow »

JSC Mitglied hat geschrieben:@kastow
Ich glaube nicht, dass allzu viele Prüfer schon SV geprüft haben.
Das mag sein, aber trotzdem muss sich der Prüfer an die Regeln halten und kann nicht einfach noch die Randori-Anwendung zusätzlich verlangen, wenn der Prüfling bereits die SV-Anwendung gezeigt hat.
Deutscher Judo-Bund Prüfungsordnung für Kyu-Grade „Materialien für Multiplikatoren“ , 04.05.2011 hat geschrieben:Seit dem 01.01.2011 gelten im Gesamtbereich des Deutschen Judo Bundes e.V. alternative Wahlmöglichkeiten der judospezifischen Selbstverteidigung zu den Anwendungsaufgaben vom 3. Kyu bis zum 3.Dan für Jugendliche ab dem 13.Lebensjahr und Erwachsene.
In dem von dir beschriebenem Fall hat entweder der ausrichtende Verein geschludert, dem Prüfer vorher mitzuteilen, dass auch SV geprüft wird oder der Prüfer hat seine Aufgabe mangelhaft erfüllt und sollte sich schleunigst fortbilden. Auf dem Rücken des Prüflings darf das doch wohl auf keinem Fall ausgetragen werden.

Makikomi-Kid war schneller ;)
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von Ko-soto-gake »

Makikomi Kid hat geschrieben:Warum denn das nicht? Die Prüfer werden damit doch kaum vor Probleme gestellt - jedenfalls nicht vor mehr Probleme als sonst.
Und irgendwann muss ja ein Prüfer mal seine erste SV-Prüfung durchführen...
Also ich würde keine SV-Prüfung abnehmen (also nicht zusagen, wenn mich jemand fragt, ob ich bei einer solchen Prüfung mitprüfe) - einfach, weil ich mich in diesem Bereich überhaupt nicht auskenne. Insofern würde ich hier doch vor "mehr Probleme als sonst" gestellt.
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von JSC Mitglied »

Die PO stellt nur eine Mindestanforderung des DJB an die jeweiligen Kyu-Grade dar.
Ich habe bisher noch nicht gelesen, dass man diese PO verwenden muss. Wobei ich anmerke, dass ich kein Prüfer bin.
Sogar die PO gibt Luft nach oben.
[quote="Kyu PO "Erläuterungen zum 7. Kyu"]Da die Haltegriffe prinzipiell beidseitig geübt werden, versteht es sich von selbst, dass dies
auch für die Befreiungen gilt, auch wenn dies nicht unbedingt bei der Prüfung gezeigt
werden muss.[/quote]
Ich glaube es ist nicht zuviel verlangt, wenn man von einem Grüngurt zusätzlich 2 Konter verlangt, als Prüfer. Bei den Umfang ist dabei allerdings Fingerspitzengefühl des Prüfers gefragt.
Kyu PO S. 8 hat geschrieben:Wollen wir Judo ganzheitlich vermitteln, dann müssen wir in unserer Judo-Ausbildung
Ich glaube, da sind wir eigentlich alle einig, dass SV dazugehört. Und von einem Grüngurt darf man wohl verlangen, dass er 2 Atemi zeigt.
freundliche Grüße
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kastow
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von kastow »

JSC Mitglied hat geschrieben:Die PO stellt nur eine Mindestanforderung des DJB an die jeweiligen Kyu-Grade dar.
Ich habe bisher noch nicht gelesen, dass man diese PO verwenden muss. Wobei ich anmerke, dass ich kein Prüfer bin.
Sogar die PO gibt Luft nach oben.
[...]
Ich glaube es ist nicht zuviel verlangt, wenn man von einem Grüngurt zusätzlich 2 Konter verlangt, als Prüfer. Bei den Umfang ist dabei allerdings Fingerspitzengefühl des Prüfers gefragt.
[...]
Ich glaube, da sind wir eigentlich alle einig, dass SV dazugehört. Und von einem Grüngurt darf man wohl verlangen, dass er 2 Atemi zeigt.
Ich spinne deinen Gedanken mal weiter: Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass Kata nur verstanden wird, wenn wir die Rolle Ukes und Toris üben. Da die Dan-PO ja nur eine Mindestanforderung ist, kann dann bei einer Dan-Prüfung doch wohl getrost vom Dan-Anwärter die Kata auch in der Uke-Rolle verlangt werden (das fände ich persönlich wirklich gut) ... siehst du, wohin dein Denken führt?
JSC Mitglied hat geschrieben:Ich glaube es ist nicht zuviel verlangt, wenn man von einem Grüngurt zusätzlich 2 Konter verlangt, als Prüfer. Bei den Umfang ist dabei allerdings Fingerspitzengefühl des Prüfers gefragt.
Wenn das deine Meinung ist und der Prüfling eben SV statt der Anwendung gewählt hat, hast du genau zwei Möglichkeiten:
a) du überprüfst in den Vorkenntnissen den Konter nach Ausweichen oder Übersteigen aus dem fünften Kyu
b) Du prüfst das Fach "Randori" ordentlich, dort werden Kombinationen und Konter nach Ausweichen und Blocken verlangt.
So hältst du dich an die Regeln und überforderst die Prüflinge nicht aufgrund deiner Privatmeinung.
Herzliche Grüße,

