NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Hier geht es um Fragen und Inhalte zu den Kyu und Dan Prüfungen
HBt.

Prüfungskommissionen

Beitrag von HBt. »

Dürften sich in meinen Augen nicht zusammensetzen aus: Freunden, Verwandten, sehr guten Bekannten, Kollegen oder Heimtrainern der Prüflinge!
Welchen Wert und Außenwirkung hätte eine derartig erworbene Graduierung? - keine positive. Deshalb plädiere ich dafür, a) Prüfungen ab der dritten Stufe außerhalb des eigenen Landesverbandes durchzuführen und b) möglichst keine Heimtrainer als Prüfer bei den 1. & 2. Danprüfungen einzusetzen.

Wie sieht das denn aus, insbesondere wenn sich nur 'sehr wenige Teilnehmer' einer Überprüfung auf unterster Ebene stellen. Aus welchen Gründen auch immer, rational oder irrational ... egal.


Viele Fragen - ich hoffe, ich konnte zum REFLEKTIEREN anregen.
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Hofi
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Re: Prüfungskommissionen

Beitrag von Hofi »

HBt. hat geschrieben:Dürften sich in meinen Augen nicht zusammensetzen aus: Freunden, Verwandten, sehr guten Bekannten, Kollegen oder Heimtrainern der Prüflinge!
Welchen Wert und Außenwirkung hätte eine derartig erworbene Graduierung? - keine positive. Deshalb plädiere ich dafür, a) Prüfungen ab der dritten Stufe außerhalb des eigenen Landesverbandes durchzuführen und b) möglichst keine Heimtrainer als Prüfer bei den 1. & 2. Danprüfungen einzusetzen.
Hi!
Einerseits will man doch weg von den niederen Dan-Graden als "Meistergrad", beklagt die niedrige Anzahl an "höheren" (ab 3.) Dangraden, die durch Prüfung abgelegt werden, andererseits willst Du die tatsächlichen Hürden deutlich höher legen. Vorbereitungslehrgänge (von den Trainings will ich gar nicht reden) kosten viel Zeit, Prüfung sind auch ein (bei separater Kata-Prüfung auch zwei Tage an den Wochenenden. Klar kann es mir auch innerhalb Bayerns passieren, dass der Termin, an dem ich Prüfung machen will, recht weit zu fahren ist, allerdings je höher der Gurt desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass der Termin zentral in Bayern gelegen ist. Müsste ich jetzt außerhalb Bayerns machen, käme ich mit BaWü auf Fahrzeiten von zwei - drei Stunden, die nördlich Bayerns gelegenen LV brauchen wir gar nicht erst anfangen, da geht ohne Übernachtung nichts mehr. Mit Beruf, Familie und der Betreuung meiner Judoka auf Wettkämpfen wäre so etwas absolut unvereinbar. So etwas wäre also in meinen Augen absolut kontraproduktiv.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
HBt.

Schnelle Gedanken II

Beitrag von HBt. »

Hallo Hofi,
ich verstehe deinen Standpunkt sehr gut, mir geht es hauptsächlich um folgende Punkte:

a) Qualität, überdurchschnittliche Qualität - Leistung & Verständnis (der Materie)
b) Transparenz
c) Ehrlichkeit & Vergleichbarkeit (untereinander, ein höherer Standard + Qualitätssicherung)
e)
f)
...
Der erste und zweite Dan! hat (de facto) keinerlei Bedeutung und Wert, wirklich keinerlei. Das Leitmotiv möchte ich nicht wiederholen, wir kennen es bereits.


Ich empfinde eine Prüfung außerhalb meines Freundeskreises nicht als Hürde, und schon gar nicht als eine zusätzliche ... es hat vielmehr etwas mit Mut, Selbstvertrauen und Ehrlichkeit zu tun.

Das Argument der Fahrzeiten kann man (nun wirklich) nicht stehen lassen, insbesondere wenn es uns um positive Außenwirkung (auch nach innen) geht: DER MEISTERGRAD - gut wir alle hätten wahrscheinlich gerne, dass uns unsere Nachbarn als Meister betrachten, aber wissen sollten wir schon, dass jener Glaube totaler Schwachsinn ist. Es ist eine Stufe unserer eigenen Entwicklung, die ich schon genommen habe, oder auf der ich gerade stehe - mehr nicht.

Das komplette System (an welches viele glauben und sich klammern - Halt) ist absurd.

