Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

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Holger König
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von Holger König »

Soweit mir bekannt ist, sind für die Dan-Prüfung Wettkampferfolge, ÜL-Lehrgang oder Kampfrichterlehrgang erforderlich (soweit nicht ein bestimmtes Mindestalter erreicht ist).
Joerch
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von Joerch »

Fjala hat geschrieben:
Joerch hat geschrieben:Keine Dan-Graduierung ab 1. Dan ohne Übungsleiterlehrgang/Lizenz.
Da bin ich absolut dagegen!
Es wird immer Leute geben, die niemals in der Lage wären vernünftiges Training zu veranstalten, aber trotzdem technisch versiert sind. Warum sollte man diese zu einer Trainer-/Prüferlizenz zwingen, wenn sie den 1. Dan machen wollen?
Ruhig mit den stürmischen Pferden :)
Von einer Lizenz schrieb ich nur optional. Der Lehrgang (oder meinetwegen auch nur ein Teil davon) muss besucht werden, ähnlich wie zurzeit ein KR-Lehrgang besucht werden muss (zumindest in NRW). Wenn eine Lizenz vorhanden ist oder die Leute weiter Interesse zeigen, kann der Lehrgang doch als Basis zur Weiterführung dienen.

Gruß
Joerch
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Fritz
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von Fritz »

Joerch hat geschrieben:Von einer Lizenz schrieb ich nur optional. Der Lehrgang (oder meinetwegen auch nur ein Teil davon) muss besucht werden, ähnlich wie zurzeit ein KR-Lehrgang besucht werden muss (zumindest in NRW). Wenn eine Lizenz vorhanden ist oder die Leute weiter Interesse zeigen, kann der Lehrgang doch als Basis zur Weiterführung dienen.
Wozu? Wozu soll man Leute zwingen, so etwas zu tun?
Warum nicht einfach nur sagen - Hey, auch wenn ihr keine Lizenz wollte, aber zur Vorbereitung auf den Shodan, wäre es empfehlenswert, den und den
Teil der ÜL-Ausbildung "mitzunehmen"... Genauso mit dem Kari-Lehrgang, wo sich mir allerdings der Sinn eher gar nicht erschließt...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Joerch
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von Joerch »

Sagen wir doch einfach um den Horizont zu erweitern!?
Manch einer der z. B. den KaRi-Lehrgang besucht hat, ist dann "hängen geblieben" und hat die Lizenz erworben.
Auch kann es doch so verkehrt nicht sein, ein wenig darüber zu erfahren, wie ich Wissen vermitteln kann, oder?
Absolut richtig ist, dass keiner zu einer Lizenz gezwungen werden darf! Aber als Verband die Mitglieder in eine Richtung zu lenken, das darf doch noch erlaubt sein?

Gruß
Joerch
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Fritz
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von Fritz »

Ich störe mich halt an Formulierungen wie: "der Lehrgang muß besucht werden"
Formulierungen wie "sollte/kann/darf" halte ich durchaus für ausreichend, um
als Verband die Mitglieder in eine Richtung zu lenken...
Und wie gesagt, Kampfrichter-Lehrgänge verpflichtend als Voraussetzung für irgendetwas
anderes (Prüfung, ÜL-Schein o.ä.) zu machen, halte ich für kompletten Unsinn.

Die Regeln sind einsehbar im Netz, damit kann man sich prinzipiell informieren. Ansonsten ändern sie
sich ja ständig, so daß ein Kari-LG tatsächlich nur für Karis sinnvoll ist, die dann auch regelmäßig
die Nachfolge-Veranstaltungen besuchen, um so immer auf den Laufenden zu bleiben hinsichtlich
dieser fortwährenden Attraktivitätssteigerungen des Wettkampf-Judo ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
katana
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von katana »

Was natürlich auch die (einzigen?) beiden "Karriere-Optionen" des DJB verdeutlicht...
...Wettkämpfer oder Kampfrichter.