kastow

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Fritz
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von Fritz »

kastow hat geschrieben:Ich spinne deinen Gedanken mal weiter: Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass Kata nur verstanden wird, wenn wir die Rolle Ukes und Toris üben. Da die Dan-PO ja nur eine Mindestanforderung ist, kann dann bei einer Dan-Prüfung doch wohl getrost vom Dan-Anwärter die Kata auch in der Uke-Rolle verlangt werden (das fände ich persönlich wirklich gut) ... siehst du, wohin dein Denken führt?
Najaaa, oft ist ja sogar so, daß jemand sowohl Uke als auch Tori in einer Prüfung ist, weil halt zwei aus
dem Verein hingehen. Glaubst Du wirklich, daß jemand das Fach Kata besteht, der dann als Uke
ein "Totalausfall" wäre? Schon bei Kyu-Prüfungen geht ja z.B. hochoffiziell auch das Uke-Verhalten
mit in die Bewertung mit ein...

Ansonsten muß man halt immer sehen, in welchem Rahmen eine Prüfung abläuft:
- Kann ein Prüfling die/den Prüfer selbst wählen oder entscheiden Zufall u. Willkür (d.h. wie bei Zentral-Prüfungen)?
- Hat der Prüfling Gelegenheit, den/die Prüfer vorher zu konsultieren?

Sicherlich sind wir uns einig, daß im ungünstigsten Fall: "systembedingt" unbekannter Fremdprüfer,
der Prüfling sich drauf verlassen können muß, daß die Minimal-Anforderungen der PO ausreichen zum Bestehen. Und selbst dann
wird es sicherlich noch genug unangenehme Überraschungen geben.

Sucht sich dagegen der Prüfling selbst einen Prüfer und hat da tatsächlich ein echte Wahl, oder
ist sein eigener Lehrer/Trainer der Prüfer und dieser sagt ihm: Paß auf: Ich erwarte allerdings, daß
Du auch dies und das solide beherrschst - über die Minimal-Anforderungen der PO hinaus,
da sehe jetzt nicht wirklich ein Problem ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von JSC Mitglied »

Kastow, ich unterscheide stark zwischen Dan-Prüfung und Kyu-Prüfung. Ich persönlich finde den Kyu-Bereich stark überreguliert. Wobei mein Verständnis von Kyu/Dan-Graden eher japanisch ist. ;)

Ich würde auch befürworten, wenn man die Kata als Tori und Uke machen muss. Bspw. Kanada macht dies in seinem Kyu-Programm (Allerdings schon ab Orange!).
freundliche Grüße
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kastow
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von kastow »

JSC Mitglied hat geschrieben:Kastow, ich unterscheide stark zwischen Dan-Prüfung und Kyu-Prüfung. Ich persönlich finde den Kyu-Bereich stark überreguliert. Wobei mein Verständnis von Kyu/Dan-Graden eher japanisch ist. ;)
Das verstehe ich jetzt nicht. Du meinst, der Kyu-Bereich ist überreguliert und gleichzeitig forderst du oben, dass zusätzliche Inhalte nach Willkür der Prüfenden geprüft werden dürften. Gerade das wäre doch eine zusätzliche unnötige Hürde. In der Prüfung werden die Inhalte der PO geprüft und nicht mehr. Damit verbietet dir doch niemand, zusätzliche Inhalte zu unterrichten.
Fritz hat geschrieben:Najaaa, oft ist ja sogar so, daß jemand sowohl Uke als auch Tori in einer Prüfung ist, weil halt zwei aus dem Verein hingehen.
Genau so oft macht auch nur ein Jûdôka Prüfung oder die Partner treten zu verschiedenen Graden an.
Fritz hat geschrieben:Glaubst Du wirklich, daß jemand das Fach Kata besteht, der dann als Uke ein "Totalausfall" wäre?
Ja, ich kenne einige Fälle, wo das so wäre.
Fritz hat geschrieben:Schon bei Kyu-Prüfungen geht ja z.B. hochoffiziell auch das Uke-Verhalten mit in die Bewertung mit ein...
In die Bewertung der Fallschule, nicht in die Bewertung der Kata des Uke.
Fritz hat geschrieben:Sicherlich sind wir uns einig, daß im ungünstigsten Fall: "systembedingt" unbekannter Fremdprüfer, der Prüfling sich drauf verlassen können muß, daß die Minimal-Anforderungen der PO ausreichen zum Bestehen. Und selbst dann wird es sicherlich noch genug unangenehme Überraschungen geben.