Ich möchte also keine 'Hürden' noch höher legen, als sie schon sind. Ich möchte Qualität, Verantwortung und Leistung (wie auch immer diese aussehen mag?!) - und keinen Beschiss. In meinen Augen existieren keine 'Hürden'... Wo läge das tatsächliche Problem, wenn ich mir für meine 'Prüfung & Ausbildung' eine Woche Urlaub nehmen müsste ...?
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Ronin
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von Ronin »

Bloß weil die Prüfung vor einem anderen LV abgelegt werden soll, heißt das ja nicht gleich, dass ich als Prüfling zum anderen LV reisen muss. Die LV sind ja immerhin Dienstleister der Vereine. Die könnten ja genausogut zu uns reisen (so wie die LV-internen Prüfer auch zu den Prüfungen reisen). Ich glaube, die Reisespesen könnte man verkraften.
Ich halte die Idee für grundsätzlich gut, zumal ich nicht sehe, dass in dem von mir beschriebenen Szenario die Hürden höher gelegt würden (es sei denn es wäre bisher Kumpanei im Spiel gewesen)
HBt.

Eine Farce vs. Lösungen

Beitrag von HBt. »

Ronin hat geschrieben:Bloß weil die Prüfung vor einem anderen LV abgelegt werden soll, heißt das ja nicht gleich, dass ich als Prüfling zum anderen LV reisen muss. Die LV sind ja immerhin Dienstleister der Vereine. Die könnten ja genausogut zu uns reisen (so wie die LV-internen Prüfer auch zu den Prüfungen reisen). Ich glaube, die Reisespesen könnte man verkraften.
Ich halte die Idee für grundsätzlich gut, zumal ich nicht sehe, dass in dem von mir beschriebenen Szenario die Hürden höher gelegt würden (es sei denn es wäre bisher Kumpanei im Spiel gewesen)
Klasse Idee, Ronin. Finde ich total gut :D. Es ist tatsächlich nur eine koordinative Aufgabe, kein wirkliches organisatorisches Problem - wir müssen dieses nur wollen!

Kumpanei hat es schon immer gegeben, gewollt oder ungewollt, mit Vorsatz und durchaus auch ohne Vorsatz - dies gilt es zukünftig unbedingt zu vermeiden. Grundsätzlich sollte ich nicht meine eigenen Schüler, Freunde oder Verwandte (Väter, Mütter, Kinder ...) zu einem Dangrad prüfen. Je enger der Kreis, desto größer ist auch die Gefahr 'für kleine Gefälligkeiten', Mauscheleien - unsaubere Arbeit eben / Abhängigkeiten. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass der eine oder andere Verantwortliche (auch Prüfer) nur das BESTE will - glaubt, nur er oder sie könne qualitativ beurteilen DAS ... und so vermeintliche Qualität sichern möchte, da wird auch schon einmal gebogen!
Auch diesem Größenwahn gilt es vorzubeugen; es ist anzunehmen, dass der zuständige Fachbereichsleiter (hier der Prüfungsreferent) dafür Sorge trägt.

Ein anderes Beispiel:
Nehmen wir einmal an, es melden sich nur zwei Prüflinge zum Dritten, Vierten oder Fünften beim zuständigen Landesprüfungsreferenten an - was tue ich; wenn zwei einfach ein bisschen zu wenig sind, möglicherweise sind wir auch noch Arbeitskollegen - ein kleiner Kreis, sollte ich (den anderen Kollegen) dann prüfen? Es wäre gar kein Problem hier grundsätzlich länderübergreifend zu arbeiten - sich zu ergänzen und für 'saubere Arbeit' zu sorgen. Auf jeden Fall, können so Vermutungen, Missgunst, Verleumdungen, Spekulationen (... was auch immer) im Keim ersticken. Jetzt hätten die Prüflinge eine echte Abschlussleistung (Präsentation), auf die sie (alle) Stolz sein könnten, erzielt.

Es muss sich vieles ändern.
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Hofi
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von Hofi »