KK
Joerch
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von Joerch »

Fritz hat geschrieben:Ich störe mich halt an Formulierungen wie: "der Lehrgang muß besucht werden"
Und wie gesagt, Kampfrichter-Lehrgänge verpflichtend als Voraussetzung für irgendetwas
anderes (Prüfung, ÜL-Schein o.ä.) zu machen, halte ich für kompletten Unsinn.
Nur beim sollte/kann/darf bleibt es dann meistens. Leider. Es ist nicht verpflichtend, warum also besuchen?
Die Regeln sind einsehbar im Netz, damit kann man sich prinzipiell informieren. Ansonsten ändern sie
sich ja ständig, so daß ein Kari-LG tatsächlich nur für Karis sinnvoll ist, die dann auch regelmäßig
die Nachfolge-Veranstaltungen besuchen, um so immer auf den Laufenden zu bleiben hinsichtlich
dieser fortwährenden Attraktivitätssteigerungen des Wettkampf-Judo ;-)
Das hat man am Wochenende wieder beim Ligakampf gesehen. Lautes und empörtes Gezeter über angeblich so falsche KaRi-Entscheidungen. Wenn die denn doch mal so einen Lehrgang besuchen würden... ;)
Einmal im Jahr findet ja auch ein Wiederholungslehrgang statt. Einige Trainer nutzen die bewusst, um die Interpretation des Geschriebenen vermittelt zu bekommen. Muss jeder natürlich selbst wissen.
katana hat geschrieben:Was natürlich auch die (einzigen?) beiden "Karriere-Optionen" des DJB verdeutlicht...
...Wettkämpfer oder Kampfrichter.
Trainer/Übungsleiter, Funktionär, Prüfer :eusa_whistle :D

Gruß
Joerch
Zuletzt geändert von Fritz am 23.11.2010, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Fritz
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von Fritz »

Joerch hat geschrieben:Nur beim sollte/kann/darf bleibt es dann meistens. Leider. Es ist nicht verpflichtend, warum also besuchen?
Ich finde dieses Menschenbild, was Du da andeutest, sehr kommunistisch, so nach dem
Motto: "Menschen müssen zu ihrem Glück gezwungen werden, ob sie wollen oder nicht" :-(
und
Einmal im Jahr findet ja auch ein Wiederholungslehrgang statt. Einige Trainer nutzen die bewusst, um die Interpretation des Geschriebenen vermittelt zu bekommen. Muss jeder natürlich selbst wissen.
Na siehste, es geht doch auf freiwilliger Basis etwas...
Lautes und empörtes Gezeter über angeblich so falsche KaRi-Entscheidungen. Wenn die denn doch mal so einen Lehrgang besuchen würden...
Die, die zetern, zetern auch, wenn sie beim Lehrgang waren.
Die zetern immer, weil sie sich erhoffen, für ihren Kämpfer irgendeinen Vorteil herauszuschlagen,
weil es ihnen nur darum geht, daß der Kämpfer als Sieger angezeigt wird und nicht darum,
daß er seine judotechnische Überlegenheit beweist.
Die zetern nie, wenn die Kari-Entscheidung zu Ungunsten des anderen Kämpfers ausfällt. ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Joerch
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von Joerch »

Wow, ein kommunistisches Weltbild hat mir bisher noch keiner unterstellt, eher immer das Gegenteil, danke für die Blumen. :ironie3
Jetzt mal im Ernst, keiner sollte meiner Meinung nach hierbei zu etwas gezwungen werden. Nur möchte ich halt die Leute zusätzlich motivieren, sich ein wenig zu beteiligen. Eine Basis wäre doch der Besuch eines Lehrgangs. Eben den Horizont ein wenig erweitern.
Die zetern nie, wenn die Kari-Entscheidung zu Ungunsten des anderen Kämpfers ausfällt.
Doch, kenne leider einige "Prinzipnörgler". Die haben immer was auszusetzen, leider ohne vernünftigen Hintergrund.
Ich weiß, die wird es immer geben. Trotzdem mag ich dies oftmals unqualifizierten und über jeden Zweifel erhabenen Besserwisser nicht :angry4
Fundierte Kritik ist was hervorragendes. Dafür muss aber auch fundiertes Wissen vorhanden sein und das spreche ich denen ab.
Egal wir schweifen ab...