Sucht sich dagegen der Prüfling selbst einen Prüfer und hat da tatsächlich ein echte Wahl, oder ist sein eigener Lehrer/Trainer der Prüfer und dieser sagt ihm: Paß auf: Ich erwarte allerdings, daß Du auch dies und das solide beherrschst - über die Minimal-Anforderungen der PO hinaus, da sehe jetzt nicht wirklich ein Problem ;-)
Genau da sehe ich das Problem: Prüflinge müssen sich grundsätzlich darauf verlassen können, dass quantitativ nur die Inhalte der PO geprüft werden. Alles andere ist Sache des Trainers im Training und bei der Zulassung zur Prüfung, nicht der Prüfenden in der Prüfung.

Es ist meines Wissens auch so, dass ein Prüfling, der sich dann verletzt, während er bei der Prüfung Zusatzinhalte zeigen musste, die nicht in der PO stehen, den entsprechenden Prüfer mit guten Erfolgsaussichten verklagen kann. In meiner Region hat es das bereits gegeben - zu Recht, wie ich finde.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von JSC Mitglied »

Ich als Prüfer würde auch jemand bestehen lassen, wenn er nur das Minimalprogramm kann. Dies muss aber von der Qualität her auch auf den Gürtel übertragbar sein. Damit ist gemeint das ein Gelb/Organge Gurt kein so guten Seoi Nage werfen muss wie ein Blaugurt bei der Prüfung zu Braunengürtel.
freundliche Grüße
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kastow
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von kastow »

JSC Mitglied hat geschrieben:Ich als Prüfer würde auch jemand bestehen lassen, wenn er nur das Minimalprogramm kann. Dies muss aber von der Qualität her auch auf den Gürtel übertragbar sein. Damit ist gemeint das ein Gelb/Organge Gurt kein so guten Seoi Nage werfen muss wie ein Blaugurt bei der Prüfung zu Braunengürtel.
100%ige Übereinstimmung.
Herzliche Grüße,

kastow

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Fritz
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von Fritz »

kastow hat geschrieben:Es ist meines Wissens auch so, dass ein Prüfling, der sich dann verletzt, während er bei der Prüfung Zusatzinhalte zeigen musste, die nicht in der PO stehen, den entsprechenden Prüfer mit guten Erfolgsaussichten verklagen kann. In meiner Region hat es das bereits gegeben - zu Recht, wie ich finde.
Ja es gibt Gegenden in Deutschland, wo gern und viel geklagt wird... :-(

Ich denke nicht, daß das Kriterium sein sollte, daß etwas in der DJB-PO steht oder nicht...
Entscheidend ist, denke ich, daß der Prüfling die an ihn gestellten Anforderungen zum Zeitpunkt der Prüfung
kennen muß und diese so gewählt sind, daß der Prüfling diese bei ordentlicher Vorbereitung auch bewältigen kann
(ohne Gefahr für Leib und Leben).
Und wenn es innerhalb eines Vereines eine "Vereins-Prüfungsordnung" gibt, die da heißt: Gefordert ist alles, was in der DJB-PO
steht, zusätzlich allerdings noch dies und das, dann ist diese PO erstmal genauso berechtigt u. statthaft, wie die des DJB...
Landesverbände verschärfen die Prüfungsordnungen z.B. auch nach eigenem Ermessen -
Beispiele kann man durchaus im Forum finden, wenn ich mich recht erinnere...

Und andersrum wird einen Prüfer sicherlich nicht erspart bleiben, unangenehme Fragen gestellt zu bekommen,
wenn er sich zwar formal an den Wortlaut der PO hält und trotzdem ein Unfall passiert, der mit normaler
Sorgfalt hätte vermieden werden können. (Gelegentlich hab ich mal jemanden im Verein, der mir als Prüfer die PO erklären möchte. Mein Spruch war dann dieser: "Ach guck mal: Da steht ja 'Fallschule über ein Hindernis', aber nirgendwo wie hoch u. breit es genau sein darf u. von Matten steht da auch nichts ... ;-) )