Hi!
Vielleicht ist Bayern ja einfach groß genug, damit ich das Problem nicht sehe.
Aber ich hatte bei den Dan-Prüfungen, wo ich dabei war, nicht das Gefühl, dass hier nur enge Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen oder sonstiges als Prüfer dabei waren.
An die Prüfer zur Kata zum 1. Dan kann ich mich nicht mehr hundertprozentig erinnern, aber die anderen sechs waren kein einziger aus meinem Bezirk. Natürlich kannte ich den ein oder anderen, z.B. waren es einmal BJV-Prüfungs- und einmal Lehrreferent. Die kannte ich (neben den Lehrgängen als Kämpfer und Betreuer gegnerischer Mannschaften), einen weiteren Prüfer kannte ich ebenfalls in dieser Funktion, aber wie oft sieht man sich in einer Liga-Saison schon, die anderen (einer war, glaube ich, bei beiden Prüfungen dabei) habe ich letztlich nur an den Prüfungstagen gesehen.
Wird es bei der Prüfung zum 3. Dan anders? Ich denke nicht. Natürlich ist mein Gesicht in den bayerischen Judo-Hallen bekannt, waren schließlich dieses Jahr wieder 25 Wochenendtermine, die ich als Betreuer oder sonstiges in diesen verbracht habe. Und damit beantwortet sich letztlich auch die Frage, wo das Problem läge, für Ausbildung und Prüfung 'ne Woche Urlaub zu nehmen. Es ginge nicht. Ich kann an den Wochenende was abzweigen, weil meine Kinder (2 und 6) beim Betreuen von Wettkämpfen gerne dabei sind, aber schon ein Tageslehrgang ist eine logistische Herausforderung. Es wäre de facto eine Hürde, die ich nicht nehmen könnte. Ich würde dann wohl darauf warten, dass irgendjemand auf die Idee kommt, der macht so viel, dem verleihen wir den nächsten Dan und das will ich gerade nicht.
Bis dann
Hofi
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Fritz
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von Fritz »

@Hofi: Tja, das ist der Fluch der Trainer, man findet kaum Zeit, sich intensiv mit den aktuell gültigen
Prüfungsanforderungen vertraut zu machen... Während Deine Üblinge sich in aller Ruhe 'ne Ecke
der Matte genehmigen, um sich zielgerichtet auf die nächste Prüfung vorzubereiten...
;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Olaf
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von Olaf »

Wie wahr, wie wahr.
Immer wieder muß das Unmögliche versucht werden,
um das Mögliche zu erreichen

Derjenige, der sagt „Es geht nicht“, soll denjenigen nicht stören, der es gerade tut.

Jeder kann unter http://www.obernkirchenraptors.de mehr über uns erfahren.
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Hofi
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von Hofi »

Hi Fritz,
ich hab pro Woche ein Training, in dem ich nicht Trainer bin, sondern in Ruhe arbeiten kann, das wäre nicht das Problem (solange es familiär und beruflich geht, dass ich drei Tage unter der Woche im Dojo bin).
Dass ich das Vereinstrainingslager in den Sommerferien mitmachen kann, liegt auch daran, dass die Familie halt mitfährt und ebenfalls teilnimmt. Aber ein Sechsjähriger bei einem Dan-Vorbereitungs- und Prüfungslehrgang ginge eben nicht. Und eine zusätzliche Woche kann ich mir als Selbständiger einfach nicht leisten, weil keiner meine Arbeit für mich macht.
Mein regelmäßiges Training und mit etwas Organisationsaufwand auch die Pflichtlehrgänge (Omas für die Kids, andere Betreuer bei nachrangigen Wettkämpfen) kann ich unterbringen und so meinen Leuten zeigen, dass man auch die weiterführenden Dan-Grade durch Prüfung und nicht nur durch Verleihung erlangen kann.

Insofern halte ich solche Aussagen, wo denn in einer Woche Urlaub für Prüfung und Ausbildung das Problem läge, einfach für absolut realitätsfern.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Fritz
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von Fritz »

Ein Woche Ausbildung für eine Dan-Prüfung ist eh Quatsch.
Nach meiner Erfahrung ist es so, je schneller jemand sich etwas vor einer Prüfung aneignet,
desto schneller hat er es auch nach einer Prüfung wieder vergessen...

Lieber langsam, Stück für Stück, dann haben im besten Falle alle was davon: Trainingsgruppe
und Trainer. Und vor allem: Man kann das eine oder andere auch geschickterweise im
Randori gleich ausprobieren... Oft ist es ja so, daß bei einer Prüfung ganz tolle
Sachen vorgeturnt werden, die sonst überhaupt nicht funktionieren ;-)
Selbst gelegentlich mal ein anderer Übungspartner, ist oft eine lehrreiche Erfahrung...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
HBt.

Die Vorbereitungszeiten

Beitrag von HBt. »

Insofern halte ich solche Aussagen, wo denn in einer Woche Urlaub für Prüfung und Ausbildung das Problem läge, einfach für absolut realitätsfern.
Bis dann
Hofi
Du musst kurzsichtig sein; wenn Du glaubst, ich hätte zum Ausdruck bringen wollen in einer Vollzeitwoche könnte man eine prüfungsfeste Danvorbereitung erledigen
:alright - Schwachsinn.