Gruß
Joerch
stoneaway
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von stoneaway »

.
Zuletzt geändert von stoneaway am 01.10.2012, 06:30, insgesamt 1-mal geändert.
Fjala
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von Fjala »

... und ich bleibe dabei ...
keinerlei vorgeschriebenen Lehrgänge für Danprüfungen!
Was hat denn ein Kari-Lehrgang - oder auch ein Trainer-Lehrgang - mit meinen Graduierungsabsichten zu tun?
Wettkampf schön und gut, aber das ist doch eine andere Schiene. Bei einer Dan-Prüfung geht es doch in vielerlei Hinsicht wohl hauptsächlich ums Technische als um das Drumherum.
Übungsleiter und Coaches sollten über Wettkampfregeln Bescheid wissen. Ein Trainer-C hat dazu ja auch was gelernt und sollte auf dem Laufenden bleiben. Dem nützt das Wissen, falls er mit seiner Truppe zu Wettkämpfen fährt und sie darauf vorbereitet.
Wer sich weiterbilden will, soll das tun, aber freiwillig.
Viele Grüße
Fjala
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Linowitsch
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von Linowitsch »

Fjala hat geschrieben:Was hat denn ein Kari-Lehrgang - oder auch ein Trainer-Lehrgang - mit meinen Graduierungsabsichten zu tun?
Wenn ich mich recht entsinne, gibt es doch jetzt in der neuen DAN-PO die zwei Prüfungsfächer "Übungsformen" und "Theorie".
Wer sich die entsprechenden Inhalte mal anschaut, der sollte zu dem Schluss kommen, dass ebendiese Inhalte auch essentiell für Trainertätigkeiten ist.
In sofern braucht es vielleicht gar keinen Trainerlehrgang mehr, weil es ohnehin schon in der PO verarbeitet wurde.

Und dazu sei auch noch angemerkt, dass man selbst beim Lehren am effektivsten lernt, weil man sich dadurch von verschiedenen Seiten mit der Thematik auseinandersetzen muss.
Gruß
Lino

Kompetenzen kann man nur weitergeben, wenn man sie hat. (tutor! am 29.10.2008)

Es ist nicht gesagt, dass es besser wird, wenn es anders wird.
Wenn es aber besser werden soll, muss es anders werden. (judoka50 am 23.11.2006)
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Fritz
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von Fritz »

@Linowitsch: Eben. Wer da bei sich Defizite spürt, wird gern die Möglichkeit annehmen, freiwillig
zu einem ÜL-Lehrgang zu gehen, wo entsprechende Themen behandelt werden...

Aber wer da relativ "sattelfest" ist, weil er seit Jahren erfolgreich "übungsleitert", der muß ja nun nicht unbedingt
sich noch einen Lehrgang antun...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Dieter
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Re: Übungsleiter ohne Prüferlizenz - umgekehrt!

Beitrag von Dieter »

Ich bin seit 13 Jahren als Übungsleiter ohne Lizenz tätig. Meine Schüler kommen in jeder Prüfung problemlos zum nächst höheren Gürtel. Meines Erachtens, und mit dieser Meinung bin ich nicht alleine, benötigt man für eine Übungsleitertätigkeit keine Lizenz. Allerdings habe ich selber auch einen sehr guten Trainer. Wenn ich hier in einem Beitrag lese, dass gundsätzlich nur Dan-Träger als Übungsleiter eingesetzt werden, halte ich das nicht für gut. Nicht alle Dan-Träger sind gute Übungsleiter egal ob mit oder ohne Lizenz.
Die Prüfungen bei uns im Verein werden von vereinseigenen Prüfern vorgenommen. Lediglich zum 1. Kyu werden Prüfungen extern durchgeführt.
Gerade gestern habe ich eine Prüfung zu 1. Kyu besucht. Es war erschreckend, mit welch schlechten Voraussetzungen Blaugurte von ihren zum Teil hochgraduierten Übungsleitern zu solch einer Prüfung geschickt werden. Viele Prüflinge ziehen ihre Anmeldung zur Prüfung nach Überprüfen der Vorkenntnisse wieder zurück.
Die Prüferlizenz sollte nach meiner Meinung spätestens nach 2 Jahren überprüft werden. Hierbei sollten die Prüfer eine vom Prüfungsbeauftragten ausgewählte Kyu-Prüfung ablegen. Eine ÜL-Lizenz ist für einen Prüfer keine Voraussetzung.
Grüße

Dieter
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