Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan

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guk
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan

Beitrag von guk »

piti hat geschrieben:Hallo @guk,

da man hier ja glaubt, aus Büchern alles lernen zu können, habe ich mal eines genannt.
Du hast aus einem zitiert, da hätte ich gerne die Seitenzahl. Ich finde bei dem Autor nirgendwo eine Verbindung zum Judo.
piti
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan

Beitrag von piti »

Upps......, da ist mir doch beim Editieren ein Fehler passiert.
Ich habe die eckigen Klammern vergessen.
Danke @guk, das du darauf hingewiesen hast. Ich habe versucht es zu korrigieren.

Ich betone ausdrücklich, ich habe zitiert aus dem Gedächnis, nicht ein Zitat aus dem Buch.
Sollte mir da ein Fehler unterlaufen sein, sorry in jeder Form.
Freedmann drückt aber genau das aus, was ich über Experten denke.

Zum eigentlichen Thema:
Ich habe als ganz durchschnittlicher, kleiner, für die Judo-Elite unbedeutender Judo-Sportler, eine Frage gestellt .......
Als Antwort kam ein Anblaffen und die Aufforderung erst einmal meinen Lebenslauf und meine Verdienste für den Judosport vorzustellen, quasi als Voraussetzung, um überhaupt eine Frage stellen zu dürfen.

Als Sportler, von mir aus auch Breitensportler, der insbesondere Judosport betreibt, halte ich eine Frage nach dem Expertenstatus für legitim und auch berechtigt. Immerhin bestimmen diese Experten den Rahmen, in dem ich meinen Sport ausüben darf.

@tutor hat hier im Forum erklärt, dass er einiges nicht mehr so sieht wie vor 20 Jahren oder sogar für falsch hält, Judo in den Anfängen, ..... war ganz falsch .... also die alten Judo-Legenden haben vieles falsch oder nicht richtig interpretiert.
Diese Sportler sind aber alle mit einem hohen Dangrad ausgezeichnet, haben Bücher geschrieben, haben PO erlassen, haben Generationen von Judo-Sportlern Judo beigebracht, waren also Experten.
Sie haben sich aber alle nach neuer Erkenntnis geirrt? Sportwissentschaftler, Judoexperte, Lehrer usw. erfinden Judo neu.
Waren die alten Experten also gar nicht Experten?

Also, alles ist im Wandel, auch Judo
So weit so gut.

Nur, wer gibt mir kleinen Judo-Sportler die Gewissheit, dass die Experten von heute, nicht morgen als Nichtexperten erklärt werden?
Immerhin bestimmen diese momentanen Experten den Rahmen, in dem ich mich im Judosport bewegen darf.

Bei den vielen Judo-Experten in Deutschland wundert es mich, dass japanische Judo-Sportler als Referenten eingeladen werden.

Was Bücher angeht:
Ich betone ausdrücklich, es gibt auch gute Judo-Literatur.
Z.B. die von Ullrich Klocke. Ich persönlich glaube, seine Bücher füllen alle Schränke in den Judovereinen.
Um Kessler und Klocke kommt sowieso kein Verein herum. Sie haben maßgeblichen Anteil an DJB-Richtlinien, also unser aller Richtlinie.
(Natürlich waren noch andere Judoka beteiligt, welche, kann nachgelesen werden)
Alleine bei einem Online-Buchhändler gibt es einige 1000 Bücher mit Thema Judo. Ca. 450 Bücher kann man sofort für Geld erwerben.

Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan
In dem DJB Dan-Prüfungsprogramm vom DJB e.V.
Verfasser Hannes Daxbacher, Klaus Hanelt, Roman Jäger, Klaus Keßler, Ulrich Klocke, Ralf Lippmann, Rudi Mieth, Jan Schröder
ist die Spezialtechnik zum Shodan gefordert.
Warum wird dem Sportlern da nicht eine gewisse Freiheit zugestanden? immerhin Shodan,
Warum soll darüber eine Studie Dipl.-Arbeit erstellt werden?
Erst kommt die Diplomarbeit, dann die Norm, dann die Verbindlichkeit in der DJB-PO.

Ich sehe schon die armen Menschen hinter dem Tisch ... Prüfungskommission genannt ..... wie sie dicke Bücher wälzen...
Bloß kein Fehler machen, alles ist genormt, gibt sogar Diplomarbeiten ......

Aus diesem Thread bin ich raus und werde auch nicht mehr antworten.
Sorry, das ich in einem Judoforum mal die Frage gestellt habe, warum und weshalb jemand ein Experte ist.