Hofi,
wenn Du dir keine Zeit nehmen kannst (alleine für dich), dann wird es eben nichts mit dem nächsten Dan (Meistergrad) - Pech gehabt ;). Dir lieg offensichtlich die Betreuung deiner Wettkämpfer (und der Verein) sehr am Herzen, ist doch prima und völlig in Ordnung! Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wozu benötigst speziell Du den nächsten Dan? Klare Antwort: Eitelkeit, es schmeichelt dem eigenen Ego und stärkt die Position innerhalb des Systems - richtig?

Ein magischer Gürtel, das darf er auch ruhig sein, wenn er unser Selbstwertgefühl stärkt und uns motiviert, uns als Individuum (Mensch, Judoka ...) weiterzuentwickeln. Mehr nicht.
Wie 'Makikomi Kid' in diesem Faden schon sinngemäß bemerkte: "Jetzt fängt das Lernen an."
HBt.

Antwort I

Beitrag von HBt. »

Wir (ich bin) sind sehr weit abgedriftet, allerdings kristallisiert sich auf meine Eingangsfrage doch schon recht deutlich eine mögliche Antwort:
Wir haben einfach keine Zeit mehr. Es mangelt uns an Zeit und Engagement - Bequemlichkeit?! Und es fehlen uns Partner*, denn wir können uns nicht mehr verabreden - wir haben keine Zeit.
:BangHead

*Gleichgesinnte
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Fritz
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von Fritz »

Du musst kurzsichtig sein; wenn Du glaubst, ich hätte zum Ausdruck bringen wollen in einer Vollzeitwoche könnte man eine prüfungsfeste Danvorbereitung erledigen
:alright - Schwachsinn.
Na dann ist ja gut...
Trotzdem halte ich es für den falschen Weg.
Der Judoka sollte üben, üben, üben und dann irgendwann mal erstaunt
ins Prüfungsprogramm schauen und feststellen, daß ihm zu allem, was da steht, irgendwie was Sinnvolles einfällt.
Dann kann er mal zu 'ner Konsultation oder einem Prüfungsvorbereitungs-Lehrgang gehen und überprüfen,
ob seine Definition von "sinnvoll" irgendeine Schnittmenge mit der der potentiellen Prüfer aufweist. ;-)

Ansonsten verstehe ich Deine Angst vor "Kumpanei" und "Prüfung durch Heimtrainer" nicht ganz.
Das ist doch schon fast eine "traditionelle Vorgehensweise", der Lehrer erkennt seinem Schützling irgendwann
den nächsten Grad zu. Und um anderen zu zeigen, wie gut die eigenen Schützlinge sind, sitzen halt noch
zwei "Kollegen" mit in der Prüfungskommission... ;-)
Letztlich muß doch jeder "Heimtrainer" mit der Konsequenz
leben, daß es auf ihn zurückfällt, wenn seine Dan-Inhaber sich durch eher bescheidene Judokenntnisse
auszeichnen würden...
Verwerflich würde es doch erst dann, wenn ein Prüfer deutlich andere Maßstäbe an Fremdprüflinge
anlegt, als an seine eigenen. Ist das vielleicht im NJV genau das Problem?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
HBt.

Probleme erkannt

Beitrag von HBt. »

Lieber Fritz,
Du bist weise :D.

Gruß,
HBt.

PS Angst habe ich keine, wo vor hätte ich sie haben sollen ;)?
Fritz hat geschrieben: Der Judoka sollte üben, üben, üben und dann irgendwann mal erstaunt
ins Prüfungsprogramm schauen und feststellen, daß ihm zu allem, was da steht, irgendwie was Sinnvolles einfällt.
Dann kann er mal zu 'ner Konsultation oder einem Prüfungsvorbereitungs-Lehrgang gehen und überprüfen,
ob seine Definition von "sinnvoll" irgendeine Schnittmenge mit der der potentiellen Prüfer aufweist.
Mein Reden, mein Reden ...
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Makikomi Kid
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von Makikomi Kid »

Ich verstehe das Problem ehrlich gesagt nicht.

Wenn man davon ausgeht, dass ein Prüfer seinen Gürtel zu recht hat, dann kann er doch ruhig seine eigenen Leute prüfen. Und wenn die PO es zulassen würde, dann könnte er ihnen von mir aus auch gerne die Gürtel überreichen, sobald er meint, dass sie soweit sind, also ohne sie das ganze Zeug nochmal vortanzen zu lassen.