Spinnt man den Gedanken mit dem Verklagen mal konsequent weiter, könnte ja jeder Übungsleiter für jeden Unfall
erfolgreich verklagt werden, der passiert, wenn der Übling etwas übt, was sich nicht in der PO wiederfindet oder in den Wettkampfregeln...
Nun ja, wenn sich diese Denke mal konsequent durchsetzt, kannst Du Dein Hobby gleich an den Nagel hängen... :BangHead
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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kastow
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Ich denke nicht, daß das Kriterium sein sollte, daß etwas in der DJB-PO steht oder nicht...
[...]
Und wenn es innerhalb eines Vereines eine "Vereins-Prüfungsordnung" gibt, die da heißt: Gefordert ist alles, was in der DJB-PO steht, zusätzlich allerdings noch dies und das, dann ist diese PO erstmal genauso berechtigt u. statthaft, wie die des DJB...
Landesverbände verschärfen die Prüfungsordnungen z.B. auch nach eigenem Ermessen -Beispiele kann man durchaus im Forum finden, wenn ich mich recht erinnere...
Du kannst natürlich eine Vereins-PO erfinden. Aber dann dürftest du genau genommen deinem Prüfling, der alle Verbandsanforderungen erfüllt und nur deine Fantasieanforderungen verweigert nur innerhalb deines Vereins die neue Graduierung verweigern, im DJB-Pass musst du sie aber trotzdem eintragen. Hinterher hast du also jemanden im Verein, der zwar auf Turnieren und Lehrgängen beispielsweise grün trägt und bei dir im Training nur orange. Klingt für mich ziemlich schwachsinnig. Warum bist du dann überhaupt im Verband? :irre
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von Fritz »

kastow hat geschrieben:Du kannst natürlich eine Vereins-PO erfinden. Aber dann dürftest du genau genommen deinem Prüfling, der alle Verbandsanforderungen erfüllt und nur deine Fantasieanforderungen verweigert nur innerhalb deines Vereins die neue Graduierung verweigern, im DJB-Pass musst du sie aber trotzdem eintragen. Hinterher hast du also jemanden im Verein, der zwar auf Turnieren und Lehrgängen beispielsweise grün trägt und bei dir im Training nur orange. Klingt für mich ziemlich schwachsinnig.
Siehst Du, und für mich klingt schwachsinnig, Minimal-Anforderungen als maximal machbar anzusehen.
Nach der Logik braucht man auch keine Leute zur Prüfung zulassen bzw. nicht zuzulassen, denn das würde de facto exakt aufs
gleiche hinauslaufen, insofern die "Zulassungshürde" höher wäre, als das Minimal-Programm - der einzige Unterschied wäre,
daß der Übling sich verarscht fühlt, wenn er fleißig Sachen übt, die er dann in der Prüfung gar nicht zu zeigen braucht...

Ansonsten sehe ich kein "Muss" bei der Eintragung in den DJB-Paß, ich kenne da so einige Sportschulen in Berlin,
die diesen "Service" nur für ausgewählte Sportler anbieten und dem Rest einfach nur "Hausgraduierungen" verpassen...
Warum bist du dann überhaupt im Verband?
Wenn ich da genau drüber nachdenke...
Hmm, es hat wohl irgendwas mit Loyalitäts-Befindlichkeit meinen Vereinen gegenüber zu tun
und natürlich auch Gewohnheit... Evt. liegt es auch daran, daß der LV, in dem ich organisiert bin, überwiegend von Leuten
getragen wird, die Bürokratismus als eher lästige Pflicht ansehen u. recht stark auf Eigenverantwortlichkeit der Vereine, ÜL u. Prüfer gesetzt wird...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Selbstverteidigung Prüfung

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Nach der Logik braucht man auch keine Leute zur Prüfung zulassen bzw. nicht zuzulassen, denn das würde de facto exakt aufs
gleiche hinauslaufen, insofern die "Zulassungshürde" höher wäre, als das Minimal-Programm
Genau, darum ist es in meinen Augen ja auch Quatsch, wenn Prüfer oder Vereine höhere Bedingungen stellen.
Fritz hat geschrieben:Siehst Du, und für mich klingt schwachsinnig, Minimal-Anforderungen als maximal machbar anzusehen.
Nicht machbar sondern prüfbar. Aber ich glaube, das Problem liegt hier:
Fritz hat geschrieben:der einzige Unterschied wäre, daß der Übling sich verarscht fühlt, wenn er fleißig Sachen übt, die er dann in der Prüfung gar nicht zu zeigen braucht...
Wieso verarscht? Sind deine Üblinge so prüfungsfixiert? Meine erwachsenen Weißgurte freuen sich, wenn sie Uki-goshi auch als Konter nach ausweichen lernen, auch wenn das erst im Orangegurt geprüft wird. So vertiefen sie ihren Uki-goshi und haben gleich etwas mehr fürs Randori parat. Ups, das brauchen sie ja auch erst ab sechstem Kyu. Und die Kata-Version lernen sie aus dem gleichen Grunde auch ...

Fritz, nenne doch einmal bitte ein paar konkrete Beispiele, was du zusätzlich verlangst und begründe, warum das unbedingt früher geprüft werden muss. Das interessiert mich wirklich.
Herzliche Grüße,

kastow

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