Gruß,piti

Ps. habe ich doch glatt vergessen oder verdrängt:
am 11.03.2013 schrieb @tutor "Der letzte Prüfling, der bei mir durchgefallen ist, ist übrigens am Fach Spezialtechnik gescheitert...."
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
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guk
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan

Beitrag von guk »

piti hat geschrieben: Warum soll darüber eine Studie Dipl.-Arbeit erstellt werden?
Erst kommt die Diplomarbeit, dann die Norm, dann die Verbindlichkeit in der DJB-PO.
Die Studie war doch nur eine Idee, mal herauszufinden, wie die Leute zu ihrer Spezialtechnik gekommen sind, mehr nicht. Ich würde da nicht soviel reininterpretieren.

Auch wenn ich persönlich für den 1. DAN mehr Wert auf das Beherrschen der kompletten Gokyo legen würde (als Wurfsammlung, nicht als Ausbildungssystem, da finde ich die neue PO besser), entdecke ich durch das systematische Befassen mir der Spezialtechnik viele Dinge, um die ich mich vorher nicht so intensiv gekümmert habe. Gerade im (leider seltenen) Randori merkt man anschließend sehr schnell, ob die Theorie funktioniert oder nicht. Werfen, überlegen, korrigieren, erneut versuchen - macht durchaus Spaß.
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan

Beitrag von derLichtschalter »

Ich verstehe einfach nicht, warum piti sich so sehr darum sorgt, dass eine Abschluss-Arbeit statistische Erhebungen über die Auswahl von Spezialtechniken einbeziehen könnte. Und wie sollte daraus bitteschön eine Norm oder Verbindlichkeit erwachsen? Die Diplom-Arbeit von Jennifer Goldschmidt über "Randori" ist zu einem meines Erachtens tollen Buch geworden. Trotzdem hat man jetzt nicht in die Prüfungsordnungen geschrieben, Randori dürfe nur noch nach der Methode Goldschmidt erlernt und gezeigt werden. Im Gegenteil: Das Buch versucht ja unter anderem auch, auf die (angemessen) knapp formulierten Prüfungsaufgaben einzugehen und mögliche Erläuterungen für Prüfer und Prüflinge respektive deren Trainer zu bieten. Das wäre doch etwas, was auch einer Abschluss-Arbeit über Spezialtechniken passieren könnte.

Problematischer sehe ich eher, dass ein Buch über Spezialtechniken zwangsweise irgendwann auf ein Beispiel zugreifen muss, sagen wir mal Seoi-nage. Sonst ist es zu abstrakt und dann kann auch wieder keiner was damit anfangen. Und sobald der Autor ein Beispiel benutzen wird, werden auf den Vorbereitungslehrgängen zu Dan-Prüfungen die "Geheimtipps" kursieren, da gäbe es ein Buch, in dem alle Anforderungen der Dan-Prüfungen an Spezialtechniken genauestens erklärt seien, sogar konkret an Seoi-nage! Nicht falsch, aber ein Teil der Leute kauft dann das Buch und wendet den beschriebenen Kram einfach eins zu eins an. Der Kram kann dann so gut sein, wie er will: Da mangelt es an der erforderlichen Reflexion beim Prüfling und damit dann am Verständnis.

Dass aus so einer möglichen Praxis dann aber irgendwann eine Verbindlichkeit in der Prüfungsordnung erwächst, halte ich ja doch für ausgesprochen unwahrscheinlich. Aus einer offenen Prüfungsaufgabe würde ja dann wieder eine vorgegebene Technik - und das will doch keiner. Außer vielleicht die Prüflinge, die sich nicht bemühen. Denen kann man meistens aber ohnehin nicht mehr helfen. Auch nicht mit einer Abschluss-Arbeit über Spezialtechniken.
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan

Beitrag von tutor! »

derLichtschalter hat geschrieben:Ich verstehe einfach nicht, warum piti sich so sehr darum sorgt, dass eine Abschluss-Arbeit statistische Erhebungen über die Auswahl von Spezialtechniken einbeziehen könnte. Und wie sollte daraus bitteschön eine Norm oder Verbindlichkeit erwachsen?
Vor allem, weil es nur um die Frage ging, aus welchen Gründen und durch welche Begebenheiten erfolgreiche Wettkämpfer ausgerechnet diese oder jene Technik ausgewählt und zu ihrer Spezialtechnik entwickelt haben.

Es ging weder um die Techniken selbst, noch um Trainingsmethoden, noch um das, was bei einer Prüfung zu demonstrieren ist....
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Auswahl der Spezialtechnik zum Shodan

Beitrag von derLichtschalter »

Das spielt ja auch bei der Frage nach den Experten eine Rolle. Statistische Erhebungen könnte auch ein Nicht-Judoka machen. Die Auswertung wiederum ist ja etwas anderes...
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