Ist im Endeffekt doch Wurst.
Die Qualität hat schon immer geschwankt, der eine hat hier mehr Wert drauf gelegt, der andere hat da mehr Wert drauf gelegt. Der eine wills so sehen, der andere will so sehen.

Ist doch Wurst.
Wenn der Trainer meint, es passt (und der Trainer halbwegs Ahnung hat), dann wird es passen.

Wenn man dann noch dafür sorgt, dass die Trainer stolz auf ihre Schüler sein wollen (im Sinne von "schau mal, was der kann" und nicht von "ich habe 20000 Schwarzgurte ausgebildet") hat man mehr erreicht, als wenn man Prüfungskommisionen, die einen Prüfling nicht kennen, anhand seiner Tagesform ein Gürtelchen umhängen wollen.

Die Prüfungsform wäre mir nicht so wichtig, wie die Tatsache, dass er das richtige Niveau für den angestrebten Gürtel hat.

Nur meine Meinung.
"Es gibt auf Dan Prüfungen zu höheren Stufen noch Dan-Träger, die noch nicht richtig fallen können" - Judoka50
HBt.

Ja und Nein

Beitrag von HBt. »

@Makikomi Kid,
grundsätzlich würde ich Dir zustimmen wollen, aber. Jetzt kommt das berühmte Aber ins Spiel:

Ein Verband, eine Interessensgemeinschaft, eine Innung, ... benötigt Regeln und einen Mindeststandard!
- Transparenz
- Die Einhaltung der bestehenden Regeln
- Qualitätssicherung
- Demokratie
u.s.w.
Makikomi Kid hat geschrieben: Ich verstehe das Problem ehrlich gesagt nicht.
Weil es möglicherweise zu vielschichtig ist.
Fritz hat geschrieben: Verwerflich würde es doch erst dann, wenn ein Prüfer deutlich andere Maßstäbe an Fremdprüflinge
anlegt, als an seine eigenen. Ist das vielleicht im NJV genau das Problem?
Zweierlei Maß darf man (eine Gemeinschaft) nicht tolerieren, selbst der Verdacht ist schon bedenklich. Verdachtsmomente könnten von vorne herein durch das REGELWERK vermieden werden. Ein Verhaltenskodex, et cetera pp. - eventuell klären, Regeln präventiv wirken.

Wir driften sehr weit ab.

Nachtrag:
@Fritz,
Zweierlei Maß beobachte ich beinahe täglich und es *kotzt* mich so'was von an. Ich bin überzeugt, jenes ist nicht alleine eine Verhaltensweise, die in Niedersachsen zu Hause ist ;-).

Wir müssen uns alle an die eigene Nase fassen, Prüflinge und Prüfer gleichermaßen - wir sind alle nur Üblinge.
HBt.

befangen

Beitrag von HBt. »

Makikomi Kid hat geschrieben: Wenn man davon ausgeht, dass ein Prüfer seinen Gürtel zu recht hat, dann kann er doch ruhig seine eigenen Leute prüfen. Und wenn die PO es zulassen würde, dann könnte er ihnen von mir aus auch gerne die Gürtel überreichen, sobald er meint, dass sie soweit sind, also ohne sie das ganze Zeug nochmal vortanzen zu lassen.
Klar kann er. Im KYU-Bereich sind informelle Prüfungen durchaus möglich (und teilweise auch angeraten), wir haben dieses Thema an anderer Stelle schon ausführlich erörtert. Doch irgendwann wächst der Grad der Befangenheit, u.U. wird man auch blind - oder?
:eusa_think


Statement:
Seine eigenen Leute muss man nicht prüfen, man kennt sie in- und auswendig.
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Fritz
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von Fritz »

Statement:
Seine eigenen Leute muss man nicht prüfen, man kennt sie in- und auswendig.
Bleiben wir mal beim Kyu-Bereich: Hier habe ich bei "meinen Leuten" durchaus die Erfahrung gemacht,
daß so etwas wie eine Prüfung einen gewissen erzieherischen Wert haben kann.
Sie beginnen immer dann damit, wenn sie den Wunsch haben, einen neuen farbigen Gürtel zu erlangen, sich plötzlich
intensiver mit Judo zu befassen, sowohl auf als auch außerhalb der Matte: Sie nehmen zusätzliche
Trainingszeiten war, sie versuchen, Techniknamen zu behalten, manche üben zu Hause gar
zusätzlich (Fallschule, Techniken an Geschwistern), sie machen sich bewußt, was sie alles kennen / können.
Das funktioniert natürlich nur, wenn die Prüfung entsprechend anspruchsvoll ist und nicht nur als
lästige Formsache empfunden wird...

Jetzt brauch ich nur noch eine Idee, wie man diese positiven Effekte über die Prüfung hinaus beibehalten kann
:eusa_think ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von Hofi »

@ Hbt:
Wozu brauche ich den nächsten Dan? Deine Antworten sind in jedem Fall falsch. Denn sehen wird man es eh nicht am Gürtel, schwarz bleibt er ja sowieso. Und um mich im System zu stärken? Wo? Im Verein? Im Bezirk? Im Landesverband? im DJB? Und wie soll mich da ein Dan bitte zusätzlich stärken? Das zeigt, dass Du nicht die geringste Ahnung hast, wer ich bin und was ich mache. :BangHead Diese Art von Unterstellungen disqualifizieren Dich in meinen Augen eigentlich als ernsthaften Diskussionspartner.
Warum also? Das angestrebte Prüfungsdatum ist Grund und Anreiz, sich mit den Inhalten der Prüfung gezielt auseinanderzusetzen. Gerade weil ich so oft mit dem Nachwuchs unterwegs bin, brauche ich diesen "Zwang", um nicht alle Lehrgänge zugunsten von Betreuungen zur Seite zu schieben. Steht da eine Hürde, die schlicht organisatorisch nicht zu managen ist, mach ich evtl. lieber die ein oder andere Wettkampfbetreuung mehr, statt mich selber weiterzubilden. Wäre nicht hilfreich, oder?
Und ich halte es für wichtig, dem Nachwuchs vorzuleben, dass eben nicht mit dem ersten schwarzen Bändchen um den Bauch Schluss ist, sondern dort erst das lernen richtig losgehen kann, wenn man eben die erste Stufe erreicht hat und dann noch die ein oder andere folgen sollte.

Merkst Du eigentlich wie arrogant und unverschämt Deine Ansicht rüberkommt, gegenüber jemandem der jede Woche auf der Matte steht, sich für den Nachwuchs reinhängt, sich selber versucht fortzubilden und die Prüfung eben über einen etwas gestreckten Zeitraum anzupeilen, weil es aus so nebensächlichen Dingen wie Familie und Beruf nicht anders geht. Und Du stellst Dich hin und sagst, "Was, keine Zeit mal ne Woche frei zu nehmen? Na dann halt Pech gehabt, setz halt Deine Prioritäten anders!".

Dass nicht die komplette Ausbildung in einer Woche passieren soll, ist mir schon klar, aber als Abschluss oder irgendwo zwischendrin stellst Du es Dir doch wohl vor. Und das ist oftmals nicht machbar und damit relitätsfern.

Was sich ändern muss, ist dass von Verbandsseite "vorgelebt" wird, dass Dan-Grade durch Prüfung erlangt werden und nicht im Eiltempo verliehen wird oder eben die Verleihung zum Standard. Ein 6. Dan mit vier Verleihungen oder ein 4. Dan mit drei Verleihungen bietet einfach ein Bild, einen hohen Dan erreicht man nicht durch Prüfung, man kriegt ihn halt. Hier versagen in meiner Ansicht die Verbände. Wo wäre das Problem die Landestrainer, die in ihren Verträgen ja sicher eine Pflicht zur regelmäßigen Aus- und Weiterbildung drin haben, mal auf die Prüfung für den nächsten Dan zu schicken, anstatt ihn für die Wettkampferfolge der Schützlinge zu verleihen.
Bis dann
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Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Re: NJV: News zum Jahreswechsel 2011-2012

Beitrag von Fritz »

@Hofi: Da haust Du jetzt HBt. ein paar häßliche Worte an den Kopf und gleichzeitig mutest Du den Landestrainern im Grunde
genau dasselbe zu, was Du Dir von HBt. verbittest... Begreife das wer will...

Die hauptberuflichen Landestrainer haben sicherlich genauso wie Du familiäre Prioritäten, nur dass durch den Sch*ßerfolgsdruck ihre berufliche
Existenz am Judosport hängt. Und jede Weiterbildung/Prüfungsvorbereitung, die nicht unmittelbar die
betreuten Sportler weiterbringt, heißt, sich des Vorwurfs zu öffnen, nicht genug für die Sportler zu tun und ist damit eigenexistenzschädigend...

Ich sage nicht, das ich dieses System toll finde...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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